Moderierte Online-Blogs - Entdeckungsreise in die ... - LINK qualitative
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<strong>Moderierte</strong> <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-<strong>Blogs</strong> -<br />
<strong>Entdeckungsreise</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
geheimnisvolle Welt des<br />
weiblichen Se<strong>in</strong>s<br />
Sab<strong>in</strong>e Schey, <strong>LINK</strong> <strong>qualitative</strong><br />
Alexandra Wachenfeld, <strong>LINK</strong> Institut
Begriffsdef<strong>in</strong>itionen: Blog<br />
E<strong>in</strong> Blog oder auch Weblog, Wortkreuzung aus engl. World Wide Web<br />
und Log für Logbuch, ist e<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>er Website geführtes und damit –<br />
meist öffentlich – e<strong>in</strong>sehbares Tagebuch oder Journal.<br />
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong> Tagebuch<br />
Öffentlich zugänglich per Internet<br />
Spontane Interaktion zwischen Bloggern<br />
S. 2
Begriffsdef<strong>in</strong>itionen: Blog – Beispiele<br />
S. 3
Begriffsdef<strong>in</strong>itionen: Forum<br />
E<strong>in</strong> Forum (late<strong>in</strong>isch „Marktplatz“, „Versammlungsort“) ist<br />
e<strong>in</strong> realer oder virtueller Ort, wo Me<strong>in</strong>ungen untere<strong>in</strong>ander<br />
ausgetauscht sowie Fragen gestellt und beantwortet werden können.<br />
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong> Plattform zum Me<strong>in</strong>ungsaustausch<br />
Öffentlich zugänglich per Internet<br />
Interaktion als Hauptfunktion<br />
S. 4
Begriffsdef<strong>in</strong>itionen: Forum – Beispiele<br />
S. 5
<strong>Blogs</strong> <strong>in</strong> der Marktforschung<br />
User Generated Content Analyse<br />
Sekundäranalyse bereits bestehender Daten<br />
aus verschiedensten <strong>Blogs</strong><br />
vs.<br />
Qualitative ad-hoc Befragung<br />
Gezielte Rekrutierung spezifischer<br />
Teilnehmer<br />
Individueller Zugangscode zum Blog<br />
Limitierter Teilnahmezeitraum<br />
Gezielte Befragung<br />
Inhaltsanalytische Auswertung<br />
S. 6
<strong>Blogs</strong> bei <strong>LINK</strong> <strong>qualitative</strong> = <strong>LINK</strong> Logs<br />
Qualitatives onl<strong>in</strong>e Tool<br />
Asynchron<br />
Schriftlich<br />
Multifunktionalität:<br />
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong> Aufgaben- und Tagebuch (Selbstreflektion und<br />
Selbstbeobachtung)<br />
Interaktionsplattform (ideen- und me<strong>in</strong>ungsbildende Prozesse)<br />
Komb<strong>in</strong>ation <strong>in</strong>dividuelle Befragung & Gruppen<strong>in</strong>teraktion möglich<br />
Bis zu 200 Teilnehmer<br />
Zeitrahmen der Durchführung: 3 Tage – def<strong>in</strong>ierter längerer Zeitraum<br />
S. 7
Case Study : Fragestellung & Reason Why<br />
Schwangerschaft – e<strong>in</strong> sehr <strong>in</strong>times Thema<br />
reduzierte Kommunikationsbereitschaft<br />
Erlebte Anonymität, um persönliche Gedanken für sich selbst zu ordnen und<br />
mitzuteilen<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> <strong>in</strong>time Gedankenwelten & subjektives Erleben<br />
Durch e<strong>in</strong>en holistischer Ansatz zum ganzheitlichen Verständnis<br />
Zeit für Reflektion und vertiefte Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
Durch e<strong>in</strong>e narrative Methode zum ungeh<strong>in</strong>derten Bewusstse<strong>in</strong>sstrom<br />
Individuelle Gestaltung der Beiträge ohne „Leistungsdruck“<br />
Austausch unter Gleichges<strong>in</strong>nten als Stimulus<br />
