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Netzwerk Bildung und Migration - leif | lernen erleben in freiburg

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LEIF Doku<br />

<strong>Netzwerk</strong><br />

<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Migration</strong><br />

Erstes, zweites <strong>und</strong><br />

drittes <strong>Netzwerk</strong>, sowie<br />

die <strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

<strong>in</strong> Freiburg<br />

Gefördert vom: Initiative von:<br />

Fotos: © Fotolia.com: 842628 © Franz Pfluegl; © Fotolia.com: Stefan Merkle #23956117; © Fotolia.com: 47media #9759407


Inhalt<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

2<br />

Inhalt<br />

3 Vorwort<br />

4 Infos zu den Treffen des <strong>Netzwerk</strong>s<br />

5 Freiburger Ausgangslage<br />

6 Regionales <strong>Bildung</strong>sbüro<br />

7 Stabstelle Integration<br />

8 LEIF <strong>und</strong> das <strong>Netzwerk</strong><br />

9 Erstes <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

10 Zweites <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

13 Drittes <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

15 <strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

20 Auswertung<br />

21 Ausblick<br />

22 L<strong>in</strong>ks<br />

Herz-Jesu-Kirche, Freiburg im Breisgau, Foto: © 23956117 - Fotolia.com


Gerda Stuchlik<br />

Bürgermeister<strong>in</strong>, Freiburg<br />

Dezernat II<br />

Vorwort<br />

Initiative ergreifen zur nachhaltigen Verbesserung <strong>in</strong> der<br />

<strong>Bildung</strong>steilhabe <strong>und</strong> Integration von Menschen mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> Freiburg.<br />

Mit der Freiburger <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Integrationspolitik wollen wir die <strong>Bildung</strong>ssituation <strong>und</strong> die <strong>Bildung</strong>schancen<br />

von Menschen mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> verbessern. Wir wissen seit den Freiburger <strong>Bildung</strong>sberichten<br />

2008 <strong>und</strong> 2010: trotz Fortschritten z.B. im Bereich der Schulabschlüsse an allgeme<strong>in</strong>bildenden<br />

Schulen haben wir Verbesserungsbedarf. Unsere Strategie heißt Integration durch <strong>Bildung</strong>,<br />

das <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> ist dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong> wichtiger Bauste<strong>in</strong>.<br />

Im <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> können wir das gesamte Know-how der Stadt im Schnittfeld <strong>Migration</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> bündeln. Alle <strong>in</strong> Freiburg <strong>in</strong> den Bereichen <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Integration tätigen Akteur<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Akteure können sich so an den laufenden Diskussionsprozessen zu den Querschnittsthemen<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> beteiligen.<br />

Koord<strong>in</strong>iert wird das <strong>Netzwerk</strong> von der Initiative LEIF <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit dem Regionalen<br />

<strong>Bildung</strong>sbüro im Amt für Schule <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> (Dezernat für Umwelt, Jugend, Schule <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>) <strong>und</strong><br />

dem Büro für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration (Dezernat für Kultur, Integration, Soziales <strong>und</strong> Senioren). So<br />

wird ämter- <strong>und</strong> dezernatsübergreifend sowie themenorientiert zusammen gearbeitet. Wir freuen<br />

uns, Ihnen hier e<strong>in</strong>e weitere Broschüre der Reihe LEIF-Doku vorzulegen.<br />

Sie dokumentiert die ersten drei Treffen des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> von Herbst 2010 bis<br />

Sommer 2011 <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Beteiligung an der 5. Freiburger <strong>Bildung</strong>skonferenz im November 2011. Die<br />

<strong>Netzwerk</strong>treffen verstärken die positive Dynamik. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Teilnehmer zeigen e<strong>in</strong>e<br />

hohe Motivation <strong>und</strong> Bereitschaft sich e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Unsere Strategie trägt erste Früchte: neue Kooperationen<br />

im Schnittfeld <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> s<strong>in</strong>d bereits gebildet, weitere bahnen sich an. Zum<br />

Beispiel plant e<strong>in</strong>e muttersprachliche Lehrer<strong>in</strong> mit ihrer Klasse die Zusammenarbeit mit der Ökostation<br />

oder italienische Lehrfachkräfte werden mit der Oberle Stiftung kooperieren.<br />

Unser Dank gilt allen, die zusammen mit dem Regionalen <strong>Bildung</strong>sbüro, der Stabstelle für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong><br />

Integration <strong>und</strong> dem LEIF-Team das <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> mit Leben erfüllen. Und mit neuen,<br />

Institutionen übergreifenden <strong>und</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Kooperationen zur nachhaltigen Verbesserung <strong>in</strong><br />

der <strong>Bildung</strong>steilhabe <strong>und</strong> Integration von Menschen mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>in</strong> Freiburg beitragen.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre wünschen Ihnen<br />

Gerda Stuchlik<br />

Bürgermeister<strong>in</strong><br />

ulrich von kirchbach<br />

Bürgermeister, Freiburg<br />

Dezernat III<br />

ulrich von kirchbach<br />

Bürgermeister<br />

3<br />

Vorwort<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


Infos<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Infos zu den Treffen des <strong>Netzwerk</strong>s<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

2010/2011<br />

8443440 © AKS - Fotolia.com<br />

4<br />

Gründung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />

Seit dem Gründungstreffen des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

am 29. September 2010 fanden 2011 drei weitere <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

statt: am 23. Februar, am 19. Mai <strong>und</strong> am 30. November 2011<br />

im Rahmen der 5. <strong>Bildung</strong>skonferenz.<br />

<strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

An der 5. <strong>Bildung</strong>skonferenz waren die Mitglieder des <strong>Netzwerk</strong>es<br />

als Gäste e<strong>in</strong>geladen. Das Thema der Konferenz war Integration<br />

durch <strong>Bildung</strong>. Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon <strong>und</strong> Integrationsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Bilkay Öney eröffneten die <strong>Bildung</strong>skonferenz.<br />

Teilnehmende<br />

Zwischen 80 <strong>und</strong> 150 Haupt- <strong>und</strong> Ehrenamtliche aus 65 Freiburger<br />

<strong>Migration</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen nahmen an den Treffen<br />

teil. Die Teilnehmenden teilen die Überzeugung: Institutionen arbeiten<br />

durch übergreifende Kooperationen besser <strong>und</strong> erfolgreicher<br />

– dies belegen e<strong>in</strong>drucksvoll die vorliegenden Evaluationsergebnisse<br />

der <strong>Netzwerk</strong>treffen.<br />

Themen<br />

Auf dem Gründungstreffen zeigten sich als brennende Themen<br />

r<strong>und</strong> um <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>: Elternkompetenz, Übergänge <strong>und</strong><br />

Sprachförderung. Sie wurden auf den weiteren Treffen praxisnah<br />

weiter bearbeitet.<br />

Bilanz<br />

In der Bilanz nach e<strong>in</strong>em Jahr <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

ist festzustellen: Neue Kooperationsbeziehungen zwischen den<br />

<strong>Netzwerk</strong>teilnehmenden s<strong>in</strong>d entstanden, das Netz der Kooperationsbezüge<br />

wird kont<strong>in</strong>uierlich weiter gespannt.


Stadtgarten, Freiburg im Breisgau, Foto: 32641101 © Bill Ernest - Fotolia.com<br />

So f<strong>in</strong>g es an:<br />

Freiburger Ausgangslage<br />

1. <strong>Bildung</strong>sbericht der Stadt Freiburg (2008)<br />

Der 1. <strong>Bildung</strong>sbericht der Stadt Freiburg (2008) brachte e<strong>in</strong>en<br />

großen Fortschritt: er machte sehr differenzierte datenbasierte<br />

Aussagen zur Freiburger <strong>Bildung</strong>ssituation. Er wies beispielsweise<br />

auf schulische Benachteiligungen für ausländische SchülerInnen<br />

h<strong>in</strong>. 2007 wechselten 27,6% der ausländischen, aber 62,1% der<br />

deutschen SchülerInnen auf das Gymnasium. Wie der 2. <strong>Bildung</strong>sbericht<br />

der Stadt Freiburg (2010) zeigte, konnte diese Situation<br />

deutlich verbessert werden: 2009 wechselten bereits 35,9 % ausländische<br />

SchülerInnen <strong>und</strong> 63,4% deutsche SchülerInnen auf das<br />

Gymnasium.<br />

Deutliche Verbesserungen<br />

An Hauptschulen/Werkrealschulen dagegen s<strong>in</strong>d ausländische<br />

SchülerInnen immer noch deutlich überrepräsentiert. 2007 wechselten<br />

15% der deutschen, aber 46,3% der ausländischen SchülerInnen<br />

auf die Hauptschule. Jedoch s<strong>in</strong>d auch hier s<strong>in</strong>d deutliche<br />

Verbesserungen zu verzeichnen: 2009 wechselten nur noch 36,4%<br />

ausländische SchülerInnen <strong>und</strong> 11,5% deutsche SchülerInnen auf<br />

die Hauptschule.<br />

Im Berichtsjahr 2009 konnte die Zahl der ausländischen Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schülern ohne Hauptschulabschluss im Vergleich zum Jahr<br />

2007 auf 12,5% halbiert werden. Diese positive Entwicklung sollte<br />

nachhaltig verstetigt werden.<br />

Geme<strong>in</strong>derat Beschlüsse<br />

Bereits im Februar 2009 fasste der Geme<strong>in</strong>derat Beschlüsse zur<br />

weiteren Verbesserung der Freiburger <strong>Bildung</strong>ssituation: Sozioökonomische<br />

Daten wurden <strong>in</strong> die <strong>Bildung</strong>sberichterstattung aufgenommen<br />

<strong>und</strong> die Gründung e<strong>in</strong>es <strong>Netzwerk</strong>s <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

beschlossen. Laut Geme<strong>in</strong>deratsbeschluss soll das <strong>Netzwerk</strong><br />

als lokale Kommunikations- <strong>und</strong> Austauschplattform für alle Akteur<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Akteure aus der Schnittmenge <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

kommentar<br />

kommentar<br />

Gerda Stuchlik<br />

Bürgermeister<strong>in</strong>, Freiburg<br />

Dezernat II<br />

„Freiburg hat e<strong>in</strong>en<br />

großen Schatz“<br />

„ Freiburg hat e<strong>in</strong>en großen Schatz, den es noch zu heben gilt<br />

– der Sprachschatz von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen, die Deutsch<br />

nicht als Muttersprache, sondern als Zweitsprache sprechen.<br />

Man muss sich e<strong>in</strong>fach mal vorstellen, sie alle würden ihre<br />

Sprachenkenntnisse selbstbewusst <strong>in</strong> das Freiburger gesellschaftliche<br />

