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Wege zum Aufbau einer Freiwilligenagentur. Leitfaden für die

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<strong>Wege</strong> <strong>zum</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong><br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

Ein <strong>Leitfaden</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en (bagfa) e.V.<br />

Torstraße 231, 10115 Berlin<br />

Tel: 030 / 20 45 33 66<br />

Fax: 030 / 28 09 46 99<br />

bagfa@bagfa.de<br />

www.bagfa.de<br />

Geschäftsführung: Tobias Kemnitzer (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion der Originalfassung: Tobias Baur, Kerstin Brandhorst, Olaf Ebert<br />

Überarbeitung 2010: Anne Schaarschmidt<br />

Layout: Nina Herden<br />

Fotonachweis Umschlagseite: © Doctor Kan – Fotolia.com<br />

Druck: Blow UP, Print Services & DTP – Büro, Berlin<br />

Gefördert vom<br />

2. Auflage 2011


Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung<br />

1. <strong>Freiwilligenagentur</strong> – was ist das? Ziele und Aufgaben<br />

2. Wie fangen wir an? Erste Schritte <strong>zum</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

a) Initiativkreis bilden<br />

b) Bedarf bei den Organisationen ermitteln<br />

c) Konzeption erarbeiten<br />

d) Politik und Verwaltung ansprechen<br />

e) Vernetzung mit anderen <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

3. Was passt zu wem? Einstieg in <strong>die</strong> Beratung zu freiwilligen Tätigkeiten<br />

a) Beratung von Freiwilligen<br />

b) Ergänzende Instrumente zur Erleichterung von Informationen und Beratung<br />

c) Welche Tätigkeiten können Freiwillige ausüben?<br />

d) Beratung der Organisationen<br />

e) Freiwilligenmanagement: Organisationen fit machen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit Freiwilligen<br />

4. Wie können wir unser Profil ausbauen? Anregungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Projekt- und Fortbildungsarbeit<br />

von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

a) Projekte<br />

b) Fortbildungen<br />

5. Welche Infrastruktur und welches Personal brauchen wir?<br />

a) Personal<br />

b) Standort und Räume<br />

c) Technische Ausstattung<br />

6. Wie kann´s gehen? Gestaltungsfragen zu Trägerschaft, Finanzierung und Gemeinnützigkeit<br />

a) Trägerschaft: eigenständiger Verein oder Anbindung an vorhandene Strukturen?<br />

b) Finanzierung<br />

c) Gemeinnützigkeit<br />

7. Wie werden wir bekannt? Die Öffentlichkeitsarbeit<br />

a) Zielgruppen<br />

b) Corporate Design: Logo, Motto, Faltblatt, Broschüre, Plakat …<br />

c) Presse- und Me<strong>die</strong>narbeit<br />

d) Homepage<br />

e) Veranstaltungen und Aktionen<br />

f ) Kooperation mit lokalen Partnern<br />

8. Wie kann’s weiter gehen? Das bagfa-Qualitätsmanagement – eine weitere <strong>Aufbau</strong>hilfe<br />

Schlussbemerkung<br />

Literatur- und Linkverzeichnis<br />

Nützliche Adressen<br />

Die bagfa<br />

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50


4<br />

Einleitung<br />

Wir freuen uns über Ihr Interesse an Informationen<br />

<strong>zum</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>. Vielleicht<br />

haben Sie von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en gehört und<br />

sind einfach neugierig. Vielleicht sind Sie bereits<br />

seit Längerem auf der Suche nach Möglichkeiten,<br />

Engagement vor Ort zu fördern, und wollen jetzt<br />

herausfinden, ob Sie das Konzept <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

überzeugt. Vielleicht ist <strong>die</strong> Idee bei<br />

Ihnen aber auch schon gereift und Sie möchten<br />

nun genau wissen, wie Sie’s anpacken können.<br />

Vielleicht sind Sie auch schon mittendrin im <strong>Aufbau</strong>prozess<br />

und haben nun konkrete Fragen.<br />

Mit <strong>die</strong>ser Broschüre wenden wir uns an alle, <strong>die</strong><br />

Engagement vor Ort durch den <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

nachhaltig unterstützen wollen.<br />

Denn: Es ist richtig, dass sich bereits sehr viele<br />

Menschen engagieren und trotzdem ist das Potenzial<br />

noch längst nicht ausgeschöpft. Und: das<br />

Engagement verändert sich: Viele Menschen wollen<br />

oder können heute nicht mehr regelmäßig<br />

eine bestimmte Aufgabe in <strong>einer</strong> Organisation<br />

übernehmen. Stärker gefragt sind befristete Projekte.<br />

Und obwohl das klassische Ehrenamt im<br />

Verein auch weiterhin eine tragende Säule des<br />

Engagements bleiben wird, muss sich auch <strong>die</strong>ses<br />

künftig stärker an den sich wandelnden Motiven<br />

der Freiwilligen ausrichten. Dabei können <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

mit ihren Beratungsangeboten<br />

einen wertvollen Beitrag leisten.<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en schaffen Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> ein zeitgemäßes bürgerschaftliches Engagement.<br />

Durch passgenaue Information und<br />

Beratung sowie vielfältige Formen der Qualifizierung,<br />

gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Projekte<br />

tragen derzeit rund 400 <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in<br />

Deutschland dazu bei, dass immer mehr Bürger/<br />

innen und Organisationen <strong>die</strong> Bereicherung des<br />

freiwilligen Engagements erleben.<br />

Diese Arbeitshilfe will Gründungsinitiativen und<br />

jungen <strong>Freiwilligenagentur</strong>en als praxisnaher Begleiter<br />

<strong>die</strong>nen. Sie wurde von Praktiker/innen verfasst<br />

und gibt deren Erfahrungen aus Gründung<br />

und <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> weiter. In<br />

<strong>die</strong>ser Ausgabe liegt Ihnen nun <strong>die</strong> aktualisierte<br />

2. Auflage der Broschüre vor. Der <strong>Leitfaden</strong> soll<br />

Ihnen …<br />

einen Überblick darüber geben, was <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

leisten, damit Sie einschätzen können,<br />

was im Alltag <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> auf<br />

Sie zukommt und welche Voraussetzungen Sie<br />

da<strong>für</strong> schaffen müssen,<br />

Hintergrundwissen <strong>für</strong> <strong>die</strong> in der Gründungsphase<br />

anstehenden Entscheidungen liefern,<br />

wesentliche Schritte <strong>zum</strong> <strong>Aufbau</strong> erläutern und<br />

Anregungen geben.<br />

Wir freuen uns, wenn wir Ihnen mit <strong>die</strong>sem <strong>Leitfaden</strong><br />

wichtige Fragen beantworten können.<br />

Dennoch empfehlen wir Ihnen: Schauen Sie sich<br />

in der Praxis um, lernen Sie verschiedene <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

kennen und kommen Sie mit erfahrenem<br />

Personal ins Gespräch. Die bagfa und<br />

<strong>die</strong> Landesarbeitsgemeinschaften der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

(lagfas) sind Ihnen dabei gerne behilflich.<br />

Wir wünschen uns, dass <strong>die</strong> Arbeitshilfe und <strong>die</strong><br />

ergänzenden Informationen im Internet dazu beitragen,<br />

weiteres Engagement zu mobilisieren und<br />

den Auf- und Ausbau von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

bundesweit zu unterstützen.<br />

Ihre Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en


1. <strong>Freiwilligenagentur</strong> – was ist das?<br />

Ziele und Aufgaben<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en (andere Bezeichnungen:<br />

Ehrenamtsbörsen, -büros, Freiwilligenzentren) verstehen<br />

sich als Brücke zwischen Menschen, <strong>die</strong><br />

sich engagieren möchten und Einrichtungen, <strong>die</strong><br />

mit Freiwilligen arbeiten. Sie informieren und beraten<br />

Engagierte und Interessierte über Freiwilligenarbeit<br />

und bieten eine Auswahl verschiedener<br />

Engagementmöglichkeiten in unterschiedlichen<br />

Tätigkeitsfeldern.<br />

Durch ihre Informations- und Beratungsarbeit ermutigen<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en Menschen dazu,<br />

sich mit ihren Fähigkeiten, Erfahrungen und Interessen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft zu engagieren. Sie unterstützen<br />

aber auch Organisationen, Verwaltung<br />

und Wirtschaft, sich Engagierten zu öffnen und<br />

gute Rahmenbedingungen <strong>für</strong> den Einsatz von<br />

Freiwilligen zu schaffen. Durch ihre Kenntnis der<br />

Engagementlandschaft sind sie geeignete Netz-<br />

werker, <strong>die</strong> in bestehenden Kooperationsverbünden<br />

zur Engagementförderung mitarbeiten und<br />

neue aufbauen. Viele <strong>Freiwilligenagentur</strong>en haben<br />

sich inzwischen zu lokalen Zentren und Projektbüros<br />

<strong>für</strong> das freiwillige Engagement vor Ort – zu<br />

sogenannten Entwicklungsagenturen – etabliert.<br />

In <strong>die</strong>ser Funktion planen und realisieren sie Projekte,<br />

<strong>die</strong> gesellschaftliche Probleme vor Ort angehen<br />

und sorgen im gesamten Einzugsgebiet <strong>für</strong><br />

Partizipationsmöglichkeiten und eine Kultur der<br />

Anerkennung <strong>für</strong> Freiwillige. Einige <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

setzen sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbesserung der<br />

institutionellen und politischen Rahmenbedingungen<br />

des Engagements in der Kommune, auf<br />

Landes- und auf Bundesebene ein. Durch all <strong>die</strong>se<br />

Aktivitäten tragen <strong>Freiwilligenagentur</strong>en maßgeblich<br />

<strong>zum</strong> Erhalt und zur Weiterentwicklung von<br />

Freiwilligenarbeit bei (vgl. bagfa, 2010, Leitbild).<br />

Das Aufgabenspektrum von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en lässt sich wie folgt darstellen:<br />

Angebote<br />

Information,<br />

Beratung und<br />

Vermittlung von<br />

Freiwilligen<br />

Projektmanagement<br />

und<br />

Projektentwicklung<br />

Organisationsinterne<br />

Aufgaben<br />

Qualitätsentwicklung<br />

Beratung von<br />

Organisationen<br />

zur Arbeit mit<br />

Freiwilligen<br />

Fundraising und<br />

Finanzverwaltung<br />

Fortbildungen<br />

z.B. <strong>für</strong><br />

Organisationen<br />

oder Freiwillige<br />

ENGAGEMENT FÖRDERN<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

Abb: Aufgabenspektrum von Freiweilligenagenturen<br />

Personal- und<br />

Kompetenzentwicklung<br />

der<br />

Mitarbeiter-<br />

/innen<br />

Vernetzung zu<br />

bürgerschaftlichem<br />

Engagement<br />

Lobbyarbeit <strong>für</strong><br />

bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

<strong>Aufbau</strong> von<br />

Arbeitsstrukturen<br />

in der <strong>Freiwilligenagentur</strong> <br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

5


6<br />

Nur wenige etablierte <strong>Freiwilligenagentur</strong>en verfügen<br />

über das gesamte dargestellte Spektrum<br />

an Aktivitäten. Viele Einrichtungen befinden sich<br />

noch in der <strong>Aufbau</strong>phase oder können mangels<br />

ausreichender Ressourcen nur in Teilbereichen<br />

aktiv sein. Auch gestandene <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

haben teilweise aufgrund auslaufender Anschubfinanzierung<br />

und schwieriger kommunaler<br />

Haushaltslage mit <strong>einer</strong> unsicheren Finanzierung<br />

zu kämpfen.<br />

In der Praxis setzen fast alle <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

laut Selbsteinschätzung einen starken Akzent auf<br />

den Bereich Information und Beratung von Freiwilligen,<br />

der größtenteils mit der Vermittlungsarbeit<br />

verbunden ist. Über drei Viertel aller Freiwil-<br />

ligenagenturen machen darüber hinaus intensiv<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> freiwilliges Engagement.<br />

Bei fast ebenso vielen ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit<br />

Organisationen ein wichtiger Fokus, <strong>die</strong> Beratung<br />

von Organisationen <strong>zum</strong> Thema bürgerschaftliches<br />

Engagement bezeichnen jedoch nur ca. zwei<br />

Fünftel der Agenturen als relevanten Bestandteil<br />

ihrer Arbeit. Vernetzungsarbeit im Freiwilligensektor<br />

sowie <strong>die</strong> Entwicklung eigener Projekte sind<br />

bei ca. zwei Dritteln aller <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

wichtige Arbeitsbereiche. Bei einem Drittel der<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en spielt laut Selbsteinschätzung<br />

<strong>die</strong> Fortbildungsarbeit zu Themen des bürgerschaftlichen<br />

Engagements eine entscheidende<br />

Rolle (siehe Abb. unten).<br />

„Leistungsprofil: Selbsteinschätzung der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en:“<br />

starke Besetzung von ...<br />

Abb: Leistungsprofil: Selbsteinschätzung der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en, Quelle: Speck/Backhaus-Maul: 2011. Im Rahmen der Stu<strong>die</strong> wurden<br />

2009 360 <strong>Freiwilligenagentur</strong>en befragt, von denen 224 geantwortet haben. Die Frage lautete: Welche der folgenden Arbeitsbereiche<br />

deckt ihre <strong>Freiwilligenagentur</strong> zur Zeit ab und wie ausgeprägt sind <strong>die</strong>se Arbeitsbereiche?


Bei der Orientierung in der Vielfalt der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en hilft folgende Tabelle. Bei der Gegenüberstellung handelt es sich<br />

um eine normative Typologie, <strong>die</strong> eine erste Diskussion in der Fachwelt anregen will und <strong>die</strong> weiter geprüft und entwickelt wird.<br />

Informations- und Beratungsstellen<br />

rund um bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

Diese <strong>Freiwilligenagentur</strong>en …<br />

informieren, beraten und vermitteln<br />

interessierte Bürger/innen,<br />

beraten Organisationen bei der<br />

Entwicklung von engagementfreundlichenRahmenbedingungen,<br />

informieren über Qualifizierungsangebote,<br />

wirken bei der Vernetzung zur<br />

Engagementförderung in den<br />

Kommunen mit,<br />

betreiben Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong><br />

bürgerschaftliches Engagement.<br />

Merkmale:<br />

Mindestens ein eigener Raum mit<br />

entsprechender Ausstattung<br />

Beratungsangebot von mindestens<br />

fünf Stunden pro Woche<br />

Häufig (fast) vollständig ehrenamtlich<br />

oder von ein bis zwei hauptamtlichen<br />

(Teilzeit-) Mitarbeitenden<br />

betrieben<br />

Jahresetat von 5.000,- € bis 50.000,- €<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> mit Profil,<br />

und Kontinuität<br />

Diese <strong>Freiwilligenagentur</strong>en bieten<br />

neben der Informations-, Beratungs-<br />

und Vernetzungsarbeit mindestens<br />

noch einen der folgenden Aufgabenschwerpunkte<br />

an:<br />

Qualifizierung von Freiwilligen und<br />

Organisationen<br />

Projektentwicklung zur Engagementförderung<br />

Impulsgeber <strong>für</strong> eine umfassende<br />

Anerkennungskultur in der Kommune<br />

Merkmale:<br />

Neben Freiwilligen mindestens<br />

zwei hauptamtliche Mitarbeiter/<br />

innen im Umfang von insgesamt<br />

mindestens 40 Wochenstunden<br />

Öffnungszeiten von mindestens<br />

15 Stunden pro Woche<br />

Weitestgehend stabile Kernfinanzierung<br />

von mindestens 50.000,- €<br />

jährlich<br />

Aufstockung des Jahresbudgets<br />

und der Zahl der Mitarbeiter/innen<br />

durch weitere, zusätzlich eingeworbene,<br />

zeitlich begrenzte Projektförderungen<br />

Entwicklungsagentur <strong>für</strong> bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

Diese <strong>Freiwilligenagentur</strong>en sind<br />

neben der Informations-, Beratungs-<br />

und Vernetzungsarbeit (siehe Spalte<br />

1) mindestens noch in drei der folgenden<br />

Felder aktiv:<br />

Qualifizierung von Freiwilligen und<br />

Organisationen<br />

Projektentwicklung zur Engagementförderung<br />

Impulsgeber <strong>für</strong> eine umfassende<br />

Anerkennungskultur in der Kommune<br />

Sensibilisierung und Öffnung von<br />

Unternehmen über Beratungsangebote<br />

und Projekte (z.B. Corporate-Citizenship),<br />

Träger von Freiwilligen<strong>die</strong>nsten<br />

Selbsthilfeförderung<br />

Merkmale:<br />

Neben Freiwilligen mindestens<br />

zwei bis drei hauptamtliche<br />

Mitarbeiter/innen im Umfang von<br />

mindestens 60 Wochenstunden<br />

Öffnungszeiten von mindestens<br />

20 Stunden pro Woche<br />

Weitestgehend stabile Kernfinanzierung<br />

von mindestens 75.000,- €<br />

jährlich<br />

Aufstockung des Jahresbudgets<br />

und der Zahl der Mitarbeiter/innen<br />

durch weitere, zusätzlich eingeworbene,<br />

zeitlich begrenzte Projektförderungen<br />

Typologie <strong>Freiwilligenagentur</strong>en (<strong>für</strong> <strong>die</strong>se Broschüre gekürzt), Quelle: Ebert, Olaf / Speck, Karsten. <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in<br />

Deutschland. Entwicklung, Profile und Perspektiven. Erscheint in: Olk, Thomas / Hartnuß, Birger (Hrsg.): Handbuch Bürgerschaftliches<br />

Engagement.<br />

7


8<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Leitbild. Berlin. 2010<br />

Ebert, Olaf / Speck, Karsten: <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in Deutschland. Entwicklung, Profile und<br />

Perspektiven. Erscheint in: Olk, Thomas / Hartnuß, Birger (Hrsg.): Handbuch Bürgerschaftliches<br />

Engagement<br />

Speck, Karsten/Backhaus-Maul, Holger: Flächendeckende Präsenz und prekäre Institutionalisierung –<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en in Deutschland. Eine quantitative und qualitative empirische Unter suchung.<br />

Abschlussbericht. Oldenburg/Halle (erscheint unter gleichem Titel im Juni 2011 im VS-Verlag).


