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Konzeptschrift FFB-Kindergärten-neu - in Fürstenfeldbruck

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KONZEPTSCHRIFT<br />

DER VIER<br />

STÄDTISCHEN KINDERGÄRTEN<br />

IN FÜRSTENFELDBRUCK<br />

Städtischer K<strong>in</strong>dergarten<br />

Frühl<strong>in</strong>gstraße 2<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Städt. K<strong>in</strong>dergarten „Villa Kunterbunt“<br />

Buchenauer Platz 2<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong>/ Buchenau<br />

Städtischer K<strong>in</strong>dergarten Nord<br />

Theodor-Heuss-Straße 20<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Städt. K<strong>in</strong>dergarten „Die Aichhörnchen“<br />

Brucker Straße 2<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong>/ Aich


K<strong>in</strong>dergarten<br />

Nord<br />

Richtung<br />

Aich<br />

Richtung<br />

Buchenau<br />

Standorte der vier städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />

K<strong>in</strong>dergarten<br />

Aichhörnchen<br />

Richtung<br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

K<strong>in</strong>dergarten<br />

Frühl<strong>in</strong>gstrasse<br />

Richtung<br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

K<strong>in</strong>dergarten<br />

Villa Kunterbunt


INHALTSÜBERSICHT<br />

Wappen und Fotos der E<strong>in</strong>richtungen Umschlagseiten<br />

Stadtplan und Standort der <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />

Inhaltsübersicht Seite 1<br />

VORWORT DES OBERBÜRGERMEISTERS 2<br />

LEITBILD der vier städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> 3<br />

GEMEINSAME PÄDAGOGISCHE ZIELE 5 - 15<br />

Basiskompetenzen 5<br />

Themenorientierte Bildung und Erziehung 9<br />

Themenübergreifende Bildung und Erziehung 13<br />

EINRICHTUNGSPROFILE UND BESONDERHEITEN 16 - 33<br />

K<strong>in</strong>dergarten „Frühl<strong>in</strong>gstraße“ 16<br />

K<strong>in</strong>dergarten „Nord“ Theodor-Heuss-Straße 21<br />

K<strong>in</strong>dergarten „Villa Kunterbunt“ Buchenau 26<br />

K<strong>in</strong>dergarten „Die Aichhörnchen“ Aich 30<br />

ARBEITSGRUNDLAGEN UND ORGANISATION 34 - 40<br />

Unsere Arbeitsweisen und Methoden 34<br />

Elternarbeit und K<strong>in</strong>dergartenbeirat 36<br />

Erfolgsrezept: Zielorientierte Teamarbeit 37<br />

Rechtliche Vorgaben und Trägerschaft 39<br />

Wichtige Kontaktpartner und Adressen 40<br />

Impressum Umschlagseiten<br />

Schlussgedanken<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 1


Liebe Eltern,<br />

Vorwort<br />

Sie haben Ihr K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unserer vier städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> angemeldet und<br />

können sich nun geme<strong>in</strong>sam über e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergartenplatz freuen.<br />

Um Ihnen e<strong>in</strong> Bild von unseren E<strong>in</strong>richtungen geben zu können, hat unsere Fachabteilung<br />

geme<strong>in</strong>sam mit den Fachkräften e<strong>in</strong>e <strong>Konzeptschrift</strong> erarbeitet, die Sie nun <strong>in</strong> Händen<br />

halten. Damit stellen wir Ihnen die pädagogische Arbeit vor, die den heutigen<br />

Anforderungen e<strong>in</strong>es modernen K<strong>in</strong>dergartens <strong>in</strong> vollem Umfang entspricht und den<br />

Anforderungen durch das <strong>neu</strong>e K<strong>in</strong>derbildungs- und –betreuungsgesetz (BayKiBiG)<br />

genügt. Das Konzept soll Ihnen und Ihrem K<strong>in</strong>d helfen, die Arbeit und die dah<strong>in</strong>ter<br />

stehenden Grundsätze zu verstehen und, soweit möglich, zu unterstützen.<br />

Unsere Gesellschaft hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren doch sehr gewandelt.<br />

Es gibt kaum noch Großfamilien, die Mütter s<strong>in</strong>d berufstätig, die Zahl der<br />

Alle<strong>in</strong>erziehenden nimmt zu. Medien wie Fernsehen und Computer haben E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> die<br />

K<strong>in</strong>derzimmer gehalten und viele Menschen aus anderen Kulturkreisen leben unter uns.<br />

Aber auch die Bedürfnisse der K<strong>in</strong>der haben sich geändert! Unsere <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />

„Frühl<strong>in</strong>gstrasse“, „Nord“, „Villa Kunterbunt“ und "Die Aichhörnchen“ wollen diesen<br />

Bedürfnissen gerecht werden und gleichzeitig die Vere<strong>in</strong>barkeit von Erwerbstätigkeit und<br />

K<strong>in</strong>dererziehung unterstützen.<br />

Um die Arbeit <strong>in</strong> den Häusern transparent zu machen, möchten wir mit der vorliegenden<br />

Konzeption e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das pädagogische Wirken und die Besonderheiten der vier<br />

städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> geben.<br />

E<strong>in</strong> pädagogisches Konzept ist aus unserer Sicht jedoch ke<strong>in</strong> fertiges Werk für den<br />

„Bücherschrank“ sondern e<strong>in</strong>e Dokumentation der Arbeit und der pädagogischen Inhalte,<br />

die sich im Laufe der Zeit verändern werden und verändern müssen. Nur durch das immer<br />

wiederkehrende Reflektieren der pädagogischen Arbeit und das Überprüfen von Inhalten<br />

und Zielen ist e<strong>in</strong>e Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung gewährleistet.<br />

Den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> wünsche ich für die Zukunft e<strong>in</strong> gutes Gel<strong>in</strong>gen. Den<br />

K<strong>in</strong>dern und Eltern e<strong>in</strong> Maximum an Zufriedenheit und den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen weiterh<strong>in</strong> viel<br />

Freude bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr<br />

Sepp Kellerer<br />

Oberbürgermeister<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 2


Leitbild der städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong>:<br />

> FREUDE AM KINDSEIN - FIT FÜR DAS LEBEN <<br />

Leitbild:<br />

Die große Kreisstadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong> betreibt <strong>in</strong> eigener Trägerschaft vier <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong>, die<br />

über das Stadtgebiet verteilt s<strong>in</strong>d. Gemäß dem gesetzlichen Auftrag durch das K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendhilfegesetz (KJHG) stehen hier die K<strong>in</strong>der und Familien im Zentrum des pädagogischen<br />

Wirkens. In den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> wird die Entwicklung des K<strong>in</strong>des zu e<strong>in</strong>er<br />

eigenverantwortlichen und geme<strong>in</strong>schaftsfähigen Persönlichkeit gefördert, die Erziehung und<br />

Bildung <strong>in</strong> der Familie unterstützt und ergänzt sowie den Eltern dabei geholfen, Erwerbstätigkeit<br />

und K<strong>in</strong>dererziehung gut mite<strong>in</strong>ander vere<strong>in</strong>baren zu können.<br />

Grundlage hierfür ist unser Bild vom K<strong>in</strong>d. Wir gehen davon aus, dass jedes K<strong>in</strong>d von Geburt<br />

an se<strong>in</strong>e Bildung und Entwicklung passiv und aktiv mitgestaltet, dass jedes K<strong>in</strong>d sich durch<br />

se<strong>in</strong>e Persönlichkeit und Individualität von anderen K<strong>in</strong>dern unterscheidet und dass jedes K<strong>in</strong>d<br />

das Recht auf bestmögliche Bildung und Entwicklung von Anfang an besitzt.<br />

Entwicklung und Bildung verstehen wir hierbei als sozialen Prozess, an dem K<strong>in</strong>der und<br />

Erwachsene sich zusammen aktiv beteiligen und den sie geme<strong>in</strong>sam gestalten. Daher wollen<br />

wir jedes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Entwicklung se<strong>in</strong>er Basiskompetenzen fördern, um ihm e<strong>in</strong>e ganzheitliche<br />

Bildung <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht zu ermöglichen:<br />

Auf der persönlichen Ebene wollen wir die Basiskompetenzen der K<strong>in</strong>der aufbauen und<br />

stärken, um ihnen e<strong>in</strong>e positive Persönlichkeitsentwicklung zu ermöglichen.<br />

Auf der zwischenmenschlichen Ebene wollen wir die Basiskompetenzen der K<strong>in</strong>der<br />

aufbauen und stärken, um sie zu befähigen, <strong>in</strong> der Kommunikation mit Erwachsenen und<br />

anderen K<strong>in</strong>dern ihre Bildungsprozesse mitzugestalten.<br />

Auf der gesellschaftlichen Ebene wollen wir die Basiskompetenzen der K<strong>in</strong>der<br />

aufbauen und stärken, um sie zu befähigen, gesellschaftliche Werte als eigene<br />

Wertvorstellungen zu übernehmen und dadurch Halt und Orientierung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sich<br />

verändernden Gesellschaft zu erlangen.<br />

Auf der Wissensebene wollen wir die Lernkompetenzen der K<strong>in</strong>der aufbauen und ihnen<br />

grundlegendes Wissen vermitteln, um sie zu befähigen, das Lernen zu erlernen sowie<br />

ihre Lebensaufgaben kompetent und im sozialen Austausch bewältigen zu können.<br />

Auf der demokratischen Ebene wollen wir den K<strong>in</strong>dern möglichst viele Gelegenheiten<br />

zur Beteiligung bieten, damit sie <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, Entscheidungsfähigkeit,<br />

Mitgestaltung und Verantwortungsübernahme aufbauen zu können.<br />

Wir s<strong>in</strong>d davon überzeugt, dass dieser Bildungs- und Entwicklungsprozess im K<strong>in</strong>desalter Hand<br />

<strong>in</strong> Hand mit der k<strong>in</strong>dlichen Erziehung geht. Indem wir gegenüber den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>fühlsam klare<br />

Standpunkte beziehen und verständnisvoll angemessene Grenzen setzen, bieten wir ihnen auf<br />

wertschätzende Weise Orientierung und erfüllen somit unseren verantwortungsvollen Bildungs-,<br />

Betreuungs- und Erziehungsauftrag für die K<strong>in</strong>der und deren Familien.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 3


FREUDE AM KINDSEIN - FIT FÜR DAS LEBEN <<br />

Es ist uns e<strong>in</strong> besonderes Anliegen, der Tatsache zu entsprechen, dass K<strong>in</strong>der am besten<br />

lernen, wenn sie sich wohl fühlen. Daher setzen wir uns mit unserer ganzen Kraft dafür e<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e<br />

Atmosphäre zu schaffen, <strong>in</strong> der die K<strong>in</strong>der mit Freude und Spaß spielen können. Wir erkennen<br />

das Spiel als ureigene Ausdrucksform des K<strong>in</strong>des sowie als elementare Form des Lernens an<br />

und s<strong>in</strong>d davon überzeugt, dass K<strong>in</strong>der besonders auf spielerische Art und Weise das Lernen<br />

erlernen und sich Wissen aneignen können. Daher wollen wir die K<strong>in</strong>der beim Übergang vom<br />

beiläufigen Lernen bei ihrem Spiel h<strong>in</strong> zum spielerischen Lernen durch systematische<br />

Begleitung und didaktische Aufbereitung unterstützen. Hierbei ist uns das k<strong>in</strong>dliche Freispiel<br />

ebenso wichtig wie das vom Fachpersonal angeleitete Freispiel und die bewusst e<strong>in</strong>gesetzten<br />

entwicklungsangemessen-spielerischen Lernaktivitäten. Um täglich ausreichend geplante<br />

Lernsituationen anbieten zu können, halten wir es für erforderlich, vor allem vormittags mit allen<br />

K<strong>in</strong>dern ungestört pädagogisch <strong>in</strong> der so genannten Kernzeit zu arbeiten.<br />

Nach dem Bayerischen K<strong>in</strong>derbildungs- und –betreuungsgesetz (BayKiBiG) liegt die Bildung,<br />

Erziehung und Betreuung von K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der vorrangigen Verantwortung der Eltern. Die<br />

städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> ergänzen und unterstützen die Eltern hierbei. Das pädagogische<br />

Fachpersonal achtet die erzieherischen Entscheidungen der Eltern. Insofern ist es das<br />

Bestreben des pädagogischen Fachpersonals e<strong>in</strong>e „Erziehungspartnerschaft“ mit den Eltern<br />

aufzubauen und zu pflegen. Vertrauen, Offenheit und Zusammenarbeit werden durch<br />

gegenseitige Information sowie geme<strong>in</strong>same Gespräche gestärkt. Mit vere<strong>in</strong>ten Kräften gel<strong>in</strong>gt<br />

es umso besser, als „Zukunftswerkstätten“ für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Bildung, Erziehung und<br />

Betreuung der K<strong>in</strong>der zu sorgen.<br />

Grundlage für das pädagogische Wirken <strong>in</strong> den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> s<strong>in</strong>d die Vorgaben aus<br />

dem Bayerischen K<strong>in</strong>derbildungs- und –betreuungsgesetz sowie der dazugehörigen<br />

Ausführungsverordnung (AVBayKiBiG). In der Umsetzung der vorgegebenen Bildungs- und<br />

Entwicklungsziele dient neben der verantwortungsbewusst praktizierten pädagogischen<br />

Freiheit der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Tagese<strong>in</strong>richtungen bis zur<br />

E<strong>in</strong>schulung (BEP) als Orientierungshilfe <strong>in</strong> der pädagogischen Praxis.<br />

Die Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong> sichert durch die Bereitstellung von nach diesem Leitbild betriebenen<br />

<strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> <strong>in</strong> eigener Trägerschaft, neben der Bezuschussung freier Träger, die elementare<br />

Bildung, Erziehung und Betreuung der K<strong>in</strong>der im Stadtgebiet. Sie dient damit auch der<br />

Ergänzung und Unterstützung der Familien und trägt durch die Umsetzung flexibler<br />

Buchungsstunden zur besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Erwerbstätigkeit und K<strong>in</strong>dererziehung bei.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 4


BILDUNGS- UND ENTWICKLUNGSZIELE<br />

ORIENTIERUNG UND KERNSTÜCK UNSERER ARBEIT<br />

B A S I S K O M P E T E N Z E N:<br />

Personale, motivationale und kognitive Kompetenz<br />

Die Erfahrungen, die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den ersten Lebensjahren machen, prägen sie <strong>in</strong> besonderem<br />

Maße. K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d Individualwesen, sie s<strong>in</strong>d Sozialwesen und sie s<strong>in</strong>d handelnde Wesen.<br />

Selbsterfahrung (ich), Sozialerfahrung (wir) und Welterfahrung (das) bestimmen das Se<strong>in</strong> des<br />

K<strong>in</strong>des. Bildung und Erziehung <strong>in</strong> den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> unterstützt und fördert die<br />

K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong>, grundlegende Erfahrungen mit sich selbst, mit anderen, mit D<strong>in</strong>gen und mit der<br />

Welt, <strong>in</strong> der sie leben, zu machen. Hierbei sollen die K<strong>in</strong>der Basiskompetenzen entwickeln. Als<br />

Basiskompetenzen werden grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale bezeichnet,<br />

welche die K<strong>in</strong>der befähigen, mit anderen K<strong>in</strong>dern und Erwachsenen zu kommunizieren und<br />

sich mit ihrer Umwelt ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />

Wir fördern und unterstützen jedes e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>d ganzheitlich beim Ausbau und der<br />

Weiterentwicklung folgender Basiskompetenzen:<br />

Personale Kompetenzen:<br />

Wir streben an, dass jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> stabiles Selbstwertgefühl entwickelt. Wir wollen den<br />

K<strong>in</strong>dern beibr<strong>in</strong>gen, ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und <strong>in</strong>dividuellen Eigenschaften als wertvoll zu<br />

empf<strong>in</strong>den und zu bewerten. Dies ist die Voraussetzung für die Ausbildung von<br />

Selbstvertrauen. Wir lassen jedem K<strong>in</strong>d Wertschätzung und Bestätigung zukommen, damit es<br />

sich als geliebt und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em ganzen Wesen angenommen fühlt sowie mit sich selbst rundum<br />

zufrieden ist. Weiterh<strong>in</strong> wirken wir darauf h<strong>in</strong>, dass jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Vorstellung von sich selbst<br />

entwickelt und se<strong>in</strong>e Körperlichkeit, se<strong>in</strong>e Fähigkeit mit anderen Personen zurechtzukommen<br />

und se<strong>in</strong>e Fähigkeit, mit se<strong>in</strong>en Gefühlen umzugehen als positiv erkennt.<br />

Motivationale Kompetenzen:<br />

Wir streben an, dass jedes K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> Bedürfnis nach Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit<br />

ausleben kann. Dazu gestehen wir den K<strong>in</strong>dern so oft wie möglich bestimmte<br />

Wahlmöglichkeiten zu. So können die K<strong>in</strong>der lernen, sich so zu verhalten, wie es ihrem Selbst<br />

entspricht. Wir fördern die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrem Kompetenzerleben, <strong>in</strong>dem wir ihnen Aufgaben<br />

stellen, die ihren <strong>in</strong>dividuellen Leistungsniveaus entsprechen oder ger<strong>in</strong>gfügig darüber liegen.<br />

Durch das gel<strong>in</strong>gende Bewältigen dieser Aufgaben können die K<strong>in</strong>der Zuversicht und die<br />

Überzeugung gew<strong>in</strong>nen, dass sie das schaffen, was sie sich vorgenommen haben, auch wenn<br />

es schwierig ersche<strong>in</strong>t. Hierbei berücksichtigen und fördern wir gleichzeitig die persönlichen<br />

Interessen sowie die Neugier der K<strong>in</strong>der.<br />

Kognitive Kompetenzen:<br />

Wir streben an, dass alle K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e differenzierte S<strong>in</strong>neswahrnehmung entwickeln. Diese<br />

Fähigkeit ist entscheidend für Erkennens-, Denk- und Gedächtnisprozesse. Weiterh<strong>in</strong> fördern<br />

und unterstützen wir mit entwicklungsangemessenen Spielen und Denkaufgaben die K<strong>in</strong>der bei<br />

der Entwicklung ihrer Denkfähigkeit und ihres Gedächtnisses. Wir ermutigen die K<strong>in</strong>der, selbst<br />

nach der Lösung von Problemen zu suchen und regen sie an, aus ihren Fehlversuchen zu<br />

lernen, so dass sich die Problemlösefähigkeit e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des ausbilden kann.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 5


