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Holzzerstörende Pilze in Innenräumen - Gaea-umweltconsulting.de

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GAEA<br />

Umweltconsult<strong>in</strong>g<br />

<strong>Holzzerstören<strong>de</strong></strong> <strong>Pilze</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Innenräumen</strong><br />

e<strong>in</strong>e Kurzfassung<br />

"DIN 68.800 Teil 4"<br />

Teil 4: Holzschutz: Bekämpfungsmassnahmen<br />

gegen holzzertören<strong>de</strong> <strong>Pilze</strong> und Insekten 1992-<br />

11; Beuth-Verlag Berl<strong>in</strong><br />

"WTA-Merkblatt"<br />

Merkblatt 1-2-05/D: Der echte Hausschwamm<br />

– Erkennung, Lebensbed<strong>in</strong>gungen, vorbeugen<strong>de</strong><br />

Massnahmen, bekämpfen<strong>de</strong> chemische<br />

Massnahmen, Leistungsverzeichnis WTA e.V.<br />

Hrsg.: Hrsg. München 2005<br />

Dipl.-Biologe Dr. rer nat.<br />

Axel Tubbe<br />

GAEA Umweltconsult<strong>in</strong>g<br />

Ma<strong>in</strong>zer Strasse 42<br />

55437 Ockenheim<br />

Fon: (0049) 67 25 / 30 12 - 0<br />

Fax: (0049) 67 25 / 30 12 – 11<br />

gaea-umweltconsult<strong>in</strong>g.<strong>de</strong><br />

Was s<strong>in</strong>d „holzzerstören<strong>de</strong> <strong>Pilze</strong>“?<br />

<strong>Holzzerstören<strong>de</strong></strong> <strong>Pilze</strong> s<strong>in</strong>d „höhere <strong>Pilze</strong>“. Sie<br />

unterschei<strong>de</strong>n sich neben ihrem Vermehrungszyklus<br />

von Schimmelpilzen u.a. durch Ihre Grösse.<br />

Manche Pilzmycelien wer<strong>de</strong>n bis zu viele m² grossen<br />

Gebil<strong>de</strong>n.<br />

Auch bei höheren <strong>Pilze</strong>n besteht <strong>de</strong>r „Körper“<br />

aus fa<strong>de</strong>nförmigen Zellketten (Hyphen), die bevorzugt<br />

<strong>in</strong> organischen Materialien wachsen.<br />

Sie bil<strong>de</strong>n „Fruchtkörper“, die wir z.T. als essbare<br />

Waldpilze kennen.<br />

Im Gegensatz zu Schimmelpilzen schädigen<br />

holzzerstören<strong>de</strong> höhere <strong>Pilze</strong> das Holz statisch<br />

durch Abbau <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n Holzsubstanzen<br />

(Zellulosen, Lign<strong>in</strong>e).<br />

Je nach abgebautem Holzbestandteil entstehen<br />

typische Schadbil<strong>de</strong>r (Braunfäule durch Abbau<br />

<strong>de</strong>s hellen Zellulosematerials, Weißfäule durch<br />

Abbau <strong>de</strong>s dunklen Lign<strong>in</strong>s).<br />

Oft dr<strong>in</strong>gen dann <strong>in</strong> das pilzgeswchädigte Holz<br />

holzzerstören<strong>de</strong> Insekten e<strong>in</strong>, die das Holz weiter<br />

schädigen und sich u.a. vom Pilz ernähren („Totenuhr“<br />

(Xestobium rufovillosum), „Trotzkopf“<br />

(Dendrobium pert<strong>in</strong>ax).


In je<strong>de</strong>m Fall wird vom Pilz / von Pilz + Käfer die<br />

statische Eigenschaft <strong>de</strong>s Holzes zerstört!<br />

Man unterschei<strong>de</strong>t Nassfäuleerreger, die nur <strong>in</strong><br />

nassem Holz wachsen können, und sogenannte<br />

Trockenfäuleerreger, die trockene Holzbereiche<br />

überwachsen und zerstören können.<br />

Der Echte Hausschwamm (Serpula<br />

lacrymans)<br />

Der echte Hausschwamm (Serpula lacrymans)<br />

ist als holzzerstören<strong>de</strong>r Pilz <strong>de</strong>shalb als<br />

beson<strong>de</strong>rs gefährlich anzusehen, weil er grosse<br />

Bereiche anorganischen Materials durchwachsen<br />

kann. Er kann sich mehrere Meter z.B. <strong>in</strong><br />

Wandspalten etc. <strong>in</strong> trockene Bereiche h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> bewegen.<br />

Dort kann er trockene Hölzer angreifen,<br />

<strong>in</strong><strong>de</strong>m er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Hyphen Wasser an diesen<br />