2. Wie fangen wir an? Erste Schritte <strong>zum</strong> <strong>Aufbau</strong><br />

<strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

Für den <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> gibt es<br />

keinen Königsweg. Vieles hängt von den lokalen<br />

Bedingungen ab. Dabei kommt es letztlich weder<br />

auf <strong>die</strong> Größe der Kommune an, noch auf den<br />

Geldbetrag, der anfangs zur Verfügung steht: Ausschlaggebend<br />

ist dagegen der „Faktor Mensch“<br />

– <strong>die</strong> an der Initiative beteiligten Personen. Es ist<br />

wichtig, von vornherein Partner/innen zu finden,<br />

welche <strong>die</strong> Gründung und den <strong>Aufbau</strong> der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

mittragen und unterstützen.<br />

a) Initiativkreis bilden<br />

In der Anfangsphase ist es sehr hilfreich, einen<br />

Kreis von Interessierten, von möglichen Unterstützern<br />

und Förderern zu bilden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Idee <strong>einer</strong><br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> voranbringen. Das können z.B.<br />

interessierte Bürger/innen sein oder Vereine. Oft<br />

gelingt es auch, von vornherein <strong>die</strong> Kommune,<br />

den Bezirk oder den Landkreis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Idee <strong>einer</strong><br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> zu gewinnen. Durch eine öffentliche<br />

Veranstaltung, ggf. unter Beteiligung von<br />

Vertreter/innen <strong>einer</strong> erfolgreichen <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

aus <strong>einer</strong> anderen Stadt, kann das Projekt<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Hier können<br />

zugleich Kontakte zu möglichen Mitgestaltern des<br />

Vorhabens geknüpft werden. Die Initiatoren/innen<br />

können sich in <strong>die</strong>ser Phase selbst „fit machen“, indem<br />

sie sich mit anderen <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

in der Region in Verbindung setzen. Wer von der<br />

Sache begeistert ist und glaubwürdig <strong>für</strong> freiwilliges<br />

Engagement argumentieren kann, wird leicht<br />

weitere Partner motivieren und ins Boot holen.<br />

b) Bedarf bei den Organi sa tionen<br />

ermitteln<br />

Vereine und andere Träger gemeinnütziger Arbeit<br />

gehören zu den wichtigsten Partnern <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>.<br />

Zum einen sind sie <strong>die</strong> direkten<br />

Nutznießer der Angebote <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>:<br />

Sie erhalten Beratung zu allen Fragen rund<br />

ums Ehrenamt, bekommen Freiwillige vermittelt<br />

und können sich weiterqualifizieren. Zum anderen<br />

empfiehlt es sich, von Beginn an Vereine, Verbände<br />

und Initiativen des zukünftigen Arbeitsbereiches<br />

in den Entwicklungsprozess der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

einzubeziehen, um <strong>die</strong> Erfahrungen der künftigen<br />

Nutzer im lokalen Umfeld mit zu berücksichtigen.<br />

Dabei kann gleich deutlich gemacht werden,<br />

dass <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> gemeinnützigen<br />

Organisationen der Region keine Konkurrenz<br />

darstellt, sondern eine Querschnittsfunktion <strong>für</strong><br />

alle Vereine übernehmen wird.<br />

Beispiel:<br />

Die EhrenamtsAgentur Weimar hat bereits vor ihrer<br />

offiziellen Gründung eine Befragung bei den lokal ansässigen<br />

gemeinnützigen Organisationen durchgeführt.<br />

Dabei wurden folgende Fragen gestellt:<br />

1. Bedarf an Freiwilligen: gewünschte Anzahl<br />

freiwilliger Helfer/innen, Arbeitsfelder (z. B. Organisation,<br />

Betreuung und Bürotätigkeit), besondere<br />

Kenntnisse (Qualifikationen, Interesse,<br />

spezielle Fertigkeiten)<br />

2. Leistungen der Einrichtungen (z.B. Versicherung,<br />

Aufwendungsersatz, Mittagstisch)<br />

3. Erwartungen an <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> (z.B. Vernetzung, Fortbildung)<br />

Die Ergebnisse <strong>die</strong>ser Befragung wurden dann im Konzept<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> berücksichtigt.<br />

9


10<br />

c) Konzeption erarbeiten<br />

Ein wichtiger Grundstein <strong>für</strong> den Anfang ist <strong>die</strong><br />

Konzeption der <strong>Freiwilligenagentur</strong>. Diese hält<br />

das Selbstverständnis fest und definiert Ziele und<br />

Aufgaben. Eine Konzeption ist sowohl <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verständigung<br />

innerhalb der Organisation wichtig als<br />

auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Darstellung nach außen.<br />

Wesentliche Gliederungspunkte<br />

<strong>einer</strong> Konzeption können sein:<br />

1. Bedarfslage/Analyse<br />

2. Ziele (lang- und mittelfristig)<br />

3. Aufgabenspektrum der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

4. Projekte der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

5. Öffentlichkeitsarbeit<br />

6. Kooperationspartner<br />

7. Personal- und Sachausstattung<br />

8. Finanzierung<br />

Die Konzeption sollte wenigstens <strong>die</strong> aktuelle<br />

Bedarfslage zur Förderung bürgerschaftlichen<br />

Engagements reflektieren, grundlegende Ziele<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> benennen, Bezug auf <strong>die</strong><br />

lokalen Gegebenheiten nehmen und <strong>die</strong> daraus<br />

resultierenden Ziele und Aufgaben formulieren.<br />

Darüber hinaus können auch ergänzende Arbeitsschritte<br />

aufgenommen werden, wie z. B. eine themenbezogene<br />

Projektförderung. Zu beachten ist,<br />

ob vor Ort eventuell schon Einrichtungen mit verwandten<br />

Aufgaben bestehen (z.B. Selbsthilfekontaktstelle,<br />

Seniorenbüro, Bürgerstiftung o. ä.). Im<br />

Rahmen der Konzeptionserstellung ist eine Analyse<br />

und Bewertung der Strukturen vor Ort vorzunehmen,<br />

um <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> sinnvoll mit<br />

bestehenden Strukturen zu verknüpfen. Falls eine<br />

Verknüpfung nicht Erfolg versprechend ist, sollte<br />

eine klare Profilierung erfolgen.<br />

Zu beachten bleibt: Eine reine „Vermittlungsagentur“<br />

wird nur bescheidene Erfolge haben, wenn<br />

<strong>die</strong> Mitarbeiter/innen nicht auch in der Lage sind,<br />

Organisationen effektiv auf <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Freiwilligen vorzubereiten: So manche Vermittlung<br />

hält sonst möglicherweise nur bis <strong>zum</strong> ersten<br />

Zusammentreffen, wenn z.B. keine Ansprechperson<br />

<strong>für</strong> Freiwillige existiert oder niemand Auskunft<br />

geben kann, wo <strong>die</strong>se sich einbringen können.<br />

d) Politik und Verwaltung ansprechen<br />

Entscheidungsträger auf kommunaler und Landesebene<br />

sind <strong>die</strong> wichtigsten Partner (nicht nur)<br />

in der <strong>Aufbau</strong>phase <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>.<br />

Daher ist es sinnvoll, von vornherein regelmäßige<br />

Kontakte zu den Fraktionen im Kommunal- und<br />

Landesparlament, zu Mitgliedern der Fachausschüsse,<br />

zur Verwaltungsspitze und den Fachleuten<br />

der Ressorts zu pflegen. Die Politik ist aufgefordert,<br />

<strong>die</strong> Rahmenbedingungen <strong>für</strong> freiwilliges<br />

Engagement zu verbessern und ihren Beitrag <strong>zum</strong><br />

Ausbau der Bürgergesellschaft zu leisten. <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

sind dabei Ausdruck <strong>einer</strong> zeitgemäßen<br />

Stadtverwaltung und aktiven Bürgergesellschaft.<br />

Argumente <strong>für</strong> eine Unterstützung<br />

und Förderung von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en durch<br />

Kommunen und andere öffentlich-rechtliche Körperschaften<br />

sind im folgenden Kasten zusammengefasst:


Sechs gute Gründe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einrichtung <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

(LandesEhrenamtsagentur Hessen / Institut <strong>für</strong> Unternehmenskommunikation IFOK (2005). S. 18ff )<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en stärken <strong>die</strong> bestehenden gemeinnützigen Einrichtungen und sozialen Initiativen<br />

in der Kommune; vielfach können über <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> neue freiwillige Mitarbeiter/innen<br />

gewonnen werden.<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en fördern ehrenamtliches Engagement in der Kommune, indem sie <strong>die</strong> Hemmschwelle<br />

zu gemeinnützigen Einrichtungen abbauen und bereichsübergreifend Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Werbung <strong>für</strong> ehrenamtliches Engagement betreiben.<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en vernetzen <strong>die</strong> verschiedenen Akteure vor Ort (z. B. durch runde Tische des Engagements)<br />

und schaffen so Synergieeffekte.<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en sorgen <strong>für</strong> Weiterqualifizierung von Ehrenamtlichen und Weiterentwicklung von<br />

gemeinnützigen Einrichtungen.<br />

Das Engagement aktiver Bürger/innen aus verschiedenen Ortsteilen, Milieus und Altersgruppen stärkt<br />

den gesellschaftlichen Zusammenhalt, bildet soziales Kapital und fördert das soziale Klima in der Stadt<br />

(Integration, Standortfaktor Lebensqualität). Eine Bewertung geldwerter Vorteile der Arbeit von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

lässt sich in <strong>die</strong>sem Zusammenhang allerdings nur schwer einschätzen.<br />

Durch <strong>die</strong> Förderung und Unterstützung von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en können Städte und Gemeinden<br />

Signale <strong>für</strong> eine aktive Bürgergesellschaft geben. Die Einmischung aktiver Bürger/innen stärkt <strong>die</strong> lokale<br />

Demokratie und fördert <strong>die</strong> Übernahme von Verantwortung im Sinne <strong>einer</strong> lokalen „Bürgergesellschaft“.<br />

e) Vernetzung mit anderen<br />

Freiwilligen agenturen<br />

Die Vernetzung mit anderen <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

bietet <strong>die</strong> Möglichkeit, deren vorhandene Erfahrungen<br />

aufzunehmen und praxisrelevante Informationen<br />

zu erhalten. Die bagfa-Jahrestagung<br />

bietet mit rund 200 Teilnehmenden, einem bedarfsorientierten<br />

Workshopprogramm und speziellen<br />

Vernetzungsmöglichkeiten eine gute Plattform<br />

<strong>für</strong> Austausch und Weiterbildung. Durch eine<br />

bagfa-Mitgliedschaft können <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

durch exklusive Informations-, Beratungs-<br />

und Beteiligungsmöglichkeiten an bagfa-Projekten<br />

und -Entscheidungsprozessen vom bundesweiten<br />

Netzwerk profitieren.<br />

In den Ländern haben sich bislang (2010) zwölf<br />

Landesarbeitsgemeinschaften der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

etabliert. Die Landes- und regionalen<br />

Arbeitsgemeinschaften (lagfas) verstehen sich als<br />

fachliches Netzwerk <strong>zum</strong> Informations- und Erfahrungsaustausch,<br />

unterstützen Gründungsinitiativen<br />

und arbeiten als Interessenvertretung in den<br />

einzelnen Bundesländern. Darüber hinaus gibt<br />

es auch eine Reihe weiterer Akteure mit wissenswerten<br />

Informationsangeboten (siehe „nützliche<br />

Adressen“ im Anhang).<br />

11


12<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Enquête-Kommission „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“ des Deutschen Bundestages<br />

(Hrsg.): Bericht Bürgerschaftliches Engagement: auf dem Weg in eine zukunftsfähige Bürgergesellschaft.<br />

Schriftenreihe, Band 4. Opladen. 2002. (= Bundestags-Drucksache 14/8900 vom 03.06.2002.)<br />

Im Internet: http://dip.bundestag.de/btd/14/089/1408900.pdf<br />

LandesEhrenamtsagentur Hessen/Institut <strong>für</strong> Unternehmenskommunikation IFOK (Hrsg.):<br />

Abschlussbericht: Nachhaltige Finanzierungsmodelle <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en. Frankfurt / Main. 2005.<br />

Landesehrenamtsagentur Hessen (Hrsg.): <strong>Leitfaden</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> lokale Engagementförderung. Frankfurt /<br />

Main. 2008. Im Internet: www.gemeinsam-aktiv.de/mm/<strong>Leitfaden</strong>.pdf


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3. Was passt zu wem? Einstieg in <strong>die</strong> Beratung zu<br />

freiwilligen Tätigkeiten<br />

a) Beratung von Freiwilligen<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en sind Anlaufstellen <strong>für</strong> alle,<br />

<strong>die</strong> sich engagieren möchten. Interessierte können<br />

sich in <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> über Engagementmöglichkeiten<br />

vor Ort informieren und herausfinden,<br />

welches Engagement zu ihnen passt.<br />

Die Information und Beratung der potenziellen<br />

Freiwilligen richtet sich nach deren Bedürfnissen.<br />

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Hierzu ist es empfehlenswert, Vorlieben, Hobbies<br />

und sonstige Erfahrungen zu erfragen. Darüber hinaus<br />

ist es hilfreich, herauszufinden, mit welchen<br />

Zielgruppen <strong>die</strong> Interessierten arbeiten wollen<br />

und wie viel Zeit <strong>für</strong> ein Engagement zur Verfügung<br />

steht. Auch das Motiv der jeweiligen Person<br />

kann wichtige Hinweise geben: Steht das Helfen<br />

im Mittelpunkt? Geht es darum, neue Kontakte<br />

herzustellen oder soll ein bestimmtes Praxisfeld<br />

erkundet werden?<br />

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Abb: Formular <strong>für</strong> Freiwillige | siehe auch www.bagfa.de (Arbeitsunterlagen)<br />

13


14<br />

Organisationen haben <strong>für</strong> den Einsatz von Freiwilligen<br />

konkrete Tätigkeitsprofile erstellt (siehe<br />

S. 17). Anhand der Angaben in den Tätigkeitsprofilen<br />

kann ein möglichst genauer Abgleich zwischen<br />

der gewünschten Tätigkeit und den vorhandenen<br />

Angeboten vorgenommen werden. Sollte im<br />

Einzelfall auf Anhieb nichts Passendes dabei sein,<br />

kann ein Einsatzfeld oft auch im Nachhinein gefunden<br />

werden.<br />

Oft ist es hilfreich, den Freiwilligen anzubieten,<br />

den Kontakt <strong>zum</strong> Verein herzustellen. Dies kann<br />

z.B. durch ein Telefonat während des Beratungsgesprächs<br />

geschehen. Die Chancen <strong>einer</strong> tatsächlichen<br />

Vermittlung erhöhen sich, da nach <strong>einer</strong> ersten<br />

Kontaktaufnahme mit der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

auch <strong>die</strong> zweite Schwelle nicht mehr so hoch ist.<br />

Nicht immer führt <strong>die</strong> Beratung direkt zu <strong>einer</strong><br />

freiwilligen Tätigkeit: Der Wunsch nach einem Engagement<br />

kann beispielsweise zwar vorhanden,<br />

aber noch nicht stark genug sein. In einem solchen<br />

Fall benötigt der/<strong>die</strong> Interessierte <strong>die</strong> Informationen,<br />

um sich u. U. zu einem späteren Zeitpunkt an<br />

<strong>die</strong> Einrichtung wenden zu können. Mitunter zeigt<br />

sich auch, dass <strong>die</strong> Vorstellungen von Interessierten<br />

von Aufgaben, <strong>die</strong> sie übernehmen möchten,<br />

unrealistisch sind. Die Voraussetzung <strong>für</strong> ein freiwilliges<br />

Engagement ist jedoch in jedem Fall, dass<br />

der/<strong>die</strong> Interessierte wirklich tätig werden will und<br />

<strong>für</strong> geeignete Tätigkeiten offen ist.<br />

Bevor <strong>die</strong> Freiwilligen sich zu ihrem neuen Einsatzfeld<br />

auf den Weg machen, sollten sie Gelegenheit<br />

bekommen, sich auf ihre Rolle als Freiwillige<br />

in <strong>einer</strong> Organisation vorzubereiten. Das betrifft<br />

z.B. den Abgleich der eigenen Vorstellungen und<br />

Wünsche mit denen des Vereins oder Fragen zu<br />

<strong>einer</strong> Aufwandsentschädigung oder <strong>zum</strong> Versicherungsschutz.<br />

Hierzu kann ergänzend <strong>zum</strong><br />

Beratungsgespräch ein Faltblatt bereitgehalten<br />

werden, das <strong>die</strong> wichtigsten Punkte enthält.<br />

Abb: Tipps <strong>für</strong> Ihr freiwilliges Engagement<br />

siehe auch www.bagfa.de (Arbeitsunterlagen)<br />

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Datenverwaltung: Für das Beratungsgespräch<br />

empfiehlt sich ein standardisierter Bogen, um<br />

grundlegende Informationen abzufragen. Die<br />

im Beratungsgespräch erhobenen Daten lassen<br />

sich dann leicht in <strong>einer</strong> Datenbank verwalten<br />

und können über einen längeren Zeitraum ausgewertet<br />

werden (z.B. nach Alter, Erwerbsstatus,<br />

Motivation oder gewünschtem Tätigkeitsfeld). So<br />

lassen sich im Verlauf der weiteren Arbeit auch gezielt<br />

Projekte <strong>für</strong> spezielle Zielgruppen entwickeln.<br />

Viele <strong>Freiwilligenagentur</strong>en arbeiten dazu mit der<br />

eigens <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen Zweck entwickelten Software<br />

„FreiNet“, aber auch ein Programm wie z.B. „FileMaker“<br />

oder „Connect“ leistet gute Dienste.<br />

b) Ergänzende Instrumente zur<br />

Erleichterung von Information und<br />

Beratung<br />

Spezifische Informations- und Beratungsangebote<br />

können <strong>die</strong> Anbahnung eines Kontaktes zwischen<br />

Engagierten und Organisationen erleichtern. Bewährte<br />

Instrumente sind <strong>zum</strong> Beispiel:<br />

Freiwilligentreff: Viele Freiwillige suchen den<br />

Austausch mit Gleichgesinnten. Ein regelmäßiger<br />

Treffpunkt kann eine gute Möglichkeit sein, um<br />

einen Austausch über fachliche Fragen oder unterschiedliche<br />

Möglichkeiten des Engagements<br />

anzubieten. Solche Veranstaltungen ermöglichen<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> auch eine engere Rückkopplung<br />

an <strong>die</strong> Erfahrungen der Freiwilligen in<br />

den Einrichtungen. So kann z.B. zu einem monatlichen<br />

Stammtisch in gemütlicher Runde eingeladen<br />

werden. Das Treffen lässt sich aber auch inhaltlich<br />

ausrichten, indem <strong>die</strong> Freiwilligen reihum<br />

ihre Tätigkeit, ihren Verein und <strong>die</strong> dort gemachten<br />

Erfahrungen vorstellen. Auch Diskussionsrunden<br />

zu unterschiedlichen Themen sind denkbar:<br />

z. B. Versicherungsschutz, Fragen der Betreuung<br />

älterer Menschen oder Einsatzmöglichkeiten <strong>für</strong><br />

Freiwillige in öffentlichen Einrichtungen (z. B. Bi bli othek,<br />

Theater).<br />

Beratung in Kleingruppen, Gelegenheit <strong>zum</strong><br />

„Schnupper-Engagement“: Ergänzend <strong>zum</strong> Vieraugengespräch<br />

werden immer wieder auch aktivierende<br />

Beratungsformen angeboten, wie z.B.<br />

<strong>die</strong> Beratung von zwei oder drei Personen in <strong>einer</strong><br />

Kleingruppe oder auch <strong>die</strong> Vermittlung kurzfristiger<br />

„Engagements auf Probe“.<br />

Beispiel: „Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen“<br />

Die <strong>Freiwilligenagentur</strong> Neumarkt bietet <strong>die</strong>sen Service<br />

<strong>für</strong> alle bei ihr angemeldeten Freiwilligen, aber auch<br />

<strong>für</strong> alle Bürger/innen, <strong>die</strong> sich unverbindlich über Möglichkeiten<br />

eines freiwilligen Engagements bei örtlichen<br />

Vereinen und Institutionen informieren möchten. In regelmäßigen<br />

Abständen öffnet eine andere Organisation<br />

ihre Türen. Unter Beteiligung von Ansprechpersonen<br />

der Organisation und Mitarbeiter/innen der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

haben <strong>die</strong> Teilnehmer/innen <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

sich umzusehen und Fragen zu stellen.<br />

Beratung und Vermittlung von Menschen mit<br />

besonderem Bedarf: Bei Erstgesprächen mit Interessierten<br />

oder der Begleitung <strong>zum</strong> Engagement<br />

steht der einzelne Mensch im Zentrum der Beratungsarbeit.<br />

So können sich Personen, <strong>die</strong> ein Engagement<br />

ausüben, in <strong>einer</strong> schwierigen Lebenslage<br />

befinden – arbeitslos sein oder psychosoziale<br />

Probleme haben. Nicht selten handelt es sich hier<br />

um Menschen, <strong>die</strong> sich durch eine freiwillige Tätigkeit<br />

stärker gesellschaftlich integrieren wollen.<br />

Dabei lassen sich leider nicht immer auf Anhieb<br />

passende Tätigkeiten finden, da viele <strong>die</strong>ser Menschen<br />

in der Regel eine spezifisch ausgerichtete<br />

Begleitung benötigen. Hier kann es hilfreich sein,<br />

lokale Informationen über unterschiedliche Freizeitgruppen,<br />

Beratungsstellen etc. zur Hand zu<br />

haben und gezielte Projekte zu initiieren.<br />

c) Welche Tätigkeiten können<br />

Frei willige ausüben?<br />

Interessierte möchten aus einem möglichst breiten<br />

Spektrum wählen können, um individuell<br />

passende Aufgabenfelder zu finden. Deshalb empfiehlt<br />

es sich, eine breite Palette an Tätigkeiten<br />

zur Auswahl zu stellen. Zusätzlich kann darauf<br />

geachtet werden, innerhalb der angebotenen<br />

Bereiche Tätigkeiten unterschiedlichen Anspruchsniveaus<br />

bereitzuhalten, sowohl was den zeitlichen<br />

Umfang als auch den Verantwortungsgrad angeht.<br />

15


16<br />

Die Angebotspalette <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

Mögliche Kriterien zur Gestaltung <strong>einer</strong> vielfältigen Angebotspalette von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en:<br />