<strong>und</strong> wirtschaftliche Leben e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen: Alle würden<br />

davon profitieren. Doch dafür müssen wir noch viel mehr berücksichtigen,<br />

dass zur Sprachbildung <strong>und</strong> Sprachförderung auch die<br />

Stärkung der Muttersprache gehört. Ich b<strong>in</strong> sehr optimistisch,<br />

dass wir sichtbare Erfolge erzielen werden.“<br />

ulrich von kirchbach<br />

Bürgermeister, Freiburg<br />

Dezernat III<br />

„Familien stärken -<br />

Brücken bauen -<br />

engagierte Vorbilder “<br />

„Wir brauchen e<strong>in</strong>fach noch viel mehr Bewusstse<strong>in</strong> für die Auswirkungen<br />

von Armut <strong>in</strong> Familien. Gerade für K<strong>in</strong>der aus armen,<br />

bildungsfernen Familien oder Familien mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

müssen wir die Eltern so früh wie möglich erreichen. Dazu<br />

braucht es Familiennetzwerke im direkten Umfeld. Hier sollten<br />

wir Wege f<strong>in</strong>den, engagierte Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten als<br />

Brückenbauer <strong>in</strong> den Stadtteilen noch besser e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />

Der Vorteil: Sie haben e<strong>in</strong>e größere Nähe zu unseren Zielgruppen<br />

<strong>und</strong> können als Vorbilder wirken.“<br />

fungieren. Von ihm aus sollen kommunale Bedarfe benannt, Handlungsperspektiven<br />

diskutiert <strong>und</strong> Handlungskonzepte entwickelt<br />

werden, die <strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Arbeits- <strong>und</strong> Kooperationsformen<br />

umgesetzt werden.<br />

Start der Initiative Lernen <strong>erleben</strong> <strong>in</strong> Freiburg (LEIF)<br />

Mit dem Start der Initiative Lernen <strong>erleben</strong> <strong>in</strong> Freiburg (LEIF) <strong>und</strong><br />

ihrem Aktionsfeld Integration/ Diversitymanagement im Herbst<br />

2009 stand dafür e<strong>in</strong>e Projektstruktur zur Verfügung.<br />

5<br />

Ausgangslage<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


Regionales <strong>Bildung</strong>sbüro<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Neue kooperationsstruktur für <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Die Initiative LEIF baute das <strong>Netzwerk</strong> auf <strong>und</strong> koord<strong>in</strong>iert se<strong>in</strong>e Aktivitäten –<br />

<strong>in</strong> enger Kooperation mit dem Regionalen <strong>Bildung</strong>sbüro <strong>und</strong> dem Büro<br />

für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration. In dem <strong>Netzwerk</strong> arbeiten alle wesentlichen<br />

Akteure <strong>und</strong> Akteur<strong>in</strong>nen zusammen.<br />

Das Regionale <strong>Bildung</strong>sbüro<br />

Das Regionale <strong>Bildung</strong>sbüro beim Amt für Schule <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> ist<br />

die Geschäftsstelle der <strong>Bildung</strong>sregion Freiburg. Die <strong>Bildung</strong>sregion<br />

Freiburg ist e<strong>in</strong>e neue Kooperationsstruktur der beiden für das<br />

schulische Angebot bedeutendsten Akteure: der Stadt Freiburg als<br />

Schulträger <strong>und</strong> dem Land Baden-Württemberg mit Verantwortung<br />

für die Schulaufsicht. Die <strong>Bildung</strong>sregion ist e<strong>in</strong>e staatlichkommunale<br />

Verantwortungsgeme<strong>in</strong>schaft – seit 2006 zunächst<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>es Projekts, seit 2009 als fest etablierte E<strong>in</strong>richtung.<br />

Ziel ist es, die Freiburger Schulen aller Schularten noch besser zu<br />

unterstützen, damit sie möglichst allen Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern<br />

optimale Lernchancen bieten können – unabhängig von deren<br />

Herkunft <strong>und</strong> sozialer Situation.<br />

unterstützung der Freiburger Schulen<br />

E<strong>in</strong> Schwerpunkt der <strong>Bildung</strong>sregion Freiburg <strong>und</strong> der Aktivitäten<br />

des Regionalen <strong>Bildung</strong>sbüros ist die Unterstützung der Freiburger<br />

Schulen bei der Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung von Konzepten für<br />

die bessere Integration <strong>und</strong> Teilhabe von Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern<br />

mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>.<br />

Mit dem Innovationsfonds fördert die <strong>Bildung</strong>sregion viele Projekte<br />

an Schulen. R<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Drittel davon verfolgen das Ziel, K<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Jugendliche mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> besser zu fördern <strong>und</strong> zu<br />

<strong>in</strong>tegrieren. Beispiele dafür s<strong>in</strong>d die Projekte „Steigerung der <strong>Bildung</strong>schancen<br />

von Migrantenk<strong>in</strong>dern durch Sensibilisierung der<br />

Eltern für das Thema <strong>Bildung</strong>“ oder „achtplus <strong>Migration</strong>“.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong>tegriert das Regionale <strong>Bildung</strong>sbüro <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e<br />

Fortbildungsangebote für Lehrerteams <strong>und</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs für Lehrer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Lehrer ausdrücklich die Vielfalt der kulturellen Herkunft <strong>in</strong><br />

Schulklassen – <strong>und</strong> den professionellen Umgang mit Heterogenität.<br />

Ziel der als „Freiburger Neue Lernkultur“ konzipierten Qualifizierungsreihe<br />

s<strong>in</strong>d gel<strong>in</strong>gende <strong>Bildung</strong>sbiographien <strong>und</strong> mehr<br />

<strong>Bildung</strong>sgerechtigkeit für Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler.<br />

Das Regionale <strong>Bildung</strong>sbüro br<strong>in</strong>gt als <strong>in</strong>stitutioneller Partner des<br />

<strong>Netzwerk</strong>s <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> neben Expertise <strong>und</strong> Ressourcen<br />

70 Schulen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> <strong>Netzwerk</strong> von zahlreichen außerschulischen<br />

Partner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Partner e<strong>in</strong>.<br />

6<br />

kommentar<br />

Foto: 35674132 © Robert Kneschke - Fotolia.com<br />

Niko Georgi<br />

stellvertretender Leiter des<br />

Regionalen <strong>Bildung</strong>sbüros Freiburg<br />

„Strategische Allianz der<br />

<strong>Bildung</strong>sakteure“<br />

„Die <strong>Bildung</strong>sregion kann man als strategische Allianz der vielen<br />

<strong>Bildung</strong>sakteure – Schulen, Behörden, Institutionen, Vere<strong>in</strong>e,<br />

sonstige Gruppierungen – oder als strukturierte Kooperation all<br />

dieser Akteure begreifen. Vom Ziel her lässt sich die <strong>Bildung</strong>sregion<br />

als <strong>Netzwerk</strong> zur Ermöglichung erfolgreicher Lern- <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>sbiographien<br />

verstehen. <strong>Bildung</strong>sregion bedeutet schließlich<br />

auch: Schulen arbeiten <strong>und</strong> entwickeln sich <strong>in</strong> Vernetzung mit<br />

anderen Schulen <strong>und</strong> außerschulischen Partnern, mit Orten<br />

formellen <strong>und</strong> non-formalen Lernens.“


Die Stabstelle für <strong>Migration</strong><br />

<strong>und</strong> Integration<br />

Städtische Anlaufstelle für alle<br />

Freiburger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Freiburger r<strong>und</strong> um<br />

das Thema <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration<br />

Das Ziel der Freiburger Stadtpolitik<br />

Die Stabstelle für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration ist städtische Anlaufstelle<br />

für alle Freiburger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Freiburger r<strong>und</strong> um das Thema<br />

<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration. Das Ziel der Freiburger Stadtpolitik<br />

ist es, die gleichberechtigte mitgestaltende Teilhabe der 60.000<br />

Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus 160 Ländern <strong>in</strong> allen<br />

Bereichen der Gesellschaft voranzubr<strong>in</strong>gen. Diesem Ziel ist die<br />

Stabstelle für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration verpflichtet.<br />

kommentar<br />

Hans Ste<strong>in</strong>er<br />

Leiter der Stabstelle für <strong>Migration</strong><br />

<strong>und</strong> Integration Stadt Freiburg<br />

„Herausforderungen<br />

stellen <strong>und</strong> die Chance<br />

ergreifen“<br />

„Migrantenselbstorganisationen s<strong>in</strong>d gleichberechtigte Partner<br />

<strong>und</strong> wollen so wahrgenommen werden. Wir müssen ihre Erfahrung<br />

nutzen, uns geme<strong>in</strong>sam den Herausforderungen stellen <strong>und</strong><br />

die Chance ergreifen, im engen Zusammenwirken e<strong>in</strong>e offene,<br />

<strong>in</strong>terkulturelle Ressourcen nutzende attraktive <strong>und</strong> aktivierende<br />

kommunale <strong>Bildung</strong>slandschaft zu gestalten“.<br />

Rathaus, Freiburg im Breisgau, Foto: 5952737 © ernstboese - Fotolia.com<br />

Ihre Aufgaben s<strong>in</strong>d entsprechend weit gefächert, sie<br />

- stellt dem Geme<strong>in</strong>derat <strong>und</strong> kommunalpolitischen Entscheidungsträgern<br />

zu allen <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration betreffenden<br />

Themen <strong>und</strong> Fragen Informationen <strong>und</strong> Expertise zur Verfügung,<br />

- koord<strong>in</strong>iert die Angebote der dazu tätigen Träger <strong>und</strong> entwickelt<br />

das kommunale Angebot entsprechend dem Bedarf<br />

weiter,<br />

- <strong>in</strong>formiert Ratsuchende <strong>und</strong> leitet sie bei Bedarf an die entsprechenden<br />

Stellen weiter,<br />

- arbeitet mit Schulen, Unternehmen, Verbänden, Initiativen<br />

<strong>und</strong> Migrantenorganisationen zusammen,<br />

- fördert <strong>und</strong> unterstützt die <strong>in</strong>terkulturelle Öffnung von Behörden<br />

<strong>und</strong> Institutionen,<br />

- eröffnet Chancen für Teilhabe <strong>und</strong> Partizipation <strong>und</strong> stellt sicher,<br />

dass bei kommunalen Entscheidungen die Belange von<br />

Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten Beachtung f<strong>in</strong>den,<br />

- qualifiziert Fachkräfte <strong>und</strong> bietet Fortbildungen an,<br />

- fungiert als Geschäftsstelle des alle fünf Jahre gewählten Migranten-<br />

<strong>und</strong> Migrant<strong>in</strong>nenbeirats, der die Belange der Freiburger<br />

Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten vertritt.<br />

Die Stabstelle für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration ist Impulsgeber <strong>und</strong><br />

Träger von Projekten, die e<strong>in</strong>en Beitrag zur Verbesserung der<br />

gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

leisten. E<strong>in</strong> Beispiel dafür ist das Projekt FrauenSTÄRKEN im<br />