Anonyme Interessegeme<strong>in</strong>schaft zur <strong>in</strong>teraktiven Thematisierung /<br />
Priorisierung spezifischer Inhalte<br />
S. 8
Case Study : Fragestellung & Reason Why<br />
Phase I:<br />
<strong>LINK</strong> Logs (=<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>)<br />
Offener, kle<strong>in</strong>stmöglich<br />
strukturierter Approach<br />
Sensibilisierung für das<br />
Thema<br />
Ideengenerierung<br />
Phase II:<br />
Persönliche Tiefen<strong>in</strong>terviews<br />
Vertiefung & Bedeutungsklärung<br />
spezifischer Inhalte<br />
Evaluation von Ideen<br />
Produkt-Sort<strong>in</strong>g<br />
S. 9
<strong>LINK</strong> Logs – so funktioniert‘s<br />
Individueller Zugangscode zu e<strong>in</strong>er geschützten Plattform<br />
S. 10
<strong>LINK</strong> Logs – so funktioniert‘s<br />
Begrüssung<br />
S. 11
<strong>LINK</strong> Logs – so funktioniert‘s<br />
Vorstellung Teilnehmer<strong>in</strong>nen – Hochladen von Dateien möglich<br />
Me<strong>in</strong> Nickname ist Bree und der soll auch so<br />
bleiben, da ich auf ke<strong>in</strong>en Fall me<strong>in</strong>en<br />
Arbeitsgeber über me<strong>in</strong>e Familienplanung<br />
<strong>in</strong>formieren möchte =)<br />
Dementsprechend fällt auch me<strong>in</strong> foto aus,<br />
obwohl ich nicht rothaarig sonder dunkelblond b<strong>in</strong><br />
und auch nicht sone tolle Figur habe wie Bree.<br />
(…)<br />
Me<strong>in</strong>e Freunde würden mich schon e<strong>in</strong> bisschen<br />
als Bree beschreiben, als "komanndant" und<br />
jemand der <strong>die</strong> D<strong>in</strong>ge im Griff haben will. Sie<br />
beschreiben mich aber auch als witzig und als<br />
unterhaltsam..und wenn ihr mehr wissen wollt -<br />
müsst ihr sie selber fragen =)<br />
S. 12
<strong>LINK</strong> Logs – so funktioniert‘s<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
XXX<br />
Übersicht 1:<br />
Freigeschaltete Fragen<br />
Anzahl (neue) Beiträge<br />
Übersicht 2:<br />
Aktivität der Teilnehmer<br />
Beiträge Teilnehmer<br />
Nachfragen<br />
S. 13
Interaktion oder Interview?<br />
A: Hallo zusammen<br />
Also ich f<strong>in</strong>de das Blog bis jetzt sehr spannend. Vor allem <strong>die</strong> zweite Frage, XXXX fand<br />
ich sehr <strong>in</strong>teressant und schön. Ich habe bisher nie so konkret darüber gedacht und es<br />
war e<strong>in</strong> besonderes, rührendes Gefühl, me<strong>in</strong>e Gedanken jetzt aufzuschreiben. Bei der<br />
letzten Frage ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich noch viele offene Fragen habe.<br />
Vielleicht Interviewmodus<br />
geht es euch auch so?<br />
Viele Interaktionsmodus<br />
Grüsse<br />
N2: Kontrollierter hallo A Interaktionsmodus<br />
Mich würde <strong>in</strong>teressieren was du für offene Fragen hast?<br />
Liebe Grüsse<br />
A: Hallo N2<br />
Na ja, e<strong>in</strong>fach so generell <strong>die</strong> Fragen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Schwangerschaft betreffen. Zum Beispiel:<br />
Muss XXXXX? Welche? Wie viel XXX darf XXX? Ist XXX s<strong>in</strong>nvoll? Wann werde ich<br />
XXX?<br />
Oder <strong>die</strong> Details, <strong>die</strong> sich auf XXXXXX beziehen. Zum Beispiel: Ist e<strong>in</strong>e XXX besser?<br />
Liebe Grüsse<br />
N2: Hallo A<br />
Jetzt verstehe ich welche Art von Fragen. Die s<strong>in</strong>d ja schon sehr konkret....<br />
S. 14
14 Teilnehmer<strong>in</strong>nen – aktiv zu jeder Tageszeit<br />
S. 15
Erhöhte Offenheit dank Anonymität…<br />
“sexuell ist <strong>die</strong> schwangerschaft glaube ich <strong>in</strong>teressant. ich habe<br />