Physische Kompetenzen:<br />

B A S I S K O M P E T E N Z E N:<br />

Physische und soziale Kompetenz<br />

Wir streben an, dass alle K<strong>in</strong>der lernen, Verantwortung für ihre Gesundheit und ihr<br />

körperliches Wohlbef<strong>in</strong>den zu übernehmen. Tägliche Hygienemaßnahmen führen die K<strong>in</strong>der<br />

zunächst angeleitet, danach selbständig aus. Wir helfen den K<strong>in</strong>dern auf e<strong>in</strong>e ausgewogene und<br />

gesunde Ernährung zu achten sowie ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung<br />

nachzukommen. Grob- und Fe<strong>in</strong>motorik wird geschult, <strong>in</strong>dem wir den K<strong>in</strong>dern ausreichend<br />

Gelegenheit bieten, ihren Bewegungsdrang auszuleben, körperliche Fitness auszubilden und<br />

Geschicklichkeit zu entwickeln. Hierzu dienen regelmäßige Bastel- und Sportangebote sowie<br />

Turntage und viel Bewegung an der frischen Luft.<br />

Soziale Kompetenzen:<br />

Wir streben an, jedes K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Lage zu versetzen, gute soziale Beziehungen zu anderen<br />

K<strong>in</strong>dern und zu Erwachsenen aufbauen zu können. Begriffe wie Sympathie, Toleranz,<br />

Akzeptanz und Respekt sollen von ihrer Bedeutung her allen K<strong>in</strong>dern verständlich und<br />

begreifbar gemacht werden. Indem wir uns offen und wertschätzend gegenüber den K<strong>in</strong>dern<br />

und Kolleg<strong>in</strong>nen verhalten, über soziales Verhalten sprechen und <strong>neu</strong>e Gruppenmitglieder<br />

behutsam bei der E<strong>in</strong>gewöhnung <strong>in</strong> die Gruppe helfen, stärken wir die Geme<strong>in</strong>schaftsfähigkeit<br />

e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des.<br />

Wir streben an, jedes K<strong>in</strong>d zu befähigen, sich <strong>in</strong> andere Personen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>versetzen zu können,<br />

e<strong>in</strong>e Vorstellung von den Motiven und Gefühlen der anderen entwickeln zu können und das<br />

Handeln der anderen nachvollziehen zu können (Empathie). Weiterh<strong>in</strong> fördern wir <strong>in</strong>tensiv die<br />

Fähigkeit der K<strong>in</strong>der, andere zu verstehen und sich selbst verständlich zu machen. Gerade <strong>in</strong><br />

den ersten Lebensjahren wird der Grundste<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Kommunikationsfähigkeit<br />

gelegt. Wir sehen e<strong>in</strong>e unserer zentralen Aufgaben dar<strong>in</strong>, die K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> zu unterstützen, sich<br />

angemessen mit den richtigen Begriffen sowie <strong>in</strong> Gestik und Mimik ausdrücken zu können. Dies<br />

ist unserer Me<strong>in</strong>ung nach e<strong>in</strong>e der wichtigsten Voraussetzungen, um e<strong>in</strong> erfolgreiches und<br />

selbstbestimmtes Leben führen zu können.<br />

Wir wollen allen K<strong>in</strong>dern beibr<strong>in</strong>gen, ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen K<strong>in</strong>dern<br />

und Erwachsenen auszubilden und weiterzuentwickeln. Daher geben wir den K<strong>in</strong>dern viele<br />

Gelegenheiten zur Mitarbeit und Mitbestimmung, um sie dar<strong>in</strong> zu schulen, sich<br />

unvore<strong>in</strong>genommen und hilfsbereit mit anderen K<strong>in</strong>dern und mit Erwachsenen ause<strong>in</strong>andersetzen<br />

zu können. Diese Kooperationsfähigkeit wiederum dient als Grundlage für die<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>es erfolgreichen Konfliktmanagements. Die K<strong>in</strong>der lernen, wie sie das<br />

Ausweiten von Konflikten verh<strong>in</strong>dern können, mit von Konflikten hervorgerufenen Gefühlen<br />

umgehen können und mäßigend e<strong>in</strong>en Kompromiss erzielen können.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 6


B A S I S K O M P E T E N Z E N:<br />

Werthaltungen, Verantwortungsübernahme, Teilhabe und Lernen<br />

Werthaltungen und Orientierungskompetenz:<br />

Wir streben an, dass jedes K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong> basales Bedürfnis nach Zugehörigkeit befriedigen kann<br />

und die Werte der sozialen Gruppe, der es sich zugehörig fühlt, übernehmen und sich zu eigen<br />

machen kann. Innerhalb dieser sozialen Gruppe sollen die K<strong>in</strong>der lernen, zusammenzuhalten<br />

und sich füre<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>zusetzen (Solidarität). Indem wir den K<strong>in</strong>dern freiheitlichdemokratische,<br />

ethische, sittliche sowie soziale Werthaltungen vorleben und uns mit ihnen<br />

darüber ause<strong>in</strong>andersetzen, lernen sie, welche Bedeutung diese Werte für das eigene Leben<br />

haben. Gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft, <strong>in</strong> der durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten die Entscheidungen immer schwerer fallen, können wir so dafür sorgen, dass die<br />

K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en verlässlichen Orientierungsrahmen entwerfen und nach diesem handeln. Hierzu<br />

gehört auch, dass die K<strong>in</strong>der lernen, unvore<strong>in</strong>genommen, sensibel und <strong>in</strong> Achtung vor dem<br />

Andersse<strong>in</strong> auf alle Menschen zuzugehen und deren Individualität anzuerkennen.<br />

Kompetenz zur Verantwortungsübernahme und demokratischen Teilhabe:<br />

Wir richten unser pädagogisches Wirken darauf h<strong>in</strong> aus, dass die K<strong>in</strong>der die Fähigkeit<br />

entwickeln, Verantwortung für das eigene Handeln und Verantwortung gegenüber anderen<br />

Menschen zu übernehmen. Die K<strong>in</strong>der erlernen, ihr eigenes Verhalten und Erleben gegenüber<br />

anderen zu kontrollieren und sich für Benachteiligte oder Schwächere e<strong>in</strong>zusetzen. Ebenso<br />

wichtig ersche<strong>in</strong>t uns, bei den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong> Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> für die Welt, <strong>in</strong> der sie<br />

Leben, für die Natur und Umwelt auszubilden.<br />

Wir wollen die K<strong>in</strong>der auf das Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er demokratischen Gesellschaft vorbereiten. Daher ist<br />

es uns besonders wichtig, dass sie lernen, Konflikte und Entscheidungen auf demokratische<br />

Art und Weise zu bearbeiten. Wir ermutigen die K<strong>in</strong>der daher, sich an Abstimmungen und der<br />

Gestaltung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Konsenses zu beteiligen und damit zu e<strong>in</strong>em für alle Beteiligten<br />

tragbaren Ergebnis zu gelangen. Dazu br<strong>in</strong>gen wir den K<strong>in</strong>dern Abstimmungs- und<br />

Gesprächsregeln bei und verdeutlichen die Bedeutung der E<strong>in</strong>haltung dieser Regeln. Weiterh<strong>in</strong><br />

halten wir jedes e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>d an, sich e<strong>in</strong>e eigene Me<strong>in</strong>ung zu bilden und diese gegenüber<br />

anderen zu vertreten. Gleichzeitig fördern wir die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer Fähigkeit, die Me<strong>in</strong>ung anderer<br />

zu akzeptieren sowie Kompromisse zu suchen, zu f<strong>in</strong>den und e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Lernkompetenz (Lernen, wie man lernt):<br />

Wir fördern die lernmethodische Kompetenz der K<strong>in</strong>der, <strong>in</strong>dem wir ihnen während des<br />

Spielens bewusst und erkennbar machen, dass sie lernen, was sie lernen und wie sie es<br />

gelernt haben. Dadurch wird ihre Fähigkeit, im Spielen e<strong>in</strong>en eigenen Lernprozess zu erkennen,<br />

gestärkt und das Spiel selbst als lehrreich erkannt. Dieses Erkennen des Lernens ist die<br />

Voraussetzung für e<strong>in</strong>e selbständige und nach den <strong>in</strong>dividuellen Interessen des K<strong>in</strong>des<br />

ausgerichtete Aneignung und Verarbeitung von Informationen. Wir regen die K<strong>in</strong>der an, ihrer<br />

Neugier und ihrem Entwicklungsstand entsprechend solche Informationen anzuwenden und<br />

somit <strong>in</strong> Wissen umzuwandeln. Weiterh<strong>in</strong> wollen wir die K<strong>in</strong>der befähigen, ihr erworbenes<br />

Wissen auf unterschiedliche Situationen beziehen zu können und <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Kontexten nutzen zu können. Dadurch wollen wir sie <strong>in</strong> die Lage versetzen, ihre Lernprozesse<br />

selbst zu steuern und ihre Problemlösefähigkeit zu entwickeln.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 7


Widerstandsfähigkeit (Resilienz):<br />

B A S I S K O M P E T E N Z E N:<br />

Widerstandsfähigkeit und Kreativität<br />

Wir streben an, alle K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer Widerstandsfähigkeit zu stärken. Darunter verstehen wir,<br />

dass sich das K<strong>in</strong>d, falls es sich <strong>in</strong> andauernd schwierigen Lebensumständen bef<strong>in</strong>det,<br />

trotzdem positiv und gesund entwickeln kann. Weiterh<strong>in</strong> wirken wir <strong>in</strong> akuten<br />

Stresssituationen, <strong>in</strong> denen sich das K<strong>in</strong>d bef<strong>in</strong>den kann, auf e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Anwendung<br />

der positiven Lebensgestaltung des K<strong>in</strong>des h<strong>in</strong>. Schließlich unterstützen wir das K<strong>in</strong>d dar<strong>in</strong>,<br />

nach erlittenen negativen Ereignissen sich zukunftsbejahend und schnell zu regenerieren.<br />

Damit wollen wir den K<strong>in</strong>dern helfen, sich e<strong>in</strong>e Grundlage für Entwicklung, Wohlbef<strong>in</strong>den und<br />

Gesundheit zu schaffen. Mit dem Erwerb dieser Basiskompetenz ist es den K<strong>in</strong>dern besser<br />

möglich, mit <strong>in</strong>dividuellen, familiären und gesellschaftlichen Veränderungen umzugehen. Wir<br />

s<strong>in</strong>d davon überzeugt, dass K<strong>in</strong>der die e<strong>in</strong>e ausgeprägte Widerstandsfähigkeit besitzen, die<br />

Kompetenz entwickeln, konstruktiv und flexibel ihr Leben bewältigen zu können. Insofern<br />

richten wir unseren Blick auf die Fragen, was K<strong>in</strong>der stärkt und welche Stärken und positiven<br />

Anlagen die K<strong>in</strong>der besitzen, ohne dabei die eventuellen Risiken und Probleme der K<strong>in</strong>der zu<br />

ignorieren.<br />

Kreativität und Fantasie:<br />

Wir regen die Fantasie der K<strong>in</strong>der an und fördern ihre Kreativität. K<strong>in</strong>der sollen die Fähigkeit<br />

entwickeln, Ungewöhnliches zu entdecken, gewohnte Denkwege zu verlassen, Festgelegtes<br />

<strong>neu</strong> zu sehen sowie auf überraschende Weise zu handeln. Hierbei ermutigen wir sie, ihre<br />

Gedanken zu äußern. Wir nehmen ihre Vorstellungen ernst und berücksichtigen ihre<br />

Anregungen nach Möglichkeit.<br />

Wir versuchen, die k<strong>in</strong>dliche Fantasie durch die Beanspruchung aller S<strong>in</strong>ne zu erweitern.<br />

Geme<strong>in</strong>sames S<strong>in</strong>gen, Musizieren, Tanz, Rhythmusschulung und bildnerisches Gestalten s<strong>in</strong>d<br />

Bestandteil des täglichen pädagogischen Wirkens. Mit diesen Arbeitsformen wollen wir die<br />

Gedanken und Gefühle aller K<strong>in</strong>der anregen, um zur Entfaltung e<strong>in</strong>er kreativen Persönlichkeit<br />

der K<strong>in</strong>der beizutragen.<br />

Schöpferisch se<strong>in</strong> zu können, das Wahrgenommene nach den eigenen Vorstellungen<br />

vergegenständlichen zu können, spontan agieren und reagieren zu können und den Mut zu<br />

entwickeln, alternative Vorgehensweisen zu verwirklichen s<strong>in</strong>d Aspekte der Fantasie, die wir den<br />

K<strong>in</strong>dern näher br<strong>in</strong>gen wollen.<br />

E<strong>in</strong>e besondere Bedeutung kommt hierbei dem Rollenspiel zu. Rollenspiele stärken und<br />

entlasten das soziale Mite<strong>in</strong>ander. Die K<strong>in</strong>der verarbeiten dabei viele E<strong>in</strong>drücke aus dem Alltag<br />

und aus den Medien. Sie identifizieren sich mit ihrer eigenen Person und mit den Personen ihrer<br />

Umgebung. Manchmal erf<strong>in</strong>den sie auch fantasievolle Gestalten oder Geschichten. Im<br />

Rollenspiel können die K<strong>in</strong>der ihre soziale Situation aus der schützenden Perspektive e<strong>in</strong>es<br />

Rollenspielers erproben und lernen so, sich und andere <strong>in</strong> verschiedenen Situationen besser zu<br />

verstehen.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 8


THEMENORIENTIERTE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G:<br />

Ethik und Religion, Emotionalität und Sprache<br />

Ethische und religiöse Bildung und Erziehung:<br />

Wir wollen allen K<strong>in</strong>dern die Möglichkeit bieten, <strong>in</strong> der Begegnung mit der christlich-abendländischen<br />

Kultur sowie <strong>in</strong> der Begegnung mit anderen ethischen, religiösen oder<br />

weltanschaulichen Überzeugungen e<strong>in</strong>en eigenen Standpunkt zu f<strong>in</strong>den und gleichzeitig<br />

Offenheit gegenüber anderen zu entwickeln. Die K<strong>in</strong>der sollen sich der Bedeutung von<br />

Religion, Religiösität und Ethik bewusst werden und verschiedene Religionen mit deren<br />

Glaubensausrichtungen kennen- und unterscheiden lernen. Hierbei kann das Erleben von<br />

Geme<strong>in</strong>schaft, Festen, Ritualen sowie das H<strong>in</strong>terfragen von Zeichen und Symbolen helfen, e<strong>in</strong>e<br />

von Nächstenliebe getragene religiöse oder weltanschauliche k<strong>in</strong>dliche Identität auszubilden.<br />

Antworten auf existenzielle, religiöse, ethische und weltanschauliche Fragen der K<strong>in</strong>der werden<br />

von uns nach bestem Wissen sowie <strong>in</strong> Respekt und Offenheit gegenüber den Vorstellungen der<br />

K<strong>in</strong>der geme<strong>in</strong>sam mit ihnen im Dialog erarbeitet.<br />

Emotionalität, soziale Beziehungen und Konflikte:<br />

Wir streben an, alle K<strong>in</strong>der zu befähigen, sich positiv mit ihren eigenen Gefühlen zu befassen<br />

und sich <strong>in</strong> die Wunsch-, Bedürfnis- und Gefühlswelt anderer h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>versetzen zu können.<br />

Dieses soziale Verständnis ist die Voraussetzung dafür, das Verhalten anderer verstehen zu<br />

können und damit deren Handlungsweise e<strong>in</strong>schätzen zu lernen. Daher wollen wir mit<br />

E<strong>in</strong>fühlungsvermögen, Verlässlichkeit und Zuwendung Tag für Tag dafür sorgen, dass die<br />

K<strong>in</strong>der positive Beziehungen zu anderen aufbauen können. Wir achten darauf,<br />

verständnisvolle Bezugspersonen für alle K<strong>in</strong>der zu se<strong>in</strong> und wollen unter Berücksichtigung<br />

der k<strong>in</strong>dlichen Eigenständigkeit deren Fähigkeit zu Rücksichtnahme und Mitgefühl stärken.<br />

Dieser positive Umgang mit Gefühlen soll die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> die Lage versetzen, Mitverantwortung für<br />

die Geme<strong>in</strong>schaft zu übernehmen und sich konstruktiv mit Konflikten ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />

Sprachliche Bildung und Förderung:<br />

E<strong>in</strong> grundlegendes Bedürfnis aller K<strong>in</strong>der ist es, sich mitteilen zu können. Anfänglich durch<br />

Laute, Gestik und Mimik; später durch verb<strong>in</strong>dlich festgelegte Symbole und Regeln (Sprache)<br />

versucht das K<strong>in</strong>d, sich und se<strong>in</strong>e Bedürfnisse der Umwelt gegenüber verständlich zu machen.<br />

Wir wollen die Fähigkeit, verstanden zu werden und andere zu verstehen, bei jedem K<strong>in</strong>d<br />

fördern und ausbilden. Daher wirken wir darauf h<strong>in</strong>, dass alle K<strong>in</strong>der die Bedeutung von<br />

Gestik, Mimik und Tonfall verstehen lernen und gleichzeitig sich ihrer eigenen Körpersprache<br />

bewusst werden. Weiterh<strong>in</strong> regen wir die K<strong>in</strong>der an, sich mündlich im Dialog mitzuteilen. Damit<br />

wollen wir die Freude der K<strong>in</strong>der an der sprachlichen Mitteilung ihrer Gedanken, Gefühle und<br />

Erlebnisse wecken und der Tatsache entsprechen, dass K<strong>in</strong>der, die viel sprechen, meist e<strong>in</strong>e<br />

positive Sprachentwicklung aufweisen. Auch streben wir an, dass alle K<strong>in</strong>der vielfältige<br />

Erfahrungen mit Büchern, Erzähl-, Reim- und Schriftkultur machen. Die Förderung der<br />

Entwicklung von „Literacy“ ist unserer Auffassung nach e<strong>in</strong> entscheidender Aspekt bei der<br />

k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung von Sprachkompetenz. Dementsprechend fördern wir die Artikulation, die<br />

Lautbildung, den aktiven und passiven Wortschatz, die Satzbildung, die Sprechbereitschaft, die<br />

