Konzeptschrift FFB-Kindergärten-neu - in Fürstenfeldbruck
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KONZEPTSCHRIFT<br />
DER VIER<br />
STÄDTISCHEN KINDERGÄRTEN<br />
IN FÜRSTENFELDBRUCK<br />
Städtischer K<strong>in</strong>dergarten<br />
Frühl<strong>in</strong>gstraße 2<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Städt. K<strong>in</strong>dergarten „Villa Kunterbunt“<br />
Buchenauer Platz 2<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong>/ Buchenau<br />
Städtischer K<strong>in</strong>dergarten Nord<br />
Theodor-Heuss-Straße 20<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Städt. K<strong>in</strong>dergarten „Die Aichhörnchen“<br />
Brucker Straße 2<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong>/ Aich
K<strong>in</strong>dergarten<br />
Nord<br />
Richtung<br />
Aich<br />
Richtung<br />
Buchenau<br />
Standorte der vier städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />
K<strong>in</strong>dergarten<br />
Aichhörnchen<br />
Richtung<br />
<strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
K<strong>in</strong>dergarten<br />
Frühl<strong>in</strong>gstrasse<br />
Richtung<br />
<strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
K<strong>in</strong>dergarten<br />
Villa Kunterbunt
INHALTSÜBERSICHT<br />
Wappen und Fotos der E<strong>in</strong>richtungen Umschlagseiten<br />
Stadtplan und Standort der <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />
Inhaltsübersicht Seite 1<br />
VORWORT DES OBERBÜRGERMEISTERS 2<br />
LEITBILD der vier städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> 3<br />
GEMEINSAME PÄDAGOGISCHE ZIELE 5 - 15<br />
Basiskompetenzen 5<br />
Themenorientierte Bildung und Erziehung 9<br />
Themenübergreifende Bildung und Erziehung 13<br />
EINRICHTUNGSPROFILE UND BESONDERHEITEN 16 - 33<br />
K<strong>in</strong>dergarten „Frühl<strong>in</strong>gstraße“ 16<br />
K<strong>in</strong>dergarten „Nord“ Theodor-Heuss-Straße 21<br />
K<strong>in</strong>dergarten „Villa Kunterbunt“ Buchenau 26<br />
K<strong>in</strong>dergarten „Die Aichhörnchen“ Aich 30<br />
ARBEITSGRUNDLAGEN UND ORGANISATION 34 - 40<br />
Unsere Arbeitsweisen und Methoden 34<br />
Elternarbeit und K<strong>in</strong>dergartenbeirat 36<br />
Erfolgsrezept: Zielorientierte Teamarbeit 37<br />
Rechtliche Vorgaben und Trägerschaft 39<br />
Wichtige Kontaktpartner und Adressen 40<br />
Impressum Umschlagseiten<br />
Schlussgedanken<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 1
Liebe Eltern,<br />
Vorwort<br />
Sie haben Ihr K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unserer vier städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> angemeldet und<br />
können sich nun geme<strong>in</strong>sam über e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergartenplatz freuen.<br />
Um Ihnen e<strong>in</strong> Bild von unseren E<strong>in</strong>richtungen geben zu können, hat unsere Fachabteilung<br />
geme<strong>in</strong>sam mit den Fachkräften e<strong>in</strong>e <strong>Konzeptschrift</strong> erarbeitet, die Sie nun <strong>in</strong> Händen<br />
halten. Damit stellen wir Ihnen die pädagogische Arbeit vor, die den heutigen<br />
Anforderungen e<strong>in</strong>es modernen K<strong>in</strong>dergartens <strong>in</strong> vollem Umfang entspricht und den<br />
Anforderungen durch das <strong>neu</strong>e K<strong>in</strong>derbildungs- und –betreuungsgesetz (BayKiBiG)<br />
genügt. Das Konzept soll Ihnen und Ihrem K<strong>in</strong>d helfen, die Arbeit und die dah<strong>in</strong>ter<br />
stehenden Grundsätze zu verstehen und, soweit möglich, zu unterstützen.<br />
Unsere Gesellschaft hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren doch sehr gewandelt.<br />
Es gibt kaum noch Großfamilien, die Mütter s<strong>in</strong>d berufstätig, die Zahl der<br />
Alle<strong>in</strong>erziehenden nimmt zu. Medien wie Fernsehen und Computer haben E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> die<br />
K<strong>in</strong>derzimmer gehalten und viele Menschen aus anderen Kulturkreisen leben unter uns.<br />
Aber auch die Bedürfnisse der K<strong>in</strong>der haben sich geändert! Unsere <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />
„Frühl<strong>in</strong>gstrasse“, „Nord“, „Villa Kunterbunt“ und "Die Aichhörnchen“ wollen diesen<br />
Bedürfnissen gerecht werden und gleichzeitig die Vere<strong>in</strong>barkeit von Erwerbstätigkeit und<br />
K<strong>in</strong>dererziehung unterstützen.<br />
Um die Arbeit <strong>in</strong> den Häusern transparent zu machen, möchten wir mit der vorliegenden<br />
Konzeption e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das pädagogische Wirken und die Besonderheiten der vier<br />
städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> geben.<br />
E<strong>in</strong> pädagogisches Konzept ist aus unserer Sicht jedoch ke<strong>in</strong> fertiges Werk für den<br />
„Bücherschrank“ sondern e<strong>in</strong>e Dokumentation der Arbeit und der pädagogischen Inhalte,<br />
die sich im Laufe der Zeit verändern werden und verändern müssen. Nur durch das immer<br />
wiederkehrende Reflektieren der pädagogischen Arbeit und das Überprüfen von Inhalten<br />
und Zielen ist e<strong>in</strong>e Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung gewährleistet.<br />
Den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> wünsche ich für die Zukunft e<strong>in</strong> gutes Gel<strong>in</strong>gen. Den<br />
K<strong>in</strong>dern und Eltern e<strong>in</strong> Maximum an Zufriedenheit und den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen weiterh<strong>in</strong> viel<br />
Freude bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr<br />
Sepp Kellerer<br />
Oberbürgermeister<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 2
Leitbild der städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong>:<br />
> FREUDE AM KINDSEIN - FIT FÜR DAS LEBEN <<br />
Leitbild:<br />
Die große Kreisstadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong> betreibt <strong>in</strong> eigener Trägerschaft vier <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong>, die<br />
über das Stadtgebiet verteilt s<strong>in</strong>d. Gemäß dem gesetzlichen Auftrag durch das K<strong>in</strong>der- und<br />
Jugendhilfegesetz (KJHG) stehen hier die K<strong>in</strong>der und Familien im Zentrum des pädagogischen<br />
Wirkens. In den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> wird die Entwicklung des K<strong>in</strong>des zu e<strong>in</strong>er<br />
eigenverantwortlichen und geme<strong>in</strong>schaftsfähigen Persönlichkeit gefördert, die Erziehung und<br />
Bildung <strong>in</strong> der Familie unterstützt und ergänzt sowie den Eltern dabei geholfen, Erwerbstätigkeit<br />
und K<strong>in</strong>dererziehung gut mite<strong>in</strong>ander vere<strong>in</strong>baren zu können.<br />
Grundlage hierfür ist unser Bild vom K<strong>in</strong>d. Wir gehen davon aus, dass jedes K<strong>in</strong>d von Geburt<br />
an se<strong>in</strong>e Bildung und Entwicklung passiv und aktiv mitgestaltet, dass jedes K<strong>in</strong>d sich durch<br />
se<strong>in</strong>e Persönlichkeit und Individualität von anderen K<strong>in</strong>dern unterscheidet und dass jedes K<strong>in</strong>d<br />
das Recht auf bestmögliche Bildung und Entwicklung von Anfang an besitzt.<br />
Entwicklung und Bildung verstehen wir hierbei als sozialen Prozess, an dem K<strong>in</strong>der und<br />
Erwachsene sich zusammen aktiv beteiligen und den sie geme<strong>in</strong>sam gestalten. Daher wollen<br />
wir jedes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Entwicklung se<strong>in</strong>er Basiskompetenzen fördern, um ihm e<strong>in</strong>e ganzheitliche<br />
Bildung <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht zu ermöglichen:<br />
Auf der persönlichen Ebene wollen wir die Basiskompetenzen der K<strong>in</strong>der aufbauen und<br />
stärken, um ihnen e<strong>in</strong>e positive Persönlichkeitsentwicklung zu ermöglichen.<br />
Auf der zwischenmenschlichen Ebene wollen wir die Basiskompetenzen der K<strong>in</strong>der<br />
aufbauen und stärken, um sie zu befähigen, <strong>in</strong> der Kommunikation mit Erwachsenen und<br />
anderen K<strong>in</strong>dern ihre Bildungsprozesse mitzugestalten.<br />
Auf der gesellschaftlichen Ebene wollen wir die Basiskompetenzen der K<strong>in</strong>der<br />
aufbauen und stärken, um sie zu befähigen, gesellschaftliche Werte als eigene<br />
Wertvorstellungen zu übernehmen und dadurch Halt und Orientierung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sich<br />
verändernden Gesellschaft zu erlangen.<br />
Auf der Wissensebene wollen wir die Lernkompetenzen der K<strong>in</strong>der aufbauen und ihnen<br />
grundlegendes Wissen vermitteln, um sie zu befähigen, das Lernen zu erlernen sowie<br />
ihre Lebensaufgaben kompetent und im sozialen Austausch bewältigen zu können.<br />
Auf der demokratischen Ebene wollen wir den K<strong>in</strong>dern möglichst viele Gelegenheiten<br />
zur Beteiligung bieten, damit sie <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, Entscheidungsfähigkeit,<br />
Mitgestaltung und Verantwortungsübernahme aufbauen zu können.<br />
Wir s<strong>in</strong>d davon überzeugt, dass dieser Bildungs- und Entwicklungsprozess im K<strong>in</strong>desalter Hand<br />
<strong>in</strong> Hand mit der k<strong>in</strong>dlichen Erziehung geht. Indem wir gegenüber den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>fühlsam klare<br />
Standpunkte beziehen und verständnisvoll angemessene Grenzen setzen, bieten wir ihnen auf<br />
wertschätzende Weise Orientierung und erfüllen somit unseren verantwortungsvollen Bildungs-,<br />
Betreuungs- und Erziehungsauftrag für die K<strong>in</strong>der und deren Familien.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 3
FREUDE AM KINDSEIN - FIT FÜR DAS LEBEN <<br />
Es ist uns e<strong>in</strong> besonderes Anliegen, der Tatsache zu entsprechen, dass K<strong>in</strong>der am besten<br />
lernen, wenn sie sich wohl fühlen. Daher setzen wir uns mit unserer ganzen Kraft dafür e<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e<br />
Atmosphäre zu schaffen, <strong>in</strong> der die K<strong>in</strong>der mit Freude und Spaß spielen können. Wir erkennen<br />
das Spiel als ureigene Ausdrucksform des K<strong>in</strong>des sowie als elementare Form des Lernens an<br />
und s<strong>in</strong>d davon überzeugt, dass K<strong>in</strong>der besonders auf spielerische Art und Weise das Lernen<br />
erlernen und sich Wissen aneignen können. Daher wollen wir die K<strong>in</strong>der beim Übergang vom<br />
beiläufigen Lernen bei ihrem Spiel h<strong>in</strong> zum spielerischen Lernen durch systematische<br />
Begleitung und didaktische Aufbereitung unterstützen. Hierbei ist uns das k<strong>in</strong>dliche Freispiel<br />
ebenso wichtig wie das vom Fachpersonal angeleitete Freispiel und die bewusst e<strong>in</strong>gesetzten<br />
entwicklungsangemessen-spielerischen Lernaktivitäten. Um täglich ausreichend geplante<br />
Lernsituationen anbieten zu können, halten wir es für erforderlich, vor allem vormittags mit allen<br />
K<strong>in</strong>dern ungestört pädagogisch <strong>in</strong> der so genannten Kernzeit zu arbeiten.<br />
Nach dem Bayerischen K<strong>in</strong>derbildungs- und –betreuungsgesetz (BayKiBiG) liegt die Bildung,<br />
Erziehung und Betreuung von K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der vorrangigen Verantwortung der Eltern. Die<br />
städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> ergänzen und unterstützen die Eltern hierbei. Das pädagogische<br />
Fachpersonal achtet die erzieherischen Entscheidungen der Eltern. Insofern ist es das<br />
Bestreben des pädagogischen Fachpersonals e<strong>in</strong>e „Erziehungspartnerschaft“ mit den Eltern<br />
aufzubauen und zu pflegen. Vertrauen, Offenheit und Zusammenarbeit werden durch<br />
gegenseitige Information sowie geme<strong>in</strong>same Gespräche gestärkt. Mit vere<strong>in</strong>ten Kräften gel<strong>in</strong>gt<br />
es umso besser, als „Zukunftswerkstätten“ für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Bildung, Erziehung und<br />
Betreuung der K<strong>in</strong>der zu sorgen.<br />
Grundlage für das pädagogische Wirken <strong>in</strong> den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> s<strong>in</strong>d die Vorgaben aus<br />
dem Bayerischen K<strong>in</strong>derbildungs- und –betreuungsgesetz sowie der dazugehörigen<br />
Ausführungsverordnung (AVBayKiBiG). In der Umsetzung der vorgegebenen Bildungs- und<br />
Entwicklungsziele dient neben der verantwortungsbewusst praktizierten pädagogischen<br />
Freiheit der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Tagese<strong>in</strong>richtungen bis zur<br />
E<strong>in</strong>schulung (BEP) als Orientierungshilfe <strong>in</strong> der pädagogischen Praxis.<br />
Die Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong> sichert durch die Bereitstellung von nach diesem Leitbild betriebenen<br />
<strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> <strong>in</strong> eigener Trägerschaft, neben der Bezuschussung freier Träger, die elementare<br />
Bildung, Erziehung und Betreuung der K<strong>in</strong>der im Stadtgebiet. Sie dient damit auch der<br />
Ergänzung und Unterstützung der Familien und trägt durch die Umsetzung flexibler<br />
Buchungsstunden zur besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Erwerbstätigkeit und K<strong>in</strong>dererziehung bei.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 4
BILDUNGS- UND ENTWICKLUNGSZIELE<br />
ORIENTIERUNG UND KERNSTÜCK UNSERER ARBEIT<br />
B A S I S K O M P E T E N Z E N:<br />
Personale, motivationale und kognitive Kompetenz<br />
Die Erfahrungen, die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den ersten Lebensjahren machen, prägen sie <strong>in</strong> besonderem<br />
Maße. K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d Individualwesen, sie s<strong>in</strong>d Sozialwesen und sie s<strong>in</strong>d handelnde Wesen.<br />
Selbsterfahrung (ich), Sozialerfahrung (wir) und Welterfahrung (das) bestimmen das Se<strong>in</strong> des<br />
K<strong>in</strong>des. Bildung und Erziehung <strong>in</strong> den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> unterstützt und fördert die<br />
K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong>, grundlegende Erfahrungen mit sich selbst, mit anderen, mit D<strong>in</strong>gen und mit der<br />
Welt, <strong>in</strong> der sie leben, zu machen. Hierbei sollen die K<strong>in</strong>der Basiskompetenzen entwickeln. Als<br />
Basiskompetenzen werden grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale bezeichnet,<br />
welche die K<strong>in</strong>der befähigen, mit anderen K<strong>in</strong>dern und Erwachsenen zu kommunizieren und<br />
sich mit ihrer Umwelt ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />
Wir fördern und unterstützen jedes e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>d ganzheitlich beim Ausbau und der<br />
Weiterentwicklung folgender Basiskompetenzen:<br />
Personale Kompetenzen:<br />
Wir streben an, dass jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> stabiles Selbstwertgefühl entwickelt. Wir wollen den<br />
K<strong>in</strong>dern beibr<strong>in</strong>gen, ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und <strong>in</strong>dividuellen Eigenschaften als wertvoll zu<br />
empf<strong>in</strong>den und zu bewerten. Dies ist die Voraussetzung für die Ausbildung von<br />
Selbstvertrauen. Wir lassen jedem K<strong>in</strong>d Wertschätzung und Bestätigung zukommen, damit es<br />
sich als geliebt und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em ganzen Wesen angenommen fühlt sowie mit sich selbst rundum<br />
zufrieden ist. Weiterh<strong>in</strong> wirken wir darauf h<strong>in</strong>, dass jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Vorstellung von sich selbst<br />
entwickelt und se<strong>in</strong>e Körperlichkeit, se<strong>in</strong>e Fähigkeit mit anderen Personen zurechtzukommen<br />
und se<strong>in</strong>e Fähigkeit, mit se<strong>in</strong>en Gefühlen umzugehen als positiv erkennt.<br />
Motivationale Kompetenzen:<br />
Wir streben an, dass jedes K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> Bedürfnis nach Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit<br />
ausleben kann. Dazu gestehen wir den K<strong>in</strong>dern so oft wie möglich bestimmte<br />
Wahlmöglichkeiten zu. So können die K<strong>in</strong>der lernen, sich so zu verhalten, wie es ihrem Selbst<br />
entspricht. Wir fördern die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrem Kompetenzerleben, <strong>in</strong>dem wir ihnen Aufgaben<br />
stellen, die ihren <strong>in</strong>dividuellen Leistungsniveaus entsprechen oder ger<strong>in</strong>gfügig darüber liegen.<br />
Durch das gel<strong>in</strong>gende Bewältigen dieser Aufgaben können die K<strong>in</strong>der Zuversicht und die<br />
Überzeugung gew<strong>in</strong>nen, dass sie das schaffen, was sie sich vorgenommen haben, auch wenn<br />
es schwierig ersche<strong>in</strong>t. Hierbei berücksichtigen und fördern wir gleichzeitig die persönlichen<br />
Interessen sowie die Neugier der K<strong>in</strong>der.<br />
