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JAHRESBERICHT 2010 - Insieme

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6<br />

SOZIALPOLITIK<br />

eine unbefriedigende Assistenzlösung auf Kosten<br />

von Menschen mit geistiger Behinderung,<br />

Abstriche bei der beruflichen Bildung und der<br />

Ausschluss von Jugendlichen mit geistiger Behinderung<br />

sind Konsequenzen, die sich aus der<br />

6. Iv-revision und aus der Umsetzung des<br />

neuen Finanzausgleichs abzeichnen. dagegen<br />

setzt sich insieme <strong>2010</strong> zur Wehr, leistet intensive<br />

Lobbyarbeit und sensibilisiert insbesondere<br />

für eine „Schule für alle“.<br />

nFA: neUe UMSeTZUnGSPhASe<br />

Die Umsetzung des NFA tritt <strong>2010</strong> in eine neue<br />

Phase. Neunzehn Kantone reichen beim Bundesrat<br />

ihre Behindertenkonzepte ein, zwölf verabschieden<br />

auch ihre Sonderschulkonzepte. Mit<br />

der Genehmigung der kantonalen Konzepte für<br />

Erwachseneneinrichtungen durch den Bundesrat<br />

bzw. mit der Verabschiedung der Sonderschulungskonzepte<br />

geht für die betreffenden<br />

Kantone ab 2011 die Übergangsfrist zu Ende. Sie<br />

sind nicht mehr verpflichtet, die bisherigen Leistungen<br />

der IV zu erbringen.<br />

die insieme-vereine mischen sich ein<br />

Bis zuletzt mischen sich die insieme-Vereine ein bei<br />

der Ausgestaltung der kantonalen Behindertenkonzepte.<br />

Der Zentralvorstand und die Geschäftsstelle<br />

unterstützen sie dabei: Den Vereinen stellen<br />

sie gemeinsame Positionen zur Verfügung, die sie<br />

bei Bedarf einsetzen können. Zum Beispiel das Positionspapier<br />

„Angebote für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung im Alter“ oder das Dokument<br />

„Ombudsstellen zur Schlichtung zwischen Institutionen<br />

und Angehörigen. Anforderungen aus Sicht<br />

der Angehörigen“. Bei konkreten Interventionen<br />

unterstützt die Geschäftsstelle die Vereine auf<br />

Wunsch durch direkte Beratung. Diese Strategie<br />

bewährt sich. Die insieme-Vereine können auch<br />

<strong>2010</strong> auf kantonaler Ebene Verbesserungen bewirken.<br />

Im Genehmigungsverfahren lässt sich der Bundesrat<br />

von der IFEG-Kommission beraten. Als Delegierte<br />

der DOK arbeitet Christa Schönbächler im<br />

Gremium mit, um ein letztes Mal den Finger auf<br />

wunde Punkte der Konzepte zu legen. Im 13-köpfigen<br />

Gremium haben die BehindertenvertreterInnen<br />

nur gerade zwei Sitze.<br />

Beobachtung tut not<br />

Zwölf Kantone verabschieden <strong>2010</strong> ihre Sonderschulkonzepte.<br />

Gegenüber der Idee „Integration<br />

in die Regelschule“ zeigen sich die meisten<br />

Kantone offen. Bei der Umsetzung jedoch stellen<br />

sich Fragen und es zeichnen sich bedenkliche<br />

Entwicklungen ab; etwa, dass behinderte<br />

Kinder nicht mehr selbstverständlich bis achtzehn<br />

in der Sonderschule geschult werden sollen.<br />

Oder dass von Eltern oder behinderten Personen<br />

zusätzliche finanzielle Beiträge an die<br />

Sonderschulung verlangt werden. In den Medien<br />

wird integrative Schulung negativ beurteilt<br />

oder auf die Fragestellung „Kleinklassen ja oder<br />

nein“ reduziert. Als wichtige Informations- und<br />

Koordinationsschnittstelle macht es sich die<br />

DOK-Arbeitsgruppe NFA zur Aufgabe, die Entwicklungen<br />

bei der Umsetzung NFA systematisch<br />

zu beobachten. Christa Schönbächler leitet<br />

dieses DOK-Gremium. Die DOK-AG erarbeitet<br />

ein Raster, um problematische Einzelfälle bei<br />

der Umsetzung NFA erfassen zu können, und<br />

verteilt es breit bei Organisationen und Beratungsstellen.<br />

Auch insieme stellt das Raster allen Vereinen zu.<br />

Auf Initiative von insieme macht die DOK-AG im<br />

Frühjahr eine Eingabe an die Erziehungsdirek-<br />

torenkonferenz (EDK). Sie gibt ihrer Sorge über<br />

den festgestellten Leistungsabbau in verschiedenen<br />

Kantonen im sonderpädagogischen Bereich<br />

Ausdruck und fordert die EDK auf, Stellung<br />

zu beziehen:<br />

„Die Kantone dürfen keine Abstriche bei der<br />

Bildung von behinderten Kindern machen und<br />

sollen wie bis anhin auch für schwer behinderte<br />

Kinder die Sonderschulung bis zum 18. Altersjahr<br />

garantieren… “.<br />

„Familien von Kindern mit sonderpädagogischen<br />

Massnahmen sollen für den Tagesschulbesuch<br />

nicht mehr bezahlen müssen als<br />

Familien mit nicht behinderten Kindern. Für<br />

die ausserschulischen Leistungen und den<br />

Heimaufenthalt ihres Kindes sollen sie nicht<br />

Sozialhilfe beanspruchen müssen.“<br />

die diskussion versachlichen<br />

In der Frage der schulischen Integration setzt<br />

insieme <strong>2010</strong> die Bemühungen fort, die Diskussion<br />

zu versachlichen und setzt dabei vor allem die Informationsblätter<br />

„Eine Schule für alle, so soll es<br />

sein“ (für Eltern, Lehrkräfte und die Behörden) ein.<br />

Die insieme-Mitglieder informiert die Geschäftsstelle<br />

laufend über die schulische Integration und<br />

die politischen Entwicklungen; Eltern sollen sich<br />

eine fundierte Meinung bilden können.<br />

„Gleiche Rechte hier und jetzt: Schulische Inte-<br />

gration“ ist auch das Motto des Internationalen<br />

Tages der behinderten Menschen <strong>2010</strong>. Die Geschäftsstelle<br />

stellt den insieme-Vereinen neben<br />

den Informationsblättern ein Flugblatt und eine<br />

Modellpressemitteilung zur Verfügung.<br />

InvALIdenverSIcherUnG<br />

Assistenzbeitrag unter vorbehalt<br />

Das IV-Revisionspaket 6a wird im Parlament<br />

behandelt. insieme setzt sich vor allem gegen<br />

den Ausschluss von Menschen mit geistiger<br />

Behinderung vom Assistenzbudget zur Wehr<br />

und leistet intensive Lobbyarbeit. insieme be-

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