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korrekt April 2003 - Unternehmer ohne Grenzen

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Kazım Abaci<br />

Leiter von <strong>Unternehmer</strong><br />

<strong>ohne</strong> <strong>Grenzen</strong><br />

MigrantInnen spielen bei der<br />

Stabilisierung der benachteiligten<br />

Stadtteile eine sehr wichtige<br />

Rolle. Stadtteile wie St. Pauli<br />

oder Wilhelmsburg leiden vor<br />

allem an den Schrumpfungsprozessen<br />

der örtlichen Industrie.<br />

Hier können Migrantenbetriebe<br />

durch Schaffung und<br />

Erhaltung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen<br />

an einer stärkeren<br />

Entlastung des Arbeitsmarktes<br />

mitwirken.<br />

Aufgrund des Niederganges der<br />

deutschen Geschäftswelt verlieren<br />

bestimmte Stadtteile für die<br />

Bevölkerung stark an Attraktivität.<br />

Das liegt u.a. auch am<br />

Rückgang des Angebotes im<br />

Bereich der wohnungsnahen<br />

Versorgung mit Gütern des<br />

kurz-, mittel- und langfristigen<br />

Bedarfs. Hier ist dringend eine<br />

Neubelebung mit qualitativ<br />

hochwertigen Angeboten und<br />

die damit einher gehende Verbesserung<br />

der Lebensqualität<br />

erforderlich. Gerade die sozial<br />

benachteiligten Gruppen weisen<br />

ein geringe Mobilität auf<br />

und sind deshalb umso mehr<br />

auf gute Versorgungsmöglichkeiten<br />

in ihrem Stadtteil angewiesen.<br />

Wir sind der Ansicht, dass gerade<br />

in solchen Stadtgebieten<br />

eine gute Chance für Geschäftsleute<br />

mit Migrationshintergrund<br />

besteht, zur Sicherung<br />

der Grundversorgung beizutragen.<br />

Das geschäftliche und gesell-<br />

<strong>korrekt</strong> <strong>April</strong> <strong>2003</strong><br />

Hilfe für<br />

benachteiligte<br />

Stadtteile<br />

Migranten engagieren<br />

sich für Neubelebung<br />

EDITORIAL / KURZPORTRÄT<br />

schaftliche Engagement der<br />

MigrantInnen trägt wiederum<br />

dazu bei, dass sie sich besser<br />

mit ihrem Stadtteil identifizieren<br />

und daher kann leichter<br />

eine Entstigmatisierung erfolgen.<br />

Eine erfolgreiche und nachhaltige<br />

Wirkung können selbstständige<br />

MigrantInnen aber nur<br />

erlangen, wenn ihre Betriebe<br />

stabil sind. Daher versucht<br />

<strong>Unternehmer</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Grenzen</strong><br />

noch stärker als bisher, auf die<br />

individuellen Bedürfnisse der<br />

<strong>Unternehmer</strong> und Existenzgründer<br />

einzugehen. Gemeinsam<br />

mit Experten entwickeln<br />

wir unternehmensorientierte<br />

Maßnahmen, deren Umsetzung<br />

wir fachlich begleiten.<br />

Wir führen betriebsorientierte<br />

Seminare und Informationsveranstaltungen<br />

über Programme<br />

der Wirtschaftsförderung sowie<br />

der Arbeitsmarktpolitik durch.<br />

Bei der Beantragung finanzieller<br />

Mittel stehen wir den <strong>Unternehmer</strong>n<br />

und Existenzgründern<br />

mit kompetentem Rat zur Seite.<br />

Ein wichtiges Wirtschaftsförderungsinstrument<br />

in benachteiligten<br />

Stadtteilen ist das<br />

Modernisierungsprogramm der<br />

Behörde für Wirtschaft und<br />

Arbeit.<br />

In dieser Ausgabe unseres<br />

Magazins stellen wir Ihnen drei<br />

engagierte Migranten vor, die<br />

diese Förderung in Anspruch<br />

genommen haben.<br />

Mehr als übersetzen<br />

Patricia Jimenez Pozo ist ständig unterwegs, denn das bringt ihr<br />

Beruf so mit sich. Die junge Frau, die in Kolumbien geboren wurde<br />

und seit ihrem achten Lebensjahr in Deutschland lebt, arbeitet als<br />

freiberufliche Dolmetscherin und Übersetzerin für deutsch, spanisch<br />

und englisch. Seit 1996 darf sie sich Vereidigte Übersetzerin nennen.<br />

Ganz allein und mit einem Arbeitszimmer in ihrer Wohnung hat sie<br />

1997 den Weg in die Selbstständigkeit gewagt. Erfreulicher Weise<br />

bekam sie mehr Aufträge als erwartet - vor allem durch die Vermittlung<br />

la-teinamerikanischer Konsulate. Inzwischen hat sie eine Angestellte<br />

und ein Büro in Hannover. Bald wird sie auch das Arbeitszimmer<br />

in ihrer Hamburger Wohnung durch ein richtiges Büro ersetzen.<br />

Romane übersetzt Patricia Jimenez Pozo nicht.“Das ist einfach nicht<br />

das, wozu ich Lust habe”, sagt sie schmunzelnd. Sie beschäftigt sich<br />

vor allem mit technischen Dokumentationen, Handbüchern und<br />

Betriebsanleitungen - eine wichtige Dienstleistung für Geschäftskunden.<br />

Außerdem arbeitet sie als Simultandolmetscherin. Für ausländische<br />

Kunden, die sich in Deutschland um einen Studienplatz<br />

bewerben wollen, übersetzt Patricia nicht nur die gewünschten<br />

Unterlagen. Oftmals hilft sie ihnen auch mit wichtigen Informationen<br />

und praktischen Tipps weiter.<br />

„Egal, was man macht - die Arbeit muss Spaß machen, man muss flexibel<br />

sein, sich Schwerpunkte setzen und gut organisieren können,<br />

wenn man selbstständig ist. Kundenfreundlich und ehrlich zu sich<br />

selber sein und sich von denen beraten lassen, die mit ihrer Selbständigkeit<br />

erfolgreich sind”, beschreibt Patrica Jimenez Pozo ihre Prinzipien.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Unternehmer</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Grenzen</strong><br />

Alte Rinderschlachthalle<br />

Neuer Kamp 30, 20357 Hamburg<br />

Tel.: 040/43 18 30 63, Fax: 040/43 19 00 69<br />

e-Mail:<br />

<strong>Unternehmer</strong>-<strong>ohne</strong>-<strong>Grenzen</strong>@hamburg.de<br />

Redaktion/Fotos: Christine Mevius<br />

Satz/Layout: delego Wirtschaftsverlag Detlev Lüth, Schwerin<br />

Druck: Turo Print GmbH, Schwerin<br />

Förderung: Gefördert vom Europäischen Sozialfonds<br />

Freie und Hansestadt Hamburg<br />

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