Kognitive Kompetenzen:<br />
Wir streben an, dass alle K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e differenzierte S<strong>in</strong>neswahrnehmung entwickeln. Diese<br />
Fähigkeit ist entscheidend für Erkennens-, Denk- und Gedächtnisprozesse. Weiterh<strong>in</strong> fördern<br />
und unterstützen wir mit entwicklungsangemessenen Spielen und Denkaufgaben die K<strong>in</strong>der bei<br />
der Entwicklung ihrer Denkfähigkeit und ihres Gedächtnisses. Wir ermutigen die K<strong>in</strong>der, selbst<br />
nach der Lösung von Problemen zu suchen und regen sie an, aus ihren Fehlversuchen zu<br />
lernen, so dass sich die Problemlösefähigkeit e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des ausbilden kann.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 5
Physische Kompetenzen:<br />
B A S I S K O M P E T E N Z E N:<br />
Physische und soziale Kompetenz<br />
Wir streben an, dass alle K<strong>in</strong>der lernen, Verantwortung für ihre Gesundheit und ihr<br />
körperliches Wohlbef<strong>in</strong>den zu übernehmen. Tägliche Hygienemaßnahmen führen die K<strong>in</strong>der<br />
zunächst angeleitet, danach selbständig aus. Wir helfen den K<strong>in</strong>dern auf e<strong>in</strong>e ausgewogene und<br />
gesunde Ernährung zu achten sowie ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung<br />
nachzukommen. Grob- und Fe<strong>in</strong>motorik wird geschult, <strong>in</strong>dem wir den K<strong>in</strong>dern ausreichend<br />
Gelegenheit bieten, ihren Bewegungsdrang auszuleben, körperliche Fitness auszubilden und<br />
Geschicklichkeit zu entwickeln. Hierzu dienen regelmäßige Bastel- und Sportangebote sowie<br />
Turntage und viel Bewegung an der frischen Luft.<br />
Soziale Kompetenzen:<br />
Wir streben an, jedes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Lage zu versetzen, gute soziale Beziehungen zu anderen<br />
K<strong>in</strong>dern und zu Erwachsenen aufbauen zu können. Begriffe wie Sympathie, Toleranz,<br />
Akzeptanz und Respekt sollen von ihrer Bedeutung her allen K<strong>in</strong>dern verständlich und<br />
begreifbar gemacht werden. Indem wir uns offen und wertschätzend gegenüber den K<strong>in</strong>dern<br />
und Kolleg<strong>in</strong>nen verhalten, über soziales Verhalten sprechen und <strong>neu</strong>e Gruppenmitglieder<br />
behutsam bei der E<strong>in</strong>gewöhnung <strong>in</strong> die Gruppe helfen, stärken wir die Geme<strong>in</strong>schaftsfähigkeit<br />
e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des.<br />
Wir streben an, jedes K<strong>in</strong>d zu befähigen, sich <strong>in</strong> andere Personen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>versetzen zu können,<br />
e<strong>in</strong>e Vorstellung von den Motiven und Gefühlen der anderen entwickeln zu können und das<br />
Handeln der anderen nachvollziehen zu können (Empathie). Weiterh<strong>in</strong> fördern wir <strong>in</strong>tensiv die<br />
Fähigkeit der K<strong>in</strong>der, andere zu verstehen und sich selbst verständlich zu machen. Gerade <strong>in</strong><br />
den ersten Lebensjahren wird der Grundste<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Kommunikationsfähigkeit<br />
gelegt. Wir sehen e<strong>in</strong>e unserer zentralen Aufgaben dar<strong>in</strong>, die K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> zu unterstützen, sich<br />
angemessen mit den richtigen Begriffen sowie <strong>in</strong> Gestik und Mimik ausdrücken zu können. Dies<br />
ist unserer Me<strong>in</strong>ung nach e<strong>in</strong>e der wichtigsten Voraussetzungen, um e<strong>in</strong> erfolgreiches und<br />
selbstbestimmtes Leben führen zu können.<br />
Wir wollen allen K<strong>in</strong>dern beibr<strong>in</strong>gen, ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen K<strong>in</strong>dern<br />
und Erwachsenen auszubilden und weiterzuentwickeln. Daher geben wir den K<strong>in</strong>dern viele<br />
Gelegenheiten zur Mitarbeit und Mitbestimmung, um sie dar<strong>in</strong> zu schulen, sich<br />
unvore<strong>in</strong>genommen und hilfsbereit mit anderen K<strong>in</strong>dern und mit Erwachsenen ause<strong>in</strong>andersetzen<br />
zu können. Diese Kooperationsfähigkeit wiederum dient als Grundlage für die<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>es erfolgreichen Konfliktmanagements. Die K<strong>in</strong>der lernen, wie sie das<br />
Ausweiten von Konflikten verh<strong>in</strong>dern können, mit von Konflikten hervorgerufenen Gefühlen<br />
umgehen können und mäßigend e<strong>in</strong>en Kompromiss erzielen können.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 6
B A S I S K O M P E T E N Z E N:<br />
Werthaltungen, Verantwortungsübernahme, Teilhabe und Lernen<br />
Werthaltungen und Orientierungskompetenz:<br />
Wir streben an, dass jedes K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> basales Bedürfnis nach Zugehörigkeit befriedigen kann<br />
und die Werte der sozialen Gruppe, der es sich zugehörig fühlt, übernehmen und sich zu eigen<br />
machen kann. Innerhalb dieser sozialen Gruppe sollen die K<strong>in</strong>der lernen, zusammenzuhalten<br />
und sich füre<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>zusetzen (Solidarität). Indem wir den K<strong>in</strong>dern freiheitlichdemokratische,<br />
ethische, sittliche sowie soziale Werthaltungen vorleben und uns mit ihnen<br />
darüber ause<strong>in</strong>andersetzen, lernen sie, welche Bedeutung diese Werte für das eigene Leben<br />
haben. Gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft, <strong>in</strong> der durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten die Entscheidungen immer schwerer fallen, können wir so dafür sorgen, dass die<br />
K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en verlässlichen Orientierungsrahmen entwerfen und nach diesem handeln. Hierzu<br />
gehört auch, dass die K<strong>in</strong>der lernen, unvore<strong>in</strong>genommen, sensibel und <strong>in</strong> Achtung vor dem<br />
Andersse<strong>in</strong> auf alle Menschen zuzugehen und deren Individualität anzuerkennen.<br />
Kompetenz zur Verantwortungsübernahme und demokratischen Teilhabe:<br />
Wir richten unser pädagogisches Wirken darauf h<strong>in</strong> aus, dass die K<strong>in</strong>der die Fähigkeit<br />
entwickeln, Verantwortung für das eigene Handeln und Verantwortung gegenüber anderen<br />
Menschen zu übernehmen. Die K<strong>in</strong>der erlernen, ihr eigenes Verhalten und Erleben gegenüber<br />
anderen zu kontrollieren und sich für Benachteiligte oder Schwächere e<strong>in</strong>zusetzen. Ebenso<br />
wichtig ersche<strong>in</strong>t uns, bei den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong> Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> für die Welt, <strong>in</strong> der sie<br />
Leben, für die Natur und Umwelt auszubilden.<br />
Wir wollen die K<strong>in</strong>der auf das Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er demokratischen Gesellschaft vorbereiten. Daher ist<br />
es uns besonders wichtig, dass sie lernen, Konflikte und Entscheidungen auf demokratische<br />
Art und Weise zu bearbeiten. Wir ermutigen die K<strong>in</strong>der daher, sich an Abstimmungen und der<br />
Gestaltung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Konsenses zu beteiligen und damit zu e<strong>in</strong>em für alle Beteiligten<br />
tragbaren Ergebnis zu gelangen. Dazu br<strong>in</strong>gen wir den K<strong>in</strong>dern Abstimmungs- und<br />
Gesprächsregeln bei und verdeutlichen die Bedeutung der E<strong>in</strong>haltung dieser Regeln. Weiterh<strong>in</strong><br />
halten wir jedes e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>d an, sich e<strong>in</strong>e eigene Me<strong>in</strong>ung zu bilden und diese gegenüber<br />
anderen zu vertreten. Gleichzeitig fördern wir die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer Fähigkeit, die Me<strong>in</strong>ung anderer<br />
zu akzeptieren sowie Kompromisse zu suchen, zu f<strong>in</strong>den und e<strong>in</strong>zugehen.<br />
Lernkompetenz (Lernen, wie man lernt):<br />
Wir fördern die lernmethodische Kompetenz der K<strong>in</strong>der, <strong>in</strong>dem wir ihnen während des<br />
Spielens bewusst und erkennbar machen, dass sie lernen, was sie lernen und wie sie es<br />
gelernt haben. Dadurch wird ihre Fähigkeit, im Spielen e<strong>in</strong>en eigenen Lernprozess zu erkennen,<br />
gestärkt und das Spiel selbst als lehrreich erkannt. Dieses Erkennen des Lernens ist die<br />
Voraussetzung für e<strong>in</strong>e selbständige und nach den <strong>in</strong>dividuellen Interessen des K<strong>in</strong>des<br />
ausgerichtete Aneignung und Verarbeitung von Informationen. Wir regen die K<strong>in</strong>der an, ihrer<br />
Neugier und ihrem Entwicklungsstand entsprechend solche Informationen anzuwenden und<br />
somit <strong>in</strong> Wissen umzuwandeln. Weiterh<strong>in</strong> wollen wir die K<strong>in</strong>der befähigen, ihr erworbenes<br />
Wissen auf unterschiedliche Situationen beziehen zu können und <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />
Kontexten nutzen zu können. Dadurch wollen wir sie <strong>in</strong> die Lage versetzen, ihre Lernprozesse<br />
selbst zu steuern und ihre Problemlösefähigkeit zu entwickeln.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 7
Widerstandsfähigkeit (Resilienz):<br />
B A S I S K O M P E T E N Z E N:<br />
Widerstandsfähigkeit und Kreativität<br />
Wir streben an, alle K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer Widerstandsfähigkeit zu stärken. Darunter verstehen wir,<br />
dass sich das K<strong>in</strong>d, falls es sich <strong>in</strong> andauernd schwierigen Lebensumständen bef<strong>in</strong>det,<br />
trotzdem positiv und gesund entwickeln kann. Weiterh<strong>in</strong> wirken wir <strong>in</strong> akuten<br />
Stresssituationen, <strong>in</strong> denen sich das K<strong>in</strong>d bef<strong>in</strong>den kann, auf e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Anwendung<br />
der positiven Lebensgestaltung des K<strong>in</strong>des h<strong>in</strong>. Schließlich unterstützen wir das K<strong>in</strong>d dar<strong>in</strong>,<br />
nach erlittenen negativen Ereignissen sich zukunftsbejahend und schnell zu regenerieren.<br />
Damit wollen wir den K<strong>in</strong>dern helfen, sich e<strong>in</strong>e Grundlage für Entwicklung, Wohlbef<strong>in</strong>den und<br />
Gesundheit zu schaffen. Mit dem Erwerb dieser Basiskompetenz ist es den K<strong>in</strong>dern besser<br />
möglich, mit <strong>in</strong>dividuellen, familiären und gesellschaftlichen Veränderungen umzugehen. Wir<br />
s<strong>in</strong>d davon überzeugt, dass K<strong>in</strong>der die e<strong>in</strong>e ausgeprägte Widerstandsfähigkeit besitzen, die<br />
Kompetenz entwickeln, konstruktiv und flexibel ihr Leben bewältigen zu können. Insofern<br />
richten wir unseren Blick auf die Fragen, was K<strong>in</strong>der stärkt und welche Stärken und positiven<br />
Anlagen die K<strong>in</strong>der besitzen, ohne dabei die eventuellen Risiken und Probleme der K<strong>in</strong>der zu<br />
ignorieren.<br />
Kreativität und Fantasie:<br />
Wir regen die Fantasie der K<strong>in</strong>der an und fördern ihre Kreativität. K<strong>in</strong>der sollen die Fähigkeit<br />
entwickeln, Ungewöhnliches zu entdecken, gewohnte Denkwege zu verlassen, Festgelegtes<br />
<strong>neu</strong> zu sehen sowie auf überraschende Weise zu handeln. Hierbei ermutigen wir sie, ihre<br />
Gedanken zu äußern. Wir nehmen ihre Vorstellungen ernst und berücksichtigen ihre<br />
Anregungen nach Möglichkeit.<br />
Wir versuchen, die k<strong>in</strong>dliche Fantasie durch die Beanspruchung aller S<strong>in</strong>ne zu erweitern.<br />
Geme<strong>in</strong>sames S<strong>in</strong>gen, Musizieren, Tanz, Rhythmusschulung und bildnerisches Gestalten s<strong>in</strong>d<br />
Bestandteil des täglichen pädagogischen Wirkens. Mit diesen Arbeitsformen wollen wir die<br />
Gedanken und Gefühle aller K<strong>in</strong>der anregen, um zur Entfaltung e<strong>in</strong>er kreativen Persönlichkeit<br />
der K<strong>in</strong>der beizutragen.<br />
Schöpferisch se<strong>in</strong> zu können, das Wahrgenommene nach den eigenen Vorstellungen<br />
vergegenständlichen zu können, spontan agieren und reagieren zu können und den Mut zu<br />
entwickeln, alternative Vorgehensweisen zu verwirklichen s<strong>in</strong>d Aspekte der Fantasie, die wir den<br />
K<strong>in</strong>dern näher br<strong>in</strong>gen wollen.<br />
E<strong>in</strong>e besondere Bedeutung kommt hierbei dem Rollenspiel zu. Rollenspiele stärken und<br />
entlasten das soziale Mite<strong>in</strong>ander. Die K<strong>in</strong>der verarbeiten dabei viele E<strong>in</strong>drücke aus dem Alltag<br />
und aus den Medien. Sie identifizieren sich mit ihrer eigenen Person und mit den Personen ihrer<br />
Umgebung. Manchmal erf<strong>in</strong>den sie auch fantasievolle Gestalten oder Geschichten. Im<br />
Rollenspiel können die K<strong>in</strong>der ihre soziale Situation aus der schützenden Perspektive e<strong>in</strong>es<br />
Rollenspielers erproben und lernen so, sich und andere <strong>in</strong> verschiedenen Situationen besser zu<br />
verstehen.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 8
THEMENORIENTIERTE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G:<br />
Ethik und Religion, Emotionalität und Sprache<br />
Ethische und religiöse Bildung und Erziehung:<br />
Wir wollen allen K<strong>in</strong>dern die Möglichkeit bieten, <strong>in</strong> der Begegnung mit der christlich-abendländischen<br />
Kultur sowie <strong>in</strong> der Begegnung mit anderen ethischen, religiösen oder<br />
weltanschaulichen Überzeugungen e<strong>in</strong>en eigenen Standpunkt zu f<strong>in</strong>den und gleichzeitig<br />
Offenheit gegenüber anderen zu entwickeln. Die K<strong>in</strong>der sollen sich der Bedeutung von<br />
Religion, Religiösität und Ethik bewusst werden und verschiedene Religionen mit deren<br />
Glaubensausrichtungen kennen- und unterscheiden lernen. Hierbei kann das Erleben von<br />
Geme<strong>in</strong>schaft, Festen, Ritualen sowie das H<strong>in</strong>terfragen von Zeichen und Symbolen helfen, e<strong>in</strong>e<br />
von Nächstenliebe getragene religiöse oder weltanschauliche k<strong>in</strong>dliche Identität auszubilden.<br />
Antworten auf existenzielle, religiöse, ethische und weltanschauliche Fragen der K<strong>in</strong>der werden<br />
von uns nach bestem Wissen sowie <strong>in</strong> Respekt und Offenheit gegenüber den Vorstellungen der<br />
K<strong>in</strong>der geme<strong>in</strong>sam mit ihnen im Dialog erarbeitet.<br />
Emotionalität, soziale Beziehungen und Konflikte:<br />
Wir streben an, alle K<strong>in</strong>der zu befähigen, sich positiv mit ihren eigenen Gefühlen zu befassen<br />
und sich <strong>in</strong> die Wunsch-, Bedürfnis- und Gefühlswelt anderer h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>versetzen zu können.<br />
Dieses soziale Verständnis ist die Voraussetzung dafür, das Verhalten anderer verstehen zu<br />
können und damit deren Handlungsweise e<strong>in</strong>schätzen zu lernen. Daher wollen wir mit<br />
E<strong>in</strong>fühlungsvermögen, Verlässlichkeit und Zuwendung Tag für Tag dafür sorgen, dass die<br />
K<strong>in</strong>der positive Beziehungen zu anderen aufbauen können. Wir achten darauf,<br />
verständnisvolle Bezugspersonen für alle K<strong>in</strong>der zu se<strong>in</strong> und wollen unter Berücksichtigung<br />
der k<strong>in</strong>dlichen Eigenständigkeit deren Fähigkeit zu Rücksichtnahme und Mitgefühl stärken.<br />
Dieser positive Umgang mit Gefühlen soll die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> die Lage versetzen, Mitverantwortung für<br />
die Geme<strong>in</strong>schaft zu übernehmen und sich konstruktiv mit Konflikten ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />
Sprachliche Bildung und Förderung:<br />
E<strong>in</strong> grundlegendes Bedürfnis aller K<strong>in</strong>der ist es, sich mitteilen zu können. Anfänglich durch<br />
Laute, Gestik und Mimik; später durch verb<strong>in</strong>dlich festgelegte Symbole und Regeln (Sprache)<br />
versucht das K<strong>in</strong>d, sich und se<strong>in</strong>e Bedürfnisse der Umwelt gegenüber verständlich zu machen.<br />
Wir wollen die Fähigkeit, verstanden zu werden und andere zu verstehen, bei jedem K<strong>in</strong>d<br />
fördern und ausbilden. Daher wirken wir darauf h<strong>in</strong>, dass alle K<strong>in</strong>der die Bedeutung von<br />
Gestik, Mimik und Tonfall verstehen lernen und gleichzeitig sich ihrer eigenen Körpersprache<br />
bewusst werden. Weiterh<strong>in</strong> regen wir die K<strong>in</strong>der an, sich mündlich im Dialog mitzuteilen. Damit<br />
wollen wir die Freude der K<strong>in</strong>der an der sprachlichen Mitteilung ihrer Gedanken, Gefühle und<br />
Erlebnisse wecken und der Tatsache entsprechen, dass K<strong>in</strong>der, die viel sprechen, meist e<strong>in</strong>e<br />
positive Sprachentwicklung aufweisen. Auch streben wir an, dass alle K<strong>in</strong>der vielfältige<br />
Erfahrungen mit Büchern, Erzähl-, Reim- und Schriftkultur machen. Die Förderung der<br />