Sprechfreude, die Bereitschaft anderen zuzuhören, das Verständlichmachen eigener Anliegen<br />

und das Verstehen von Gesprochenem bei allen K<strong>in</strong>dern.<br />

DAS FEHLEN VON<br />

FRAGEN FÜHRT ZUM<br />

FEHLEN VON GEDANKEN<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 9


THEMENORIENTIERTE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G:<br />

Mathematische Bildung:<br />

Mathematik, Naturwissenschaft und Technik<br />

Bereits die k<strong>in</strong>dliche Welt ist voller Mathematik. Mengen, Größen, geometrische Formen,<br />

Regelmäßigkeiten und Zahlen s<strong>in</strong>d überall vorzuf<strong>in</strong>den. Wir richten unser pädagogisches Wirken<br />

an diesem Sachverhalt aus und streben an, dass die K<strong>in</strong>der mit allen S<strong>in</strong>nen und auf<br />

spielerische Art und Weise mit mathematischen Inhalten experimentieren lernen und dabei<br />

e<strong>in</strong>en freudig-kreativen Umgang mit der Mathematik entwickeln. Dies ist für spätere<br />

Lernprozesse von entscheidender Bedeutung. Insofern wollen wie den K<strong>in</strong>dern beibr<strong>in</strong>gen,<br />

Zahlen, Mengen, Größen, Formen sowie Raum und Zeit erkennen und benennen zu können.<br />

Durch das bewusste Erfahren von Zeiträumen, durch das Wiegen von Gewichten, durch das<br />

Messen von Längen und durch das Vergleichen von Raum<strong>in</strong>halten sollen alle K<strong>in</strong>der<br />

Gelegenheit erhalten, erste Erfahrungen mit mathematischen Zusammenhängen zu machen<br />

und diese zu begreifen. Wir geben den K<strong>in</strong>dern mathematische Werkzeuge (z.B. Thermometer,<br />

Maßband, Waage) an die Hand, um ihnen die Welt der Mathematik ersichtbar und erfahrbar zu<br />

machen. Dadurch sollen die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, Fähigkeiten zu entwickeln, die<br />

es ihnen später erleichtern, mathematische Probleme zu lösen.<br />

Naturwissenschaftliche und technische Bildung:<br />

Die Gesellschaft, <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der heutzutage aufwachsen, ist hoch technisiert. Gleichzeitig<br />

<strong>in</strong>teressieren sich K<strong>in</strong>der bereits sehr früh für naturwissenschaftliche und technische<br />

Zusammenhänge. Damit die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en persönlichen Bezug zu ihrer Umwelt herstellen<br />

können, Interesse an Naturwissenschaft und Technik entwickeln können und sich damit besser<br />

<strong>in</strong> der technisierten Gesellschaft zurechtf<strong>in</strong>den können, wollen wir ihnen möglichst viele<br />

Zugänge zu naturwissenschaftlichen Themen bieten. Wir wollen den K<strong>in</strong>dern beibr<strong>in</strong>gen,<br />

Zusammenhänge <strong>in</strong> der belebten und unbelebten Natur zu verstehen (z.B. Aggregatszustände:<br />

Wasser – Eis – Dampf). Wir wollen sie ermutigen, selbst Experimente durchzuführen, ihren<br />

Forscherdrang auszuleben und den sachgerechten Umgang mit technischen Geräten (z.B.<br />

Magnet, Waage, Hebel, Rad) zu begreifen. Wir geben der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Technik und<br />

Naturwissenschaft e<strong>in</strong>en angemessenen Raum und nehmen die Fragen der K<strong>in</strong>der als<br />

Ausgangspunkt für e<strong>in</strong>e weitere Beschäftigung mit dieser Thematik. Besonders geeignet hierfür<br />

s<strong>in</strong>d die regelmäßigen Naturerkundungen und die Museumsbesuche, die wir geme<strong>in</strong>sam mit<br />

den K<strong>in</strong>dern durchführen.<br />

Informationstechnische Bildung, Medienbildung und –erziehung:<br />

Informationstechnische und kommunikationstechnische Geräte sowie e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />

Medien s<strong>in</strong>d heutzutage fester Bestandteil des modernen Lebens. Bereits von kle<strong>in</strong> aufkommen<br />

K<strong>in</strong>der mit diesen Gerätschaften und unterschiedlichen Medien <strong>in</strong> Berührung. Daher ist es für<br />

uns sehr wichtig, allen K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>en kritischen, sachgerechten und verantwortungsbewussten<br />

Umgang mit diesen Geräten und den Medien beizubr<strong>in</strong>gen. Hierzu streben wir an,<br />

dass alle K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>formationstechnische Geräte (Radio, Kassettenrekorder, CD-Spieler,<br />

Fotoapparat, Videokamera, Fernseher, Videorekorder und Computer) kennen und deren<br />

Bedeutung verstehen lernen. Hier geht es uns nicht darum, den K<strong>in</strong>dern die exakte<br />

Bedienungsweise der Geräte zu vermitteln; vielmehr wollen wir ihnen beibr<strong>in</strong>gen, welche Geräte<br />

für welche Informationen und für welche Anwendungsmöglichkeiten genutzt werden können.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wollen wir die K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> fördern, e<strong>in</strong>e Medienkompetenz zu entwickeln, die es ihnen<br />

erlaubt, sorgfältig aus dem vielfältigen Medienangebot auszuwählen und kompetent mit den<br />

Angeboten der Medien umzugehen. Wir wirken darauf h<strong>in</strong>, dass die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en<br />

ausgeglichenen und zeitlich angemessenen Umgang mit Fernseher und Computer erlernen<br />

können.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 10


THEMENORIENTIERTE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G:<br />

Umweltbildung und –erziehung:<br />

Umwelt, Ästhetik, Musik<br />

Die verantwortungsbewusste Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der Umwelt und der schonende Umgang<br />

mit natürlichen Ressourcen gew<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dustrialisierten Gesellschaft immer mehr an<br />

Bedeutung. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund richten wir unser pädagogisches Wirken darauf aus, dass<br />

alle K<strong>in</strong>der die Umwelt mit allen S<strong>in</strong>nen erfahren lernen. Sie sollen die Welt, <strong>in</strong> der sie leben,<br />

als verletzlich und unersetzlich erkennen sowie e<strong>in</strong> Bewusstse<strong>in</strong> für den schonenden und<br />

sparsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen entwickeln. Dazu wollen wir den K<strong>in</strong>dern<br />

beibr<strong>in</strong>gen, ökologische Zusammenhänge zu erkennen und sich bewusst für den Erhalt e<strong>in</strong>er<br />

gesunden Umwelt e<strong>in</strong>zusetzen. Wir legen daher viel Wert auf aktive Naturbegegnungen, auf<br />

Erlebnisse mit Tieren und Pflanzen. Weiterh<strong>in</strong> regen wir die K<strong>in</strong>der an, sich mit Umwelt- und<br />

Naturvorgängen <strong>in</strong>tensiv zu beschäftigen. Über vertiefende Projekte wollen wir den K<strong>in</strong>dern die<br />

Eigenschaften und Bedeutung von natürlichen Ressourcen (z.B. Wasser, Wasserkreislauf<br />

und Energie) vergegenwärtigen. Wir praktizieren e<strong>in</strong>e konsequente Mülltrennung und<br />

Müllvermeidung.<br />

Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung:<br />

Ästhetische Bildung dient dazu, die K<strong>in</strong>der zu befähigen, ihre Umwelt mit allen S<strong>in</strong>nen<br />

wahrzunehmen und zu erkennen. K<strong>in</strong>der nehmen D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> die Hand, erfühlen, ertasten und<br />

untersuchen die Eigenschaften der Umwelt. Diese Erfahrungen führen vom bloßen Greifen zum<br />

Begreifen der Umwelt. Wir wollen alle K<strong>in</strong>der dazu befähigen, die Umwelt (Farben, Formen,<br />

Bewegungen, Umgebungen, Stimmungen und Gefühle) mit all ihren S<strong>in</strong>nen bewusst<br />

wahrzunehmen und zu begreifen. Weiterh<strong>in</strong> sollen die K<strong>in</strong>der lernen, das Wahrgenommene<br />

schöpferisch und kreativ gestalterisch umzusetzen. Dazu geben wir den K<strong>in</strong>dern die<br />

Möglichkeit, ihrem Bedürfnis nach bildnerischer und gestaltender Darstellung so oft wie möglich<br />

nachzugehen und aktiv Kultur zu erleben. Die Vielfalt von kreativen Materialien, Techniken und<br />

Werkzeugen sowie regelmäßige Projekte zu kulturellen Themen, Besuche von Museen und<br />

Bilderausstellungen s<strong>in</strong>d für uns selbstverständlicher Teil unserer pädagogischen Arbeit. Im<br />

freien Gestalten steht die Anregung der Phantasie nicht das fertige Produkt im Mittelpunkt. Mit<br />

Papier, Wolle, Farbe, Kleber, Schere, Stiften und vielem mehr können die K<strong>in</strong>der ihr<br />

ästhetisches Empf<strong>in</strong>den ausbilden. Im angeleiteten themenbezogenen Gestalten erlernen sie<br />

verschiedene Techniken, um das Wahrgenommene schöpferisch umzusetzen, wie zum Beispiel<br />

durch Collagen, Tonen, Drucken und Pappmachee.<br />

Musikalische Bildung und Erziehung:<br />

Bereits die frühk<strong>in</strong>dliche Welt ist von Musik durchdrungen. Musik hat e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss<br />

auf die Persönlichkeitsentwicklung des K<strong>in</strong>des. In den Bereichen des persönlichen<br />

Wohlbef<strong>in</strong>dens, der Fantasie und Kreativität, der sozialen Kompetenz, der Sprachkompetenz,<br />

der Lernkompetenz und der Bewegungskompetenz kann das K<strong>in</strong>d durch musikalische Bildung<br />

und Erziehung gefördert werden. Wir s<strong>in</strong>gen regelmäßig mit allen K<strong>in</strong>dern musizieren so oft<br />

wie möglich mite<strong>in</strong>ander. Mit Instrumenten, Tanz und Bewegung sowie mit<br />

Rhythmusschulungen ergänzen und erweitern wir unser musikalisches Angebot. Alle K<strong>in</strong>der<br />

sollen lernen, Musik und Rhythmus differenziert wahrzunehmen. Sie erleben die Musik als<br />

Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken und lernen die musikalischen Traditionen ihres<br />

Kulturkreises sowie fremder Kulturkreise kennen.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 11


THEMENORIENTIERTE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G<br />

Bewegungserziehung, Sport, Gesundheitserziehung<br />

Bewegungserziehung- und förderung, Sport:<br />

Der natürliche Bewegungsdrang des K<strong>in</strong>des ist von Geburt an gegeben. Für K<strong>in</strong>der ist<br />

Bewegung e<strong>in</strong> wichtiges Mittel, um ihre Umwelt zu erkunden, um Wissen begreifend zu<br />

erwerben und um auf ihre Umwelt e<strong>in</strong>zuwirken. Bewegung ist <strong>in</strong>sofern nicht nur wichtig für die<br />

Entfaltung von Wohlbef<strong>in</strong>den, Gesundheit, Körperkraft, Geschicklichkeit und<br />

Körperbeherrschung sondern sie ist vor allem auch Voraussetzung für e<strong>in</strong>e positive<br />

emotionale, kognitive und soziale Entwicklung des K<strong>in</strong>des. Durch Bewegung erfahren die<br />

K<strong>in</strong>der viel über ihre Umwelt, über sich selbst und über andere. Sie lernen, ihre eigenen<br />

Fähigkeiten und Möglichkeiten kennen und somit Risiken und Grenzen realistisch<br />

e<strong>in</strong>zuschätzen. Bewegung hilft dabei, die Unabhängigkeit, das Selbstvertrauen und die k<strong>in</strong>dliche<br />

Kommunikationsfähigkeit zu stärken. Wir wollen die K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> fördern, Freude an der<br />

Bewegung zu empf<strong>in</strong>den und Sicherheit <strong>in</strong> der Körperbeherrschung zu erlangen. Indem wir<br />

ihnen die Möglichkeit bieten, ausgiebig ihre grob- und fe<strong>in</strong>motorischen Fähigkeiten zu<br />

erproben und ihre Geschicklichkeit im Rahmen e<strong>in</strong>es ausreichenden und zweckmäßigen<br />

Bewegungsfreiraumes zu entwickeln, fördern wir gleichzeitig ihren Gleichgewichtss<strong>in</strong>n sowie<br />

ihre Wahrnehmungsfähigkeit. Wir legen viel Wert auf häufige Bewegung im Freien. Vor allem<br />

<strong>in</strong> der freien Natur können die K<strong>in</strong>der ihren Bewegungsdrang ausleben und vielfältige<br />

Möglichkeiten zum Sammeln von Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen f<strong>in</strong>den.<br />

Gesundheitserziehung:<br />

Gesundheitserziehung bedeutet für uns, dass wir die K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> unterstützen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hohem<br />

Maß selbstbestimmt auf ihr körperliches, seelisches, soziales und geistiges Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

zu achten. Insofern fördern wir die K<strong>in</strong>der ganzheitlich <strong>in</strong> ihrem gesundheitsorientierten<br />

Verhalten. Wir streben an, alle K<strong>in</strong>der zu befähigen, eigenständig Verantwortung für ihren<br />

Körper und ihre Gesundheit zu übernehmen. Dazu gehören das Erlernen e<strong>in</strong>es positiven und<br />

effizienten Umgangs mit Stress, das Achten auf e<strong>in</strong>e gesunde und ausgewogene<br />

Ernährung, das Erlernen bestimmter Kenntnisse <strong>in</strong> Bezug auf Körperpflege und Hygiene, das<br />

Entwickeln e<strong>in</strong>es ausgeprägten Körper- und Gesundheitsbewusstse<strong>in</strong>s, der unbelastete<br />

Umgang mit Sexualität sowie das verständige Ause<strong>in</strong>andersetzen mit Gefahren im Alltag.<br />

Insgesamt wollen wir die K<strong>in</strong>der befähigen, e<strong>in</strong> gesundheitsförderndes Verhalten zu erlernen<br />

und zu praktizieren. Ferner üben wir mit den älteren K<strong>in</strong>dern das richtige Verhalten im<br />

Straßenverkehr, <strong>in</strong> Brandfällen und bei Unfällen.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 12


THEMENÜBERGREIFENDE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G<br />

Das Spielen:<br />

Das Spielen, Übergang: Familie – K<strong>in</strong>dergarten - Schule<br />

Bei allen Aktivitäten steht das Spiel als k<strong>in</strong>dgerechte Lernform im Mittelpunkt der<br />

K<strong>in</strong>dergartenarbeit. Wir geben den K<strong>in</strong>dern Raum und Zeit, eigene Ideen zu entwickeln und<br />

diese im spielerischen Handeln als Lernprozess zu begreifen. Wir legen Wert auf die<br />

Vielgestaltigkeit des Spiels als k<strong>in</strong>dgemäße Lern- und Arbeitsform. Im Spiel erobert sich das<br />

K<strong>in</strong>d die Welt, schärft die S<strong>in</strong>ne und erprobt se<strong>in</strong>e Kraft und Fantasie. Im Spiel drückt sich die<br />

Freude am Leben aus. K<strong>in</strong>der sollen verweilen dürfen im konzentrierten Spiel, das wir schützen.<br />

Neugierde und Forscherdrang s<strong>in</strong>d Zeichen für den Lernwillen der K<strong>in</strong>der. Wiederholungen,<br />

Fehler und Verbesserungen gehören dazu. Wir setzen uns mit unserer ganzen Kraft dafür e<strong>in</strong>,<br />

dass die uns anvertrauten K<strong>in</strong>der auf spielerische Art und Weise das Lernen erlernen und<br />

ihnen bewusst wird, dass, was und wie sie lernen.<br />

Das Freispiel: Die bewusst beobachtende Rolle der Erzieher<strong>in</strong>nen wird besonders im Freispiel<br />

deutlich. Das Freispiel ist e<strong>in</strong> Wesenselement der K<strong>in</strong>dergartenpädagogik. Es be<strong>in</strong>haltet<br />

weitgehende Wahlfreiheit h<strong>in</strong>sichtlich:<br />

Der Spielauswahl<br />

Der Spieldauer<br />

Der Spielpartner<br />

Spielangebote: Wir wollen durch gezielte Anregungen K<strong>in</strong>der für <strong>neu</strong>e Spiele und<br />

Beschäftigungen <strong>in</strong>teressieren und auf ihre natürliche Neugier und Wissbegierde antworten. Die<br />

meisten Spielsachen stehen für die K<strong>in</strong>der ständig offen. Manche Spiel- und Fördermaterialien<br />

werden alters- und entwicklungsgerecht e<strong>in</strong>geführt und stehen den K<strong>in</strong>dern entweder auf<br />

eigenen Wunsch oder zur speziellen Anregung <strong>in</strong> aufgebauten Schritten zur Verfügung. Wir<br />

respektieren das vertiefte und konzentrierte Spiel. Bei e<strong>in</strong>em Spiel, e<strong>in</strong>er Aufgabe, e<strong>in</strong>er Sache<br />

verweilen zu können, also im besten S<strong>in</strong>n „Lange-Weile“ haben, ist e<strong>in</strong> wichtiges Ziel. Wir<br />

achten auf Verhaltens- und Spielregeln und auf sorgfältigen und sachgerechten Umgang mit<br />

Spiel- und Beschäftigungsmaterial. Geführtes und freies Spiel sollen e<strong>in</strong>ander ergänzen.<br />

Rollenspiele: Rollenspiele <strong>in</strong> der Kle<strong>in</strong>gruppe helfen dem e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e<br />

Alltagserfahrungen oder Belastungen abzubauen. Es entstehen <strong>neu</strong>e soziale Kontakte der<br />

K<strong>in</strong>der untere<strong>in</strong>ander. Interaktionen und alle verbalen und nonverbalen Kommunikationsformen<br />

kommen beim Rollenspiel zur Wirkung. Identifikation, Imag<strong>in</strong>ation, Rollentausch und<br />

Rollenwechsel geben dem K<strong>in</strong>d die Chance, sich <strong>in</strong> andere h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuversetzen, ja gelegentlich<br />

die eigene Rolle <strong>in</strong> der Gruppe <strong>neu</strong> zu klären.<br />

Übergänge von der Familie über den K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> die Schule:<br />

K<strong>in</strong>der wachsen heutzutage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft auf, die von steter Veränderung geprägt ist.<br />

