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rudern-aviron-canottaggio 5/2008 (Okt. 08) - Schweizerischer ...

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Sarnen, 7. <strong>Okt</strong>ober <strong>20<strong>08</strong></strong> | 32. Jahrgang | Erscheint sechsmal jährlich<br />

Der Neue – Interview<br />

mit Christian Stofer<br />

05 | <strong>08</strong>


AKTUELL EDITORIAL<br />

EM-Bronze für<br />

Regina Naunheim<br />

SRV/hf. Regina Naunheim und ihr Trainer<br />

Eberhard Rehwinkel waren als einzige<br />

Schweizer Delegation und auf eigene Kosten<br />

zu den Europameisterschaften nach Griechenland<br />

gereist. Die EM findet seit zwei<br />

Jahren wieder als Kontinentalmeisterschaft<br />

unter der Schirmherrschaft des internationalen<br />

Verbandes FISA statt. Genutzt wird<br />

die Startmöglichkeit im Spätsommer vor<br />

allem von den osteuropäischen Verbänden,<br />

aber auch von den «klassischen» Ruderländern<br />

im Westen als Testgelände für ihren<br />

«zweiten Anzug».<br />

Beachtliches Stehvermögen<br />

Es war ein knüppelhartes Programm, das die<br />

EM-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer am<br />

Finaltag zu absolvieren hatten. Wegen<br />

schlechter Wetterprognosen mit aufziehendem<br />

Sturm wurden die Sonntagsrennen<br />

gestrichen und auf den Samstag verlegt. So<br />

mussten die Einerfahrerinnen morgens um<br />

acht den Halbfinal fahren. Regina Naunheim<br />

qualifizierte sich mit dem dritten Platz für<br />

den Endlauf. Dabei schlug sie die Juniorenweltmeisterin<br />

Julia Richter aus Deutschland<br />

mit einer guten Länge. Zwei Stunden später<br />

wurde der Final gefahren. Regina Naunheim,<br />

die kleinste und leichteste Frau im Feld, hielt<br />

von Anfang an den Kontakt zur führenden<br />

Favoritin Mirka Knapkova. Die Tschechin ist<br />

Olympiafünfte und Vizeweltmeisterin der<br />

Jahre 2005 und 2006. Hübsche Pointe am<br />

Einlauf in Athen: Regina Naunheim schlug<br />

im Kampf um die Medaille die Serbin Iva<br />

Obradovic, die vor zwei Jahren bei den U23-<br />

WM Silber vor Naunheim geholt hatte.<br />

Regina mit viel Renndisziplin<br />

«Regina hat sich exakt an meine Rennvorgaben<br />

gehalten», kommentierte Trainer Eberhard<br />

Rehwinkel das spannende Skiff-Finale<br />

Regina Naunheim setzt einen weiteren Höhepunkt in ihrer erstaunlichen Laufbahn: An<br />

der Europameisterschaft in Schinias /Athen gewinnt sie Bronze hinter der Olympiafünften<br />

Mirka Knapkova und der Belgierin Annick De Decker.<br />

Versöhnlicher Abschluss: Regina Naunheim (links) scheiterte in der Olympiaquali im Doppeldzweier<br />

mit Nora Fiechter (hier am Weltcup in Luzern), doch jetzt kann sie sich mit EM-Bronze trösten.<br />

der Frauen, in welchem Regina Naunheim<br />

bei allen Zwischenzeiten auf dem zweiten<br />

Platz passiert hatte und die Ziellinie letztlich<br />

als Dritte querte. Das Rennen wurde souverän<br />

von der tschechischen Olympia-Fünften<br />

Mirka Knapkova dominiert. Nach Silber im<br />

Vorjahr holte sich Knapkova jetzt den Titel.<br />

Um den zweiten Platz blieb es bis zum<br />

Schluss spannend. Die Endspurt starke Belgierin<br />

Annick De Decker blies auf dem letzten<br />

Streckenviertel zum Grossangriff auf die<br />

Silbermedaille und vermochte auf der Innenbahn<br />

an der ganz aussen <strong>rudern</strong>den Regina<br />

Naunheim vorbeizuziehen und sie mit exakt<br />

einer Sekunde zu distanzieren. «Vor der<br />

Europameisterschaft hätten wir nicht im<br />

Traum gewagt, an eine Medaille zu denken»,<br />

freute sich Wädenswil-Trainer Rehwinkel.<br />

«Aufgrund des Verlaufs der Halbfinals<br />

wussten wir dann aber, dass einiges drin liegt<br />

in diesem Feld.»<br />

Versöhnlicher Saisonschluss<br />

Die Bronzemedaille bedeutet ein grosser<br />

Erfolg für Regina Naunheim, die im Sommer<br />

eine Olympiaqualifikation im Doppelzweier<br />

verpasste, und stellt einen versöhnlichen<br />

Abschluss der auslaufenden Rudersaison<br />

<strong>20<strong>08</strong></strong> dar. Für den Schweizer<br />

Ru der sport ist es die dritte internationale<br />

Frauen-Medaille im Jahr <strong>20<strong>08</strong></strong> nach dem<br />

WM-Gold von Pamela Weisshaupt im<br />

Leichtgewichts-Einer und der U23-WM-<br />

Bronzemedaille von Olivia Wyss und Eliane<br />

Waser im Leichtgewichts-Doppelzweier.<br />

Reginas Rennen<br />

1. Mirka Knapkova CZE 7:27.42; 2. Annick<br />

De Decker BEL 7:34.04; 3. Regina Naunheim<br />

SUI 7:35.04; 4. Iva Obradovic SRB<br />

7:35.77; 5. Nuria Dominquez Asensio ESP<br />

7:36.64; 6. Agata Gramatyka POL 7:49.20.<br />

Hanns Fuchs<br />

Foto: Raphael Nadler<br />

Titelseite: Christian Stofer ist seit 1. <strong>Okt</strong>ober neuer Direktor<br />

des Schweizerischen Ruderverbandes.<br />

Foto: Hanns Fuchs<br />

Medaillenspiegel<br />

EM <strong>20<strong>08</strong></strong><br />

Erfolgreichste Nation im EM-Medaillenspiegel<br />

war Griechenland mit fünf<br />

Goldmedaillen vor der Ukraine (2/0/3),<br />

Rumänien (2/0/3), Frankreich (2/0/1),<br />

Italien (1/2/1), Estland (1/1/0) und<br />

Tschechien (1/0/1).<br />

Land Gold Silber Bronze Total<br />

GRE 5 5<br />

UKR 2 3 5<br />

ROU 2 1 3<br />

FRA 2 1 3<br />

ITA 1 2 1 4<br />

EST 1 1 2<br />

CZE 1 1 2<br />

RUS 3 3<br />

POL 2 1 3<br />

SRB 2 2<br />

GER 1 1<br />

GBR 1 1<br />

BEL 1 1<br />

SVK 1 1<br />

BLR 3 3<br />

HUN 2 2<br />

SUI 1 1<br />

Jacke gefunden<br />

Mitg. In der Damengarderobe im Ruderzentrum<br />

ist eine blaue Jacke, Marke<br />

SALEWA, Grösse 42/XL gefunden<br />

worden. Sie blieb dort vermutlich vor,<br />

während oder nach der SM liegen. Wer<br />

eine solche Jacke vermisst, kann sich<br />

unter 044 984 <strong>08</strong> 10 melden.<br />

Stabwechsel<br />

in Sarnen<br />

Am ersten <strong>Okt</strong>ober hat Christian Stofer sein Amt als Direktor des<br />

SRV im Haus des Rudersports in Sarnen angetreten. In der Regel<br />

finden solche Wechsel nach dem Ablauf einer Olympiade, dem vierjährigen<br />

Olympiazyklus statt. Es ist eine Binsenweisheit: Nach Olympia<br />

ist vor Olympia. Doch soviel Neubeginn wie jetzt war wohl noch<br />

nie im SRV. Die Höhenflüge der 90er und frühen 2000er Jahre sind<br />

zu Ende. Mit gerade noch einem Athleten war der einst stolze schweizerische<br />

Rudersport an den olympischen Spielen in Beijing vertreten.<br />

Misst man sportlichen Erfolg an Medaillen, Finalplätzen und Olympiadiplomen<br />

– und sowohl Verbandsführung wie Swiss Olympic und<br />

die sportinteressierte Medienöffentlichkeit legen diesen Massstab an –<br />

dann ist der Leistungssport im SRV im stillen Hafen der Bedeutungslosigkeit<br />

vor Anker gegangen. Einzig noch drei leichte und eine kleine<br />

«schwere» Frau tummeln sich auf hoher See – ihre Medaillen an<br />

FISA-Meisterschaften verhindern möglicherweise den Abstieg des<br />

SRV in die dritte Förderstufe von Swiss Olympic. Und von den<br />

Junioren gab’s heuer wieder mal Gutes zu berichten. Das sind Hoffnungsschimmer.<br />