Verschiedene Engagementbereiche, z.B.: sozialer, kultureller, interkultureller und religiöser<br />

Bereich, Bildung, Natur und Umweltschutz, Sport, Politik, Stadt- und Dorfentwicklung,<br />

Verschiedene Zielgruppen, z.B.: Arbeit mit und <strong>für</strong>: Menschen verschiedenen Alters, Menschen<br />

mit und ohne Behinderung, Menschen unterschiedlicher ethnischer und sozialer Herkunft<br />

verschiedene Tätigkeitsformen, z.B.: betreuende und begleitende Tätigkeiten, kreative Arbeit,<br />

handwerkliche Hilfen, Büroarbeit, Tätigkeiten, <strong>die</strong> spezielle Fachkenntnisse erfordern und<br />

fördern<br />

Unterschiedliches Zeitbudget, z.B.: punktuelle Hilfen, Ad-Hoc-Aktionen, zeitlich befristete Projekte<br />

von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten, zeitlich unbefristete Aufgaben<br />

Unterschiedliche Anspruchsniveaus und Verantwortungsgrade<br />

Quelle: Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Bayern: 2010. (<strong>für</strong> <strong>die</strong>se Broschüre ergänzt)<br />

Beispiele <strong>für</strong> Engagementangebote, <strong>die</strong> unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse von Freiwilligen<br />

be<strong>die</strong>nen:<br />

Bibliotheken: Ausleihe, Buchpflege, Lesungen<br />

Museen: Archiv, Museumsshop, Ausstellungen mit vorbereiten, pädagogische Projekte<br />

Soziale Projekte: Besuche bei alten Menschen, Sprachpatenschaften, Hausaufgabenhilfe <strong>für</strong><br />

benachteiligte Kinder<br />

Lokales Bürgerradio: Werbung verteilen, Technikbetreuung, Mitgestaltung des Programms<br />

Soziokulturelle Vereine: Schreibgruppe leiten, Musikabende organisieren, Kunstausstellungen<br />

betreuen<br />

Natur/Umwelt: praktische Einsätze zur Biotoppflege, Tierpflege im Tierheim<br />

Büro/Organisatorisches: Hilfe im Büro der Drogenberatung, Homepage betreuen, Übersetzungen<br />

<strong>für</strong> internationalen Kulturverein<br />

Sport: Rettungstaucher beim DLRG, Übungsgruppenleiter Tischtennis, Leitung <strong>einer</strong> Mutter-<br />

Kind-Schwimmgruppe<br />

Einsatzfelder <strong>für</strong> Freiwillige finden sich meist bei<br />

gemeinnützigen Einrichtungen – eingetragenen<br />

Vereinen, Verbänden, aber auch kleinen Initiativen<br />

ohne besondere Rechtsform. Auch öffentliche Körperschaften<br />

bieten Engagementmöglichkeiten, so<br />

z. B. <strong>die</strong> Stadtbibliothek, das Schöffenamt oder das<br />

Stadtmuseum. Eine Ansprache von privaten Einrichtungen,<br />

<strong>die</strong> nicht gemeinnützig arbeiten, wird<br />

es dagegen eher selten geben. Problematisch sind<br />

auch Einsatzorte in Privathaushalten, auch wegen<br />

des oft fehlenden Versicherungsschutzes. Ausnahmen<br />

hiervon können z.B. kurzfristige Einsätze von<br />

Freiwilligen in der Familienhilfe bilden. Eine Orientierungshilfe,<br />

nach der sich <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

bei der Aufnahme von Einsatzstellen in ihren Kata-<br />

log richten können, ist der Wertekodex im Leitbild<br />

der bagfa. Dieser schreibt z.B. <strong>die</strong> Unentgeltlichkeit<br />

von Engagement fest, tritt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitgestaltungsrechte<br />

der Freiwilligen ein und distanziert sich von<br />

freiwilligen Tätigkeiten, <strong>die</strong> staatliche Aufgaben<br />

ersetzen.<br />

d) Beratung der Organisationen<br />

Schon im Vorfeld der Eröffnung der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

ist es ratsam, offensiv auf <strong>die</strong> Einrichtungen<br />

zuzugehen, mit denen eine Zusammenarbeit<br />

geplant ist, damit bei der Eröffnung ein breit gefächertes<br />

Angebot <strong>für</strong> interessierte Bürger/innen<br />

präsentiert werden kann. Ein Schreiben oder eine


Informationsveranstaltung <strong>für</strong> gemeinnützige<br />

Organisationen in der Region kann <strong>die</strong> Aufgaben<br />

und Angebote der <strong>Freiwilligenagentur</strong> kommunizieren.<br />

Bei der Auswahl der Organisationen<br />

empfiehlt es sich, auf ein breites Spektrum an<br />

Tätigkeitsbereichen zu achten, um – wie bereits<br />

oben ausgeführt – möglichst viele Interessen von<br />

Freiwilligen anzusprechen. In der ersten Zeit ist<br />

es dabei erfahrungsgemäß sinnvoll, vor allem mit<br />

solchen Einrichtungen zusammenzuarbeiten, <strong>die</strong><br />

bereits Freiwillige einsetzen. Später können dann<br />

mit Hilfe der gesammelten Erfahrungen auch Vereine<br />

kompetent beraten werden, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Hinsicht<br />

Neuland betreten und sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit<br />

Freiwilligen öffnen wollen.<br />

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Für das Aufnehmen der Engagementangebote<br />

kann der folgende Musterbogen eine Orientierung<br />

bieten. Aus den aufgenommenen Tätigkeiten<br />

lässt sich dann eine Liste der möglichen<br />

Einsatzfelder und konkreten Tätigkeiten erstellen,<br />

<strong>die</strong> Interessierten als erster Überblick <strong>die</strong>nt. Diese<br />

Liste kommt in der Beratung <strong>zum</strong> Einsatz, kann<br />

aber bei ansprechender Gestaltung auch als Werbeinstrument<br />

verwendet werden. Arbeitet <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

mit <strong>einer</strong> Datenbank, werden hier<br />

<strong>die</strong> Einsatzstellen und <strong>die</strong> von ihnen angebotenen<br />

Tätigkeiten eingetragen. Oft können <strong>die</strong> Engagementangebote<br />

dann direkt auf <strong>die</strong> Homepage der<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> übertragen werden.<br />

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Abb: Profil <strong>für</strong> freiwillige Tätigkeiten S.1 und 2 | siehe auch www.bagfa.de (Arbeitsunterlagen)<br />

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18<br />

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Im Erstgespräch mit den Organisationen sollten –<br />

neben der Aufnahme der Tätigkeit(en) in den Katalog<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> – zugleich intensiv <strong>die</strong><br />

Rahmenbedingungen eines freiwilligen Engagements<br />

besprochen werden, um <strong>die</strong> Einrichtungen<br />

ausreichend auf <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Freiwilligen<br />

vorzubereiten. Hier liegt erfahrungsgemäß oft<br />

der Knackpunkt <strong>für</strong> das Gelingen. Daher ist es sinnvoll,<br />

<strong>die</strong> Rahmenbedingungen mit dem Ansprech-<br />

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Abb: Profil <strong>für</strong> freiwillige Tätigkeiten S. 3<br />

person vor Ort durchzugehen und mögliche Problembereiche<br />

anzusprechen. Auf <strong>die</strong>se Weise lässt<br />

sich ein grundlegendes Verständnis <strong>für</strong> Motivation<br />

und Bedürfnisse von Freiwilligen vermitteln. Für<br />

Gespräche mit den Organisationen über <strong>die</strong> notwendigen<br />

Rahmenbedingungen <strong>für</strong> den Einsatz<br />

von Freiwilligen wurde folgende Checkliste entwickelt.<br />

Mehr darüber erfahren Sie im Abschnitt <strong>zum</strong><br />

Freiwilligenmanagement (siehe S. 20).


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Abb: Checkliste <strong>für</strong> Gespräche mit Organisationen | siehe auch www.bagfa.de (Arbeitsunterlagen)<br />

Für <strong>die</strong> weitere Zusammenarbeit lassen sich im<br />

Gespräch mit der Organisation einfache Informationsgrundlagen<br />

vereinbaren, wie z.B.:<br />

<strong>die</strong> regelmäßige Abfrage der Aktualität der Tätigkeitsprofile<br />

(Fragebogen <strong>für</strong> Organisationen,<br />

Stellenbeschreibungen),<br />

eine Kurzinformation der Organisation, falls sich<br />

etwas ändert, was <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> wissen<br />

sollte.<br />

Für <strong>die</strong>sen Informationsabgleich können selbstverständlich<br />

unterschiedliche Verfahrenswege von<br />

der telefonischen Abfrage bis zur automatischen<br />

Online-Erinnerung gewählt werden. Wichtig ist,<br />

dass <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> registriert, wenn sich<br />

wesentliche Elemente der abgesprochenen Tätigkeit<br />

ändern. Dies kann z. B. der Fall sein, wenn der<br />

Bedarf nicht mehr gegeben ist, wenn <strong>die</strong> Einrich-<br />

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tung umzieht oder <strong>die</strong> bisherige Ansprechperson<br />

ausscheidet. So lässt sich verhindern, dass Freiwillige<br />

abgewiesen werden, weil <strong>die</strong> Informationen<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> nicht mehr aktuell waren.<br />

Darüber hinaus können gemeinnützige Vereine<br />

einmal jährlich persönlich angesprochen werden,<br />

um Daten abzugleichen bzw. ausgeschriebene<br />

Tätigkeiten gegebenenfalls zu aktualisieren.<br />

In <strong>die</strong>sem Rahmen kann <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

zugleich über neue Entwicklungen, neue Projekte<br />

oder über das aktuelle Fortbildungsprogramm<br />

informieren.<br />

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19


20<br />

e) Freiwilligenmanagement: Organisationen<br />

fit machen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit<br />

Freiwilligen<br />

Zur Schaffung günstiger Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> das freiwillige Engagement werden folgende<br />

Themenschwerpunkte zur eingehenden Behandlung<br />

mit den Organisationen empfohlen:<br />

Einbindung von Freiwilligen: Gerade in der Anfangsphase<br />

des freiwilligen Engagements in <strong>einer</strong><br />

Organisation ist es wichtig, dass eine Ansprechperson<br />

zur Verfügung steht. Diese übernimmt<br />

Aufgaben bei der Gewinnung und Begleitung von<br />

Freiwilligen. Dazu gehören z.B.:<br />

Interessierte kontaktieren,<br />

ein erstes Gespräch führen,<br />

den Tätigkeitsbereich erklären,<br />

Mitarbeiter/innen, Räumlichkeiten, Gepflogenheiten<br />

des Vereins usw. vorstellen.<br />

So kann vermieden werden, dass neue Freiwillige<br />

unabsichtlich sich selbst überlassen bleiben, weil<br />

niemand zuständig ist und alle Mitarbeiter/innen<br />

mit ihren regulären Aufgaben ausgelastet sind.<br />

Auch ist es <strong>für</strong> eine langfristige Zusammenarbeit<br />

mit Freiwilligen sinnvoll, wenn feste Ansprechpersonen<br />

auf <strong>die</strong> Einhaltung zentraler Eckpunkte der<br />

Freiwilligenarbeit achten (siehe Checkliste zur Freiwilligenarbeit<br />

S. 19).<br />

Anerkennungskultur: Freiwillige erwarten, dass<br />

sie ernst genommen und ihre Leistungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Organisation wertgeschätzt werden. Deshalb ist<br />

es wichtig, sich mit <strong>einer</strong> modernen Anerkennungskultur<br />

<strong>für</strong> Freiwillige vertraut zu machen.<br />

Diese Anerkennung zeigt sich …<br />

im alltäglichen „Dankeschön“,<br />

in der Einbindung in das Team,<br />

im Vorhandensein <strong>einer</strong> festen Ansprechperson,<br />

im Angebot von Mitarbeitendengesprächen<br />

sowie in guten Rahmenbedingungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit<br />

der Freiwilligen.<br />

Abb: Übersicht über Anerkennungsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Freiwillige |<br />

siehe auch www.bagfa.de (Arbeitsunterlagen)


Nachweismöglichkeiten: Ein schriftlicher Nachweis<br />

über <strong>die</strong> ausgeübte Tätigkeit kann <strong>für</strong> Freiwillige<br />

ein wichtiger Beleg <strong>für</strong> Bewerbungen u.ä. sein.<br />

Organisationen sollten ihren Freiwilligen daher<br />

einen Nachweis <strong>für</strong> ehrenamtlich geleistete Stunden<br />

bzw. Tätigkeiten anbieten. Bei <strong>einer</strong> intensiven<br />

Mitarbeit kann auch ein Zeugnis angebracht sein.<br />

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Abb: Nachweisformular | siehe auch www.bagfa.de (Arbeitsunterlagen)<br />

Begleitung und Qualifizierung: Anspruchsvolle<br />

und spezielle Tätigkeiten machen immer öfter<br />

eine Qualifizierung der Freiwilligen notwendig. In<br />

der Regel haben <strong>die</strong> betreffenden Organisationen<br />

<strong>die</strong>se bereits entwickelt und erprobt. Es kann aber<br />

auch sein, dass sie gerade dabei <strong>die</strong> Hilfe <strong>einer</strong><br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> in Anspruch nehmen möchten.<br />

Besonders mit Organisationen, deren Freiwillige<br />

nicht in ein Team eingebunden sind, da sie<br />

in ihrer Tätigkeit auf sich selber gestellt sind (z.B.<br />

Patinnen und Paten), kann überlegt werden, wie<br />

Austauschmöglichkeiten zwischen den Freiwilligen<br />

(z. B. Patenstammtisch) geschaffen werden<br />

können. Bei emotional herausfordernden Tätigkeiten<br />

(z. B. Hospizarbeit) sollten Formen der Begleitung<br />

(z. B. durch Supervision) besprochen werden.<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen, Versicherungsschutz:<br />

Ein weiterer wichtiger Eckpunkt <strong>für</strong> das<br />

freiwillige Engagement ist <strong>die</strong> versicherungsrechtliche<br />

Absicherung bei Schäden, <strong>die</strong> im Rahmen<br />

des Engagements entstehen können. Die aktuellen<br />

Informationen über den Versicherungsschutz<br />

der Ehrenamtlichen stellt <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

den vor Ort ansässigen Organisationen zur Verfügung.<br />

Grundsätzlich sollte insbesondere <strong>die</strong><br />

Unfall- und Haftpflichtversicherung bereits vor<br />

dem Einsatz von Freiwilligen geklärt sein. In den<br />

meisten Fällen sind Freiwillige über ihre Trägerorganisation<br />

haftpflicht- und unfallversichert oder<br />

haben selbst eine gesetzliche Unfallversicherung.<br />

Für Freiwillige, <strong>die</strong> <strong>die</strong>s nicht betrifft, weil sie in<br />

rechtlich unselbständigen Vereinigungen wie z.B.<br />

freien Initiativen, Selbsthilfegruppen oder nicht<br />

eingetragenen Vereinen, aktiv sind, haben <strong>die</strong><br />

jeweiligen Bundesländer eine Unfall- und Haftpflichtversicherung<br />

abgeschlossen.<br />

Mitgestaltung: Freiwillige wollen unterschiedlich<br />

stark mitgestalten und Verantwortung tragen. Die<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> kann da<strong>für</strong> sensibilisieren und<br />

mit der Organisation Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />

im Alltag (z.B. in Teamsitzungen) aber auch in<br />

Beiräten oder Vorständen diskutieren.<br />

Gewinnung von Freiwilligen: Auch wenn <strong>die</strong><br />

Gewinnung von Freiwilligen über <strong>die</strong> Bedarfsmeldung<br />

bei der <strong>Freiwilligenagentur</strong> erfolgt, besteht<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Einrichtungen darüber hinaus <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

weitere <strong>Wege</strong> zu beschreiten, um Freiwillige<br />

zu werben. Hier verspricht das Verfolgen mehrerer<br />

Strategien den größten Erfolg. Dieses Vorgehen<br />

lässt sich eng mit der Öffentlichkeitsarbeit der Organisation<br />

verknüpfen.<br />

21


22<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Handbuch Qualitätsmanagement.<br />

Berlin. 2010.<br />

Friedrich Ebert Stiftung, Akademie Management und Politik (Hrsg.): Freiwilligen-Engagement professionell<br />

gestalten. Engagierte und aktive Freiwillige gewinnen und beteiligen. Bonn. 2010. Im Internet:<br />

www.fes-mup.de//index/TOKEN/8_Hj_B178rRutFzGlgvp7jOKM3E/M/Ty7Ytw<br />

Initiative „<strong>für</strong> mich, <strong>für</strong> uns, <strong>für</strong> alle“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (Hrsg.):<br />

Sicher engagiert – Versicherungsschutz im Ehrenamt. Berlin. 2007. Im Internet:<br />

www.voev.de/web/export/sites/voev/presse/veroeffentlichungen/Versicherungsschutz_im_Ehrenamt/<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Arbeit und Soziales, Referat Information, Publikation, Redaktion (Hrsg.):<br />

Zu Ihrer Sicherheit - Unfallversichert im Ehrenamt. Bonn. 2010. Im Internet:<br />

www.bmas.de/portal/9924/zu_ihrer_sicherheit_unfallversichert_im_ehrenamt.html


4. Wie können wir unser Profil ausbauen?<br />

Anregungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Projekt- und Fortbildungsarbeit<br />

von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

a) Projekte<br />

Eine wesentliche Qualität der Arbeit von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

beruht auf ihrer hohen Innovationsbereitschaft<br />

und Kreativität. Als Entwicklungsagenturen<br />

konzipieren sie Programme, mit denen<br />

sie auf gesellschaftliche Herausforderungen vor<br />

Ort reagieren und zur Lösung von Problemen<br />

beitragen. Solche Konzepte setzen eine genaue<br />

Beobachtung und möglichst systematische Auswertung<br />

der gesellschaftlichen und lokalen Entwicklungen<br />

voraus. Diese können dann in <strong>die</strong><br />

Ermittlung eines Bedarfs und hier<strong>für</strong> geeigneter<br />

Programme münden. Sofern interne Ressourcen<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> (Wissen, Zeit, Personal) <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> hierzu entwickelten neuen Dienstleistungen<br />

zur Verfügung stehen, können solche Vorhaben<br />

auch eine gute Gelegenheit zur Akquise externer<br />

Mittel beinhalten. Projektentwicklungs- und Projektmanagementkompetenzen<br />

sind daher wichtige<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> den erfolgreichen Ausbau<br />

des Profils von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en.<br />

Einige <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en typische Projektbereiche<br />

werden im Folgenden vorgestellt.<br />

Projekte zur Unterstützung der Informations-<br />

und Beratungsarbeit<br />

Freiwilligentage: Eine innovative Form, gleich<br />

mehrere Menschen <strong>zum</strong> Engagement zu motivieren,<br />

sind Freiwilligentage. Dabei lassen sich<br />

sinnvolle gemeinnützige Projekte mit öffentlichem<br />

Aufmerksamkeitswert gut verbinden. An<br />

einem festgelegten Termin werden zahlreiche<br />

Schnupper-Engagements in <strong>einer</strong> Stadt oder<br />

einem Stadtteil angeboten. Verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und praktische Tipps<br />

hierzu können dem kostenlos verfügbaren<br />

„Handbuch Freiwilligentag“ der Hessischen Landesregierung<br />

entnommen werden.<br />

Freiwilligenbörsen: Auch Freiwilligenbörsen erreichen<br />

viele Menschen. Die Engagementmessen<br />

werben <strong>für</strong> Freiwilligenarbeit, indem sie<br />

Organisationen und engagementinteressierte<br />

Bürger/innen zusammenbringen. Die Organisationen<br />

können an Ausstellungsständen über<br />

ihre Arbeit und konkrete Mitmachmöglich keiten<br />

informieren und damit neue Freiwillige persönlich<br />

ansprechen.<br />

Engagementprojekte <strong>für</strong> Unternehmen<br />

Corporate-Volunteering-Projekte: Bei Corporate-<br />

Volunteering-Projekten wechseln Mitarbeiter/<br />

innen beispielsweise <strong>für</strong> eine Woche zu einem<br />

Hospizverein, gestalten im Team einen behindertengerechten<br />

Zugang <strong>für</strong> den Kinderzirkus<br />

oder geben ihr professionelles Wissen an ein<br />

selbstorganisiertes Kulturprojekt weiter. Auch<br />

<strong>die</strong> Beteiligung von Unternehmen an lokalen<br />

Freiwilligentagen, <strong>die</strong> von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

organisiert werden, erlangt weiter an<br />

Bedeutung. Mit dem Corporate Volunteering<br />

verbunden sind oft auch ungewöhnliche Lernerfahrungen<br />

<strong>für</strong> beide Seiten – sowohl <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Mitarbeiter/innen der Unternehmen als auch<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>jenigen aus dem Non-Profit-Bereich. Daher<br />

erweitern solche Projekte <strong>die</strong> Kompetenzen<br />

aller Beteiligten und entwickeln mitunter völlig<br />

neue Formen zivilgesellschaftlichen Handelns.<br />

Bei der konkreten Umsetzung von Corporate-<br />

Volunteering-Projekten agieren <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

als professionelle Mittler zwischen<br />

zwei Welten: Sowohl Non-Profit-Organisationen<br />

als auch Unternehmen können durch sie in <strong>die</strong><br />

Lage versetzt werden, Corporate-Volunteering-<br />

Projekte durchzuführen. Auf <strong>die</strong>se Weise haben<br />

einige <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in den letzten Jahren<br />

eine Reihe innovativer Formen von Corporate<br />

Volunteering erfolgreich umgesetzt.<br />

23


24<br />

Marktplätze: Eine besondere Form der Vernetzung<br />

von gemeinnützigen Organisationen und<br />

Unternehmen bieten sogenannte Marktplätze.<br />

Marktplätze sind Foren, auf denen in <strong>einer</strong> Art<br />

Speed-Dating beide Seiten unkompliziert miteinander<br />

in Kontakt kommen und Engagementvereinbarungen<br />

auf Gegenseitigkeit treffen.<br />

So können sich über einen Marktplatz z.B. ein<br />

Kulturverein und eine Grafikagentur finden, <strong>die</strong><br />

eine Vereinbarung abschließen, dass <strong>die</strong> Agentur<br />

<strong>die</strong> Internetseite des Vereins programmiert<br />

und der Verein ein Kulturprogramm <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Weihnachtsfeier der Agentur gestaltet.<br />

