Zunftball der Historischen Narrozunft Villingen - Diebold PR
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»Einer für alle, alle für einen«, so lautete gestern Abend beim <strong>Zunftball</strong> <strong>der</strong> historischen <strong>Narrozunft</strong><br />
<strong>Villingen</strong> das Mottobei einem <strong>der</strong> vielen Beiträge. Foto: Markus <strong>Diebold</strong><br />
Zunftspieltgroßen Film ab<br />
SogarKaiser FranzJosef gibtsichin<strong>der</strong> Neuen Tonhalle dieEhre<br />
<strong>Villingen</strong>-Schwenningen. Hollywood<br />
hat den Oscar, Berlin<br />
die Berlinale, Cannes die goldene<br />
Palme, und was hat <strong>Villingen</strong>?<br />
Es wird Zeit, dass <strong>Villingen</strong><br />
sein eigenes Filmfestival<br />
bekommt, meint die Villinger<br />
<strong>Narrozunft</strong>. Unter dem<br />
Motto: »Filmriss« rollte sie<br />
gestern Abend für das Publikum<br />
den roten Teppich in <strong>der</strong><br />
Neuen Tonhalle aus.<br />
Verschiedene Filmtitel und<br />
Filmthemen sind Vorlage für<br />
die Ballnummern. In den<br />
<strong>Zunftball</strong>filmen werden die<br />
lokalpolitischen Themen des<br />
vergangenen Jahres verpackt.<br />
Die drei Musketiereund einen<br />
halben stellen die Gemein<strong>der</strong>äte<br />
Wildi, Reiser und von<br />
Mirbach sowie <strong>der</strong> OB dar.<br />
Die Besatzung des Raumschiffs<br />
Enterprise unter <strong>der</strong><br />
Leitung von Kommandeur<br />
Kirk befreit <strong>Villingen</strong>-Schwenningen<br />
aus <strong>der</strong> Knechtschaft<br />
von 40Druiden. InFußis Eleven<br />
(Oceans Eleven) sehen<br />
die Zuschauer eine fruchtbare<br />
Dienstbesprechung des Dezernats<br />
zwei unter Leitung<br />
des ersten Bürgermeisters.<br />
James Bond wurde 2012 50<br />
Jahre und VS wurde 40 Jahre,<br />
was könnte das miteinan<strong>der</strong><br />
wohl gemeinsam haben? In<br />
<strong>Villingen</strong>-Schwenningen ist es<br />
immer Fünf vor Zwölf –warum<br />
also nicht den Westernklassiker<br />
etwas auf die Villinger<br />
Fasnet umschreiben?<br />
Auch die Freunde von Liebesfilmen<br />
kommen nicht zu<br />
kurz. Kaiser Franz Josef von<br />
Österreich gibt sich die Ehre<br />
beim Villinger <strong>Zunftball</strong> und<br />
hat Sissi mitgebracht; sie erlebt<br />
Schicksalstage in VS. Das<br />
Boot dümpelt am Ende <strong>der</strong><br />
Welt vor sich hin, bis die<br />
Mannschaft einen Spezialauftrag<br />
erhält, aber welchen?<br />
Musik und Tanz dürfen<br />
beim <strong>Zunftball</strong> nicht fehlen.<br />
Weil Troubadix nicht gerade<br />
<strong>der</strong> beste Sänger ist, hat er Asterix<br />
und Obelix als Verstärkung<br />
mitgebracht. Mit Gesang<br />
und Zaubertrank geht es<br />
den Römern an den Kragen.<br />
Das Kin<strong>der</strong>ballett hat sich den<br />
Film »Der Schuh des Manitu«<br />
zum Vorbild genommen und<br />
den Zunftmeister höchstpersönlich<br />
an den Marterpfahl<br />
gestellt. Das Jugendballett,<br />
das in diesemJahr zum ersten<br />
Mal von Isabell Roth trainiert<br />
wird, setzt volle Segel und<br />
tanzt zur Musik aus dem Film<br />
»Fluch <strong>der</strong> Karibik«.<br />
Das <strong>Zunftball</strong>ett zeigt in<br />
diesem Jahr zwei Tänze. Der<br />
Musikfilm Burlesque stand<br />
Pate für den ersten. Sandra<br />
Bächle, die seit Jahren im<br />
<strong>Zunftball</strong>ett tanzt, wird live<br />
singen. Der Finaltanz steht<br />
unter dem Motto des Animationsfilm<br />
»Madagascar«.