Quartier (s. S.22).<br />

7<br />

Stabstelle Integration<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


LEIF <strong>und</strong> das <strong>Netzwerk</strong><br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

LEIF <strong>und</strong> das <strong>Netzwerk</strong><br />

<strong>Bildung</strong>sgerechtigkeit heißt, dass alle Freiburger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Freiburger<br />

gleichen Zugang zu <strong>Bildung</strong> haben unabhängig von Alter, Geschlecht<br />

oder Herkunft. Dafür müssen Strukturen verbessert <strong>und</strong><br />

<strong>Bildung</strong>sangebote transparenter werden.<br />

Diesem Auftrag ist die Initiative Lernen <strong>erleben</strong> <strong>in</strong> Freiburg (LEIF)<br />

als Teil der B<strong>und</strong>es<strong>in</strong>itiative Lernen vor Ort (LvO) verpflichtet: LEIF<br />

versteht sich als e<strong>in</strong> umfassendes Strukturprojekt mit dem Ziel, die<br />

<strong>Bildung</strong>steilhabe <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>sgerechtigkeit <strong>in</strong> Freiburg zu steigern<br />

<strong>und</strong> lebenslanges Lernen zu verankern. Damit dies gel<strong>in</strong>gt, br<strong>in</strong>gt<br />

LEIF die Beteiligten zu neuen <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären, Institutionen übergreifenden<br />

Kooperationen zusammen: <strong>in</strong> themenbezogenen Arbeitsgruppen,<br />

<strong>Netzwerk</strong>en, Initiativen <strong>und</strong> Projekten. So auch im<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>.<br />

In <strong>in</strong>sgesamt sechs Aktionsfeldern br<strong>in</strong>gt LEIF solche<br />

Strukturen <strong>und</strong> kooperationen auf den Weg:<br />

1. <strong>Bildung</strong>smanagement (Gesamtsteuerung)<br />

2. <strong>Bildung</strong>sberatung<br />

3. Übergangsmanagement<br />

4. Integration/ Diversitymanagement<br />

(u.a. zuständig für das <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>)<br />

5. Wirtschaft, Technik, Umwelt <strong>und</strong> Wissenschaft (WTUW)<br />

6. <strong>Bildung</strong>smonitor<strong>in</strong>g<br />

(Generierung von Steuerungswissen)<br />

Das erste <strong>und</strong> sechste Aktionsfeld bilden e<strong>in</strong>e Art Klammer um<br />

die anderen vier. LEIF stellt generell die <strong>in</strong>haltlich-konzeptionelle<br />

Vernetzung aller Aktionsfelder sicher. E<strong>in</strong> Beispiel: Bereits auf dem<br />

ersten Treffen des <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> (LEIF-Aktionsfeld<br />

Integration/ Diversitymanagement) zeigte sich sehr deutlich,<br />

dass e<strong>in</strong>e wirksame Sprachförderung für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

* 2 s. Veröffentlichung der Stadt Freiburg (Juni 2011): LEIF-Doku Forschungsräume<br />

8<br />

kommentar Foto: © Thomas Kunsch<br />

Veronika Schönste<strong>in</strong><br />

Leiter<strong>in</strong> der Initiative LEIF<br />

„Vernetzung <strong>und</strong><br />

Partizipation“<br />

„Die Initiative LEIF soll dazu beitragen, dass <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> Freiburg<br />

für alle Bürger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Bürger transparenter <strong>und</strong> zugänglicher<br />

wird – für jeden E<strong>in</strong>zelnen <strong>und</strong> unabhängig von Alter, Geschlecht<br />

oder Herkunft. Dazu müssen wir Kooperationsstrukturen<br />

aufbauen <strong>und</strong> weiterentwickeln – zusammen mit den <strong>Bildung</strong>sakteuren<br />

hier vor Ort. Deshalb liegt der Schwerpunkt unserer<br />

Arbeit auf Vernetzung <strong>und</strong> Partizipation. Das <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Migration</strong> ist e<strong>in</strong> sehr gelungenes Beispiel für diesen Ansatz:<br />

Se<strong>in</strong>e Mitglieder bilden e<strong>in</strong> sehr breites Spektrum ab, sitzen an<br />

e<strong>in</strong>em Tisch, können sich persönlich wahrnehmen <strong>und</strong> viel vone<strong>in</strong>ander<br />

<strong>lernen</strong>. Hier werden neue Arten von Beteiligung möglich.“<br />

mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e unerlässliche Voraussetzung für<br />

deren gleichberechtigte Teilhabe an <strong>Bildung</strong> ist. Erziehungspersonal<br />

<strong>und</strong> Lehrfachkräfte sollten deshalb nachqualifiziert <strong>und</strong><br />

gestärkt werden, um <strong>in</strong> der täglichen Arbeit Erleichterungen zu<br />

erfahren. Es zeigte sich auch, dass dabei die Elternhäuser beteiligt<br />

werden sollten. Deshalb sorgt LEIF dafür, dass Teilhabe- <strong>und</strong> Integrationsfragen,<br />

durchgängige Sprachbildung, Übergänge <strong>und</strong> E<strong>in</strong>beziehung<br />

der Eltern als <strong>in</strong>tegrale Bestandteile <strong>in</strong> möglichst viele<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Projekte der e<strong>in</strong>zelnen Aktionsfelder e<strong>in</strong>fließen.<br />

Im Projekt Freiburger Forschungsräume aus dem Aktionsfeld<br />

WTUW zum Beispiel ist dies gut gelungen: K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche<br />

sollen an Natur<strong>erleben</strong> <strong>und</strong> Naturforschen herangeführt <strong>und</strong><br />

gleichzeitig systematisch <strong>in</strong> ihrer Sprachentwicklung gefördert<br />

werden. * 2


Münster Freiburg im Breisgau, Foto: © rsester #599266-Fotolia.com<br />

Das erste <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

29. September 2010<br />

Nach <strong>in</strong>tensiven Vorbereitungen konnte das konstituierungs-<br />

treffen am 29. September 2010 stattf<strong>in</strong>den.<br />

Im ersten <strong>Netzwerk</strong>treffen kamen r<strong>und</strong> 140 Personen im<br />

Bürgerhaus Zähr<strong>in</strong>gen zusammen. Pädagog<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Pädagogen<br />

aus Kitas, Schulen <strong>und</strong> außerschulischen <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen,<br />

Vertreter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Vertreter von Migrantenorganisationen<br />

<strong>und</strong> muttersprachliche Lehrfachkräfte. Vertreten waren auch der<br />

Freiburger Gesamtelternbeirat, das Regierungspräsidium, das<br />

Staatliche Schulamt, das Amt für Schule <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>, das ehemalige<br />

Sozial- <strong>und</strong> Jugendamt sowie Wohlfahrtsverbände. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d im <strong>Netzwerk</strong> aktiv: Konsularische Vertreter, Mitglieder<br />

des Geme<strong>in</strong>derats <strong>und</strong> des Migrant<strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> Migrantenbeirats,<br />

Mittler <strong>und</strong> Multiplikatoren wie auch engagierte E<strong>in</strong>zelpersonen.<br />

Bürgermeister<strong>in</strong> Gerda Stuchlik <strong>und</strong> Bürgermeister Ulrich von<br />

Kirchbach bekannten sich zur Strategie, Integration durch <strong>Bildung</strong><br />

<strong>in</strong> allen Bereichen des Lebenslangen Lernens <strong>in</strong> der Stadt Freiburg<br />

zu verankern. Dazu sollen die <strong>Netzwerk</strong>teilnehmenden die aktuellen<br />

Bedarfslagen <strong>und</strong> Handlungsperspektiven diskutieren <strong>und</strong><br />

die Ergebnisse den politischen Gremien der Stadt zur Verfügung<br />

stellen.<br />

<strong>Netzwerk</strong>partner<br />

Die Vertreter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Vertreter der drei tragenden <strong>in</strong>stitutionellen<br />

Partner des <strong>Netzwerk</strong>s – Initiative LEIF: Veronika Schönste<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> Hatice Hagar, Stabstelle für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration: Hans<br />

Ste<strong>in</strong>er <strong>und</strong> von dem Regionalen <strong>Bildung</strong>sbüro: Hartmut Allgaier<br />

(früher Rolf Wiedenbauer) <strong>und</strong> Nico Georgi – zeigten sich überzeugt,<br />

dass die Stadt e<strong>in</strong> solches <strong>Netzwerk</strong> braucht: um das gesamte<br />

Know-how <strong>und</strong> Engagement im Bereich <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

noch besser zu bündeln, abzustimmen <strong>und</strong> dadurch den K<strong>in</strong>dern, Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> noch bessere<br />

<strong>und</strong> gezieltere Förderung <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>steilhabe zu ermöglichen.<br />

kommentar<br />

Hatice Hagar<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong> der<br />

Initiative LEIF<br />

„unsere Ziele <strong>und</strong> Themen<br />

s<strong>in</strong>d sichtbar geworden“<br />

„Wir haben die Nennungen des ersten <strong>Netzwerk</strong>treffens ausgewertet<br />

<strong>und</strong> zusammengefasst. Auf dieser Basis s<strong>in</strong>d die Ziele<br />

entwickelt <strong>und</strong> die Themen sichtbar geworden. Qualifizierte<br />

Sprachförderung beg<strong>in</strong>nend <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätte, die Übergänge<br />

<strong>in</strong> die Schule <strong>und</strong> weiterführende Schulen, Übergänge <strong>in</strong><br />

Beruf <strong>und</strong> Studium, Stärkung der Kompetenz der Eltern <strong>und</strong> ihre<br />

Mitwirkung <strong>in</strong> den Kitas <strong>und</strong> Schulen.“<br />

Rita Pr<strong>in</strong>zen vom Aktionsfeld <strong>Bildung</strong>smonitor<strong>in</strong>g der Initiative LEIF<br />

stellte das Konzept der Tiefenanalyse „<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>“ vor.<br />

Sie richtet den Fokus auf drei Aspekte: 1. auf den Stadtteil Brühl-<br />

Beurbarung als sozialräumlichen Ansatz, auf Personen im Übergangssystem<br />

<strong>und</strong> 3. Sprachförderung/-bildung. Die Ergebnisse<br />

werden <strong>in</strong> dem <strong>Netzwerk</strong> vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert werden.<br />

Geme<strong>in</strong>same Ziele & Aufgaben<br />

Anschließend diskutierten je sechs Personen <strong>in</strong> Dialoggruppen<br />

mögliche geme<strong>in</strong>same Ziele <strong>und</strong> Aufgaben. Sie erarbeiteten die<br />

Themen mit hohem Handlungsbedarf <strong>und</strong> stellten ihre Ergebnisse<br />

dem Plenum vor. Zusammen mit den Auswertungen der zum<br />

Abschluss ausgegebenen Fragebögen lieferten sie die <strong>in</strong>haltlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für das zukünftige Leitbild des <strong>Netzwerk</strong>s. Ebenso<br />