Projekte <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

Viele <strong>Freiwilligenagentur</strong>en haben Projekte entwickelt,<br />

um junge Menschen an Engagement heranzuführen<br />

oder <strong>die</strong>se durch Engagement zu unterstützen.<br />

Weit verbreitete Projekte sind:<br />

Service-Learning-Projekte – Lernen durch En gage<br />

ment <strong>für</strong> Schüler/innen und Stu<strong>die</strong>rende: Der<br />

Ansatzpunkt von Service-Learning-Projekten<br />

besteht darin, dass junge Menschen wichtige<br />

Kompetenzen erwerben und prägende Erfahrungen<br />

sammeln, wenn sie freiwillig an gemeinnützigen<br />

Projekten mitarbeiten. Solche Projekte<br />

werden auf Zeit durch ehrenamtliche Praktiker/<br />

innen im Rahmen des Schulunterrichts oder Studiums<br />

begleitet. Die erworbenen praktischen<br />

und sozialen Kompetenzen können z.B. <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Berufsorientierung wichtig sein. Besonders <strong>die</strong><br />

Schulprojekte erreichen quer durch alle sozialen<br />

Schichten viele Kinder und Jugendliche, <strong>die</strong> auf<br />

<strong>die</strong>se Weise das erste Mal an Engagement heran<br />

geführt werden.<br />

Patenschafts- und Mentoringprojekte sowie Projekte<br />

zur Leseförderung: Viele <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

haben das Potenzial <strong>einer</strong> 1:1-Begleitung<br />

als Unterstützungsangebot <strong>für</strong> verschiedene<br />

Zielgruppen erkannt. Sie haben eigene Patenschaftsprojekte<br />

aufgebaut oder arbeiten eng mit<br />

Patenschaftsprojekten zusammen – <strong>die</strong> meisten<br />

fokussieren dabei Kinder und Jugendliche, <strong>die</strong><br />

durch ihre Paten und Mentorinnen beim Lesen,<br />

Lernen, bei der Berufswahl, im Alltag oder<br />

durch gemeinsame Freizeitgestaltung gefördert<br />

werden. Der <strong>Leitfaden</strong> „Patenschaftsprojekte –<br />

ein Modell <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en?“ informiert<br />

ausführlich über den <strong>Aufbau</strong> von Patenschaftsprojekten<br />

in <strong>Freiwilligenagentur</strong>en. Die<br />

Broschüre der Regionalen Servicestelle Berlin<br />

der „Aktion zusammen wachsen“ stellt unter<br />

dem Titel „Berlin gewinnt 1:1“ <strong>die</strong> Berliner Projektlandschaft<br />

2009 vor und gibt einen guten<br />

Überblick über <strong>die</strong> Vielfalt von Patenschafts-<br />

und Mentoringprojekten.<br />

Projekte von und <strong>für</strong> Senioren/innen und pflegende<br />

Angehörige: Ältere Menschen sind in<br />

zweifacher Weise von besonderem Interesse<br />

<strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en: Zum einen bestehen<br />

altersbezogene Einsatzbereiche <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en,<br />

z.B. <strong>für</strong> ergänzende Hilfeangebote<br />

bei der häuslichen Versorgung oder in Form von<br />

Mobilitätshilfen und Besuchs<strong>die</strong>nsten <strong>für</strong> hilfebedürftige<br />

Senioren/innen (Einkaufen, Vorlesen,<br />

Spazierengehen, Wohnungsreinigung etc.).<br />

Zum anderen sind Senioren/innen maßgebliche<br />

Akteure des freiwilligen Engagements. Leihgroßeltern-,<br />

SeniorTrainer- und andere Projekte<br />

sprechen daher gezielt ältere Menschen an,<br />

<strong>die</strong> ihre Kompetenzen und ihre Zeit einbringen<br />

möchten.<br />

Freiwilligen<strong>die</strong>nste: <strong>Freiwilligenagentur</strong>en haben<br />

auch als Träger von Freiwilligen<strong>die</strong>nsten<br />

aller Generationen Erfahrungen gesammelt. In<br />

<strong>die</strong>ser Funktion sind sie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Information, Beratung<br />

und Auswahl der Freiwilligen, <strong>die</strong> Vorbereitung<br />

der Organisationen und <strong>die</strong> Begleitung<br />

der Freiwilligen und Einsatzstellen während des<br />

Freiwilligen<strong>die</strong>nstes zuständig. Einige <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

fungieren auch als Träger von<br />

Jugendfreiwilligen<strong>die</strong>nsten und sind Entsendeorganisationen<br />

<strong>für</strong> den Europäischen Freiwilligen<strong>die</strong>nst<br />

sowie den Freiwilligen<strong>die</strong>nst in der<br />

Entwicklungszusammenarbeit „weltwärts“.


les Qualifizierungsprogramm <strong>für</strong> Freiwillige<br />

tbildung im Freiwilligenbereich<br />

b) Fortbildungen<br />

Da noch vor einigen Jahren Fortbildungen zu<br />

Themen wie der Gewinnung und Einbindung von<br />

Freiwilligen oder der Zusammenarbeit von Hauptund<br />

Ehrenamtlichen in der Weiterbildungslandschaft<br />

kaum vorkamen, haben viele <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

entsprechende Angebote entwickelt,<br />

um <strong>die</strong>se Lücke zu schließen. Solche Fortbildungen<br />

können spezielle Schulungen <strong>für</strong> Freiwillige<br />

sein, wie z. B. ein Vorlesetraining <strong>für</strong> Lesepat/innen<br />

oder Kurse zur Erreichung eines Übungsleiterscheins.<br />

Von Organisationen nachgefragte Fortbildungsthemen<br />

sind z.B.:<br />

Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen<br />

Gewinnung neuer Freiwilliger<br />

Versicherungsschutz, Rechtsfragen <strong>zum</strong> Ehrenamt<br />

Anerkennungsmöglichkeiten <strong>für</strong> freiwilliges Engagement<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> Vereine u.ä.<br />

Fundraising<br />

Vereinsmanagement<br />

freuen uns, Ihnen das Qualifizierungsprogramm <strong>für</strong> Freiwillige, das wir<br />

einsam mit den Bildungsträgern zusammengestellt haben, <strong>für</strong> <strong>die</strong> zweite<br />

reshälfte 2009 präsentieren zu können. Das Programm ist auch im Internet<br />

unserer Homepage www.freiwilligenagentur-marburg.de zu finden.<br />

freuen uns über Ihre Anregungen <strong>für</strong> weitere Kurse zu neuen<br />

men. Es ist auch möglich, speziell auf <strong>die</strong> Bedürfnisse Ihrer Gruppe,<br />

s Vereins bzw. Ihrer Organisation zugeschnittene Seminarangebote<br />

entwickeln. Wir beraten Sie hierzu gerne.<br />

öglicht wird <strong>die</strong>ses Angebot durch das Hessische Ministerium <strong>für</strong> Arbeit,<br />

ilie und Gesundheit, das Qualifizierungsmaßnahmen <strong>für</strong> bürgerschaftliche<br />

eit fördert.<br />

Teilnahme an den Kursen ist deshalb nur mit geringen Gebühren<br />

bunden (Verwaltungsgebühr in Höhe von 1 Euro / Unterrichtsstunde).<br />

e geben Sie auf dem Anmeldeabschnitt – oder mündlich bei Ihrer<br />

fonischen Anmeldung, Ihre Kontonummer an. Der Betrag wird in der<br />

el per Lastschrift <strong>zum</strong> Kursbeginn von Ihrem Konto abgebucht. Bei<br />

renzter Teilnehmerzahl wird nach dem Eingang der Anmeldung<br />

schieden. Wir bitten Sie zu beachten, dass nicht alle Bildungsträger<br />

e schriftliche Bestätigung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme an einem Kurs zusenden,<br />

B. <strong>die</strong> Evangelische Familien-Bildungsstätte. Bei Ausfall eines Kurses<br />

alten Sie selbstverständlich vorher Nachricht. Bei Unsicherheiten bitten wir<br />

, telefonisch nachzufragen. Wir freuen uns auf Ihr Interesse und auf Ihre<br />

e Beteiligung.<br />

is Heineck<br />

rin der FAM<br />

Dabei können <strong>Freiwilligenagentur</strong>en <strong>die</strong>se Fortbildungen<br />

…<br />

eigenständig durchführen,<br />

gemeinsam mit passenden Kooperationspartnern<br />

organisieren (z.B. Stiftungen, Volkshochschulen<br />

oder kirchliche sowie 1 verbandliche<br />

Bildungsträger mit eigenem Kursprogramm,<br />

Räumen und Werbemaßnahmen),<br />

bereits bestehende Angebote in der Region<br />

bündeln und <strong>für</strong> Interessierte besser zugänglich<br />

zu machen. Hierzu kann z.B. eine Broschüre oder<br />

eine Homepage mit zusammengestellten Fortbildungsangeboten<br />

unterschiedlicher Träger<br />

veröffentlicht werden.<br />

Um weitere Synergieeffekte bei der Organisation<br />

von Fortbildungen zu erreichen, ist es auch<br />

möglich, mit anderen regionalen Bildungsträgern<br />

und <strong>Freiwilligenagentur</strong>en ein Verzeichnis<br />

von Referierenden aufzubauen, auf das Anbieterorganisationen<br />

zugreifen können.<br />

Lokales Qualifizierungsprogramm <strong>für</strong> Freiwillige<br />

Chronologische Auflistung aller Kursangebote:<br />

Datum QUALIFIZIERUNGSANGEBOT Seite<br />

08.09.2009 „Hygienischer Umgang mit Lebensmitteln bei Straßen-<br />

und Vereinsfesten“<br />

05.10.2009 Workshop „Gewalt-Sehen-Helfen“<br />

22.9./9.12.2009 Gesprächsrunde <strong>für</strong> Freiwillige/Ehrenamtliche 5<br />

24./25.10.2009 ff. Gruppenleiterseminar<br />

10<br />

27.10./03.11.09 Ein offener Treffpunkt in Ihrer Gemeinde<br />

9<br />

28.10.2009 Kreative Dekoration bei Vereinsfesten:<br />

Weihnachtsdeko<br />

8<br />

30.10.2009 Wahl-Großeltern und Wunsch-Enkel<br />

9<br />

31.10.2009 Grundzüge der Finanzmittelbeschaffung, Teil II<br />

So wird Ihr Spendenbrief erfolgreich<br />

6<br />

06.11./07.11.2009 Einführung in <strong>die</strong> Gewaltfreie Kommunikation 4<br />

07.11.2009 Vereinssteuerrecht 6<br />

09.11./16.11./23.11. Praxisprobleme des gemeinnützigen Vereins 5<br />

13.11.2009 Wie begegne ich Trauernden? – Kondolenzbesuche<br />

und -briefe<br />

14.11.2009 Vorleseworkshop <strong>für</strong> alt und jung mit Märchen<br />

der Brüder Grimm<br />

20.11.2009 Die richtigen Worte finden – <strong>für</strong> Ansprachen, Feste<br />

und Feiern<br />

21.11./22.11./27.11. Die Eigene Homepage – eine Einführung in <strong>die</strong><br />

Gestaltung von Webseiten<br />

21.11.2009 Einführung in <strong>die</strong> Buchhaltung <strong>für</strong> Vereine<br />

21./22.11.2009<br />

Das Einmaleins der Zauberei 10<br />

23./25./30.11./2.12. EDV <strong>für</strong> das Ehrenamt 7<br />

28.11.2009 GEMA – Informationen <strong>für</strong> Veranstalter und<br />

Vereinsvorstände<br />

28.11.2009 Linux <strong>für</strong> Einsteiger<br />

29./30.01.2010<br />

Rhetorik und Körpersprache<br />

27.01.2010 Qualifizierung „Ehrenamtliche/r Seniorenbegleiter/in“ 10<br />

19.02./20.02.2010 Hören Sie einfach auf, sich zu beeilen 4<br />

3<br />

3<br />

Abb: Inhaltsverzeichnis des Lokalen Qualifizierungsprogramms <strong>für</strong><br />

Freiwillige 2009/2 der <strong>Freiwilligenagentur</strong> Marburg-Biedenkopf<br />

Beispiel:<br />

Die <strong>Freiwilligenagentur</strong> Marburg-Biedenkopf stellt ein<br />

Programm mit <strong>einer</strong> Vielzahl von Seminaren zur Qualifizierung<br />

Freiwilliger zusammen. Die Seminare werden<br />

von der <strong>Freiwilligenagentur</strong> sowie von kompetenten<br />

Kooperationspartnern durchgeführt (siehe: http://www.<br />

freiwilligenagentur-marburg.de/fortbildung.html).<br />

8<br />

11<br />

4<br />

9<br />

5<br />

7<br />

7<br />

6<br />

8<br />

4<br />

25


26<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Dokumentation der CV-Tagung<br />

2007. Berlin. 2007. Im Internet:<br />

http://bagfa.de/index.php?id=58 / Dokumentation der Qualifizierung Corporate Volunteering<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Innovationspreis <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

2008. Jugend @ Engagement. Berlin. 2008. Im Internet:<br />

http://bagfa.de/fileadmin/Materialien/Innopreis_08_web.pdf<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): „Freiwilligen<strong>die</strong>nste aller Generationen“<br />

Das kleine Einmaleins <strong>für</strong> den Träger. Berlin. 2008.<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Patenschaftsprojekte – ein Modell<br />

<strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en? Berlin. 2010. Im Internet: http://bagfa.de/index.php?id=170<br />

Hessische Landesregierung (Hrsg.): Handbuch Freiwilligentag, Argumente, Erfahrungen, Tipps <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Praxis. Wiesbaden. 2006. Im Internet: www.gemeinsam-aktiv.de/mm/HandbFreiwilligentag_Endfassung.pdf<br />

Regionale Servicestelle Berlin der „Aktion zusammen wachsen“ (Hrsg.): Berlin gewinnt 1:1.<br />

Ein Überblick über Berliner Patenschafts- und Mentoringprojekte. Neues bürgerschaftliches Engagement<br />

<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche – <strong>für</strong> mehr Bildungschancen – <strong>für</strong> sozialen Zusammenhalt. Berlin.<br />

2010. Im Internet: http://bagfa.de/index.php?id=170<br />

Vis a Vis Agentur <strong>für</strong> Kommunikation GmbH (Hrsg.): Unternehmen in der Gesellschaft – Engagement<br />

mit Kompetenz und Personal“. Köln. 2009. Im Internet:<br />

www.visavis-agentur.de/Corporate-Volunteeri.46.0.html<br />

Links:<br />

Aktion zusammen wachsen. Internetseite mit Informationen zu Patenschaften:<br />

www.aktion-zusammen-wachsen.de<br />

Bertelsmann Stiftung. Internetseite mit Informationen zur Marktplatzmethode:<br />

www.gute-geschaefte.org<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und Jugend.<br />

Internetseite mit Informationen <strong>zum</strong> Bundesprogramm Freiwilligen<strong>die</strong>nste aller Generationen:<br />

www.freiwilligen<strong>die</strong>nste-aller-generationen.de<br />

Netzwerk Lernen durch Engagement der Freudenberg Stiftung. Internetseite mit Informationen zu<br />

Service Learning: www.servicelearning.de


5. Welche Infrastruktur und welches Personal<br />

brauchen wir?<br />

In der Anfangsphase des <strong>Aufbau</strong>s <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

werden <strong>die</strong> wichtigsten Entscheidungen<br />

getroffen, <strong>die</strong> den äußeren Rahmen der<br />

Arbeit betreffen: <strong>die</strong> Frage des Standorts, der Trägerschaft,<br />

des Personals und der Ausstattung der<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>.<br />

a) Personal<br />

Mit gut ausgebildetem und motiviertem Personal<br />

steht und fällt <strong>die</strong> Qualität der Arbeit <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>.<br />

Ihre vielfältigen Aufgaben erfordern<br />

Wissen und Handlungskompetenzen in vielen<br />

Feldern: Information und Beratung sowie Begleitung<br />

von Freiwilligen und Organisationen, aber<br />

auch Fragen der Mittelbeschaffung, Projektmanagement,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Sozialmarketing<br />

sowie Fachkenntnisse zur Engagementpolitik. Solche<br />

Aufgaben erfordern eine angemessene Qualifikation<br />

der Mitarbeiter/innen mit wenigstens<br />

teilweise einschlägigen Erfahrungen aus <strong>die</strong>sen<br />

Bereichen.<br />

Wenn irgend möglich, sollte daher – je nach Größe<br />

des Einzugsgebietes – mindestens eine feste<br />

Stelle geschaffen werden, <strong>die</strong> ein Mindestmaß<br />

an Professionalität und Kontinuität gewährleisten<br />

kann. Die Arbeit kann dann projektbezogen durch<br />

öffentliche und private Mittel effektiv und bedarfsbezogen<br />

ergänzt werden.<br />

Um <strong>die</strong> umfangreichen Aufgaben in ihrer Bandbreite<br />

und auch gegebenenfalls eine Vertretung<br />

wahrnehmen zu können, ist von mindestens zwei<br />

Personalstellen auszugehen. Der konkrete Bedarf<br />

ergibt sich aus dem Konzept und dem Aufgabenspektrum<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong>.<br />

Es gibt jedoch auch <strong>Freiwilligenagentur</strong>en, <strong>die</strong><br />

sich bewusst <strong>für</strong> <strong>die</strong> Realisierung ihrer Aufgaben<br />

auf komplett ehrenamtlicher Basis entscheiden.<br />

Zahlreiche Beispiele beweisen, dass <strong>die</strong>s aufgrund<br />

des hohen Engagements der Initiatoren/innen<br />

möglich ist. Diese <strong>Freiwilligenagentur</strong>en decken<br />

mit wenigen Ausnahmen in erster Linie <strong>die</strong> Informations-<br />

und Beratungsarbeit ab und ihr Bestand<br />

hängt meist maßgeblich von einem eingespielten<br />

Team oder von Einzelpersonen ab.<br />

Generell sollten <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in ihrem<br />