Es braucht mehr, um den SRV-Kahn wieder in Fahrt<br />

zu bringen. Auf Christian Stofer warten viele Baustellen. Im Interview<br />

in dieser Zeitschrift berichtet er von einigen. Alleine wird er’s<br />

nicht schaffen. Er wird’s auch nicht mit Hilfe zweier Nationaltrainer<br />

schaffen und nicht mit der Rückendeckung durch den Vorstand. Stofer<br />

braucht die Unterstützung der Vereine, der Klubtrainer und natürlich<br />

der Athletinnen und Athleten. Um die zu bekommen, muss der<br />

neue Direktor zerrüttete Beziehungen reparieren, um Vertrauen<br />

werben, Motivationsarbeit leisten, seine kommunikativen Fähigkeiten<br />

einsetzen. Im Interesse des schweizerischen Rudersports wünsche ich<br />

ihm Erfolg dabei. Und das Glück, das es auch braucht, um einen guten<br />

Job machen zu können.<br />

2 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 3


DAS WORT DES PRÄSIDENTEN LE MOT DU PRÉSIDENT<br />

Fakten zur<br />

Olympiasaison<br />

Im letzten Wort des Präsidenten habe ich versprochen,<br />

mich nach Abschluss der olympischen<br />

Spiele in Peking zu unseren eigenen<br />

Olympiaprojekten zu äussern. Das will ich<br />

hier tun.<br />

Unsere Zielsetzung, drei Quotenplätze und<br />

eine Medaille zu holen, verfehlten wir klar.<br />

Ein einziger Quotenplatz blieb übrig, das ist<br />

bekannt, und in den Medien ausführlich – und<br />

vorzugsweise negativ – kommentiert worden.<br />

Dass ich in verschiedener Hinsicht die Dinge<br />

etwas anders und differenzierter sehe, soll mir<br />

niemand verübeln. Es geht weder um Schönfärberei,<br />

noch um die Suche nach Ausreden,<br />

sondern um Fakten aus Sicht des SRV.<br />

1. André Vonarburg erfüllte mit seinem<br />

9. Rang die Vorgaben von Swiss Olympic<br />

(Platz in Top Ten). Unsere Vorgaben erfüllte<br />

er mit der Erreichung des Quotenplatzes.<br />

André fuhr ein Rennen im Rahmen der<br />

Erwartungen, und dazu gratuliere ich ihm.<br />

Das ist keine Selbstverständlichkeit. Zu einem<br />

medienwirksamen Exploit kam es aber nicht.<br />

2. Der Achter, das zweite Schwerpunkt-<br />

Projekt, scheiterte in Poznan deutlicher, als<br />

das noch aufgrund der Resultate in den Jahren<br />

2006 und 2007 erwartet werden durfte.<br />

Aber letztlich wesentlich weniger klar, als<br />

man nach dem miserablen Rennen am Weltcup<br />

in München befürchten musste. Der<br />

kämpferische Auftritt des Achters durfte sich<br />

jedenfalls sehen lassen.<br />

3. Der 2. Rang am Weltcup in München für<br />

den Zweier war für uns eine positive Über-<br />

gemeinsam kommen wir noch schneller voran.<br />

herzlichen dank den sponsoren.<br />

raschung. Entsprechend hoch waren die Er -<br />

wartungen für Poznan. Die Verletzung eines<br />

Ruderers und permanente interne Querelen<br />

innerhalb des ganzen Riementeams, das zehn<br />

Ruderer umfasste, waren letztlich wesentliche<br />

Gründe für das Nicht-Erreichen des<br />

Quotenplatzes.<br />

4. Die übrigen Olympiaprojekte standen aufgrund<br />

der Resultate nicht in gleicher Weise<br />

im Fokus der Öffentlichkeit. Eine Qualifikation<br />

wäre einem «lucky punch» oder einem<br />

veritablen Exploit gleichgekommen. Alle<br />

Boote erreichten aber an dieser äusserst<br />

anspruchsvollen Regatta einen A-Finalplatz<br />

und zogen sich anständig aus der Affäre. Sie<br />

bilden die Basis für die Olympiaprojekte im<br />

Hinblick auf die Olympischen Spiele in London<br />

im Jahre 2012.<br />

Das Scheitern des Achterprojektes hatte viele<br />

Gründe. Am 20.8.<strong>20<strong>08</strong></strong> wurden sie zusammen<br />

mit Athleten, Trainern und Vorstandmitgliedern<br />

eingehend analysiert. Schwachpunkte<br />

wurden auf allen Ebenen ausgemacht.<br />

Der Wurm, der sich nach der Rotseeregatta<br />

2007 im Projekt einnistete, konnte nicht<br />

wirklich entfernt werden. Die Erkenntnis,<br />

dass ein Achterprojekt in der Schweiz nur<br />

dann von Erfolg gekrönt sein wird, wenn<br />

wirklich alles, ich wiederhole: Wirklich alles<br />

stimmt, muss uns zeigen, dass es schon sehr<br />

viel (Über-)Mut braucht, ein solches nochmals<br />

auszulösen.<br />

Aufgrund der Resultate, die wir im Nachwuchsbereich<br />

erzielen (U23, U19, Coupe)<br />

gehen wir dank einer stabilen Nationaltrainercrew<br />

mit viel Mut und Zuversicht in<br />

den nächsten Olympiazyklus, der bereits<br />

begonnen hat.<br />

Hans-Rudolf Schurter<br />

Präsident SRV<br />

Faits sur la saison olympique<br />

Dans le dernier mot du président, j’ai promis<br />

de m’exprimer sur nos projets olympiques<br />

à l’issue des Jeux Olympiques de Pékin.<br />

Ce que je veux faire ici.<br />

Nous avons clairement manqué nos objectifs<br />

d’obtenir trois sélections et une médaille.<br />

Nous n’avons eu qu’une sélection, nous le<br />

savons, ce qui fut abondamment commenté<br />

par les médias, en général négativement.<br />

Que personne ne me jette la pierre si je vois<br />

les choses dans divers aspects de manière différente<br />

et plus nuancée. Il ne s’agit nullement<br />

d’enjoliver la réalité ou de chercher des excuses,<br />

mais de faits aux yeux de la FSSA.<br />

1. Avec son 9 ème rang, André Vonarburg a<br />

atteint les objectifs de Swiss Olympic (place<br />

dans le Top Ten). Il a atteint nos objectifs<br />

avec sa sélection. André a mené sa course<br />

selon nos attentes et je l’en félicite. Cela ne<br />

va pas de soi. Mais nous n’avons pas vécu<br />

d’exploit digne des médias.<br />

LA PAROLA DEL PRESIDENTE<br />

Considerazioni sulla<br />

stagione olimpica<br />

Nell’ultima «parola del presidente» avevo<br />

promesso che dopo la fine dei Giochi Olimpici<br />

di Pechino avrei esternato le mie considerazioni<br />

sui nostri progetti olimpici. Ed eccomi<br />

dunque qua.<br />

Le nostre prospettive di ottenere tre qualificazioni<br />

ed una medaglia sono state clamorosamente<br />

mancate. Come noto, un’unica qualificazione<br />

che è stata molto commentata (il più delle<br />

voltre negativammente) dai massmedia.<br />

Nessuno me ne voglia se io vedo le cose sotto<br />

diversi e differenti punti di vista. Non si tratta<br />

né di abbellimenti né di scuse, ma di opinioni<br />

della FSSC.<br />

1. Col suo nono rango, André Vonarburg ha<br />

soddisfatto le aspettative di Swiss Olimpic (un<br />

posto tra i Top Ten). Pure i nostri traguardi<br />

sono stati da lui pienamente soddisfatti col raggiungimento<br />

della qualifica. André ha disputato<br />

una gara nel quadro delle aspettative (e questo<br />

non era una certezza) e per questo mi congratu-<br />

2. Le huit, le deuxième projet d’importance, a<br />

manqué sa course à Poznan, alors que les résultats<br />

des années 2006 et 2007 nous laissaient espérer.<br />

Mais finalement bien moins clairement que l’on<br />

pouvait s’y attendre après la misérable course de<br />

la Coupe du Monde à Munich. Nous avons dans<br />

tous les cas pu admirer l’engagement du huit.<br />

3. Le 2 ème rang du deux à la Coupe du Monde à<br />

Munich fur une surprise positive pour nous.<br />

Nos attentes pour Poznan furent en conséquence<br />

relativement hautes. La blessure d’un rameur<br />

et les permanentes querelles internes au sein de<br />

toute l’équipe de pointe qui ont touché dix<br />

rameurs furent en définitive des raisons importantes<br />

pour leur non-sélection.<br />

4. En fonction de leurs résultats, les autres projets<br />

olympiques n’ont pas attiré les regards du<br />

public de la même manière. Une sélection aurait<br />

été un «lucky punch» ou un véritable exploit.<br />

Tous les bateaux ont cependant atteint la finale<br />

A de cette régate extrêmement difficile et se sont<br />

lo con lui. Ad un exploit interessante per i media<br />

non si è però arrivati.<br />

2. L’otto, il secondo punto forte del progetto, è<br />

naufragato a Poznan in modo netto contrariamente<br />

alle previsioni che si erano potute fare<br />

dopo i risultati ottenuti nel 2006 e nel 2007.<br />

Meno chiaramente però dai pessimi risultati, e<br />

relative previsioni, dopo le gare di Coppa del<br />

mondo di Monaco. Lo spirito combattivo e di<br />

gruppo non sono però mancati.<br />

3. Il secondo posto a Monaco del «due senza»<br />

è stato per noi una lieta sorpresa. Le aspettative<br />

per Poznan erano percò in proporzione. L’infortunio<br />

di un vogatore e le continue diatribe<br />

interne del gruppo, che hanno coinvolto dieci<br />

atleti, sono in ultima analisi le cause del mancato<br />

raggiungimento delle qualifiche richieste.<br />

4. I restanti progetti non erano, in quanto a<br />

risultati conseguiti, obiettivi principali per non<br />

addetti ai lavori. Una loro qualifica sarebbe stata<br />

un vero miracolo. Tutti questi equipaggi hanno<br />

bien tirés d’affaire. Ils représentent la base des<br />

projets olympiques en vue des Jeux Olympiques<br />

de Londres en 2012.<br />

L’échec du projet de huit a beaucoup de raisons.<br />

Le 20.8.<strong>20<strong>08</strong></strong>, il a été analysé en profondeur<br />

avec les athlètes, entraîneurs et membres<br />

du Comité. Des points faibles ont été trouvés à<br />

tous les niveaux. Le ver qui a rongé le projet<br />

après les régates du Rotsee 2007 n’a pas vraiment<br />

pu être éliminé. Le fait qu’un tel projet de<br />

huit puisse être couronné de succès en Suisse<br />

que quand tous les éléments jouent, je répète:<br />

vraiment tous les éléments, nous démontre<br />

qu’il faut beaucoup de courage, voire de folie,<br />

pour en lancer un nouveau.<br />

Sur la base des résultats obtenus dans la relève<br />

(U23, U19, Coupe) et grâce à une équipe d’entraîneurs<br />

nationaux stable, nous nous engageons<br />

dans le nouveau cycle olympique qui vient de<br />

commencer avec beaucoup de courage et assurance.<br />

Hans-Rudolf Schurter, Président FSSA<br />

però raggiunto in regate importanti, la finale A.<br />

dove non hanno certo sfigurato.<br />

Essi formano ora la base per i progettti in vista<br />

delle Olimpiadi di Londra del 2012.<br />

Lo smacco del progetto/otto ha molte cause. Il<br />

20 agosto scorso membri del Comitato, atleti ed<br />

allenatori le hanno analizzate a fondo. Punti<br />

deboli sono stasti trovati ad ogni livello. Il tarlo<br />

che si era insinuato nel progetto dopo la regata<br />

del Rotsee del 2007 non si è potuto debellare<br />

definitivamente. Il riconoscimento che un<br />

si mile progetto possa in Svizzera avere successo<br />

solo se, ripeto, solo se tutto quadra, deve consapevolizzarci<br />

che dovremmo avere molto coraggio<br />

per affrontarne un altro.<br />

In base ai risultati ottenuti dai rincalzi (U23,<br />

U19, Coupe d.J.) e con un gruppo di allenatori<br />

nazionali stabile ci apprestiamo ad affrontare il<br />

prossimo ciclo olimpico (che è d’altronde già<br />

iniziato) con coraggio e fiducia.<br />

Hans-Rudolf Schurter, Presidente FSSC<br />

4 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 5


LEISTUNGSSPORT<br />

Olympiaregatta <strong>20<strong>08</strong></strong><br />

in Beijing – die Bilanz<br />

Es gab einige saftige Überraschungen an<br />

den beiden Finaltagen der olympischen<br />

Ruderregatta. Olaf Tufte zum zweiten Mal<br />

nach 2004 Olympiasieger vor Ondrej Synek<br />

und der Weltmeister der letzten drei Jahre,<br />

Mahe Drysdale, «nur» Dritter.<br />

Swindell-Sisters Wimpernschlag<br />

Überhaupt die Neuseeländer: Die Swindell-<br />

Schwestern im Doppelzweier nur mit einem<br />

Wimpernschlag von einer Hunderstelsekunde<br />

zu Gold (vor den Deutschen<br />

Thiele/Huth), Waddell im Doppelzweier<br />

mit Cohen ohne Medaille. Wer hätte in diesem<br />

Doppelzweier aber auch die Weltmeis-<br />

Es herrscht ein ordentliches Gewimmel an der Spitze des internationalen Rudersports. 20 Na -<br />

tionen bedienten sich am Gabentempel der 42 zur Verfügung stehenden Medaillen, zwölf<br />

kamen in den 14 Rennen zu Gold. Grossbritannien mit je zwei Gold-, Silber- und Bronze-<br />

medaillen war am erfolgreichsten, gefolgt von Australien (2/1/–) und Kanada (1/1/2). Der<br />

Schweizerische Ruderverband ist im stillen Hafen der Habenichtse vor Anker gegangen.<br />