H<strong>in</strong>weise, welche Themen <strong>und</strong> Aufgabenpakete aus Sicht der<br />

Teilnehmenden vorrangig <strong>in</strong> der Initiative LEIF <strong>und</strong> dem <strong>Netzwerk</strong><br />

bearbeitet werden sollen: Qualifizierte Sprachförderung beg<strong>in</strong>nend<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätte, die Übergänge <strong>in</strong> die Schule <strong>und</strong> weiterführende<br />

Schule, Übergänge <strong>in</strong> Beruf <strong>und</strong> Studium, Stärkung der<br />

Kompetenz der Eltern <strong>und</strong> ihre Mitwirkung <strong>in</strong> Kitas <strong>und</strong> Schulen.<br />

9<br />

Erstes <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


Zweites <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

<strong>Netzwerk</strong>,<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Migration</strong><br />

10<br />

Zweites <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

23. Februar 2011<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Was wir wie erreichen wollen.<br />

- Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, die <strong>Bildung</strong>schancen von<br />

Menschen mit <strong>Migration</strong>sgeschichte <strong>in</strong> Freiburg zu verbessern.<br />

- Wir verstehen uns als e<strong>in</strong> <strong>Netzwerk</strong>. Jede/r Teilnehmer/<strong>in</strong><br />

ist e<strong>in</strong> wichtiger „Knoten“, der mit Kopf, Herz <strong>und</strong> Hand zum<br />

Gel<strong>in</strong>gen des Ganzen beiträgt.<br />

- Das <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> dient dazu, Informationen<br />

auszutauschen, vone<strong>in</strong>ander zu <strong>lernen</strong>, konkrete<br />

Ideen für Freiburg zu entwickeln <strong>und</strong> diese geme<strong>in</strong>sam umzusetzen.<br />

- Wir wollen ke<strong>in</strong>e Papiere verfassen, sondern konkrete<br />

Kooperationen bilden, neue <strong>und</strong> bessere Angebote entwickeln,<br />

um die Zielgruppen <strong>in</strong> unserer Stadt wirksam zu erreichen.<br />

Wir treffen uns 2 Mal pro Jahr.<br />

- Die E<strong>in</strong>ladungen zu den Treffen erfolgen durch LEIF. Alle<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Teilnehmer s<strong>in</strong>d bereit, ihre Kontaktdaten<br />

den <strong>Netzwerk</strong>mitgliedern zur Verfügung zu stellen.<br />

Wer dies nicht möchte, <strong>in</strong>formiert LEIF.<br />

- Die Ergebnisse der <strong>Netzwerk</strong>treffen werden von LEIF protokolliert<br />

<strong>und</strong> den Teilnehmenden per Email zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

- Informelle <strong>und</strong> selbstorganisierte Treffen von <strong>Netzwerk</strong>mitgliedern<br />

s<strong>in</strong>d ausdrücklich erwünscht, werden von<br />

städtischer Seite jedoch nicht koord<strong>in</strong>iert oder protokolliert.<br />

- Wir gehen fair, offen <strong>und</strong> unterstützend mite<strong>in</strong>ander um.<br />

Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> „<strong>Netzwerk</strong> auf Augenhöhe“.


1 k<strong>in</strong>der<br />

2 Von<br />

3 Struktureller<br />

4 Bürgerschaftliches<br />

5 Chancen<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>Migration</strong> 23.02.2011<br />

Erfolgreiche Beispiele<br />

In neun Themen<strong>in</strong>seln diskutierten die<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

anschließend die, im ersten <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

identifizierten wichtigen Themen.<br />

<strong>und</strong> Eltern stark machen – Elternarbeit <strong>in</strong> der kita<br />

Impulsgeber<strong>in</strong>:<br />

Christ<strong>in</strong>e Hartmann, Pädagogische Leiter<strong>in</strong> der<br />

Kita Violett Freiburg<br />

<strong>und</strong> mit Eltern <strong>lernen</strong> –<br />

Elternarbeit <strong>in</strong> der Gr<strong>und</strong>schule<br />

Impulsgeber:<br />

Edgar Bohn, Rektor der Anne-Frank-Schule Freiburg<br />

umgang <strong>und</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von<br />

Seitene<strong>in</strong>steigern im <strong>Bildung</strong>ssystem –<br />

<strong>in</strong>ternationale Vorbereitungsklassen im<br />

kepler-Gymnasium<br />

Impulsgeber<strong>in</strong>:<br />

Cornelia Heller, Lehrer<strong>in</strong> am Kepler-Gymnasium Freiburg<br />

Engagement als Ressource<br />

für das Schulleben<br />

Impulsgeber<strong>in</strong>:<br />

Ilse Kühn, Rektor<strong>in</strong> der Lortz<strong>in</strong>gschule Freiburg<br />

durch Mehrsprachigkeit <strong>in</strong> Freiburger<br />

Gr<strong>und</strong>schulen<br />

Impulsgeber<strong>in</strong>nen:<br />

Yvonne Decker <strong>und</strong> Katja Schnitzer,<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiter<strong>in</strong>nen an der<br />

Pädagogischen Hochschule Freiburg<br />

6 Vone<strong>in</strong>ander<br />

7 Erhöhung<br />

8 Mehr<br />

9 Wie<br />

Lernen – Studierende <strong>und</strong> k<strong>in</strong>der<br />

aus deutschen <strong>und</strong> Migrantenfamilien<br />

erschließen sich neue Lebenswelten<br />

Impulsgeber<strong>in</strong>:<br />

Dr. Hildegard Wenzler-Cremer, wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong> an der Pädagogischen Hochschule Freiburg<br />

von Chancengerechtigkeit mit durchgehender<br />

Sprachbildung <strong>und</strong> DaZ-Qualifikationen<br />

Impulsgeber<strong>in</strong>:<br />

Prof. Dr. Ingelore Oomen-Welke, em. Professor<strong>in</strong> an der<br />

Pädagogischen Hochschule Freiburg<br />

Chancen auf <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Arbeit: Anerkennung<br />

ausländischer Abschlüsse/ Ausbildungsberechtigung für<br />

unternehmerInnen<br />

Impulsgeber<strong>in</strong> <strong>und</strong> Impulsgeber:<br />

Virg<strong>in</strong>ia Gamarra de Lang, Mitarbeiter<strong>in</strong> im Büro für<br />

<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration der Stadt Freiburg <strong>und</strong><br />

Anibal Marques, <strong>Bildung</strong>sberater <strong>in</strong> der<br />

Handwerkskammer Freiburg<br />

können die Ressourcen der Migranten, ihre Qualifikationen<br />

<strong>und</strong> beruflichen Erfahrungen im <strong>Bildung</strong>sprozess<br />

im Stadtteil genutzt werden?<br />

Impulsgeber<strong>in</strong>nen:<br />

Natalia Bas<strong>in</strong>a <strong>und</strong> Elena Khramtsova, ent-ra GbR,<br />

Interkulturelles Coach<strong>in</strong>g Freiburg<br />

11<br />

Zweites <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


Zweites <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Unterstützung durch Ehrenamtliche<br />

führt zu messbaren Erfolgen<br />

Dies war e<strong>in</strong>er der wichtigen Punkte <strong>in</strong> den Diskussionen, ganz<br />

deutlich <strong>in</strong> der Themen<strong>in</strong>sel 4: Es g<strong>in</strong>g um die Lortz<strong>in</strong>gschule, die<br />

e<strong>in</strong>en hohen Anteil von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

hat. Die Schulleiter<strong>in</strong> stellte alle Förder- <strong>und</strong> Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für die K<strong>in</strong>der ihrer Schule vor:<br />

Mitwirkung der Eltern<br />

Eltern der Lortz<strong>in</strong>gschule wirken im Schulleben mit: U.a. im Fördervere<strong>in</strong><br />

der Schule, der Veranstaltungen organisiert, Stiftungsgelder<br />

<strong>und</strong> andere Mittel akquiriert, damit außergewöhnliche Projekte<br />

möglich werden. Oder sie betreuen die Bibliothek der Kulturen<br />

an der Schule <strong>und</strong> machen beim Elterncafé mit – e<strong>in</strong> Ort, an dem<br />

Eltern viele <strong>in</strong>formelle Kontakte knüpfen <strong>und</strong> Lehrer <strong>und</strong> Lehrer<strong>in</strong>nen<br />

die persönliche Beziehungsarbeit zu den Eltern vertiefen können.<br />

Außerdem organisieren Eltern immer wieder muttersprachliche<br />

Begleitkurse für andere Eltern, damit sie ihre K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der<br />

Schule besser begleiten können.<br />

kommentar<br />

12<br />

Ilse kühn<br />

Rektor<strong>in</strong> der Lortz<strong>in</strong>gschule,<br />

Freiburg<br />

„Schulerfolg für k<strong>in</strong>der“<br />

„Es ist e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> zentraler Gel<strong>in</strong>gensfaktor für den Schulerfolg<br />

der K<strong>in</strong>der, dass die Eltern e<strong>in</strong>bezogen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die <strong>Bildung</strong>sprozesse<br />

ihrer K<strong>in</strong>der.“<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>Migration</strong> 19.05.2011<br />

Sprachförderung<br />

Die Schule nimmt am Projekt Leselernpaten der Stadt Freiburg<br />

teil. Ehrenamtliche fördern e<strong>in</strong>zelne Schulk<strong>in</strong>der gezielt, <strong>in</strong>dem sie<br />

mit ihnen lesen. Die Schule macht als e<strong>in</strong>e von vier Schulen beim<br />

Projekt Mentor <strong>Migration</strong> mit, <strong>in</strong> dem Studierende der Pädagogischen<br />

Hochschule <strong>und</strong> der Katholischen Hochschule für e<strong>in</strong> Jahr<br />

die Patenschaft für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d meistens mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

übernehmen. Sie gestalten zusammen mit dem K<strong>in</strong>d für zwei bis<br />

drei St<strong>und</strong>en wöchentlich die Freizeit <strong>und</strong> eröffnen ihm so viele<br />

<strong>in</strong>formelle (Sprach)-Lernchancen, z.B. beim Erk<strong>und</strong>en der Stadt,<br />

Tagebuch gestalten, schwimmen gehen oder Fahrrad reparieren.<br />

kommentar<br />

Dr. Hildegard<br />

Wenzler-Cremer<br />

Wissenschaftliche Evaluator<strong>in</strong> des<br />

Projekts Mentor <strong>Migration</strong>,<br />

Pädagogische Hochschule Freiburg<br />

<strong>und</strong> ebenfalls <strong>in</strong> Südw<strong>in</strong>de e.V.:<br />

„Es hat sich viel bewegt“<br />

„Die Aussagen der verschiedenen Beteiligten zeigen, dass die<br />

Studierenden durch <strong>in</strong>tensive Beziehungsarbeit das Selbstbewusstse<strong>in</strong>,<br />

das Interesse <strong>und</strong> die Kenntnisse der K<strong>in</strong>der gestärkt<br />