vernommen dass der sex toll ist, <strong>die</strong>s habe ich von me<strong>in</strong>em besten<br />
freund gehört der darauf stand dauernd mit se<strong>in</strong>er frau zu schlafen. <strong>die</strong>s<br />
wünsche ich mir selbst auch, mal sehen. e<strong>in</strong>e schwangere frau ist auch<br />
sehr erotisch. ich mache immer witze mit me<strong>in</strong>en freund<strong>in</strong>nen über ihre<br />
tollen brüste. leider sagen sie mir dann dass stillen <strong>die</strong>se ru<strong>in</strong>ieren<br />
würde. so geme<strong>in</strong>.“<br />
S. 16
Tabuthemen werden eher angesprochen…<br />
“Neue Hoffnungen werden entstehen... auch neue Sorgen und Ängste<br />
werden mich begleiten. Der plötzliche K<strong>in</strong>dstod zum Beispiel. Ich hoffe<br />
so sehr, dass ich den nicht kennen lernen muss. Ich werde Dir e<strong>in</strong>en Teil<br />
me<strong>in</strong>es Herzens verschenken, und nur wenn es Dir gut geht, wird es<br />
auch mir gut gehen. Darauf freue ich mich, aber es ängstigt mich<br />
zugleich. Denn dadurch werde ich noch viel verletzbarer se<strong>in</strong> als ich es<br />
heute b<strong>in</strong>.“<br />
„Vielleicht wäre es gut, wenn me<strong>in</strong> Mann eher nicht so viel kiffen<br />
würde…“<br />
S. 17
<strong>LINK</strong> Logs erfüllen unterschiedliche Funktionen…<br />
<strong>LINK</strong> Logs<br />
Komb<strong>in</strong>ation mit anderen<br />
Methoden beliebig möglich<br />
Gruppendiskussion<br />
Interaktion<br />
Me<strong>in</strong>ungsbildungsprozess<br />
Reduktion Effekte sozialer Hierarchie & sozialer<br />
Erwünschtheit<br />
Tagebuch<br />
Detailgetreue, realitätsnahe Verfolgung von<br />
Alltagsverhalten<br />
Wiederholte Befragung über längeren Zeitraum<br />
Interview<br />
Eruieren persönlicher Bedürfnisse<br />
Individuelle Bewertung von Produkten, Konzepten &<br />
Ideen<br />
S. 18
<strong>LINK</strong> Logs erfüllen unterschiedliche Funktionen…<br />
…können andere Methoden jedoch NICHT ersetzen!<br />
S. 19
<strong>LINK</strong> Logs – Evaluation: Stärken<br />
Faktor Zeit:<br />
Zeitunabhängigkeit<br />
Ke<strong>in</strong> Zeitdruck<br />
Reflektierte, vertiefte Antworten<br />
Ke<strong>in</strong>e Anreisezeit<br />
Verstärkte Offenheit<br />
Vertiefte Exploration möglich<br />
Befragung schwierig erreichbare Zielgruppen möglich<br />
Parallele Befragung<br />
Anreicherung mit Me<strong>die</strong>n möglich<br />
S. 20
<strong>LINK</strong> Logs – Evaluation: Schwächen<br />
Ke<strong>in</strong>e realen Personen <strong>in</strong> realen Räumlichkeiten<br />
Nonverbale Kommunikation kann nicht erhoben werden<br />
Ke<strong>in</strong> spontanes Nachfragen möglich<br />
Nicht alle Zielgruppen Internet aff<strong>in</strong><br />
S. 21
<strong>LINK</strong> Logs – Anwendungsbereiche<br />
Blog geeignet für:<br />
Komplexe & mehrthematische<br />
Fragestellungen<br />
Iterative Herangehensweisen<br />
Realitätsnahe, holistische Erfassung<br />
von Benutzerverhalten<br />
Erforschung von Lebens- und<br />
E<strong>in</strong>stellungswelten<br />
Blog ungeeignet für:<br />
Fragestellungen, bei denen<br />
spontane Reaktion & Interaktion<br />
relevant s<strong>in</strong>d<br />
S. 22
Fazit & Ausblick<br />
<strong>LINK</strong> Logs s<strong>in</strong>d…<br />
E<strong>in</strong>e Bereicherung für <strong>die</strong> <strong>qualitative</strong> Werkzeugkiste<br />
KEIN Ersatz für andere Methoden,<br />
sondern e<strong>in</strong>e Methodenergänzung – auch bei der<br />
Komb<strong>in</strong>ation mit anderen Methoden!<br />
S. 23