ter 07, 05 und Olympiasieger 00, Olympiazweiten<br />

04, wer hätte die Slowenen Cop/<br />

Spik auf Rang sechs im Olympiafinal erwartet?<br />

Gold holten in diesem Boot die Newcomer<br />

aus Australien, Cawshay/Brennan vor<br />

dem unverwüstlichen, mittlerweile auch<br />

schon 43-jährigen Esten Juri Jaanson mit<br />

Tonu Endrekson.<br />

Kanada im Achter überlegen<br />

Gewiss auch eine Überraschung war die<br />

Demonstration des kanadischen Achters –<br />

weil ihr Sieg so klar war. Die Amerikaner<br />

hatten keinen Stich gegen diesen Ahorn-<br />

Achter. Trotz einem verzweifelten Endspurt<br />

Archivfoto: Raphael Nadler<br />

verloren sie Silber noch an die Briten. Auf<br />

Rang vier die Holländer vor Polen und Australien.<br />

René Mijnders neuer Streich<br />

Im Frauenachter kamen die Amis dafür auf<br />

ihre Rechnung – sauberer Sieg vor Holland.<br />

Holland? Genau: René Mijnders, der Achter-Zauberer,<br />

hat den «Vrouwen8» wieder so<br />

schnell gemacht, dass die Frauen jubeln<br />

konnten:«We hebben Zilver!!!» Wehmütig<br />

erinnert man sich bei der Gelegenheit an die<br />

Zeit, als der SRV noch mutige, grosse Pläne<br />

hatte und René Mijnders als SRV-Headcoach<br />

zusammen mit Projekttrainer Alexander<br />

Operation Männer-Einer beendet: André Vonarburg<br />

– hier mit Nationaltrainer Tim Foster beim<br />

Weltcup am Rotsee – erreichte in Beijing sein<br />

hochgestecktes Ziel nicht.<br />

Andrés Rennen in Beijing<br />

Vorlauf<br />

Rang zwei für André Vonarburg (7.26.21)<br />

im ersten Vorlauf hinter dem Belgier Tim<br />

Maeyens (7.16.60), dem nachmaligen<br />

Olympia-Vierten. Vonarburg ruderte die<br />

neunbeste Zeit aller 32 Konkurrenten.<br />

Beste Vorlaufzeit fuhr Lassi Karonen<br />

(7.14.64) vor Alan Campbell (7.14.98)<br />

und Maeyens.<br />

Viertelfinal<br />

Rang drei und Halbfinalqualifikation für<br />

André (7.02.29) hinter Marcel Hacker<br />

Ruckstuhl das «strategische» Zukunftsprojekt<br />

für den schweizerischen Rudersport, den<br />

«Männerachter» aufbaute… Vorbei.<br />

DRV in historischem Tief<br />

Versenkt, allerdings erst in Beijing, wurden<br />

auch die beiden deutschen Achter. Keines<br />

der beiden DRV-Flaggboote erreichte den<br />

Final. Der DRV insgesamt kehrt erstmals<br />

seit über 50 Jahren ohne Gold von einer<br />

Olympiaregatta nach Hause zurück. Dort<br />

brauen sich bereits ziemlich dunkle Gewitterwolken<br />

zusammen. Sie werden sich über<br />

und in der Funktionärsetage entladen.<br />

Andrés Abschied<br />

Vom SRV gibt’s nicht viel zu berichten von<br />

den beiden Finaltagen. André Vonarburg,<br />

der einzige Schweizer auf dem Wasser, war<br />

nicht dabei. Im B-Final ruderte er recht<br />

(6.48.85) und Alan Campbell (6.52.74).<br />

Hacker fuhr den schnellsten Viertelfinal,<br />

zweitbeste Zeit für Mahe Drysdale<br />

(6.50.18) vor Ondrej Synek (6.50.23) und<br />

Lassi Karonen (6.50.40).<br />

Halbfinal<br />

Platz fünf im ersten Halbfinal in 7.14.64<br />

hinter Lassi Karonen (6.57.28), Olaf Tufte<br />

(6.58.28), Tim Maeyens (6.59.65) und<br />

Marcel Hacker (7.03.05). Synek gewann<br />

den zweiten Vorlauf in 7.03.57 vor Campbell<br />

(7.05.24), Drysdale (7.05.57) und<br />

deutlich am zuletzt noch erhofften Diplom<br />

vorbei, geschlagen von Marcel Hacker und<br />

Mindaugas Griskonis aus Litauen. Hacker<br />

ist ein alter Bekannter, er war einer der<br />

Final- und Medaillenhoffnungen im DRV –<br />

vergeigt im Halbfinal. Mindaugas Griskonis<br />

ist ein neuer Name: 22 Jahre alt, vor den<br />

olympischen Spielen holte er noch Silber<br />

bei der U23-WM in Brandenburg ab. Wieder<br />

einer mehr, der kam, sah und André<br />

besiegte. Verständlich, dass André aus<br />

Beijing durchblicken liess, dass der B-Final<br />

wohl sein letztes Einer-Rennen auf internationaler<br />

Ebene war. Ob er für ein Mannschafts-Projekt<br />

zur Verfügung steht, liessen<br />

seine Interview-Antworten offen. Ob im<br />

SRV überhaupt Mannschaftsprojekte im<br />

Elite-Bereich angedacht werden, war aus<br />

Beijing – logisch – nicht zu hören. An der<br />

Olympiaregatta gehörte die Schweiz mit<br />

LEISTUNGSSPORT<br />

Ioannis Christou (7.06.02). Andrés Zeit<br />

war die zehntschnellste.<br />

Final: 1. Olaf Tufte NOR 06:59.83; 2.<br />

Ondrej Synek CZE 07:00.63; 3. Mahe<br />

Drysdale NZL 07:01.56; 4. Tim Maeyens<br />

BEL 07:03.40; 5. Alan Campbell GBR<br />

07:04.47; 6. Lassi Karonen SWE 07:07.64.<br />

– B-Final: 7. Marcel Hacker GER 7.07.82;<br />

8. Mindaugas Griskonis LTU 7.09.23; 9.<br />

André Vonarburg SUI 7.13.07; 10. Ioannis<br />

Christou GRE 7.17.74; 11. Kenneth<br />

Jurkowski USA 7.22.75; 12. Peter Hardcastle<br />

AUS 7.27.34.<br />

Irland, Kroatien und Japan zu jenen vier<br />

Nationen in den A- und B-Finals, die auch<br />

ohne Diplomrang (bis Platz acht) blieben.<br />

Kein Durchmarsch im Land der Mitte<br />

Zurück zum internationalen Geschehen.<br />

Der fällig scheinende grosse Durchmarsch<br />

der chinesischen Ruderinnen und Ruderer<br />

fand (noch) nicht statt. Sechs Finalboote,<br />

einmal Gold (Frauen-Doppelvierer) und<br />

einmal Silber (Frauen-Zweier-ohne) lag<br />

unter den Erwartungen aufgrund der Saison<br />

resultate. Die gleiche Medaillenbilanz können<br />

auch Polen (Gold: Männer-Doppelvierer,<br />

Silber: Leichtgewichts-Vierer) und<br />

Holland (Gold: Leichtgewichts-Frauen-<br />

Doppeldzweier, Silber: Frauenachter) vorweisen.<br />

Alle Ergebnisse auf www.worldrowing.com<br />

Hanns Fuchs<br />

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6 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 7


LEISTUNGSSPORT LEISTUNGSSPORT<br />

André Vonarburg<br />

manca il diploma olimpico<br />

In effetti, i britannici, presenti all’atto conclusivo<br />

con 10 dei 12 equipaggi in gara, ha<br />

saputo incamerare ben 6 medaglie, di cui 2<br />

d’oro (4 senza e doppio leggero), due d’argento<br />

(4 di coppia femminile e otto maschile)<br />

e 2 di bronzo (doppio maschile e femminile).<br />

Con 4 medaglie (1 d’oro, 1 d’argento<br />

e 2 di bronzo) troviamo il Canada. Più staccate<br />

Australia e Stati Uniti con 3. Delle 54<br />

nazioni al via, 26 hanno raggiunto lo stadio<br />

delle finali che contano, 20 sono state in<br />

grado di ottenere un posto sul podio. 6 equipaggi<br />

hanno saputo riconfermarsi ai vertici<br />

«olimpici» nelle rispettive discipline. Fra i<br />

finalisti, da sottolineare la presenza di Cuba<br />

(doppio pesi leggeri). La Norvegia, in gara<br />

con un solo equipaggio, il singolo di Olaf<br />

Tufte, s’è vista ricompensare con una medaglia<br />

d’oro.Nel corso delle due giornate<br />

dedicate alle finali, sono stati migliorati,<br />

senza l’ausilio del vento, ben 5 primati olimpici<br />

(singolo femminile, doppio femminile e<br />

4 senza pesi leggeri, 4 di coppia maschile e<br />

femminile) a dimostrazione dell’alto livello<br />

raggiunto nel contesto remiero internazio-<br />

La supremazia della Gran Bretagna già dimostrata in occasione delle tre gare di CdM, si è<br />

puntualmente riconfermata sul bacino di Sunhyl, in occasione delle finali olimpiche dispu-<br />

tatesi in condizioni ottimali.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

BRTECHNIK<br />

nale. L’Italia, al via inizialmente con 7 armi,<br />

ha dovuto accontentarsi di sole 2 presenze<br />

nell’atto conclusivo e di una sola medaglia,<br />

d’argento con il 4 di coppia formato dai plurititolati<br />

Raineri e Galtarossa e completato<br />

da Venier e Agamennoni, gara vinta dalla<br />

Polonia che ha condotto in testa la gara sin<br />

dalle prime palate. Da questi Giochi escono<br />

ridimensionati i padroni di casa che si vedono<br />

gratificati di sole due medaglie: d’oro nel<br />

4 di coppia, guidate – pensate un po’ – dalla<br />

17enne Yangyang e d’argento nel due senza,<br />

sempre nel contesto femminile. Nel 4 di<br />

coppia, la Cina ha avuto il merito di interrompere<br />

l’egemonia della Germania che<br />

aveva vinto le precedenti quattro olimpiadi.<br />

Le tedesche hanno dovuto accontentarsi del<br />

bronzo per essersi fatte superare, proprio<br />

negli ultimi 200 metri, dalle campionesse<br />

del mondo in carica della Gran Bretagna.<br />

Nel singolo donne, grande prova della bulgara<br />

Rumyana Nekova che ha avuto ragione<br />

della caparbia americana Guerette, battuta<br />

per soli 43/100. Solo terza la bielorussa<br />

Ekaterina Karsten, grande favorita della<br />

<br />

vigilia. Per la Neykova si tratta di una bella<br />

rivincita per lo smacco subito otto anni oro<br />

sono a Sydney. In quell’occasione fu battuta<br />

per 1 solo centesimo dalla Karsten. In campo<br />

maschile, Olaf Tufte è succeduto a se<br />

stesso. Il norvegese, sempre abile stratega,<br />

da buon passista, ha saputo uscire alla distanza,<br />

stroncando proprio sul fine le velleità del<br />

ceco Synek e del neozelandese Drysdale, uno<br />

dei favoriti per la medaglia d’oro.<br />

Sempre per quel concerne la barca piccola, va<br />

ricordato il terzo posto nella piccola finale<br />

del nostro André Vonarburg, battuto, oltre<br />

che dal tedesco Hacker, anche dal lituano<br />

Griskonsi, ciò che non gli consente di ottenere<br />

il tanto atteso diploma olimpico. Una conclusione<br />

di carriere piuttosto melanconico<br />

per il nostro rappresentante.<br />

Fra le gare più interessanti di questi «Giochi»,<br />

da citare il doppio femminile, dove<br />

l’oro è andato alle sorelle neozelandesi Evers-<br />

Swindell per un solo centesimo sulle tedesche<br />

Thiele e Huth.<br />

<br />

<br />

Americo Bottani<br />

<br />

<br />

<br />

BRTECHNIK<br />

<br />

Al Locarno un «argento»<br />

nel due senza juniori<br />

Alcuni – forse, non a torto – li hanno paragonati<br />

allo stato attuale del <strong>canottaggio</strong><br />

nazionale che si deve accontentare, oggigiorno,<br />

di un solo atleta in grado di reggere<br />

il confronto con… il resto del mondo. Mai,<br />

in passato, eravamo posizionati così in basso.<br />

Qualche cosa deve cambiare. Assolutamente.<br />

Mi auguro che sia i dirigenti federali sia i<br />

singoli club se ne rendano conto se non<br />

vogliamo che il baratro nei confronti delle<br />

altre nazioni si accentui ulteriormente.<br />

Sarebbe una vera e propria catastrofe. Ci<br />

vogliono idee nuove, più collaborazione,<br />

obiettivi precisi in grado di invogliare i nostri<br />

numerosi giovani che, fortunatamente, non<br />

mancano, soprattutto nella categoria al limite<br />

dei 16 anni. A proposito di giovani? Che<br />

fine ha fatto, tra l’altro, il tanto decantato<br />

In uno scenario veramente desolante per la mancanza di adeguate strutture sono andati<br />

in scena all’inizio di luglio, su di un piagnucoloso Rotsee (leggi pioggia), i campionati<br />

nazionali <strong>20<strong>08</strong></strong>.<br />

Marin Tipura e Ivan Pepic (SC Locarno) medaglia d’argento nel due senza.<br />

progetto «Futuro» presentato con grande<br />

enfasi dal nuovo DT, Christian Stofer in<br />

occasione di una non lontana assemblea dei<br />

delegati?<br />

Ma veniamo alla regata «principe» della stagione<br />

agonistica che ha regalato non poche<br />

soddisfazioni ai colori ticinesi, anche se in<br />

misura minore rispetto alle passate edizioni.<br />

Sicuramente, il risultato di maggior valore<br />

va attribuito alla medaglia d’argento ottenuta<br />

dai diciassettenni locarnesi Ivan Pepic e<br />

Marin Tipura nel due senza juniori, Un<br />

risultato che premia il buon lavoro svolto dal<br />

«sempre verde» tecnico sopracenerino,<br />

Augusto Zenoni al quale va inoltre attribuito<br />

il merito d’aver saputo forgiare un «quattro»<br />

cantonale, formato da due elementi della<br />

Locarno (Simioni e Huber) e da due della<br />

«Ceresio» (Vismara e Becker), autore, anche<br />

sul Rotsee, di una prova più che convincente.<br />

Ma ci sono altri motivi per essere soddisfatti.<br />

La Canottieri Lugano è riuscita nel non facile<br />

compito di qualificare per la finale maggiore<br />

un «otto» nella categoria élites. Spronati<br />

da Michele Cilli, vera forza della natura,<br />

la formazione sottocenerina ha disputato<br />

due gare – soprattutto quella di qualificazione<br />

per l’atto conclusivo – di ottimo livello<br />

durante le quali sono emerse, oltre ad una<br />

non comune aggressività, le doti tecniche dei<br />

singoli atleti.<br />

Il Ticino – fortunatamente – può contare su<br />

un vivaio giovanile di tutto rispetto ed in<br />

particolare nel settore femminile. Anna Boila,<br />

Giolitta Shadlou, Lisa Licht, Paola Giovanola,<br />

Laura Dick, sono oramai una bella<br />

realtà, un potenziale rassicurante per il<br />

futuro. Spetta a dirigenti ed allenatori dar<br />

loro le giuste motivazioni, mettendo in giusto<br />

rilievo le singole peculiarità al fine di<br />

ottenere da loro il massimo rendimento.<br />

Gregorio Dall’Ara, che a fine luglio rappresenterà<br />

a Cork (Irlanda) la nazionale rossocrociata,<br />

ha mancato uno degli obiettivi più<br />

importanti della stagione. Per un’imperdonabile<br />

superficialità (inesperienza?) ha mancato,<br />

nella giornata d’esordio, l’accesso alla<br />

fase finale. Francesca Bertini, uno dei migliori<br />

prodotti del vivaio cantonale, per forti<br />

dolori alla schiena, acuitisi in occasione della<br />

regata di Sarnen, ha dovuto rinunciare a<br />

questi campionati.<br />

Nella prova del singolo, da citare anche il<br />

confortante quarto posto del ceresiano Salvatore<br />

Accardo e del due senza locarnese dei<br />

fratello Tomasetti, senza dimenticare l’«oro»<br />

ottenuto da Martina Ernst con il «quattro»<br />

del Belvoir e i master Boila, Paltenghi, Cassina<br />

e Bernasconi, per ben due volte sul<br />

podio nel 2 e 4 di coppia.<br />

Americo Bottani<br />

8 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 9<br />

Foto: Americo Bottani


LEISTUNGSSPORT LEISTUNGSSPORT<br />

L’équipe nationale de Russie M-23<br />

remporte la 3 e Aviron Sprint Cup<br />

Cette édition était plus internationale que<br />

jamais et très relevée puisqu’outre l’équipe<br />

nationale de Russie, la SN Monaco, le CA<br />

Thonon, CA Evian et le CN Divonne complétés<br />

par le SC Biel, la SA Fribourg, le CA<br />

Vevey, CA Vésenaz (avec deux équipes une<br />

masculine et une féminine) et bien évidemment<br />

la SN Genève, renforcée par Stefan<br />

Sax, se sont affrontés en courant 21 duels en<br />

8+ tous commentés en direct, sur un parcours<br />

de 400 mètres environ passant sous le Pont<br />

du Mont-Blanc avec départ sur le Rhône et<br />

arrivée au pied du Jet d’eau.<br />

C’est sous un soleil radieux et devant un très large public, puisque les organisateurs des<br />

Fêtes de Genève ont dénombré 30’000 spectateurs, que la 3e Aviron Sprint Cup s’est<br />

déroulée le 2 août <strong>20<strong>08</strong></strong> en rade de Genève.<br />