Entwicklung von „Literacy“ ist unserer Auffassung nach e<strong>in</strong> entscheidender Aspekt bei der<br />
k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung von Sprachkompetenz. Dementsprechend fördern wir die Artikulation, die<br />
Lautbildung, den aktiven und passiven Wortschatz, die Satzbildung, die Sprechbereitschaft, die<br />
Sprechfreude, die Bereitschaft anderen zuzuhören, das Verständlichmachen eigener Anliegen<br />
und das Verstehen von Gesprochenem bei allen K<strong>in</strong>dern.<br />
DAS FEHLEN VON<br />
FRAGEN FÜHRT ZUM<br />
FEHLEN VON GEDANKEN<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 9
THEMENORIENTIERTE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G:<br />
Mathematische Bildung:<br />
Mathematik, Naturwissenschaft und Technik<br />
Bereits die k<strong>in</strong>dliche Welt ist voller Mathematik. Mengen, Größen, geometrische Formen,<br />
Regelmäßigkeiten und Zahlen s<strong>in</strong>d überall vorzuf<strong>in</strong>den. Wir richten unser pädagogisches Wirken<br />
an diesem Sachverhalt aus und streben an, dass die K<strong>in</strong>der mit allen S<strong>in</strong>nen und auf<br />
spielerische Art und Weise mit mathematischen Inhalten experimentieren lernen und dabei<br />
e<strong>in</strong>en freudig-kreativen Umgang mit der Mathematik entwickeln. Dies ist für spätere<br />
Lernprozesse von entscheidender Bedeutung. Insofern wollen wie den K<strong>in</strong>dern beibr<strong>in</strong>gen,<br />
Zahlen, Mengen, Größen, Formen sowie Raum und Zeit erkennen und benennen zu können.<br />
Durch das bewusste Erfahren von Zeiträumen, durch das Wiegen von Gewichten, durch das<br />
Messen von Längen und durch das Vergleichen von Raum<strong>in</strong>halten sollen alle K<strong>in</strong>der<br />
Gelegenheit erhalten, erste Erfahrungen mit mathematischen Zusammenhängen zu machen<br />
und diese zu begreifen. Wir geben den K<strong>in</strong>dern mathematische Werkzeuge (z.B. Thermometer,<br />
Maßband, Waage) an die Hand, um ihnen die Welt der Mathematik ersichtbar und erfahrbar zu<br />
machen. Dadurch sollen die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, Fähigkeiten zu entwickeln, die<br />
es ihnen später erleichtern, mathematische Probleme zu lösen.<br />
Naturwissenschaftliche und technische Bildung:<br />
Die Gesellschaft, <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der heutzutage aufwachsen, ist hoch technisiert. Gleichzeitig<br />
<strong>in</strong>teressieren sich K<strong>in</strong>der bereits sehr früh für naturwissenschaftliche und technische<br />
Zusammenhänge. Damit die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en persönlichen Bezug zu ihrer Umwelt herstellen<br />
können, Interesse an Naturwissenschaft und Technik entwickeln können und sich damit besser<br />
<strong>in</strong> der technisierten Gesellschaft zurechtf<strong>in</strong>den können, wollen wir ihnen möglichst viele<br />
Zugänge zu naturwissenschaftlichen Themen bieten. Wir wollen den K<strong>in</strong>dern beibr<strong>in</strong>gen,<br />
Zusammenhänge <strong>in</strong> der belebten und unbelebten Natur zu verstehen (z.B. Aggregatszustände:<br />
Wasser – Eis – Dampf). Wir wollen sie ermutigen, selbst Experimente durchzuführen, ihren<br />
Forscherdrang auszuleben und den sachgerechten Umgang mit technischen Geräten (z.B.<br />
Magnet, Waage, Hebel, Rad) zu begreifen. Wir geben der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Technik und<br />
Naturwissenschaft e<strong>in</strong>en angemessenen Raum und nehmen die Fragen der K<strong>in</strong>der als<br />
Ausgangspunkt für e<strong>in</strong>e weitere Beschäftigung mit dieser Thematik. Besonders geeignet hierfür<br />
s<strong>in</strong>d die regelmäßigen Naturerkundungen und die Museumsbesuche, die wir geme<strong>in</strong>sam mit<br />
den K<strong>in</strong>dern durchführen.<br />
Informationstechnische Bildung, Medienbildung und –erziehung:<br />
Informationstechnische und kommunikationstechnische Geräte sowie e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />
Medien s<strong>in</strong>d heutzutage fester Bestandteil des modernen Lebens. Bereits von kle<strong>in</strong> aufkommen<br />
K<strong>in</strong>der mit diesen Gerätschaften und unterschiedlichen Medien <strong>in</strong> Berührung. Daher ist es für<br />
uns sehr wichtig, allen K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>en kritischen, sachgerechten und verantwortungsbewussten<br />
Umgang mit diesen Geräten und den Medien beizubr<strong>in</strong>gen. Hierzu streben wir an,<br />
dass alle K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>formationstechnische Geräte (Radio, Kassettenrekorder, CD-Spieler,<br />
Fotoapparat, Videokamera, Fernseher, Videorekorder und Computer) kennen und deren<br />
Bedeutung verstehen lernen. Hier geht es uns nicht darum, den K<strong>in</strong>dern die exakte<br />
Bedienungsweise der Geräte zu vermitteln; vielmehr wollen wir ihnen beibr<strong>in</strong>gen, welche Geräte<br />
für welche Informationen und für welche Anwendungsmöglichkeiten genutzt werden können.<br />
Weiterh<strong>in</strong> wollen wir die K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> fördern, e<strong>in</strong>e Medienkompetenz zu entwickeln, die es ihnen<br />
erlaubt, sorgfältig aus dem vielfältigen Medienangebot auszuwählen und kompetent mit den<br />
Angeboten der Medien umzugehen. Wir wirken darauf h<strong>in</strong>, dass die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en<br />
ausgeglichenen und zeitlich angemessenen Umgang mit Fernseher und Computer erlernen<br />
können.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 10
THEMENORIENTIERTE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G:<br />
Umweltbildung und –erziehung:<br />
Umwelt, Ästhetik, Musik<br />
Die verantwortungsbewusste Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der Umwelt und der schonende Umgang<br />
mit natürlichen Ressourcen gew<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dustrialisierten Gesellschaft immer mehr an<br />
Bedeutung. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund richten wir unser pädagogisches Wirken darauf aus, dass<br />
alle K<strong>in</strong>der die Umwelt mit allen S<strong>in</strong>nen erfahren lernen. Sie sollen die Welt, <strong>in</strong> der sie leben,<br />
als verletzlich und unersetzlich erkennen sowie e<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> für den schonenden und<br />
sparsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen entwickeln. Dazu wollen wir den K<strong>in</strong>dern<br />
beibr<strong>in</strong>gen, ökologische Zusammenhänge zu erkennen und sich bewusst für den Erhalt e<strong>in</strong>er<br />
gesunden Umwelt e<strong>in</strong>zusetzen. Wir legen daher viel Wert auf aktive Naturbegegnungen, auf<br />
Erlebnisse mit Tieren und Pflanzen. Weiterh<strong>in</strong> regen wir die K<strong>in</strong>der an, sich mit Umwelt- und<br />
Naturvorgängen <strong>in</strong>tensiv zu beschäftigen. Über vertiefende Projekte wollen wir den K<strong>in</strong>dern die<br />
Eigenschaften und Bedeutung von natürlichen Ressourcen (z.B. Wasser, Wasserkreislauf<br />
und Energie) vergegenwärtigen. Wir praktizieren e<strong>in</strong>e konsequente Mülltrennung und<br />
Müllvermeidung.<br />
Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung:<br />
Ästhetische Bildung dient dazu, die K<strong>in</strong>der zu befähigen, ihre Umwelt mit allen S<strong>in</strong>nen<br />
wahrzunehmen und zu erkennen. K<strong>in</strong>der nehmen D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> die Hand, erfühlen, ertasten und<br />
untersuchen die Eigenschaften der Umwelt. Diese Erfahrungen führen vom bloßen Greifen zum<br />
Begreifen der Umwelt. Wir wollen alle K<strong>in</strong>der dazu befähigen, die Umwelt (Farben, Formen,<br />
Bewegungen, Umgebungen, Stimmungen und Gefühle) mit all ihren S<strong>in</strong>nen bewusst<br />
wahrzunehmen und zu begreifen. Weiterh<strong>in</strong> sollen die K<strong>in</strong>der lernen, das Wahrgenommene<br />
schöpferisch und kreativ gestalterisch umzusetzen. Dazu geben wir den K<strong>in</strong>dern die<br />
Möglichkeit, ihrem Bedürfnis nach bildnerischer und gestaltender Darstellung so oft wie möglich<br />
nachzugehen und aktiv Kultur zu erleben. Die Vielfalt von kreativen Materialien, Techniken und<br />
Werkzeugen sowie regelmäßige Projekte zu kulturellen Themen, Besuche von Museen und<br />
Bilderausstellungen s<strong>in</strong>d für uns selbstverständlicher Teil unserer pädagogischen Arbeit. Im<br />
freien Gestalten steht die Anregung der Phantasie nicht das fertige Produkt im Mittelpunkt. Mit<br />
Papier, Wolle, Farbe, Kleber, Schere, Stiften und vielem mehr können die K<strong>in</strong>der ihr<br />
ästhetisches Empf<strong>in</strong>den ausbilden. Im angeleiteten themenbezogenen Gestalten erlernen sie<br />
verschiedene Techniken, um das Wahrgenommene schöpferisch umzusetzen, wie zum Beispiel<br />
durch Collagen, Tonen, Drucken und Pappmachee.<br />
Musikalische Bildung und Erziehung:<br />
Bereits die frühk<strong>in</strong>dliche Welt ist von Musik durchdrungen. Musik hat e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss<br />
auf die Persönlichkeitsentwicklung des K<strong>in</strong>des. In den Bereichen des persönlichen<br />
Wohlbef<strong>in</strong>dens, der Fantasie und Kreativität, der sozialen Kompetenz, der Sprachkompetenz,<br />
der Lernkompetenz und der Bewegungskompetenz kann das K<strong>in</strong>d durch musikalische Bildung<br />
und Erziehung gefördert werden. Wir s<strong>in</strong>gen regelmäßig mit allen K<strong>in</strong>dern musizieren so oft<br />
wie möglich mite<strong>in</strong>ander. Mit Instrumenten, Tanz und Bewegung sowie mit<br />
Rhythmusschulungen ergänzen und erweitern wir unser musikalisches Angebot. Alle K<strong>in</strong>der<br />
sollen lernen, Musik und Rhythmus differenziert wahrzunehmen. Sie erleben die Musik als<br />
Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken und lernen die musikalischen Traditionen ihres<br />
Kulturkreises sowie fremder Kulturkreise kennen.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 11
THEMENORIENTIERTE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G<br />
Bewegungserziehung, Sport, Gesundheitserziehung<br />
Bewegungserziehung- und förderung, Sport:<br />
Der natürliche Bewegungsdrang des K<strong>in</strong>des ist von Geburt an gegeben. Für K<strong>in</strong>der ist<br />
Bewegung e<strong>in</strong> wichtiges Mittel, um ihre Umwelt zu erkunden, um Wissen begreifend zu<br />
erwerben und um auf ihre Umwelt e<strong>in</strong>zuwirken. Bewegung ist <strong>in</strong>sofern nicht nur wichtig für die<br />
Entfaltung von Wohlbef<strong>in</strong>den, Gesundheit, Körperkraft, Geschicklichkeit und<br />
Körperbeherrschung sondern sie ist vor allem auch Voraussetzung für e<strong>in</strong>e positive<br />
emotionale, kognitive und soziale Entwicklung des K<strong>in</strong>des. Durch Bewegung erfahren die<br />
K<strong>in</strong>der viel über ihre Umwelt, über sich selbst und über andere. Sie lernen, ihre eigenen<br />
Fähigkeiten und Möglichkeiten kennen und somit Risiken und Grenzen realistisch<br />
e<strong>in</strong>zuschätzen. Bewegung hilft dabei, die Unabhängigkeit, das Selbstvertrauen und die k<strong>in</strong>dliche<br />
Kommunikationsfähigkeit zu stärken. Wir wollen die K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> fördern, Freude an der<br />
Bewegung zu empf<strong>in</strong>den und Sicherheit <strong>in</strong> der Körperbeherrschung zu erlangen. Indem wir<br />
ihnen die Möglichkeit bieten, ausgiebig ihre grob- und fe<strong>in</strong>motorischen Fähigkeiten zu<br />
erproben und ihre Geschicklichkeit im Rahmen e<strong>in</strong>es ausreichenden und zweckmäßigen<br />
Bewegungsfreiraumes zu entwickeln, fördern wir gleichzeitig ihren Gleichgewichtss<strong>in</strong>n sowie<br />
ihre Wahrnehmungsfähigkeit. Wir legen viel Wert auf häufige Bewegung im Freien. Vor allem<br />
<strong>in</strong> der freien Natur können die K<strong>in</strong>der ihren Bewegungsdrang ausleben und vielfältige<br />
Möglichkeiten zum Sammeln von Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen f<strong>in</strong>den.<br />
Gesundheitserziehung:<br />
Gesundheitserziehung bedeutet für uns, dass wir die K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> unterstützen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hohem<br />
Maß selbstbestimmt auf ihr körperliches, seelisches, soziales und geistiges Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
zu achten. Insofern fördern wir die K<strong>in</strong>der ganzheitlich <strong>in</strong> ihrem gesundheitsorientierten<br />
Verhalten. Wir streben an, alle K<strong>in</strong>der zu befähigen, eigenständig Verantwortung für ihren<br />
Körper und ihre Gesundheit zu übernehmen. Dazu gehören das Erlernen e<strong>in</strong>es positiven und<br />
effizienten Umgangs mit Stress, das Achten auf e<strong>in</strong>e gesunde und ausgewogene<br />
Ernährung, das Erlernen bestimmter Kenntnisse <strong>in</strong> Bezug auf Körperpflege und Hygiene, das<br />
Entwickeln e<strong>in</strong>es ausgeprägten Körper- und Gesundheitsbewusstse<strong>in</strong>s, der unbelastete<br />
Umgang mit Sexualität sowie das verständige Ause<strong>in</strong>andersetzen mit Gefahren im Alltag.<br />
Insgesamt wollen wir die K<strong>in</strong>der befähigen, e<strong>in</strong> gesundheitsförderndes Verhalten zu erlernen<br />
und zu praktizieren. Ferner üben wir mit den älteren K<strong>in</strong>dern das richtige Verhalten im<br />
Straßenverkehr, <strong>in</strong> Brandfällen und bei Unfällen.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 12
THEMENÜBERGREIFENDE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G<br />
Das Spielen:<br />
Das Spielen, Übergang: Familie – K<strong>in</strong>dergarten - Schule<br />
Bei allen Aktivitäten steht das Spiel als k<strong>in</strong>dgerechte Lernform im Mittelpunkt der<br />
K<strong>in</strong>dergartenarbeit. Wir geben den K<strong>in</strong>dern Raum und Zeit, eigene Ideen zu entwickeln und<br />
diese im spielerischen Handeln als Lernprozess zu begreifen. Wir legen Wert auf die<br />
Vielgestaltigkeit des Spiels als k<strong>in</strong>dgemäße Lern- und Arbeitsform. Im Spiel erobert sich das<br />
K<strong>in</strong>d die Welt, schärft die S<strong>in</strong>ne und erprobt se<strong>in</strong>e Kraft und Fantasie. Im Spiel drückt sich die<br />
Freude am Leben aus. K<strong>in</strong>der sollen verweilen dürfen im konzentrierten Spiel, das wir schützen.<br />
Neugierde und Forscherdrang s<strong>in</strong>d Zeichen für den Lernwillen der K<strong>in</strong>der. Wiederholungen,<br />
Fehler und Verbesserungen gehören dazu. Wir setzen uns mit unserer ganzen Kraft dafür e<strong>in</strong>,<br />
dass die uns anvertrauten K<strong>in</strong>der auf spielerische Art und Weise das Lernen erlernen und<br />
ihnen bewusst wird, dass, was und wie sie lernen.<br />
Das Freispiel: Die bewusst beobachtende Rolle der Erzieher<strong>in</strong>nen wird besonders im Freispiel<br />
deutlich. Das Freispiel ist e<strong>in</strong> Wesenselement der K<strong>in</strong>dergartenpädagogik. Es be<strong>in</strong>haltet<br />
weitgehende Wahlfreiheit h<strong>in</strong>sichtlich:<br />
Der Spielauswahl<br />
Der Spieldauer<br />
Der Spielpartner<br />
Spielangebote: Wir wollen durch gezielte Anregungen K<strong>in</strong>der für <strong>neu</strong>e Spiele und<br />
Beschäftigungen <strong>in</strong>teressieren und auf ihre natürliche Neugier und Wissbegierde antworten. Die<br />
meisten Spielsachen stehen für die K<strong>in</strong>der ständig offen. Manche Spiel- und Fördermaterialien<br />
werden alters- und entwicklungsgerecht e<strong>in</strong>geführt und stehen den K<strong>in</strong>dern entweder auf<br />
eigenen Wunsch oder zur speziellen Anregung <strong>in</strong> aufgebauten Schritten zur Verfügung. Wir<br />
respektieren das vertiefte und konzentrierte Spiel. Bei e<strong>in</strong>em Spiel, e<strong>in</strong>er Aufgabe, e<strong>in</strong>er Sache<br />
verweilen zu können, also im besten S<strong>in</strong>n „Lange-Weile“ haben, ist e<strong>in</strong> wichtiges Ziel. Wir<br />
achten auf Verhaltens- und Spielregeln und auf sorgfältigen und sachgerechten Umgang mit<br />
Spiel- und Beschäftigungsmaterial. Geführtes und freies Spiel sollen e<strong>in</strong>ander ergänzen.<br />
Rollenspiele: Rollenspiele <strong>in</strong> der Kle<strong>in</strong>gruppe helfen dem e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e<br />
Alltagserfahrungen oder Belastungen abzubauen. Es entstehen <strong>neu</strong>e soziale Kontakte der<br />
K<strong>in</strong>der untere<strong>in</strong>ander. Interaktionen und alle verbalen und nonverbalen Kommunikationsformen<br />
kommen beim Rollenspiel zur Wirkung. Identifikation, Imag<strong>in</strong>ation, Rollentausch und<br />
Rollenwechsel geben dem K<strong>in</strong>d die Chance, sich <strong>in</strong> andere h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuversetzen, ja gelegentlich<br />
die eigene Rolle <strong>in</strong> der Gruppe <strong>neu</strong> zu klären.<br />
Übergänge von der Familie über den K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> die Schule:<br />