Bereich transportiert und dass so befeuchtete<br />

Holz dann abbaut.<br />

Da <strong>de</strong>r Echte Hausswamm von e<strong>in</strong>em Bereich<br />

aus mehrere 10 m weit Holz gefähr<strong>de</strong>t (z.B. auch<br />

<strong>in</strong> höheren Geschossen o<strong>de</strong>r Nachbarobjekten) ist<br />

er als beson<strong>de</strong>rs gefährlich e<strong>in</strong>gestuft. In e<strong>in</strong>igen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn besteht Mel<strong>de</strong>pflicht.<br />

In je<strong>de</strong>m Fall besteht e<strong>in</strong> sofortiges Untersuchungs-<br />

und Bekämpfungsgebot.<br />

Untersuchung / Bekämpfung:<br />

Die Vorgehensweise bei Verdacht auf Befall mit<br />

Echtem Hausschwamm und auch mit Nassfäuleerregern<br />

unterliegt <strong>de</strong>n Regelungen <strong>de</strong>r<br />

DIN 68.800 Teil 4: Holzschutz: Bekämpfungsmassnahmen<br />

gegen holzzertören<strong>de</strong> <strong>Pilze</strong> und<br />

Insekten 1992-11<br />

Diese Norm ist „bauaufsichtlich e<strong>in</strong>geführt“, d.h.<br />

zum Bestanteil <strong>de</strong>s Baugesetzes gewor<strong>de</strong>n. Somit<br />

ist e<strong>in</strong> Verstoss gegen die Vorgehensvorschriften<br />

strafbar nach Lan<strong>de</strong>sbauordnung!<br />

Die DIN sieht zw<strong>in</strong>gend folgen<strong>de</strong> Vorgehensweise<br />

vor:<br />

1. Bestimmung <strong>de</strong>s Schadorganismusses<br />

2. „E<strong>in</strong>grenzung“ durch <strong>de</strong>n Sachkundigen /<br />

Sachverständigen (Ermittlung <strong>de</strong>r Befallsgrenzen<br />

z.B. durch repräsentative Bauteilöffnung,,<br />

Endoskopie, Laboranalysen<br />

(z.B. PCR (genetisch), …)<br />

3. Dokumentation <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>grenzung, Erstellen<br />

e<strong>in</strong>es Sanierungsplanes<br />

4. Entfernung befallener Holzteile durch e<strong>in</strong><br />

nachgewiesen sachkundiges Fachunternehmen<br />

und aller „gesun<strong>de</strong>n“ Holzteile <strong>in</strong><br />

1 m (bei Nassfäuleerregern 50 cm) Anschluss<br />

an die Befallsgrenze<br />

5. Behandlung <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Befall abgrenzen<strong>de</strong>n<br />

m<strong>in</strong>eralischen Bauteile (Wän<strong>de</strong>, Dekken,<br />

Bö<strong>de</strong>n,…) mit e<strong>in</strong>em vom Deutschen<br />

Institut für Bautechnik (DIBT) geprüften<br />

und zugelassenen „Schwammsperrmittel“<br />

durch e<strong>in</strong>en Fachbetrieb mit Umgangsgenehmigung<br />

für diese Mittel nach Chemikalienrecht<br />

6. Dokumentation, Kennzeichnung von Sanierung<br />

und Behandlung gemäss DIN<br />

68.800 und Chemikalienrecht.<br />

Schritte 4 und 5 müssen durch e<strong>in</strong> nachgewiesen<br />

sachkundiges Fachunternehmen erfolgen! Es ist<br />

Verpflichtung <strong>de</strong>s Auftraggebers, sich <strong>de</strong>n Sachkun<strong>de</strong>nachweis<br />

vorlegen zu lassen!<br />

Deshalb:<br />

• Wenn Sie Holzbausubstanz erwerben<br />

• Wenn Sie Feuchtee<strong>in</strong>fluss an Holzbauteilen<br />

feststellen<br />

• Wenn Sie <strong>in</strong> Kellern o<strong>de</strong>r Wohnräumen „pilzlichen<br />

Befall“ feststellen<br />

• Wenn Bohrmehl o<strong>de</strong>r Geräusche <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Konstruktion<br />

Aktivität von holzbefallen<strong>de</strong>n Käfern<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Insekten anzeigen<br />

• Wenn Sie „morsche“, „faule“, „brüchige“ o<strong>de</strong>r<br />

„riechen<strong>de</strong>“ Holzbauteile feststellen<br />

Schalten Sie e<strong>in</strong>en Sachverständige für holzzerstören<strong>de</strong><br />

<strong>Pilze</strong> und Insekten unseres Hauses e<strong>in</strong>,<br />

<strong>de</strong>nn es kann bei Holzpilzbefall o<strong>de</strong>r statischer<br />

Holzschädigung durch Insekten akute Gefahr<br />

nicht nur für Ihr Objekt, son<strong>de</strong>rn auch für angrenzen<strong>de</strong><br />

Bebauung bestehen !!<br />

(Bil<strong>de</strong>r aus Huckfeld, Schmidt „Hausfäule- und Bauholzpilze“ Rudolf<br />

Müller Verlag, Köln 2006)

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