L’équipe nationale de Russie qui venait de<br />

conquérir la 8 e place aux derniers championnats<br />

du monde M-23 a battu en finale<br />

une solide équipe du CA Thonon composée<br />

en autre de médaillés de bronze de ces<br />

mêmes championnats du monde. La troisième<br />

place a été conquise de haute lutte par<br />

le SC Biel composé uniquement de juniors<br />

qui remportait la petite finale face à la SN<br />

Monaco composée quant à elle d’anciens<br />

internationaux français. A l’autre extrémité<br />

du classement l’équipe vétérane du CN<br />

Divonne a montré au très large public que<br />

l’<strong>aviron</strong> conserve et peut être pratiqué à tout<br />

âge. Enfin, la compétition féminine a été<br />

gagnée par le CA Evian devant le CA<br />

Vésenaz.<br />

La manifestation s’est achevée par la remise<br />

des prix aux vainqueurs par Miss Fêtes<br />

de Genève et le banquet offert par les Fêtes<br />

et les Vignerons genevois. Chacun s’est<br />

d’ores et déjà donné rendez-vous à l’année<br />

prochaine au début août pour faire la<br />

fête à l’<strong>aviron</strong> dans un cadre unique et une<br />

ambiance conviviale.<br />

Stéphane Trachsler<br />

Foto: Ariane Danon<br />

L’equipejuniors<br />

de SC Biel.<br />

EM: Achter-Gold<br />

für Zürcher Studentinnen<br />

An den vierten Studenten-Europameisterschaften<br />

vom 28. – 30. August in Zagreb<br />

trium phierte der Frauenachter der Zürcher<br />

Hochschulen über die Achter aus Utrecht,<br />

Rotterdam, Groningen, Birmingham, Heidelberg,<br />

Zagreb und Nantes. Steuerfrau<br />

Deborah Bregenzer ging das Rennen taktisch<br />

perfekt an: Nach verhaltenem Start schob<br />

sich die Frauschaft mit jedem Angriff an<br />

gegne rischen Booten vorbei, setzte sich<br />

250 Meter vor dem Ziel an die Spitze des<br />

Feldes und gewann eine knappe Sekunde vor<br />

der Universität Utrecht. In zwei weiteren<br />

Rennen, dem Doppelzweier und dem Viererohne<br />

der Frauen, belegten die Zürcher Studentinnen<br />

die Plätze vier und fünf.<br />

Höhepunkt einer Erfolgsgeschichte<br />

Im Boot sassen eine Uni- und Belvoir RC<br />

Zürich-Steuerfrau und zwei Studentinnen<br />

der Uni Zürich (Klara Honsl und Rahel<br />

Reichlin, beide Belvoir RC). Sechs ETH-<br />

Frauen (Jolanda Hofschreuder, Yvonne<br />

Wäger, Jane Allison, Linda Schlemmer, alle<br />

Belvoir RC, Tamara Urech, SC Rorschach,<br />

und Andrea Vrana, SC Wädenswil) stellten<br />

das Gros des Achters. Schon im letzten Jahr<br />

hatte der Achter der Zürcher Hochschulen<br />

teilgenommen und die Silbermedaille<br />

gewonnen. Vor zwei Jahren hatten die ersten<br />

Schweizer Teilnehmer an der Studenten-<br />

EM, Sarah Buck und Martina Ernst im Doppelzweier,<br />

ebenfalls Gold geholt. Bislang<br />

haben nur Studentinnen der Zürcher Hoch-<br />

Vertrauter Arbeitsplatz: Lukas<br />

Rieder im Winter 1999 in Sarnen.<br />

Das war die grosse Überraschung an den Studenten-Europameisterschaften in Zagreb. Mit<br />

einer international zusammengesetzten Crew gewann das Boot der Zürcher Hochschulen den<br />

Achter – ein weiteres Highlight fürs «Studi<strong>rudern</strong>» in der Schweiz, und für die Belvoir-Frauen.<br />

Bild mit Seltenheits -<br />

wert: Ein Frauenachter<br />

aus der Schweiz freut<br />

sich über Gold.<br />

schulen teilgenommen, die Teilnahme anderer<br />

Universitäten und männlicher Studierender<br />

steht noch aus.<br />

Internationale Besatzung<br />

Die Studenten-Europameisterschaften werden<br />

jedes Jahr ausgetragen, 2009 finden sie<br />

vom 2. – 5. September im polnischen Kruszwica<br />

statt, eine Woche nach der Weltmeisterschaft<br />

in Poznan. Im Gegensatz zur<br />

Studenten-WM gibt es keine Altersbeschränkungen,<br />

es werden mehrere Teams pro Land<br />

zugelassen und die Ruderinnen und Ruderer<br />

müssen nicht Einheimische sein. Das nutzte<br />

insbesondere der Zürcher Achter aus, der<br />

nebst Schweizerinnen eine Amerikanerin,<br />

eine Holländerin, eine Neuseeländerin und<br />

eine Deutsche im Boot hatte. Hingegen<br />

müssen die Athleten einer Mannschaft in der<br />

gleichen Stadt studieren, der Frauenachter<br />

Groningen/Rotterdam startete darum ausser<br />

Konkurrenz. Die diesjährige Studenten-EM<br />

war sehr gut organisiert, so stehen günstige<br />

Unterkünfte und Mahlzeiten bereit, und<br />

auch das Feiern kommt am Ende nicht zu<br />

kurz. Die Zürcher Teilnahme wird finanziell<br />

und logistisch unterstützt vom Akademischen<br />

Sportverband Zürich und dem Schweizer<br />

Hochschulsportverband SHSV.<br />

Camille Codoni<br />

Resultate<br />

1. Zürich SUI 6.40.64; 2. Utrecht NED<br />

6.41.59; 3. Rotterdam/Groningen NED<br />

6.42.29 (ausser Konkiurrenz); 4. Birmingham<br />

GBR 6.45.30; 5. Heidelberg GER<br />

6.48.84; 6. Zagreb CRO 6.49.86; 7. Nantes<br />

FRA 7.12.99.<br />

Mehr Infos und Bilder: www.belvoir-rc.ch<br />

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januar 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />

februar 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28<br />

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april 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30<br />

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3 4 5<br />

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Foto by Rowingphotography-Team<br />

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dezember 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />

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Zweimal Gold, zweimal Silber<br />

an der Studenten-WM<br />

Die Studenten-WM fand am ersten September-Wochenende<br />

auf der Regattabahn bei<br />

Belgrad statt. Für die Ruderer war’s eine willkommene<br />

Hauptprobe auf die Universiade,<br />

die nächstes Jahr in Belgrad stattfindet.<br />

Trostpreis für die Achter-Ruderer<br />

Für die studentische Hälfte im ehemaligen<br />

Alpenachter war die Studenten-WM ein versöhnlicher<br />

Abschluss einer ungefreuten Saison:<br />

Roman Ottiger, Stefan Koller, Nicolas<br />

Lehner und Roland Altenburger holten mit<br />

einem beherzten Endspurt Gold vor Rumänien,<br />

Grossbritannien, Italien, Deutschland<br />

und Serbien. Für die nicht nur aus eigenem<br />

Unvermögen vergeigte Olympia-Qualifikation<br />

ist der Studenten-Titel gewiss kein<br />

Ersatz. Aber Genugtuung darf das Quartett<br />

zu Recht empfinden. Denn auch die Studi-<br />

Titel werden nicht im Schongang gewonnen.<br />

Die an Uni und ETH-Zürich studierenden<br />

Schweizer mussten ein hartes Rennen auf<br />

dem letzten Streckenviertel fahren, um den<br />

Rumänen den sicher geglaubten Titel noch<br />

entreissen zu können.<br />

Leichte auf Biegen und Brechen<br />

Versöhnlicher Abschluss auch für Sylvan<br />

Zehnder, Simon Niepmann und Mario Gyr –<br />

auch sie hatten sich bis zuletzt Hoffnungen<br />

auf Olympia gemacht und scheiterten zuletzt<br />

in der Quali. Zusammen mit Daniel Lukac<br />

aus dem erweiterten LM4-Kader holten sie<br />

den Studententitel mit einem auf Biegen und<br />

Brechen gefahrenen Endspurt gegen die<br />

Italiener und Polen. Neben den Medaillen<br />

vorbei fuhren die Boote aus Frankreich,<br />

Grossbritannien und Holland.<br />

Frauen versilbert<br />

Nach U23-Bronze holten Olivia Wyss und<br />

Eliane Waser in Belgrad Studi-WM-Silber<br />

im leichten Doppelzweier. Gegen die starken<br />

Die beiden Männer Vierer sind Studenten-Weltmeister, die leichten Frauen holten sich<br />

zweimal Silber – so erfolgreich wie in Belgrad waren die Schweizer noch nie an einer<br />

Studi-Weltmeisterschaft. Die Rennen wurden auf beachtlich hohem Niveau gefahren.<br />

Widun/Kemnitz aus dem internatonalen<br />

polnischen Leichtgewichtskader (beide<br />

schon mit FISA-WM-Metall ausgezeichnet)<br />

führten sie auf den ersten 1000 m, danach<br />

mussten sie sich den Polinnen mit einer<br />

Länge beugen. Auf Platz drei fuhren mit den<br />

Britinnen Dennis/Fletcher ebenfalls zwei<br />

international erfahrene Leichtgewichtsfrauen.<br />

Holland, Deutschland und Neuseeland<br />

konnten nicht ins Geschehen eingreifen.<br />

Silber schliesslich auch für Antonina<br />

Iagovitna im Leichtgewichts-Einer hinter<br />

der Holländerin Annelies Labots und vor<br />

Orla Hayes aus Irland und den Studentinnen<br />

aus Kroatien, Polen und Ungarn.<br />

Rang sechs holte sich in Belgrad Nora Fiechter<br />

im Einer, Rang sieben Stefanie Ahrens<br />

und Martina Ernst im Doppelzweier und<br />

Rang neun Jeremy Maillefer und Charles<br />

D’Oncieu im Zweier-ohne.<br />

Beachtliches Niveau<br />

Die Studenten-WM war in den einzelnen<br />

Bootsklassen unterschiedlich besetzt, wies<br />

im Schnitt aber ein beachtliches internationales<br />

Niveau auf. Das belegen die Sieger-<br />

Foto: Andi Csonka<br />

Grund zum Jubeln:<br />

So erfolgreich wie<br />

dieses Jahr waren<br />

die Schweizer Studentenruderinnen<br />

und -ruderer an<br />

Weltmeisterschaften<br />

noch nie.<br />

zeit der Schweizer Vierer von 5.54 in der<br />

offenen und 6.02 in der leichten Gewichtsklasse<br />

oder des polnischen Männerachters<br />

von 5.33. Prominenteste Teilnehmerin war<br />

Mirka Knapkova, Vizeweltmeisterin im<br />

Einer 2005 und 2006, Olympia-Vierte 2004<br />

und -Fünfte <strong>20<strong>08</strong></strong> und nachmalige Europameisterin.<br />

In Belgrad startete sie mit ihrer<br />

Doppelzweierpartnerin Gabriela Varekova<br />

und holte Bronze. Hanns Fuchs<br />

Resultate<br />

Männer. Vierer-ohne: 1. SUI 5.54.66; 2.<br />

ROU 5.55.13; 3. GBR 5.59.82; 4. ITA<br />

6.00.29; 5. GER 6.05.10; 6. SRB 6.07.37. –<br />

Vierer-ohne Lgw.: 1. SUI 6.02.44; 2. ITA<br />

6.04.43; 3. POL 6.06.09; 4. FRA 6.13.70; 5.<br />

GBR 6.14.64; 6. NED 6.16.53.<br />

Frauen. Doppelzweier Lgw.: 1. POL 7.09.24;<br />

2. SUI 7.11.32; 3. GBR 7.12.71; 4. NED<br />

7.22.49; 5. GER 7.24.12; 6. NZL 7.25.80. –<br />

Einer Lgw.: 1. NED 8.00.19; 2. SUI 8.02.39;<br />

3. IRL 8.04.01; 4. CRO 8.09.44; 5. POL<br />

8.09.51; 6. HUN 8.22.13.<br />

Alle Ergebnisse auf: www.ub2009.org/rowing<strong>08</strong>/rowing<strong>08</strong>_results_pdf.html<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 13


VERBAND VERBAND<br />

Christian Stofer:<br />

«Es braucht Herzblut»<br />

RudernAvironCanottaggio: Wie hast Du<br />

Dich auf den Job-Wechsel vorbereitet?<br />

Christian Stofer: Im August begannen die<br />

Abschlussarbeiten zur vergangenen Saison<br />

und die Vorbereitungen für den nächsten<br />

Olympiazyklus. Dabei geht es um Vergangenheitsbewältigung<br />

und um den Weg in die<br />

Zukunft. Es finden Athletengespräche statt<br />

und wir müssen die Termine für die neue<br />

Saison festlegen. Zudem wird eine Langfristplanung<br />

erarbeitet werden.<br />

Wo siehst Du die grösste Baustelle?<br />

Im Schaufenster für die Öffentlichkeit steht<br />

natürlich der Spitzensport, und da hatten wir<br />

wenig zu bieten. Nur ein Boot – André Vonarburg<br />

im Einer – an Olympia ist zu wenig<br />

für den Anspruch, den der SRV zu Recht hat.<br />

Die Olympiavorbereitung muss analysiert<br />

und es müssen Lehren gezogen werden. Eine<br />

ganz grosse Baustelle ist die Trainerausbildung,<br />

es fehlt die Unitée de doctrin, da waren<br />

wir in den 90ern schon weiter. Wir müssen<br />

wieder eine gemeinsame Sprache finden.<br />

Das habe ich schon ein paar Mal gehört in<br />

den letzten zehn Jahren…<br />

Das stimmt. Die Trainerausbildung kommt<br />

jetzt aber in die Verbandszielsetzungen und<br />

es werden Massnahmen ergriffen. Ein zentrales<br />

Instrument ist die Technik-DVD von<br />

Annemarie Howald, das ist eine ganz wichtige<br />

Schulungsgrundlage. Das ist die theoretische<br />

Seite. Dann müssen aber auch die<br />

Nationaltrainer zu den Klubs beziehungsweise<br />

in die Regionen gehen, eine Roadshow<br />

machen. Klubtrainer, Projekttrainer und<br />

Nationaltrainer müssen so wieder zu einer<br />

einheitlichen Auffassung von Rudertechnik<br />

finden. Das kommt nicht von heute auf morgen,<br />

das ist ein längerer Prozess.<br />

Der Verband hat einen neuen Direktor. Christian Stofer hat am 1. <strong>Okt</strong>ober sein Amt ange-<br />

treten. Der «Neue» ist ein alter Bekannter. Stofer rudert seit seinem 13. Altersjahr. Er hat die<br />