Steffi Brü<strong>der</strong>le,<br />
Dominik Beha<br />
und Uwe<br />
Waldvogel hatten<br />
in»Sissi<br />
Schicksalstage<br />
in VS« die Lacher<br />
auf ihrer<br />
Seite.<br />
Fotos: <strong>Diebold</strong><br />
Klassiker <strong>der</strong>Leinwand lokalgefärbt<br />
<strong>Villingen</strong>-SchwenningenliefertvielStoff für dieDrehbücher<strong>der</strong> Narro-Zunft/Bälle mit »Filmriss«<br />
VonCornelia Spitz<br />
VS-<strong>Villingen</strong>. Berlinale, die<br />
Filmfestspiele von Cannes<br />
und jetzt auchnoch<strong>der</strong><br />
»Filmriss« in <strong>Villingen</strong>. Ja,<br />
seit dem Wochenende hat<br />
die Zähringerstadt dank des<br />
<strong>Zunftball</strong>s <strong>der</strong>historischen<br />
Narro-Zunft ihr eigenes<br />
Filmfestival.<br />
Mit Klassikern <strong>der</strong> Leinwand<br />
von den drei Musketieren<br />
über James Bond bis hin zum<br />
–auch andiesem Abend –absoluten<br />
Publikumsliebling<br />
Sissi eroberten die Darsteller<br />
<strong>der</strong> Villinger Zunft die Bühne<br />
<strong>der</strong> Neuen Tonhalle.<br />
Doch amAnfang stand, wie<br />
sollte esan<strong>der</strong>s sein, <strong>der</strong> Einmarsch<br />
<strong>der</strong> <strong>Narrozunft</strong> indie<br />
gute, wenn auch kleine Stube<br />
<strong>der</strong> Stadt. Der aber war eine<br />
denkbar traurige Angelegenheit.<br />
Nur ein einzelner Bläser<br />
statt einer großen musikalischen<br />
Abordnung, und anstelle<br />
einer Flut von Narros nur<br />
<strong>der</strong> Narrovater mit Fahne.<br />
Wasist denn in die Zunft gefahren?<br />
Streik bei den Maschgere?Sokönnteman<br />
es durchaus<br />
bezeichnen. Die kleine<br />
Halle zwingt die Zunft laut<br />
Zunftmeister Joachim Wöhrle<br />
geradezu dazu, sich zurückzuhalten:<br />
»847 Personen waren<br />
schonin<strong>der</strong> Halle, 850 dürfen<br />
nur rein, da können wir den<br />
Einmarsch nur noch mit drei<br />
Leuten machen.« So gab’s<br />
schließlich auch den Narren-<br />
Obelix (Manfred Roth), Asterix (Rolf Kübeler), Majestix (Hans Vosseler)<br />
und Troubadix (Peter Metzger) hatten auch von Gallien aus<br />
das doppelstädtische Geschehen voll im Fokus.<br />
marsch in einer a-capella Version,<br />
ehe eshieß: Licht aus,<br />
Spot an für das Filmfestival.<br />
»Die drei Musketiere und<br />
ein halber«, »Raumschiff Enterprise«,<br />
»Fußi’s 11«, »James<br />
Bond«, »12 Uhr Mittags«, »Sissi<br />
–Schicksalstage in VS«, »Asterix<br />
und Obelix« und »Das<br />
Boot« sagten die Mo<strong>der</strong>atoren<br />
des Abends Susi Roth und<br />
Benni Walter –natürlich stilecht<br />
im Gala-Outfit verpackt –<br />
in loser Folge an. Waren die<br />
Titel den Filmschmieden von<br />
Hollywood und Co.entliehen,<br />
stammten die Inhalte hingegen<br />
ganz aus <strong>der</strong> eigenen<br />
Fe<strong>der</strong> –und standen die Kulissenbauer,<br />
das Team in <strong>der</strong><br />
Maske o<strong>der</strong> für Licht und Ton<br />
sowie die Kostümbildnerinnen<br />
den Profis in nichts nach.<br />
<strong>Villingen</strong>-Schwenningen –<br />
o<strong>der</strong> wohl eher <strong>der</strong> schwäbische<br />
Part dieser Doppelstadt –<br />
hatten auch 2012 wie<strong>der</strong> ausreichend<br />
Stoff für die Drehbücher<br />
geliefert. Und auch die<br />
Stadtverwaltung trug ihren<br />
Part dazu bei. In»Fußi’s 11«<br />
beispielsweise nahm man<br />
Baubürgermeister Fußhöller<br />
und »seinen« Maßnahmenstau<br />
im Dezernat II aufs Korn,<br />
<strong>der</strong> dem sofortigen Bau eines<br />
neuen Rathauses entgegen<br />
stehe. Käpten Kirk, Scotty, Dr.<br />
Pille und Spock versuchten in<br />
einer Folge von »Raumschiff<br />
Enterprise« <strong>Villingen</strong>-Schwenningen<br />
vom Bösen, pardon:<br />
von den Druiden Rupert Ku-<br />
Auf den Spuren von Dita von Teese: »Burlesque« gefiel das <strong>Zunftball</strong>ett<br />
unter Leitung von Janine Roth ebenso wie inseinen vielen<br />
an<strong>der</strong>en sehenswerten Tänzen.<br />
bon und Renate Breuning, zu<br />
befreien und im Western »12<br />
Uhr Mittags« schlug es für<br />
manchen sicherlich 13, als auf<br />
einem Brunnen eine Cowboyfigur<br />
thronte und die Cowboys<br />
nach ihrem Duell gar befürchteten,<br />
ein Brunnen mit<br />
Katzenfigur käme einer an<strong>der</strong>en<br />
Brunnenfigur möglicherweise<br />
sogar noch zuvor.<br />
Die zweifellos größten Beifallsstürme<br />
aber erntete an<br />
diesem Abend <strong>der</strong> Sissi-Streifen.<br />
Steffi Brü<strong>der</strong>le, Dominik<br />
Beha, Uwe Waldvogel und<br />
Joachim Fuchs schlüpften<br />
denkbar lustig und inklusive<br />
Wiener Schmäh in die Rollen<br />
von Kaiser Franz Joseph I.<br />
und Co..<br />
Bemerkenswert: Dieses<br />
Filmfestival kam ganz ohne<br />
Werbepausen aus. Den vielen<br />
musik-untermalten Tanzeinlagen<br />
von Kin<strong>der</strong>-, Jugend- und<br />
<strong>Zunftball</strong>ett sowie den musikalischen<br />
Galliern Asterix,<br />
Obelix und Co. sei dank. In<br />
dieser tanzenden Kategorie<br />
war übrigens ein zweiter ungekürter<br />
Publikumsliebling<br />
zu finden: EinkleinesCowgirl<br />
im Kin<strong>der</strong>ballett, das aufherzerfrischende<br />
Weise über die<br />
Bühne wirbelte und seinen<br />
Platz amEnde fand –imHerzen<br />
des Publikums.