Daraus resultiert die Erwartungshaltung der Gesellschaft an jeden e<strong>in</strong>zelnen, mit Veränderung<br />

sowie Übergängen kompetent und unbelastet umgehen zu können. Die Anpassung an sowie<br />

das Zurechtf<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>neu</strong>en Situationen soll <strong>in</strong> relativ kurzer Zeit positiv bewältigt werden. Wir<br />

wollen die K<strong>in</strong>der dar<strong>in</strong> unterstützen und stärken, Kompetenzen zu erwerben, die es ihnen<br />

e<strong>in</strong>facher machen, Übergänge erfolgreich und konstruktiv zu bewältigen. Wir geben den K<strong>in</strong>dern<br />

viel Zeit im K<strong>in</strong>dergarten, um <strong>in</strong> den ersten Tagen Orientierung zu erhalten, um <strong>in</strong> den ersten<br />

Wochen e<strong>in</strong>e positive E<strong>in</strong>gliederung zu erfahren und um sich <strong>in</strong> den ersten Monaten rundum<br />

e<strong>in</strong>zugewöhnen. Wir streben an, dass beim Übergang des K<strong>in</strong>des von der Familie oder von<br />

der K<strong>in</strong>derkrippe <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten länger anhaltende Probleme ausbleiben, dass sich das<br />

K<strong>in</strong>d im K<strong>in</strong>dergarten gänzlich wohl fühlt und dass das K<strong>in</strong>d sozialen Anschluss sowohl zu den<br />

anderen K<strong>in</strong>dern als auch zum K<strong>in</strong>dergartenpersonal f<strong>in</strong>det.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 13


THEMENÜBERGREIFENDE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G<br />

Übergänge: Familie – K<strong>in</strong>dergarten - Schule<br />

Wir setzen uns mit unserem ganzen pädagogischen Wirken dafür e<strong>in</strong>, dass jedes<br />

aufgenommene K<strong>in</strong>d im K<strong>in</strong>dergarten se<strong>in</strong>en eigenen Platz f<strong>in</strong>den kann. Dies gel<strong>in</strong>gt besonders<br />

gut, wenn K<strong>in</strong>der, Eltern und das K<strong>in</strong>dergartenpersonal geme<strong>in</strong>sam und <strong>in</strong> enger Abstimmung<br />

mite<strong>in</strong>ander dieses Ziel verfolgen.<br />

Ebenso setzen wir uns für e<strong>in</strong>en gel<strong>in</strong>genden Übergang vom K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> die<br />

Grundschule e<strong>in</strong>. Das K<strong>in</strong>d soll bereits im K<strong>in</strong>dergarten Kompetenzen erwerben, die es <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Leben zur Bewältigung und zum positiven Umgang mit Übergängen und Veränderungen<br />

braucht. Es lernt, sich auf <strong>neu</strong>e Situationen e<strong>in</strong>zulassen und sich mit diesen<br />

ause<strong>in</strong>anderzusetzen. Weiterh<strong>in</strong> lernt das K<strong>in</strong>d, Übergänge als Herausforderung, nicht als<br />

Belastung zu erfahren und somit flexibel und selbstbewusst mit diesen umgehen zu können.<br />

Außerdem fördern wir vom ersten K<strong>in</strong>dergartentag an die Schulfähigkeit der K<strong>in</strong>der. Besonders<br />

im letzten K<strong>in</strong>dergartenjahr stärken wir die k<strong>in</strong>dlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche die<br />

K<strong>in</strong>der zum erfolgreichen Schulübertritt und <strong>in</strong> der Schule selbst benötigen. Wir begleiten die<br />

K<strong>in</strong>der geme<strong>in</strong>sam mit den Eltern beim E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Grundschule.<br />

K<strong>in</strong>der, deren Eltern beide nicht deutscher Herkunft s<strong>in</strong>d und die e<strong>in</strong>er Verbesserung ihrer<br />

Deutschkenntnisse bedürfen, nehmen am „Vorkurs Deutsch lernen vor Schulbeg<strong>in</strong>n“ teil.<br />

Dadurch verbessern diese K<strong>in</strong>der ihre Startchancen <strong>in</strong> der Schule. Dem Vorkurs geht e<strong>in</strong>e<br />

Sprachstandserhebung im vorletzten K<strong>in</strong>dergartenjahr voraus. Im letzten K<strong>in</strong>dergartenjahr wird<br />

dieser Vorkurs mit 160 Stunden durchgeführt. 80 Stunden werden im K<strong>in</strong>dergarten und 80<br />

Stunden <strong>in</strong> der Schule durchgeführt.<br />

Für e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Schulvorbereitung und Übergangsbewältigung ist e<strong>in</strong>e partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit von Eltern, K<strong>in</strong>dergarten und Grundschule notwendig. Diese gestaltet sich<br />

im Wesentlichen <strong>in</strong> folgenden Punkten:<br />

Lehrkräfte der Grundschule besuchen den K<strong>in</strong>dergarten, um die K<strong>in</strong>der,<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen und die pädagogische Konzeption kennenzulernen. Auch können die<br />

Lehrkräfte den e<strong>in</strong>zuschulenden K<strong>in</strong>dern vorschulische Bildungsangebote machen oder<br />

e<strong>in</strong>en Vorkurs Deutsch durchführen.<br />

K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der, deren E<strong>in</strong>schulung ansteht, besuchen die Grundschule <strong>in</strong><br />

Begleitung ihrer Erzieher<strong>in</strong>nen, um den <strong>neu</strong>en Lebensraum Schule und die <strong>neu</strong>en<br />

Bezugspersonen rechtzeitig kennen zu lernen. Auch besteht die Möglichkeit, dass die<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen bei speziellen Aktionen und Angeboten der Schule (Schnuppertag <strong>in</strong> der<br />

Schule, Schul- oder Unterrichtsspiel) die K<strong>in</strong>der bei diesen Angeboten <strong>in</strong> der Schule<br />

begleiten.<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen besuchen die Grundschule, um die Lehrkräfte und das pädagogische<br />

Vorgehen der Schule kennenzulernen oder sogar am Schulunterricht zu hospitieren.<br />

Dabei können die Erzieher<strong>in</strong>nen auch ihre „ehemaligen“ K<strong>in</strong>der erleben und sehen, wie<br />

es diesen <strong>in</strong> der Schule ergeht. Diese Rückmeldung ist e<strong>in</strong> wichtiges Steuerungselement<br />

für die aktuelle pädagogische Arbeit im K<strong>in</strong>dergarten.<br />

Es werden Fachgespräche zwischen Erzieher<strong>in</strong>nen und Lehrkräften geführt, <strong>in</strong><br />

denen sich namentlich und vertieft über e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>der ausgetauscht wird. Diese<br />

Fachgespräche f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Regel über K<strong>in</strong>der, die sich im letzten K<strong>in</strong>dergartenjahr<br />

bef<strong>in</strong>den, statt. Die Eltern werden zu diesem Zweck um ihre E<strong>in</strong>willigung ersucht.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 14


THEMENÜBERGREIFENDE B I L D U N G UND E R Z I E H U N G<br />

Interkulturelle, altersübergreifende, geschlechtersensible Erziehung<br />

Interkulturelle Kompetenz:<br />

In e<strong>in</strong>er Gesellschaft, <strong>in</strong> der zunehmend unterschiedliche Kulturen mit verschiedenen Sprachen,<br />

Religionen, Sitten und Gebräuchen versuchen, mite<strong>in</strong>ander zu leben, ist die Vermittlung von<br />

<strong>in</strong>terkultureller Kompetenz e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe und e<strong>in</strong> wichtiges Bildungsziel. Die<br />

Vermittlung von <strong>in</strong>terkultureller Kompetenz betrifft K<strong>in</strong>der und Erwachsene; E<strong>in</strong>heimische und<br />

Migranten oder ethnische M<strong>in</strong>derheiten gleichermaßen. Wir wollen alle K<strong>in</strong>der ermutigen, e<strong>in</strong>e<br />

sprachliche sowie kulturelle Neugierde und Aufgeschlossenheit zu entwickeln. Für alle K<strong>in</strong>der<br />

soll das Zusammenleben verschiedener Kulturen <strong>in</strong> unserer Gesellschaft zur<br />

Selbstverständlichkeit werden. Alle K<strong>in</strong>der sollen ermutigt werden, sich für unterschiedliche<br />

Lebensformen zu <strong>in</strong>teressieren und versuchen, diese so weit wie möglich zu verstehen sowie<br />

konstruktiv sich mit diesen ause<strong>in</strong>anderzusetzen. Je größer die Wertschätzung und Akzeptanz<br />

der eigenen Person ist, umso leichter fällt es, kulturell aufgeschlossen zu se<strong>in</strong>. Daher fördern wir<br />

alle K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrem Selbstwertgefühl und bestärken sie dar<strong>in</strong>, sich mit ihrer eigenen Herkunft<br />

und mit der Herkunft anderer K<strong>in</strong>der zu beschäftigen.<br />

Altersübergreifende Bildung und Erziehung:<br />

In altersgemischten Gruppen haben die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e größere Auswahl an Spielpartnern, die<br />

unabhängig vom Alter ihren Interessen und ihrem Entwicklungsstand entsprechen. Da der<br />

Entwicklungsstand der K<strong>in</strong>der nicht immer e<strong>in</strong>em bestimmten Alter entsprechen muss, werden<br />

die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er altersgemischten Gruppe nicht ständig an e<strong>in</strong>em ihrem Alter<br />

entsprechendem Entwicklungsniveau gemessen. Der Konkurrenzdruck <strong>in</strong>nerhalb der Gruppe<br />

wird so m<strong>in</strong>imiert. Da K<strong>in</strong>der am leichtesten von K<strong>in</strong>dern lernen, können jüngere K<strong>in</strong>der von<br />

älteren K<strong>in</strong>dern lernen. Ältere K<strong>in</strong>der können ihr Wissen erproben und Selbstsicherheit<br />

gew<strong>in</strong>nen, <strong>in</strong>dem sie die jüngeren K<strong>in</strong>der „unterrichten“. Außerdem wird die E<strong>in</strong>gewöhnung der<br />

<strong>neu</strong>en K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er altersgemischten Gruppe erleichtert. Die älteren K<strong>in</strong>der haben selbst den<br />

Übergang <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten bereits bestritten und können somit die jüngeren K<strong>in</strong>der von ihren<br />

Erfahrungen profitieren lassen. Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass ältere und jüngere K<strong>in</strong>der<br />

geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er altersgemischten Gruppe vone<strong>in</strong>ander lernen können.<br />

Geschlechtersensible Bildung und Erziehung:<br />

Das biologische Geschlecht e<strong>in</strong>es Menschen wird von der Natur bestimmt. Das soziale<br />

Geschlecht wird von der Kultur e<strong>in</strong>er Gesellschaft geprägt. Gerade im K<strong>in</strong>deralter wird die so<br />

genannte Geschlechtsidentität ausgebildet. K<strong>in</strong>der beschäftigen sich <strong>in</strong>tensiv damit, was es<br />

ausmacht, e<strong>in</strong> Mädchen oder e<strong>in</strong> Junge zu se<strong>in</strong> und welche Rollen sie als Mädchen oder Jungen<br />

e<strong>in</strong>nehmen können. Verschiedene weibliche und männliche Verhaltensformen, Sitten und<br />

Gebräuche werden im K<strong>in</strong>desalter ausprobiert und unterschiedlich angenommen.<br />

Wir richten unser pädagogisches Wirken darauf h<strong>in</strong> aus, dass alle K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e positive<br />

Geschlechtsidentität entwickeln können und begreifen lernen, was es bedeutet, als Mädchen<br />

oder als Junge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesellschaft zu leben. Wir setzen uns dafür e<strong>in</strong>, dass alle K<strong>in</strong>der das<br />

andere Geschlecht als gleichberechtigt und gleichwertig anerkennen und die Unterschiede<br />

des anderen Geschlechtes wertschätzen lernen. Wir wollen den K<strong>in</strong>dern vermitteln, dass sie das<br />

Recht auf e<strong>in</strong>e gleichgestellte Teilhabe <strong>in</strong> allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens<br />

haben, unabhängig davon welchem Geschlecht sie angehören.<br />

> FREUDE AM KINDSEIN - FIT FÜR DAS LEBEN <<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 15


EINRICHTUNGSPROFIL<br />

UND BESONDERHEITEN<br />

Städtischer K<strong>in</strong>dergarten Frühl<strong>in</strong>gstraße<br />

Frühl<strong>in</strong>gstraße 2<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Tel. 08141 / 42190<br />

E-mail: andrea.nukovic@fuerstenfeldbruck.de<br />

1.“ Wir“<br />

„Unsere Größe ist unsere Stärke“. Wir s<strong>in</strong>d nach dem Platz- und Gruppenangebot der größte<br />

K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> der Stadt <strong>FFB</strong>. Die Vielfalt der Persönlichkeiten unter den verschiedenen<br />

Fachkräften ergibt e<strong>in</strong> breites Spektrum an Kompetenzen und gegenseitigen Anregungen. Dies<br />

zeigt sich im Alltag durch e<strong>in</strong>e bewusste, zielgerichtete, bewährte und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit.<br />

2. Lage<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten Frühl<strong>in</strong>gstrasse bef<strong>in</strong>det sich am südöstlichen Stadtrand der Kreisstadt<br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong> zwischen großzügig angelegten Grünflächen und dem angrenzenden<br />

Naturschutzgebiet. Der sehr nahe gelegene Stadtkern ist leicht zu Fuß zu erreichen. Schulen<br />

und Schulk<strong>in</strong>derhort s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe.<br />

3. Haus und Räume<br />

Das großzügige Gebäude stammt aus dem Jahr 1971. Im Erdgeschoss bef<strong>in</strong>den sich sechs<br />

Gruppenräume, die mit je e<strong>in</strong>er fest <strong>in</strong>stallierten Küchenzeile und e<strong>in</strong>em Spielhaus auf zwei<br />

Ebenen ausgestattet s<strong>in</strong>d. Durch Raumteiler s<strong>in</strong>d Bau-, Puppen-, Kuschel- und Malecke<br />

e<strong>in</strong>geteilt. Im Flur bef<strong>in</strong>den sich die Garderoben, die Plätze für die persönlichen D<strong>in</strong>ge der<br />

K<strong>in</strong>der und die abwechslungsreich gestalteten Aktionsecken. Diese stehen ebenso wie der<br />

Intensivraum, das Sternenzimmer und der Snözelenraum allen Gruppen zur Verfügung. Ergänzt<br />

werden die Räumlichkeiten durch den Personalraum, das Büro, die Bibliothek und die sanitären<br />

Anlagen.<br />

Im Untergeschoss bef<strong>in</strong>den sich Turn- und Rhythmikraum, Mal- und Töpferraum, Förderraum,<br />

Werkecke, Ruheräume, Hausmeisterwerkstatt, Waschküche, Heizung und weitere Versorgungse<strong>in</strong>richtungen.<br />

Die modern ausgestattete Großküche bietet unseren Essensk<strong>in</strong>dern täglich frische und<br />

abwechslungsreiche Kost.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 16


<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 17


4. Außenanlage und Garten<br />

Der 8000 m² große Garten bietet sowohl e<strong>in</strong>en naturbelassenen, verwachsenen Bereich mit<br />

altem Baumbestand und Büschen, als auch gepflasterte Wege mit Flächen für Fahrzeuge und<br />

Platz zu vielerlei Spielmöglichkeiten bei jedem Wetter. Es gibt e<strong>in</strong> großes Klettergerüst, e<strong>in</strong>e<br />

Vogelnestschaukel, Spielhäuser, Schaukeln, Wippe und Federwipppferdchen, Sandkästen mit<br />

Sonnensegeln, Hangrutsche, Wasserlabyr<strong>in</strong>th, Holzzug und e<strong>in</strong>en fest <strong>in</strong>stallierten<br />

Basketballkorb. Im W<strong>in</strong>ter wird der natürliche Hang zu e<strong>in</strong>er beliebten Schneepiste, im Sommer<br />

verwandeln wir ihn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Wasserrutsche. Vor den Gruppen s<strong>in</strong>d Terrassen angelegt und mit<br />

wetterfesten Sitzgelegenheiten ausgestattet. Daher kann das Gruppenleben zu fast allen<br />

Jahreszeiten auch <strong>in</strong>s Freie verlagert werden. E<strong>in</strong>ige Gruppen verfügen über e<strong>in</strong> eigenes<br />

Hochbeet um das Wachsen und Gedeihen der Pflanzen bewusst zu erleben. Unsere Sträucher<br />

und Obstbäume bereichern den Garten für Erfahrungen mit allen S<strong>in</strong>nen. In der Gartenhütte<br />

f<strong>in</strong>det sich Platz für Fahrzeuge, Fußballtore und anderes Spielgerät.<br />

5. Fachpersonal:<br />

Unser pädagogisches Wirken liegt <strong>in</strong> der Bildung, Erziehung und Betreuung der K<strong>in</strong>der. Das<br />

Fachteam besteht aus acht Erzieher<strong>in</strong>nen (Leitung, Gruppenleitung und pädagogische<br />

Fachkraft), sechs K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong>nen (pädagogische Zweitkräfte) und e<strong>in</strong>er Vorpraktikant<strong>in</strong>.<br />

6. Platzangebot und Öffnungszeiten<br />

Leiter<strong>in</strong> Andrea Nukovic mit ihrem Fachteam<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten hat 150 Plätze. Diese stehen vorrangig K<strong>in</strong>dern vom vollendeten 3.<br />

Lebensjahr bis zur E<strong>in</strong>schulung zur Verfügung. Während der Kernzeit (8.30 Uhr bis 12.00 Uhr)<br />

werden die anwesenden K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> sechs feste Gruppen e<strong>in</strong>geteilt.<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten hat von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Eltern können während der<br />

Öffnungszeit flexibel die Besuchszeiten für ihre K<strong>in</strong>der buchen. Allerd<strong>in</strong>gs müssen die K<strong>in</strong>der<br />

während der vormittaglichen Kernzeit anwesend se<strong>in</strong>.<br />

7. Ferien<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des K<strong>in</strong>dergartenjahres wird e<strong>in</strong> Ferienplan erstellt und den Eltern ausgehändigt.<br />

Während des gesamten K<strong>in</strong>dergartenjahres ist die E<strong>in</strong>richtung maximal an 30 Arbeitstagen<br />

geschlossen (Schließtage).<br />

8. Aufsichtspflicht<br />

Die Aufsichtspflicht des pädagogischen Personals beg<strong>in</strong>nt und endet mit der<br />

persönlichen Übergabe des K<strong>in</strong>des.<br />

9. Aufnahmekriterien, Gebühren und Benutzersatzung<br />

Die Aufnahmekriterien und die Gebühren s<strong>in</strong>d per Satzung für alle städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />

e<strong>in</strong>heitlich geregelt (siehe auch Seite 39).<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 18