Tiefen und Höhen eines Sportlerlebens am eigenen Leib und Geist kennen gelernt. Jetzt soll er<br />

den Verband zu neuen Horizonten führen. Im Interview sagt er, wie er sich das vorstellt.<br />

Es bräuchte auch personelle Kontinuität…<br />

…das war ein Manko im gesamten Staff in<br />

den letzten acht Jahren…<br />

...da waren in der Tat viele Wechsel beim<br />

Nationaltrainer und Juniorennationaltrainer...<br />

...das hatte viele Gründe. Man kann jetzt<br />

entweder zurückschauen und in kollektivem<br />

Jammern verharren und jeder kann auf den<br />

andern zeigen. Dann sind wir in drei Jahren<br />

garantiert keinen Schritt weiter. Jetzt haben<br />

wir einen neunten Rang bei Olympischen<br />

Spielen erreicht und fünf Boote, die die<br />

Quali nicht erreicht haben. Eine Lektion,<br />

die wir gelernt haben, ist: Wir müssen bereit<br />

sein. Wenn man von Olympia reden will,<br />

dann muss jeder und jede wissen, welche<br />

Massnahmen er oder sie ergreifen muss.<br />

Das ist an sich nicht so schwierig. Aber es<br />

muss kommuniziert werden, was das heisst.<br />

Wir müssen einen grossen Schritt machen,<br />

um die Zusammenarbeit mit den Athleten<br />

direkt, mit den Klubs, mit den Trainern zu<br />

verbessern. Wenn man das Ziel Olympia<br />

hat, kann es kein Eventhüpfen geben. Wir<br />

müssen uns auf die vorhandenen Ressourcen<br />

konzentrieren, damit gut arbeiten und<br />

die günstigsten Konstellationen suchen.<br />

In welchem Zeitraum muss denn das sein?<br />

Man muss nicht in Panik verfallen. Es muss<br />

jetzt das Gespräch mit jenen Athleten<br />

geführt werden, die das Ziel Olympia ins<br />

Visier nehmen. Dabei geht es um Leistungsvermögen,<br />

Leistungsbereitschaft, Zielsetzungen<br />

in Beruf oder Studium, die Lebensumfeldfaktoren.<br />

Wir müssen die Grundlagen<br />

für eine gute Planung zusammentragen<br />

und daraus kann man dann strategische<br />

Zielsetzungen ableiten. Wichtig ist auch,<br />

die Vergangenheit hinter sich zu lassen,<br />

sonst schleppt man diesen ganzen Ballast<br />

mit. Aber auch das ist ein Prozess, und an<br />

dem müssen sich alle, die Verbandsführung,<br />

die Athleten und Vereine, beteiligen. Wir<br />

stehen jetzt am Anfang eines Vierjahreszyklus<br />

mit dem Ziel Olympia. Das wird kein<br />

Wohlfühlkurs. Den Weckruf von Poznan<br />

haben alle Beteiligten gut gehört.<br />

Kann man sagen, wie viele Athletinnen und<br />

Athleten jetzt einsteigen müssen, damit<br />

2012 eine Delegation in London ist, die dem<br />

Renomée des Schweizer Rudersports entspricht,<br />

also drei bis vier Boote und sechs bis<br />

zehn Athletinnen und Athleten?<br />

Ich halte nicht viel davon zu sagen, man<br />

braucht doppelt soviele Leute, wie es Rollsitze<br />

gibt. Es braucht eine gewisse Knappheit<br />

an Rollsitzen, aber quantifizieren mag<br />

ich das nicht. Entscheidend ist es, die günstigen<br />

Konstellationen zu erkennen. Man<br />

kann nicht jetzt schon sagen, welche Bootsklassen<br />

das dann sein werden. Einfach ist<br />

das nur bei den leichten Frauen – da gibt es<br />

nur den Doppelzweier. In der offenen Klasse<br />

ist das viel schwieriger. Zuerst muss aber<br />

mit den Athleten geklärt werden, was sie<br />

können und wollen und was wir dazu beitragen<br />

können.<br />

Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen?<br />

Nein, der ist noch im Gang. Die Ergebnisse<br />

der Qualiregatta in Poznan hat ja bei allen<br />

eine halbe Depression ausgelöst, dann<br />

kamen die Nachwuchsmeisterschaften,<br />

dann Olympia, da war der ganze SRV-Staff<br />

gefordert. Der Verarbeitungsprozess ist<br />

noch nicht abgeschlossen.<br />

Aber es kommen schon die ersten Zusammenzüge,<br />

die ersten Tests, die Indoorsaison<br />

mit messbaren Ergebnissen.<br />

Klar. Der zeitliche Ablauf ändert ja nicht,<br />

nur weil wir noch in einem Verarbeitungsprozess<br />

stehen. Wir müssen ja trotzdem<br />

wieder einen vernünftigen Leistungsstandard<br />

erreichen. Mit den Athleten aus<br />

dem Prä-Olympiateam müssen wir eine<br />

andere Verarbeitung der Vergangenheit<br />

machen, als mit den Leuten aus dem U23-<br />

Team, die andere Erlebnisse hatten.<br />

Geht es auch um Vertrauensbildung?<br />

Ja, auch. Nach den C-Finalklassierungen an<br />

der WM 2005 hat man sich auf Einer und<br />

Achter als Prioritätsboote festgelegt. Man<br />

ist ein hohes Risiko eingegangen und das<br />

hat sich nicht wie erwünscht ausgezahlt –<br />

der Achter hat sich nicht qualifiziert und der<br />

Einer hat nicht den Rang erreicht, der<br />

gewünscht war. Der Nationaltrainer hat erst<br />

zu einem relativ späten Zeitpunkt Zugriff zu<br />

den schweren Männern gehabt, und dann<br />

musste er schwierige Entscheide treffen.<br />

Gewisse Veränderungen wurden schon <strong>20<strong>08</strong></strong><br />

eingeleitet. So gibt es drei Langstreckentests<br />

als Voraussetzung für die Einladung zu<br />

den Trials, damit man sich auf eine messbare<br />

Leistungsentwicklung abstützen kann.<br />

Für den CdJ hat man verbindliche Ergozeiten<br />

festgelegt. Und man konzentriert die<br />

Kräfte auf die SRV-Projektboote und verzettelt<br />

sich nicht mit Privatprojekten. Dort,<br />

wo diese Massnahmen schon zu hundert<br />

Prozent eingeführt sind, beim Nachwuchs,<br />

haben wir schon messbare Verbesserungen<br />

erreicht.<br />

Bleiben wir beim Nachwuchs – wenn im<br />

Schaufenster, dem Spitzensport auf Olympianiveau,<br />

etwas Schönes zu sehen sein<br />

soll, muss man gut gefüllte Regale, also<br />

eine breite Basis beim Nachwuchs haben.<br />

Ist das eine weitere Baustelle?<br />

Da geht es nicht bloss um die Junioren-<br />

WM-Mannschaft. Es geht um die Rekrutierung<br />

von Leuten für den Rudersport in<br />

einer Multi options-Gesellschaft und bei<br />

einer Generation mit dem Hang zu wachsender<br />

Bequemlichkeit. Das ist eine «Riesenkiste»<br />

– Talentidentifikation, Talentförderung.<br />

Das müssen wir mit den Klubs<br />

zusammen an gehen. Über die Klubs kommen<br />

die Leute ja zum Rudersport. Mit den<br />

Klubs zusammen müssen wir schauen, dass<br />

wir die Talente erkennen und erfassen können,<br />

ohne dass wird es für die Jungen zu<br />

«stier» werden.<br />

Kann man die Talente allein über physische<br />

Merkmale erfassen – 190 lang und<br />

80 schwer schon mit 16 Jahren, und den<br />

andern sagt man, dich brauchen wir<br />

nicht?<br />

Ich kenne grossgewachsene junge Ruderer,<br />

die es nie nach ganz oben geschafft haben.<br />

Man muss mit jenen Leuten arbeiten, die<br />

wirklich wollen und ihnen auch die Chance<br />

geben, ihr Können zu zeigen. Und ich kenne<br />

Leute, die als Junioren oder U23 nicht<br />

die ganz grossen Leistungen gebracht, sich<br />

dann aber entwickelt haben – dazu gehört<br />

zum Beispiel ein Teil des Achters. Natürlich<br />

muss man gewisse physische Voraussetzungen<br />

erfüllen, um im internationalen<br />

Spitzensport dabei zu sein, aber wir können<br />

als kleiner Verband nicht nur auf das<br />

schauen. Wir müssen die günstigen Konstellationen<br />

erkennen und in Nischen hineingehen.<br />

Der Doppelvierer in Sydney 2000<br />

hatte den kleinsten Ruderer in einem<br />

Christian Stofer<br />

Christian Stofer, 32, ist Betriebswirtschafter<br />

(lic.oec. HSG und war bis zu<br />

Amtsantritt als SRV-Direktor in einer<br />

Unternehmensberatungsfirma mit<br />

Spe zialgebiet Verbandsmanagement<br />

tätig, zuletzt als stellvertretender<br />

Geschäftsleiter. Stofer ist Mitglied des<br />

SC Sempach. Im SRV war er Teammanager<br />

Junioren. An der internationalen<br />

Rotseeregatta übt er die Funktion<br />

als Sportchef aus. Als Aktiver<br />

wurde Christian Stofer 13 mal Schweizer<br />

Meister, Junioren-Weltmeister im<br />

Achter und an den olympischen Spielen<br />

von Sydney (5.) und Athen (8.)<br />

erreichte er zwei Diplomklassierungen.<br />

14 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 15


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A-Final – das war ich – und den leichtesten<br />