VILLINGEN-SCHWENNINGEN<br />
Montag, 28. Januar 2013<br />
Kein Filmriss beim großen Zunftfestival<br />
Historische <strong>Narrozunft</strong> glänzt mit <strong>der</strong> großen weiten Welt des Films / Ein Fasnachtsball zum Verlieben<br />
Die große weite Welt war da,<br />
ganz real, auf <strong>der</strong> <strong>Zunftball</strong>bühne<br />
in <strong>der</strong> Tonhalle – Hollywood<br />
o<strong>der</strong> die Berlinale im Miniformat<br />
– klein, aber oho, denn erneut<br />
zeigten sich die bewährten<br />
Akteure von ihrer besten Seite.<br />
„Filmriss“ hieß das Motto.<br />
ROLAND HEBSACKER<br />
<strong>Villingen</strong>. Ja, das Filmvestival, das<br />
sich die <strong>Narrozunft</strong> <strong>Villingen</strong><br />
wünscht, hat sie am letzten Freitag<br />
und Samstag selbst inszeniert. Und,<br />
so darf man konstatieren: gerissen ist<br />
gar nichts, we<strong>der</strong> die Filmausschnitte,<br />
die diversen Starproduktionen<br />
nachempfunden wurden, noch das<br />
Vermögen <strong>der</strong> Darsteller, die um die<br />
Spielleiter Alexan<strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>le und<br />
Anselm Säger schon seit Jahren soviel<br />
Spielwitz, Einfallsreichtum und Engagement<br />
liefern, dass die Zuschauer<br />
einmal mehr wun<strong>der</strong>schöne Fasnachtsbälle<br />
erleben konnten.<br />
Die lustige Anwort auf die reduzierte<br />
Personenzahl in <strong>der</strong> Tonhalle gab<br />
die Zunft mit einem Mini-Einmarsch<br />
<strong>der</strong> beiden Zunftmeister, dem Ehrenrat<br />
sowie einem „Päperer“ und dem<br />
Narrovater, was aber so nicht bleiben<br />
darf, schließlich darf man den Villingern<br />
die Heerschau ihrer Narrenfiguren<br />
nicht vorenthalten, sonst rufen<br />
wir zum Volksentscheid.<br />
Nach einer launigenBegrüßung lag<br />
dann <strong>der</strong> rote Teppich für die Zunft-<br />
Filmgrößen, und nacheinan<strong>der</strong> beschritten<br />
die Narro-Stars mit „Star-<br />
Wars-Sound-Begleitung“ die Bretter<br />
<strong>der</strong> Welt im Kleinen, aber Feinen und<br />
kopierten und interpretierten jene<br />
Dinge von ihren großen Vorbil<strong>der</strong>n,<br />
die sie für erstrebenswert erachten.<br />
Da kam dann manch Kurioses zustande,<br />
denn durch die Fahrt von U<br />
73 („Das Boot“) wissen wir jetzt endgültig,<br />
dass Schwenningen an <strong>der</strong><br />
Donau liegt. Vom Schwarzen Meer<br />
kommend tauchte es mitten im Moos<br />
von einem 41-jährigen Tiefgang auf.<br />
Eine schöne Nummer <strong>der</strong> Regisseure<br />
mit Smutje Mathias Reiner.<br />
Aber fangen wir jetzt mal vorne an<br />
mit den beiden Mo<strong>der</strong>atoren Susi<br />
Roth und Benni Walter, die gewitzt<br />
und sprachgewandt die szenischen<br />
Überleitungen besorgten und mit<br />
den „Drei Musketieren und einem<br />
halben“ (<strong>der</strong> OB) gleich den ersten<br />
Klassiker ankündigen konnten. Der<br />
Richter-Bube Linus spielte den OB,<br />
sodass kommunalpolitische Maßnahmen<br />
wie zentrales Rathaus, gesperrte<br />
Brücken und begehbare Stege<br />
spitzzüngig gekonnt infrage gestellt<br />
wurden.<br />
Ein schöner Zunftbrauch ist es inzwischen,<br />
auch den Zunftmeister ins<br />
Programm einzubauen. Diesmal<br />
schmorte Joachim Wöhrle am Marterpfahl<br />
weil „nix erlaubt zentrales<br />
Eine Klasse für sich: das <strong>Zunftball</strong>ett.<br />
„as Boot“ mit Mathias Reiner, Anselm Säger und Alexan<strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>le (links) und die „Drei Musketiere und ein halber“ mit Jörg Kimmich, Clemens Wursthorn, Linus Richter und Oli<br />
Kienzler (jeweils von links) zeigten nicht nur optisch, dass sie es verstanden, die Dinge richtig auf die Schippe zu nehmen. Fotos: Roland Hebsacker<br />
Rathaus, nix erlaubt Zehntscheuer“,<br />
und das immer wie<strong>der</strong> köstliche<br />
Kin<strong>der</strong>ballett unter bewährter Leitung<br />
von Heidi Popko und Susi Roth<br />
als Cowboys und -girls, gemäß <strong>der</strong><br />
Vorlage „Der Schuh des Manitu“,<br />
tanzte dazu und wärmte so recht das<br />
Herz. Nun ja, auch die Besatzung des<br />
„Raumschiff Enterprise“ von „1584<br />
o<strong>der</strong> so“ mit Kapitän Kirk, alias Roland<br />
Weisser, widmete sich kommunalen<br />
Belangen und befreite die Stadt<br />
aus <strong>der</strong> Knechtschaft von 40 Druiden,<br />
die alle vom OB gesteuert wurden.<br />
Und da hatte dann die junge Sabine<br />
Henke einen schönen Auftritt als Renate<br />
Breuning, „den Schrecken aller<br />
Lebewesen, diesen elektrischen<br />
Hausdrachen“. Aber auch die neue<br />
Narrenbecherbesitzerin Margot<br />
Schaumann bekam gesagt: „denke<br />
und schwätze goht nit gleichzeitig.“<br />
Dann kam ein erstklassiges <strong>Zunftball</strong>ett<br />
unter Leitung von Janine Roth.<br />
Themen ihrer hochklassigen Tänze<br />
waren <strong>der</strong> Musikfilm „Burlesque“<br />
sowie <strong>der</strong> Animationsfilm „Madagaskar“.<br />
Fast artistisch bewegten sich die<br />
Mädels und Jungs in gekonnten Figuren<br />
und riefen tosenden Beifall hervor.<br />
Als „Krimi“ gingen dann „Fussis<br />
Eleven“ (<strong>der</strong> Film „Ocean's Eleven“)<br />