10. Besonderheiten im K<strong>in</strong>dergarten „Frühl<strong>in</strong>gstrasse“<br />

Zeit zum „K<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>“ haben und e<strong>in</strong>fach „da se<strong>in</strong>“ dürfen, Wertschätzung bekommen und<br />

anderen geben, s<strong>in</strong>d grundlegende Erfahrungen. Die Beachtung der kle<strong>in</strong>en, wertvollen D<strong>in</strong>ge<br />

und Momente im Alltag sollen beispielhaft se<strong>in</strong>. Bei vielen Gelegenheiten ermuntern wir K<strong>in</strong>der<br />

zum Erforschen, Erleben und Begreifen, frei nach dem bedenkenswerten Satz aus der Reggio-<br />

Pädagogik:<br />

„Das Auge schläft, bis der Geist es mit e<strong>in</strong>er Frage weckt“<br />

Die Förderarbeit<br />

E<strong>in</strong> besonderes Anliegen der pädagogischen Arbeit durch die K<strong>in</strong>dergartenleitung ist neben der<br />

Förderung von Grob- und Fe<strong>in</strong>motorik, Sprache und sozialem Verhalten die<br />

gruppenübergreifende Vorschularbeit mit folgenden Schwerpunkten:<br />

Selbstkompetenz, Sachkompetenz und Entscheidungsfähigkeit<br />

Frei sprechen, sich mitteilen und zuhören<br />

Koord<strong>in</strong>ation, Fe<strong>in</strong>motorik und Stifthaltung<br />

Aufmerksamkeit und differenzierte Wahrnehmung<br />

Ausdauer und Konzentration<br />

Aktivitäten und Unternehmungen<br />

Feste und Brauchtum bestimmen selbstverständlich auch bei uns den Jahreskreislauf. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus erweitern folgende Aktivitäten das Blickfeld der K<strong>in</strong>der:<br />

Jedes Jahr f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Theaterbesuch statt oder e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertheater kommt <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten.<br />

Erlebnisse und ganzheitliche Erfahrungen machen wir <strong>in</strong> der Natur durch Ausflüge,<br />

Wanderungen, die Waldwoche oder Waldtage, Museums- und Handwerkerbesuche. In alle<br />

Unternehmungen s<strong>in</strong>d die Eltern <strong>in</strong>formativ und unterstützend e<strong>in</strong>bezogen. E<strong>in</strong>e jährlich<br />

wiederkehrende Aktion ist diese:<br />

„K<strong>in</strong>der helfen K<strong>in</strong>dern“<br />

Projektarbeit<br />

Jährlich wechseln auch mehrere gruppenübergreifende Projekte, die wir mit den K<strong>in</strong>dern<br />

durchführen. Zum Beispiel gelang uns 2002 e<strong>in</strong> besonders erfolgreiches Projekt, das <strong>in</strong> der<br />

Presse Schlagzeilen machte, weil es auch materiellen Gew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Höhe von 1.300,00 € erzielte<br />

und diese Spende direkt für den Bau e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>dergartens nach Nigeria g<strong>in</strong>g, was später mit<br />

Orig<strong>in</strong>alfotos und e<strong>in</strong>em Dankesbrief beantwortet wurde. Das Thema war:<br />

„Irgendwo <strong>in</strong> Afrika – K<strong>in</strong>der für K<strong>in</strong>der“<br />

Den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> der<br />

Frühl<strong>in</strong>gstraße wurde e<strong>in</strong>erseits<br />

viel Wissenswertes über<br />

Landschaft, Kultur, Menschen,<br />

Lebensweise und Tierwelt<br />

vermittelt, andererseits die Not<br />

und Armut der K<strong>in</strong>der dort<br />

gezeigt. Die K<strong>in</strong>der besuchten die<br />

Afrika-Ausstellung <strong>in</strong> St. Ottilien<br />

und bekamen Kontakt mit Pfarrer<br />

Anosike, der schließlich auch die<br />

Spende entgegennahm. Im Laufe<br />

der Projektwochen stellten die<br />

K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> eifrigem produktiven<br />

Gestalten, Malen, Töpfern,<br />

Werken, Flechten und Basteln<br />

orig<strong>in</strong>elle Kunstwerke für e<strong>in</strong>en ganzen Basar zusammen. Die Eltern trugen köstliche Kuchen<br />

dazu bei. Alle Besucher konnten sich stärken und die Kunstwerke ersteigern oder gegen e<strong>in</strong>e<br />

Spende mit nach Hause nehmen. Der Verkaufserlös war beachtlich und das große,<br />

abschließende „Afro-Fest“ e<strong>in</strong> außergewöhnlicher Höhepunkt im K<strong>in</strong>dergartenjahr.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 19


E<strong>in</strong> weiteres Projekt mit nachhaltiger Wirkung war das Hundertwasserprojekt:<br />

„K<strong>in</strong>der erleben große Maler“<br />

das eigentlich heißen müsste:<br />

E<strong>in</strong> Bild zu malen, ist e<strong>in</strong>es der ersten<br />

Ausdrucksmittel von K<strong>in</strong>dern. Da liegt es nahe, die<br />

Kle<strong>in</strong>en mit Gemälden großer Künstler <strong>in</strong> Kontakt zu<br />

br<strong>in</strong>gen. K<strong>in</strong>der werden von Bildern auf natürliche<br />

Weise angesprochen, besonders dann, wenn sie<br />

farbenfroh s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>fache Formen dom<strong>in</strong>ieren.<br />

K<strong>in</strong>der mögen abstrakte Kunst, deshalb kann bei<br />

ihnen mittels der Kunstbetrachtung und -erfahrung<br />

das ästhetische Empf<strong>in</strong>den und die Sensibilität<br />

nachhaltig geschärft werden. K<strong>in</strong>der sehen die<br />

Gemälde mit ganz anderen Augen als Erwachsene,<br />

nämlich unvore<strong>in</strong>genommen und zweckfrei.<br />

Die K<strong>in</strong>der lernten im Projekt nicht nur die Werke des<br />

Künstlers Hundertwasser kennen, sondern auch se<strong>in</strong>e<br />

Kunsttheorie. So erfuhren sie von der „Baum-Pflicht“<br />

und vom „Fenster-Recht“, von se<strong>in</strong>en Alias-Namen<br />

„Regentag“ und „Dunkelbunt“.<br />

Das Rahmenprogramm war ebenfalls ganz auf<br />

Hundertwasser abgestimmt. Am Kochtag wurde die<br />

Pizza zur Malerpalette, es gab e<strong>in</strong>en bunten<br />

Farbenkuchen und Pfannkuchen <strong>in</strong> Spiralen<br />

geschnitten.<br />

Viele kle<strong>in</strong>e Kunstwerke entstanden: Ste<strong>in</strong>e wurden<br />

bemalt und beklebt, Stofftaschen und Postkarten<br />

wurden kunstvoll gestaltet. Jedes K<strong>in</strong>d durfte sich<br />

ohne Überforderung altersgerecht und nach se<strong>in</strong>em<br />

Interesse e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

E<strong>in</strong> farbenfrohes Hundertwasser–Fest mit Liedern und<br />

Tänzen brachte das Projekt zum Höhepunkt. Und<br />

obwohl es längst beendet ist, tauchen noch immer<br />

beim freien Malen der K<strong>in</strong>der die für Hundertwasser<br />

typischen Zwiebeltürme, Spiralen, Kussbote und<br />

Buntaugen auf.<br />

„Kle<strong>in</strong>e Künstler erleben große Maler“,<br />

denn es entstanden ganz erstaunliche Kunstwerke<br />

<strong>in</strong> dem sechs Wochen dauernden Projekt.<br />

Zielsetzung unter anderem war:<br />

Die eigene Fantasie und Kreativität anzuregen<br />

Sensibilität für das s<strong>in</strong>nlich Schöne zu entwickeln<br />

Verständnis und Freude an Kunstwerken wecken<br />

Den Lebenslauf e<strong>in</strong>es Malers kennen lernen<br />

Kunst<strong>in</strong>teresse wecken<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 20


EINRICHTUNGSPROFIL<br />

UND BESONDERHEITEN<br />

Städtischer K<strong>in</strong>dergarten „Nord“<br />

Theodor-Heuss-Straße 20<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Tel.: 08141 – 33801<br />

e-mail: gabriele.eisele-zenkert@fuerstenfeldbruck.de<br />

1. „ WIR“<br />

Unser K<strong>in</strong>dergarten „Nord“ liegt, wie der Name schon sagt, im nördlichen Wohngebiet der Stadt<br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong>. Wir s<strong>in</strong>d der zweitgrößte K<strong>in</strong>dergarten unter den 14 E<strong>in</strong>richtungen im<br />

Stadtgebiet. Die sichere Anb<strong>in</strong>dung der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den festen vormittaglichen Gruppen, die den<br />

K<strong>in</strong>dern Geborgenheit und Zugehörigkeit bieten, ist uns ebenso wichtig, wie e<strong>in</strong>e aktive<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Arbeit <strong>in</strong> unserem K<strong>in</strong>dergarten stützt sich auf e<strong>in</strong><br />

erfahrenes, engagiertes und kollegiales Fachteam, das die Bildungs-, Erziehungs- und<br />

Betreuungsarbeit leistet.<br />

2. Haus und Lage<br />

Das Haus wurde 1975 fertig gestellt und eröffnet. Der K<strong>in</strong>dergarten ist Teil e<strong>in</strong>es Gebäudekomplexes,<br />

<strong>in</strong> dem sich weitere soziale E<strong>in</strong>richtungen bef<strong>in</strong>den: Der Schülerhort „Nord“, das<br />

Jugendzentrum und am Gelände angrenzend der Abenteuerspielplatz. Die günstige Anb<strong>in</strong>dung<br />

zu den Fernverkehrsstraßen und die gleichzeitige Nähe zum Stadtkern ermöglichen auch vielen<br />

jungen Familien, sich längerfristig anzusiedeln.<br />

3. Räume<br />

Unser Haus bietet e<strong>in</strong>e große räumliche Vielfalt. Die vier Gruppenräume verfügen über e<strong>in</strong>e<br />

zweite Spielebene und s<strong>in</strong>d durch Raumteiler <strong>in</strong> Spielbereiche gegliedert: Mal-, Bau-, Puppenund<br />

Leseecke, Tische für Spiele und Platz zum Malen und Basteln. Jeweils zwei Gruppen teilen<br />

sich zusätzlich e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Zwischenzimmer, das sowohl zur <strong>in</strong>tensiven Förderarbeit, als<br />

auch für ungestörtes Spiel <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen genutzt wird. Unser „Blaues Zimmer“ wird von allen<br />

Gruppen e<strong>in</strong>mal wöchentlich genutzt. E<strong>in</strong>e blaue Ruhe<strong>in</strong>sel lädt zum Vorlesen und Meditieren.<br />

Besondere Spiele, <strong>in</strong>sbesondere zur Förderung der Vorschulk<strong>in</strong>der werden angeboten. E<strong>in</strong><br />

Musikschrank mit Klangschalen, Regenrohren, Bongos und Orff-Instrumenten ermöglicht den<br />

K<strong>in</strong>dern erste Erfahrungen im musikalischen Bereich. Unsere Leihbücherei bef<strong>in</strong>det sich<br />

ebenfalls im Blauen Zimmer. Besonders zu erwähnen ist die über 100 m² große Turnhalle mit<br />

fußfreundlichem Spezialboden. Sie steht jeder Gruppe an e<strong>in</strong>em Wochentag zur Verfügung. Die<br />

K<strong>in</strong>der können hier ihren Bewegungsdrang sowohl beim selbstbestimmten freien Benutzen aller<br />

Geräte, als auch bei angeleiteten Turnstunden ausleben. Die hochwertige Ausstattung mit<br />

Großgeräten wie Kletterturm und Sprossenwand mit Rutsche und Seilen ermöglicht vielfältige<br />

Bewegungserfahrungen. Gerne genutzt werden die zahlreichen Kle<strong>in</strong>geräte wie Trampol<strong>in</strong>,<br />

Therapiewippe, Rollbretter, Kriechtunnel, Motorikbauste<strong>in</strong>e, Pedalos, Bewegungsbaustelle,<br />

Sprungtürme, Barren, Hängetrapez und Balltra<strong>in</strong>er. Das verführerische Angebot an<br />

Schwungbändern, Bällen, Reifen, Pferdele<strong>in</strong>en, Fahnen, Kegeln, Hüpftieren und Fahrzeugen<br />

lädt auch ängstliche K<strong>in</strong>der zum Mitmachen e<strong>in</strong>. So schulen sie Grobmotorik und<br />

Gleichgewichtss<strong>in</strong>n und erleben Freude und Spaß an der Bewegung. Die E<strong>in</strong>gangshalle wird als<br />

jahreszeitlich geschmückter Raum für viele Anlässe genutzt. Die persönlichen Sachen der<br />

K<strong>in</strong>der werden <strong>in</strong> Fächern im Garderobenbereich von der jeweiligen Gruppe aufbewahrt. Die<br />

Wandflächen verwenden wir auch als Informations- und Präsentationsraum für die Gruppen. Im<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 21


Untergeschoss bef<strong>in</strong>det sich der Ruheraum mit den liebevoll hergerichteten Betten. Bei e<strong>in</strong>er<br />

erholsamen Mittagsruhe schöpfen die K<strong>in</strong>der Kraft für den weiteren Tag. Der separate<br />

Förderraum im Obergeschoss ist e<strong>in</strong> Zimmer der besonderen Art. Er ist speziell e<strong>in</strong>gerichtet und<br />

mit ausgewählten Materialien ausgestattet, so dass er e<strong>in</strong>e ruhige und gemütliche Atmosphäre<br />

ausstrahlt. Das Büro ist Anlaufstelle für Eltern, z.B. zum Anmelden der K<strong>in</strong>der oder für<br />

Gespräche und Informationen. In unserer gut ausgestatteten Küche s<strong>in</strong>d zwei Köch<strong>in</strong>nen<br />

beschäftigt, die täglich frisches Essen mit Zutaten der Erzeugergeme<strong>in</strong>schaft „Brucker Land“<br />

zubereiten. Das Personalzimmer und e<strong>in</strong> Lagerraum, sowie k<strong>in</strong>dgerechte moderne<br />

Sanitäranlagen ergänzen unsere E<strong>in</strong>richtung.<br />

4. Platzangebot und Öffnungszeiten<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten bietet 100 Plätze vorrangig für K<strong>in</strong>der vom vollendeten 3. Lebensjahr bis zur<br />

E<strong>in</strong>schulung an. Zusätzlich steht den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>e Nachmittagsgruppe mit 25 Plätzen zur<br />

Verfügung. Während der Kernzeit (8.30 Uhr bis 12.00 Uhr) werden die anwesenden K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

fünf feste Gruppen e<strong>in</strong>geteilt. Die Kernzeit der Nachmittagsgruppe ist von 13.30 Uhr bis 16.30<br />

Uhr.<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten hat von 07.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Eltern können während der<br />

Öffnungszeit flexibel die Besuchszeiten für ihre K<strong>in</strong>der buchen. Allerd<strong>in</strong>gs müssen die K<strong>in</strong>der<br />

während den Kernzeiten anwesend se<strong>in</strong>.<br />

Die Br<strong>in</strong>g- und Abholzeiten werden <strong>in</strong>nerhalb der Buchungszeit flexibel gehandhabt.<br />

Die Aufsichtspflicht des pädagogischen Personals beg<strong>in</strong>nt und endet mit der<br />

persönlichen Übergabe des K<strong>in</strong>des.<br />

5. Ferien<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des K<strong>in</strong>dergartenjahres wird den Eltern e<strong>in</strong> Ferienplan ausgehändigt. Während des<br />

gesamten K<strong>in</strong>dergartenjahres ist die E<strong>in</strong>richtung maximal an 30 Arbeitstagen geschlossen<br />

(Schließtage).<br />

6. Aufnahmekriterien, Gebühren und Benutzersatzung<br />

Die Aufnahmekriterien und die Gebühren s<strong>in</strong>d für alle städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> per Satzung<br />

e<strong>in</strong>heitlich geregelt (siehe auch Seite 39).<br />

7. Fachpersonal<br />

Die pädagogischen Fachkräfte <strong>in</strong> jeder Gruppe s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Erzieher<strong>in</strong> als Gruppenleiter<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>e<br />

K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong> bzw. Berufspraktikant<strong>in</strong> als Zweitkraft. Zurzeit werden wir <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung<br />

durch e<strong>in</strong>e zusätzliche, gruppenübergreifend arbeitende Fachkraft unterstützt, die e<strong>in</strong>zelne<br />

K<strong>in</strong>der mit besonderem Bedarf fördert. Erzieher-, K<strong>in</strong>derpflege-, Fachoberschul- und<br />

Schnupperpraktikanten/<strong>in</strong>nen werden regelmäßig bei uns ausgebildet.<br />

Die Leiter<strong>in</strong> Gabriele Eisele-Zenkert mit ihren Teamkolleg<strong>in</strong>nen<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 22


8. Grundriss: K<strong>in</strong>dergarten Nord<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 23


9. Außenanlage und Garten<br />

An der Südwestseite des Gebäudes<br />

schließt sich der großzügige Garten von<br />

ca. 2400 m² an. Reichhaltiger Baumbestand<br />

mit unterschiedlichen Laub- und<br />

Nadelbäumen bietet Schutz vor<br />

Straßenlärm und Sonne.<br />

Naturnahe Spielräume im Waldbereich, <strong>in</strong><br />

ruhigen W<strong>in</strong>keln h<strong>in</strong>ter Büschen und unter<br />

dem Weidentunnel wechseln sich ab mit<br />

Holzspielgeräten, offener Wiese und<br />

gepflasterten Wegen. Dies alles ermöglicht<br />

K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong> vielseitiges Erleben unter<br />

freiem Himmel. Von den Obstbäumen- und<br />

Sträuchern kann von Frühl<strong>in</strong>g bis Herbst<br />

geerntet werden. Mit den gesammelten<br />

Bucheckern, Eicheln und Zapfen wird<br />

gespielt und gebastelt.<br />

Die Wiese eignet sich für Ballspiele aller<br />

Art, zum Laufen und für<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsspiele. Vom Schlittenberg<br />

wird im W<strong>in</strong>ter gerodelt und im Sommer<br />

heruntergerollt. Die großen Sandkästen<br />

laden zum Schaufeln, Graben und<br />

Kuchenbacken e<strong>in</strong>.<br />

Für vielfältige Bewegungserfahrungen<br />

sorgen vier Schaukeln, Rutschbahn,<br />

Hängematte, Klettergerüste, Balancierbalken,<br />

Pferdekutsche, Basketballkorb und<br />

Stelzen. Beliebte Treffpunkte für<br />

Rollenspiele oder gemütliches<br />

Zusammense<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d die verschiedenen<br />