K<strong>in</strong>der wachsen heutzutage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft auf, die von steter Veränderung geprägt ist.<br />
Daraus resultiert die Erwartungshaltung der Gesellschaft an jeden e<strong>in</strong>zelnen, mit Veränderung<br />
sowie Übergängen kompetent und unbelastet umgehen zu können. Die Anpassung an sowie<br />
das Zurechtf<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>neu</strong>en Situationen soll <strong>in</strong> relativ kurzer Zeit positiv bewältigt werden. Wir<br />
wollen die K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> unterstützen und stärken, Kompetenzen zu erwerben, die es ihnen<br />
e<strong>in</strong>facher machen, Übergänge erfolgreich und konstruktiv zu bewältigen. Wir geben den K<strong>in</strong>dern<br />
viel Zeit im K<strong>in</strong>dergarten, um <strong>in</strong> den ersten Tagen Orientierung zu erhalten, um <strong>in</strong> den ersten<br />
Wochen e<strong>in</strong>e positive E<strong>in</strong>gliederung zu erfahren und um sich <strong>in</strong> den ersten Monaten rundum<br />
e<strong>in</strong>zugewöhnen. Wir streben an, dass beim Übergang des K<strong>in</strong>des von der Familie oder von<br />
der K<strong>in</strong>derkrippe <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten länger anhaltende Probleme ausbleiben, dass sich das<br />
K<strong>in</strong>d im K<strong>in</strong>dergarten gänzlich wohl fühlt und dass das K<strong>in</strong>d sozialen Anschluss sowohl zu den<br />
anderen K<strong>in</strong>dern als auch zum K<strong>in</strong>dergartenpersonal f<strong>in</strong>det.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 13
THEMENÜBERGREIFENDE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G<br />
Übergänge: Familie – K<strong>in</strong>dergarten - Schule<br />
Wir setzen uns mit unserem ganzen pädagogischen Wirken dafür e<strong>in</strong>, dass jedes<br />
aufgenommene K<strong>in</strong>d im K<strong>in</strong>dergarten se<strong>in</strong>en eigenen Platz f<strong>in</strong>den kann. Dies gel<strong>in</strong>gt besonders<br />
gut, wenn K<strong>in</strong>der, Eltern und das K<strong>in</strong>dergartenpersonal geme<strong>in</strong>sam und <strong>in</strong> enger Abstimmung<br />
mite<strong>in</strong>ander dieses Ziel verfolgen.<br />
Ebenso setzen wir uns für e<strong>in</strong>en gel<strong>in</strong>genden Übergang vom K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> die<br />
Grundschule e<strong>in</strong>. Das K<strong>in</strong>d soll bereits im K<strong>in</strong>dergarten Kompetenzen erwerben, die es <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Leben zur Bewältigung und zum positiven Umgang mit Übergängen und Veränderungen<br />
braucht. Es lernt, sich auf <strong>neu</strong>e Situationen e<strong>in</strong>zulassen und sich mit diesen<br />
ause<strong>in</strong>anderzusetzen. Weiterh<strong>in</strong> lernt das K<strong>in</strong>d, Übergänge als Herausforderung, nicht als<br />
Belastung zu erfahren und somit flexibel und selbstbewusst mit diesen umgehen zu können.<br />
Außerdem fördern wir vom ersten K<strong>in</strong>dergartentag an die Schulfähigkeit der K<strong>in</strong>der. Besonders<br />
im letzten K<strong>in</strong>dergartenjahr stärken wir die k<strong>in</strong>dlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche die<br />
K<strong>in</strong>der zum erfolgreichen Schulübertritt und <strong>in</strong> der Schule selbst benötigen. Wir begleiten die<br />
K<strong>in</strong>der geme<strong>in</strong>sam mit den Eltern beim E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Grundschule.<br />
K<strong>in</strong>der, deren Eltern beide nicht deutscher Herkunft s<strong>in</strong>d und die e<strong>in</strong>er Verbesserung ihrer<br />
Deutschkenntnisse bedürfen, nehmen am „Vorkurs Deutsch lernen vor Schulbeg<strong>in</strong>n“ teil.<br />
Dadurch verbessern diese K<strong>in</strong>der ihre Startchancen <strong>in</strong> der Schule. Dem Vorkurs geht e<strong>in</strong>e<br />
Sprachstandserhebung im vorletzten K<strong>in</strong>dergartenjahr voraus. Im letzten K<strong>in</strong>dergartenjahr wird<br />
dieser Vorkurs mit 160 Stunden durchgeführt. 80 Stunden werden im K<strong>in</strong>dergarten und 80<br />
Stunden <strong>in</strong> der Schule durchgeführt.<br />
Für e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Schulvorbereitung und Übergangsbewältigung ist e<strong>in</strong>e partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit von Eltern, K<strong>in</strong>dergarten und Grundschule notwendig. Diese gestaltet sich<br />
im Wesentlichen <strong>in</strong> folgenden Punkten:<br />
Lehrkräfte der Grundschule besuchen den K<strong>in</strong>dergarten, um die K<strong>in</strong>der,<br />
Erzieher<strong>in</strong>nen und die pädagogische Konzeption kennenzulernen. Auch können die<br />
Lehrkräfte den e<strong>in</strong>zuschulenden K<strong>in</strong>dern vorschulische Bildungsangebote machen oder<br />
e<strong>in</strong>en Vorkurs Deutsch durchführen.<br />
K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der, deren E<strong>in</strong>schulung ansteht, besuchen die Grundschule <strong>in</strong><br />
Begleitung ihrer Erzieher<strong>in</strong>nen, um den <strong>neu</strong>en Lebensraum Schule und die <strong>neu</strong>en<br />
Bezugspersonen rechtzeitig kennen zu lernen. Auch besteht die Möglichkeit, dass die<br />
Erzieher<strong>in</strong>nen bei speziellen Aktionen und Angeboten der Schule (Schnuppertag <strong>in</strong> der<br />
Schule, Schul- oder Unterrichtsspiel) die K<strong>in</strong>der bei diesen Angeboten <strong>in</strong> der Schule<br />
begleiten.<br />
Erzieher<strong>in</strong>nen besuchen die Grundschule, um die Lehrkräfte und das pädagogische<br />
Vorgehen der Schule kennenzulernen oder sogar am Schulunterricht zu hospitieren.<br />
Dabei können die Erzieher<strong>in</strong>nen auch ihre „ehemaligen“ K<strong>in</strong>der erleben und sehen, wie<br />
es diesen <strong>in</strong> der Schule ergeht. Diese Rückmeldung ist e<strong>in</strong> wichtiges Steuerungselement<br />
für die aktuelle pädagogische Arbeit im K<strong>in</strong>dergarten.<br />
Es werden Fachgespräche zwischen Erzieher<strong>in</strong>nen und Lehrkräften geführt, <strong>in</strong><br />
denen sich namentlich und vertieft über e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>der ausgetauscht wird. Diese<br />
Fachgespräche f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Regel über K<strong>in</strong>der, die sich im letzten K<strong>in</strong>dergartenjahr<br />
bef<strong>in</strong>den, statt. Die Eltern werden zu diesem Zweck um ihre E<strong>in</strong>willigung ersucht.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 14
THEMENÜBERGREIFENDE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G<br />
Interkulturelle, altersübergreifende, geschlechtersensible Erziehung<br />
Interkulturelle Kompetenz:<br />
In e<strong>in</strong>er Gesellschaft, <strong>in</strong> der zunehmend unterschiedliche Kulturen mit verschiedenen Sprachen,<br />
Religionen, Sitten und Gebräuchen versuchen, mite<strong>in</strong>ander zu leben, ist die Vermittlung von<br />
<strong>in</strong>terkultureller Kompetenz e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe und e<strong>in</strong> wichtiges Bildungsziel. Die<br />
Vermittlung von <strong>in</strong>terkultureller Kompetenz betrifft K<strong>in</strong>der und Erwachsene; E<strong>in</strong>heimische und<br />
Migranten oder ethnische M<strong>in</strong>derheiten gleichermaßen. Wir wollen alle K<strong>in</strong>der ermutigen, e<strong>in</strong>e<br />
sprachliche sowie kulturelle Neugierde und Aufgeschlossenheit zu entwickeln. Für alle K<strong>in</strong>der<br />
soll das Zusammenleben verschiedener Kulturen <strong>in</strong> unserer Gesellschaft zur<br />
Selbstverständlichkeit werden. Alle K<strong>in</strong>der sollen ermutigt werden, sich für unterschiedliche<br />
Lebensformen zu <strong>in</strong>teressieren und versuchen, diese so weit wie möglich zu verstehen sowie<br />
konstruktiv sich mit diesen ause<strong>in</strong>anderzusetzen. Je größer die Wertschätzung und Akzeptanz<br />
der eigenen Person ist, umso leichter fällt es, kulturell aufgeschlossen zu se<strong>in</strong>. Daher fördern wir<br />
alle K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrem Selbstwertgefühl und bestärken sie dar<strong>in</strong>, sich mit ihrer eigenen Herkunft<br />
und mit der Herkunft anderer K<strong>in</strong>der zu beschäftigen.<br />
Altersübergreifende Bildung und Erziehung:<br />
In altersgemischten Gruppen haben die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e größere Auswahl an Spielpartnern, die<br />
unabhängig vom Alter ihren Interessen und ihrem Entwicklungsstand entsprechen. Da der<br />
Entwicklungsstand der K<strong>in</strong>der nicht immer e<strong>in</strong>em bestimmten Alter entsprechen muss, werden<br />
die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er altersgemischten Gruppe nicht ständig an e<strong>in</strong>em ihrem Alter<br />
entsprechendem Entwicklungsniveau gemessen. Der Konkurrenzdruck <strong>in</strong>nerhalb der Gruppe<br />
wird so m<strong>in</strong>imiert. Da K<strong>in</strong>der am leichtesten von K<strong>in</strong>dern lernen, können jüngere K<strong>in</strong>der von<br />
älteren K<strong>in</strong>dern lernen. Ältere K<strong>in</strong>der können ihr Wissen erproben und Selbstsicherheit<br />
gew<strong>in</strong>nen, <strong>in</strong>dem sie die jüngeren K<strong>in</strong>der „unterrichten“. Außerdem wird die E<strong>in</strong>gewöhnung der<br />
<strong>neu</strong>en K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er altersgemischten Gruppe erleichtert. Die älteren K<strong>in</strong>der haben selbst den<br />
Übergang <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten bereits bestritten und können somit die jüngeren K<strong>in</strong>der von ihren<br />
Erfahrungen profitieren lassen. Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass ältere und jüngere K<strong>in</strong>der<br />
geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er altersgemischten Gruppe vone<strong>in</strong>ander lernen können.<br />
Geschlechtersensible Bildung und Erziehung:<br />
Das biologische Geschlecht e<strong>in</strong>es Menschen wird von der Natur bestimmt. Das soziale<br />
Geschlecht wird von der Kultur e<strong>in</strong>er Gesellschaft geprägt. Gerade im K<strong>in</strong>deralter wird die so<br />
genannte Geschlechtsidentität ausgebildet. K<strong>in</strong>der beschäftigen sich <strong>in</strong>tensiv damit, was es<br />
ausmacht, e<strong>in</strong> Mädchen oder e<strong>in</strong> Junge zu se<strong>in</strong> und welche Rollen sie als Mädchen oder Jungen<br />
e<strong>in</strong>nehmen können. Verschiedene weibliche und männliche Verhaltensformen, Sitten und<br />
Gebräuche werden im K<strong>in</strong>desalter ausprobiert und unterschiedlich angenommen.<br />
Wir richten unser pädagogisches Wirken darauf h<strong>in</strong> aus, dass alle K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e positive<br />
Geschlechtsidentität entwickeln können und begreifen lernen, was es bedeutet, als Mädchen<br />
oder als Junge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft zu leben. Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass alle K<strong>in</strong>der das<br />
andere Geschlecht als gleichberechtigt und gleichwertig anerkennen und die Unterschiede<br />
des anderen Geschlechtes wertschätzen lernen. Wir wollen den K<strong>in</strong>dern vermitteln, dass sie das<br />
Recht auf e<strong>in</strong>e gleichgestellte Teilhabe <strong>in</strong> allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens<br />
haben, unabhängig davon welchem Geschlecht sie angehören.<br />
> FREUDE AM KINDSEIN - FIT FÜR DAS LEBEN <<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 15
EINRICHTUNGSPROFIL<br />
UND BESONDERHEITEN<br />
Städtischer K<strong>in</strong>dergarten Frühl<strong>in</strong>gstraße<br />
Frühl<strong>in</strong>gstraße 2<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Tel. 08141 / 42190<br />
E-mail: andrea.nukovic@fuerstenfeldbruck.de<br />
1.“ Wir“<br />
„Unsere Größe ist unsere Stärke“. Wir s<strong>in</strong>d nach dem Platz- und Gruppenangebot der größte<br />
K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> der Stadt <strong>FFB</strong>. Die Vielfalt der Persönlichkeiten unter den verschiedenen<br />
Fachkräften ergibt e<strong>in</strong> breites Spektrum an Kompetenzen und gegenseitigen Anregungen. Dies<br />
zeigt sich im Alltag durch e<strong>in</strong>e bewusste, zielgerichtete, bewährte und erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit.<br />
2. Lage<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten Frühl<strong>in</strong>gstrasse bef<strong>in</strong>det sich am südöstlichen Stadtrand der Kreisstadt<br />
<strong>Fürstenfeldbruck</strong> zwischen großzügig angelegten Grünflächen und dem angrenzenden<br />
Naturschutzgebiet. Der sehr nahe gelegene Stadtkern ist leicht zu Fuß zu erreichen. Schulen<br />
und Schulk<strong>in</strong>derhort s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe.<br />
3. Haus und Räume<br />
Das großzügige Gebäude stammt aus dem Jahr 1971. Im Erdgeschoss bef<strong>in</strong>den sich sechs<br />
Gruppenräume, die mit je e<strong>in</strong>er fest <strong>in</strong>stallierten Küchenzeile und e<strong>in</strong>em Spielhaus auf zwei<br />
Ebenen ausgestattet s<strong>in</strong>d. Durch Raumteiler s<strong>in</strong>d Bau-, Puppen-, Kuschel- und Malecke<br />
e<strong>in</strong>geteilt. Im Flur bef<strong>in</strong>den sich die Garderoben, die Plätze für die persönlichen D<strong>in</strong>ge der<br />
K<strong>in</strong>der und die abwechslungsreich gestalteten Aktionsecken. Diese stehen ebenso wie der<br />
Intensivraum, das Sternenzimmer und der Snözelenraum allen Gruppen zur Verfügung. Ergänzt<br />
werden die Räumlichkeiten durch den Personalraum, das Büro, die Bibliothek und die sanitären<br />
Anlagen.<br />
Im Untergeschoss bef<strong>in</strong>den sich Turn- und Rhythmikraum, Mal- und Töpferraum, Förderraum,<br />
Werkecke, Ruheräume, Hausmeisterwerkstatt, Waschküche, Heizung und weitere Versorgungse<strong>in</strong>richtungen.<br />
Die modern ausgestattete Großküche bietet unseren Essensk<strong>in</strong>dern täglich frische und<br />
abwechslungsreiche Kost.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 16
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 17
4. Außenanlage und Garten<br />
Der 8000 m² große Garten bietet sowohl e<strong>in</strong>en naturbelassenen, verwachsenen Bereich mit<br />
altem Baumbestand und Büschen, als auch gepflasterte Wege mit Flächen für Fahrzeuge und<br />
Platz zu vielerlei Spielmöglichkeiten bei jedem Wetter. Es gibt e<strong>in</strong> großes Klettergerüst, e<strong>in</strong>e<br />
Vogelnestschaukel, Spielhäuser, Schaukeln, Wippe und Federwipppferdchen, Sandkästen mit<br />
Sonnensegeln, Hangrutsche, Wasserlabyr<strong>in</strong>th, Holzzug und e<strong>in</strong>en fest <strong>in</strong>stallierten<br />
Basketballkorb. Im W<strong>in</strong>ter wird der natürliche Hang zu e<strong>in</strong>er beliebten Schneepiste, im Sommer<br />
verwandeln wir ihn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Wasserrutsche. Vor den Gruppen s<strong>in</strong>d Terrassen angelegt und mit<br />
wetterfesten Sitzgelegenheiten ausgestattet. Daher kann das Gruppenleben zu fast allen<br />
Jahreszeiten auch <strong>in</strong>s Freie verlagert werden. E<strong>in</strong>ige Gruppen verfügen über e<strong>in</strong> eigenes<br />
Hochbeet um das Wachsen und Gedeihen der Pflanzen bewusst zu erleben. Unsere Sträucher<br />
und Obstbäume bereichern den Garten für Erfahrungen mit allen S<strong>in</strong>nen. In der Gartenhütte<br />
f<strong>in</strong>det sich Platz für Fahrzeuge, Fußballtore und anderes Spielgerät.<br />
5. Fachpersonal:<br />
Unser pädagogisches Wirken liegt <strong>in</strong> der Bildung, Erziehung und Betreuung der K<strong>in</strong>der. Das<br />
Fachteam besteht aus acht Erzieher<strong>in</strong>nen (Leitung, Gruppenleitung und pädagogische<br />
Fachkraft), sechs K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong>nen (pädagogische Zweitkräfte) und e<strong>in</strong>er Vorpraktikant<strong>in</strong>.<br />
6. Platzangebot und Öffnungszeiten<br />
Leiter<strong>in</strong> Andrea Nukovic mit ihrem Fachteam<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten hat 150 Plätze. Diese stehen vorrangig K<strong>in</strong>dern vom vollendeten 3.<br />
Lebensjahr bis zur E<strong>in</strong>schulung zur Verfügung. Während der Kernzeit (8.30 Uhr bis 12.00 Uhr)<br />
werden die anwesenden K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> sechs feste Gruppen e<strong>in</strong>geteilt.<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten hat von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Eltern können während der<br />
Öffnungszeit flexibel die Besuchszeiten für ihre K<strong>in</strong>der buchen. Allerd<strong>in</strong>gs müssen die K<strong>in</strong>der<br />
während der vormittaglichen Kernzeit anwesend se<strong>in</strong>.<br />