in die <strong>Zunftball</strong>geschichte ein, denn<br />
wenn auch <strong>der</strong> Baubürgermeister auf<br />
<strong>der</strong> Fasnacht inzwischen durch Abwesenheit<br />
glänzt, auf <strong>der</strong> Bühne ist er<br />
eigenlich immer präsent. So bei einer<br />
Dienstbesprechung seines Dezernats,<br />
wo darüber siniert wurde, wie<br />
man am besten die bürgerwichtigen<br />
Dinge wie freie Straßen und Brücken<br />
hintertreibt. Fußhoeller, gespielt von<br />
Marius Stadler, sah sich umringt von<br />
jugendlichen Zunftakteuren als Amtsleiter,<br />
die das Schauspielern schon<br />
ganz schön drauf haben. So auch Marius<br />
Richter, <strong>der</strong> vor allem mit seinem<br />
Junge <strong>Zunftball</strong>akteure mit glänzen<strong>der</strong> Leistung: Marius Richter als Tiefbauamtsleiter und Schwenninger Dialekt, Marius Stadler als<br />
Rolf Fußhoeller sowie Sabine Henke als theatralische Renate Breuning.<br />
Der Film für Frauen: Sissi und Franzl, gespielt von Steffi Brü<strong>der</strong>le und Dominik Beha.<br />
Schwenninger Slang die Zuschauer<br />
zum lachen brachte.<br />
Dann kam 007 „James Bond“, alias<br />
Werner Mauch, doch selbst dieser<br />
Filmstar musste bekennen, dass „die<br />
in VS beratungsresistent seien“ und<br />
führte die Tonhalle-Fehlplanung, die<br />
führungslose Feuerwehr sowie das<br />
Theater um Kau<strong>der</strong> und Frey als Belege<br />
an. Also dampft er wie<strong>der</strong> ab, denn<br />
er hat genug von <strong>der</strong> kleinbürgerlichen<br />
Welt in VS. Harte Worte, aber<br />
manchmal nicht zu unrecht!<br />
Und dann gibt es da noch ein vor<br />
Begeisterung sprühendes Jugendballett,<br />
das als Piraten nach „Fluch <strong>der</strong><br />
Karibik“ die Messer und Beine wirbeln<br />
ließ, dass es eine wahre Freude<br />
war. Zum ersten Mal trainierte Isabell<br />
Roth die Zunftmädels und meisterte<br />
diese Aufgabe mit Bravour.<br />
„Zwölf Uhr mittags“ heißt <strong>der</strong> Westernklassiker,<br />
„fünf vor zwölf „ war es<br />
bei <strong>der</strong> Zunft, als sich die Cowboys<br />
Christoph Bachert und Anselm Säger<br />
dem Duell mit dem Uhrmacher-<br />
Town-Cowboy Rolf Ade vom Neckar<br />
stellten. Auch hier wurde wie<strong>der</strong> Lokalpolitsches<br />
durch die Narroscheme<br />
gesehen und trefflich aufgespießt.<br />
Dann endlich kam <strong>der</strong> Film für<br />
Frauen, von den Mo<strong>der</strong>atoren geschickt<br />
auf Spannung gebracht:<br />
„Schicksalstage einer Kaiserin“ – das<br />
kann nur Sissi sein, und Sissi war Steffi<br />
Brü<strong>der</strong>le und ihr Franzl, <strong>der</strong> Kaiser,<br />
war Dominik Beha, und weil sie so gut<br />
sprachen und mimten, muss auch <strong>der</strong><br />
Erzherzog Uwe Waldvogel und Joachim<br />
Fuchs als Oberst Böckl erwähnt<br />
werden, die <strong>der</strong> ganzen Szenerie den<br />
echten Wiener Schmäh verliehen.<br />
Auch hier war Stadtgeschehen angesagt,<br />
wurde festgestellt, dass „Fürst<br />
Wendelin den Kater nicht haben<br />
will“, also die Katz vom Brunnen. Ja,<br />
und mit <strong>der</strong> Oberkatz, diesem Honorar-Konsul,<br />
dem mit den „hesslichen“<br />
Lampen, spießte man eine weitere<br />
Person <strong>der</strong> Fasnachtsszene auf.<br />
„Weil ein Tag ohne Römer nicht<br />
lohnt“, sangen „Asterix und Obelix“,<br />
diesmal mit Jana Metzger an <strong>der</strong> Klarinette<br />
und all den an<strong>der</strong>en liebenswerten<br />
Figuren aus dem alten Gallien<br />
um Troubadix Peter Mezger, die bereits<br />
seit vielen Jahren die Zunft-Gesangstruppe<br />
bilden und einmal mehr<br />
bildhübsch hergerichtet waren. Ohne<br />
Römer wär's nix, ohne sie aber auch<br />
nicht. Sie sangen vom „Heimweh<br />
nach'em Städtle“, und die Herzen<br />
flogen ihnen zu.<br />
Als sich gegen 23 Uhr die Akteure<br />
zum großen Finale versammelten<br />
wussten wir, einen schönen und bezaubernden<br />
Abend erlebt zu haben.<br />
Und auch die Hallenmanagerin Katja<br />
Hall schien erleichtert, denn diesmal<br />
gingen in <strong>der</strong> Küche keine Geräte kaputt,<br />
wie in <strong>der</strong> Vorwoche. Also alles<br />
gut!<br />
Weitere Akteure<br />
Rolf Kübeler, Manfred Roth, Hans Vosseler,<br />
Volker Haas, Fabian Glatz, Fabian Mauch, Felix<br />
Ettwein, Michael Willmann (Cachon), Eva<br />
Säger, Volker Haas, Pascal Beha, Lisa Langenbacher,<br />
Quirin Säger, Christof Ade, Mathis<br />
Richter, Pauline Säger, Lorenz und Linus<br />
Richter, Luis Dinser, Simon und Aidan Haas,<br />
Leonard Neininger sowie die Akteure <strong>der</strong> Balletts.<br />
Regie: Alexan<strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>le/Anselm Säger.<br />
Bühnenbau: Michael Reiser, Timo Klötzel,<br />
Anselm Konegen, Oliver Greitmann, Benni<br />
Walter. Kulissenmaler: Uwe Waldvogel, Ute<br />
Kimmich. Kostüme <strong>Zunftball</strong>ett: Heidrun<br />
Voggenreiter, Monika Baumann, Bettina<br />
Wöhrle, Eva Säger, Dorothy Reiner, Yvonne<br />
Mauch.<br />
@ nq online<br />
Unter www.nq-online.de/nqtv sehen<br />
Sie einen Film. Mehr Bil<strong>der</strong> sehen<br />
Sie ab Montagmittag unter<br />
www.nq-online.de/fotoline.