Holzspielhäuschen, <strong>in</strong> denen vor allem<br />

Spielmaterial aus der Natur angeboten<br />

wird.<br />

Auf den Plattenwegen wird am liebsten mit<br />

den zahlreichen Fahrzeugen wie Rollern,<br />

Dreirädern, Fahrrädern, Bobby-Cars und<br />

Ähnlichem gefahren und so der<br />

Bewegungsdrang ausgelebt. Schnelligkeit<br />

und Geschicklichkeit werden erprobt. So<br />

wird <strong>in</strong>sgesamt die Motorik der K<strong>in</strong>der<br />

gefördert.<br />

Besonders lecker schmeckt die Brotzeit an<br />

den schattigen Holztischen und Bänken.<br />

Von dort aus können auch verschiedene<br />

Vogelarten, Schmetterl<strong>in</strong>ge, Bienen und<br />

Eichhörnchen beobachtet werden.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 24


10. Besonderheiten im K<strong>in</strong>dergarten Nord<br />

Neben den täglichen vielfältigen Impulsen, die K<strong>in</strong>der bekommen, und den Erfahrungen, die sie<br />

bei uns machen können, gibt es besondere Angebote, von denen hier e<strong>in</strong>ige ausgewählt und<br />

näher vorgestellt werden:<br />

Der offene Montag<br />

Der offene Montag f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>mal monatlich nach der E<strong>in</strong>gewöhnungszeit statt. Das Ziel ist,<br />

andere Gruppenräume und deren Spielangebote kennen zu lernen, <strong>neu</strong>e Freundschaften zu<br />

schließen, mit dem gesamten Personal vertraut zu werden und auf diese Weise den Blick der<br />

K<strong>in</strong>der für den ganzen K<strong>in</strong>dergarten zu erweitern.<br />

Ab 9.00 Uhr werden die Gruppentüren geöffnet und erwartungsvoll beg<strong>in</strong>nen die K<strong>in</strong>der ihre<br />

„Schnupperreise“ durchs Haus. Wo es ihnen gefällt, verweilen sie zum Spielen, Malen, Basteln,<br />

Geschichten hören, Musizieren oder Turnen.<br />

Für das leibliche Wohl stehen <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>gangshalle gemütliche Brotzeitplätze mit verschiedenen<br />

Getränken bereit, begleitet von k<strong>in</strong>dgerechter H<strong>in</strong>tergrundmusik. Während die größeren K<strong>in</strong>der<br />

diese Möglichkeit, sich gegenseitig zu besuchen, freudig erwarten, wagen sich die Neul<strong>in</strong>ge nur<br />

zögernd an der Hand ihrer Erzieher<strong>in</strong> aus ihrem vertrauten Gruppenraum heraus. Gegen Mittag<br />

endet der offene Montag und alle kehren zu ihrem gewohnten Tagesablauf zurück.<br />

Förderangebote mit besonderem Charakter<br />

E<strong>in</strong>e zusätzliche Erzieher<strong>in</strong> fördert gruppenübergreifend K<strong>in</strong>der mit besonderen Bedürfnissen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em speziell ausgestatteten Raum im Obergeschoss. Im wöchentlichen Rhythmus werden<br />

sowohl Grob- und Fe<strong>in</strong>motorik, Konzentration und Ausdauer geschult als auch soziales und<br />

emotionales Verhalten gefördert. Sprachdefizite und Entwicklungsrückstände werden abgebaut.<br />

In Kle<strong>in</strong>gruppen von 5 – 8 K<strong>in</strong>dern erleben die K<strong>in</strong>der den Wechsel von Spannung und<br />

Entspannung, kommen zur Ruhe und genießen die Spiele zur Sensibilisierung aller S<strong>in</strong>ne.<br />

Durch das Gleichgewicht von Meditation und Bewegung können vorhandene Aggressionen<br />

abgebaut und die Integration <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>schaft erleichtert werden. In enger Zusammenarbeit<br />

mit der Gruppenerzieher<strong>in</strong> wird so e<strong>in</strong>e optimale Förderung der K<strong>in</strong>der erreicht.<br />

Projekte<br />

In unseren Gruppen führen wir unterschiedliche Projekte durch. Sie orientieren sich an den<br />

Bedürfnissen und Interessen der K<strong>in</strong>der oder sie s<strong>in</strong>d dem Jahresablauf angepasst.<br />

Zusätzlich bieten wir gruppenübergreifende Projekte an, an deren Planung alle pädagogischen<br />

Fachkräfte beteiligt s<strong>in</strong>d. Bei der Durchführung werden natürlich auch die Ideen und Wünsche<br />

der K<strong>in</strong>der mit e<strong>in</strong>bezogen. So kann sich durch deren aktive Mitarbeit das Projekt erfolgreich<br />

weiterentwickeln. Am Ende steht meist e<strong>in</strong>e umfangreiche und auch der Öffentlichkeit<br />

zugängliche Ergebnispräsentation.<br />

Folgende Projekte wurden <strong>in</strong> den letzten Jahren auf diese Weise erarbeitet:<br />

Das K<strong>in</strong>d und se<strong>in</strong>e Gefühle<br />

Die Welt erleben mit allen S<strong>in</strong>nen<br />

Erfahrungen mit Orff- und Klang<strong>in</strong>strumenten<br />

Kreative Tage<br />

Bei e<strong>in</strong>em unserer vielen Projekte „Kunst <strong>in</strong> der Schachtel“ haben wir folgende Ziele erreicht:<br />

Förderung von Fantasie und Kreativität<br />

Entwicklung und Verwirklichung eigener Ideen<br />

Technik- und Materialerfahrungen<br />

Verwendung wertloser D<strong>in</strong>ge<br />

Erleben von Stolz und Zufriedenheit auf das eigene Werk<br />

Empf<strong>in</strong>den von Spaß und Freude am Gestalten<br />

Auch <strong>in</strong> Zukunft werden wir weitere <strong>in</strong>teressante Projekte durchführen.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 25


Städtischer K<strong>in</strong>dergarten<br />

„Villa Kunterbunt“<br />

EINRICHTUNGSPROFIL<br />

UND BESONDERHEITEN<br />

Buchenauer Platz 2<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Tel. 08141-16449<br />

magda.hartl@fuerstenfeldbruck.de<br />

1. „WIR“<br />

Unser K<strong>in</strong>dergarten „Villa Kunterbunt“ liegt im Westen der Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong> im Ortsteil<br />

Buchenau, e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en Wohngebiet, das aus E<strong>in</strong>- und Mehrfamilienhäusern besteht. Neben<br />

diesem gewachsenen Ortskern ist jenseits der Bahnl<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e Neubausiedlung mit guter<br />

Infrastruktur entstanden. Die günstige Anb<strong>in</strong>dung an die S-Bahn zieht auch viele erwerbstätige<br />

und junge Familien an. Unser e<strong>in</strong>gruppiger K<strong>in</strong>dergarten ist für alle Beteiligten, besonders für die<br />

K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> überschaubarer Bereich mit e<strong>in</strong>er organischen und nahen Anb<strong>in</strong>dung zur Umgebung.<br />

Die „Villa Kunterbunt“ wird als zum Ortsbild gehörig wahrgenommen:<br />

„Der K<strong>in</strong>dergarten lacht von Ferne“ sagen K<strong>in</strong>der und Eltern. Mit dem „Blick über den Zaun“<br />

werden viele Kontakte gepflegt. Die K<strong>in</strong>der kehren gerne auch als Schulk<strong>in</strong>der besuchsweise<br />

zurück.<br />

2. Haus und Grundriss<br />

Das Gebäude, e<strong>in</strong> Flachdachbau wurde ehemals als Sparkassenfiliale genutzt und im Jahr 1985<br />

zum e<strong>in</strong>gruppigen K<strong>in</strong>dergarten umgewandelt.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 26


3. Räume<br />

Der E<strong>in</strong>gangsbereich, der W<strong>in</strong>dfang wird als jahreszeitlich geschmückter Präsentations- und<br />

Ausstellungsraum für die Mal- oder Bastelarbeiten der K<strong>in</strong>der genutzt. In der Garderobe s<strong>in</strong>d die<br />

Fächer und Kleiderhaken für die Sachen der K<strong>in</strong>der. Diese beiden Orte dienen den Eltern als<br />

Warte-, Begegnungs- und Informationsräume. Der Garderobenraum wird im Rahmen des<br />

Freispiels auch von den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong>tensiv als zusätzlicher Spielort genutzt.<br />

Der große Gruppenraum ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Bereiche unterteilt: Mal-, Bau-, Kuschelecke, Ruhezone<br />

und Leseecke, e<strong>in</strong>e „erwachsene“ Sitzgarnitur und Tische für Spiele. Die Räume s<strong>in</strong>d hell und <strong>in</strong><br />

jeder H<strong>in</strong>sicht offen. Die Spielbereiche s<strong>in</strong>d durch passendes Mobiliar vone<strong>in</strong>ander abgegrenzt,<br />

so dass sich der große Gruppenraum <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e, spezielle E<strong>in</strong>heiten gliedert. E<strong>in</strong> Esstisch steht<br />

den K<strong>in</strong>dern für die gleitende Brotzeit zur Verfügung.<br />

In Verb<strong>in</strong>dung zum Gruppenraum bef<strong>in</strong>det sich der Intensivraum, <strong>in</strong> dem gezielte<br />

Förderangebote „Vorschule“ und Beschäftigungen mit Kle<strong>in</strong>gruppen durchgeführt werden. Hier<br />

steht e<strong>in</strong>e Staffelei zum Malen bereit. Die K<strong>in</strong>der können aus den verschiedenen Farben und<br />

Untergründen wählen, denn Wasser-, Chromar-, Öl- und Aquarellfarben sowie Papier und<br />

Karton s<strong>in</strong>d vorrätig. Wir legen besonderen Wert auf Qualität. Die Küche schließt sich an den<br />

Gruppenraum an und ist Verb<strong>in</strong>dungsraum zum Büro, das auch als Personal- und<br />

Besprechungsraum dient. Im Keller bef<strong>in</strong>den sich Turnhalle, Werktisch, Waschraum und das<br />

Materiallager.<br />

4. Außenanlage und Garten<br />

Unsere Gartenanlage e<strong>in</strong>schließlich des Vorgartens ist ca. 300 qm groß und durch e<strong>in</strong>en Zaun<br />

vom angrenzenden öffentlichen Spielplatz – den wir auch benutzen können – abgegrenzt.<br />

Bäume, Sträucher und Büsche begrünen und umgeben den Garten. Es gibt e<strong>in</strong>en Kletterturm<br />

mit Rutsche, e<strong>in</strong>en Sandkasten, e<strong>in</strong> Spielhäuschen und e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hügel, der im Sommer als<br />

Wasserrutsche und im W<strong>in</strong>ter als Rodelberg genutzt wird.<br />

5. Platzangebot<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten fasst e<strong>in</strong>e Gruppe von 25 K<strong>in</strong>dern vorrangig vom vollendeten 3. Lebensjahr bis<br />

zur E<strong>in</strong>schulung.<br />

6. Öffnungszeiten und Ferien:<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten hat von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr geöffnet. Die Eltern können während der<br />

Öffnungszeit flexibel die Besuchszeiten für ihre K<strong>in</strong>der buchen. Während der Kernzeit (8.30 Uhr<br />

bis 12.00 Uhr) müssen die K<strong>in</strong>der allerd<strong>in</strong>gs anwesend se<strong>in</strong>.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des K<strong>in</strong>dergartenjahres wird den Eltern e<strong>in</strong> Ferienplan ausgehändigt. Der<br />

K<strong>in</strong>dergarten hat maximal an 30 Arbeitstagen pro K<strong>in</strong>dergartenjahr geschlossen (Schließtage).<br />

7. Begrüßung und Aufsichtspflicht<br />

Wir legen Wert darauf, dass jedes K<strong>in</strong>d von uns persönlich begrüßt und verabschiedet wird. Die<br />

Aufsichtspflicht des pädagogischen Personals beg<strong>in</strong>nt und endet mit der persönlichen<br />

Übergabe des K<strong>in</strong>des.<br />

8. Aufnahmekriterien, Gebühren und Benutzersatzung<br />

Die Aufnahmekriterien und Gebühren s<strong>in</strong>d per Satzung für alle städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />

e<strong>in</strong>heitlich geregelt (siehe auch Seite 39).<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 27


9.Fachpersonal<br />

Erzieher<strong>in</strong> und Leitung Magda Hartl K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong> Maria Tropp<br />

Für die Bildung, Erziehung und Betreuung der K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d wir – e<strong>in</strong>e Erzieher<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>e<br />

K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong> – geme<strong>in</strong>sam verantwortlich. Wir entwickeln das pädagogische Programm und<br />

organisieren den K<strong>in</strong>dergartenbetrieb <strong>in</strong> allen Bereichen. Zusätzlich unterstützt uns e<strong>in</strong>e<br />

Erzieherpraktikant<strong>in</strong>, die bei uns ausgebildet wird.<br />

10. Besonderheiten <strong>in</strong> der „Villa Kunterbunt“<br />

Jahresthemen und Projekte<br />

Besondere Schwerpunkte liegen auf dem beobachtenden Wahrnehmen von Natur und Umwelt.<br />

Mit Fernglas, Wasserlupe und Sammelbecher erkunden wir Wald und Feld, Moor und Wiese,<br />

Garten und Amperweg. Die Besonderheiten auf dem Bauernhof, der Ablauf dort, die Tiere und<br />

Menschen und deren Arbeit werden von Zeit zu Zeit erkundet. Rücksichtnahme auf Natur und<br />

Umwelt wird K<strong>in</strong>dern dabei nahe gebracht. Die Themen und Aktionen wechseln sich ab, sodass<br />

jedes K<strong>in</strong>d im Laufe se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dergartenzeit viele verschiedene Lern- und<br />

Erfahrungsanregungen bekommt. E<strong>in</strong>ige Themen als Beispiele:<br />

Ich und die Welt nah und fern<br />

Indianerleben<br />

Die heimische Pflanzen- und Blumenwelt<br />

Unsere Tierwelt<br />

Der Dachsbau<br />

Puppenspieltheater<br />

Berufe und Handwerker<br />

Wahrnehmungsschulung<br />

Erfahrungen mit allen S<strong>in</strong>nen zu machen, ist e<strong>in</strong> wichtiger Ansatz <strong>in</strong> unserer Arbeit:<br />

Hören, Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken, Greifen, Tasten, Bewegen werden bewusst erlebt<br />

und geschärft. E<strong>in</strong> gutes Beispiel hierfür ist das Jahresprojekt Töpfern: Töpfern ist e<strong>in</strong>e<br />

S<strong>in</strong>neswahrnehmung besonderer Art. Bei den K<strong>in</strong>dern ist das Modellieren und Gestalten mit Ton<br />

sehr beliebt. So entstehen im Jahreskreislauf verschiedenen Wandbilder, Tiere, Schälchen und<br />

unterschiedliche Dekorationsgegenstände.<br />

Schulvorbereitung<br />

Die Vorbereitung auf die Schule nimmt bei uns bereits seit Eröffnung unserer E<strong>in</strong>richtung im<br />

Jahr 1985 e<strong>in</strong>en wichtigen Stellenwert e<strong>in</strong>. Die K<strong>in</strong>der werden bei uns <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den<br />

Fertigkeiten und Verhaltensweisen, die sie <strong>in</strong> der Schule benötigen, gefördert. Mehrmals <strong>in</strong> der<br />

Woche können sie an speziellen Angeboten teilnehmen, <strong>in</strong> denen Fe<strong>in</strong>motorik,<br />

Ausdrucksverhalten, Sprachvermögen sowie soziales Mite<strong>in</strong>ander gefördert werden. Unsere<br />

„Großen“ übernehmen Patenschaften für die kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>der. Nach und nach bekommen sie<br />

mehr Kompetenzen und Eigenverantwortung übertragen. Auf e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit der<br />

Schule legen wir besonderen Wert. E<strong>in</strong>mal im Jahr f<strong>in</strong>det mit den Vorschulk<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong><br />

Schulbesuch statt.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 28


Der Müslitag<br />

Zu der üblichen Brotzeit wird jeden Freitag unter Beteiligung der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> Müsli-Buffet<br />

angeboten.<br />

Vorführung für die Eltern<br />

Von Zeit zu Zeit laden die K<strong>in</strong>der ihre Eltern zu e<strong>in</strong>er Vorführung <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>. Sie<br />

zeigen ihnen die Lieder und Spiele, die sie gelernt haben. Dies dient der Transparenz der<br />

pädagogischen Arbeit.<br />

Kreatives und künstlerisches Gestalten<br />

Was me<strong>in</strong>e Hände<br />

alles können:<br />

Malen<br />

Zeichnen<br />

Modellieren<br />

Töpfern<br />

Glasieren<br />

Sägen<br />

Hämmern<br />

Schleifen<br />

Erfahrungen<br />

mit allen S<strong>in</strong>nen<br />

und mit dem ganzen<br />

Körper machen<br />

Ich b<strong>in</strong> ich<br />

und wir geme<strong>in</strong>sam<br />

Hier s<strong>in</strong>d wir wichtig<br />

hier s<strong>in</strong>d wir willkommen<br />

jede/r gehört dazu<br />

wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 29


1. „WIR“ <strong>in</strong> Aich<br />

EINRICHTUNGSPROFIL<br />

UND BESONDERHEITEN<br />

Städtischer K<strong>in</strong>dergarten<br />

„Die Aichhörnchen“<br />

Brucker Straße 2<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong>- Aich<br />

Telefon: 08141- 20892<br />

e- mail: baerbel.assmann@fuerstenfeldbruck.de<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> Aich, e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en, ländlich strukturierten, etwas außerhalb<br />

gelegenen Ortsteil der Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong>. Seit 1974 ist der K<strong>in</strong>dergarten „Die<br />