Team jedoch mit Freiwilligen zusammenarbeiten.<br />

Nicht zuletzt um praktische Erfahrungen im Freiwilligenmanagement<br />

zu sammeln, ist <strong>die</strong>ses Vorgehen<br />

empfehlenswert. Auf <strong>die</strong>se Weise lässt sich<br />

ein besseres Verständnis <strong>für</strong> <strong>die</strong> möglichen Konflikte<br />

zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen entwickeln,<br />

was <strong>für</strong> <strong>die</strong> Beratungsarbeit hilfreich ist.<br />

Freiwillige unterscheiden sich von hauptamtlichen<br />

Mitarbeiter/innen in mehrfacher Hinsicht:<br />

Zum einen sind sie nicht wie Hauptamtliche täglich<br />

präsent und erreichbar. Durch <strong>die</strong> geringere<br />

Anwesenheit entsteht fast immer ein Informationsverlust,<br />

der sich bei bestimmten Aufgaben<br />

nachteilig auswirken kann. Daher sollten <strong>für</strong> Freiwillige<br />

möglichst abgrenzbare Aufgaben ausgewählt<br />

werden, <strong>die</strong> auch unabhängig von der täglichen<br />

Kommunikation geleistet werden können,<br />

oder es müssen Strukturen geschaffen werden,<br />

<strong>die</strong> den Informationsfluss sichern.<br />

Als Einsatzfelder <strong>für</strong> Freiwillige sind beispielsweise<br />

denkbar:<br />

Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit –<br />

Betreuung von Straßenständen, Redaktion von<br />

Print- und Online-Publikationen, grafische Gestaltung<br />

von Materialien o.ä.<br />

Technische Hilfen – Wartung der Computer,<br />

Erstellung und Pflege der Homepage o.ä.<br />

Weiterentwicklung der <strong>Freiwilligenagentur</strong> und<br />

Lobbyarbeit – ehrenamtliche Mitarbeit in einen<br />

Fachbeirat o.ä.<br />

Beratung von Interessierten (hier ist es hilfreich<br />

ein entsprechendes Qualifizierungsangebot zu<br />

schaffen, das Informationen <strong>zum</strong> freiwilligen<br />

Engagement sowie spezifische Inhalte wie Gesprächsführung,<br />

Kommunikation usw. enthält)<br />

27


28<br />

Bei all dem sollte beachtet werden, dass <strong>die</strong> Einarbeitung,<br />

Qualifizierung und Begleitung der Freiwilligen<br />

auch zeitliche und personelle Ressourcen<br />

erfordert. Daher sollte sorgfältig eingeplant werden,<br />

wie viele Freiwillige an welchen Aufgabenfeldern<br />

beteiligt werden können.<br />

Unterstützende Instrumente der Personal- und<br />

Kompetenzentwicklung von hauptamtlichen und<br />

freiwilligen Mitarbeiter/innen sowie entsprechende<br />

Beteiligungsformen sind im bagfa-Qualitätsmanagement<br />

<strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en beschrieben.<br />

b) Standort und Räume<br />

Aufgrund der vorliegenden Erfahrungen von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Büro- und Beratungsräume<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> Folgendes empfehlenswert:<br />

Zentrale Lage: Die <strong>Freiwilligenagentur</strong> sollte<br />

nach Möglichkeit zentral gelegen und gut zu Fuß<br />

und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar<br />

sein. Ideal ist natürlich eine Lage, <strong>die</strong> auch „Laufkundschaft“<br />

erschließt, d. h. Menschen, <strong>die</strong> im<br />

Vorbeigehen oder -fahren aufmerksam werden.<br />

Je abgelegener <strong>die</strong> Räumlichkeiten sind, desto<br />

stärker muss <strong>die</strong>ser Nachteil durch eine professionelle<br />

und breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit<br />

kompensiert werden. Schilder, Schaukästen<br />

oder Aufsteller sorgen <strong>für</strong> <strong>die</strong> nötige Aufmerksamkeit<br />

– solche Informationsquellen sind besonders<br />

wichtig, wenn <strong>die</strong> Räume nicht im Erdgeschoss<br />

zur Straße hin gelegen sind.<br />

Mindestens zwei getrennte Räume: Empfohlen<br />

werden mindestens zwei Räume oder notfalls<br />

ein großer teilbarer Raum, damit <strong>die</strong> Büroarbeit<br />

und <strong>die</strong> Beratung getrennt voneinander verlaufen<br />

und der Informationsschutz gewährleistet<br />

bleibt. Letzteres ist besonders wichtig, weil in<br />

den Beratungsgesprächen häufig <strong>die</strong> persönliche<br />

Situation der Interessierten eine Rolle spielt.<br />

Für Seminare und Veranstaltungen ist ein zusätzlicher<br />

größerer Raum sinnvoll. Dieser kann<br />

bei Bedarf auch angemietet oder von Kooperationspartnern<br />

(Kommune, Verbände u. a.) bereitgestellt<br />

werden.<br />

Einladende Bürogestaltung: Die Atmosphäre<br />

eines Beratungsgesprächs und <strong>die</strong> Motivat ion,<br />

sich zu engagieren, werden wesentlich dadurch<br />

beeinflusst, ob sich <strong>die</strong> Personen mit den Ansprechpartnern<br />

und in der Umgebung der<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> wohl fühlen. Was <strong>die</strong> Räume<br />

betrifft, sollte daher auf eine ansprechende<br />

Büro gestaltung Wert gelegt werden.<br />

Beispiele, <strong>die</strong> sich in der Praxis bewährt haben:<br />

Offene, gut sichtbare Bereiche, wie z.B. ein Ladenlokal<br />

in <strong>einer</strong> Einkaufstraße oder Fußgängerzone<br />

(z.B. <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in Dortmund<br />

Halle, Hannover, Kassel, Magdeburg, Kölner <strong>Freiwilligenagentur</strong>).<br />

Falls nur ein kl<strong>einer</strong> Raum in<br />

so <strong>einer</strong> guten Lage realisierbar ist, ist es auch<br />

möglich, Büro und Beratungsräume voneinander<br />

zu trennen und den Beratungsstandort in<br />

zentraler Lage, das Büro hingegen an einem<br />

anderen Ort zu führen. Für <strong>die</strong> Arbeitsabläufe<br />

bedeutet das jedoch eine geringere Effektivität<br />

und Reibungsverluste durch einen erhöhten<br />

Kommunikationsaufwand.<br />

Integration in ein Bürger-, Nachbarschafts- oder<br />

Mehrgenerationenhaus (z.B. Ingolstadt). Wenn<br />

in Ihrer Stadt ein Bürgerhaus, Vereinshaus oder<br />

ähnliches existiert, in dem bereits mehrere Initiativen<br />

angesiedelt sind, kann auch ein Standort<br />

in <strong>die</strong>sem Haus sinnvoll sein. Sie haben eine<br />

räumliche Nähe zu mehreren Vereinen und können<br />

Synergieeffekte nutzen: Besucherströme,<br />

gemeinsame Technik, Veranstaltungsräume etc.<br />

Ist der Einzugsbereich der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

ein großer Landkreis, ist es sinnvoll, an mehreren<br />

Standorten z.B. mit Sprechzeiten an verschiedenen<br />

Wochentagen präsent zu sein.<br />

c) Technische Ausstattung<br />

Die <strong>Freiwilligenagentur</strong> muss über eine Büroausstattung<br />

verfügen, <strong>die</strong> den Anforderungen der<br />

Aufgaben entspricht: Die Erreichbarkeit der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

wird durch ein Telefon mit Aufzeichnungsmöglichkeit<br />

sowie eine E-Mail-Adresse<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> sichergestellt. Um <strong>die</strong> Arbeit<br />

professionell erledigen zu können, sollte jedes<br />

Teammitglied über einen eigenen PC-Arbeitsplatz<br />

verfügen. Neben der Standardsoftware wird auch


ein Datenverwaltungsprogramm <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tätigkeiten,<br />

<strong>die</strong> Angaben zu den Organisationen sowie<br />

<strong>die</strong> Daten der Freiwilligen empfohlen (siehe S. 15)<br />

Auch der Zugang zu einem Kopierer ist notwen-<br />

Zum Weiterlesen:<br />

dig, da häufig Vervielfältigungsarbeiten anfallen,<br />

z.B. <strong>für</strong> <strong>die</strong> Überblickslisten der aktuellen Tätigkeiten,<br />

<strong>die</strong> Tätigkeitsprofile, <strong>die</strong> Erhebungsbögen<br />

und vieles andere.<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Mitarbeiten & Mitgestalten.<br />

Freiwillige in <strong>Freiwilligenagentur</strong>en. Innovationspreis 2009. Berlin. 2009. Im Internet:<br />

http://bagfa.de/fileadmin/Materialien/Innovationspreis/Innopreis_09_WEB_Einzelseiten_01.pdf<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrgs.): Handbuch Qualitätsmanagement.<br />

Berlin. 2010.<br />

29


30<br />

6. Wie kann´s gehen? Gestaltungsfragen zu<br />

Trägerschaft, Finanzierung und Gemeinnützigkeit<br />

a) Trägerschaft: eigenständiger Verein<br />

oder Anbindung an vorhandene Strukturen<br />

?<br />

Die Frage der Trägerschaft ist von besonderer Bedeutung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> weitere Entwicklung <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>.<br />

Mit ihr verbinden sich wichtige<br />

Weichenstellungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />

und <strong>die</strong> konkrete Arbeit der Agentur.<br />

Gegenwärtig existieren vor allem vier unterschiedliche<br />

Trägermodelle. Ca. 28% der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

werden in Trägerschaft eines eigenständigen<br />

Vereins betrieben, 26% in Trägerschaft eines<br />

Wohlfahrtsverbandes. In kommunaler Trägerschaft<br />

befinden sich 21% der Einrichtungen. Trägerverbünde<br />

existieren in 16% aller Fälle. „Andere“ Trägerschaften,<br />

wie z. B. Stiftung, Kirche(nkreis) oder<br />

GmbH, stellen eher Ausnahmen dar (9%).<br />

Die Frage <strong>einer</strong> geeigneten Trägerschaft lässt sich<br />

nicht völlig unabhängig von den regionalen bzw.<br />

lokalen Bedingungen beantworten. Einige Punkte<br />

lassen sich in <strong>die</strong>sem Zusammenhang jedoch<br />

beachten, <strong>die</strong> sich förderlich oder hinderlich auf<br />

den <strong>Aufbau</strong> und <strong>die</strong> spätere Arbeit der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

auswirken können: Ausgehend von<br />

der fachlichen Perspektive spricht vieles da<strong>für</strong>,<br />

einen Träger zu wählen, der dazu bereit ist, eine<br />

verbandsübergreifende Arbeit zu leisten – der gewissermaßen<br />

über den eigenen Tellerrand hinausblicken<br />

kann. Hinweise darauf lassen sich u.U. aus<br />

der Betrachtung der sonst existierenden Vereine<br />

vor Ort gewinnen: Gibt es beispielsweise bereits<br />

einen Verein, der im Sinne <strong>einer</strong> „Entwicklungsagentur“<br />

in verschiedenen lokalen Netzwerken<br />

agiert und dort neue Ideen einbringt, <strong>die</strong> nicht nur<br />

der eigenen Organisation zugute kommen?<br />

Des Weiteren sollte <strong>die</strong> Entscheidung <strong>für</strong> einen<br />

Träger nach dessen Offenheit <strong>für</strong> <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

gesellschaftlichen Bereiche beurteilt werden,<br />

in denen sich freiwilliges Engagement entfalten<br />

kann. Ist <strong>die</strong> Engagementförderung von Jugend-<br />

lichen in <strong>die</strong>sem Rahmen genauso möglich wie<br />

<strong>die</strong> von Senioren/innen? Besteht unter <strong>die</strong>ser Trägerschaft<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, mit Vereinen im Kulturbereich,<br />

mit sozialen und Bildungseinrichtungen<br />

oder Sportvereinen zusammenzuarbeiten? Wie<br />

groß ist <strong>die</strong> Aufgeschlossenheit gegenüber neuen<br />

Themen, wie z.B. der Unterstützung bürgerschaftlichen<br />

Engagements von und in Unternehmen?<br />

Schließlich muss auch <strong>die</strong> Frage <strong>einer</strong> möglichen<br />

Teilhabe, Mitsprache und Mitgestaltung <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Initiatoren/innen <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> vor<br />

dem Hintergrund der Trägerschaft beantwortet<br />

werden. Alle <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> bürgerschaftliches<br />

Engagement vor Ort fördern wollen und sich in<br />

<strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>für</strong> <strong>die</strong> Etablierung der<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> stark machen, sollten auch in<br />

Zukunft und auf lange Sicht in den Strukturen des<br />

Trägervereins Mitgestaltungsrechte erhalten.<br />

Mögliche Vor- und Nachteile verschiedener Trägerschaftsformen<br />

sind in der Tabelle auf der folgenden<br />

Seite aufgelistet. Es ist jedoch zu beachten,<br />

dass <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wahl eines Trägers vor allem <strong>die</strong><br />

konkrete Situation vor Ort ausschlaggebend sein<br />

sollte.<br />

Die Prüfung der genannten Punkte kann eine Unterstützung<br />

bei der Suche nach <strong>einer</strong> geeigneten<br />

Trägerstruktur bieten. Hierbei sollten auch <strong>die</strong> Erfahrungen<br />

anderer <strong>Freiwilligenagentur</strong>en genutzt<br />

werden, auch wenn nicht alles unmittelbar auf<br />

Ihre Situation übertragbar sein wird.


Trägerschaftsform<br />

Eigens gegründeter Verein<br />

Gebietskörperschaft<br />

Wohlfahrtsverband<br />

Mischträgerschaft / Aktionsgemeinschaft<br />

/ Trägerverbund entweder in<br />

einem Verein (siehe oben) oder als<br />

Verbund mit rotierender Geschäftsführung<br />

zwischen den Trägern<br />

Angliederung an eine bestehende<br />

Institution (z.B. Mehrgenerationenhaus<br />

oder Bürgerstiftung)<br />

Vorteile<br />

Kurze Entscheidungswege: rasches,<br />

flexibles Handeln<br />

Keine Verbandsvorgaben<br />

Gründung relativ leicht<br />

Eigene Mittel durch Mitgliedsbeiträge<br />

Attraktiv <strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderung von Firmen,<br />

<strong>die</strong> eher unabhängige Vereine als z.B.<br />

einen Wohlfahrtsverband als Sponsor<br />

oder Fördervereinsmitglied unterstützen<br />

Leichterer Kontakt zu Politik und Verwaltung<br />

vor Ort durch „kurzen Dienstweg“<br />

Klares Signal der Kommune bzw. des<br />

Landkreises <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unterstützung<br />

freiwilligen Engagements<br />

Zugang zu Förderprogrammen, bei<br />

denen nur Kommunen Anträge stellen<br />

können oder <strong>die</strong>se unterstützen müssen<br />

Einfacher Zugang zu Ressourcen und<br />

Lotteriemitteln<br />

Know-How-Transfer aufgrund der Verbandserfahrung<br />

Zusätzliche Leistungen: Der Verbund<br />

der Freiwilligen-Zentren im Caritasverband<br />

bietet <strong>für</strong> Mitglieder z.B.<br />

Erfahrungsaustausch und internationale<br />

Kontakte<br />

Beratung zur Weiterentwicklung<br />

der Arbeit des Freiwilligen-Zentrums<br />

und der Vernetzung<br />

Unterstützung bei der Bearbeitung<br />

eines Schwerpunktbereichs<br />

Informationen zu Themen der<br />

Freiwilligentätigkeit<br />

Rabatte bei Materialbestellungen<br />

Signalisiert umfassendes Interesse<br />

verschiedener Träger an bürgerschaftlichem<br />

Engagement<br />

Erleichterung der Lobbyarbeit durch<br />

gemeinschaftliches Auftreten<br />

Zugänge in verschiedene Bereiche und<br />

Erleichterung der Vernetzungsarbeit<br />

Synergieeffekte durch <strong>die</strong> Anbindung<br />

an eine bereits etablierte und bekannte<br />

Einrichtung<br />

Nachteile<br />

Ggf. schwerer Zugang zu Politik und<br />

Verwaltung<br />

Eigenständige Büro- und Finanzverwaltung<br />

erforderlich<br />

Von einigen Förderungen ausgeschlossen<br />

(z.B. Förderungen, <strong>die</strong> sich speziell<br />

an Wohlfahrtsverbände oder Kommunen<br />

richten)<br />

Große Verwaltungsnähe kann Vertrauensverlust<br />

auf Seiten der Bürger/<br />

innen bedeuten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

als verlängerten Arm der<br />

Verwaltung betrachten<br />

Ggf. Misstrauen, dass <strong>die</strong> Kommune<br />

Einsparungen mit Freiwilligenarbeit<br />

kompensieren will und deshalb eine<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> einrichtet<br />

Schwierig, Neutralität nach außen<br />

darzustellen<br />

Ggf. Unterordnung der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

unter Verbandsinteressen.<br />

Möglicherweise …<br />

Einschränkung bei Projektauswahl,<br />

wenn <strong>die</strong> Zielgruppe bzw. der Bereich<br />

des Projektes <strong>für</strong> den Verband<br />

nicht interessant ist<br />

Einschränkung bei Auswahl von<br />

Kooperationspartnern aufgrund<br />

von Konkurrenzsituationen zwischen<br />

Organisationen, z.B. Wohlfahrtsverbänden<br />

untereinander<br />

Ggf. längere Anlaufzeit beim Start<br />

neuer Projekte aufgrund von Abstimmungsrunden<br />

mit dem Träger<br />

Komplexes Trägerschaftsmodell<br />

Ggf. hohe interne Reibungsverluste<br />

durch langwierige Entscheidungs- und<br />

Abstimmungsprozesse<br />

Handlungsunfähigkeit bei Uneinigkeit<br />

Trennung der Aufgaben zwischen<br />

Mehrgenerationenhaus bzw. Bürgerstiftung<br />

und <strong>Freiwilligenagentur</strong> kann<br />

sich u.U. schwierig gestalten<br />

Abb: Tabelle Trägerschaftsformen (<strong>für</strong> <strong>die</strong>se Broschüre ergänzt), Quelle: Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Bayern: 2010.<br />

31


32<br />

b) Finanzierung<br />

Nach Einschätzung der bagfa ist <strong>die</strong> finanzielle<br />

Absicherung vieler <strong>Freiwilligenagentur</strong>en lang-<br />

und mittelfristig nicht gewährleistet. Die Finanzierungsfrage<br />

stellt sich nicht nur bei der Gründung,<br />

sondern beschäftigt auch durchaus gestandene,<br />

inhaltlich gut aufgestellte <strong>Freiwilligenagentur</strong>en.<br />

Die schwierige Haushaltslage vieler Kommunen<br />

verschärft <strong>die</strong>sen Trend zusätzlich. Die bagfa setzt<br />

sich daher seit Längerem auf der politischen Ebene<br />

<strong>für</strong> eine abgesicherte Sockel finanzierung von<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en ein. Welche Finanzquellen<br />

derzeit in welchem Umfang <strong>für</strong> ein Jahresbudget<br />

von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en relevant sind, zeigt <strong>die</strong><br />

unten stehende Grafik.<br />

Von erheblichem Vorteil <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeitsbereiche<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> ist es, wenn es gelingt, mit<br />

öffentlichen Förderern wie dem Land, Landkreis<br />

oder der Kommune Festbetragsfinanzierungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Kernaufgaben der <strong>Freiwilligenagentur</strong> zu<br />

vereinbaren. Dies kann <strong>zum</strong> Beispiel auch über<br />

Leistungsvereinbarungen mit der Kommune realisiert<br />

werden, <strong>die</strong> eine Bezahlung fester Beträge zur<br />

zweckgebundenen Erledigung näher bestimmter<br />

Aufgaben regeln.<br />

Finanzquellen <strong>für</strong> das Jahresbudget<br />

Neben der Kernfinanzierung sollte <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

eine Fundraising-Strategie zur Einwerbung<br />

von Eigenmitteln wie Spenden, Bußgeldern<br />

oder Mitgliedsbeiträgen entwickeln.<br />

Für eine finanzielle Förderung spezifischer und<br />

zeitlich befristeter Projekte empfiehlt sich <strong>die</strong> frühzeitige<br />

Recherche und ggf. Erkundigung bei den<br />

in Frage kommenden Stiftungen und Förderprogrammen<br />

auf Landes- und Bundesebene. Bei der<br />

Suche und Auswahl <strong>einer</strong> Stiftung ist zu beachten,<br />

dass nur ein kl<strong>einer</strong> Teil der über 17.000 Stiftungen<br />

(2009) in größerem Umfang externe Projekte fördert.<br />

Um unnötigen Arbeitsaufwand zu vermeiden<br />

(angesichts der oft umfangreichen Antragsformalitäten),<br />

lohnt sich <strong>die</strong> frühe Erkundigung, ob<br />

sich <strong>die</strong> Projektidee überhaupt mit dem Stiftungszweck<br />

der ermittelten Stiftung vereinbaren lässt.<br />

Die Kurzübersicht auf S. 33 zeigt Bausteine <strong>für</strong><br />

einen möglichen Finanzierungsmix.<br />

Abb: Finanzquellen <strong>für</strong> das Jahresbudget, Quelle Speck/Backhaus-Maul: 2011. Im Rahmen der Stu<strong>die</strong> wurden 2009<br />

360 <strong>Freiwilligenagentur</strong>en befragt, von denen 224 geantwortet haben. Die Frage lautete: Wie viel Prozent des Jahresbudgets<br />

erhalten Sie aus den folgenden Töpfen?