Mann im A-Final – das war Simon Stürm.<br />

Und wir wurden Fünfte. Wir hätten weder<br />

die körperlichen Voraussetzungen erfüllt<br />

noch die Ergometerzeiten gebracht – ausser<br />

André. Aber die Konstellation hat eben<br />

gepasst und wir konnten das Optimum<br />

herausholen.<br />

Ich will aber nicht von unserem Vierer<br />

erzählen sondern damit sagen: Wir können<br />

nicht nur stur eine Checkliste abhaken und<br />

sagen, wer nicht fünf von zehn Punkten<br />

erfüllt ist weg, sondern wir müssen dafür<br />

schauen, dass die Leute, die wirklich wollen,<br />

die Anforderungen erfüllen können, und<br />

dass für die Besten eine gute Konstellation<br />

gefunden wird.<br />

Wie motivierst Du einen Jungen zum<br />

Wettkampf<strong>rudern</strong>, einem Sport, der von<br />

Anfang an viel Trainingsaufwand und<br />

Verzicht auf einige Annehmlichkeiten<br />

erfordert?<br />

Der grosse Vorteil des Rudersports ist das<br />

Mannschaftsgefüge, man kann in der Gruppe<br />

gemeinsam etwas erleben, das kann die Teilnahme<br />

an einer Herbstregatta sein, an der<br />

man in unterschiedlichen Kombina tionen<br />

fährt. In solchen Gruppen kann sich jeder entfalten<br />

und er kann Teil der Gruppe sein.<br />

...und das suchen Junge in diesem Alter?<br />

Die wenigsten können mit 15, 16 Jahren ein<br />

Training im Einer durchziehen, das ist zu<br />

monoton. Simon Cox, der Junioren-<br />

National trainer, hat in seinen Trainingsplänen<br />

darauf geschaut, dass die Zeit, die<br />

die Jungen zum Training zur Verfügung<br />

haben, in der richtigen Intensität genutzt<br />

wird. Wir haben in der Schweiz die Grundlagenausdauer-Mentalität.<br />

Das ist schon<br />

richtig, aber das braucht viel Disziplin und<br />

viel Zeit. Die Zeit haben die Jungen oft gar<br />

nicht, darum müssten sie in der richtigen<br />

Intensität trainieren. Erst wenn die Qualität<br />

stimmt, kann der Trainingsumfang erhöht<br />

werden. Wenn man Aufwand und Ertrag<br />

einmal etwas kritisch anschaut, stellt man<br />

fest: Der Ressourceneinsatz im schweizerischen<br />

Rudersport ist enorm hoch. Klubs<br />

und Verband investieren enorm viel in<br />

Trainer saläre, Trainingslager, Material und<br />

oben kam wohl zu wenig raus. Darum ist für<br />

mich die Zusammenarbeit zwischen Nationaltrainer<br />

und Klubtrainer so wichtig – es<br />

muss von Anfang an klar sein, was es im<br />

Leis tungssport braucht und was verlangt<br />

wird. Beim Ressourceneinsatz müssen wir<br />

effizienter werden.<br />

Von den Vereinen, auch von den Ruderern<br />

werden Leistungen des Verbandes erwartet.<br />

Was kannst Du selbst geben?<br />

Das ist die Erfahrung vom 13-jährigen<br />

Junior bis zum Olympiaruderer alle Stufen<br />

im Leistungssport durchlaufen zu haben,<br />

ohne die theoretischen Anforderungen –<br />

190 lang und eine Ergometerzeit von 5.50<br />

– zu erfüllen. Ich habe mir alles durchs tägliche<br />

Training erarbeiten müssen.<br />

…das lebendige Beispiel dafür, was man<br />

mit Willen, Ehrgeiz und Leistung erreichen<br />

kann…<br />

Ich habe wichtige Erfahrungen gemacht und<br />

ich bin nahe am Sport dran. Das ist das eine,<br />

etwas anderes, für mich ganz wichtiges war, dass<br />

ich meine Aktivlaufbahn mit einem guten Rennen<br />

an der persönlichen Leis tungsgrenze beenden<br />

konnte. Nur dank dem konnte ich andere<br />

Aufgaben im Verein und im Verband übernehmen.<br />

Ich hatte nie das Gefühl, ich müsse auf der<br />

Regatta strecke draussen noch etwas erledigen.<br />

So habe ich eine hohe Motivation. Der neue<br />

Job ist für mich eine grosse Herausforderung<br />

und ich will ihn gut machen. Ich werde auch als<br />

kommunikativer Typ wahrgenommen, und ich<br />

werde mich voll für den Rudersport engagieren.<br />

Ganz wichtig ist für mich auch die Freude<br />

– Leistungssport soll nicht nur ein Krampf<br />

sein, er muss primär Freude machen und die<br />

soll man in den Augen sehen.<br />

16 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 17<br />

VERBAND<br />

Nicht nur von Dir persönlich wird etwas<br />

erwartet, auch von Sarnen erwartet man<br />

etwas – ganze handfeste Leistungen, zum<br />

Beispiel weniger Selbstbehalt für die<br />

Ruderer und Vereine.<br />

Das ist wieder die Ressourcenfrage – wenn<br />

man schaut, was in der Bootshalle in Sarnen<br />

steht, ist es erschreckend wenig. Aber was<br />

wir in Sarnen mit dem Ruderzentrum haben,<br />

ist eine tolle Basis. Ich bin ein absoluter<br />

Verfechter des Ruderzentrums – das ist der<br />

gemeinsame Kristallisationspunkt. Aber<br />

natürlich sind die Erwartungen hoch. Es ist<br />

schon eine Herausforderung, die Dienstleistungsqualität<br />

halten können. Wir müssen<br />

die Professionalisierungsstrategie umsetzen,<br />

auch auf der kommunikativen Basis.<br />

Dazu gehört eben auch die Präsenz der<br />

Nationaltrainer in den Vereinen oder Regionen.<br />

Die Selbstbehalte sind ein leidiges<br />

Thema – aber unser Sport kostet enfach<br />

schnell viel Geld: Bootstransport, Versicherungen,<br />

medizinische Betreuung. Wir müssen<br />

unsere Aktivitäten nach den vorhandenen<br />

Möglichkeiten organisieren.<br />

Oder die Möglichkeiten vergrössern, das<br />

heisst Sponsoren an Bord holen.<br />

Ganz klar. Wenn wir Projekte lancieren,<br />

müssen wir sie möglichst gut unterstützen.<br />

Wir müssen auch den Athleten helfen, wenn<br />

für sie die wirtschaftliche Situation ein Thema<br />

wird. Natürlich braucht es Sponsoren<br />

und ich werde mich auch auf diesem Gebiet<br />

einsetzen. Ich weiss, was das heisst – man<br />

muss zu den Leuten gehen und Überzeugungsarbeit<br />

leisten und sie dann auch «pfle-


VERBAND VERBAND<br />

gen». Aber ganz klar ist auch: Sponsoren<br />

findet man leichter, wenn man Erfolg hat.<br />

Bei den Finanzen steht auch noch die Neueinstufung<br />

durch Swiss Olympic bevor.<br />

Jetzt haben wir – typisch – 80 bis 90 Prozent<br />

dieses Gesprächs über den Leistungssport<br />

geredet, aber im Verband sind<br />

80 Prozent der Mitglieder Fitnessruderinnen<br />

und -ruderer.<br />

Im Verein habe ich erlebt, dass es möglich<br />

ist, die Verbindung zwischen Fitness- und<br />

Leistungssport herzustellen, da liegt ein<br />

Riesenpotential. Es geht darum, Verständnis<br />

für die Anforderungen des Leistungs-<br />

sports zu schaffen, indem der Nationaltrainer<br />

halt auch mal an einem Breitensportanlass<br />

präsent ist und über die Arbeit<br />

im Leistungssport informiert.<br />

Auch da liegt aber die Umsetzung wieder<br />

bei den Vereinen.<br />

Der Fitnesssportler kommt relativ wenig<br />

mit dem Verband in Berührung, die meisten<br />

über die Zeitschrift und die Website, aber<br />

kaum über Aktivitäten. Das Verbandsangebot<br />

im Breitensport ist noch wenigen<br />

bekannt. Ich weiss aber, dass die Ausbildungskurse<br />

im Fitnesssport eine sehr starke<br />

Nachfrage haben. Es ist wichtig, dass der<br />

Die traumhafte Flusslandschaft des Li River bei Guilin<br />

in Südchina ist ein Paradies für Wander<strong>rudern</strong>. Unsere<br />

gesteuerten Doppelvierer können von Bootsmannschaften<br />

mit fünf Personen gebucht werden. Attraktives<br />

Rahmenprogramm auch für Begleitpersonen.<br />

Infos: www.guilinrowing.com<br />

Fitnesssport seine Bedürfnisse artikuliert.<br />

Das kann nicht von oben diktiert werden.<br />

Im Fitnessstudio kennt man den Betreiber<br />

oder die Betreiberin, manchmal auch die<br />

Eigentümer – im Vergleich dazu ist «der<br />

Verband» oder «Sarnen» – recht weit weg.<br />

Man weiss ja kaum, dass da ein Direktor<br />

ist und wer das ist.<br />

Da möchte ich einfach sagen: «Sarnen» ist<br />

das Haus des Schweizer Rudersports und<br />

dieses Haus steht auch den Fitnesssportlern<br />

offen, man kann da günstig übernachten und<br />

ist mitten in einer wunderbaren Freizeit-<br />

Region. Zudem: Spitzenruderer sind Leute<br />

wie Du und ich, die kann man an fassen und<br />

mit denen kann man reden. Darum ist es<br />

wichtig, dass die Spitzenleute im Verein und<br />

auf dem Regattaplatz präsent sind. Das schafft<br />

eine unverkrampfte, natürliche Verbindung<br />

zwischen Fitness- und Leistungssport.<br />

Vielleicht hat das auch mit einer kommunikativen<br />

Grundhaltung zu tun.<br />

Ja – es braucht den Kontakt und auch die<br />

Präsenz vor Ort, auch mal bei einem Klubanlass<br />

– wir können uns eine Funktionärshaltung<br />

gar nicht leisten. Es ist doch<br />

auch wichtig, dass man im Verein weiss, mit<br />

wem man es in Sarnen zu tun hat, oder wenn<br />

man ein Anliegen an den Verband hat. Man<br />

darf Fitness- und Leistungssport nicht<br />

gegeneinander ausspielen. Beides gehört<br />

zusammen. Ohne Fitnesssport kann man<br />

Leistungssport nicht rechtfertigen. Und aus<br />

dem Leistungssport strahlen viele positive<br />

Eigenschaften auf den Fitnesssport aus.<br />

Interview Hanns Fuchs<br />

Schweizer Organisation und Betreuung auf dem Li River. High-End Boots-Technologie von Ted Hale.<br />

Lukas Rieder: «Von Professionalisierung<br />

noch weit entfernt»<br />

RudernAvironCanottaggio: Lukas Rieder,<br />

verlässt Du den SRV und Sarnen mit einem<br />

lachenden oder einem weinenden Auge?<br />

Lukas Rieder: Ich werde sicher das gut eingespielte<br />

Team in Sarnen vermissen, welches<br />

mich in den letzten Jahren zuverlässig und<br />

engagiert unterstützt hat. Auch die angeregten,<br />

teilweise kritischen aber stets konstruktiven<br />

Diskussionen mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen von FISA, BASPO und Swiss<br />

Olympic werden mir fehlen. Auf der anderen<br />

Seite freue ich mich nach 27 Funktionärsjahren<br />

in Club und Verband darauf, den<br />

Rudersport nun einfach wieder unbeschwert<br />

als Hobby geniessen zu können.<br />

Wenn Du auf die sechs Jahre im SRV<br />

zurückblickst: Was ist der prägende, bleibende<br />

Eindruck?<br />

Es gibt meines Erachtens zwei gegenläufige<br />

Trends im Schweizer Rudersport: Einerseits<br />

beobachten wir in vielen Clubs steigende<br />

Mitgliederzahlen vor allem im Fitnessbereich<br />

und ein entsprechendes Ausrichten der<br />

Club-Aktivitäten auf dieses Zielpublikum;<br />

zentrale Führung durch den Verband und<br />

leistungsorientierte Wettkampfformen sind<br />

hier weniger gefragt. Andererseits legen jene<br />

Clubs, die leistungssportlich orien tiert sind,<br />

die Verantwortung für die Betreuung ihrer<br />

Ruderinnen und Ruderer vermehrt in die<br />

Hände von angestellten Trainern, die vom<br />

Verband zu Recht klare Konzepte, kompetente<br />

technische Begleitung und umfassende<br />

finanzielle Unterstützung erwarten. Die<br />

Interessen der Clubs driften auseinander, die<br />

Solidarität unter den Verbandsmitgliedern<br />

wird strapaziert, der Verband kann es nicht<br />

allen recht machen.<br />

Mein genereller Eindruck ist, dass sich viele<br />

unserer Mitglieder nicht mehr bewusst sind,<br />

was auf dem internationalen Ruderparkett<br />

Insgesamt 27 Jahre hat Lukas Rieder im Rudersport Funktionen im Verein und im Verband<br />

ausgeübt. In den erfolgreichen 90ern war er SRV-Sportchef im Ehrenamt, seit 2003 führte<br />

er das operative Geschäft des SRV als Sportdirektor. Zu seinem Rücktritt zieht er Bilanz mit<br />

kritischen Betrachtungen.<br />

Lukas Rieder: Abschied mit mahnenden Worten.<br />

heute abgeht, und dass wir Gefahr laufen, in<br />

einem «Ruderreservat Schweiz», in welchem<br />

wir unsere Sportler in Watte packen<br />

und vor der harten Realität abschirmen, die<br />

Konkurrenzfähigkeit und den Anschluss an<br />

die Weltspitze zu verlieren.<br />

Was steht auf der Haben-Seite Deiner persönlichen<br />

Bilanz als SRV-Direktor?<br />

Ich habe anfangs 2003 einen ziemlich verunsicherten<br />

SRV angetroffen: Unbefriedigende<br />

WM-Resultate im Vorjahr, ein entlassener<br />

Nationaltrainer, das Vakuum im<br />

18 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 19<br />

Foto zvg


VERBAND<br />

Nachwuchsbereich und Sorgen um die<br />

finanzielle Zukunft des Verbands.<br />

Die Trainersituation haben wir mittlerweile<br />

stabilisieren können: In einer Zwischenphase<br />

mit Eberhard Mund als kompetentem Berater,<br />

dann mit René Mijnders als Nationaltrainer<br />

und Initiant des Achterprojekts, und<br />

heute schliesslich mit Headcoach Tim Foster<br />

und Junioren-Nationaltrainer Simon Cox,<br />

deren Handschrift bei den diesjährigen Titelwettkämpfen<br />

bereits deutlich zu erkennen<br />

war. Leistungs- und resultatmässig sind wir<br />

zwar mit einer Ausnahme noch nicht wieder<br />

auf olympischem Niveau angelangt; aber ich<br />

habe immer gesagt, dass es keine Abkürzung<br />

zu den Olympischen Spielen gibt, und dass es<br />

mehrere Jahre brauchen wird, um aus dem<br />

Nachwuchspool heraus ein neues, schlagkräftiges<br />

Schweizer Olympiateam aufzubauen.<br />

Gelassenheit und Geduld sind dazu<br />

unabdingbar, was allen, die in den letzten<br />

Jahren von den Ruderern immer wieder<br />

«subito» WM-Medaillen und olympische<br />

Erfolge gefordert haben, einmal mehr hinter<br />

die Ohren geschrieben sei. Immerhin zeigen<br />

die <strong>20<strong>08</strong></strong> gewonnenen Medaillen an der WM,<br />

der EM, der U23-WM, sowie die sehr erfreulichen<br />

Resultate an der Junioren-WM und<br />

beim Coupe de la Jeunesse, dass wir offensichtlich<br />

nicht alles falsch gemacht haben<br />

und auf dem richtigen Weg sind.<br />

Im finanziellen Bereich bin ich vor allem<br />

stolz darauf, dass das Ruderhaus Sarnen –<br />

nach hochwasserbedingtem Rückschlag<br />

2005 – sich mittlerweile selbst trägt und<br />

vom SRV nicht mehr quersubventioniert<br />

werden muss. Auch ist es uns gelungen, die<br />

Finanzierungslücke im Leistungssport<br />

immer wieder durch Sponsorengelder zu<br />

schliessen, und vor allem den Kontakt zu<br />

unserem wichtigsten Geldgeber, Swiss<br />

Olympic, in konstruktivem, offenem Dialog<br />

zu pflegen. Die Prozesse des Rechnungswesens<br />

sind nach den Vorgaben von Swiss<br />

Olympic GAAP umstruktiert worden, die<br />

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Doppelzweier mit Stm.<br />

Baujahr 2005, Neuwert CHF 15’500.–,<br />

Zustand wie neu!<br />

Preis CHF 12’500.–<br />

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Tel. 022 787 28 18 (Büro), paul.naef@zurich.ch<br />