SÜDKURIER NR. 23 | V<br />
MONTAG, 28. JANUAR 2013<br />
Eine echte Augenweide. Das <strong>Zunftball</strong>ett bei seinem Auftritt mit einem Tanz zum Musikfilm „Burlesque“. BILDER: ELKE RAULS<br />
Großes Kino auf <strong>der</strong> <strong>Zunftball</strong>-Bühne<br />
➤ Filmklassiker auf gut<br />
Villingerisch präsentiert<br />
➤ Der Obrigkeit wurde<br />
gestrählt wie lange nicht<br />
VON EBERHARD STADLER<br />
................................................<br />
VS-<strong>Villingen</strong> – Glanz und Glamour<br />
brachte die Historische <strong>Narrozunft</strong> am<br />
Freitag und Samstag bei ihren beiden<br />
Zunfbällen auf die Bühne. Das begeisterte<br />
Publikum bekam unter dem Motto<br />
„Filmriss“ auf <strong>der</strong> Bühne <strong>der</strong> Tonhalle<br />
jede Menge Filmklassiker serviert, allerdings<br />
auf die beson<strong>der</strong>en Verhältnisse<br />
von<strong>Villingen</strong>-Schwenninger neu zugeschnitten.<br />
Dabei wurde <strong>der</strong> reichlich<br />
anwesenden „Obrigkeit“ gestrählt wie<br />
schon lange nicht mehr.<br />
Los ging’s mit den drei Musketieren,<br />
Athos Wildi, Porthos von Mirbach, Aramis<br />
Reiser und D’Artagnon Kubon, die<br />
unschwer als diverse Stadträte und als<br />
Oberbürgermeister zu identifizieren<br />
waren. Sie arbeiteten die Prioritätenliste<br />
<strong>der</strong> offenen Baustellen in VS durch.<br />
Ein genialer Einfall <strong>der</strong> Regie war es, den<br />
achtjährigen Linus Richter die Hauptrolle<br />
des OB spielen zu lassen. Das hat er<br />
super gemacht. Und an<strong>der</strong>s als in <strong>der</strong><br />
traurigen Wirklichkeit herrschte unter<br />
diesen Musketieren am Ende <strong>der</strong> Wille<br />
zur Zusammenarbeit. Ihr Motto: „Eine<br />
Stadt für alle. Alle für eine Stadt.“ Dieser<br />
Appell zu mehr politischer Harmonie<br />
wurde eifrig beklatscht.<br />
Dafür gab es in <strong>der</strong> nächsten Nummer<br />
für die Obrigkeit richtig was auf die Ohren.<br />
Im Jahr 2200 ruft ein Funkspruch<br />
das „Raumschiff Enterprise“ unter<br />
Captain Kirk (Roland Weisser) zum Einsatz<br />
auf die Erde zurück, um <strong>Villingen</strong>-<br />
Schwenningen aus <strong>der</strong> Knechtschaft<br />
<strong>der</strong> 40 Druiden zu befreien. Kirk, Spock<br />
und die an<strong>der</strong>en müssen erfahren, dass<br />
das Elend bereits im Jahr 2012 ihren Anfang<br />
nahm, als es Stadträte gab, „die ihre<br />
Bürger verkauften.“ Bei dieser rustikalen<br />
Nummer setzte es Hiebe in alle<br />
Richtungen: Sei es für Oberjungfer Margot<br />
Schaumann („die ewig lächende<br />
Jungfrau mit einer Zunge wie eine Rasierklinge“),<br />
die CDU-Gemeineratsfraktion<br />
(„macht ohnehin nur heiße<br />
Luft“), Alt-OB-Gerhard Gebauer („<strong>der</strong><br />
rostet an allen Ecken“) und vor allem für<br />
die CDU-Fraktionsvorsitzende Renate<br />
Breuning, die heimliche Herrscherin<br />
Ein Western wie die Villinger Fasnet: Hier mit<br />
den Revolverhelden Rolf Ade (links) und<br />
Christoph Bachert.<br />
Kongenialer Auftritt auf dem U-Boot: Obersteuermann (Anselm Säger)<br />
mit dem Kaleu (Alex Brü<strong>der</strong>le).<br />
über die Stadt, die selbst den OB herumkommandiert.<br />
Die Störenfriedin<br />
wurde kurzerhand an Bord <strong>der</strong> Enterprise<br />
gebeamt, ins Weltall geschossen<br />
und somit auch <strong>der</strong> OB „deaktiviert“.<br />
Es folgte <strong>der</strong> Thriller „Ocean’s Eleven“,<br />
auf villingerisch leicht abgewandelt<br />
in „Fußi’s Elven“. Aus <strong>der</strong> Dienstbesprechung<br />
von Baubürgermeister Rolf<br />
„Fußi“ Fußhoeller mit seinen Mitarbeitern<br />
wurde Ungeheuerliches enthüllt:<br />
Die zahllosen Pleiten und Pannen aus<br />
dem städtischen Baudezernat waren<br />
nicht Unfähigkeit, son<strong>der</strong>n gezielte Obstruktion,<br />
um das Lieblingsprojekt vom<br />
OB, das zentrale Rathaus, zu Fall zu<br />
bringen. Denn „Fußi’s Eleven“ haben<br />
keinen Bock auf Stress und darauf, künftig<br />
auch noch freitags arbeiten zu müssen.<br />
„Wir müssen die ganz Stadt lahm legen.<br />
Dann will doch keiner mehr ein<br />
neues Rathaus“, näselte <strong>der</strong> Tiefbbau-<br />
Chef (Marius Richter) im breitesten<br />
Schwenningerisch. Das Publikum johlte<br />
vor Vergnügen, und Fußi (Marius<br />
Stadler) lässt vom Bauhof die halbe<br />
Stadt absperren, um die Pläne aus dem<br />
