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Der Wald - Umweltbüro

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20<br />

Wiesenbocksbart<br />

Wenn es warm ist, dann gehe ich am liebsten<br />

barfuß in die Wiese – die Füße sind nämlich viel<br />

vorsichtiger als Schuhe, und sie zertreten dadurch<br />

nicht so viel. Man kann so auch die Wärme der Erde<br />

besser fühlen. Wenn die Sonne scheint, lädt sie<br />

sich schnell mit Wärme auf. Papa meint, dass es<br />

deswegen hier so viel wärmeliebende Tiere<br />

und Pflanzen gibt.<br />

Wiese gehen: Jetzt siehst du besonders gut die<br />

vielen verschiedenen Spinnennetze, manche<br />

Wiesen sind ganz voll davon. Wo es viele Spinnen<br />

gibt, muss es auch viele Insekten geben, die<br />

von den Spinnen gefressen werden. Daran<br />

kannst du sehen, wie reich an Tieren so eine<br />

Wiese ist!<br />

Die großen Pflanzenfresser auf deiner Safari<br />

sind die Heuschrecken. Ihr Gesang erfüllt die<br />

ganze Sommerwiese. Dabei singen die Männer<br />

jeder Heuschreckenart anders, und so kann es<br />

nicht zu Verwechslungen kommen. Die Heuschreckenfrauen<br />

werden vom Gesang der Männer<br />

ihrer Art angelockt und antworten ihnen auf<br />

die gleiche Weise, so dass sie im dichten Grasdschungel<br />

zusammenfinden. Wenn du dich behutsam<br />

an die Heuschrecken anschleichst,<br />

kannst du ihnen auch beim Musizieren zusehen:<br />

Sie machen ihre Musik mit den Hinterbeinen, die<br />

an der Innenseite eine Leiste mit Schrillzäpfchen<br />

haben. Damit streichen sie rasch an einer Ader<br />

ihrer Flügel auf und ab, ungefähr so, wie wenn<br />

du mit einem<br />

Kamm am Rand<br />

einer Postkarte<br />

hin- und herstreichst<br />

– so entsteht<br />

das Zirpen.<br />

Auch die Blütenrestaurants<br />

für<br />

die Nektarliebhaber<br />

spielen natürlich<br />

eine wichtige<br />

Rolle. Wie in richti-<br />

Wiesensalbei<br />

gen Restaurants wollen die Blumen dafür, dass<br />

sie den Bienen Nektar anbieten, natürlich etwas<br />

haben. Die Biene staubt sich nämlich beim Nektartrinken<br />

mit Blütenstaub ein, dem Pollen, den<br />

sie dann auf die nächste Blüte trägt und diese<br />

dabei befruchtet. Wenn du die Bienen in der<br />

Wiese anschaust, siehst Du, wie sie an mehreren<br />

Stellen ganz gelb bepudert sind von Blütenstaub.<br />

Ohne solche Pollenträger gäbe es keine<br />

Befruchtung, ohne Befruchtung keine Samen,<br />

ohne Samen keine Blumen im nächsten Jahr.<br />

<strong>Der</strong> Wiesensalbei mit seinen schönen blauen<br />

Blüten macht das ganz schlau: Die Staubfäden,<br />

an denen kleine Pollenpakete hängen, haben<br />

ein Kippgelenk. Wenn die Biene in die offene<br />

Blüte zum Nektar vordringt, stößt sie an das Gelenk,<br />

und die nach unten gebogenen Staubfäden<br />

senken sich herab und laden die Pollenpakete<br />

auf der Biene ab, die mit dieser Ladung die<br />

nächste Salbeiblüte ansteuert....<br />

Wenn die Wiesenblumen im Fühsommer<br />

oder im Herbst fruchten (kurz bevor sie abgemäht<br />

werden), kannst du die Samen ernten<br />

und zu Hause wieder aussäen. Zum Ernten gibt<br />

es einen Trick, der viel Spaß macht: Dazu läufst<br />

du auf Socken ein paar Mal über die Wiese.<br />

Wenn du Deine Socken danach anschaust,<br />

siehst Du, dass ganz viele Pflanzensamen darin<br />

hängengeblieben sind. Zuhause schüttelst du<br />

die Socken über einer Schale mit Erde aus,<br />

drückst sie leicht fest und hältst sie feucht. Nach<br />

kurzer Zeit wächst da eine eigene „Strumpfwiese“<br />

heran!<br />

Sicher sind auch Gräser in deiner Strumpfwiese<br />

dabei. Sie sind natürlich die wichtigsten<br />

Pflanzen einer Wiese. Und wenn du sie genau<br />

anschaust, siehst du auch, dass sie richtige<br />

Schönheiten sind! Mit zarten kleinen und trotzdem<br />

stabilen Blütenständen stehen sie im Wind,<br />

der ihnen die Pollenkörnchen davonträgt und

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