<strong>Wege</strong> zur Finanzierung, Finanzierungsmix <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

Trägerpartnerschaften<br />

Zur gemeinsamen Übernahme der erforderlichen Infrastrukturausgaben können sich mehrere Träger zusammen schließen.<br />

Leistungsentgeltverträge mit Kommunen und Landkreisen<br />

Über vertragliche Lösungen mit Gebietskörperschaften (Kommune, Kreis, Land) lassen sich unterschiedliche Finanzierungslösungen<br />

finden, bis hin zur regelmäßigen Übernahme eines Anteils der Grundfinanzierung durch <strong>die</strong> Körperschaft. Hierbei<br />

sind auch allgemein formulierte Fördertatbestände möglich, wie z. B. „Vernetzung“, „Information“ und „Beratung“ (von Bürger/innen<br />

und Organisationen) oder auch „Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> das bürgerschaftliche Engagement“.<br />

Projektfinanzierung<br />

Ergänzende Projektmittel können z.B. in der Arbeit <strong>für</strong> und mit Menschen mit Behinderung, Migranten/innen, Erwerbslosen<br />

u.a. bei Ministerien, Aktion Mensch und Stiftungen mit passenden Programmen beantragt werden.<br />

Angebote von Dienstleistungen<br />

Bei Informations- und Fortbildungsveranstaltungen sowie bei lokalen Veranstaltungen wie z. B. einem Freiwilligentag<br />

können Teilnahmegebühren erhoben werden.<br />

Vereinsbeiträge<br />

Ist <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> in einem Verein organisiert, können <strong>die</strong> Mitglieder (z. B. gemeinnützige Organisationen, <strong>die</strong> von<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> profitieren) aufgefordert werden, einen Mitgliedsbeitrag zu zahlen.<br />

Erlöse aus Einzelaktionen<br />

Durch eine Tombola, ein Benefizkonzert o.ä. können Gelder eingenommen werden, <strong>die</strong> den Finanzierungsmix ergänzen.<br />

Förderung durch Unternehmenspartner<br />

Durch vereinbarte Sponsorings oder Spenden können Drittmittel eingeworben werden. Hierbei kommen neben Geld- und<br />

Sachspenden (z. B. Büromaterial, Möbel) auch Zeitspenden (z.B. Layout von Werbematerialien) in Betracht.<br />

Bußgelder<br />

Als gemeinnützig anerkannte Einrichtungen können auf Antrag berechtigt sein, Bußgelder durch eine gerichtliche Verfügung<br />

zu erhalten (z. B. Verfahrenseinstellung gegen Bußgeld an Einrichtung).<br />

Gründung eines Fördervereins <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> bzw. von Freundeskreisen <strong>für</strong> einzelne Projekte<br />

Ein Zusammenschluss von Einzelpersonen, Gruppen, Institutionen oder lokalen Firmen kann zur Sicherung eines kontinuierlichen<br />

Anteils der finanziellen Verpflichtungen der <strong>Freiwilligenagentur</strong> oder einzelner Projekte beitragen.<br />

Bürgerstiftungen<br />

Eine Bürgerstiftung kann ebenfalls geeignet sein, einen laufenden Beitrag zur Arbeit zu leisten. Durch Mittel aus Bürgerstiftungen<br />

können sowohl Teile des Kerngeschäfts als auch Projekte der Agentur eventuell finanziert werden.<br />

Stiftungsmittel<br />

Bei Stiftungen können meist Finanzierungen <strong>für</strong> einmalige oder projektgebundene Ausgaben eingeworben werden.<br />

Lotteriemittel<br />

Lotteriemittel aus Glücksspirale, Lotto-Toto u.ä. haben abhängig von den jeweiligen Fördergrundsätzen sowohl Teile des<br />

Kerngeschäfts, als auch einzelne Projekte von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en finanziert.<br />

33


34<br />

c) Gemeinnützigkeit<br />

Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit eines<br />

Vereins durch einen „Freistellungsbescheid“ des<br />

zuständigen Finanzamts bedeutet nicht nur eine<br />

Befreiung von den Ertragssteuern. Dieser Status<br />

bringt vor allem <strong>die</strong> Möglichkeit mit sich, Zuwendungsbescheinigungen<br />

<strong>für</strong> Spenden auszustellen,<br />

<strong>die</strong> vom Spender steuerlich geltend gemacht werden<br />

können. Wichtig ist es, den gemeinnützigen<br />

Zweck des Vereins in der Vereinssatzung zu benennen.<br />

Als gemeinnützig werden in der Abgabenordnung<br />

(§51 ff ) z. B. folgende <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

relevante Zwecke aufgeführt:<br />

<strong>die</strong> Förderung von Bildung und Erziehung<br />

<strong>die</strong> allgemeine Förderung des demokratischen<br />

Staatswesens in der Bundesrepublik<br />

<strong>die</strong> Förderung des bürgerschaftlichen Engagements<br />

Die steuerrechtliche Anerkennung von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

stößt in der Praxis jedoch immer noch<br />

auf Probleme. So erkennen <strong>die</strong> Finanzämter den<br />

Punkt „Förderung des bürgerschaftlichen Engagements“<br />

oft nicht an. Mitunter wird <strong>die</strong> besondere<br />

Förderungswürdigkeit auch mit dem Hinweis verwehrt,<br />

dass <strong>die</strong> Vermittlungstätigkeiten das Erfordernis<br />

der „Unmittelbarkeit“ der steuerbegünstigten<br />

Zweckverfolgung nicht erfüllen. Hierzu gibt es<br />

einen klarstellenden Erlass des Bundesfinanzministeriums<br />

zur Regelung der gemeinnützigkeitsrechtlichen<br />

Behandlung von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

(BMF-Schreiben vom 15. September 2003 – IV<br />

C 4 –S 0171 – 97/03 – B).<br />

Zur Gemeinnützigkeit von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

Ein Erlass des Bundesfinanzministeriums regelt seit 2003 <strong>die</strong> abgaberechtliche Anerkennung<br />

der Arbeit von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en. <strong>Freiwilligenagentur</strong>en können regelmäßig als gemeinnützig<br />

angesehen werden, sofern <strong>die</strong> dort aufgeführten Voraussetzungen vorliegen. Bei der<br />

Erkundigung zu Satzungsregelungen beim Finanzamt wird empfohlen, auf <strong>die</strong> nachfolgende<br />

Regelung hinzuweisen, <strong>die</strong> vielerorts nicht sehr bekannt ist.<br />

Gemeinnützigkeitsrechtliche Behandlung von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

BMF-Schreiben vom 15. September 2003 – IV C 4 –S 0171 – 97/03 – B<br />

Unter Bezugnahme auf das Ergebnis der Erörterung mit den obersten Finanzbehörden der Länder<br />

gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> gemeinnützigkeitsrechtliche Behandlung von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Folgendes:<br />

Eine <strong>Freiwilligenagentur</strong> ist eine Körperschaft, <strong>die</strong> Menschen <strong>für</strong> freiwilliges, unentgeltliches<br />

Engagement bei steuerbegünstigten Körperschaften oder Körperschaften des öffentlichen<br />

Rechts qualifiziert und ihnen <strong>die</strong> entsprechenden Tätigkeiten vermittelt. Sie tritt auch unter<br />

anderen Bezeichnungen auf, z.B. Freiwilligenzentrum oder Ehrenamtsbörse.<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en können regelmäßig wegen der Förderung der Bildung (§ 52 II Nr.1 AO)<br />

als gemeinnützig behandelt werden, weil das Schwergewicht ihrer Tätigkeit in der Aus- und<br />

Weiterbildung der Freiwilligen liegt. Die Vermittlung der Freiwilligen in das gewünschte Betätigungsfeld<br />

ist lediglich Endpunkt und Abschluss eines Qualifizierungsprozesses, nicht aber<br />

der vorrangige und überwiegende Tätigkeitsbereich. Erhält eine <strong>Freiwilligenagentur</strong> im Zusammenhang<br />

mit der Vermittlung von Freiwilligen ein Entgelt <strong>für</strong> ihre Leistungen, liegt ein wirtschaftlicher<br />

Geschäftsbetrieb i.S.d. § 14 AO vor, der sowohl <strong>die</strong> Ausbildungsleistung als auch<br />

<strong>die</strong> Vermittlung erfasst.<br />

Der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb ist als Zweckbetrieb (§ 65 AO) zu behandeln, weil das Entgelt<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesamtleistung – mit Schwergewicht bei der Ausbildung – gezahlt wird.<br />

Dieses Schreiben wird im Bundessteuerblatt Teil I veröffentlicht (Quelle: Mitteilung BMF)


Empfehlung: Information und Beratung vor der<br />

Vereinsgründung ersparen unnötigen Ärger! Mängel<br />

bei der Errichtung oder Änderung <strong>einer</strong> Satzung<br />

können <strong>zum</strong> Verlust der angestrebten steuerlichen<br />

Begünstigung führen. In jedem Fall ist<br />

es ratsam, das zuständige Finanzamt <strong>für</strong> Körperschaften<br />

rechtzeitig um eine Stellungnahme zur<br />

Zum Weiterlesen:<br />

geplanten Vereinssatzung anzufragen. Diese Stellungnahme<br />

ist unverbindlich und kostenfrei. Sie<br />

ermöglicht aber eine rechtmäßige und steuerlich<br />

wirksame Ausrichtung Ihrer Vereinsarbeit.<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrgs.): Handbuch Qualitätsmanagement.<br />

Berlin. 2010.<br />

Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Bayern. (Hrgs.): Handbuch <strong>für</strong> den <strong>Aufbau</strong> von<br />

Freiwilligen-Agenturen / -Zentren bzw. lokalen Anlaufstellen im städtischen und ländlichen Raum.<br />

Aus der Praxis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis. Augsburg. 2010.<br />

Netzwerk Selbsthilfe e.V. (Hrsg.): Fördertöpfe <strong>für</strong> Vereine, selbstorganisierte Projekte und politische<br />

Initiativen. Berlin. 2009.<br />

Im Internet zu bestellen: www.netzwerk-selbsthilfe.de/beratung/foerdertopfbroschuere<br />

Piwko, Rudi: Fundraising als Chance. Arbeitshilfe zur Mittelbeschaffung und Organisationsentwicklung<br />

in Vereinen. Arbeitshilfen <strong>für</strong> Selbsthilfe- und Bürgerinitiativen Nr. 31. Bonn. 2004.<br />

Speck, Karsten/Backhaus-Maul, Holger: Flächendeckende Präsenz und prekäre Institutiona lisierung –<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en in Deutschland. Eine quantitative und qualitative empirische Unter suchung.<br />

Abschlussbericht. Oldenburg/Halle (erscheint unter gleichem Titel im Juni 2011 im VS-Verlag).<br />

Links:<br />

Bundesministerium der Justiz. Abgabenordnung (AO):<br />

http://bundesrecht.juris.de/ao_1977/index.html<br />

Bundesverband Deutscher Stiftungen. Stiftungsindex: www.stiftungsindex.de<br />

Stiftung Mitarbeit. Internetdossier Praxishilfe Fundraising:<br />

www.buergergesellschaft.de/praxishilfen/fundraising/103985/<br />

Stiftung Mitarbeit. Internetdossier Praxishilfe Stiftungen:<br />

www.buergergesellschaft.de/engagementfoerderung/stiftungen/103619/<br />

35


36<br />

7. Wie werden wir bekannt? Die Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Arbeit der <strong>Freiwilligenagentur</strong> hängt ganz entscheidend<br />

von <strong>einer</strong> erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit<br />

ab. Hier<strong>für</strong> ist es nützlich, auf der Grundlage<br />

<strong>einer</strong> strategisch ausgerichteten und kontinuierlich<br />

verfolgten Konzeption zu entscheiden: Was<br />

und wen will ich mit welchen Inhalten und Botschaften<br />

erreichen?<br />

a) Zielgruppen<br />

Hauptzielgruppen: Für den <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

empfiehlt es sich, zunächst Vereine<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit zu gewinnen. Dies wird<br />

anfangs vor allem über eine direkte Ansprache geschehen.<br />

Weitere wichtige Kooperationspartner<br />

sind potenzielle Unterstützer, dazu zählen Mittelgeber<br />

und lokale Entscheidungsträger/innen. Am<br />

besten ist es, <strong>die</strong>se Gruppen gleich in der Anfangsphase<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> gute Idee zu gewinnen.<br />

Mit der Arbeitsaufnahme <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

müssen dann potenziell Freiwillige angesprochen<br />

werden. Auch hier lassen sich unterschiedliche<br />

Zielgruppen identifizieren: Jüngere Freiwillige<br />

sind an anderen Orten zu finden und mit anderen<br />

Methoden erreichbar als ältere. Sozial Engagierte<br />

fühlen sich von anderen Tätigkeiten angesprochen<br />

als Kulturbegeisterte. Hierbei können verschiedene<br />

Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit<br />

angewendet werden, um <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Zielgruppen mit jeweils geeigneten Me<strong>die</strong>n zu erreichen.<br />

Eine zentrale Rolle dabei spielen grafisch<br />

gestaltete Me<strong>die</strong>n, wie Faltblätter, Prospekte, Anzeigen,<br />

Postkarten, Handzettel, Vereinszeitschriften,<br />

Plakate, Presseartikel oder auch das Internet.<br />

Angesichts der häufig knappen Budgets und der<br />

allgemeinen Informationsflut empfiehlt es sich,<br />

<strong>die</strong> Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit nach<br />

spezifischen Fragestellungen gezielt auszuwählen.<br />

Neben strategischen Fragen wie „Für welches<br />

Leitbild, welche Vision soll <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

stehen?“ sollten dabei auch pragmatische Fragen<br />

berücksichtigt werden. Dazu kann es zweckmäßig<br />

sein, eine allgemeine Imagebroschüre zu entwickeln<br />

oder auf Informationsmaterialien anderer<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en oder landesweiter/bundes-<br />

weiter Netzwerke zurückzugreifen, um einen Infotisch,<br />

beispielsweise <strong>für</strong> Straßenfeste, auszustatten.<br />

b) Corporate Design: Logo, Motto,<br />

Faltblatt, Broschüre, Plakat …<br />

Ein Erfolgsfaktor <strong>für</strong> den Auftritt der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

ist ein positives Erscheinungsbild, das<br />

zugleich ein Wiedererkennen erleichtert. Deshalb<br />

sollte schon in der <strong>Aufbau</strong>phase der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

ein Konzept <strong>für</strong> das Corporate Design<br />

entwickelt werden: ein Logo bzw. bestimmte Farben,<br />

<strong>die</strong> auf allen Veröffentlichungen, Briefpapier,<br />

Plakaten auftauchen und damit einen Wiedererkennungseffekt<br />

erzielen. Das heißt nicht, dass alle<br />

denkbaren Materialien schon in <strong>die</strong>ser Phase erstellt<br />

werden; allerdings empfiehlt es sich, ein unverwechselbares<br />

Muster als Grundlage <strong>für</strong> spätere<br />

Gestaltungen festzulegen. Das Leitbild und <strong>die</strong> Vision<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> bilden <strong>die</strong> Grundlage<br />

<strong>für</strong> solche Gestaltungen und lassen sich idealerweise<br />

darin wiedererkennen.<br />

Das erste Produkt ist oft ein Faltblatt, das <strong>die</strong> Angebote<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> (Information, Beratung,<br />

Fortbildungen) vorstellt. Dieses kann <strong>für</strong> das<br />

Gespräch mit möglichen Kooperationspartnern,<br />

aber auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> breiter gestreute Werbung in<br />

der Stadt verwendet werden (Bibliotheken, Begegnungsstätten,<br />

Bildungseinrichtungen, Theater,<br />

Arztpraxen, Stadtinformation etc.). Für <strong>die</strong> Ansprache<br />

jüngerer Menschen eignen sich z.B. witzig<br />

gestaltete Postkarten. Nach und nach können<br />

weitere Bausteine erstellt werden, z.B. ein Banner,<br />

das bei größeren Aktionen und Stadtteilfesten<br />

verwendet werden kann oder Blankoplakate mit<br />

Logo und Adresse, <strong>die</strong> <strong>für</strong> spezielle Anlässe mit aktuellen<br />

Informationen bedruckt werden können.<br />

Um Mittelgeber und Kooperationspartner über<br />

<strong>die</strong> Entwicklung der <strong>Freiwilligenagentur</strong> auf dem<br />

Laufenden zu halten, ist z.B. eine jährliche, ansprechend<br />

gestaltete Broschüre über <strong>die</strong> Arbeit und<br />

<strong>die</strong> Weiterentwicklung des Projekts empfehlenswert.