„feindlichen Rathaus in <strong>Villingen</strong>“ zu<br />
hintertreiben. Am Schluss gab’s jubelnden<br />
Beifall für den stark spielenden<br />
Bühnen-Nachwuchs.<br />
Seit 50 Jahre rettet er die Welt, da durfte<br />
James Bond (Werner Mauch) auch<br />
nicht beim <strong>Zunftball</strong> fehlen. Doch hier<br />
hatte er nichts zu lachen. Er, <strong>der</strong> schon<br />
x-fach die Welt gerettet hat, scheitert seit<br />
40 Jahren daran, den Gemein<strong>der</strong>at von<br />
VS zur Zusammenarbeit zu bringen.<br />
„Der einzige Konfliktherd in Europa ist<br />
<strong>Villingen</strong>-Schwenningen“, konstatiert<br />
Bonds Vorgesetzer „M“ (Pascal Beha).<br />
Ständige Querelen im Rathaus, bei <strong>der</strong><br />
Feuerwehr o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> CDU - Bond gibt<br />
die Lizens zum Töten zurück.<br />
Szenenwechsel zum Westernklassiker<br />
„12 Uhr mittags“. Seltsam nur: Im<br />
Saloon geht es ähnlich zu wie am Fasnetmentig<br />
vor dem Umzug. Die Revolverhelden<br />
schlingen vor dem „Großen<br />
Duell“ ihre Mehlsuppe hinunter, ziehen<br />
dann ordentlich ihr Häs an, um nicht<br />
vom Duell-TüV aus dem Verkehr gezogen<br />
zu werden, ein Bankräuber flüchtet<br />
mit dem „Con Merz Bank“-Koffer durch<br />
die Stadt und <strong>der</strong> „Lindenholz-Schnitzer“<br />
ist in diesem Fall nicht für Schemen,<br />
son<strong>der</strong>n Särge zuständig. Ein herrliche<br />
Parodie auf Western und Fasnet mit einem<br />
obercoolen Revolverhelden aus<br />
Schwenningen (Rolf Ade).<br />
Nach so viel Action wurde das Genre<br />
in Richtung Liebesfilm gewechselt. Kaiserin<br />
Sissi ( Steffi Brü<strong>der</strong>le) kehrt von <strong>der</strong><br />
Kur zurück nach Wien und berichtet ihrem<br />
geliebten Franz (Dominik Beha)<br />
von maroden Brunnenfiguren sowie<br />
Badeanstalten im Kneippkurort <strong>Villingen</strong>,<br />
die seltsamerweise „auch bei schönem<br />
Wetter geschlossen sind.“ Erzherzog<br />
Franz Karl (Uwe Waldvogel) versteht<br />
lei<strong>der</strong> gar nichts und Oberst Böckl (Joachim<br />
Fuchs) schusselt aufgeregt zwischen<br />
den Majestäten hin und her. Mit<br />
dem Schmachtfetzen „Sissi“ verdienten<br />
Feines Polit-Kabarett aus <strong>Villingen</strong>-Schwenningen bieten „Fußi’s Elven“. Hier eine Szene mit<br />
Marius Stadler alias Baubürgermeister Rolf Fußhoeller und Marius Richter als städtischer<br />
Tiefbau-Chef.<br />
villingen-schwenningen 21<br />
Das Publikum amüsierte sich königlich. Hier die beiden Ehrenratsherren<br />
Hans Messmer (links) und Klaus Hässler.<br />
sich alle vier Akteure Bestennoten.<br />
Auf die Zunftbarden um Peter Metzger,<br />
Rolf Kübeler, Manfred Roth und<br />
Hans Vosseler freut sich das Stammpublikum<br />
jedes Jahr. Dieses Mal erschienen<br />
sie mit ihrer Gesangsnummer als<br />
„Asterix und Obelix“. Musikalischer Höhepunkt<br />
aber war <strong>der</strong> auf die Villinger<br />
Fasnet umgetextete Song <strong>der</strong> „Toten<br />
Hosen“: „An Tagen wie diesen.“ Dazu<br />
eingeblendet Szenen von den Fastnachtsumzügen<br />
– für alle Liebhaber <strong>der</strong><br />
Villinger Fasnet ein Gänsehautauftritt.<br />
Wie man mit Kreativität und einfachen<br />
Mitteln sogar einen Unterwasserauftritt<br />
auf <strong>der</strong> Bühne inszeniert, konnten<br />
die Gäste beim Filmklassiker „Das<br />
Boot“ bewun<strong>der</strong>n. Den Ballregisseuren<br />
Anselm Säger und Alexan<strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>le<br />
gelang nicht nur eine geniale Bühnenkulisse,<br />
sie konnten als U-Bootfahrer<br />
gemeinsam mit dem Smutje (Matze Reiner)<br />
auch ihr komödiantisches Talent<br />
voll ausleben. Ein Klamauk <strong>der</strong> Spitzenklasse.<br />
Am Schluss trauchte das U-Boot<br />
im Schwenninger Moos auf, womit die<br />
These vom Villinger Manfred Riegger<br />
bewiesen war: „Die Pissbrühe vom<br />
Schwenninger Moos rennt tatsächlich<br />
ins Schwarze Meer.“ Starker Auftritt,<br />
starke Regie. Dem Duo Brü<strong>der</strong>le/Säger<br />
ist es einmal mehr gelungen, einen sehr<br />
unterhaltsamen <strong>Zunftball</strong> auf die Bühne<br />
zu bringen.<br />
Bil<strong>der</strong>galerie im Internet:<br />
www.suedkurier.de/bil<strong>der</strong><br />
Beste Nebenrollen: Sissi-Parodie mit Uwe<br />
Waldvogel (links) als Erzherzog Franz Karl und<br />
Joachim Fuchs als Oberst Böckl.<br />
Ball-Splitter<br />