7. Ferien<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n des K<strong>in</strong>dergartenjahres wird e<strong>in</strong> Ferienplan erstellt und den Eltern ausgehändigt.<br />
Während des gesamten K<strong>in</strong>dergartenjahres ist die E<strong>in</strong>richtung maximal an 30 Arbeitstagen<br />
geschlossen (Schließtage).<br />
8. Aufsichtspflicht<br />
Die Aufsichtspflicht des pädagogischen Personals beg<strong>in</strong>nt und endet mit der<br />
persönlichen Übergabe des K<strong>in</strong>des.<br />
9. Aufnahmekriterien, Gebühren und Benutzersatzung<br />
Die Aufnahmekriterien und die Gebühren s<strong>in</strong>d per Satzung für alle städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />
e<strong>in</strong>heitlich geregelt (siehe auch Seite 39).<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 18
10. Besonderheiten im K<strong>in</strong>dergarten „Frühl<strong>in</strong>gstrasse“<br />
Zeit zum „K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>“ haben und e<strong>in</strong>fach „da se<strong>in</strong>“ dürfen, Wertschätzung bekommen und<br />
anderen geben, s<strong>in</strong>d grundlegende Erfahrungen. Die Beachtung der kle<strong>in</strong>en, wertvollen D<strong>in</strong>ge<br />
und Momente im Alltag sollen beispielhaft se<strong>in</strong>. Bei vielen Gelegenheiten ermuntern wir K<strong>in</strong>der<br />
zum Erforschen, Erleben und Begreifen, frei nach dem bedenkenswerten Satz aus der Reggio-<br />
Pädagogik:<br />
„Das Auge schläft, bis der Geist es mit e<strong>in</strong>er Frage weckt“<br />
Die Förderarbeit<br />
E<strong>in</strong> besonderes Anliegen der pädagogischen Arbeit durch die K<strong>in</strong>dergartenleitung ist neben der<br />
Förderung von Grob- und Fe<strong>in</strong>motorik, Sprache und sozialem Verhalten die<br />
gruppenübergreifende Vorschularbeit mit folgenden Schwerpunkten:<br />
Selbstkompetenz, Sachkompetenz und Entscheidungsfähigkeit<br />
Frei sprechen, sich mitteilen und zuhören<br />
Koord<strong>in</strong>ation, Fe<strong>in</strong>motorik und Stifthaltung<br />
Aufmerksamkeit und differenzierte Wahrnehmung<br />
Ausdauer und Konzentration<br />
Aktivitäten und Unternehmungen<br />
Feste und Brauchtum bestimmen selbstverständlich auch bei uns den Jahreskreislauf. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus erweitern folgende Aktivitäten das Blickfeld der K<strong>in</strong>der:<br />
Jedes Jahr f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Theaterbesuch statt oder e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertheater kommt <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten.<br />
Erlebnisse und ganzheitliche Erfahrungen machen wir <strong>in</strong> der Natur durch Ausflüge,<br />
Wanderungen, die Waldwoche oder Waldtage, Museums- und Handwerkerbesuche. In alle<br />
Unternehmungen s<strong>in</strong>d die Eltern <strong>in</strong>formativ und unterstützend e<strong>in</strong>bezogen. E<strong>in</strong>e jährlich<br />
wiederkehrende Aktion ist diese:<br />
„K<strong>in</strong>der helfen K<strong>in</strong>dern“<br />
Projektarbeit<br />
Jährlich wechseln auch mehrere gruppenübergreifende Projekte, die wir mit den K<strong>in</strong>dern<br />
durchführen. Zum Beispiel gelang uns 2002 e<strong>in</strong> besonders erfolgreiches Projekt, das <strong>in</strong> der<br />
Presse Schlagzeilen machte, weil es auch materiellen Gew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Höhe von 1.300,00 € erzielte<br />
und diese Spende direkt für den Bau e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>dergartens nach Nigeria g<strong>in</strong>g, was später mit<br />
Orig<strong>in</strong>alfotos und e<strong>in</strong>em Dankesbrief beantwortet wurde. Das Thema war:<br />
„Irgendwo <strong>in</strong> Afrika – K<strong>in</strong>der für K<strong>in</strong>der“<br />
Den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der<br />
Frühl<strong>in</strong>gstraße wurde e<strong>in</strong>erseits<br />
viel Wissenswertes über<br />
Landschaft, Kultur, Menschen,<br />
Lebensweise und Tierwelt<br />
vermittelt, andererseits die Not<br />
und Armut der K<strong>in</strong>der dort<br />
gezeigt. Die K<strong>in</strong>der besuchten die<br />
Afrika-Ausstellung <strong>in</strong> St. Ottilien<br />
und bekamen Kontakt mit Pfarrer<br />
Anosike, der schließlich auch die<br />
Spende entgegennahm. Im Laufe<br />
der Projektwochen stellten die<br />
K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> eifrigem produktiven<br />
Gestalten, Malen, Töpfern,<br />
Werken, Flechten und Basteln<br />
orig<strong>in</strong>elle Kunstwerke für e<strong>in</strong>en ganzen Basar zusammen. Die Eltern trugen köstliche Kuchen<br />
dazu bei. Alle Besucher konnten sich stärken und die Kunstwerke ersteigern oder gegen e<strong>in</strong>e<br />
Spende mit nach Hause nehmen. Der Verkaufserlös war beachtlich und das große,<br />
abschließende „Afro-Fest“ e<strong>in</strong> außergewöhnlicher Höhepunkt im K<strong>in</strong>dergartenjahr.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 19
E<strong>in</strong> weiteres Projekt mit nachhaltiger Wirkung war das Hundertwasserprojekt:<br />
„K<strong>in</strong>der erleben große Maler“<br />
das eigentlich heißen müsste:<br />
E<strong>in</strong> Bild zu malen, ist e<strong>in</strong>es der ersten<br />
Ausdrucksmittel von K<strong>in</strong>dern. Da liegt es nahe, die<br />
Kle<strong>in</strong>en mit Gemälden großer Künstler <strong>in</strong> Kontakt zu<br />
br<strong>in</strong>gen. K<strong>in</strong>der werden von Bildern auf natürliche<br />
Weise angesprochen, besonders dann, wenn sie<br />
farbenfroh s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>fache Formen dom<strong>in</strong>ieren.<br />
K<strong>in</strong>der mögen abstrakte Kunst, deshalb kann bei<br />
ihnen mittels der Kunstbetrachtung und -erfahrung<br />
das ästhetische Empf<strong>in</strong>den und die Sensibilität<br />
nachhaltig geschärft werden. K<strong>in</strong>der sehen die<br />
Gemälde mit ganz anderen Augen als Erwachsene,<br />
nämlich unvore<strong>in</strong>genommen und zweckfrei.<br />
Die K<strong>in</strong>der lernten im Projekt nicht nur die Werke des<br />
Künstlers Hundertwasser kennen, sondern auch se<strong>in</strong>e<br />
Kunsttheorie. So erfuhren sie von der „Baum-Pflicht“<br />
und vom „Fenster-Recht“, von se<strong>in</strong>en Alias-Namen<br />
„Regentag“ und „Dunkelbunt“.<br />
Das Rahmenprogramm war ebenfalls ganz auf<br />
Hundertwasser abgestimmt. Am Kochtag wurde die<br />
Pizza zur Malerpalette, es gab e<strong>in</strong>en bunten<br />
Farbenkuchen und Pfannkuchen <strong>in</strong> Spiralen<br />
geschnitten.<br />
Viele kle<strong>in</strong>e Kunstwerke entstanden: Ste<strong>in</strong>e wurden<br />
bemalt und beklebt, Stofftaschen und Postkarten<br />
wurden kunstvoll gestaltet. Jedes K<strong>in</strong>d durfte sich<br />
ohne Überforderung altersgerecht und nach se<strong>in</strong>em<br />
Interesse e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
E<strong>in</strong> farbenfrohes Hundertwasser–Fest mit Liedern und<br />
Tänzen brachte das Projekt zum Höhepunkt. Und<br />
obwohl es längst beendet ist, tauchen noch immer<br />
beim freien Malen der K<strong>in</strong>der die für Hundertwasser<br />
typischen Zwiebeltürme, Spiralen, Kussbote und<br />
Buntaugen auf.<br />
„Kle<strong>in</strong>e Künstler erleben große Maler“,<br />
denn es entstanden ganz erstaunliche Kunstwerke<br />
<strong>in</strong> dem sechs Wochen dauernden Projekt.<br />
Zielsetzung unter anderem war:<br />
Die eigene Fantasie und Kreativität anzuregen<br />
Sensibilität für das s<strong>in</strong>nlich Schöne zu entwickeln<br />
Verständnis und Freude an Kunstwerken wecken<br />
Den Lebenslauf e<strong>in</strong>es Malers kennen lernen<br />
Kunst<strong>in</strong>teresse wecken<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 20
EINRICHTUNGSPROFIL<br />
UND BESONDERHEITEN<br />
Städtischer K<strong>in</strong>dergarten „Nord“<br />
Theodor-Heuss-Straße 20<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Tel.: 08141 – 33801<br />
e-mail: gabriele.eisele-zenkert@fuerstenfeldbruck.de<br />
1. „ WIR“<br />
Unser K<strong>in</strong>dergarten „Nord“ liegt, wie der Name schon sagt, im nördlichen Wohngebiet der Stadt<br />
<strong>Fürstenfeldbruck</strong>. Wir s<strong>in</strong>d der zweitgrößte K<strong>in</strong>dergarten unter den 14 E<strong>in</strong>richtungen im<br />
Stadtgebiet. Die sichere Anb<strong>in</strong>dung der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den festen vormittaglichen Gruppen, die den<br />
K<strong>in</strong>dern Geborgenheit und Zugehörigkeit bieten, ist uns ebenso wichtig, wie e<strong>in</strong>e aktive<br />
Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Arbeit <strong>in</strong> unserem K<strong>in</strong>dergarten stützt sich auf e<strong>in</strong><br />
erfahrenes, engagiertes und kollegiales Fachteam, das die Bildungs-, Erziehungs- und<br />
Betreuungsarbeit leistet.<br />
2. Haus und Lage<br />
Das Haus wurde 1975 fertig gestellt und eröffnet. Der K<strong>in</strong>dergarten ist Teil e<strong>in</strong>es Gebäudekomplexes,<br />
<strong>in</strong> dem sich weitere soziale E<strong>in</strong>richtungen bef<strong>in</strong>den: Der Schülerhort „Nord“, das<br />
Jugendzentrum und am Gelände angrenzend der Abenteuerspielplatz. Die günstige Anb<strong>in</strong>dung<br />
zu den Fernverkehrsstraßen und die gleichzeitige Nähe zum Stadtkern ermöglichen auch vielen<br />
jungen Familien, sich längerfristig anzusiedeln.<br />
3. Räume<br />
Unser Haus bietet e<strong>in</strong>e große räumliche Vielfalt. Die vier Gruppenräume verfügen über e<strong>in</strong>e<br />
zweite Spielebene und s<strong>in</strong>d durch Raumteiler <strong>in</strong> Spielbereiche gegliedert: Mal-, Bau-, Puppenund<br />
Leseecke, Tische für Spiele und Platz zum Malen und Basteln. Jeweils zwei Gruppen teilen<br />
sich zusätzlich e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Zwischenzimmer, das sowohl zur <strong>in</strong>tensiven Förderarbeit, als<br />
auch für ungestörtes Spiel <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen genutzt wird. Unser „Blaues Zimmer“ wird von allen<br />
Gruppen e<strong>in</strong>mal wöchentlich genutzt. E<strong>in</strong>e blaue Ruhe<strong>in</strong>sel lädt zum Vorlesen und Meditieren.<br />
Besondere Spiele, <strong>in</strong>sbesondere zur Förderung der Vorschulk<strong>in</strong>der werden angeboten. E<strong>in</strong><br />
Musikschrank mit Klangschalen, Regenrohren, Bongos und Orff-Instrumenten ermöglicht den<br />
K<strong>in</strong>dern erste Erfahrungen im musikalischen Bereich. Unsere Leihbücherei bef<strong>in</strong>det sich<br />
ebenfalls im Blauen Zimmer. Besonders zu erwähnen ist die über 100 m² große Turnhalle mit<br />
fußfreundlichem Spezialboden. Sie steht jeder Gruppe an e<strong>in</strong>em Wochentag zur Verfügung. Die<br />
K<strong>in</strong>der können hier ihren Bewegungsdrang sowohl beim selbstbestimmten freien Benutzen aller<br />
Geräte, als auch bei angeleiteten Turnstunden ausleben. Die hochwertige Ausstattung mit<br />
Großgeräten wie Kletterturm und Sprossenwand mit Rutsche und Seilen ermöglicht vielfältige<br />
Bewegungserfahrungen. Gerne genutzt werden die zahlreichen Kle<strong>in</strong>geräte wie Trampol<strong>in</strong>,<br />
Therapiewippe, Rollbretter, Kriechtunnel, Motorikbauste<strong>in</strong>e, Pedalos, Bewegungsbaustelle,<br />
Sprungtürme, Barren, Hängetrapez und Balltra<strong>in</strong>er. Das verführerische Angebot an<br />
Schwungbändern, Bällen, Reifen, Pferdele<strong>in</strong>en, Fahnen, Kegeln, Hüpftieren und Fahrzeugen<br />
lädt auch ängstliche K<strong>in</strong>der zum Mitmachen e<strong>in</strong>. So schulen sie Grobmotorik und<br />
Gleichgewichtss<strong>in</strong>n und erleben Freude und Spaß an der Bewegung. Die E<strong>in</strong>gangshalle wird als<br />
jahreszeitlich geschmückter Raum für viele Anlässe genutzt. Die persönlichen Sachen der<br />
K<strong>in</strong>der werden <strong>in</strong> Fächern im Garderobenbereich von der jeweiligen Gruppe aufbewahrt. Die<br />
Wandflächen verwenden wir auch als Informations- und Präsentationsraum für die Gruppen. Im<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 21
Untergeschoss bef<strong>in</strong>det sich der Ruheraum mit den liebevoll hergerichteten Betten. Bei e<strong>in</strong>er<br />
erholsamen Mittagsruhe schöpfen die K<strong>in</strong>der Kraft für den weiteren Tag. Der separate<br />
Förderraum im Obergeschoss ist e<strong>in</strong> Zimmer der besonderen Art. Er ist speziell e<strong>in</strong>gerichtet und<br />
mit ausgewählten Materialien ausgestattet, so dass er e<strong>in</strong>e ruhige und gemütliche Atmosphäre<br />
ausstrahlt. Das Büro ist Anlaufstelle für Eltern, z.B. zum Anmelden der K<strong>in</strong>der oder für<br />
Gespräche und Informationen. In unserer gut ausgestatteten Küche s<strong>in</strong>d zwei Köch<strong>in</strong>nen<br />
beschäftigt, die täglich frisches Essen mit Zutaten der Erzeugergeme<strong>in</strong>schaft „Brucker Land“<br />
zubereiten. Das Personalzimmer und e<strong>in</strong> Lagerraum, sowie k<strong>in</strong>dgerechte moderne<br />
Sanitäranlagen ergänzen unsere E<strong>in</strong>richtung.<br />
4. Platzangebot und Öffnungszeiten<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten bietet 100 Plätze vorrangig für K<strong>in</strong>der vom vollendeten 3. Lebensjahr bis zur<br />
E<strong>in</strong>schulung an. Zusätzlich steht den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>e Nachmittagsgruppe mit 25 Plätzen zur<br />
Verfügung. Während der Kernzeit (8.30 Uhr bis 12.00 Uhr) werden die anwesenden K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />
fünf feste Gruppen e<strong>in</strong>geteilt. Die Kernzeit der Nachmittagsgruppe ist von 13.30 Uhr bis 16.30<br />
Uhr.<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten hat von 07.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Eltern können während der<br />
Öffnungszeit flexibel die Besuchszeiten für ihre K<strong>in</strong>der buchen. Allerd<strong>in</strong>gs müssen die K<strong>in</strong>der<br />
während den Kernzeiten anwesend se<strong>in</strong>.<br />
Die Br<strong>in</strong>g- und Abholzeiten werden <strong>in</strong>nerhalb der Buchungszeit flexibel gehandhabt.<br />
Die Aufsichtspflicht des pädagogischen Personals beg<strong>in</strong>nt und endet mit der<br />
persönlichen Übergabe des K<strong>in</strong>des.<br />
5. Ferien<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n des K<strong>in</strong>dergartenjahres wird den Eltern e<strong>in</strong> Ferienplan ausgehändigt. Während des<br />
gesamten K<strong>in</strong>dergartenjahres ist die E<strong>in</strong>richtung maximal an 30 Arbeitstagen geschlossen<br />
(Schließtage).<br />
6. Aufnahmekriterien, Gebühren und Benutzersatzung<br />
Die Aufnahmekriterien und die Gebühren s<strong>in</strong>d für alle städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> per Satzung<br />
e<strong>in</strong>heitlich geregelt (siehe auch Seite 39).<br />
7. Fachpersonal<br />
Die pädagogischen Fachkräfte <strong>in</strong> jeder Gruppe s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Erzieher<strong>in</strong> als Gruppenleiter<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>e<br />
K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong> bzw. Berufspraktikant<strong>in</strong> als Zweitkraft. Zurzeit werden wir <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung<br />
durch e<strong>in</strong>e zusätzliche, gruppenübergreifend arbeitende Fachkraft unterstützt, die e<strong>in</strong>zelne<br />
K<strong>in</strong>der mit besonderem Bedarf fördert. Erzieher-, K<strong>in</strong>derpflege-, Fachoberschul- und<br />
Schnupperpraktikanten/<strong>in</strong>nen werden regelmäßig bei uns ausgebildet.<br />
Die Leiter<strong>in</strong> Gabriele Eisele-Zenkert mit ihren Teamkolleg<strong>in</strong>nen<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 22
8. Grundriss: K<strong>in</strong>dergarten Nord<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 23
9. Außenanlage und Garten<br />
An der Südwestseite des Gebäudes<br />
schließt sich der großzügige Garten von<br />
ca. 2400 m² an. Reichhaltiger Baumbestand<br />
mit unterschiedlichen Laub- und<br />
Nadelbäumen bietet Schutz vor<br />
Straßenlärm und Sonne.<br />
Naturnahe Spielräume im Waldbereich, <strong>in</strong><br />
ruhigen W<strong>in</strong>keln h<strong>in</strong>ter Büschen und unter<br />
dem Weidentunnel wechseln sich ab mit<br />
Holzspielgeräten, offener Wiese und<br />
gepflasterten Wegen. Dies alles ermöglicht<br />
K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong> vielseitiges Erleben unter<br />
freiem Himmel. Von den Obstbäumen- und<br />
Sträuchern kann von Frühl<strong>in</strong>g bis Herbst<br />
geerntet werden. Mit den gesammelten<br />
Bucheckern, Eicheln und Zapfen wird<br />
gespielt und gebastelt.<br />
Die Wiese eignet sich für Ballspiele aller<br />
Art, zum Laufen und für<br />
Geme<strong>in</strong>schaftsspiele. Vom Schlittenberg<br />
wird im W<strong>in</strong>ter gerodelt und im Sommer<br />
heruntergerollt. Die großen Sandkästen<br />
laden zum Schaufeln, Graben und<br />
Kuchenbacken e<strong>in</strong>.<br />
Für vielfältige Bewegungserfahrungen<br />
sorgen vier Schaukeln, Rutschbahn,<br />