Aichhörnchen“ e<strong>in</strong>e anerkannte Regele<strong>in</strong>richtung für K<strong>in</strong>der und Familien aus den Ortsteilen<br />

Aich und Puch für 25 K<strong>in</strong>der.<br />

2. Haus und Lageplan<br />

Das Haus liegt am Hang und wurde ursprünglich als Geme<strong>in</strong>dezentrum, mit viel Eigenleistung<br />

der Aicher Bürger gebaut. Zu dieser Zeit war Aich noch e<strong>in</strong>e eigenständige Geme<strong>in</strong>de. E<strong>in</strong> Teil<br />

des Hauses wurde schon bald provisorisch als e<strong>in</strong>gruppiger K<strong>in</strong>dergarten genutzt. 1978 wurde<br />

Aich dann e<strong>in</strong> Ortsteil der Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong> und der K<strong>in</strong>dergarten g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> städtische<br />

Trägerschaft über. Bis heute dient das Haus auch als Versammlungsort für verschiedene<br />

Vere<strong>in</strong>e, als Begegnungsstätte für Elternfeste und als Wahllokal. Private Nutzer können die<br />

Turnhalle mieten, auch die Musikschule hält ihre Kurse dort ab.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 30


3. Räume<br />

Es gibt e<strong>in</strong>en großen Gruppenraum. Durch die Initiative der Fachkräfte wurden immer wieder<br />

räumliche und <strong>in</strong>ventarmäßige Verbesserungen umgesetzt. Jede vorhandene Spielnische <strong>in</strong><br />

unserem erweiterten Gruppenraum wird von den K<strong>in</strong>dern effektiv genutzt. Besonders wertvoll ist<br />

die große Turnhalle, die als Mehrzweckraum für Sport und Bewegung aber auch als Festsaal<br />

über das ganze Jahr h<strong>in</strong>weg dient. E<strong>in</strong> Büro im Obergeschoß mit PC-Ausstattung ergänzt unser<br />

Raumangebot.<br />

4. Garten und<br />

Umgebung<br />

Der angrenzende<br />

Garten mit 450 qm<br />

und die ländliche,<br />

naturnahe Umgebung<br />

werden zu jeder<br />

Jahreszeit <strong>in</strong>tensiv<br />

genutzt.<br />

5. Platzangebot<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten ist e<strong>in</strong>gruppig. Es können 25 K<strong>in</strong>der vorrangig vom vollendeten 3. Lebensjahr<br />

bis zur E<strong>in</strong>schulung aufgenommen werden.<br />

6. Öffnungszeiten und Ferien<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten hat von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr geöffnet. Die Eltern können während der<br />

Öffnungszeit flexibel die Besuchszeiten für ihre K<strong>in</strong>der buchen. Während der Kernzeit (8.30 Uhr<br />

bis 12.00 Uhr) müssen die K<strong>in</strong>der allerd<strong>in</strong>gs anwesend se<strong>in</strong>.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des K<strong>in</strong>dergartenjahres wird e<strong>in</strong> Ferienplan erstellt und den Eltern ausgehändigt. Der<br />

K<strong>in</strong>dergarten hat maximal an 30 Arbeitstagen pro K<strong>in</strong>dergartenjahr geschlossen (Schließtage).<br />

7.Aufsichtspflicht und Elternarbeit<br />

Die Aufsichtspflicht des pädagogischen Personals beg<strong>in</strong>nt und endet mit der<br />

persönlichen Übergabe des K<strong>in</strong>des.<br />

Mit den Eltern besteht regelmäßiger Kontakt und guter Austausch. Sie s<strong>in</strong>d unsere Partner im<br />

Interesse ihres K<strong>in</strong>des. Eltern und Elternbeirat unterstützen uns beim wöchentlichen<br />

Freitagsfrühstück und vor allem bei Festen und Unternehmungen.<br />

8. Aufnahmekriterien, Gebühren- und Benutzersatzung<br />

Die Aufnahmekriterien sowie die Benutzer- und Gebührensatzung s<strong>in</strong>d für alle städtischen<br />

<strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> e<strong>in</strong>heitlich geregelt (siehe auch Seite 39).<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 31


9. Fachpersonal<br />

Zwei Erzieher<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d für Bildung, Erziehung und Betreuung der Aicher und Pucher K<strong>in</strong>der<br />

verantwortlich, das heißt, sie entwickeln das pädagogische Programm und organisieren den<br />

K<strong>in</strong>dergartenbetrieb <strong>in</strong> allen Bereichen.<br />

Carol<strong>in</strong> K. Hrotek Bärbel Assmann<br />

Erzieher<strong>in</strong> Erzieher<strong>in</strong>, Leitung<br />

10. Besonderheiten unseres K<strong>in</strong>dergartens<br />

Das „Freitagsfrühstück“<br />

Jede Woche f<strong>in</strong>det unter Mithilfe der Eltern das „Freitagsfrühstück“, das eigentlich eher e<strong>in</strong><br />

„Brunch“ ist, statt. Das reichhaltige Buffet und die schön gedeckten Tische laden die K<strong>in</strong>der zu<br />

kultiviertem Essen e<strong>in</strong>. Neue und noch unbekannte Speisen gibt es zu probieren, der Umgang<br />

mit Vorlegebesteck und das Essen mit Messer und Gabel werden geübt. Es gibt genug Auswahl<br />

für jedes K<strong>in</strong>d um e<strong>in</strong> gesundes Frühstück zu genießen. Im Laufe e<strong>in</strong>es Jahres ist jede Familie<br />

nur zweimal verpflichtet, sich aktiv zu beteiligen. Das führt zu e<strong>in</strong>er gerechten Verteilung der<br />

Mitarbeit und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl von K<strong>in</strong>dern und Eltern. Die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d<br />

auch nicht sparsam mit Lob gegenüber den Eltern (Müttern), die solch schmackhafte Speisen<br />

liefern. Das Aufräumen f<strong>in</strong>det geme<strong>in</strong>sam mit den K<strong>in</strong>dern statt.<br />

Die vorschulische Bildungsarbeit<br />

Unsere Förderarbeit beruht auf der genauen Beobachtung dessen, was K<strong>in</strong>der bereits<br />

mitbr<strong>in</strong>gen. Unsere besonderen Materialien, die wir nach und nach über das K<strong>in</strong>dergartenjahr<br />

h<strong>in</strong> e<strong>in</strong>führen, beziehen sich auf die S<strong>in</strong>neserfahrungen, die Wahrnehmungsdifferenzierung, das<br />

Konstruieren, das mathematische und geometrische Grundwissen, die fe<strong>in</strong>motorischen<br />

Übungen, das Gestalten, Werken und Basteln und nicht zuletzt die Sprachübungen.<br />

Die jährliche Wanderung<br />

Der Weg führt unsere Gruppe bis nach Puch zu e<strong>in</strong>er Familie mit Bauernhof. Die zirka<br />

e<strong>in</strong>stündige Wanderung ist für viele K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e besondere Leistung, da sie nicht gewohnt s<strong>in</strong>d,<br />

so lange Wege zu Fuß zurückzulegen. Im Bollerwagen fahren die Rucksäcke, nicht etwa<br />

erschöpfte K<strong>in</strong>der, denn kle<strong>in</strong>e Pausen mildern die Anstrengung und alle wollen selber gehen.<br />

Als Lohn wartet e<strong>in</strong> kräftiges Frühstück auf dem Bauernhof, von dem die K<strong>in</strong>der dann abgeholt<br />

werden.<br />

Das St. Mart<strong>in</strong>sfest<br />

Das St. Mart<strong>in</strong>sfest wird <strong>in</strong> unserem K<strong>in</strong>dergarten besonders festlich gefeiert. Nicht nur die<br />

K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der, ihre Geschwister und Eltern, sondern die ganze Bevölkerung nimmt daran<br />

teil. Für das leibliche Wohl sorgen die Eltern und der K<strong>in</strong>dergartenbeirat.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 32


Teilansicht unseres Gruppenraumes <strong>in</strong><br />

der Fasch<strong>in</strong>gszeit.<br />

Das Rollenspiel <strong>in</strong> Fasch<strong>in</strong>gsverkleidung<br />

ist bei unseren K<strong>in</strong>dern besonders<br />

beliebt.<br />

Die große Turnhalle, wie bereits erwähnt,<br />

e<strong>in</strong> Aktions- und Veranstaltungsraum für<br />

viele Zwecke.<br />

Ganz besonders nützlich ist er für den<br />

Bewegungsausgleich unserer K<strong>in</strong>der.<br />

W<strong>in</strong>terwanderung zu e<strong>in</strong>er Futterstelle im<br />

Wald.<br />

Hier verb<strong>in</strong>den sich Naturerlebnis und<br />

Naturbegegnung mit vielen Anregungen<br />

für die Weiterarbeit im K<strong>in</strong>dergarten.<br />

Unsere K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Aktion<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 33


Übergreifende Zusammenarbeit<br />

ARBEITSGRUNDLAGEN<br />

UND ORGANISATION<br />

UNSERE ARBEITSWEISE UND METHODEN<br />

Die zwei Ebenen der übergreifenden Zusammenarbeit s<strong>in</strong>d:<br />

1. Mehrmals im Jahr f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Leiter<strong>in</strong>nenkonferenz statt. Die vier städtischen<br />

<strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> arbeiten eng zusammen, <strong>in</strong>formieren sich gegenseitig, helfen e<strong>in</strong>ander bei<br />

personellen Engpässen und organisieren Fortbildungen.<br />

2. Die übergreifende Zusammenarbeit <strong>in</strong> den mehrgruppigen E<strong>in</strong>richtungen be<strong>in</strong>haltet<br />

gegenseitige Besuche der K<strong>in</strong>der und gruppenübergreifende Projekte. Spezielle<br />

Förderangebote und Aktionen werden allen <strong>in</strong>teressierten K<strong>in</strong>dern zugänglich gemacht.<br />

Im Haus und im Garten gibt es e<strong>in</strong>e verpflichtende Aufsichtspflicht aller Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

gegenüber allen K<strong>in</strong>dern.<br />

Die pädagogischen Fachkräfte begleiten verantwortlich das Gruppenleben und die offenen<br />

Angebote ohne dabei nach Möglichkeit die Bedürfnisse e<strong>in</strong>zelner K<strong>in</strong>der außer Acht zu lassen.<br />

Sie planen gezielt den pädagogischen Alltag und die besonderen Aktionen. Sie sorgen für e<strong>in</strong><br />

Klima der Akzeptanz und Geborgenheit.<br />

Das Gruppenpr<strong>in</strong>zip und das Pr<strong>in</strong>zip der Inneren Öffnung<br />

In den <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> Frühl<strong>in</strong>gstraße und Theodor-Heuss-Straße wird das Gruppenpr<strong>in</strong>zip<br />

während der vormittaglichen Kernzeit bewusst gepflegt. Innerhalb der Stammgruppe werden<br />

den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong> Orientierungsrahmen, e<strong>in</strong>e klare Zeit- und Raumstruktur sowie die<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeit beim E<strong>in</strong>halten von Regeln geboten. Innerhalb der Stammgruppen wird nach<br />

dem Pr<strong>in</strong>zip der „Inneren Differenzierung“ gearbeitet. Dies bedeutet, dass unterschiedliche<br />

Angebote <strong>in</strong>nerhalb der Stammgruppe stattf<strong>in</strong>den, die <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>stgruppenarbeit umgesetzt<br />

werden. Nachmittags wird nach dem Pr<strong>in</strong>zip der „Inneren Öffnung“ gearbeitet. Dies bedeutet,<br />

dass die Arbeit mit den K<strong>in</strong>dern nicht mehr überwiegend <strong>in</strong> Stammgruppen sondern vermehrt<br />

offen und <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen erfolgt. Die K<strong>in</strong>der können hier selbst bestimmen, mit wem, wo, was<br />

und wie lange sie spielen. Auch hier stellt das Fachpersonal pädagogisch wertvolle Angebote<br />

zur Verfügung. Die K<strong>in</strong>der erhalten dadurch jene Freiheit, die sie benötigen, um selbständig<br />

etwas zu entscheiden, zu erforschen und zu entdecken.<br />

So werden die Geborgenheit und die Beziehungen zu festen Bezugspersonen, die <strong>in</strong> der<br />

Stammgruppe entstehen, um die positiven selbstbestimmten Lerneffekte der Inneren<br />

Öffnung erweitert.<br />

Situationsorientiertes Arbeiten<br />

Die festen Gruppenstrukturen widersprechen nicht dem situativen Lernen. Nach unserem<br />

Verständnis müssen wichtige <strong>in</strong>dividuelle Ereignisse und besondere Lern<strong>in</strong>teressen der K<strong>in</strong>der<br />

s<strong>in</strong>nvoll berücksichtigt werden und <strong>in</strong> den Gruppenalltag mit e<strong>in</strong>fließen. Situationsorientiertes<br />

Arbeiten beruht auf genauer Beobachtung der k<strong>in</strong>dlichen Bedürfnisse und der überlegten<br />

Umsetzung von Bildungszielen <strong>in</strong> der Gruppe. Hierbei dienen die Anregungen, Ideen und<br />

Lebensumstände der K<strong>in</strong>der als Ausgangslage für die Gestaltung des pädagogischen<br />

Angebotes <strong>in</strong>nerhalb der Stammgruppe und der offenen Angebote.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 34


Die K<strong>in</strong>der sollen <strong>in</strong> den jeweiligen Stammgruppen e<strong>in</strong> „zweites“ Zuhause f<strong>in</strong>den. Durch die<br />

Kont<strong>in</strong>uität der Gruppe können die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en guten Kontakt zu den Fachkräften und<br />

Freundschaften zu anderen K<strong>in</strong>dern entwickeln und festigen. Sie können sich Zeit lassen, um<br />

e<strong>in</strong>ander kennen zu lernen. Kontakte und Beziehungen können wachsen, enden und wieder <strong>neu</strong><br />

belebt werden. Konflikte können konstruktiv ausgetragen werden. Die K<strong>in</strong>der lernen hierbei,<br />

auch zu ihren Taten und den Konsequenzen ihrer Handlungen zu stehen. Sie erfahren klare<br />

Regeln und Verhaltensorientierung für die Selbststeuerung und das Zusammenleben <strong>in</strong> der<br />

Gruppe. Sie können e<strong>in</strong>en verlässlichen Kontakt zu den verantwortlichen Fachkräften aufbauen,<br />

denn ohne positive Beziehung können Lernprozesse nicht stattf<strong>in</strong>den.<br />

Die K<strong>in</strong>der sollen ebenso durch offene Angebote und Projekte, aus denen sie frei auswählen<br />

können, ihrem Recht nach Mitbestimmung und Mitsprache nachkommen können. Sie erlernen<br />

hierbei ihr Selbstbestimmungsrecht im Alltag aktiv für sich zu nutzen; ihre<br />

Entscheidungsspielräume werden ganz bewusst erweitert. Durch die Auswahl e<strong>in</strong>es<br />

großflächigen, vielfältigen und gezielten pädagogischen Spiel- und Lernangebotes lernen sie,<br />

Entscheidungen zu treffen und bewusst an diesen Entscheidungen festzuhalten. Gleichzeitig<br />

können die K<strong>in</strong>der Beziehungen zu K<strong>in</strong>dern und Fachpersonal aus anderen Gruppen aufbauen<br />

und vertiefen. Die unterschiedlichen Erfahrungen und Lernerfolge, welche die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer<br />

Stammgruppe gesammelt haben, können sie an andere K<strong>in</strong>der weitergeben. So wird die<br />

Tatsache, dass K<strong>in</strong>der am besten von K<strong>in</strong>dern lernen, erfolgreich für die K<strong>in</strong>dergartenarbeit<br />

genutzt. Selbstverständlich werden alle offenen Angebote und Projekte von jeweils m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong>er pädagogischen Fachkraft betreut.<br />

Beteiligung der K<strong>in</strong>der:<br />

Entwicklungsangemessene Beteiligung ist nach der UN-K<strong>in</strong>derrechtskonvention e<strong>in</strong><br />

Grundrecht der K<strong>in</strong>der. Daraus resultiert die Verpflichtung für Erwachsene, K<strong>in</strong>der an<br />

Entscheidungsprozessen zu beteiligen und ihr Interesse für Beteiligung zu wecken. Die K<strong>in</strong>der<br />

sollen bei der Gestaltung der Räumlichkeiten des K<strong>in</strong>dergartens und bei der Gestaltung des<br />

K<strong>in</strong>dergartenalltags mitsprechen und mitbestimmen. Allerd<strong>in</strong>gs bedeutet dies nicht, dass nur<br />

Themen der K<strong>in</strong>der aufgegriffen werden; vielmehr soll durch Anregungen des pädagogischen<br />

Fachpersonals das Interesse der K<strong>in</strong>der auch an <strong>neu</strong>en Themen geweckt werden. Durch den<br />

morgentlichen Stuhlkreis, durch K<strong>in</strong>derkonferenzen und K<strong>in</strong>derbefragungen erwerben die K<strong>in</strong>der<br />

e<strong>in</strong>e praktische Vorstellung von gelebter Demokratie und erhöhen damit auch ihre Identifikation<br />

mit dem K<strong>in</strong>dergarten und den Bezugspersonen. Weiterh<strong>in</strong> werden durch die<br />

Beteiligungsprozesse verschiedene Bildungs- und Kompetenzbereiche mite<strong>in</strong>ander verknüpft.<br />

Nicht zuletzt stehen durch die Beteiligungsverfahren die Interessen der K<strong>in</strong>der im Mittelpunkt<br />

des pädagogischen Wirkens. Wir wollen die K<strong>in</strong>der dafür sensibilisieren, dass sie sich an<br />

Entscheidungsprozessen im K<strong>in</strong>dergarten beteiligen und damit Verantwortungsübernahme für<br />

sich selbst und für andere erlernen. Die K<strong>in</strong>der sollen zur Überzeugung gelangen, dass sie<br />

E<strong>in</strong>fluss nehmen können und dass sich das E<strong>in</strong>flussnehmen für sie und andere lohnt. Hierbei<br />

werden die Bereitschaft und die Fähigkeit der demokratischen Teilhabe der K<strong>in</strong>der gestärkt.<br />

K<strong>in</strong>derschutz:<br />

Werden dem pädagogischen Fachpersonal Anhaltspunkte für die konkrete Gefährdung des<br />