Erbärmlich: Der Einmarsch mit einem Hästräger<br />
und einem Musiker. BILDER: RAULS<br />
Brandschutz-Frust<br />
Ja, was war denn das? Als das Publikum<br />
wie gewohnt auf den Einmarsch<br />
<strong>der</strong> Stadtmusik und <strong>der</strong> Hästräger<br />
wartete, wurde es förmlich geschockt.<br />
Ein einziger Musiker (Peter<br />
Hupfer) begleitete musikalisch den<br />
Einmarsch, dann kam <strong>der</strong> Zunftmeister<br />
und schließlich <strong>der</strong> Narrovatter, das<br />
war’s. So was Armseliges hat es in <strong>der</strong><br />
Geschichte des <strong>Zunftball</strong>s noch nie gegeben.<br />
Zunftmeister Joachim Wöhrle<br />
erklärte das Elend anschließend: Die<br />
Tonhalle darf aus Gründen des Brandschutzes<br />
jetzt nur noch 850 Personen<br />
einlassen. „Und weil schon 847 drin<br />
waren, durften wir nur noch mit drei<br />
Personen einmarschieren.“ Nicht min<strong>der</strong><br />
traurig war, dass das Villinger<br />
Schunkellied dieses Mal von den Ballgästen<br />
ohne musikalische Begleitung à<br />
capella gesungen werden musste. Eine<br />
nie<strong>der</strong>schmetternde Erfahrung. Spätestens<br />
da wurde allen das dramatische<br />
Ausmaß <strong>der</strong> neuen Brandvorschriften<br />
bewusst…<br />
Sandra Bächle bei ihrer Live-Gesangsnummer.<br />
Betörende Tänzer<br />
Jedes Jahr ein richtiges Highlight bei<br />
den Zunftbällen sind die Tanz-Auftritte.<br />
Das war auch in diesem Jahr so.<br />
Das Publikum hatte seine helle Freude,<br />
wie unbeschwert und herzerfrischend<br />
die Kleinen und ganz Kleinen des Kin<strong>der</strong>balletts<br />
wie<strong>der</strong> auftraten. Auffallend<br />
ist seit Jahren, wie kindgerecht<br />
und liebevoll die Tänze einstudiert<br />
werden. Dafür zeichnen Priska Haas,<br />
Heidi Popko und Susy Roth verantwortlich.<br />
Das Jugendballett unter Leitung<br />
von Isabel Roth setzte als Piraten<br />
volle Segel zur Filmmusik „Fluch <strong>der</strong><br />
Karibik.“ Und das große <strong>Zunftball</strong>ett?<br />
Mit ihren beiden Tänzen bestätigte die<br />
Truppe unter Leitung von Janine Roth<br />
ihre seit Jahren währende Extraklasse.<br />
Die jungen Damen und Herren waren<br />
einmal mehr eine tänzerische Augenweide.<br />
Das Tüpfelchen auf dem I aber<br />
war beim Tanz „Burlesque“ die Gesangseinlage<br />
von Sandra Bächle. Hier<br />
stand auf einmal ein neues Talent im<br />
Rampenlicht, das man hoffentlich<br />
noch öfter sehen und hören wird.<br />
Starke Familie<br />
Einen <strong>Zunftball</strong> ohne Familie Säger<br />
kann man sich fast nicht vorstellen.<br />
Sämtliche Familienglie<strong>der</strong>, zwei<br />
Erwachsene und zwei Kin<strong>der</strong>, standen<br />
diesmal auf <strong>der</strong> Bühne. Dazu ist Anselm<br />
Säger schon seit Monaten als Ballregisseur<br />
gefor<strong>der</strong>t. Was er auf dem<br />
Kasten hat, bewies er am Freitag eindrucksvoll.<br />
Als mit Michael Reiser<br />
kurzfristig ein Bühnenakteur erkrankte,<br />
lernte Säger binnen dreier Stunden<br />
dessen Rolle und bestritt den Auftritt<br />
am Abend ohne einen Wackler. Als einer<br />
<strong>der</strong> letzten verließ er am Samstagmorgen<br />
nach 4 Uhr die Halle, um<br />
bereits um 9.30 Uhr in <strong>der</strong> Tonhalle<br />
aufzuräumen. Auch seine Frau Eva hat<br />
zuletzt buchstäblich Großes geleistet.<br />
Sie vernähte 150 Quadratmeter weißen<br />
Stoffs, mit dem die Tonhallenbühne<br />
dekoriert wurde, sowie 30 Quadratmeter<br />
Stoff für die U-Boot-Nummer. Eine<br />
echt reife Leistung. (est)
Die Akteure des Villinger <strong>Zunftball</strong>s<br />
Die Fasnetsbälle waren wie<strong>der</strong> ein<br />
beeindruckendes Gemeinschaftswerk<br />
zahlreicher Helfer auf und<br />
hinter <strong>der</strong> Bühne<br />
VS-<strong>Villingen</strong> – Die beiden Fasnetsbälle<br />
<strong>der</strong> <strong>Historischen</strong> <strong>Narrozunft</strong> am Wochende<br />
unter dem Motto „Filmriss“ waren<br />
ein enormes Gemeinschaftswerk<br />
zahlreicher Akteure auf und hinter <strong>der</strong><br />
Bühne. Auch und gerade die Helfer im<br />
technischen Bereich haben wie<strong>der</strong><br />
enormes geleistet. Da sie nie im Rampenlicht<br />
stehen, werden sie an dieser<br />
Stelle einmal als Erste genannt:<br />
Organisation und Technik<br />
➤ Regie: Alexan<strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>le und Anselm<br />