<strong>und</strong> erweitert haben.<br />

Bei den Studierenden hat sich viel bewegt. Sie beurteilen das<br />

Projekt für sich als große Lernerfahrung <strong>und</strong> Chance, sich mit der<br />

Situation von Migrantenk<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> ihren Familien ause<strong>in</strong>ander<br />

zusetzen. Sie schildern, dass sich ihre E<strong>in</strong>stellungen teilweise<br />

stark verändert haben <strong>und</strong> Vorurteile abgebaut wurden.“<br />

Fazit - In Freiburg liegt e<strong>in</strong> großer Schatz verborgen …<br />

Das war e<strong>in</strong> weiteres Fazit des 2. <strong>Netzwerk</strong>treffens, so auch bei<br />

Thema 9. Dort stellte man fest: Das Know-how der Menschen mit<br />

<strong>Migration</strong>sgeschichte stellt e<strong>in</strong>en Reichtum der Stadt dar, der sich<br />

noch nicht ausreichend entfalten konnte. Mit e<strong>in</strong>er besseren E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

<strong>in</strong> die kommunalen Strukturen könnte dieser Reichtum<br />

auch strategisch genutzt werden. Z.B. könnten kompetente Migrant<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Migranten <strong>in</strong> den Stadtteilen bei den Elternabenden<br />

<strong>in</strong> den Kitas, Schulen, Jugendzentren <strong>und</strong> außerschulischen <strong>Bildung</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Beratungse<strong>in</strong>richtungen etc. als Expert<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Experten<br />

zum E<strong>in</strong>satz kommen. Sie hätten e<strong>in</strong>en besseren Zugang zur<br />

Zielgruppe <strong>und</strong> würden dabei Vorbildfunktion übernehmen.


<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>Migration</strong> 19.05.2011<br />

Drittes <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

19. Mai 2011<br />

Eltern- <strong>und</strong> Frauenbildung sowie der Umgang mit Mehrsprachigkeit<br />

– das war das Thema der Veranstaltung <strong>in</strong> der Weiherhofschule.<br />

Denn die Teilnehmenden hatten <strong>in</strong> der Befragung des vorhergehenden<br />

Treffens den Wunsch ausgedrückt, sich über möglichst<br />

viele gelungene praktische Beispiele <strong>und</strong> Aktivitäten im Schnittfeld<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> <strong>in</strong>formieren zu können. Deshalb wurden<br />

nach der Begrüßung durch Bürgermeister Ulrich Kirchbach Best-<br />

Practice-Beispiele zur Elternbildung <strong>und</strong> Sprachförderung vorgestellt:<br />

Best-Practice-Beispiele <strong>in</strong> Freiburg -<br />

FrauenSTÄRkEN<br />

Evelyn Gierth, Mitarbeiter<strong>in</strong> im Büro für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration der<br />

Stadt Freiburg <strong>und</strong> ihr Team stellten das Projekt FrauenSTÄRKEN vor.<br />

Das Projekt ist der Anfang der Freiburger Strategie, über Programme<br />

zu Frauenförderung <strong>und</strong> Frauenstärkung das Thema <strong>Bildung</strong><br />

über die Frauen <strong>in</strong> bildungsferne Familien zu tragen. Die Mittel kommen<br />

aus dem Europäischen Sozialfonds, dem B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium<br />

für Arbeit <strong>und</strong> von der Stadt Freiburg, die sich erfolgreich an der<br />

Ausschreibug des Programms „XENOS – Integration <strong>und</strong> Vielfalt“<br />

beworben hat. Seit November 2010 gibt es im Freiburger Stadtgebiet<br />

zehn Treffpunkte für Frauen unterschiedlicher Herkunft. In<br />

jedem Treffpunkt ist e<strong>in</strong>e kompetente Leiter<strong>in</strong> mit eigener <strong>Migration</strong>serfahrung<br />

für die Frauen Ansprechpartner<strong>in</strong>.<br />

Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass die beteiligten Frauen<br />

Angebote <strong>und</strong> Inhalte aktiv mitgestalten können. Während der Öffnungszeiten<br />

gibt es e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derbetreuung. Insgesamt wurden 340<br />

Frauen aus 40 Nationen regelmäßig erreicht.<br />

Der Träger ist e<strong>in</strong> <strong>Netzwerk</strong> aus Caritasverband Freiburg-Stadt<br />

e.V., Diakonie, Erwachsenenbegegnungsstätte We<strong>in</strong>garten,<br />

K.I.O.S.K. e.V., Nachbarschaftswerk e.V. <strong>und</strong> Südw<strong>in</strong>d e.V.<br />

Die Koord<strong>in</strong>ation liegt beim Büro für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration der<br />

Stadt Freiburg.<br />

Initiative MikiXX<br />

Katja Meeh, Mitglied bei MiKiXX, stellte den Vere<strong>in</strong> MiKiXX vor, e<strong>in</strong>e<br />

Initiative zur Förderung von begabten K<strong>in</strong>dern mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> der Gr<strong>und</strong>schule. Ziel ist es, diese K<strong>in</strong>der ab der 2. Klasse<br />

so zu fördern, dass ihnen der Übergang <strong>in</strong> die Realschule oder <strong>in</strong><br />

das Gymnasium gel<strong>in</strong>gt.<br />

In sieben Freiburger Gr<strong>und</strong>schulen fördern ehrenamtliche Betreuer<strong>in</strong>nen,<br />

meistens ehemalige Lehrer<strong>in</strong>nen, drei bis fünf K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>er<br />

Jahrgangsstufe an den Schulen. Sie treffen sich e<strong>in</strong> bis zwei Mal pro<br />

Woche für 1,5 St<strong>und</strong>en am Nachmittag <strong>und</strong> immer <strong>in</strong> Absprache mit<br />

Klassenlehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Eltern. Durch die kont<strong>in</strong>uierliche Förderung<br />

im Deutschen erleichtern sie den meisten K<strong>in</strong>dern den Übergang<br />

zu e<strong>in</strong>er weiterführenden Schule.<br />

Sie fördern derzeit r<strong>und</strong> 70 K<strong>in</strong>der mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Seit<br />

Beg<strong>in</strong>n des Projekts wechselten 59 Prozent der entlassenen K<strong>in</strong>der<br />

auf das Gymnasium, 31 Prozent auf die Real- <strong>und</strong> 10 Prozent<br />

auf die Hauptschule.<br />

Die Betreuer<strong>in</strong>nen von MiKiXX wollen noch mehr Ehrenamtliche<br />

gew<strong>in</strong>nen, um nach <strong>und</strong> nach begabte Migrantenk<strong>in</strong>der von allen<br />

Freiburger Gr<strong>und</strong>schulen fördern zu können.<br />

Das Interesse von Seiten der Eltern ist groß, ihre K<strong>in</strong>der bei MiKiXX<br />

anzumelden, aber die Kapazitäten reichen nicht für alle Interessierten<br />

aus.<br />

Sprachenvielfalt an Freiburger Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Förderschulen<br />

E<strong>in</strong> weiterer Programmpunkt des 3. <strong>Netzwerk</strong>treffens war die Vorstellung<br />

der Studie “FreiSprachen – E<strong>in</strong>e Erhebung zur Sprachenvielfalt<br />

an Freiburger Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Förderschulen” (http://www.<br />

freidaz.de/ ). Katja Schnitzer <strong>und</strong> Yvonne Decker, Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen an der Pädagogischen Hochschule Freiburg<br />

präsentierten die Ergebnisse ihrer Studie:<br />

Danach sprechen 40 Prozent der Gr<strong>und</strong>schulk<strong>in</strong>der <strong>und</strong> über<br />

50 Prozent der K<strong>in</strong>der aus Freiburger Förderschulen Deutsch als<br />

Zweitsprache <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gen somit bereits Sprachkompetenzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

anderen Sprache mit. Sie zeigten auf, dass Schulen bestimmte<br />

Instrumente <strong>und</strong> Rahmenstrukturen brauchen, um diese <strong>in</strong>dividuellen<br />

Ressourcen <strong>und</strong> Fähigkeiten besser e<strong>in</strong>zubeziehen <strong>und</strong> zu<br />

nutzen.<br />

13<br />

Drittes <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


Drittes <strong>Netzwerk</strong>treffen<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Projekt Rucksack<br />

Reg<strong>in</strong>a Wernet, Leiter<strong>in</strong> des K<strong>in</strong>dergarten St. Bernhard im Stadtteil<br />

Brühl-Beurbarung <strong>und</strong> Sophie Kirschke, Initiative LEIF, stellten das<br />

Projekt Rucksack-Kita vor:<br />

Das Programm Rucksack-Kita ist e<strong>in</strong> Programm für Elternbildung<br />

<strong>und</strong> Sprachbildung. Es ermöglicht Erfolge <strong>in</strong> Deutsch durch Erfolge<br />

<strong>in</strong> der Muttersprache. Rucksack-Kita wird seit März 2011 <strong>in</strong> drei<br />

Kitas <strong>in</strong> den Stadteilen Brühl-Beurbarung <strong>und</strong> Haslach e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Seit dem Schuljahr 2011/2012 fördern 19 Eltern ihre K<strong>in</strong>der zuhause<br />

<strong>in</strong> der Muttersprache anhand von ausgewählten Themenmodulen,<br />

z.B. Körperteile. Parallel dazu wird <strong>in</strong> der Kita gezielt Deutsch entlang<br />

desselben Themenmoduls gesprochen. So wird bewusst e<strong>in</strong>e<br />

parallele Förderung <strong>in</strong> beiden Sprachen angegangen <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

der späteren Unterrichts- <strong>und</strong> Fachsprache vorbereitet.<br />

kommentar<br />

<strong>Netzwerk</strong>-News<br />

14<br />

Alexandra Fritz<br />

Leiter<strong>in</strong> der AWO-Kita<br />

Hornusstraße<br />

„Interesse <strong>und</strong><br />

Engagement“<br />

„Seit wir <strong>in</strong> unserer Kita mit dem Rucksackprogramm arbeiten,<br />

gibt es viel mehr Kontakt zwischen uns Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> den<br />

Eltern. Vor den Ferien gab es z.B. e<strong>in</strong>e Tanzaufführung von den<br />

Rucksackeltern. Zum ersten Mal s<strong>in</strong>d auch die Väter dazugekommen.<br />

Auch beim Kita-Ausflug waren Väter dabei. Diese Offenheit<br />

kannten wir vorher nicht. Man merkt, dass <strong>in</strong> den Rucksackfamilien<br />

Interesse <strong>und</strong> Engagement herrscht, die Hausaufgaben<br />

werden regelmäßig <strong>und</strong> sorgfältig angefertigt. Und wir <strong>erleben</strong><br />

deutliche Sprachfortschritte der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Deutsch.“<br />