Buchhaltung und die Personaladministration<br />

wurden in die SRV-Geschäftsstelle<br />

integriert und die Liquidität des SRV ist<br />

heute auf einem Niveau, das zwar nicht<br />

komfortabel ist, aber wenigstens müssen wir<br />

nicht mehr dauernd zittern, ob wir die<br />

Löhne und laufenden Ausgaben im nächsten<br />

Monat noch bezahlen können.<br />

Und vielleicht sollte ich hier auch noch die<br />

unkomplizierte und erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

mit unseren französischen Kollegen<br />

erwähnen, mit welchen wir im Rahmen<br />

eines EU-Projekts den trinationalen Ruderverein<br />

Union Régio in Niffer gegründet<br />

haben, der es uns ermöglicht, unsere Langstreckentests<br />

nun jeweils unter Laborbedingungen<br />

auf dem Canal de Mulhouse<br />

durchzuführen.<br />

Und was war die grösste Enttäuschung?<br />

Frustrierend waren stets jene Situationen,<br />

wo wir feststellen mussten, dass Ruderer<br />

oder Ruderinnen von ihrem Trainer oder<br />

ihrem Verein aus egoistischen Motiven<br />

daran gehindert wurden, in einem SRV-<br />

Projekt mitzumachen und an internationalen<br />

Wettkämpfen teilzunehmen. In einer<br />

kleinen Sportnation wie der Schweiz, in<br />

welcher zudem das Rudern von vielen zu<br />

den Randsportarten gezählt wird, können<br />

wir uns solche Eitelkeiten schlicht nicht<br />

leis ten. Aber die diesbezügliche Beratungsresistenz<br />

einzelner Club-Exponenten war<br />

immer wieder erstaunlich. Ich hoffe, dass<br />

solche Situationen angesichts der überzeugenden<br />

Kompetenz des jetzigen SRV-Trainerteams<br />

nicht mehr vorkommen werden.<br />

Sehr enttäuschend und vor allem für den<br />

Rudersport schädlich war die von einzelnen<br />

Journalisten aber auch Athleten in den letzten<br />

Monaten immer wieder geschürte Polemik<br />

über die Verbandsführung. In primitiven<br />

Schlammschlachten wurden via<br />

Me dien und Internet teilweise ehrverletzende<br />

Kampagnen gegen angestellte und<br />

ehrenamtliche Funktionäre des SRV<br />

geführt, und mancher Geldgeber mag sich<br />

in diesem Zusammenhang gefragt haben,<br />

ob er sich in einem derartigen Umfeld weiter<br />

engagieren möchte. Demotivierend war<br />

der rüde Umgangston auch für die Mitarbeitenden<br />

der Geschäftsstelle in Sarnen.<br />

Kein Funktionär ist gegen Fehler gefeit,<br />

und man mag ja ab und zu nicht mit allen<br />

Entscheiden des SRV-Vorstands einverstan-<br />

den sein – aber wer nicht mit offenem Visier<br />

und unter Einhaltung minimaler Anstandsregeln<br />

mit uns argumentieren und debattieren<br />

will, der kann nicht ernst genommen<br />

werden und soll sich überlegen, ob er in der<br />

richtigen Sportart ist.<br />

In den neunziger Jahren warst Du als<br />

Milizfunktionär Chef Leistungssport, jetzt<br />

sechs Jahre Verbandsdirektor. In dieser langen<br />

Zeit gab’s goldene Jahre, und jetzt,<br />

zum Schluss im Elitebereich der Absturz<br />

ins Bodenlose – was ist in diesen 15 Jahren<br />

passiert? Hat der schweizerische Rudersport<br />

überhaupt eine Chance, den Anschluss nur<br />

schon ans Mittelfeld wieder zu finden?<br />

Wir sind nicht abgestürzt – wir sind einfach<br />

noch nicht wieder auf olympischem Niveau<br />

angelangt. Die Olympischen Spiele 1996<br />

und 2000 waren für den SRV Ausnahmejahre<br />

mit beispiellosen Erfolgen, die fairerweise<br />

nicht für den Vergleich mit heute hinzugezogen<br />

werden sollten. Wir hatten uns<br />

damals unter der Führung von Headcoach<br />

Marty Aitken voll auf die Elite- und Olympiaprojekte<br />

konzentriert und, weil die<br />

Resourcen des Verbands dadurch gebunden<br />

waren, den Nachwuchsbereich gezwungenermassen<br />

etwas vernachlässigt. Daraus<br />

resultierte ein Leistungsloch in den jüngeren<br />

Alterskategorien, welches sich in der<br />

Zwischenzeit nach oben verschoben hat und<br />

nun herauswachsen muss. Nochmals: Dieser<br />

Prozess lässt sich nicht künstlich<br />

beschleunigen, die aktuellen Resultate im<br />

Nachwuchsbereich sind vielversprechend,<br />

und ich bin überzeugt, dass sich die Erfolge<br />

im Elitebereich in den nächsten Jahren wieder<br />

einstellen werden.<br />

Dafür müssen allerdings zwei Bedingungen<br />

erfüllt sein. Erstens: Der Wille, mit dem<br />

Verband und den Nationaltrainern zusammenzuarbeiten<br />

und eigene Interessen im<br />

Rahmen des Gesamtprojekts gegebenenfalls<br />

zurückzustecken, muss bei allen Beteiligten<br />

vorhanden sein. Und zweitens muss es dem<br />

SRV zusammen mit Swiss Olympic und<br />

weiteren Geldgebern gelingen, die Elite-<br />

Ruderer sozial so abzusichern, dass diese<br />

sich aufs Trainieren konzentrieren können<br />

und nicht um ihre Existenz bangen müssen.<br />

Passiert ist in den letzten 15 Jahren nämlich<br />

vor allem die Professionalisierung des internationalen<br />

Rudersportes, von welcher wir in<br />

der Schweiz noch weit entfernt sind, und<br />

mit der wir uns auch immer noch schwer<br />

tun. Das Publikum, die Medien und auch<br />

potenzielle Geldgeber legen allerdings die<br />

entsprechenden Massstäbe an und fordern<br />

vom SRV und von unseren Athleten<br />

Leistungen, welche diese in der heutigen<br />

Konstellation gar nicht erbringen können.<br />

Die geltende SRV-Strategie hat mittler weile<br />

auch bereits zehn Jahre auf dem Buckel. Um<br />

eine baldige sachliche Grundsatzdiskussion<br />

zur zukünftigen strategischen Ausrichtung<br />

des SRV, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen<br />

Interessen, des gewandelten<br />

Umfelds und der verfügbaren personellen,<br />

materiellen und finanziellen Ressourcen,<br />

werden wir deshalb nicht herumkommen.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Schweizerischer</strong> Ruderverband,<br />

www.swissrowing.ch<br />

Redaktion<br />

Hanns Fuchs, Postfach 2951, 6002 Luzern<br />

Tel. 079 745 38 57/fuxtext@bluewin.ch<br />

Gestaltung, Satz, Lithos,<br />

Inserateverwaltung<br />

Koller Werbung, Silvio Signer,<br />

Corina Frischknecht<br />

Unteres Ziel 3, 9050 Appenzell<br />

Tel. 071 788 39 46/silvio@kollerwerbung.ch<br />

Druck und Versand<br />

Cavelti Druck und Media<br />

Wilerstrasse 73, 9201 Gossau<br />

Abonnements und Adressänderungen<br />

SRV-Geschäftsstelle<br />

Brünigstrasse 182 A, 6060 Sarnen<br />

Tel. 041 660 95 24/info@swissrowing.ch<br />

Redaktionsschluss Nr. 6/<strong>08</strong><br />

30. November <strong>20<strong>08</strong></strong><br />

Welchen «weisen Rat» gibst Du Deinem<br />

Nachfolger mit ins Amt?<br />

Ich möchte nicht als graue Eminenz im Hintergrund<br />

weiter wirken und werde deshalb<br />

meinem Nachfolger keine Ratschläge erteilen.<br />

Christian Stofer ist lange genug im<br />

Rudergeschäft, er ist gut vernetzt in der<br />

Schweizer Sportszene und kennt die Stärken<br />

und Schwächen des Ruderverbandes bestens<br />

aus eigener Erfahrung. Ich bin froh, die laufenden<br />

Geschäfte einem so kompetenten<br />

Nachfolger übergeben zu können, und wünsche<br />

Christian viel Glück und Erfolg.<br />

Ist für Dich der Abschied von Sarnen und<br />

vom SRV auch der Abschied vom Ruder-<br />

modellruderboote<br />

20 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 21<br />

VERBAND<br />

sport? Und kannst Du uns schon sagen, wo<br />

Deine berufliche Zukunft liegt?<br />

Ich strebe keine neuen Ämter und Funktionen<br />

im Sport an, werde dem Rudern aber<br />

sicher nicht den Rücken kehren, sondern<br />

wenn möglich auch selbst wieder vermehrt<br />

in die Riemen greifen – nur bei schönem<br />

Wetter, einfach zum Vergnügen und entlastet<br />

von der Verantwortung der letzten Jahre.<br />

Beruflich werde ich ab 1. <strong>Okt</strong>ober als Partner<br />

einer Executive Search Firma im Raum<br />

Zürich mit der internationalen Vermittlung<br />

von Führungskräften beschäftigt sein. Die<br />

Geschehnisse im SRV werde ich aus entsprechender<br />

Distanz mit Interesse weiter<br />

mitverfolgen. Interview Hanns Fuchs<br />

Alle Bootsklassen im Massstab 1:30, vom Skiff (24 cm) bis zum Achter (58 cm)<br />

Hergestellt in Handarbeit aus Aluminium, poliert<br />

Geeignet als Geschenk oder Erinnerung für alle,<br />

die mit dem Rudersport verbunden sind.<br />

Preise: Skiff SFr. 330.– bis Achter SFr. 680.–<br />

Röbi Kunz, Wiesentalstrasse 13, 9320 Arbon, Tel. 071 446 55 53 (bis 9.00 und ab 18.00 Uhr) oder<br />

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NEU auch erhältlich bei: Stämpfl i Racingboats AG, Zürich-Wollishofen, Tel. 044 482 99 44<br />

Ich gebe Ihrem<br />

Unternehmen ein Gesicht!<br />

Andrea Mathis, grafi sche Gestaltung<br />

info@kollerwerbung.ch, www.kollerwerbung.ch


FITNESSRUDERN<br />

BILAC <strong>08</strong>: Merveilleusement<br />

physique – Herrlich anstrengend<br />

Le parcours de remplacement de 36 km<br />

prouve ses capacités. – Cette année le parcours<br />

de remplacement situé sur le canal de<br />

l’Aar, à démontré toutes ses capacités d’accueil<br />

pour plus de 420 rameurs-ses issus de<br />

toute la Suisse et d’Allemagne. Il a été<br />

choisi en raison d’une puissante bise atteignant<br />

parfois 5 beaufort. Malgré l’énorme<br />

force que les participants-es auront dû<br />

22 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong><br />

développer contre éole sur le chemin de<br />

retour, un large sourire se dessinait sur tous<br />

les visages. En principe tout le monde est<br />

gagnant à la Bilac. Le huit du RC Grasshopper<br />

décroche le prix Vétéran avec une<br />

moyenne d’âge de 61 ans alors que le Team<br />

Coupe de la Jeunesse emporte la distinction<br />

Junior avec 17 ans de moyenne. La<br />

performance des plus rapide avec moins de<br />

2h 30 reste pas moins impressionnante.<br />

Sont ainsi nommés le SC Sursee, RC Lausanne/CA<br />

Vésenaz et le Team Coupe de la<br />

Jeunesse. Mais quel est déjà le dicton des<br />

organisateurs? «Le rendez-vous annuel des<br />

équipages de bateaux propulsés à la force<br />

des muscles, dans le respect de la nature et<br />

le plaisir à la performance.» A l’année prochaine<br />

donc !<br />

Die 36 km lange Ersatzstrecke hat sich<br />

bewährt. – Dieses Jahr konnte sich die<br />

Ersatzstrecke auf dem Aarekanal voll bewähren.<br />

Trotz einer kräftigen Bise die bis zu<br />

5 Beaufort fegte, hat sie über 420 TeilnehmerInnen<br />

aus der ganzen Schweiz sowie<br />

Deutschland herzlich empfangen. Auch<br />

wenn die RuderInnen eine riesige Kraft aufwenden<br />

mussten um im Gegenwind nach<br />

Solothurn zurück zu <strong>rudern</strong>, hatten alle<br />

einen enormen Spass. Und gewinnen tut<br />

eigentlich jeder an der Bilac. Der Achter<br />

vom RC Grasshopper hat den Veteranenpreis<br />

erobert mit einem Mannschaftsdurchnittsalter<br />

von 61 Jahren. Das Team «Coupe<br />

de la Jeunesse» erhielt den Juniortitel mit<br />

durchschnittlich 17 Jahren. Beeindruckend,<br />

die enorme Leistung der schnellsten Mannschaften,<br />

die die Strecke in weniger als<br />

zweieinhalb Stunden zurücklegten. Dazu<br />

FITNESSRUDERN<br />

gehörten der SC Sursee, RC Lausanne/CA<br />

Vésenaz und das «Team Coupe de la Jeunesse».<br />

Aber wie heisst es noch bei den<br />

Bilac-Organisatoren? «Spass an der Leistung<br />

– Freude an der Natur – der jährliche<br />

Breitensportanlass für Mannschaften muskelbetriebener<br />

Boote.» Na dann, bis zum<br />

nächsten Jahr!<br />

Texte et photos : Christian Thiel<br />

RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 23


VEREINE<br />

Rudern für<br />

Kinder mit Krebs<br />

«Medulloblastom» – das ist ein Begriff, der<br />

selbst bei Ärzten nicht zum Standardwissen<br />

gehört. Er steht für ein Forschungsprojekt,<br />

das die Überlebenschancen für Kinder mit<br />

einem Hirntumor verbessern soll. Ruderinnen<br />

und Ruderer des RC Ägeri helfen,<br />

das Thema öffentlich und Spendengelder<br />

locker zu machen.<br />

Es war nicht wirklich Ruderwetter, als der<br />

RC Ägeri das Spenden<strong>rudern</strong> «Row4Kids»<br />

durchführte. Nieselregen tropfte aus den<br />

tief hängenden Wolken an Raten, Zugerberg<br />

und Morgarten und selbst das nur leicht<br />

gekräuselte Wasser des Ägerisees rief nicht<br />

ultimativ zur Ausfahrt. In der Uferzone beim<br />

Bootshaus des Ruderklubs in den Zuger<br />

«Highlands» war trotzdem gute Stimmung.<br />

Die Cariba Steelband liess tief im fröstelnden<br />

Rudermann drin eine Ahnung von karibischer<br />

Wärme aufkeimen. Am Steg packten<br />

sich einige Unentwegte in wetterfestes Zeug,<br />

um die Runden auf dem See zu drehen – für<br />

einen guten Zweck. Und unter dem schüt-<br />

Eine Idee, viel persönliches Engagement und ein Verein, dessen Mitglieder mit Freude bei<br />

der Sache sind – das ist der Dreisatz, der der Aktion Row4Kids zum Erfolg geholfen hat. Der<br />