Säger. Texte: Das <strong>Zunftball</strong>team.<br />
➤ Bühnenbau: Michael Reiser, Timo<br />
Klötzel, Anselm Konegen, Oliver Greitmann,<br />
Benni Walter. Bühnentechnik<br />
am Ball: Michael Reiser, Timo Klötzel,<br />
Anselm Konegen, Peter Hupfer, Martin<br />
Schubauer, Oliver Greitmann, Benjamin<br />
Oberle, Florian Fischer.<br />
➤ Kulissenmaler: Entwurf und Ausführung:<br />
Uwe Waldvogel, Ute Kimmich.<br />
➤ Kostüme: <strong>Zunftball</strong>ett: Heidrun Voggenreiter,<br />
Monika Baumann, Bettina<br />
Wöhrle, Eva Säger, Dorothy Reiner,<br />
Yvonne Mauch. Kostüme Jugendballett:<br />
Julia & Monika Wursthorn, Jasmin<br />
Mauch, Angela Faisst.<br />
➤ Kin<strong>der</strong>ballett Leitung: Heidi Popko,<br />
Susi Roth und Priska Haas.<br />
➤ Jugendballett Leitung: Isabell Roth.<br />
➤ <strong>Zunftball</strong>ett Leitung: Janine Roth.<br />
➤ Maske Spieler:Yvonne Gieger; Maske<br />
Kin<strong>der</strong>ballett: Karin Blessing. Maske<br />
und Frisuren: Jugendballett: Franzi<br />
Bächle, Carmen Barth. Maske <strong>Zunftball</strong>ett:<br />
Heidi Uetzfeld und Alexandra Hall.<br />
Frisuren <strong>Zunftball</strong>ett: Ricarda Pleij, Natalie<br />
Jenns.<br />
➤ Licht/Ton: Firma Käfer PA; Conny Käfer<br />
und Daniel Riehle, und Sven Metzger.<br />
Mikrophone Ausgabe: Markus Fehrenbach<br />
und Daniel Roth; CD Einspie-<br />
lungen Wolfgang Roth; Bild-Einspielungen:<br />
Patrik Metzger.<br />
Die Bühnenakteure<br />
➤ Mo<strong>der</strong>atoren: Susi Roth, Benni Walter<br />
➤ Die drei Musketiere: Linus Richter,<br />
Jörg Kimmich, Olli Kienzler, Clemens<br />
Wursthorn.<br />
➤ Raumschiff Enterprise: Roland Weißer,<br />
Felix Ettwein, Fabian Glatz, Fabian<br />
Mauch, Sabine Henke.<br />
➤ Fußís 11: Marius Stadler, Quirin Säger,<br />
Marius Richter, Christof Ade, Mathis<br />
Richter, Pauline Säger sowie als TDVS-<br />
Truppe Lorenz und Linus Richter, Luis<br />
Dinser, Simon & Aidan Haas.<br />
➤ James Bond: Werner Mauch, Pascal<br />
Beha, Lisa Langenbacher.<br />
➤ 12 Uhr Mittags: Michael Reiser, Christoph<br />
Bachert, Rolf Ade, Eva Säger, Olli<br />
Kienzler, Volker Haas, Clemens Wursthorn.<br />
➤ Sissi: Steffi Brü<strong>der</strong>le, Dominik Beha,Uwe<br />
Waldvogel, Joachim Fuchs.<br />
➤ Asterix und Obelix: Rolf Kübeler, Man-<br />
fred Roth, Hans Vosseler, Peter Metzger<br />
(alles Sänger), Volker Haas, Fabian<br />
Glatz, Fabian Mauch, Felix Ettwein (Römer),<br />
Jana Metzger (Klarinette), Michael<br />
Willmann (Cachon).<br />
➤ Das Boot: Alex Brü<strong>der</strong>le, Anselm Säger,<br />
Matze Reiner, Leonard Neininger.<br />
➤ Kin<strong>der</strong>ballett: Marcel Roth, Sebastian<br />
Bohrer, Benedikt Fehrenbach, Philipp<br />
Haas, Amelie & Sophie-Marie Schaumann,<br />
Lara-Marie Lewan<strong>der</strong>ski, Samira<br />
Ruchlak, Maxi Raufer, Ina, Pia Sauter,<br />
Hannah Becker, Michele Teutsch, Vreni<br />
Dinser, Luise Wagner, Marvie Greitmann,<br />
Simon Haas, Aidan Haas.<br />
➤ Jugendballett: Alina Wöhrle, Laura<br />
Sie hatten alles im<br />
Blick: Die Ballregisseure<br />
Anselm Säger und<br />
Alex Brü<strong>der</strong>le.<br />
BILD: RAULS<br />
Dieterle, Viona Eigeldinger, Tabea<br />
Jauch, Kathrin Bachert, Isabel Eckert,<br />
Antonia Schonhardt, Antonella Rottler,<br />
Leonie Weißer, Ruth Beitz, Sophia Konegen,<br />
Angelina Fauth, Ann-Kathrin<br />
Weißer.<br />
➤ <strong>Zunftball</strong>ett: Chiara Nolle, Larissa<br />
Voggenreiter, Julia Wursthorn, Jana<br />
Metzger, Sabrina Mauch, Michaela<br />
Faißt, Franka Nolle, Kristina Huy, Jasmin<br />
Mauch, Isabel Roth, Laura Kirndorfer,<br />
Timo Brugger, Dominic Haffa,<br />
Daniel Rausevic, Patrick Weigert, Clemens<br />
Baumann, Hubertus Hofmaier,<br />
Pascal Hudelmeier, Domenik Schleicher<br />
und Live-Gesang Sandra Bächle.
Kleine Bil<strong>der</strong>nachlese vom <strong>Zunftball</strong><br />
Zweimal ausverkauft war <strong>der</strong> Fasnachtsball <strong>der</strong> <strong>Narrozunft</strong> am Wochenende in<br />
<strong>der</strong> Tonhalle. Die Besucher erlebten prima Unterhaltung, Schau, Glamour und<br />
Party. Die Bil<strong>der</strong> zeigen die Bühnenakteure beim Finale (oben), das Publikum<br />
während des Programms (unten links) und anschließend Musik und Partystimmung<br />
mit <strong>der</strong> sehr guten Band „Un<strong>der</strong>cover“ im Foyer <strong>der</strong> Neuen Tonhalle<br />
(Bil<strong>der</strong>galerie im Internet: www.suedkurier.de/villingen). BILDER: ELKE RAULS