L<strong>in</strong>k-Adressen<br />

Noch mehr Infos zu den vorgestellten<br />

Projekten f<strong>in</strong>den Sie<br />

unter den L<strong>in</strong>ks auf Seite 22.<br />

Rucksack<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

19.05.11<br />

Ausgebildete „Elternbegleiter<strong>in</strong>nen“,<br />

Frauen mit Zuwanderungsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>,<br />

führen die Eltern bei wöchentlichen Treffen<br />

<strong>in</strong> die Themen <strong>und</strong> Übungen e<strong>in</strong>. Die<br />

Eltern bekommen die „Hausaufgabe“ mit,<br />

die tägliche Arbeit mit dem K<strong>in</strong>d zu protokollieren.<br />

Die Protokolle werden dann<br />

beim folgenden Treffen besprochen.<br />

Ursprünglich <strong>in</strong> den Niederlanden entwickelt,<br />

wurde die Rucksack-Kita an<br />

deutsche Lebensumstände angepasst. Das Konzept basiert auf<br />

der Erfahrung, dass e<strong>in</strong>e Sprache leichter erlernt wird, wenn man<br />

die sprachlichen Gr<strong>und</strong>lagen der Muttersprache beherrscht. Es<br />

wird <strong>in</strong> vielen Kommunen e<strong>in</strong>gesetzt. In Freiburg s<strong>in</strong>d bereits sieben<br />

Elternbegleiter<strong>in</strong>nen ausgebildet, die nach <strong>und</strong> nach <strong>in</strong> den drei beteiligten<br />

Kitas zum E<strong>in</strong>satz kommen.<br />

Möglich wurde dies, weil der „Lokale Stiftungsverb<strong>und</strong>“, der sich<br />

im Rahmen der Aktivitäten von LEIF zusammengef<strong>und</strong>en hat,<br />

das Programm bis zum Juli 2012 zur Hälfte mitf<strong>in</strong>anziert. E<strong>in</strong> weiterer<br />

Schritt zur F<strong>in</strong>anzierung wurde im Frühjahr 2012 vom Amt<br />

für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche beigetragen: es übernimmt die Kosten<br />

für die Koord<strong>in</strong>ationsstelle, die langfristig bei der Volkshochschule<br />

Freiburg angesiedelt se<strong>in</strong> wird. Er hat se<strong>in</strong>e Unterstützung für e<strong>in</strong><br />

Reg<strong>in</strong>a Wernet<br />

Leiter<strong>in</strong> des K<strong>in</strong>dergarten<br />

St. Bernhard im<br />

Stadtteil Brühl-Beurbarung<br />

„Enge Verknüpfung der<br />

Sprachförderung zwischen<br />

Eltern <strong>und</strong> k<strong>in</strong>dern“<br />

„Ich habe viele Sprachförderprogramme kennengelernt. Aber<br />

ke<strong>in</strong>es bietet diese enge Verknüpfung <strong>und</strong> Abstimmung zwischen<br />

Eltern, K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Erzieher<strong>in</strong>nen. Sprachbildungsarbeit geht<br />

e<strong>in</strong>her mit Beziehungsarbeit: zwischen K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Eltern,<br />

zwischen K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Erzieher<strong>in</strong>nen, zwischen Eltern <strong>und</strong> Erzieher<strong>in</strong>nen.<br />

Alle profitieren davon.“<br />

Dieser Programmpunkt entsprach dem Wunsch der Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Teilnehmer, das <strong>Netzwerk</strong>treffen zum <strong>in</strong>tensiven Informationsaustausch<br />

<strong>und</strong> zur Suche nach Kooperationspartnern zu nutzen. Bei den <strong>Netzwerk</strong>-News konnten sich die Teilnehmenden<br />

gegenseitig über kle<strong>in</strong>e Schritte, erste Kooperationen, E<strong>in</strong>drücke <strong>und</strong> Erfahrungen <strong>in</strong>formieren. Sowohl vorbereitete als auch spontane<br />

News bereicherten die R<strong>und</strong>e, z.B. Informationen zu <strong>Netzwerk</strong>en für <strong>Bildung</strong>spartner e.V., Elternmentoren <strong>und</strong> zu Veranstaltungen,<br />

Sprach- <strong>und</strong> Förderangeboten oder Broschüren wie z.B. der Elternbroschüre , die <strong>in</strong> vier Sprachen vorliegt.<br />

kommentar


Integrationsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Bilkay Öney besucht Freiburg<br />

<strong>Bildung</strong>skonferenz 30.11.2011<br />

5. Freiburger<br />

<strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

30. November 2011<br />

Die 5. Freiburger <strong>Bildung</strong>skonferenz am 30.11.2011 stellte die Thematik<br />

„<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Integration“ <strong>in</strong> den Mittelpunkt.<br />

Besucher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Besucher<br />

Sie war von zahlreichen Vertreter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Vertretern aus dem<br />

gesamten Freiburger <strong>Bildung</strong>sbereich besucht: u.a. des Geme<strong>in</strong>derates,<br />

der Schulen <strong>und</strong> Kitas, von Behörden, der Arbeitsagentur,<br />

der Universität, der Handwerkskammer, der freien Träger, von Eltern<br />

<strong>und</strong> Migranten, darunter viele Mitglieder des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>Bildung</strong><br />

<strong>und</strong> Integration. Sowohl das Thema der <strong>Bildung</strong>skonferenz als<br />

auch der Besuch der baden-württembergischen Integrationsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

hatte Anlass gegeben, die Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> zur 5. <strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

e<strong>in</strong>zuladen.<br />

Nach den Grußworten der baden-württembergische Integrationsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Bilkay Öney eröffnete Freiburgs Oberbürgermeister<br />

Dr. Dieter Salomon die Konferenz.<br />

kommentar<br />

kommentar<br />

Bilkay Öney<br />

baden-württembergische<br />

M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Integration<br />

„Teufelskreis<br />

durchbrechen“<br />

„ Auf den ersten Blick sche<strong>in</strong>t die Welt <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

<strong>und</strong> auch <strong>in</strong> Freiburg <strong>in</strong> Ordnung: niedrige Arbeitslosigkeit, gutes<br />

Abschneiden der <strong>Bildung</strong> bei PISA-Studien. Auf den zweiten<br />

Blick wird allerd<strong>in</strong>gs klar: Menschen mit ausländischen Wurzeln<br />

s<strong>in</strong>d weniger erfolgreich <strong>in</strong> den Schulen, sie s<strong>in</strong>d am Arbeitsmarkt<br />

abgehängt <strong>und</strong> somit auch stärker von Armut bedroht.<br />

Diesen Teufelskreis gilt es, zu durchbrechen. Freiburg engagiert<br />

sich mit der Initiative LEIF vorbildhaft.<br />

An der Lortz<strong>in</strong>gschule bekam ich e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck davon, wie<br />

Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Erzieher<strong>in</strong>nen sich beim Thema Sprachvermittlung<br />

weiterbildeten, wie lebendig, aber auch strukturiert<br />

<strong>und</strong> engagiert die Teilnehmer<strong>in</strong>nen bei der Sache waren. Sie s<strong>in</strong>d<br />

es, die den Unterschied vor Ort machen <strong>und</strong> die K<strong>in</strong>der für das<br />

Lesen, Lernen <strong>und</strong> Wissen wollen begeistern.<br />

Nur mit ihrem täglichen Engagement, mit den Eltern, den vielen<br />

Ehrenamtlichen <strong>und</strong> den Kommunen wird es gel<strong>in</strong>gen, die Weichen<br />

unserer K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er guten Zukunft zu stellen.<br />

Unsere Zukunft hängt von gut ausgebildeten Menschen ab –<br />

gleich welcher Herkunft.“<br />

Dr. Dieter Salomon<br />

Oberbürgermeister<br />

Freiburg im Breisgau<br />

„<strong>Bildung</strong> ist die<br />

Schlüsselqualifikation“<br />

„Das Rathaus sieht Integration <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> als Querschnittsaufgabe<br />

für Politik <strong>und</strong> Ämter. Integration <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> gehören<br />

zusammen, <strong>und</strong> deshalb s<strong>in</strong>d sie Chefsache <strong>in</strong> der Stadtpolitik.<br />

<strong>Bildung</strong> ist die Schlüsselqualifikation für erfolgreiche Lebenswege<br />

<strong>und</strong> für das Gel<strong>in</strong>gen von Integration. Deshalb <strong>in</strong>vestieren wir<br />

bereits für K<strong>in</strong>der im Vorschulalter <strong>in</strong> Sprach- <strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuelle<br />

Förderung, um ihnen gerechte Chancen für e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />

Schullaufbahn <strong>und</strong> gute Ausbildung zu geben.<br />

In gleicher Weise müssen wir auch über e<strong>in</strong>e Öffnung der Verwaltung<br />

für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

nachdenken. Angesichts des demographischen Wandels<br />

stellt sich diese Aufgabe als e<strong>in</strong>e Herausforderung der nächsten<br />

Jahre dar.“<br />

15<br />

<strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


<strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

16


Vielfalt als Ressource<br />

Veronika Schönste<strong>in</strong> von der Initiative LEIF, Niko Georgi vom Regionalen <strong>Bildung</strong>sbüro<br />

<strong>und</strong> Hans Ste<strong>in</strong>er von der Stabstelle für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration stellten je drei kommunale<br />

Maßnahmen vor, die zur Verbesserung der <strong>Bildung</strong>ssituation von Menschen<br />

mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>in</strong> Freiburg beitragen. Das waren u.a. die Projekte <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

„Stärken vor Ort“, „Heterogenität im Klassenzimmer“ <strong>und</strong> „Sprachräume <strong>in</strong><br />

Forschungsräumen“.<br />

Anschließend hielt Prof. Alfred Holzbrecher von der Pädagogischen<br />

Hochschule Freiburg e<strong>in</strong>en Fachvortrag zum Thema „<strong>Bildung</strong><br />

<strong>und</strong> Diversität“. Kern se<strong>in</strong>er Aussage: Diversity heißt, die Potentiale<br />

von Heterogenität zu erkennen <strong>und</strong> wertzuschätzen. Deutungsmuster,<br />

<strong>in</strong> deren Zentrum vor allem Defizite <strong>und</strong> Schwächen<br />

stehen, seien zu überw<strong>in</strong>den. Es gehe darum, die Ressourcen <strong>und</strong><br />

Stärken <strong>in</strong> den Blick zu nehmen. Dadurch könnten Diskrim<strong>in</strong>ierungen<br />

abgebaut <strong>und</strong> die Zugänge zu den Unterstützungssystemen<br />

auch für Menschen mit bildungsbenachteiligtem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

verbessert werden. Es gelte, diese Perspektiven entlang aller Lebensphasen<br />

<strong>und</strong> Stationen der <strong>Bildung</strong>sbiografie e<strong>in</strong>zunehmen.<br />