Gute Beispiele <strong>für</strong> ein stimmiges Gesamtkonzept<br />

der Öffentlichkeitsarbeit bieten u.a. das Freiwilligenzentrum<br />

Kassel (http://www.freiwilligenzentrumkassel.de),<br />

<strong>die</strong> Kölner <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

(http://www.koeln-freiwillig.de/startseite), das<br />

Freiwilligenzentrum Hannover (http://www.freiwilligenzentrum-hannover.de)<br />

und <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

Tatendrang München (http://www.<br />

tatendrang.de/).<br />

c) Presse- und Me<strong>die</strong>narbeit<br />

Für das Bekanntwerden der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

sind lokale Me<strong>die</strong>n unverzichtbare Kooperationspartner.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Me<strong>die</strong>n vor<br />

Ort kann anlassbezogen erfolgen oder auch regelmäßig<br />

über Newsletter oder Rundbriefe.<br />

Eine unverzichtbare Grundlage der Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist der <strong>Aufbau</strong> eines Verteilers mit den<br />

relevanten Ansprechpersonen vor Ort. Daneben<br />

empfiehlt sich – so weit möglich – auch der <strong>Aufbau</strong><br />

persönlicher Kontakte zu Journalist/innen.<br />

Die Pressemitteilungen erfordern keine großen<br />

Datenmengen; zu viel Inhalt schadet hier eher.<br />

Statt unübersichtlicher Informationsmengen wird<br />

eine regelmäßige Berichterstattung mit hohem<br />

Nachrichtenwert empfohlen: Nicht nur <strong>die</strong> Eröffnung<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong>, auch jedes Seminar,<br />

<strong>die</strong>/der 100. Freiwillige, das einjährige Bestehen<br />

oder ein Aktionstag sind gute Anlässe <strong>für</strong> Pressemitteilungen.<br />

Auch Porträts von Engagierten, <strong>die</strong><br />

vermittelt werden konnten, sind <strong>für</strong> Journalist/innen<br />

häufig von Interesse.<br />

Eine redaktionelle Berichterstattung gibt es neben<br />

den Tageszeitungen auch in Anzeigen- oder<br />

Sonntagsblättern, <strong>die</strong> über lokalen Entwicklungen<br />

berichten. Auch Rundfunk und Fernsehen<br />

sollten nicht vergessen werden, einschließlich<br />

lokaler Fernseh- und Radiostationen. Darüber hinaus<br />

empfiehlt es sich, zu recherchieren, welche<br />

lokalen Me<strong>die</strong>n (Internetangebote, Stadtanzeiger)<br />

vom Zielpublikum sonst noch genutzt werden.<br />

Über <strong>die</strong> redaktionelle Berichterstattung hinaus<br />

lohnt es sich auch, eine regelmäßige Veröffent-<br />

lichung neuer Tätigkeiten zu erreichen, wie z.B.<br />

einen monatlichen Artikel mit drei unterschiedlichen<br />

freiwilligen Tätigkeiten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Angebotsbreite<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> vermitteln. Einige<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en nutzen auch <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

so genannter Füllanzeigen in Zeitungen: Dabei<br />

werden Freiräume auf den Anzeigenseiten<br />

durch vorbereitete Anzeigen von gemeinnützigen<br />

Einrichtungen gefüllt.<br />

Beispiel:<br />

Ein gutes Beispiel <strong>für</strong> eine Serie von Veröffentlichungen<br />

zeigte <strong>die</strong> Ehrenamtbörse Landkreis Merzig-Wadern<br />

zusammen mit dem Kooperationspartner Saarbrücker<br />

Zeitung: Über einen Zeitraum von drei Monaten wurden<br />

in eigenen Artikeln insgesamt 14 ausführliche Portraits<br />

von Ehrenamtlichen aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen<br />

und Altersgruppen veröffentlicht. Diese Beispiele<br />

stammten aus verschiedenen Kommunen im Verbreitungsgebiet<br />

der Zeitung. Die Serie führte zu <strong>einer</strong> großen<br />

Nachfrage bei den vorgestellten Einrichtungen.<br />

d) Homepage<br />

Ein eigener Auftritt im Internet ist ein Medium, das<br />

vergleichsweise geringe Kosten verursacht und<br />

laufend aktualisiert werden kann. Auf der Homepage<br />

sollte kurz und knapp dargestellt werden,<br />

was Interessierte bei <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> finden<br />

können:<br />

<strong>die</strong> Vielfalt freiwilliger Tätigkeiten, <strong>die</strong> vermittelt<br />

werden. Hier empfiehlt es sich, auf der Seite <strong>die</strong><br />

aktuellen Angebote zu zeigen oder, wenn das<br />

aus Aktualisierungsgründen nicht möglich sein<br />

sollte, wenigstens einige illustrative Beispiele <strong>für</strong><br />

freiwillige Tätigkeiten.<br />

Information und Beratung <strong>für</strong> Freiwillige (wann,<br />

wo, Ansprechperson, evtl. Fotos)<br />

Materialien <strong>für</strong> Freiwillige wie z.B. <strong>die</strong> „Tipps <strong>für</strong><br />

Ihr freiwilliges Engagement“ (siehe S. 14)<br />

Beratung <strong>für</strong> Organisationen (wann, wo, Ansprechperson,<br />

evtl. Fotos)<br />

Materialien <strong>für</strong> Organisationen wie z.B. eine<br />

Checkliste (siehe S. 19)<br />

Fortbildungsmöglichkeiten <strong>für</strong> Organisationenund<br />

Freiwillige<br />

Weitere Projekte<br />

37


38<br />

Bei der Erstellung <strong>einer</strong> Internetpräsenz sind folgende<br />

Faktoren besonders wichtig:<br />

Richtigkeit der Daten<br />

Aktualität, d.h. regelmäßige Pflege<br />

Viele Beispiele enthält <strong>die</strong> Liste der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

unter www.bagfa.de. Folgende Internetseiten<br />

von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en können als<br />

Anregung <strong>die</strong>nen:<br />

www.freiwilligenzentrumkassel.de<br />

www.freiwilligenagentur-muenster.de<br />

www.freiwilligenagentur-magdeburg.de<br />

e) Veranstaltungen und Aktionen<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit <strong>für</strong> das freiwillige Engagement<br />

kann z. B. durch Aktionstage und Veranstaltungen<br />

in Zusammenarbeit mit den Organisationen<br />

belebt werden. <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

haben u.a. mit folgenden Veranstaltungsarten<br />

gute Erfahrungen gemacht:<br />

ein Fotowettbewerb <strong>zum</strong> freiwilligen Engagement<br />

eine Ausstellung <strong>zum</strong> Thema Ehrenamt<br />

<strong>die</strong> Organisation eines Freiwilligentages (siehe<br />

S. 23) oder <strong>einer</strong> Freiwilligenbörse<br />

Beispiel:<br />

FreiwilligenAgentur Dortmund: Ausstellung: „Engagement<br />

hat Motive“ mit Fotoportraits von Dortmunder<br />

Bürger/innen, <strong>die</strong> sich als Freiwillige engagieren. Die<br />

großformatigen Portraits wurden in <strong>einer</strong> Ausstellungshalle<br />

in der Dortmunder City ausgestellt. Die Ausstellung<br />

wurde durch <strong>die</strong> Bürgermeisterin eröffnet und fungierte<br />

zugleich als eine informelle Kontakt- und Informationsbörse<br />

rund um das Thema freiwilliges Engagement.<br />

f) Kooperation mit lokalen Partnern<br />

Sinnvoll ist es, bestehende Netzwerke vor Ort<br />

zu nutzen, um dort frühzeitig das Projekt <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

vorzustellen. Mitglieder solcher<br />

Netzwerke bewirken als Multiplikatoren <strong>die</strong> Weiterleitung<br />

von Informationen in ihre Institutionen<br />

bzw. in weitere Netzwerke, wie z.B. eine Interessengemeinschaft<br />

oder ein politisches Gremium.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise lassen sich oft auch kompetente<br />

Unterstützer finden, <strong>die</strong> sich am <strong>Aufbau</strong> oder der<br />

Weiterentwicklung der <strong>Freiwilligenagentur</strong> aktiv<br />

beteiligen.


8. Wie kann’s weiter gehen? Das bagfa-Qualitätsmanagement<br />

– eine weitere <strong>Aufbau</strong>hilfe<br />

Eine <strong>Freiwilligenagentur</strong>, <strong>die</strong> nachhaltig Bestand<br />

haben will, muss <strong>die</strong> eigenen Arbeitsweisen, Organisationsstrukturen<br />

und Abläufe sowie <strong>die</strong> einzelnen<br />

Angebote regelmäßig überprüfen. Das<br />

bagfa-Qualitätsmanagement ist hierbei eine Hilfe.<br />

Für alle Basisaufgaben von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

(„Kernprozesse“) wurden Kriterien erarbeitet, an<br />

denen <strong>Freiwilligenagentur</strong>en unterschiedlicher<br />

Entwicklungsstufen ihre Qualität messen können.<br />

Diese Kriterien sind auch gute Anhaltspunkte <strong>für</strong><br />

den <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>. Hilfreich<br />

ist hierbei, dass nicht nur das Angebotsspektrum<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong> in Form des Beratungsgeschäfts<br />

und der Projektentwicklung unter <strong>die</strong><br />

Lupe genommen wird, sondern auch organisationsinterne<br />

Abläufe wie Personal-und Kompetenzentwicklung<br />

der Mitarbeitenden, der <strong>Aufbau</strong> von<br />

verlässlichen Arbeitsstrukturen sowie Finanzverwaltung<br />

und Fundraising. Ergänzend dazu wurden<br />

<strong>für</strong> weitere Bereiche, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

nützlich sind („Zusatzprozesse“),<br />

ebenfalls Standards erarbeitet.<br />

Die „Kernprozesse“ sind in dem bagfa-Qualitätsmanagement-Handbuch<br />

dokumentiert. Das bagfa-<br />

Qualitätsmanagement-Handbuch beschreibt sämtliche<br />

Arbeitsbereiche, gibt ein Punktesystem vor,<br />

mit dem <strong>die</strong> eigene Arbeit überprüft werden kann<br />

und enthält Arbeitshilfen. Zum Einstieg in das<br />

Qualitätsmanagement bietet <strong>die</strong> bagfa regelmäßig<br />

Einführungs-Workshops an, in denen u.a. <strong>die</strong><br />

Handhabung des Handbuches vorgestellt wird.<br />

Weitere Informationen <strong>zum</strong> bagfa-Qualitätsmanagement<br />

erhalten Sie unter www.bagfa.de und<br />

in der bagfa-Geschäftsstelle.<br />

39


40<br />

Schlussbemerkung<br />

In <strong>die</strong>ser Broschüre haben wir Sie in wichtige Aspekte<br />

<strong>zum</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong> eingeführt<br />

und hoffen, Sie damit in Ihren Entscheidungen<br />

und <strong>Aufbau</strong>schritten unterstützen zu<br />

können. Oft ist es gerade am Anfang schwer, sich<br />

in der Fülle der Informationen zu orientieren und<br />

Prioritäten zu setzen.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Grund möchten wir Ihnen fünf wichtige,<br />

durch <strong>die</strong> aktuelle wissenschaftliche Erhebung<br />

(vgl. Speck / Backhaus-Maul: 2011) gestützte<br />

Erkenntnisse mit auf den Weg geben:<br />

1. Entscheidender Punkt <strong>für</strong> den Bestand der <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

ist deren Verankerung vor Ort.<br />

Wesentlich ist dabei neben der engen Zusammenarbeit<br />

mit den Organisationen der Kontakt<br />

zu Verwaltung und Politik der Kommune oder<br />

des Landkreises. Die Idee <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

sollte daher <strong>die</strong> Unterstützung aller wichtigen<br />

Partner finden. Nehmen Sie sich Zeit da<strong>für</strong>– auch<br />

wenn <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Gründungsphase verlängern kann.<br />

Die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements<br />

ist nur mit stabiler Kooperation und Vernetzung<br />

möglich.<br />

2. Personelle und finanzielle Ausstattung entscheiden<br />

wesentlich darüber, was eine <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

leisten kann. Schauen Sie, was Sie mit den<br />

Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln realistisch<br />

umsetzen können. Schaffen Sie sich zeitliche Freiräume,<br />

um zu überlegen, was Sie erreichen wollen,<br />

welche Mittel Sie da<strong>für</strong> benötigen und planen<br />

Sie das entsprechende Fundraising ein.<br />

3. Sie müssen nicht alle Aufgabenbereiche, in denen<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en aktiv sein können, ausfüllen.<br />

Starten Sie lieber mit einem engeren Aufgabenspektrum,<br />

das Sie später auch ausweiten<br />

können. Die Untersuchung bestätigt, dass <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

häufig (zu) breit aufgestellt sind<br />

und sich damit überfordern.<br />

4. Investieren Sie in <strong>die</strong> Qualifizierung Ihres Personals!<br />

Denn laut der Stu<strong>die</strong> entscheiden nicht<br />

alleine finanzielle und organisationsspezifische<br />

Faktoren, sondern auch <strong>die</strong> Professionalität des<br />

Personals über den Status <strong>einer</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>.<br />

5. Sie müssen nicht alles alleine schaffen! Scheuen<br />

Sie sich nicht sinnvolle Kooperationen einzugehen,<br />

um Ideen und Projekte voranzubringen. Erfolgreiche<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en arbeiten mit <strong>einer</strong><br />

Vielzahl von Organisationen und Netzwerken<br />

zusammen. Sie führen z.B. gemeinsame Projekte<br />

durch, organisieren zusammen Veranstaltungen<br />

oder bringen Themen vereint in <strong>die</strong> Öffentlichkeit.<br />

Bei alldem ist jedoch besonders wichtig, dass Sie<br />

voll und ganz hinter der Idee stehen und sich davon<br />

überzeugt haben, dass eine <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

etwas ist, was bei Ihnen vor Ort gebraucht wird.<br />

Dies ist <strong>die</strong> beste Voraussetzung, andere davon zu<br />

begeistern und sich auch in schwierigen Phasen<br />

nicht ermutigen zu lassen.<br />

Wir wünschen Ihnen <strong>für</strong> den <strong>Aufbau</strong> Ihrer <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

alles Gute und unterstützen Sie gerne,<br />

wenn Sie weitere Fragen haben.


Literatur- und Linkverzeichnis<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Fortbildungsreihe 2007. Corporate<br />

Volunteering als Thema <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en. Berlin. 2007. Im Internet:<br />

http://bagfa.de/index.php?id=58 / Dokumentation der Qualifizierung Corporate Volunteering<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): „Freiwilligen<strong>die</strong>nste aller<br />

Genera tionen“ Das kleine Einmaleins <strong>für</strong> den Träger. Berlin. 2008.<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Innovationspreis <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

2008. Jugend @ Engagement. Berlin. 2008. Im Internet:<br />

http://bagfa.de/fileadmin/Materialien/Innopreis_08_web.pdf<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Mitarbeiten & Mitgestalten.<br />

Freiwillige in <strong>Freiwilligenagentur</strong>en. Innovationspreis 2009. Berlin. 2009. Im Internet:<br />

http://bagfa.de/fileadmin/Materialien/Innovationspreis/Innopreis_09_WEB_Einzelseiten_01.pdf<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Handbuch Qualitätsmanagement.<br />

Berlin. 2010.<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Leitbild. Berlin. 2010.<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. (Hrsg.): Patenschaftsprojekte – ein Modell<br />

<strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en? Berlin. 2010. Im Internet: www.bagfa.de/index.php?id=170<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Arbeit und Soziales, Referat Information, Publikation, Redaktion (Hrsg.):<br />

Zu Ihrer Sicherheit - Unfallversichert im Ehrenamt. Bonn. 2010. Im Internet:<br />

www.bmas.de/portal/9924/zu_ihrer_sicherheit_unfallversichert_im_ehrenamt.html<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Hauptbericht des Freiwilligensurveys<br />

2009 – Zivilgesellschaft, soziales Kapital und freiwilliges Engagement in Deutschland 1999–<br />

2004–2009“. Berlin. 2010.<br />

Ebert, Olaf / Speck, Karsten: <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in Deutschland. Entwicklung, Profile und Perspektiven.<br />

Erscheint in: Olk, Thomas / Hartnuß, Birger (Hrsg.): Handbuch Bürgerschaftliches Engagement<br />

Enquête-Kommission „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“ des Deutschen Bundestages<br />

(Hrsg.): Bericht Bürgerschaftliches Engagement: auf dem Weg in eine zukunftsfähige Bürgergesellschaft.<br />

Schriftenreihe, Band 4. Opladen. 2002. (= Bundestags-Drucksache 14/8900 vom 03.06.2002.) Im Internet:<br />

http://dip.bundestag.de/btd/14/089/1408900.pdf<br />

Friedrich Ebert Stiftung, Akademie Management und Politik (Hrsg.): Freiwilligen-Engagement professionell<br />

gestalten. Engagierte und aktive Freiwillige gewinnen und beteiligen. Bonn. 2010. Im Internet:<br />

www.fes-mup.de//index/TOKEN/8_Hj_B178rRutFzGlgvp7jOKM3E/M/Ty7Ytw<br />

Initiative „<strong>für</strong> mich, <strong>für</strong> uns, <strong>für</strong> alle“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (Hrsg.):<br />

Sicher engagiert – Versicherungsschutz im Ehrenamt. Berlin. 2007. Im Internet:<br />

www.voev.de/web/export/sites/voev/presse/veroeffentlichungen/Versicherungsschutz_im_Ehrenamt/<br />

41


42<br />

Hessische Landesregierung (Hrsg.): Handbuch Freiwilligentag, Argumente, Erfahrungen, Tipps <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Praxis. Wiesbaden. 2006. Im Internet:<br />

www.gemeinsam-aktiv.de/mm/HandbFreiwilligentag_Endfassung.pdf<br />

Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Bayern (Hrsg.): Handbuch <strong>für</strong> den <strong>Aufbau</strong><br />

von Freiwilligen-Agenturen/ -Zentren bzw. lokalen Anlaufstellen im städtischen und ländlichen Raum.<br />

Aus der Praxis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis. Augsburg. 2010.<br />

LandesEhrenamtsagentur Hessen/Institut <strong>für</strong> Unternehmenskommunikation IFOK (Hrsg.):<br />

Abschlussbericht: Nachhaltige Finanzierungsmodelle <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en. Frankfurt/Main. 2005.<br />

Landesehrenamtsagentur Hessen (Hrsg.): <strong>Leitfaden</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> lokale Engagementförderung. Frankfurt/<br />

Main. 2008. Im Internet: www.gemeinsam-aktiv.de/mm/<strong>Leitfaden</strong>.pdf<br />

Netzwerk Selbsthilfe e.V. (Hrsg.): Fördertöpfe <strong>für</strong> Vereine, selbstorganisierte Projekte und politische<br />

Initiativen. Berlin. 2009. Im Internet zu bestellen:<br />

www.netzwerk-selbsthilfe.de/beratung/foerdertopfbroschuere<br />

Piwko, Rudi: Fundraising als Chance. Arbeitshilfe zur Mittelbeschaffung und Organisationsentwicklung<br />

in Vereinen. Arbeitshilfen <strong>für</strong> Selbsthilfe- und Bürgerinitiativen Nr. 31. Bonn. 2004.<br />

Regionale Servicestelle Berlin der Aktion zusammen wachsen (Hrsg.): Berlin gewinnt 1:1. Ein Überblick<br />

über Berliner Patenschafts- und Mentoringprojekte. Neues bürgerschaftliches Engagement <strong>für</strong> Kinder<br />

und Jugendliche – <strong>für</strong> mehr Bildungschancen – <strong>für</strong> sozialen Zusammenhalt. Berlin. 2010. Im Internet:<br />

www.aktion-zusammen-wachsen.de/rs_data/downloads/berlin/Broschuere_Web_Ansicht.pdf<br />

Speck, Karsten/Backhaus-Maul, Holger: Flächendeckende Präsenz und prekäre Institutionali sierung –<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en in Deutschland. Eine quantitative und qualitative empirische Unter suchung.<br />

Abschlussbericht. Oldenburg/Halle (erscheint unter gleichem Titel im Juni 2011 im VS-Verlag).<br />

Vis a Vis Agentur <strong>für</strong> Kommunikation GmbH (Hrsg.): Unternehmen in der Gesellschaft – Engagement<br />

mit Kompetenz und Personal“. Köln. 2009. Im Internet:<br />

www.visavis-agentur.de/Corporate-Volunteeri.46.0.html<br />

Links:<br />

Aktion zusammen wachsen. Internetseite mit Informationen zu Patenschaften:<br />

www.aktion-zusammen-wachsen.de<br />

Bertelsmann Stiftung. Internetseite mit Informationen zur Marktplatzmethode:<br />

www.gute-geschaefte.org<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Internetseite mit Informationen <strong>zum</strong><br />

Bundesprogramm Freiwilligen<strong>die</strong>nste aller Generationen: www.freiwilligen<strong>die</strong>nste-aller-generationen.de<br />

Bundesverband Deutscher Stiftungen. Stiftungsindex: www.stiftungsindex.de<br />

Netzwerk Lernen durch Engagement der Freudenberg Stiftung. Internetseite mit Informationen zu<br />

Service Learning: www.servicelearning.de/index.php?id=14


Stiftung Mitarbeit. Internetdossier Praxishilfe Fundraising:<br />

www.buergergesellschaft.de/praxishilfen/fundraising/103985/<br />

Stiftung Mitarbeit. Internetdossier Praxishilfe Stiftungen:<br />

www.buergergesellschaft.de/engagementfoerderung/stiftungen/103619/<br />

Nützliche Adressen:<br />

Organisationen <strong>für</strong> das Engagement<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en e.V. – bagfa<br />

Die bagfa ist <strong>die</strong> Interessenvertretung der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in Deutschland und<br />

Ansprech partnerin in allen Fragen rund um <strong>die</strong>se Einrichtungen.<br />

Torstraße 231<br />

10115 Berlin<br />

Tel: 030 / 20 45 33 66<br />

Fax: 030 / 28 09 46 99<br />

bagfa@bagfa.de<br />

www.bagfa.de<br />

Akademie <strong>für</strong> Ehrenamtlichkeit<br />

Die Akademie <strong>für</strong> Ehrenamtlichkeit in Berlin bietet Qualifizierung und Erfahrungsaustausch an.<br />