Hängematte, Klettergerüste, Balancierbalken,<br />
Pferdekutsche, Basketballkorb und<br />
Stelzen. Beliebte Treffpunkte für<br />
Rollenspiele oder gemütliches<br />
Zusammense<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d die verschiedenen<br />
Holzspielhäuschen, <strong>in</strong> denen vor allem<br />
Spielmaterial aus der Natur angeboten<br />
wird.<br />
Auf den Plattenwegen wird am liebsten mit<br />
den zahlreichen Fahrzeugen wie Rollern,<br />
Dreirädern, Fahrrädern, Bobby-Cars und<br />
Ähnlichem gefahren und so der<br />
Bewegungsdrang ausgelebt. Schnelligkeit<br />
und Geschicklichkeit werden erprobt. So<br />
wird <strong>in</strong>sgesamt die Motorik der K<strong>in</strong>der<br />
gefördert.<br />
Besonders lecker schmeckt die Brotzeit an<br />
den schattigen Holztischen und Bänken.<br />
Von dort aus können auch verschiedene<br />
Vogelarten, Schmetterl<strong>in</strong>ge, Bienen und<br />
Eichhörnchen beobachtet werden.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 24
10. Besonderheiten im K<strong>in</strong>dergarten Nord<br />
Neben den täglichen vielfältigen Impulsen, die K<strong>in</strong>der bekommen, und den Erfahrungen, die sie<br />
bei uns machen können, gibt es besondere Angebote, von denen hier e<strong>in</strong>ige ausgewählt und<br />
näher vorgestellt werden:<br />
Der offene Montag<br />
Der offene Montag f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>mal monatlich nach der E<strong>in</strong>gewöhnungszeit statt. Das Ziel ist,<br />
andere Gruppenräume und deren Spielangebote kennen zu lernen, <strong>neu</strong>e Freundschaften zu<br />
schließen, mit dem gesamten Personal vertraut zu werden und auf diese Weise den Blick der<br />
K<strong>in</strong>der für den ganzen K<strong>in</strong>dergarten zu erweitern.<br />
Ab 9.00 Uhr werden die Gruppentüren geöffnet und erwartungsvoll beg<strong>in</strong>nen die K<strong>in</strong>der ihre<br />
„Schnupperreise“ durchs Haus. Wo es ihnen gefällt, verweilen sie zum Spielen, Malen, Basteln,<br />
Geschichten hören, Musizieren oder Turnen.<br />
Für das leibliche Wohl stehen <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>gangshalle gemütliche Brotzeitplätze mit verschiedenen<br />
Getränken bereit, begleitet von k<strong>in</strong>dgerechter H<strong>in</strong>tergrundmusik. Während die größeren K<strong>in</strong>der<br />
diese Möglichkeit, sich gegenseitig zu besuchen, freudig erwarten, wagen sich die Neul<strong>in</strong>ge nur<br />
zögernd an der Hand ihrer Erzieher<strong>in</strong> aus ihrem vertrauten Gruppenraum heraus. Gegen Mittag<br />
endet der offene Montag und alle kehren zu ihrem gewohnten Tagesablauf zurück.<br />
Förderangebote mit besonderem Charakter<br />
E<strong>in</strong>e zusätzliche Erzieher<strong>in</strong> fördert gruppenübergreifend K<strong>in</strong>der mit besonderen Bedürfnissen <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em speziell ausgestatteten Raum im Obergeschoss. Im wöchentlichen Rhythmus werden<br />
sowohl Grob- und Fe<strong>in</strong>motorik, Konzentration und Ausdauer geschult als auch soziales und<br />
emotionales Verhalten gefördert. Sprachdefizite und Entwicklungsrückstände werden abgebaut.<br />
In Kle<strong>in</strong>gruppen von 5 – 8 K<strong>in</strong>dern erleben die K<strong>in</strong>der den Wechsel von Spannung und<br />
Entspannung, kommen zur Ruhe und genießen die Spiele zur Sensibilisierung aller S<strong>in</strong>ne.<br />
Durch das Gleichgewicht von Meditation und Bewegung können vorhandene Aggressionen<br />
abgebaut und die Integration <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>schaft erleichtert werden. In enger Zusammenarbeit<br />
mit der Gruppenerzieher<strong>in</strong> wird so e<strong>in</strong>e optimale Förderung der K<strong>in</strong>der erreicht.<br />
Projekte<br />
In unseren Gruppen führen wir unterschiedliche Projekte durch. Sie orientieren sich an den<br />
Bedürfnissen und Interessen der K<strong>in</strong>der oder sie s<strong>in</strong>d dem Jahresablauf angepasst.<br />
Zusätzlich bieten wir gruppenübergreifende Projekte an, an deren Planung alle pädagogischen<br />
Fachkräfte beteiligt s<strong>in</strong>d. Bei der Durchführung werden natürlich auch die Ideen und Wünsche<br />
der K<strong>in</strong>der mit e<strong>in</strong>bezogen. So kann sich durch deren aktive Mitarbeit das Projekt erfolgreich<br />
weiterentwickeln. Am Ende steht meist e<strong>in</strong>e umfangreiche und auch der Öffentlichkeit<br />
zugängliche Ergebnispräsentation.<br />
Folgende Projekte wurden <strong>in</strong> den letzten Jahren auf diese Weise erarbeitet:<br />
Das K<strong>in</strong>d und se<strong>in</strong>e Gefühle<br />
Die Welt erleben mit allen S<strong>in</strong>nen<br />
Erfahrungen mit Orff- und Klang<strong>in</strong>strumenten<br />
Kreative Tage<br />
Bei e<strong>in</strong>em unserer vielen Projekte „Kunst <strong>in</strong> der Schachtel“ haben wir folgende Ziele erreicht:<br />
Förderung von Fantasie und Kreativität<br />
Entwicklung und Verwirklichung eigener Ideen<br />
Technik- und Materialerfahrungen<br />
Verwendung wertloser D<strong>in</strong>ge<br />
Erleben von Stolz und Zufriedenheit auf das eigene Werk<br />
Empf<strong>in</strong>den von Spaß und Freude am Gestalten<br />
Auch <strong>in</strong> Zukunft werden wir weitere <strong>in</strong>teressante Projekte durchführen.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 25
Städtischer K<strong>in</strong>dergarten<br />
„Villa Kunterbunt“<br />
EINRICHTUNGSPROFIL<br />
UND BESONDERHEITEN<br />
Buchenauer Platz 2<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Tel. 08141-16449<br />
magda.hartl@fuerstenfeldbruck.de<br />
1. „WIR“<br />
Unser K<strong>in</strong>dergarten „Villa Kunterbunt“ liegt im Westen der Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong> im Ortsteil<br />
Buchenau, e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en Wohngebiet, das aus E<strong>in</strong>- und Mehrfamilienhäusern besteht. Neben<br />
diesem gewachsenen Ortskern ist jenseits der Bahnl<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e Neubausiedlung mit guter<br />
Infrastruktur entstanden. Die günstige Anb<strong>in</strong>dung an die S-Bahn zieht auch viele erwerbstätige<br />
und junge Familien an. Unser e<strong>in</strong>gruppiger K<strong>in</strong>dergarten ist für alle Beteiligten, besonders für die<br />
K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> überschaubarer Bereich mit e<strong>in</strong>er organischen und nahen Anb<strong>in</strong>dung zur Umgebung.<br />
Die „Villa Kunterbunt“ wird als zum Ortsbild gehörig wahrgenommen:<br />
„Der K<strong>in</strong>dergarten lacht von Ferne“ sagen K<strong>in</strong>der und Eltern. Mit dem „Blick über den Zaun“<br />
werden viele Kontakte gepflegt. Die K<strong>in</strong>der kehren gerne auch als Schulk<strong>in</strong>der besuchsweise<br />
zurück.<br />
2. Haus und Grundriss<br />
Das Gebäude, e<strong>in</strong> Flachdachbau wurde ehemals als Sparkassenfiliale genutzt und im Jahr 1985<br />
zum e<strong>in</strong>gruppigen K<strong>in</strong>dergarten umgewandelt.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 26
3. Räume<br />
Der E<strong>in</strong>gangsbereich, der W<strong>in</strong>dfang wird als jahreszeitlich geschmückter Präsentations- und<br />
Ausstellungsraum für die Mal- oder Bastelarbeiten der K<strong>in</strong>der genutzt. In der Garderobe s<strong>in</strong>d die<br />
Fächer und Kleiderhaken für die Sachen der K<strong>in</strong>der. Diese beiden Orte dienen den Eltern als<br />
Warte-, Begegnungs- und Informationsräume. Der Garderobenraum wird im Rahmen des<br />
Freispiels auch von den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong>tensiv als zusätzlicher Spielort genutzt.<br />
Der große Gruppenraum ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Bereiche unterteilt: Mal-, Bau-, Kuschelecke, Ruhezone<br />
und Leseecke, e<strong>in</strong>e „erwachsene“ Sitzgarnitur und Tische für Spiele. Die Räume s<strong>in</strong>d hell und <strong>in</strong><br />
jeder H<strong>in</strong>sicht offen. Die Spielbereiche s<strong>in</strong>d durch passendes Mobiliar vone<strong>in</strong>ander abgegrenzt,<br />
so dass sich der große Gruppenraum <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e, spezielle E<strong>in</strong>heiten gliedert. E<strong>in</strong> Esstisch steht<br />
den K<strong>in</strong>dern für die gleitende Brotzeit zur Verfügung.<br />
In Verb<strong>in</strong>dung zum Gruppenraum bef<strong>in</strong>det sich der Intensivraum, <strong>in</strong> dem gezielte<br />
Förderangebote „Vorschule“ und Beschäftigungen mit Kle<strong>in</strong>gruppen durchgeführt werden. Hier<br />
steht e<strong>in</strong>e Staffelei zum Malen bereit. Die K<strong>in</strong>der können aus den verschiedenen Farben und<br />
Untergründen wählen, denn Wasser-, Chromar-, Öl- und Aquarellfarben sowie Papier und<br />
Karton s<strong>in</strong>d vorrätig. Wir legen besonderen Wert auf Qualität. Die Küche schließt sich an den<br />
Gruppenraum an und ist Verb<strong>in</strong>dungsraum zum Büro, das auch als Personal- und<br />
Besprechungsraum dient. Im Keller bef<strong>in</strong>den sich Turnhalle, Werktisch, Waschraum und das<br />
Materiallager.<br />
4. Außenanlage und Garten<br />
Unsere Gartenanlage e<strong>in</strong>schließlich des Vorgartens ist ca. 300 qm groß und durch e<strong>in</strong>en Zaun<br />
vom angrenzenden öffentlichen Spielplatz – den wir auch benutzen können – abgegrenzt.<br />
Bäume, Sträucher und Büsche begrünen und umgeben den Garten. Es gibt e<strong>in</strong>en Kletterturm<br />
mit Rutsche, e<strong>in</strong>en Sandkasten, e<strong>in</strong> Spielhäuschen und e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hügel, der im Sommer als<br />
Wasserrutsche und im W<strong>in</strong>ter als Rodelberg genutzt wird.<br />
5. Platzangebot<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten fasst e<strong>in</strong>e Gruppe von 25 K<strong>in</strong>dern vorrangig vom vollendeten 3. Lebensjahr bis<br />
zur E<strong>in</strong>schulung.<br />
6. Öffnungszeiten und Ferien:<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten hat von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr geöffnet. Die Eltern können während der<br />
Öffnungszeit flexibel die Besuchszeiten für ihre K<strong>in</strong>der buchen. Während der Kernzeit (8.30 Uhr<br />
bis 12.00 Uhr) müssen die K<strong>in</strong>der allerd<strong>in</strong>gs anwesend se<strong>in</strong>.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n des K<strong>in</strong>dergartenjahres wird den Eltern e<strong>in</strong> Ferienplan ausgehändigt. Der<br />
K<strong>in</strong>dergarten hat maximal an 30 Arbeitstagen pro K<strong>in</strong>dergartenjahr geschlossen (Schließtage).<br />
7. Begrüßung und Aufsichtspflicht<br />
Wir legen Wert darauf, dass jedes K<strong>in</strong>d von uns persönlich begrüßt und verabschiedet wird. Die<br />
Aufsichtspflicht des pädagogischen Personals beg<strong>in</strong>nt und endet mit der persönlichen<br />
Übergabe des K<strong>in</strong>des.<br />
8. Aufnahmekriterien, Gebühren und Benutzersatzung<br />
Die Aufnahmekriterien und Gebühren s<strong>in</strong>d per Satzung für alle städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />
e<strong>in</strong>heitlich geregelt (siehe auch Seite 39).<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 27
9.Fachpersonal<br />
Erzieher<strong>in</strong> und Leitung Magda Hartl K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong> Maria Tropp<br />
Für die Bildung, Erziehung und Betreuung der K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d wir – e<strong>in</strong>e Erzieher<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>e<br />
K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong> – geme<strong>in</strong>sam verantwortlich. Wir entwickeln das pädagogische Programm und<br />
organisieren den K<strong>in</strong>dergartenbetrieb <strong>in</strong> allen Bereichen. Zusätzlich unterstützt uns e<strong>in</strong>e<br />
Erzieherpraktikant<strong>in</strong>, die bei uns ausgebildet wird.<br />
10. Besonderheiten <strong>in</strong> der „Villa Kunterbunt“<br />
Jahresthemen und Projekte<br />
Besondere Schwerpunkte liegen auf dem beobachtenden Wahrnehmen von Natur und Umwelt.<br />
Mit Fernglas, Wasserlupe und Sammelbecher erkunden wir Wald und Feld, Moor und Wiese,<br />
Garten und Amperweg. Die Besonderheiten auf dem Bauernhof, der Ablauf dort, die Tiere und<br />
Menschen und deren Arbeit werden von Zeit zu Zeit erkundet. Rücksichtnahme auf Natur und<br />
Umwelt wird K<strong>in</strong>dern dabei nahe gebracht. Die Themen und Aktionen wechseln sich ab, sodass<br />
jedes K<strong>in</strong>d im Laufe se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dergartenzeit viele verschiedene Lern- und<br />
Erfahrungsanregungen bekommt. E<strong>in</strong>ige Themen als Beispiele:<br />
Ich und die Welt nah und fern<br />
Indianerleben<br />
Die heimische Pflanzen- und Blumenwelt<br />
Unsere Tierwelt<br />
Der Dachsbau<br />
Puppenspieltheater<br />
Berufe und Handwerker<br />
Wahrnehmungsschulung<br />
Erfahrungen mit allen S<strong>in</strong>nen zu machen, ist e<strong>in</strong> wichtiger Ansatz <strong>in</strong> unserer Arbeit:<br />
Hören, Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken, Greifen, Tasten, Bewegen werden bewusst erlebt<br />
und geschärft. E<strong>in</strong> gutes Beispiel hierfür ist das Jahresprojekt Töpfern: Töpfern ist e<strong>in</strong>e<br />
S<strong>in</strong>neswahrnehmung besonderer Art. Bei den K<strong>in</strong>dern ist das Modellieren und Gestalten mit Ton<br />
sehr beliebt. So entstehen im Jahreskreislauf verschiedenen Wandbilder, Tiere, Schälchen und<br />
unterschiedliche Dekorationsgegenstände.<br />
Schulvorbereitung<br />
Die Vorbereitung auf die Schule nimmt bei uns bereits seit Eröffnung unserer E<strong>in</strong>richtung im<br />
Jahr 1985 e<strong>in</strong>en wichtigen Stellenwert e<strong>in</strong>. Die K<strong>in</strong>der werden bei uns <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den<br />
Fertigkeiten und Verhaltensweisen, die sie <strong>in</strong> der Schule benötigen, gefördert. Mehrmals <strong>in</strong> der<br />
Woche können sie an speziellen Angeboten teilnehmen, <strong>in</strong> denen Fe<strong>in</strong>motorik,<br />
Ausdrucksverhalten, Sprachvermögen sowie soziales Mite<strong>in</strong>ander gefördert werden. Unsere<br />
„Großen“ übernehmen Patenschaften für die kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>der. Nach und nach bekommen sie<br />
mehr Kompetenzen und Eigenverantwortung übertragen. Auf e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit der<br />
Schule legen wir besonderen Wert. E<strong>in</strong>mal im Jahr f<strong>in</strong>det mit den Vorschulk<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong><br />
Schulbesuch statt.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 28
Der Müslitag<br />
Zu der üblichen Brotzeit wird jeden Freitag unter Beteiligung der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> Müsli-Buffet<br />
angeboten.<br />
Vorführung für die Eltern<br />
Von Zeit zu Zeit laden die K<strong>in</strong>der ihre Eltern zu e<strong>in</strong>er Vorführung <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>. Sie<br />
zeigen ihnen die Lieder und Spiele, die sie gelernt haben. Dies dient der Transparenz der<br />
pädagogischen Arbeit.<br />
Kreatives und künstlerisches Gestalten<br />
Was me<strong>in</strong>e Hände<br />
alles können:<br />
Malen<br />
Zeichnen<br />
Modellieren<br />
Töpfern<br />
Glasieren<br />
Sägen<br />
Hämmern<br />
Schleifen<br />
Erfahrungen<br />
mit allen S<strong>in</strong>nen<br />
und mit dem ganzen<br />
Körper machen<br />
Ich b<strong>in</strong> ich<br />
und wir geme<strong>in</strong>sam<br />
Hier s<strong>in</strong>d wir wichtig<br />
hier s<strong>in</strong>d wir willkommen<br />
jede/r gehört dazu<br />
wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 29
1. „WIR“ <strong>in</strong> Aich<br />
EINRICHTUNGSPROFIL<br />
UND BESONDERHEITEN<br />
Städtischer K<strong>in</strong>dergarten<br />
„Die Aichhörnchen“<br />
Brucker Straße 2<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong>- Aich<br />
Telefon: 08141- 20892<br />
e- mail: baerbel.assmann@fuerstenfeldbruck.de<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Aich, e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en, ländlich strukturierten, etwas außerhalb<br />
gelegenen Ortsteil der Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong>. Seit 1974 ist der K<strong>in</strong>dergarten „Die<br />
Aichhörnchen“ e<strong>in</strong>e anerkannte Regele<strong>in</strong>richtung für K<strong>in</strong>der und Familien aus den Ortsteilen<br />
Aich und Puch für 25 K<strong>in</strong>der.<br />
2. Haus und Lageplan<br />
Das Haus liegt am Hang und wurde ursprünglich als Geme<strong>in</strong>dezentrum, mit viel Eigenleistung<br />
der Aicher Bürger gebaut. Zu dieser Zeit war Aich noch e<strong>in</strong>e eigenständige Geme<strong>in</strong>de. E<strong>in</strong> Teil<br />
des Hauses wurde schon bald provisorisch als e<strong>in</strong>gruppiger K<strong>in</strong>dergarten genutzt. 1978 wurde<br />