Dies brauche strukturelle Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> Konzepte, e<strong>in</strong><br />

praktisches Beispiel dafür sei das Freiburger <strong>Netzwerk</strong> für <strong>Bildung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Migration</strong>.<br />

Diversität<br />

Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden das Thema Diversität<br />

entlang der Lebensl<strong>in</strong>ie: was bedeutet Diversity für gel<strong>in</strong>gende<br />

Übergänge entlang der Lebensl<strong>in</strong>ie z.B. für <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>und</strong> für <strong>Bildung</strong>sberater? Inwieweit hilft die Diversity-Perspektive,<br />

die Übergänge besser vorzubereiten? Wie kann nach dem Übergang<br />

an dem angeknüpft werden, was vorher war? Tenor war:<br />

unsere Gesellschaft ist auf die Ressourcen der Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Migranten angewiesen. Wir können es uns nicht leisten, ihre Ressourcen<br />

brach liegen zu lassen.<br />

E<strong>in</strong>ige Teilnehmer erläuterten, welche Bedeutung Diversität<br />

für ihre E<strong>in</strong>richtung hat:<br />

kommentar<br />

kommentar<br />

Dr. He<strong>in</strong>er Schanz<br />

Vizerektor der Universität<br />

Freiburg<br />

„<strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

erkennen <strong>und</strong> fördern“<br />

„Die Universität Freiburg ist e<strong>in</strong>e der größten <strong>Bildung</strong>s<strong>in</strong>stitutionen<br />

<strong>in</strong> Freiburg. Wir begrüßen es sehr, dass die Stadt Freiburg<br />

im <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> e<strong>in</strong>en Raum zum Austausch<br />

eröffnet. Wenn alle Freiburger <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen das<br />

Potential von Menschen mit <strong>Migration</strong>sh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> erkennen <strong>und</strong><br />

fördern, bedeutet dies langfristig e<strong>in</strong>en Zugew<strong>in</strong>n an kultureller,<br />

gesellschaftlicher <strong>und</strong> wissenschaftlicher Vielfalt – <strong>und</strong> sichert<br />

somit auch die Zukunftsfähigkeit Freiburgs als attraktiver Wissenschafts-<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsstandort.“<br />

Michael Dilger<br />

Leiter <strong>Bildung</strong>smanagement HWK/<br />

Leiter der Gewerbe Akademie<br />

Standort Freiburg:<br />

„Diversity“<br />

„Diversity, so me<strong>in</strong>e feste Überzeugung, ist e<strong>in</strong>e der Stärken des<br />

Handwerks. So werden z.B. 33 Prozent aller Auszubildenden mit<br />

ausländischem Pass <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> Handwerksbetrieben ausgebildet.<br />

Diversity heißt für uns auch, dass wir viele Menschen<br />

mit E<strong>in</strong>schränkungen fördern.<br />

Gerade im Handwerk arbeiten oft ältere, erfahrene <strong>und</strong> jüngere<br />

Menschen zusammen <strong>und</strong> ergänzen sich mit ihren Fähigkeiten.<br />

Auch die Frauen s<strong>in</strong>d bei uns gut vertreten. Bei uns f<strong>in</strong>den<br />

Menschen mit ihrer Individualität <strong>und</strong> Unterschiedlichkeit <strong>in</strong><br />

den verschiedensten Aufgabenbereichen Wertschätzung <strong>und</strong><br />

Anerkennung.“<br />

17<br />

<strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


<strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Gespräche zur Diversität<br />

Die Diskussionen <strong>und</strong> Gespräche zur Diversität entlang der Lebensl<strong>in</strong>ie<br />

konnten an sieben r<strong>und</strong>en Stehtischen vertieft werden.<br />

Die Besonderheit: jeder Tisch repräsentierte e<strong>in</strong>en spezifischen<br />

<strong>Bildung</strong>sübergang im Lebenslauf <strong>und</strong> war mit Expert<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Experten<br />

als Gastgeber<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Gastgeber besetzt.<br />

An folgenden <strong>Bildung</strong>sübergängen konnte mit den jeweiligen<br />

Gastgeber<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Gastgebern diskutiert werden:<br />

18<br />

Manfred Vossler<br />

Leiter des Staatlichen Schulamts<br />

Freiburg<br />

„Soziale Vielfalt“<br />

Auftrag für alle Pädagogen. Wir setzen Diversity um, <strong>in</strong>dem wir<br />

z.B. für <strong>in</strong>klusive Schulangebote sorgen, die Lehrkräfte für die<br />

E<strong>in</strong>richtung von jahrgangsgemischten Klassen oder Familienklassen<br />

motivieren oder <strong>in</strong> den Schulen verstärkt auf die<br />

Kompetenzorientierung setzen <strong>und</strong> Teilleistungsschwächen noch<br />

stärker fördern. Dazu gehört auch, dass wir an den Schulen die<br />

‚<strong>Netzwerk</strong>arbeit Migranten machen Schule‘ aktiv befördern.<br />

Doch ich sehe auch Beispiele von <strong>in</strong>stitutioneller Diskrim<strong>in</strong>ierung,<br />

die endlich <strong>in</strong> die Diskussion gekommen s<strong>in</strong>d. Z.B. die Ausgrenzung<br />

von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen mit unterschiedlichem Leistungsniveau<br />

durch überwiegend frontale Unterrichtssituationen,<br />

Sitzenbleiben oder durch Schulverweise ohne Prävention oder<br />

Chance auf Wiedergutmachung.“<br />

kommentar „Der Umgang mit „Sozialer Vielfalt“ ist e<strong>in</strong>e Aufgabe <strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />

Foto: 842628 © Franz Pfluegl - Fotolia.com


<strong>Bildung</strong>sübergänge<br />

Diskussionsgr<strong>und</strong>lage<br />

Übergänge<br />

Übergang Familie – kiTa<br />

Alexandra Fritz, Leiter<strong>in</strong> der AWO-Kita Hornusstraße<br />

<strong>und</strong> Birgit Rappenecker, Südw<strong>in</strong>d e.V.<br />

Übergang kiTa – Gr<strong>und</strong>schule<br />

Cathr<strong>in</strong> von Essen, Vorstand der<br />

Wilhelm Oberle-Stiftung<br />

Übergang Gr<strong>und</strong>schule – Weiterführende Schulen<br />

Rolf Behrens, Schulleiter Kepler-Gymnasium <strong>und</strong><br />

Raphael Rauscher, Staatliches Schulamt Freiburg<br />

Übergang Schule – Ausbildung – Beruf<br />

Inge Tritz Geschäftsleiter<strong>in</strong> der Fördergesellschaft der<br />

Handwerkskammer <strong>und</strong> Ibrahim Sarialt<strong>in</strong>,<br />

Fördergesellschaft der Handwerkskammer<br />

Übergang Schule – Studium – Beruf<br />

Eva Welsch, Leiter<strong>in</strong> des Service Center Studium der<br />

Universität Freiburg <strong>und</strong> Angelika Vogelbacher,<br />

Leiter<strong>in</strong> des Zentrums für Lehrerbildung an der<br />

Universität Freiburg<br />

Übergang Beruf - berufliche Weiterbildung<br />

Heike Schierbaum, <strong>Bildung</strong>scoach, HWK <strong>und</strong> Andreas<br />

Gässler, Leiter des Regionalbüros Emmend<strong>in</strong>gen,<br />

Freiburg, Breisgau Hochschwarzwald, Lörrach,<br />

Waldshut des <strong>Netzwerk</strong> Fortbildung<br />

Übergang Erwachsene, Senior<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Senioren<br />

Eva von Rekowski, Leiter<strong>in</strong> der VHS Freiburg <strong>und</strong><br />

Frau Gisela Endel, Seniorenstudium an der<br />

Pädagogischen Hochschule Freiburg<br />

19<br />

<strong>Bildung</strong>skonferenz<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


Auswertung<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Foto: 11849158 © Jakub Jirsak - 123 RF.com<br />

kommentar<br />

Auswertung<br />

im<br />

Überblick<br />

20<br />

Cathr<strong>in</strong> von Essen<br />

Vorstand der Wilhelm Oberle-<br />

Stiftung <strong>und</strong> Vertreter<strong>in</strong> des Lokalen<br />

Stiftungsverb<strong>und</strong>s Freiburg<br />

„Bemühungen bündeln“<br />

„Die <strong>Netzwerk</strong>treffen s<strong>in</strong>d für mich ganz besondere Veranstaltungen:<br />

sehr lebendig <strong>und</strong> viele <strong>in</strong>teressante Gesprächspartner.<br />

Man kann <strong>in</strong> kurzer Zeit <strong>in</strong>haltlich so viel Neues <strong>lernen</strong> <strong>und</strong><br />

wichtige Kontakte knüpfen. E<strong>in</strong> sehr geeigneter Rahmen, um<br />

die Bemühungen <strong>in</strong> Freiburg für mehr <strong>Bildung</strong>sgerechtigkeit zu<br />

bündeln. Das gibt uns als Stiftungsverb<strong>und</strong> die Sicherheit, mit<br />

dem Rucksackprogramm e<strong>in</strong> erfolgversprechendes Projekt zu<br />

fördern.“<br />

Wichtigste Ergebnisse der<br />

<strong>Netzwerk</strong>befragungen<br />

Wer zielsicher <strong>und</strong> erfolgreich agieren will, muss die Ausgangslage<br />

<strong>und</strong> die Wirkungen der eigenen Aktivitäten gut kennen. Deshalb<br />

werden die Teilnehmenden im Rahmen der Qualitätssicherung der<br />

Initiative LEIF zwei Mal jährlich auf den <strong>Netzwerk</strong>treffen per Fragebogen<br />

um Rückmeldungen gebeten.<br />

Die <strong>Netzwerk</strong>befragungen von 2010 <strong>und</strong><br />

2011 zeigen deutliche Trends:<br />

- Die meisten befragten Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

glauben, dass die verfolgten Ziele ihrer jeweiligen Institutionen<br />

nur oder zum<strong>in</strong>dest nur effektiv über e<strong>in</strong> <strong>Netzwerk</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>tensive Zusammenarbeit mit anderen Kooperationspartnern<br />

erreicht werden können. Generell halten sie den<br />

Vernetzungsprozess als solchen für sehr wichtig.<br />

- Sie haben e<strong>in</strong>e hohe Motivation zur Mitarbeit im <strong>Netzwerk</strong>.<br />

- Bereits beim 2. <strong>Netzwerk</strong>treffen hatten e<strong>in</strong> Viertel der Befragten<br />

neue Kooperationspartner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> -partner gef<strong>und</strong>en,<br />

e<strong>in</strong>ige Teilnehmende konnten schon erste Ergebnisse<br />

aus der neuen Zusammenarbeit verbuchen. Knapp<br />

90 Prozent der Befragten wünschen sich weitere Kooperationspartner<br />

<strong>und</strong> -partner<strong>in</strong>nen.<br />

- Die Mehrheit der <strong>Netzwerk</strong>teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> -teilnehmer<br />

ist davon überzeugt, dass im <strong>Netzwerk</strong> klare <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>same<br />

Ziele vorliegen.<br />

- Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Teilnehmer wollen das <strong>Netzwerk</strong><br />

dafür nutzen, noch mehr Transparenz über <strong>Bildung</strong>sangebote,<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Projekte zu bekommen <strong>und</strong> herzustellen.<br />

Es gibt also e<strong>in</strong>e sehr gute Ausgangslage für die weitere<br />

Zusammenarbeit im <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> <strong>und</strong><br />

man darf auf zukünftige vielversprechende kooperationen<br />

<strong>in</strong>nerhalb des <strong>Netzwerk</strong>s gespannt se<strong>in</strong>.