Auf ihrer Website sind vielfältige Informationen <strong>zum</strong> Thema „Ehrenamt“ zu finden.<br />

Akademie <strong>für</strong> Ehrenamtlichkeit Deutschland (fjs e.V.)<br />

Marchlewskistr. 27<br />

10243 Berlin<br />

Tel: 030 / 275 49 38<br />

Fax: 030 / 279 01 26<br />

akademie@ehrenamt.de<br />

Kursanmeldung nur unter: anmeldung@ehrenamt.de<br />

www.ehrenamt.de<br />

Aktion Mensch<br />

Die Aktion Mensch bietet seit 2006 im Internet unter www.freiwilligendatenbank.de eine Freiwilligendatenbank<br />

an. Die Datenbank ist eine Schnittstelle von Organisationen, <strong>die</strong> Unterstützer suchen, vermittelnden<br />

Stellen und an einem Engagement interessierten Bürger/innen. Dieses Angebot wird gemeinsam<br />

mit der bagfa und ihren Mitgliedern im Rahmen <strong>einer</strong> Kooperation weiterentwickelt.<br />

Aktion Mensch<br />

Heinemannstr. 36<br />

53175 Bonn<br />

info@aktion-mensch.de<br />

www.aktion-mensch.de<br />

www.freiwilligendatenbank.de<br />

43


44<br />

Aktive Bürgerschaft<br />

Die Aktive Bürgerschaft ist in verschiedenen Arbeitsbereichen tätig: Sie berät beim <strong>Aufbau</strong> von Bürgerstiftungen,<br />

engagiert sich im Bereich Corporate Citizenship, führt Fortbildungen im Nonprofit-Management<br />

(auch Freiwilligenmanagement) durch und bereitet Forschungsergebnisse auf.<br />

Außerdem ist sie Herausgeberin verschiedener Me<strong>die</strong>n, auch online.<br />

Reinhardtstr. 25<br />

10117 Berlin<br />

Tel: 030 / 24 00 08 80<br />

Fax: 030 / 24 00 08 89<br />

info@aktive-buergerschaft.de<br />

www.aktive-buergerschaft.de<br />

Bundesnetzwerk bürgerschaftliches Engagement (BBE)<br />

Das bundesweite Netzwerk umfasst bundesweit aktive Einrichtungen aus allen gesellschaftlichen Sektoren<br />

zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements; darunter sind fast alle Bundes länder, <strong>die</strong> Kommunalverbände<br />

sowie <strong>die</strong> Spitzenverbände des gemeinnützigen Sektors und gesellschaftlich engagierte<br />

Firmen. Die inhaltliche Arbeit erfolgt in thematisch gegliederten Arbeitsgruppen. Verfügbar sind viele<br />

Informationen zu Einzelfragen der Engagementpolitik und ein Newsletter zu aktuellen Entwicklungen.<br />

Michaelkirchstr. 17–18<br />

10179 Berlin<br />

Tel: 030 / 62 98 01 10<br />

Fax: 030 / 62 98 01 51<br />

info@b-b-e.de<br />

www.b-b-e.de<br />

Stiftung MITARBEIT<br />

Die Stiftung MITARBEIT fördert bürgerschaftliches Engagement außerhalb von Parteien und großen Verbänden<br />

durch Beratung und Information, Fachtagungen und Seminare, Publikationen und Arbeitshilfen<br />

sowie durch Starthilfezuschüsse (bis zu 500 €) <strong>für</strong> neue Initiativen.<br />

Bornheimer Straße 37<br />

53111 Bonn<br />

Tel: 0228 / 60 42 40<br />

info@mitarbeit.de<br />

www.mitarbeit.de<br />

Wegweiser Bürgergesellschaft<br />

Mit dem Internetportal »Wegweiser Bürgergesellschaft« wendet sich <strong>die</strong> Stiftung MITARBEIT an Initiativen,<br />

Projekte und Non-Profit-Organisationen und bietet Praxishilfen und Unterstützungs möglichkeiten, z.B.<br />

zu folgenden Themen: Vereinspraxis, Veranstaltungsplanung, Fundraising, Kreativitätstechniken, Projekte<br />

überzeugend präsentieren. Neben Informationen zu Engagementförderung und politischer Teilhabe<br />

bietet der Wegweiser Bürgergesellschaft weitere Serviceangebote: ein bundesweiter Veranstaltungskalender,<br />

eine Datenbank zu aktuellen Förderpreisen und Wettbewerben, eine Datenbank bundesweiter<br />

Akteure in verschiedenen Handlungsfeldern sowie ein zwei wöchentlich erscheinender Online-Newsletter<br />

zu Ereignissen, Entwicklungen und Schwerpunkt themen im Bereich Bürgerschaftliches Engagement<br />

und Bürgerbeteiligung.


engagiert-in-deutschland.de<br />

Ziel der Plattform ist es bürgerschaftliches Engagement zu fördern und Engagierte zu unterstützen. Bürgerinnen<br />

und Bürger, Organisationen, Unternehmen und Institutionen haben <strong>die</strong> Möglichkeit sich vorzustellen,<br />

zu vernetzen und zu diskutieren. Daneben gibt es Informationen, Veranstaltungshinweise und<br />

Projektvorstellungen aus der Welt des bürgerschaftlichen Engagements.<br />

Die bagfa kooperiert mit Engagiert in Deutschland und viele <strong>Freiwilligenagentur</strong>en präsentieren<br />

sich dort mit einem eigenen Organisationsprofil.<br />

Michaelkirchstr. 17–18<br />

10179 Berlin-Mitte<br />

Tel: 030 / 62 98 01 04<br />

Fax: 030 / 62 98 01 09<br />

kontakt@engagiert-in-deutschland.de<br />

www.engagiert-in-deutschland.de<br />

Freiwilligenarbeit in Europa: EVC/CEV<br />

Ein europaweites Netzwerk zu Fragen des freiwilligen Engagements mit Geschäftsstelle in Brüssel ist das<br />

European Volunteer Centre / Centre Europeen du Volontariat (CEV).<br />

CEV, Rue de la Science 10<br />

B-1000 Brüssel, Belgien<br />

Tel: + 322511 75 01<br />

cev@cev.be<br />

www.cev.be<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong>en bundesweit und auf Länderebene (lagfas)<br />

Eine ständig aktualisierte Liste von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en findet sich auf den Internetseiten der bagfa.<br />

Eine gute Gelegenheit, <strong>die</strong> Fülle vorhandener Profile und Angebotsideen der <strong>Freiwilligenagentur</strong> zu erkunden.<br />

Nach erfolgter Gründung kann unter <strong>die</strong>ser Adresse auch Ihre <strong>Freiwilligenagentur</strong> stehen!<br />

www.bagfa.de<br />

Lagfa – Landesarbeitsgemeinschaften und Regionalgruppen der bagfa<br />

Baden-Württemberg<br />

Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Baden-Württemberg<br />

Sprecher: Ralf Baumgarth<br />

Freiwilligenbörse Heidelberg<br />

Poststraße 11<br />

69115 Heidelberg<br />

Tel: 06221 / 7 26 21 72<br />

Fax: 06221 / 7 26 21 75<br />

freiwilligenboerse@paritaet-hd.de<br />

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46<br />

Bayern<br />

lagfa bayern e.V. – Landesarbeitsgemeinschaft der Frei willigenagenturen und -zentren in Bayern<br />

www.lagfa-bayern.de<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Krell<br />

Referentin: Isabel Krings<br />

Bürgertreff Philippine-Welser-Str. 5 a<br />

86150 Augsburg<br />

Tel: 0821 / 45 04 22 20<br />

Fax: 0821 / 45 04 22 15<br />

info@lagfa-bayern.de<br />

Berlin<br />

Lagfa – Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Berlin<br />

Sprecherin: Bettina Bofinger<br />

Deutsch-Russischer Austausch e.V.<br />

Europäische <strong>Freiwilligenagentur</strong><br />

Deutsch-Russische Ehrenamtsbörse<br />

Badstr. 44<br />

13357 Berlin<br />

Tel: 030 /44 66 80 23<br />

Fax: 030 / 44 66 80 10<br />

info@austausch.org<br />

bettina.bofinger@austausch.org<br />

Brandenburg<br />

Lagfa – Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Brandenburg<br />

www.lagfa-brandenburg.de<br />

1. Sprecherin: Ramona Franze-Hartmann<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> Cottbus<br />

Zielona-Gora-Straße 16<br />

03048 Cottbus<br />

Tel: 0355 / 4 88 86 63<br />

Fax: 0355 / 4 88 86 64<br />

info@freiwilligenagentur-cottbus.de<br />

r.franze-hartmann@lagfa-brandenburg.de<br />

Vorsitzende: Monika Nitsche<br />

Freiwilligen-Agentur Tatendrang, München<br />

Vorsitzender: Karl-Heinz Sölch<br />

Freiwilligen-Agentur Treffpunkt Ehrenamt, Cham<br />

Sprecherin: Andrea Brandt<br />

FreiwilligenAgentur KreuzbergFriedrichshain<br />

Blücherstr. 37A<br />

10961 Berlin<br />

Tel: 030 / 3 11 66 00 77<br />

Fax: 030 / 3 11 66 00 99<br />

info@<strong>die</strong>-freiwilligenagentur.de<br />

www.<strong>die</strong>–freiwilligenagentur.de<br />

2. Sprecherin: Steffi Wiesner<br />

Koordinierungsstelle <strong>für</strong> Freiwilligenarbeit &<br />

Bürgerengagement im Landkreis Potsdam –<br />

Mittelmark<br />

Magdeburger Str. 12<br />

14806 Belzig<br />

Tel: 033841 / 4 51 16<br />

Fax: 033841 / 38 03 90<br />

swiesner@aafv.de<br />

s.wiesner@lagfa-brandenburg.de


Hessen<br />

Lagfa Hessen e.V. – Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Hessen<br />

1.Vorstand: Hans Lucas<br />

Freiwilligenzentrum Offenbach<br />

An der Winkelmühle 5<br />

63303 Dreieich<br />

Tel: 06103 / 98 75 24<br />

Fax: 06103 / 98 75 35<br />

H.Lucas@Kreis-Offenbach.de<br />

Niedersachsen<br />

Lagfa – Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Niedersachsen<br />

Geschäftsstelle: Kordula Eggers<br />

Freiwilligenzentrum Bonus e.V.<br />

Judenstr. 20<br />

31134 Hildesheim<br />

Tel: 05121 / 3 91 98<br />

Fax: 05121 / 99 83 80<br />

bonus-hi@freiwilligen-zentrum.de<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Lagfa – Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in Nordrhein-Westfalen<br />

www.lagfa-nrw.de<br />

Sprecherin: Ulrike Reddemann<br />

lagfa NRW Koordinationsbüro<br />

c/o Netzwerk Bürgerengagement<br />

Freiwilligenzentrum und<br />

Selbsthilfe-Kontaktstelle<br />

<strong>für</strong> den Kreis Recklinghausen<br />

Oerweg 38<br />

45657 Recklinghausen<br />

Tel: 02361 / 10 97 35<br />

u.reddemann@buergernetzwerk.org<br />

2. Vorstand: Marco Bresciani<br />

ZEIT SPENDEN - <strong>Freiwilligenagentur</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Stadt Darmstadt und den Landkreis<br />

Darmstadt-Dieburg<br />

Rheinstraße 65<br />

64295 Darmstadt<br />

Tel: 06151 / 9 71 20 97<br />

freiwillig@zeit-spenden.de<br />

m.bresciani@lagfa-hessen.de<br />

Sprecher: Adalbert Mauerhof<br />

AWO Region Hannover e.V.<br />

Wilhelmstraße 7<br />

30171 Hannover<br />

Tel: 0511 / 8 11 42 45<br />

Fax: 0511 / 8 11 42 50<br />

Adalbert.Mauerhof@awo-hannover.de<br />

stv. Sprecherin: Andrea Hankeln<br />

Centrum <strong>für</strong> bürgerschaftliches Engagement e.V. (CBE)<br />

Wallstraße 7<br />

45468 Mülheim a.d. Ruhr<br />

Tel: 0208 / 9 70 68 11<br />

Fax: 0208 / 9 70 68 19<br />

info@cbe-mh.de<br />

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48<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Lagfa – Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Rheinland-Pfalz<br />

Sprecherin: Lydia Müller<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> Kaiserslautern<br />

Burgstr. 24<br />

67659 Kaiserslautern<br />

Tel: 0631 / 4 14 53 61<br />

Fax: 0631/4 14 53 62<br />

freiwilligen-agentur@kaiserslautern.de<br />

Saarland<br />

LAG – Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt e.V.<br />

Präsident: Hans Joachim Müller<br />

Tel: 06893/13 73<br />

Fax: 06893/64 47<br />

lag@pro-ehrenamt.de<br />

Sprecher: Carsten Müller-Meine<br />

Ehrenamtsagentur Trier<br />

Balduinstr. 6<br />

54290 Trier<br />

Tel: 0651 / 9 12 07 02<br />

Fax: 0651 / 9 12 07 51<br />

Carsten.Mueller-Meine@ehrenamtsagentur-trier.de<br />

Leiter der Geschäftsstelle: Patrick Dörr<br />

Nauwieser Str. 52<br />

66111 Saarbrücken<br />

Tel: 0681/ 3 79 92 64<br />

Fax: 0681 / 3 79 92 69<br />

kontakt@pro-ehrenamt.de<br />

Sachsen<br />

Lagfa Sachsen e.V.i.G. – Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Sachsen<br />

Vorsitzende: Kirsten Hutte<br />

Freiwilligenbörse Freiberg<br />

Paul-Müller-Str. 78<br />

09599 Freiberg<br />

Tel: 03731/ 76 59 87<br />

Fax: 03731/ 69 95 48<br />

freiboerse@web.de<br />

lagfa@web.de<br />

Vorstandsmitglied: Bettina Buchmann<br />

Treffpunkt Hilfsbereitschaft Dresden<br />

Bürgerstiftung Dresden<br />

Barteldesplatz 2<br />

01309 Dresden<br />

Tel: 0351 / 3 15 81 20<br />

Fax: 0351 / 3 15 81 81<br />

th@buergerstiftung-dresden.de


Sachsen-Anhalt<br />

Lagfa – Landesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en Sachsen-Anhalt e.V.<br />

www.lagfa-lsa.de<br />

Vorsitzender: Olaf Ebert<br />

<strong>Freiwilligenagentur</strong> Halle-Saalkreis e. V.<br />

Leipziger Straße 37<br />

06108 Halle<br />

Tel: 0345 / 2 00 34 11<br />

Fax: 0345 / 2 00 34 12<br />

info@lagfa-lsa.de<br />

Internetportale in den Bundesländern<br />

Baden-Württemberg: www.buergerengagement.de<br />

Bayern: www.wir-fuer-uns.bayern.de<br />

Berlin: www.berlin.de/buergeraktiv<br />

Brandenburg: www.ehrenamt.brandenburg.de<br />

Bremen: www.buergerengagement.bremen.de<br />

Hamburg: www.engagement.hamburg.de | www.aktivoli.de<br />

Hessen: www.gemeinsam-aktiv.de<br />

Mecklenburg-Vorpommern: www.netzwerk-mv.net<br />

Niedersachsen: www.freiwilligenserver.de<br />

Nordrhein-Westfalen: www.engagiert-in-nrw.de<br />

Rheinland-Pfalz: www.wir-tun-was.de<br />

Saarland: www.pro-ehrenamt.de<br />

Sachsen: www.wir-fuer-sachsen.de<br />

Sachsen-Anhalt: www.engagiert-in-sachsen-anhalt.de<br />

Schleswig-Holstein: www.ehrenamt-sh.de<br />

Thüringen: www.thueringer-ehrenamtsstiftung.de<br />

49


50<br />

Die bagfa<br />

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en (bagfa) e.V. ist der bundesweite Dach- und Fachverband<br />

der <strong>Freiwilligenagentur</strong>en, Freiwilligenzentren, Ehrenamtsbörsen, -büros und -zentralen in Deutschland. Sie wurde<br />

im Jahr 1999 als gemeinnütziger, partei- und konfessionsunabhängiger Verein von Vertreter/innen lokaler <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

gegründet.<br />

Ziel der bagfa ist es, <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in ihrer Rolle als lokale Experten und Anlaufstellen des bürgerschaft lichen<br />

Engagements zu stärken. Sie will damit einen Beitrag <strong>zum</strong> <strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> Bürgergesellschaft leisten, in der sich Bürger/<br />

innen, Organisationen, Vereine, Unternehmen und Kommunen <strong>für</strong> eine solidarische Gesellschaft engagieren.<br />

Aufgaben der bagfa sind daher:<br />

Austausch und Fortbildung ermöglichen: Die bagfa begleitet <strong>Freiwilligenagentur</strong>en bei der inhaltlich-konzeptionellen<br />

Weiterentwicklung durch zahlreiche Vernetzungs- und Fortbildungsaktivitäten. So ist <strong>die</strong> Jahrestagung mit<br />

rund 200 Teilnehmenden <strong>die</strong> (Informations-)Plattform <strong>für</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en in Deutschland. Darüber hinaus<br />

werden kontinuierlich Fachthemen in Arbeitsgruppen, Thementagen und Workshops behandelt.<br />

Qualität fördern: Die bagfa unterstützt <strong>die</strong> Qualitätsentwicklung von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en durch ein Qualitätsmanagementsystem<br />

und macht gute Qualität durch das bagfa-Siegel sichtbar.<br />

Anerkennung und Sichtbarkeit schaffen: Die bagfa würdigt den Reichtum an kreativen und innovativen Potenzialen<br />

von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en durch den Innovationspreis. Sie verbreitet das Wissen über und aus ihrem Netzwerk<br />

durch kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Projekte entwickeln: Gemeinsam mit ihren Mitgliedern entwickelt <strong>die</strong> bagfa eigene Projekte oder beteiligt sich<br />

an bundesweiten Modellprojekten zur Erprobung neuer Ansätze, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.<br />

Dazu gehören bisher Projekte in den Bereichen Freiwilligen<strong>die</strong>nste, Patenschaften und Mentoring und<br />

Projekte zur interkulturellen Öffnung von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en.<br />

Interessen vertreten: Die bagfa vertritt <strong>die</strong> Interessen von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en auf Bundesebene. Darüber hinaus<br />

bringt sie <strong>die</strong> Erfahrungen von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en im Dialog mit Politik, Verwaltungen, Unternehmen und Wissenschaft<br />

sowie Stiftungen und anderen Organisationen in <strong>die</strong> gesellschaftliche Debatte ein.<br />

Die bagfa will damit <strong>die</strong> Entwicklung von <strong>Freiwilligenagentur</strong>en fördern, <strong>die</strong> als kompetente Entwicklungsagenturen<br />

zur Nachhaltigkeit des Engagements vor Ort beitragen, indem sie...<br />

Menschen ermutigen, beraten und begleiten, sich mit ihren vielfältigen Fähigkeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft zu engagieren,<br />

gemeinnützige Organisationen, Verwaltung und Wirtschaft unterstützen, sich Engagierten zu öffnen und geeignete<br />

Rahmenbedingungen <strong>für</strong> deren Engagement zu schaffen,<br />

sich an bestehenden Netzwerken beteiligen und neue initiieren,<br />

<strong>die</strong> Veränderungen in der Gesellschaft beobachten und Projekte entwickeln, <strong>die</strong> auf den Bedarf vor Ort reagieren,<br />

weitere Partizipationsmöglichkeiten und Anerkennung <strong>für</strong> Freiwillige schaffen.<br />

Mitglieder der bagfa sind lokale <strong>Freiwilligenagentur</strong>en. Die bagfa verfügt über einen ehrenamtlichen Vorstand und<br />

eine Bundesgeschäftsstelle mit Sitz in Berlin. 12 Landesarbeitsgemeinschaften (lagfas) vertreten <strong>die</strong> <strong>Freiwilligenagentur</strong>en<br />

ihren jeweiligen Bundesländern. Um eine Mitgliedschaft sowohl in der bagfa als auch in der entsprechenden<br />

lagfa kann sich jede <strong>Freiwilligenagentur</strong> in Deutschland bewerben.


www.bagfa.de

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