Aich dann e<strong>in</strong> Ortsteil der Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong> und der K<strong>in</strong>dergarten g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> städtische<br />
Trägerschaft über. Bis heute dient das Haus auch als Versammlungsort für verschiedene<br />
Vere<strong>in</strong>e, als Begegnungsstätte für Elternfeste und als Wahllokal. Private Nutzer können die<br />
Turnhalle mieten, auch die Musikschule hält ihre Kurse dort ab.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 30
3. Räume<br />
Es gibt e<strong>in</strong>en großen Gruppenraum. Durch die Initiative der Fachkräfte wurden immer wieder<br />
räumliche und <strong>in</strong>ventarmäßige Verbesserungen umgesetzt. Jede vorhandene Spielnische <strong>in</strong><br />
unserem erweiterten Gruppenraum wird von den K<strong>in</strong>dern effektiv genutzt. Besonders wertvoll ist<br />
die große Turnhalle, die als Mehrzweckraum für Sport und Bewegung aber auch als Festsaal<br />
über das ganze Jahr h<strong>in</strong>weg dient. E<strong>in</strong> Büro im Obergeschoß mit PC-Ausstattung ergänzt unser<br />
Raumangebot.<br />
4. Garten und<br />
Umgebung<br />
Der angrenzende<br />
Garten mit 450 qm<br />
und die ländliche,<br />
naturnahe Umgebung<br />
werden zu jeder<br />
Jahreszeit <strong>in</strong>tensiv<br />
genutzt.<br />
5. Platzangebot<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten ist e<strong>in</strong>gruppig. Es können 25 K<strong>in</strong>der vorrangig vom vollendeten 3. Lebensjahr<br />
bis zur E<strong>in</strong>schulung aufgenommen werden.<br />
6. Öffnungszeiten und Ferien<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten hat von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr geöffnet. Die Eltern können während der<br />
Öffnungszeit flexibel die Besuchszeiten für ihre K<strong>in</strong>der buchen. Während der Kernzeit (8.30 Uhr<br />
bis 12.00 Uhr) müssen die K<strong>in</strong>der allerd<strong>in</strong>gs anwesend se<strong>in</strong>.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n des K<strong>in</strong>dergartenjahres wird e<strong>in</strong> Ferienplan erstellt und den Eltern ausgehändigt. Der<br />
K<strong>in</strong>dergarten hat maximal an 30 Arbeitstagen pro K<strong>in</strong>dergartenjahr geschlossen (Schließtage).<br />
7.Aufsichtspflicht und Elternarbeit<br />
Die Aufsichtspflicht des pädagogischen Personals beg<strong>in</strong>nt und endet mit der<br />
persönlichen Übergabe des K<strong>in</strong>des.<br />
Mit den Eltern besteht regelmäßiger Kontakt und guter Austausch. Sie s<strong>in</strong>d unsere Partner im<br />
Interesse ihres K<strong>in</strong>des. Eltern und Elternbeirat unterstützen uns beim wöchentlichen<br />
Freitagsfrühstück und vor allem bei Festen und Unternehmungen.<br />
8. Aufnahmekriterien, Gebühren- und Benutzersatzung<br />
Die Aufnahmekriterien sowie die Benutzer- und Gebührensatzung s<strong>in</strong>d für alle städtischen<br />
<strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> e<strong>in</strong>heitlich geregelt (siehe auch Seite 39).<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 31
9. Fachpersonal<br />
Zwei Erzieher<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d für Bildung, Erziehung und Betreuung der Aicher und Pucher K<strong>in</strong>der<br />
verantwortlich, das heißt, sie entwickeln das pädagogische Programm und organisieren den<br />
K<strong>in</strong>dergartenbetrieb <strong>in</strong> allen Bereichen.<br />
Carol<strong>in</strong> K. Hrotek Bärbel Assmann<br />
Erzieher<strong>in</strong> Erzieher<strong>in</strong>, Leitung<br />
10. Besonderheiten unseres K<strong>in</strong>dergartens<br />
Das „Freitagsfrühstück“<br />
Jede Woche f<strong>in</strong>det unter Mithilfe der Eltern das „Freitagsfrühstück“, das eigentlich eher e<strong>in</strong><br />
„Brunch“ ist, statt. Das reichhaltige Buffet und die schön gedeckten Tische laden die K<strong>in</strong>der zu<br />
kultiviertem Essen e<strong>in</strong>. Neue und noch unbekannte Speisen gibt es zu probieren, der Umgang<br />
mit Vorlegebesteck und das Essen mit Messer und Gabel werden geübt. Es gibt genug Auswahl<br />
für jedes K<strong>in</strong>d um e<strong>in</strong> gesundes Frühstück zu genießen. Im Laufe e<strong>in</strong>es Jahres ist jede Familie<br />
nur zweimal verpflichtet, sich aktiv zu beteiligen. Das führt zu e<strong>in</strong>er gerechten Verteilung der<br />
Mitarbeit und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl von K<strong>in</strong>dern und Eltern. Die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d<br />
auch nicht sparsam mit Lob gegenüber den Eltern (Müttern), die solch schmackhafte Speisen<br />
liefern. Das Aufräumen f<strong>in</strong>det geme<strong>in</strong>sam mit den K<strong>in</strong>dern statt.<br />
Die vorschulische Bildungsarbeit<br />
Unsere Förderarbeit beruht auf der genauen Beobachtung dessen, was K<strong>in</strong>der bereits<br />
mitbr<strong>in</strong>gen. Unsere besonderen Materialien, die wir nach und nach über das K<strong>in</strong>dergartenjahr<br />
h<strong>in</strong> e<strong>in</strong>führen, beziehen sich auf die S<strong>in</strong>neserfahrungen, die Wahrnehmungsdifferenzierung, das<br />
Konstruieren, das mathematische und geometrische Grundwissen, die fe<strong>in</strong>motorischen<br />
Übungen, das Gestalten, Werken und Basteln und nicht zuletzt die Sprachübungen.<br />
Die jährliche Wanderung<br />
Der Weg führt unsere Gruppe bis nach Puch zu e<strong>in</strong>er Familie mit Bauernhof. Die zirka<br />
e<strong>in</strong>stündige Wanderung ist für viele K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e besondere Leistung, da sie nicht gewohnt s<strong>in</strong>d,<br />
so lange Wege zu Fuß zurückzulegen. Im Bollerwagen fahren die Rucksäcke, nicht etwa<br />
erschöpfte K<strong>in</strong>der, denn kle<strong>in</strong>e Pausen mildern die Anstrengung und alle wollen selber gehen.<br />
Als Lohn wartet e<strong>in</strong> kräftiges Frühstück auf dem Bauernhof, von dem die K<strong>in</strong>der dann abgeholt<br />
werden.<br />
Das St. Mart<strong>in</strong>sfest<br />
Das St. Mart<strong>in</strong>sfest wird <strong>in</strong> unserem K<strong>in</strong>dergarten besonders festlich gefeiert. Nicht nur die<br />
K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der, ihre Geschwister und Eltern, sondern die ganze Bevölkerung nimmt daran<br />
teil. Für das leibliche Wohl sorgen die Eltern und der K<strong>in</strong>dergartenbeirat.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 32
Teilansicht unseres Gruppenraumes <strong>in</strong><br />
der Fasch<strong>in</strong>gszeit.<br />
Das Rollenspiel <strong>in</strong> Fasch<strong>in</strong>gsverkleidung<br />
ist bei unseren K<strong>in</strong>dern besonders<br />
beliebt.<br />
Die große Turnhalle, wie bereits erwähnt,<br />
e<strong>in</strong> Aktions- und Veranstaltungsraum für<br />
viele Zwecke.<br />
Ganz besonders nützlich ist er für den<br />
Bewegungsausgleich unserer K<strong>in</strong>der.<br />
W<strong>in</strong>terwanderung zu e<strong>in</strong>er Futterstelle im<br />
Wald.<br />
Hier verb<strong>in</strong>den sich Naturerlebnis und<br />
Naturbegegnung mit vielen Anregungen<br />
für die Weiterarbeit im K<strong>in</strong>dergarten.<br />
Unsere K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Aktion<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 33
Übergreifende Zusammenarbeit<br />
ARBEITSGRUNDLAGEN<br />
UND ORGANISATION<br />
UNSERE ARBEITSWEISE UND METHODEN<br />
Die zwei Ebenen der übergreifenden Zusammenarbeit s<strong>in</strong>d:<br />
1. Mehrmals im Jahr f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Leiter<strong>in</strong>nenkonferenz statt. Die vier städtischen<br />
<strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> arbeiten eng zusammen, <strong>in</strong>formieren sich gegenseitig, helfen e<strong>in</strong>ander bei<br />
personellen Engpässen und organisieren Fortbildungen.<br />
2. Die übergreifende Zusammenarbeit <strong>in</strong> den mehrgruppigen E<strong>in</strong>richtungen be<strong>in</strong>haltet<br />
gegenseitige Besuche der K<strong>in</strong>der und gruppenübergreifende Projekte. Spezielle<br />
Förderangebote und Aktionen werden allen <strong>in</strong>teressierten K<strong>in</strong>dern zugänglich gemacht.<br />
Im Haus und im Garten gibt es e<strong>in</strong>e verpflichtende Aufsichtspflicht aller Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
gegenüber allen K<strong>in</strong>dern.<br />
Die pädagogischen Fachkräfte begleiten verantwortlich das Gruppenleben und die offenen<br />
Angebote ohne dabei nach Möglichkeit die Bedürfnisse e<strong>in</strong>zelner K<strong>in</strong>der außer Acht zu lassen.<br />
Sie planen gezielt den pädagogischen Alltag und die besonderen Aktionen. Sie sorgen für e<strong>in</strong><br />
Klima der Akzeptanz und Geborgenheit.<br />
Das Gruppenpr<strong>in</strong>zip und das Pr<strong>in</strong>zip der Inneren Öffnung<br />
In den <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> Frühl<strong>in</strong>gstraße und Theodor-Heuss-Straße wird das Gruppenpr<strong>in</strong>zip<br />
während der vormittaglichen Kernzeit bewusst gepflegt. Innerhalb der Stammgruppe werden<br />
den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong> Orientierungsrahmen, e<strong>in</strong>e klare Zeit- und Raumstruktur sowie die<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeit beim E<strong>in</strong>halten von Regeln geboten. Innerhalb der Stammgruppen wird nach<br />
dem Pr<strong>in</strong>zip der „Inneren Differenzierung“ gearbeitet. Dies bedeutet, dass unterschiedliche<br />
Angebote <strong>in</strong>nerhalb der Stammgruppe stattf<strong>in</strong>den, die <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>stgruppenarbeit umgesetzt<br />
werden. Nachmittags wird nach dem Pr<strong>in</strong>zip der „Inneren Öffnung“ gearbeitet. Dies bedeutet,<br />
dass die Arbeit mit den K<strong>in</strong>dern nicht mehr überwiegend <strong>in</strong> Stammgruppen sondern vermehrt<br />
offen und <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen erfolgt. Die K<strong>in</strong>der können hier selbst bestimmen, mit wem, wo, was<br />
und wie lange sie spielen. Auch hier stellt das Fachpersonal pädagogisch wertvolle Angebote<br />
zur Verfügung. Die K<strong>in</strong>der erhalten dadurch jene Freiheit, die sie benötigen, um selbständig<br />
etwas zu entscheiden, zu erforschen und zu entdecken.<br />
So werden die Geborgenheit und die Beziehungen zu festen Bezugspersonen, die <strong>in</strong> der<br />
Stammgruppe entstehen, um die positiven selbstbestimmten Lerneffekte der Inneren<br />
Öffnung erweitert.<br />
Situationsorientiertes Arbeiten<br />
Die festen Gruppenstrukturen widersprechen nicht dem situativen Lernen. Nach unserem<br />
Verständnis müssen wichtige <strong>in</strong>dividuelle Ereignisse und besondere Lern<strong>in</strong>teressen der K<strong>in</strong>der<br />
s<strong>in</strong>nvoll berücksichtigt werden und <strong>in</strong> den Gruppenalltag mit e<strong>in</strong>fließen. Situationsorientiertes<br />
Arbeiten beruht auf genauer Beobachtung der k<strong>in</strong>dlichen Bedürfnisse und der überlegten<br />
Umsetzung von Bildungszielen <strong>in</strong> der Gruppe. Hierbei dienen die Anregungen, Ideen und<br />
Lebensumstände der K<strong>in</strong>der als Ausgangslage für die Gestaltung des pädagogischen<br />
Angebotes <strong>in</strong>nerhalb der Stammgruppe und der offenen Angebote.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 34
Die K<strong>in</strong>der sollen <strong>in</strong> den jeweiligen Stammgruppen e<strong>in</strong> „zweites“ Zuhause f<strong>in</strong>den. Durch die<br />
Kont<strong>in</strong>uität der Gruppe können die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en guten Kontakt zu den Fachkräften und<br />
Freundschaften zu anderen K<strong>in</strong>dern entwickeln und festigen. Sie können sich Zeit lassen, um<br />
e<strong>in</strong>ander kennen zu lernen. Kontakte und Beziehungen können wachsen, enden und wieder <strong>neu</strong><br />
belebt werden. Konflikte können konstruktiv ausgetragen werden. Die K<strong>in</strong>der lernen hierbei,<br />
auch zu ihren Taten und den Konsequenzen ihrer Handlungen zu stehen. Sie erfahren klare<br />
Regeln und Verhaltensorientierung für die Selbststeuerung und das Zusammenleben <strong>in</strong> der<br />
Gruppe. Sie können e<strong>in</strong>en verlässlichen Kontakt zu den verantwortlichen Fachkräften aufbauen,<br />
denn ohne positive Beziehung können Lernprozesse nicht stattf<strong>in</strong>den.<br />
Die K<strong>in</strong>der sollen ebenso durch offene Angebote und Projekte, aus denen sie frei auswählen<br />
können, ihrem Recht nach Mitbestimmung und Mitsprache nachkommen können. Sie erlernen<br />
hierbei ihr Selbstbestimmungsrecht im Alltag aktiv für sich zu nutzen; ihre<br />
Entscheidungsspielräume werden ganz bewusst erweitert. Durch die Auswahl e<strong>in</strong>es<br />
großflächigen, vielfältigen und gezielten pädagogischen Spiel- und Lernangebotes lernen sie,<br />
Entscheidungen zu treffen und bewusst an diesen Entscheidungen festzuhalten. Gleichzeitig<br />
können die K<strong>in</strong>der Beziehungen zu K<strong>in</strong>dern und Fachpersonal aus anderen Gruppen aufbauen<br />
und vertiefen. Die unterschiedlichen Erfahrungen und Lernerfolge, welche die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer<br />
Stammgruppe gesammelt haben, können sie an andere K<strong>in</strong>der weitergeben. So wird die<br />
Tatsache, dass K<strong>in</strong>der am besten von K<strong>in</strong>dern lernen, erfolgreich für die K<strong>in</strong>dergartenarbeit<br />
genutzt. Selbstverständlich werden alle offenen Angebote und Projekte von jeweils m<strong>in</strong>destens<br />
e<strong>in</strong>er pädagogischen Fachkraft betreut.<br />
Beteiligung der K<strong>in</strong>der:<br />
Entwicklungsangemessene Beteiligung ist nach der UN-K<strong>in</strong>derrechtskonvention e<strong>in</strong><br />
Grundrecht der K<strong>in</strong>der. Daraus resultiert die Verpflichtung für Erwachsene, K<strong>in</strong>der an<br />
Entscheidungsprozessen zu beteiligen und ihr Interesse für Beteiligung zu wecken. Die K<strong>in</strong>der<br />
sollen bei der Gestaltung der Räumlichkeiten des K<strong>in</strong>dergartens und bei der Gestaltung des<br />
K<strong>in</strong>dergartenalltags mitsprechen und mitbestimmen. Allerd<strong>in</strong>gs bedeutet dies nicht, dass nur<br />
Themen der K<strong>in</strong>der aufgegriffen werden; vielmehr soll durch Anregungen des pädagogischen<br />
Fachpersonals das Interesse der K<strong>in</strong>der auch an <strong>neu</strong>en Themen geweckt werden. Durch den<br />
morgentlichen Stuhlkreis, durch K<strong>in</strong>derkonferenzen und K<strong>in</strong>derbefragungen erwerben die K<strong>in</strong>der<br />
e<strong>in</strong>e praktische Vorstellung von gelebter Demokratie und erhöhen damit auch ihre Identifikation<br />
mit dem K<strong>in</strong>dergarten und den Bezugspersonen. Weiterh<strong>in</strong> werden durch die<br />
Beteiligungsprozesse verschiedene Bildungs- und Kompetenzbereiche mite<strong>in</strong>ander verknüpft.<br />
Nicht zuletzt stehen durch die Beteiligungsverfahren die Interessen der K<strong>in</strong>der im Mittelpunkt<br />
des pädagogischen Wirkens. Wir wollen die K<strong>in</strong>der dafür sensibilisieren, dass sie sich an<br />
Entscheidungsprozessen im K<strong>in</strong>dergarten beteiligen und damit Verantwortungsübernahme für<br />
sich selbst und für andere erlernen. Die K<strong>in</strong>der sollen zur Überzeugung gelangen, dass sie<br />
E<strong>in</strong>fluss nehmen können und dass sich das E<strong>in</strong>flussnehmen für sie und andere lohnt. Hierbei<br />
werden die Bereitschaft und die Fähigkeit der demokratischen Teilhabe der K<strong>in</strong>der gestärkt.<br />
K<strong>in</strong>derschutz:<br />
Werden dem pädagogischen Fachpersonal Anhaltspunkte für die konkrete Gefährdung des<br />
Wohls e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des bekannt, wird das Fachpersonal auf die Inanspruchnahme geeigneter Hilfen<br />
seitens der Eltern h<strong>in</strong>wirken und erforderlichenfalls nach Information der Eltern den örtlichen<br />
Träger der öffentlichen Jugendhilfe h<strong>in</strong>zuziehen. Das pädagogische Fachpersonal stimmt bei<br />
Anzeichen e<strong>in</strong>es erhöhten Entwicklungsrisikos mit den Eltern des K<strong>in</strong>des das weitere Vorgehen<br />
ab und zieht erforderlichenfalls mit Zustimmung der Eltern entsprechende Fachdienste und<br />
andere Stellen h<strong>in</strong>zu. Insofern kooperieren alle städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> vor allem mit<br />
Frühförderstellen, Erziehungs- und Familienberatungsstellen, schulvorbereitenden<br />
E<strong>in</strong>richtungen, heilpädagogischen Tagese<strong>in</strong>richtungen und sonstigen sozialen Diensten im<br />
Stadtgebiet.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 35
Familienergänzung<br />
ELTERNARBEIT:<br />
Erziehungspartnerschaft zwischen Fachkräften und Eltern<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten ist e<strong>in</strong>e familienergänzende E<strong>in</strong>richtung. Dies bedeutet, dass die Erziehung im<br />