Ertrag kommt einer Stiftung zugute, die dem Hirntumor bei Kindern den Kampf angesagt hat.<br />

zenden Zeltdach erklärte Peter Cavigelli mit<br />

ansteckender Begeisterung, was Sinn der<br />

Sache ist. Der RC Ägeri organisierte ein<br />

Benefiz<strong>rudern</strong> für die Kinderkrebsforschung.<br />

Der Ertrag der erruderten Spendenfranken<br />

kommt vollumfänglich dem<br />

Forschungsprojekt «Medulloblastom» zu -<br />

gute. Hirntumor bei Kindern ist eine heimtückische<br />

Sache. 200 Kinder erkranken jährlich<br />

an Krebs. Der Hirntumor ist besonders<br />

gemein. Die Symptome sind diffus. Und<br />

wenn die Diagnose gestellt ist, ist es oft so<br />

spät, dass – wenn überhaupt – nur noch das<br />

Schlimmste verhindert und bestenfalls Schäden<br />

repariert werden können. Darum sei<br />

Forschung auf diesem Gebiet so wichtig,<br />

erklärte Franziska Derungs, Geschäftsführerin<br />

der schweizerischen Forschungsstiftung<br />

Kind und Krebs, im Zelt am Ägerisee. Und<br />

Tina Lupberger, CEO der Biotech-Firma<br />

Amgen Zug nickte zustimmend – Amgen<br />

Schweiz hat als Hauptsponsor 15’000 Franken<br />

an Row4Kids überwiesen. Von der For-<br />

schungsarbeit im «Medulloblastom»-Projekt<br />

werden Erkenntnisse auch für die Biopharma<br />

erhofft.<br />

Das Spendenziel von 50’000 Franken war<br />

am Abend des trüben Sonntags in Oberägeri<br />

nicht erreicht. Peter Cavigelli und seine<br />

Mitstreiterinnen und Mitstreiter liessen sich<br />

darob nicht verdriessen. «Wir schaffen das<br />

schon noch», sagte Cavigelli. Eine Erkenntnis<br />

haben er und die Aktivistinnen und Aktivisten<br />

des RC Ägeri aus der Aktion schon<br />

gewonnen – und die könnte auch für andere<br />

Vereine Weg weisend sein: Eine gute Idee<br />

plus Engagement plus lokales Netzwerk<br />

gleich Nutzen für Alle. Dank Row4Kids<br />

kommt Geld in die Kinderkrebs-Forschung,<br />

Power für einen guten Zweck in den Verein<br />

und schliesslich Vernetzung und Publizität<br />

für den Rudersport in die Region. Jetzt hofft<br />

Peter Cavigelli auf Nachahmer: «Wäre toll,<br />

wenn nächstes Jahr ein anderer Ruderclub<br />

Row4Kids durchführen würde.»<br />

Siehe auch www.row4kids.ch<br />

Bild: Hanns Fuchs<br />

Team für einen guten Zweck: Peter<br />

Cavigelli (links) hatte die Idee, Tina<br />

Lupberger, CEO von Amgen Schweiz,<br />

brachte das Sponsorengeld und Michael<br />

Heimbergers RC Ägeri.<br />

Langstrecke.ch – das Achterrennen<br />

im Dezember<br />

Der Anlass hat sich einen festen Platz in den<br />

Regattakalendern von Breitensportlern und<br />

Masters, aber auch von in- und ausländischen<br />

Clubmannschaften gesichert, so<br />

beispiels weise beim deutschen Titelverteidiger<br />

aus Krefeld. Für Masters ist die Renndauer<br />

von etwas über 30 Minuten ideal,<br />

während Fitnessruderer das Rennen als<br />

erste Standortbestimmung im Hinblick auf<br />

eine mögliche Teilnahme am Head of the<br />

River Race in London im März nutzen können.<br />

Leistungs ruderer erfreuen sich am<br />

Rennen als erste willkommene Abwechslung<br />

seit Beginn des langen und meist auf<br />

Kleinboote und Ergometer konzentrierten<br />

Ausdauertrainings. Der Spass, die schöne<br />

Landschaft, beste Ruder bedingungen und<br />

ein Zusammenkommen der Rudergemeinde<br />

vor Weihnachten stehen klar im Vordergrund,<br />

auch wenn für den Sieger ein Preis-<br />

BREITENSPORT<br />

Bereits zum vierten Mal in Folge wird am kommenden 6. Dezember <strong>20<strong>08</strong></strong> das Eglisauer<br />

Achterrennen über 11.5 km rheinabwärts von Ellikon am Rhein nach Eglisau durchgeführt.<br />

(RudernAvironCannotaggio hat im Januar 2007 berichtet.)<br />

geld von 2’000 Franken winkt. Die Strecke<br />

garantiert nicht nur flaches Wasser, sondern<br />

bietet auch Abwechslung und diverse<br />

Herausforderungen wie Kurven, Brückendurchfahrten<br />

und Untiefen (Sandbänke) in<br />

der wunderschönen Rheinlandschaft, welche<br />

an der Thurmündung, dem grössten<br />

Auengebiet von nationaler Bedeutung,<br />

vobeiführt. Der Modus mit fliegendem Start<br />

und die Dauer des Rennens sorgen für spannende<br />

Bord-an-Bord Kämpfe.<br />

Die Teilnehmer stehen im Mittelpunkt und<br />

sollen sich rundum wohl fühlen. Das zeigen<br />

die Organisatoren mit der attraktiven Streckenwahl,<br />

einem Gratis-Essen im Anschluss<br />

an die Regatta, beheizter Infrastruktur,<br />

ansprechenden Preisen, schnellem Resultatservice<br />

und einem Fotoservice für Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer. Auch wenn<br />

das Achter<strong>rudern</strong> in der Schweiz jüngst<br />

24 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> RudernAvironCanottaggio 05/<strong>08</strong> 25


BREITENSPORT<br />

einen Dämpfer erlitten hat, soll dieser<br />

Anlass zusammen mit den beliebten Kurzstreckenregatten<br />

für Abwechslung sorgen<br />

und die Möglichkeit bieten, das Rudern im<br />

Grossboot weiter zu pflegen. So hofft Eugen<br />

Vollmar, Schlagmann des Schweizer Olympiaachters<br />

1948 und begeisterter Fan des<br />

Anlasses, dass es einst wieder einen Schweizer<br />

Ruderachter an Olympia geben wird.<br />

Weshalb nicht in London, wo der Schweizer<br />

Achter 1948 letztmals olympische Ringe<br />

ins Wasser setzte…<br />

Infos und Anmeldung<br />

www.langstrecke.ch<br />

Projektleitung:<br />

Beni Schmidt<br />

OK langstrecke.ch<br />

Hier wäre Ihr<br />

Inserat gelesen<br />

worden…<br />

Auskunft erhalten Sie von<br />

Silvio Signer, Tel. 071 788 39 46,<br />

silvio@kollerwerbung.ch oder<br />

www.kollerwerbung.ch<br />

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BRTECHNIK<br />

<br />

Trainervereinigung<br />

eröffnet Forum im Netz<br />

Wer in den letzten Jahren an den Delegiertenversammlungen<br />

des SRV teilgenommen<br />

hat, weiss um die diskussionsarmen Verabschiedungen<br />

von Anträgen, Budgets und<br />

Berichten. Eine kommunikative Einbahn,<br />

die umso erstaunlicher erscheint, weil sie in<br />

der Schweiz stattfindet. In einem Land, das<br />

seit jeher die Einheit in der Vielfalt gesucht<br />

hat und stolz darauf ist, jedem, der Willens<br />

ist, das Wort zu erteilen.<br />

Die DV taugt wenig als Umsetzung der<br />

demokratischen Idee, solange keine konkreten<br />

Projekte in der Pipeline stecken, die<br />

lediglich der Zustimmung oder Ablehnung<br />

bedürfen. Kein Clubvertreter will stundenlang<br />

als Geburtshelfer einer Idee wirken,<br />

wenn das Ende des Anlasses kaum absehbar<br />

ist.<br />

Dadurch lag das Monopol auf erfolgreiche<br />

Traktanden und Anträge meist bei der Verbandsführung.<br />

Nur im Verband bestand die<br />

Möglichkeit, vor dem entscheidenden Mo -<br />

ment schnell und effektiv Ideen zu kommunizieren,<br />

zu überarbeiten und die nötigen<br />

Kräfte zu bündeln.<br />

Nun ist es keineswegs so, dass der Einheitsbrei<br />

aus Sarnen in der ganzen Schweiz kommentarlos<br />

gelöffelt wird. In den Clubräumen,<br />

am Bootssteg und beim Warten im<br />

Zielraum wird gesprochen. Es wird über<br />

Verbandsziele debattiert, man freut oder<br />

empört sich über Verbandsentscheide und<br />

jeder gibt seine Meinung zu den internationalen<br />

Resultaten zum Besten. Die Verbandsspitze<br />

und andere Clubs hören selten<br />

davon und die schwungvoll vorgetragenen<br />

Reden verhallen wirkungslos.<br />

Anfangs September hat die Vereinigung der<br />

Schweizer RudertrainerInnen ein Internetforum<br />

eröffnet. Das Ziel hinter dem Projekt<br />

ist einfach: Kommunikation ermöglichen.<br />

Jeder schweizerische Rudersportfreund –<br />

Die Vereinigung Schweizer RudertrainerInnen VSRT hat ein Web-Forum eröffnet<br />

egal ob Trainer, Funktionär oder Athlet –<br />

soll die Möglichkeit erhalten, seine persönliche<br />

Sichtweise, seine Meinungen und Eindrücke<br />

mitzuteilen. Wortmeldungen sollen<br />

nicht wie bisher im Clubhausgemäuer versickern,<br />

sondern schweizweit gelesen werden.<br />

Denn frische Ideen für den Rudersport<br />

werden nicht nur in der Verbandsspitze<br />

geboren, sondern meist in den kleinsten<br />

Einheiten des Systems. Neu können diese<br />

Ideen eine Plattform finden. Sie können<br />

weiterentwickelt und zur Abstimmungsreife<br />

gebracht werden, bevor sie an einer Delegiertenversammlung<br />

zerpflückt werden und<br />

undiskutiert untergehen.<br />

Die VSRT-Foren geben auch dem Ruderverband<br />

ein ganz neues Instrumentarium in<br />

die Hände. Es können Feedbacks eingeholt<br />

werden, schneller als dies jemals vorher<br />

denkbar war. Die kompetenten Fachmeinungen<br />

aus der Romandie, dem Tessin und<br />

der Deutschschweiz können gesammelt<br />

werden und in aktuelle Verbandsprojekte<br />

einfliessen. Soweit die Utopie zum Forengebrauch.<br />

Eine Diskussion steht und fällt mit der Qualität<br />

der Teilnehmenden und ihrer Wortmeldungen.<br />

Das gilt für jede Stammkneipenrunde<br />

und auch für das junge Forum der<br />

VSRT. Um aggressive und unüberlegte Beiträge<br />

im Forum weitgehend zu vermeiden,<br />

muss jeder Interessierte sich persönlich per<br />

E-Mail anmelden. In den Foren kann man<br />

sich nur unter Angabe des Namens und<br />

Clubs äussern. Im Gegenzug ist die Öffentlichkeit<br />

von der Diskussion ausgeschlossen.<br />

Nur registrierte Personen können die Beiträge<br />

einsehen. So entsteht eine Atmosphäre,<br />

welche mit einer Art Versammlung auf<br />

dem Regattaplatz vergleichbar ist.<br />

Das Kind ist geboren und es liegt in den<br />

Händen des Schweizer Rudersports und<br />

WEB-FORUM<br />

(www.rudertrainer.ch). «Ziel dieser Internetpräsenz ist es die Kommunikationsbarrieren<br />

zwischen Trainern, Funktionären, Clubs und allen anderen Rudersportfreunden abzubauen»,<br />

heisst es im Begrüssungstext. Was damit gemeint ist, erläutert VSRT-Präsident Roman Aeby.<br />

derjenigen, die ihn tragen. Es liegt an jedem<br />

Einzelnen, die Courage aufzubringen und<br />

seine Gedanken in wohlbedachten Worten<br />

mitzuteilen. Ich rufe jeden dazu auf, sich für<br />

die VSRT-Foren anzumelden und seine<br />

Erfahrungen, Bemerkungen und Anregungen<br />

mitzuteilen. Egal ob diese positiver<br />

oder negativer Natur sind. Es bedarf einer<br />

gewissen Überwindung, vor versammeltem<br />

Publikum seine Meinung vorzutragen, aber<br />

Joseph Marie de Maistre meinte einmal:<br />

«Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.»<br />

Roman Aeby<br />

Präsident VSRT<br />

Das besondere Erlebnis:<br />

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einem Land mit grosser Kultur<br />

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