Wohls e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des bekannt, wird das Fachpersonal auf die Inanspruchnahme geeigneter Hilfen<br />

seitens der Eltern h<strong>in</strong>wirken und erforderlichenfalls nach Information der Eltern den örtlichen<br />

Träger der öffentlichen Jugendhilfe h<strong>in</strong>zuziehen. Das pädagogische Fachpersonal stimmt bei<br />

Anzeichen e<strong>in</strong>es erhöhten Entwicklungsrisikos mit den Eltern des K<strong>in</strong>des das weitere Vorgehen<br />

ab und zieht erforderlichenfalls mit Zustimmung der Eltern entsprechende Fachdienste und<br />

andere Stellen h<strong>in</strong>zu. Insofern kooperieren alle städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> vor allem mit<br />

Frühförderstellen, Erziehungs- und Familienberatungsstellen, schulvorbereitenden<br />

E<strong>in</strong>richtungen, heilpädagogischen Tagese<strong>in</strong>richtungen und sonstigen sozialen Diensten im<br />

Stadtgebiet.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 35


Familienergänzung<br />

ELTERNARBEIT:<br />

Erziehungspartnerschaft zwischen Fachkräften und Eltern<br />

Der K<strong>in</strong>dergarten ist e<strong>in</strong>e familienergänzende E<strong>in</strong>richtung. Dies bedeutet, dass die Erziehung im<br />

Elternhaus vorrangig zu sehen ist. Durch die Angebote des K<strong>in</strong>dergartens wird der<br />

Erziehungsauftrag der Eltern ergänzt und begleitet. Umgekehrt brauchen K<strong>in</strong>der nach e<strong>in</strong>em<br />

langen Tag im K<strong>in</strong>dergarten den <strong>in</strong>dividuellen und familiären Rahmen um die vielen E<strong>in</strong>drücke<br />

verarbeiten zu können.<br />

Unter Erziehungspartnerschaft versteht man die gegenseitige Information, Unterstützung und<br />

den Austausch über das jeweilige K<strong>in</strong>d mit se<strong>in</strong>en Eltern. E<strong>in</strong>e positive Entwicklung des K<strong>in</strong>des<br />

kann nur durch e<strong>in</strong>e kooperative Zusammenarbeit gefördert werden, die von Vertrauen und<br />

Offenheit geprägt ist.<br />

Transparenz zu den Eltern<br />

E<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit den Eltern ergibt sich aus dem Erziehungsauftrag der<br />

Fachkräfte. Der Transparenz unserer Arbeit dient auch diese <strong>Konzeptschrift</strong>. Wir wollen Eltern<br />

darüber h<strong>in</strong>aus stets zur Teilhabe an den Entwicklungsfortschritten ihrer K<strong>in</strong>der ermuntern.<br />

Zur Elternarbeit gehören:<br />

Eltern<strong>in</strong>formationen mündlich und schriftlich<br />

E<strong>in</strong>führungselternabend<br />

Thematische Elternabende<br />

Wochenüberblick<br />

Elternbriefe<br />

P<strong>in</strong>nwände<br />

Plakate<br />

Elterngespräche<br />

Aufnahmegespräch<br />

Tür- und Angelgespräche<br />

Entwicklungsgespräch<br />

Beratungs- und Problemgespräche<br />

Der Elternbeirat<br />

Der Elternbeirat ist e<strong>in</strong> durch Art. 14 des Bayerische K<strong>in</strong>derbildungs- und Betreuungsgesetzes<br />

vorgeschriebenes Gremium der Elternvertretung. Die Eltern wählen aus ihrer Mitte jeweils für e<strong>in</strong><br />

Jahr den Elternbeirat. Dieser hat unter anderem die Aufgabe, die Eltern<strong>in</strong>teressen gegenüber<br />

dem Träger und der Leitung zu vertreten und sich für die Belange des K<strong>in</strong>dergartens<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. Des Weiteren soll der Elternbeirat die Zusammenarbeit mit der Grund- oder<br />

Förderschule fördern. Der Elternbeirat ist vor allen wichtigen Entscheidungen von der<br />

K<strong>in</strong>dergartenleitung und dem Träger zu <strong>in</strong>formieren und anzuhören.<br />

Die Eltern können untere<strong>in</strong>ander Kontakte knüpfen. „Familienpatenschaften“ nach dem Pr<strong>in</strong>zip<br />

„Eltern für Eltern“ wären dabei e<strong>in</strong> wünschenswertes Ziel. Bei Elternveranstaltungen und<br />

Unternehmungen mit den K<strong>in</strong>dern können sich Netzwerke bilden, die über die K<strong>in</strong>dergartenzeit<br />

h<strong>in</strong>aus Bedeutung haben. Zwischen Eltern und Fachkräften soll sich e<strong>in</strong> partnerschaftliches<br />

Verhältnis entwickeln. Die Eltern können sich auf die Beobachtungsergebnisse, den Rat und die<br />

Schweigepflicht der Fachkräfte verlassen.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 36


Def<strong>in</strong>ition und Funktion<br />

ZIELORIENTIERTE TEAMARBEIT<br />

Unter Team verstehen wir die „Hand <strong>in</strong> Hand“ arbeitenden Kolleg<strong>in</strong>nen sowohl im Gruppenteam<br />

als auch im Gesamtteam der E<strong>in</strong>richtung und darüber h<strong>in</strong>aus das Zusammenwirken unter<br />

städtischer Trägerschaft, die uns mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>det. Die Mitglieder unserer Fachteams<br />

identifizieren sich mit den Zielen und Aufgaben, die <strong>in</strong> dieser <strong>Konzeptschrift</strong> dargelegt s<strong>in</strong>d. Alle<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d und waren <strong>in</strong> die Weiterentwicklung der Konzeption e<strong>in</strong>gebunden, unterstützen<br />

deren Umsetzung und die damit verbundene Innen- und Außenevaluation.<br />

Erfolgreiche Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit<br />

Bildung, Erziehung und Betreuung gel<strong>in</strong>gen am besten, wenn sie auf der Basis e<strong>in</strong>er fachlich<br />

fundierten und menschlich akzeptierenden Zusammenarbeit begründet s<strong>in</strong>d. Diese<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> belegt <strong>in</strong> überzeugender Form, dass dies unter den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Fürstenfeldbruck</strong> möglich ist.<br />

E<strong>in</strong>richtungsprofil<br />

Wir arbeiten an e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Auftrag, doch jeder K<strong>in</strong>dergarten hat se<strong>in</strong> eigenes Profil.<br />

Die e<strong>in</strong>richtungsspezifischen Darstellungen ergänzen daher die grundlegenden Ausführungen<br />

zur Pädagogik und stellen das lebensnahe k<strong>in</strong>d- und familienorientierte Angebot im E<strong>in</strong>zelnen<br />

dar. (Siehe auch die Seiten 16 bis 33).<br />

Die konkrete Planung wird <strong>in</strong> enger Absprache mit der Stadtjugendpflege <strong>in</strong> jedem K<strong>in</strong>dergarten<br />

selbständig erarbeitet. Vor Ort werden Entscheidungen und Absprachen getroffen, die zur<br />

verantwortlichen Führung und Gestaltung e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung gehören. Die Dienst- und<br />

Fachaufsicht über die städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> wird von der Stadtjugendpflege ausgeübt.<br />

Teamabsprachen und pädagogische Freiheit<br />

Fachgespräche <strong>in</strong> den Teams festigen die Grundlagen der pädagogischen Arbeit. So werden<br />

sich alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen immer von <strong>neu</strong>em der Qualität ihrer Angebote bewusst. Gleichzeitig<br />

wird jeder e<strong>in</strong>zelnen Fachkraft e<strong>in</strong> persönlicher Handlungsspielraum belassen, <strong>in</strong> dem sie ihr<br />

spezielles Können und Wissen anwenden kann. Besondere Begabungen kommen oft der<br />

ganzen E<strong>in</strong>richtung zugute. Unterschiedliche Auffassungen und Kompetenzen sehen wir als<br />

Bereicherung, denn sie nützen dem Austausch. Sie s<strong>in</strong>d auch Anregungsrahmen für fachliche<br />

Diskussionen und wichtige Entscheidungen. Klare Regeln, aktuelle Information und verb<strong>in</strong>dliche<br />

Absprachen bewahren vor unnötigen Konflikten.<br />

Vorbereitungs- und Verfügungszeit<br />

In die Vorbereitungs- und Verfügungszeit fallen die vielen ergänzenden und übergreifenden<br />

Arbeiten für die E<strong>in</strong>richtung, die Elternarbeit, die Team- und Planungssitzungen sowie die Vor-<br />

und Nachbereitung der alltäglichen Gruppenarbeit wie die<br />

Wochenplangestaltung<br />

Materialvorbereitung<br />

Dokumentation und Auswertung von Beobachtungen<br />

Vor- und Nachbereitung von Elterngesprächen<br />

Anleitung von Praktikanten<br />

organisatorische, hauswirtschaftliche und pflegerische Arbeit.<br />

Die Verfügungszeit der Leitungen enthält zudem die Personal- und Mitarbeiterführung, die<br />

übergreifende Elternarbeit und die kont<strong>in</strong>uierliche und bedeutsame Zusammenarbeit zwischen<br />

E<strong>in</strong>richtung und Trägerschaft.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 37


Teamgespräche und Dienstbesprechungen<br />

Die wöchentlichen Team- oder Dienstbesprechungen sichern den Austausch und s<strong>in</strong>d die<br />

Informationsplattform <strong>in</strong> jeder E<strong>in</strong>richtung. Die Teilnahme ist verpflichtend.<br />

Fortbildung<br />

Die Mitglieder der Fachteams nehmen mit großem Interesse an ausgewählten Fort- und<br />

Weiterbildungsveranstaltungen teil um ihre Fachkompetenz zu überprüfen, zu vertiefen und zu<br />

erweitern. Der Träger stellt dafür Zeit und f<strong>in</strong>anzielle Mittel zur Verfügung.<br />

Supervision<br />

Unter Supervision versteht man e<strong>in</strong>e „darüber-schauende“ (super-videre), qualifizierte<br />

Begleitung durch e<strong>in</strong>e außenstehende, fachlich kompetente Person. Die regelmäßigen, e<strong>in</strong>- bis<br />

zweimonatlichen Sitzungen dienen der selbstkritischen Reflexion der Arbeit, der Information und<br />

dem strukturierten Austausch. Durch Fallgespräche und praktische Übungen werden die<br />

vorhandenen Fähigkeiten vertieft und besondere personale Fertigkeiten tra<strong>in</strong>iert. Supervision<br />

dient der Entlastung, der Konfliktarbeit und der konstruktiven Weiterentwicklung der Fachkräfte<br />

und der E<strong>in</strong>richtungskonzeption.<br />

Die Bereitschaft zur Supervision wird unter den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen vorausgesetzt.<br />

Qualitätssicherung:<br />

Die Sichtweise der Eltern auf die Arbeit <strong>in</strong> den städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt<br />

zur Sicherung der Qualität. Um diese Sichtweise zu erfahren und gegebenenfalls<br />

Veränderungswünsche <strong>in</strong> den täglichen Arbeitsprozess e<strong>in</strong>fließen lassen zu können, wird<br />

jährlich e<strong>in</strong>e schriftliche Elternbefragung durchgeführt. Die Ergebnisse der Befragung werden <strong>in</strong><br />

den jeweiligen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> ausgehängt und mit dem pädagogischen Fachpersonal sowie mit<br />

dem Elternbeirat besprochen. Verbesserungswünsche und Änderungsvorschläge werden<br />

hierbei so weit wie möglich berücksichtigt.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 38


RECHTLICHE VORGABEN UND TRÄGERSCHAFT<br />

Das Bayerische K<strong>in</strong>derbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) ist die<br />

gesetzliche Grundlage für alle anerkannten <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />

Alle Grundlagen für die Gestaltung, F<strong>in</strong>anzierung und Anerkennung der K<strong>in</strong>dergartenpädagogik<br />

s<strong>in</strong>d im Bayerischen K<strong>in</strong>derbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Ausführungsbestimmungen (AVBayKiBiG) niedergelegt. Dieses Gesetz gilt seit dem 1. August<br />

2005 für alle anerkannten <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong>. Auch die Erziehungs- und Bildungsarbeit im<br />

K<strong>in</strong>dergarten orientiert sich am Bayerischen K<strong>in</strong>derbildungs- und -betreuungsgesetz, dem wir <strong>in</strong><br />

folgenden Zielen besonders entsprechen möchten:<br />

- bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen vermitteln<br />

- allgeme<strong>in</strong>e und <strong>in</strong>dividuelle erzieherische Hilfen anbieten<br />

- die Persönlichkeitsentfaltung und soziale Verhaltensweisen fördern<br />

- sowie den Zugang zur Schule erleichtern<br />

Träger der Städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> ist die Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Anschrift: Stadtverwaltung <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Hauptstraße 31, 82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Telefon : 08141/ 28-0 e-mail: <strong>in</strong>fo@fuerstenfeldbruck.de<br />

Satzungen<br />

Die Satzung über die Benutzung der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen der Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

(K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungssatzung - KTS) und die Satzung über die Erhebung von Gebühren<br />

(K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungsgebührensatzung - KTGS) regeln und ordnen alle rechtlichen Belange<br />

zwischen Träger, E<strong>in</strong>richtung und Eltern. Die beiden Satzungen können <strong>in</strong> jedem K<strong>in</strong>dergarten<br />

e<strong>in</strong>gesehen werden.<br />

Versicherung und Haftung<br />

Alle K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d für die Zeit des K<strong>in</strong>dergartenaufenthaltes sowie auf dem Weg zum und vom<br />

K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> der gesetzlichen Geme<strong>in</strong>de-Unfallversicherung (GUV) versichert. E<strong>in</strong><br />

Wegeunfall muss seitens der Eltern sofort gemeldet werden, damit die E<strong>in</strong>richtung die<br />

Unfallmeldung weiterreichen kann.<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 39


WICHTIGE KONTAKTPARTNER UND ADRESSEN<br />

Landratsamt <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Münchner Straße 32<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T: 08141 – 519-0<br />

Bürgerservice 08141 – 519-999<br />

Amt für Jugend und Familie<br />

Münchner Straße 32<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T:08141 – 519-330 / 787<br />

ASD – Allgeme<strong>in</strong>er Sozialdienst<br />

Sozialdienst <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Am Sulzbogen 56<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T: 08141-316618<br />

SFH - Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

Bereitschaftsdienst<br />

T: 08141 – 519599<br />

BRK - Sozialdienst<br />

Dachauerstraße 35<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T: 08141 – 400440<br />

Caritas Sozialberatung<br />

Hauptstraße 11<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

08141 – 32074<br />

Evangelische Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Familienpflege<br />

Buchenauer Straße 42<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T: 08141 – 353326<br />

Caritas und Diakonie<br />

Erziehungsberatung<br />

Fürstenfelderstraße 14<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T: 08141-505960<br />

Elterntelefon<br />

T: 08141-512526<br />

K<strong>in</strong>derzentrum München<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum<br />

Heiglhofstraße 63<br />

81377 München<br />

T: 71009-0<br />

Stiftung K<strong>in</strong>derhilfe<br />

Feldstraße 15<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Verwaltung T: 08141-405-0<br />

Frühförderung T: 08141-4098-0<br />

Brucker Elternschule<br />

Mitte Stadelbergstraße 25<br />

T: 08141-63653<br />

West Am Sulzbogen 56<br />

T: 08141-27246<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Pestalozzi – Schule<br />

Sozialpädagogisches Förderzentrum<br />

Theodor-Heuss-Str.1<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T: 08141 – 12324<br />

Grundschule am Niederbronner Weg<br />

Niederbronner Weg 3<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T: 08141-42264<br />

Volksschule Nord<br />

Theodor-Heuss-Straße 5<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T: 08141-3575-660<br />

Grundschule an der Philipp-Weiß-Straße<br />

Philipp-Weiß-Straße 4<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T: 08141-10450<br />

Richard-Higg<strong>in</strong>s-Grundschule<br />

Richard-Higg<strong>in</strong>s-Straße 3<br />

82256 <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

T: 08141-3277420<br />

<strong>Konzeptschrift</strong> <strong>FFB</strong> 2006 40


Diese geme<strong>in</strong>same <strong>Konzeptschrift</strong> der vier städtischen <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong> <strong>in</strong> <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

enthält die wesentliche Programmatik und die wichtigsten Leitl<strong>in</strong>ien unserer Arbeit. Sie<br />

beschreibt die Struktur des e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>dergartens und se<strong>in</strong>es speziellen Angebotes<br />

für K<strong>in</strong>der und Eltern.<br />

Kernstück dieser Konzeption s<strong>in</strong>d die durch das Bayerische K<strong>in</strong>derbildungs- und –<br />

betreuungsgesetz vorgegebenen pädagogischen Ziele, die <strong>in</strong> unserer professionellen<br />

Arbeit angestrebt werden.<br />

Die <strong>Konzeptschrift</strong> soll der Information und Transparenz gegenüber den Eltern und der<br />

Öffentlichkeit dienen.<br />

An der Erarbeitung der <strong>Konzeptschrift</strong> waren beteiligt:<br />

Die Leitungen und die Fachteams der vier <strong>K<strong>in</strong>dergärten</strong><br />

mit Genehmigung und Unterstützung der Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

V.i.S.P. Stadt <strong>Fürstenfeldbruck</strong><br />

Dezember 2006


Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d kritisiert wird,<br />

lernt es zu verurteilen.<br />

Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d angefe<strong>in</strong>det wird,<br />

lernt es zu kämpfen.<br />

Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d verspottet wird,<br />

lernt es schüchtern zu se<strong>in</strong>.<br />

Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d beschämt wird,<br />

lernt es sich schuldig zu fühlen.<br />

Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d verstanden und toleriert wird,<br />

lernt es geduldig zu se<strong>in</strong>.<br />

Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ermutigt wird,<br />

lernt es sich selbst zu vertrauen.<br />

Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d gelobt wird,<br />

lernt es sich selbst zu schätzen.<br />

Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d gerecht behandelt wird,<br />

lernt es gerecht zu se<strong>in</strong>.<br />

Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d geborgen lebt,<br />

lernt es zu vertrauen.<br />

Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d anerkannt wird,<br />

lernt es sich selbst zu mögen.<br />

Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Freundschaft angenommen wird,<br />

lernt es <strong>in</strong> der Welt Liebe zu f<strong>in</strong>den.<br />

Text über dem E<strong>in</strong>gang e<strong>in</strong>er tibetischen Schule

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