Elternhaus vorrangig zu sehen ist. Durch die Angebote des K<strong>in</strong>dergartens wird der<br />
Erziehungsauftrag der Eltern ergänzt und begleitet. Umgekehrt brauchen K<strong>in</strong>der nach e<strong>in</strong>em<br />
langen Tag im K<strong>in</strong>dergarten den <strong>in</strong>dividuellen und familiären Rahmen um die vielen E<strong>in</strong>drücke<br />
verarbeiten zu können.<br />
Unter Erziehungspartnerschaft versteht man die gegenseitige Information, Unterstützung und<br />
den Austausch über das jeweilige K<strong>in</strong>d mit se<strong>in</strong>en Eltern. E<strong>in</strong>e positive Entwicklung des K<strong>in</strong>des<br />
kann nur durch e<strong>in</strong>e kooperative Zusammenarbeit gefördert werden, die von Vertrauen und<br />
Offenheit geprägt ist.<br />
Transparenz zu den Eltern<br />
E<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit den Eltern ergibt sich aus dem Erziehungsauftrag der<br />
Fachkräfte. Der Transparenz unserer Arbeit dient auch diese <strong>Konzeptschrift</strong>. Wir wollen Eltern<br />
darüber h<strong>in</strong>aus stets zur Teilhabe an den Entwicklungsfortschritten ihrer K<strong>in</strong>der ermuntern.<br />
Zur Elternarbeit gehören:<br />
Eltern<strong>in</strong>formationen mündlich und schriftlich<br />
E<strong>in</strong>führungselternabend<br />
Thematische Elternabende<br />
Wochenüberblick<br />
Elternbriefe<br />
P<strong>in</strong>nwände<br />
Plakate<br />
Elterngespräche<br />
Aufnahmegespräch<br />
Tür- und Angelgespräche<br />
Entwicklungsgespräch<br />
Beratungs- und Problemgespräche<br />
Der Elternbeirat<br />
Der Elternbeirat ist e<strong>in</strong> durch Art. 14 des Bayerische K<strong>in</strong>derbildungs- und Betreuungsgesetzes<br />
vorgeschriebenes Gremium der Elternvertretung. Die Eltern wählen aus ihrer Mitte jeweils für e<strong>in</strong><br />
Jahr den Elternbeirat. Dieser hat unter anderem die Aufgabe, die Eltern<strong>in</strong>teressen gegenüber<br />
dem Träger und der Leitung zu vertreten und sich für die Belange des K<strong>in</strong>dergartens<br />
e<strong>in</strong>zusetzen. Des Weiteren soll der Elternbeirat die Zusammenarbeit mit der Grund- oder<br />
Förderschule fördern. Der Elternbeirat ist vor allen wichtigen Entscheidungen von der<br />
K<strong>in</strong>dergartenleitung und dem Träger zu <strong>in</strong>formieren und anzuhören.<br />
Die Eltern können untere<strong>in</strong>ander Kontakte knüpfen. „Familienpatenschaften“ nach dem Pr<strong>in</strong>zip<br />
„Eltern für Eltern“ wären dabei e<strong>in</strong> wünschenswertes Ziel. Bei Elternveranstaltungen und<br />
Unternehmungen mit den K<strong>in</strong>dern können sich Netzwerke bilden, die über die K<strong>in</strong>dergartenzeit<br />
h<strong>in</strong>aus Bedeutung haben. Zwischen Eltern und Fachkräften soll sich e<strong>in</strong> partnerschaftliches<br />
Verhältnis entwickeln. Die Eltern können sich auf die Beobachtungsergebnisse, den Rat und die<br />
Schweigepflicht der Fachkräfte verlassen.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 36
Def<strong>in</strong>ition und Funktion<br />
ZIELORIENTIERTE TEAMARBEIT<br />
Unter Team verstehen wir die „Hand <strong>in</strong> Hand“ arbeitenden Kolleg<strong>in</strong>nen sowohl im Gruppenteam<br />
als auch im Gesamtteam der E<strong>in</strong>richtung und darüber h<strong>in</strong>aus das Zusammenwirken unter<br />
städtischer Trägerschaft, die uns mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>det. Die Mitglieder unserer Fachteams<br />
identifizieren sich mit den Zielen und Aufgaben, die <strong>in</strong> dieser <strong>Konzeptschrift</strong> dargelegt s<strong>in</strong>d. Alle<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d und waren <strong>in</strong> die Weiterentwicklung der Konzeption e<strong>in</strong>gebunden, unterstützen<br />
deren Umsetzung und die damit verbundene Innen- und Außenevaluation.<br />
Erfolgreiche Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit<br />
Bildung, Erziehung und Betreuung gel<strong>in</strong>gen am besten, wenn sie auf der Basis e<strong>in</strong>er fachlich<br />
fundierten und menschlich akzeptierenden Zusammenarbeit begründet s<strong>in</strong>d. Diese<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> belegt <strong>in</strong> überzeugender Form, dass dies unter den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Fürstenfeldbruck</strong> möglich ist.<br />
E<strong>in</strong>richtungsprofil<br />
Wir arbeiten an e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Auftrag, doch jeder K<strong>in</strong>dergarten hat se<strong>in</strong> eigenes Profil.<br />
Die e<strong>in</strong>richtungsspezifischen Darstellungen ergänzen daher die grundlegenden Ausführungen<br />
zur Pädagogik und stellen das lebensnahe k<strong>in</strong>d- und familienorientierte Angebot im E<strong>in</strong>zelnen<br />
dar. (Siehe auch die Seiten 16 bis 33).<br />
Die konkrete Planung wird <strong>in</strong> enger Absprache mit der Stadtjugendpflege <strong>in</strong> jedem K<strong>in</strong>dergarten<br />
selbständig erarbeitet. Vor Ort werden Entscheidungen und Absprachen getroffen, die zur<br />
verantwortlichen Führung und Gestaltung e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung gehören. Die Dienst- und<br />
Fachaufsicht über die städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> wird von der Stadtjugendpflege ausgeübt.<br />
Teamabsprachen und pädagogische Freiheit<br />
Fachgespräche <strong>in</strong> den Teams festigen die Grundlagen der pädagogischen Arbeit. So werden<br />
sich alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen immer von <strong>neu</strong>em der Qualität ihrer Angebote bewusst. Gleichzeitig<br />
wird jeder e<strong>in</strong>zelnen Fachkraft e<strong>in</strong> persönlicher Handlungsspielraum belassen, <strong>in</strong> dem sie ihr<br />
spezielles Können und Wissen anwenden kann. Besondere Begabungen kommen oft der<br />
ganzen E<strong>in</strong>richtung zugute. Unterschiedliche Auffassungen und Kompetenzen sehen wir als<br />
Bereicherung, denn sie nützen dem Austausch. Sie s<strong>in</strong>d auch Anregungsrahmen für fachliche<br />
Diskussionen und wichtige Entscheidungen. Klare Regeln, aktuelle Information und verb<strong>in</strong>dliche<br />
Absprachen bewahren vor unnötigen Konflikten.<br />
Vorbereitungs- und Verfügungszeit<br />
In die Vorbereitungs- und Verfügungszeit fallen die vielen ergänzenden und übergreifenden<br />
Arbeiten für die E<strong>in</strong>richtung, die Elternarbeit, die Team- und Planungssitzungen sowie die Vor-<br />
und Nachbereitung der alltäglichen Gruppenarbeit wie die<br />
Wochenplangestaltung<br />
Materialvorbereitung<br />
Dokumentation und Auswertung von Beobachtungen<br />
Vor- und Nachbereitung von Elterngesprächen<br />
Anleitung von Praktikanten<br />
organisatorische, hauswirtschaftliche und pflegerische Arbeit.<br />
Die Verfügungszeit der Leitungen enthält zudem die Personal- und Mitarbeiterführung, die<br />
übergreifende Elternarbeit und die kont<strong>in</strong>uierliche und bedeutsame Zusammenarbeit zwischen<br />
E<strong>in</strong>richtung und Trägerschaft.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 37
Teamgespräche und Dienstbesprechungen<br />
Die wöchentlichen Team- oder Dienstbesprechungen sichern den Austausch und s<strong>in</strong>d die<br />
Informationsplattform <strong>in</strong> jeder E<strong>in</strong>richtung. Die Teilnahme ist verpflichtend.<br />
Fortbildung<br />
Die Mitglieder der Fachteams nehmen mit großem Interesse an ausgewählten Fort- und<br />
Weiterbildungsveranstaltungen teil um ihre Fachkompetenz zu überprüfen, zu vertiefen und zu<br />
erweitern. Der Träger stellt dafür Zeit und f<strong>in</strong>anzielle Mittel zur Verfügung.<br />
Supervision<br />
Unter Supervision versteht man e<strong>in</strong>e „darüber-schauende“ (super-videre), qualifizierte<br />
Begleitung durch e<strong>in</strong>e außenstehende, fachlich kompetente Person. Die regelmäßigen, e<strong>in</strong>- bis<br />
zweimonatlichen Sitzungen dienen der selbstkritischen Reflexion der Arbeit, der Information und<br />
dem strukturierten Austausch. Durch Fallgespräche und praktische Übungen werden die<br />
vorhandenen Fähigkeiten vertieft und besondere personale Fertigkeiten tra<strong>in</strong>iert. Supervision<br />
dient der Entlastung, der Konfliktarbeit und der konstruktiven Weiterentwicklung der Fachkräfte<br />
und der E<strong>in</strong>richtungskonzeption.<br />
Die Bereitschaft zur Supervision wird unter den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen vorausgesetzt.<br />
Qualitätssicherung:<br />
Die Sichtweise der Eltern auf die Arbeit <strong>in</strong> den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt<br />
zur Sicherung der Qualität. Um diese Sichtweise zu erfahren und gegebenenfalls<br />
Veränderungswünsche <strong>in</strong> den täglichen Arbeitsprozess e<strong>in</strong>fließen lassen zu können, wird<br />
jährlich e<strong>in</strong>e schriftliche Elternbefragung durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung werden <strong>in</strong><br />
den jeweiligen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> ausgehängt und mit dem pädagogischen Fachpersonal sowie mit<br />
dem Elternbeirat besprochen. Verbesserungswünsche und Änderungsvorschläge werden<br />
hierbei so weit wie möglich berücksichtigt.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 38
RECHTLICHE VORGABEN UND TRÄGERSCHAFT<br />
Das Bayerische K<strong>in</strong>derbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) ist die<br />
gesetzliche Grundlage für alle anerkannten <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />
Alle Grundlagen für die Gestaltung, F<strong>in</strong>anzierung und Anerkennung der K<strong>in</strong>dergartenpädagogik<br />
s<strong>in</strong>d im Bayerischen K<strong>in</strong>derbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Ausführungsbestimmungen (AVBayKiBiG) niedergelegt. Dieses Gesetz gilt seit dem 1. August<br />
2005 für alle anerkannten <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong>. Auch die Erziehungs- und Bildungsarbeit im<br />
K<strong>in</strong>dergarten orientiert sich am Bayerischen K<strong>in</strong>derbildungs- und -betreuungsgesetz, dem wir <strong>in</strong><br />
folgenden Zielen besonders entsprechen möchten:<br />
- bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen vermitteln<br />
- allgeme<strong>in</strong>e und <strong>in</strong>dividuelle erzieherische Hilfen anbieten<br />
- die Persönlichkeitsentfaltung und soziale Verhaltensweisen fördern<br />
- sowie den Zugang zur Schule erleichtern<br />
Träger der Städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> ist die Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Anschrift: Stadtverwaltung <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Hauptstraße 31, 82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Telefon : 08141/ 28-0 e-mail: <strong>in</strong>fo@fuerstenfeldbruck.de<br />
Satzungen<br />
Die Satzung über die Benutzung der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen der Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
(K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungssatzung - KTS) und die Satzung über die Erhebung von Gebühren<br />
(K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungsgebührensatzung - KTGS) regeln und ordnen alle rechtlichen Belange<br />
zwischen Träger, E<strong>in</strong>richtung und Eltern. Die beiden Satzungen können <strong>in</strong> jedem K<strong>in</strong>dergarten<br />
e<strong>in</strong>gesehen werden.<br />
Versicherung und Haftung<br />
Alle K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d für die Zeit des K<strong>in</strong>dergartenaufenthaltes sowie auf dem Weg zum und vom<br />
K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> der gesetzlichen Geme<strong>in</strong>de-Unfallversicherung (GUV) versichert. E<strong>in</strong><br />
Wegeunfall muss seitens der Eltern sofort gemeldet werden, damit die E<strong>in</strong>richtung die<br />
Unfallmeldung weiterreichen kann.<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 39
WICHTIGE KONTAKTPARTNER UND ADRESSEN<br />
Landratsamt <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Münchner Straße 32<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T: 08141 – 519-0<br />
Bürgerservice 08141 – 519-999<br />
Amt für Jugend und Familie<br />
Münchner Straße 32<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T:08141 – 519-330 / 787<br />
ASD – Allgeme<strong>in</strong>er Sozialdienst<br />
Sozialdienst <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Am Sulzbogen 56<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T: 08141-316618<br />
SFH - Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
Bereitschaftsdienst<br />
T: 08141 – 519599<br />
BRK - Sozialdienst<br />
Dachauerstraße 35<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T: 08141 – 400440<br />
Caritas Sozialberatung<br />
Hauptstraße 11<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
08141 – 32074<br />
Evangelische Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
Familienpflege<br />
Buchenauer Straße 42<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T: 08141 – 353326<br />
Caritas und Diakonie<br />
Erziehungsberatung<br />
Fürstenfelderstraße 14<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T: 08141-505960<br />
Elterntelefon<br />
T: 08141-512526<br />
K<strong>in</strong>derzentrum München<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
Heiglhofstraße 63<br />
81377 München<br />
T: 71009-0<br />
Stiftung K<strong>in</strong>derhilfe<br />
Feldstraße 15<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Verwaltung T: 08141-405-0<br />
Frühförderung T: 08141-4098-0<br />
Brucker Elternschule<br />
Mitte Stadelbergstraße 25<br />
T: 08141-63653<br />
West Am Sulzbogen 56<br />
T: 08141-27246<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Pestalozzi – Schule<br />
Sozialpädagogisches Förderzentrum<br />
Theodor-Heuss-Str.1<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T: 08141 – 12324<br />
Grundschule am Niederbronner Weg<br />
Niederbronner Weg 3<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T: 08141-42264<br />
Volksschule Nord<br />
Theodor-Heuss-Straße 5<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T: 08141-3575-660<br />
Grundschule an der Philipp-Weiß-Straße<br />
Philipp-Weiß-Straße 4<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T: 08141-10450<br />
Richard-Higg<strong>in</strong>s-Grundschule<br />
Richard-Higg<strong>in</strong>s-Straße 3<br />
82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
T: 08141-3277420<br />
<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 40
Diese geme<strong>in</strong>same <strong>Konzeptschrift</strong> der vier städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
enthält die wesentliche Programmatik und die wichtigsten Leitl<strong>in</strong>ien unserer Arbeit. Sie<br />
beschreibt die Struktur des e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>dergartens und se<strong>in</strong>es speziellen Angebotes<br />
für K<strong>in</strong>der und Eltern.<br />
Kernstück dieser Konzeption s<strong>in</strong>d die durch das Bayerische K<strong>in</strong>derbildungs- und –<br />
betreuungsgesetz vorgegebenen pädagogischen Ziele, die <strong>in</strong> unserer professionellen<br />
Arbeit angestrebt werden.<br />
Die <strong>Konzeptschrift</strong> soll der Information und Transparenz gegenüber den Eltern und der<br />
Öffentlichkeit dienen.<br />
An der Erarbeitung der <strong>Konzeptschrift</strong> waren beteiligt:<br />
Die Leitungen und die Fachteams der vier <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />
mit Genehmigung und Unterstützung der Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
V.i.S.P. Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />
Dezember 2006
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d kritisiert wird,<br />
lernt es zu verurteilen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d angefe<strong>in</strong>det wird,<br />
lernt es zu kämpfen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d verspottet wird,<br />
lernt es schüchtern zu se<strong>in</strong>.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d beschämt wird,<br />
lernt es sich schuldig zu fühlen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d verstanden und toleriert wird,<br />
lernt es geduldig zu se<strong>in</strong>.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ermutigt wird,<br />
lernt es sich selbst zu vertrauen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d gelobt wird,<br />
lernt es sich selbst zu schätzen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d gerecht behandelt wird,<br />
lernt es gerecht zu se<strong>in</strong>.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d geborgen lebt,<br />
lernt es zu vertrauen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d anerkannt wird,<br />
lernt es sich selbst zu mögen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Freundschaft angenommen wird,<br />
lernt es <strong>in</strong> der Welt Liebe zu f<strong>in</strong>den.<br />
Text über dem E<strong>in</strong>gang e<strong>in</strong>er tibetischen Schule