Freiburger<br />

<strong>Bildung</strong> im<br />

Fokus<br />

Bilanz bis heute:<br />

die Freiburger Strategie Integration durch <strong>Bildung</strong> ist <strong>in</strong> Gang gekommen,<br />

Kooperationen auf allen Ebenen s<strong>in</strong>d angebahnt. Themen<br />

<strong>und</strong> Anliegen, die durch die Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Teilnehmer geäußert<br />

wurden, wurden aufgegriffen, thematisiert oder Ansprechpartner<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Ansprechpartner für diese Themen gef<strong>und</strong>en.<br />

Auf Anregungen aus dem <strong>Netzwerk</strong> legte LEIF im W<strong>in</strong>ter 2010 <strong>in</strong><br />

vier Sprachen die Elternbroschüre LEIF Info für Eltern <strong>und</strong> K<strong>in</strong>der –<br />

K<strong>in</strong>der, Schule, Zukunft mit vielen Informationen für Eltern <strong>in</strong> den<br />

Kitas <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulen vor.<br />

kommunikation <strong>und</strong> der Informationsfluss<br />

Ebenfalls auf Anregungen des <strong>Netzwerk</strong>s konnte beim Amt für<br />

Schule <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> e<strong>in</strong> „Dolmetscherpool“ gebildet werden. Ehrenamtliche<br />

Dolmetscher <strong>und</strong> Dolmetscher<strong>in</strong>nen können <strong>in</strong> Kitas<br />

<strong>und</strong> Schulen bei Elterngesprächen zum Übersetzen e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden. Sie können von den Lehrfachkräften oder von den Eltern<br />

angefordert werden. Damit sollen die Kommunikation <strong>und</strong> der Informationsfluss<br />

ermöglicht oder verbessert werden. Denn die<br />

Kita- <strong>und</strong> Schulk<strong>in</strong>der profitieren davon, wenn ihre Eltern e<strong>in</strong>en<br />

guten Kontakt zur E<strong>in</strong>richtung pflegen können. E<strong>in</strong>e erste Qualifizierung<br />

der Dolmetscher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Dolmetscher hat bereits statt<br />

gef<strong>und</strong>en, weitere s<strong>in</strong>d für das Jahr 2012 geplant. Zur Zeit s<strong>in</strong>d im<br />

Dolmetscherpool über 86 Personen enthalten. Sie können <strong>in</strong> 24<br />

Sprachen übersetzen, darunter Albanisch, Französisch oder Suaheli.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Bereits bestehende <strong>und</strong> seit Gründung des <strong>Netzwerk</strong>s angestoßene<br />

Kooperationen nutzen das <strong>Netzwerk</strong> als Plattform für Information,<br />

Erfahrungsaustausch. So wird <strong>in</strong> der Stadt Transparenz über<br />

die Angebote <strong>und</strong> Aktivitäten hergestellt.<br />

„Migranten machen Schule“<br />

U.a. wird die Freiburger Gruppe des b<strong>und</strong>esweiten <strong>Netzwerk</strong>s<br />

„Migranten machen Schule“ – e<strong>in</strong> Zusammenschluss von Lehrer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Lehrern mit <strong>Migration</strong>sgeschichte – <strong>in</strong> den Treffen des<br />

<strong>Netzwerk</strong>s <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong> se<strong>in</strong>e Aktivitäten vorstellen.<br />

umsetzungserfolge<br />

Die Freiburger Strategie<br />

Die geme<strong>in</strong>nützige Elternstiftung Baden-Württemberg wurde<br />

durch das <strong>Netzwerk</strong> aktiviert Schulungen für muttersprachliche<br />

Lehrkräfte anzubieten. Die Elternstiftung nutzt das <strong>Netzwerk</strong> als<br />

Forum, um Anfragen zu sammeln <strong>und</strong> Informationen weiter zu<br />

geben. Auch die Elternmentoren, ebenfalls ausgebildet durch die<br />

geme<strong>in</strong>nützige Elternstiftung Baden-Württemberg, nutzen das<br />

<strong>Netzwerk</strong> als Informationsplattform. Der Verlag Salam arbeitet <strong>in</strong>zwischen<br />

mit Multiplikator<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Multiplikatoren aus dem <strong>Netzwerk</strong><br />

an e<strong>in</strong>em neuen <strong>in</strong>terkulturellen K<strong>in</strong>derbuch.<br />

Das Amt für Schule <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> hat e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ierungsstelle e<strong>in</strong>gerichtet,<br />

die zukünftig anfragende Schulen gezielt mit passenden<br />

außerschulischen Unterstützungspartner<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> -partnern zusammen<br />

br<strong>in</strong>gt.<br />

um die Wirkungen des <strong>Netzwerk</strong>es nachhaltig sicher zu stellen<br />

wird überlegt, wie das <strong>Netzwerk</strong> strukturell verankert werden<br />

soll <strong>und</strong> welche Akteur<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Akteure noch e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden sollen.<br />

kommentar Foto: © Arne List<br />

Milad karimi<br />

Verlagsleitung<br />

Verlag Salam<br />

„Die <strong>Netzwerk</strong>treffen –<br />

e<strong>in</strong>e Sternst<strong>und</strong>e“<br />

„Die <strong>Netzwerk</strong>treffen – e<strong>in</strong>e Sternst<strong>und</strong>e! Ich habe nicht nur<br />

mehrere Projekte kennen gelernt, sondern auch die Möglichkeit<br />

wahrgenommen, eigene Ideen <strong>und</strong> Vorhaben <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelgesprächen<br />

vorzustellen. So haben sich bereits aus unterschiedlichen Seiten<br />

Zusammenarbeitsmöglichkeiten ergeben, die mich sehr erfreuen.<br />

Es wurde mir auch deutlich vor Augen geführt, dass gerade aus<br />

diesen Begegnungen neue <strong>in</strong>novative Projekte entstehen<br />

können, die sich im Umkreis von <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

bewegen.“<br />

21<br />

Ausblick<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


LEIF Doku<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Foto: 34325696 © VRD - Fotolia.com<br />

LEIF-<br />

Empfehlungen<br />

22<br />

L<strong>in</strong>ks<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Downloads<br />

Büro für <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.<strong>freiburg</strong>.de<br />

Caritasverband Freiburg-Stadt e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.caritas-<strong>freiburg</strong>.de<br />

Diakonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.diakonie-<strong>freiburg</strong>.de<br />

Download Dokumentation Forschungsräume,<br />

Download Dokumentation <strong>Bildung</strong>sbericht,<br />

Download LEIF Info für Eltern <strong>und</strong> K<strong>in</strong>der,<br />

Projekt Rucksack Informationen über LEIF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.<strong>leif</strong>-<strong>freiburg</strong>.de<br />

Download <strong>Bildung</strong>sbericht 1 <strong>und</strong> 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.<strong>freiburg</strong>.de<br />

ent-ra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.ent-ra.de<br />

Erwachsenenbegegnungsstätte We<strong>in</strong>garten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.ebw-<strong>freiburg</strong>.de<br />

FreiSprachen – E<strong>in</strong>e Erhebung zur Sprachenvielfalt an Freiburger Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Förderschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . http://www.freidaz.de/<br />

geme<strong>in</strong>nützige Elternstiftung Baden-Württemberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .www.elternstiftung.de<br />

K.I.O.S.K. e.V., Nachbarschaftswerk e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.rieselfeld.org<br />

Projekt FrauenStärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.frauenstaerken.com/partner<br />

Regionales <strong>Bildung</strong>sbüro Freiburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.<strong>freiburg</strong>.de/bildungsregion<br />

Salam Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.salam-verlag.de<br />

Südw<strong>in</strong>d e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.suedw<strong>in</strong>d-<strong>freiburg</strong>.de<br />

Wilhelm Oberle Stiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.oberle-stiftung.de<br />

Schwabentor Freiburg, Foto: Fotolia.com © chasmer #19341762


Herausgeber:<br />

Stadt Freiburg im Breisgau, Dezernat für Umwelt,<br />

Jugend, Schule <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

Erstellt von:<br />

Initiative LEIF – Lernen Erleben <strong>in</strong> Freiburg<br />

Eschholzstr. 86, 79115 Freiburg<br />

Redaktion:<br />

Veronika Schönste<strong>in</strong><br />

Hatice Hagar<br />

Sophie Kirschke<br />

Texte:<br />

Anna Merkl<strong>in</strong><br />

Layout:<br />

Petra Heisler, Freiburg<br />

Fotos:<br />

Fotolia.com, istock-photo,<br />

LEIF-Team, Pressearbeit<br />

Druck:<br />

Druckerei Herbstritt GmbH<br />

„ Auf Wiedersehen –<br />

bis zum nächsten<br />

NETZWERK !“<br />

Copyright:<br />

© Initiative LEIF –<br />

Lernen Erleben <strong>in</strong> Freiburg<br />

Stand:<br />

Juni 2012<br />

Gedruckt auf<br />

umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

hergestelltem<br />

Papier.<br />

Umschlag:<br />

Circle Silk Premium<br />

White, 100 % FSC<br />

Recycl<strong>in</strong>g, IGEPA<br />

Inhalt: RecySat<strong>in</strong>,<br />

FSC-Mix Recyl<strong>in</strong>g,<br />

Papyrus<br />

23<br />

Impressum<br />

<strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>


LEIF Doku<br />

Stand Juni 2012 - <strong>Netzwerk</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

Foto: 842628 © Franz Pfluegl - Fotolia.com<br />

kontakt<br />

Weitere Informationen unter:<br />

<strong>Netzwerk</strong>, <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Migration</strong><br />

kontakt:<br />

Initiative LEIF<br />

Lernen <strong>erleben</strong> <strong>in</strong> Freiburg<br />

Eschholzstraße 86<br />

79115 Freiburg<br />

Homepage:<br />

www.<strong>leif</strong>-<strong>freiburg</strong>.de<br />

Blog:<br />

www.alles-<strong>leif</strong>.de<br />

E-Mail:<br />

<strong>leif</strong>@stadt.<strong>freiburg</strong>.de<br />

Telefon:<br />

Telefon: 0761 - 201 2382<br />

Telefax: 0761 - 201 2396

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