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong> Gruppendiskussionen<br />
S. 24
Theoretische Vorteile vs. praktische Bedenken (1/4)<br />
Die theoretischen Vorteile von <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-Gruppendiskussionen lassen sich leicht auf<br />
den Punkt br<strong>in</strong>gen:<br />
Ortsunabhängigkeit<br />
Zugang zu spezifischen, schwierig erreichbaren Zielgruppen<br />
Möglichkeiten ortspezifischer Untersuchungen<br />
Spezielle Eignung für Konzept-, Spot- oder Websitetests<br />
Eignung für Tabuthemen<br />
S. 25
Theoretische Vorteile vs. praktische Bedenken (2/4)<br />
<strong>LINK</strong> <strong>qualitative</strong> hat <strong>in</strong>zwischen grosse Erfahrung <strong>in</strong> der Durchführung von <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong><br />
– Gruppendiskussionen. Aber zu Anfang bestanden erhebliche Bedenken:<br />
Wie steht es um <strong>die</strong> Zuverlässigkeit der onl<strong>in</strong>e rekrutierten Teilnehmer?<br />
Hat der Moderator onl<strong>in</strong>e genügend E<strong>in</strong>fluss auf <strong>die</strong> Teilnehmer, um sie zu<br />
lenken, ‚im Griff zu haben‘? <br />
vgl. physische Präsenz bei klassischer GD<br />
Kann der Moderator mit der Chatgeschw<strong>in</strong>digkeit mithalten? Lesen und<br />
reagieren auf bis zu 8 gleichzeitig ersche<strong>in</strong>enden Antworten<br />
Bleiben <strong>die</strong> Teilnehmer konzentriert und lassen sich nicht ablenken?<br />
S. 26
Theoretische Vorteile vs. praktische Bedenken (3/4)<br />
Ist das überhaupt noch qualitativ?<br />
Was ist qualitativ:<br />
Offener, explorativer Approach: frei eigene Me<strong>in</strong>ung/Erfahrungen<br />
erzählen lassen<br />
Nicht-standardisierte Fragen: dem Gesprächsverlauf angepasst<br />
Inhaltlich vollständige Abdeckung e<strong>in</strong>es Themas<br />
Relevante Faktoren vertieft explorieren<br />
Inhaltsanalytische Auswertung<br />
Inwiefern ist <strong>die</strong> Ergebnisqualität auf e<strong>in</strong>em hohen Niveau?<br />
Ausführlichkeit und Qualität der Antworten<br />
Interaktion <strong>in</strong> der Gruppe<br />
S. 27
Konkrete Erfahrungen – Ablauf (1/2)<br />
Die Zuverlässigkeit der Teilnehmer ist onl<strong>in</strong>e sehr gut<br />
Teilnehmer reagieren auf Fragen und folgen Anweisungen des Moderators<br />
Die hohe Frequenz der Inputs fordert höchste Konzentration vom Moderator, ist<br />
jedoch dank Assistenz und vorgefertigten Fragen zu bewältigen.<br />
Die Teilnehmer nehmen aktiv teil bis am Schluss<br />
positives Feedback, <strong>die</strong>se Art der Befragung macht den Teilnehmern Spass<br />
„Tschüss zusammen. Mir hat es sehr viel Spass gemacht und hoffe, dass ich e<strong>in</strong> anderes<br />
Mal wieder mitmachen kann.“<br />
Die Konzentrationslimite onl<strong>in</strong>e ist bei 1,5 Stunden erreicht<br />
S. 28
Konkrete Erfahrungen - Ablauf<br />
Neue Herausforderungen:<br />
Die Durchführung sowie Beobachtung ist <strong>in</strong>tensiv für Moderatoren sowie<br />
Beobachter<br />
S. 29
Konkrete Erfahrungen – Ergebnisqualität (1/2)<br />
Spontane Reaktionen: vermehrter <strong>in</strong>dividueller Input: jeder fühlt sich durch e<strong>in</strong>e<br />
Frage angesprochen<br />
Stärkere Offenheit der Antworten: markant im Vergleich zu klassischen<br />
Gruppendiskussionen Schutz der<br />
Anonymität<br />
Interaktion zwischen Teilnehmern f<strong>in</strong>det auch onl<strong>in</strong>e statt: erster Kontakt wird<br />
schon im Wartezimmer geknüpft, lockerer Umgang untere<strong>in</strong>ander<br />
Wortmenge pro Input ist ger<strong>in</strong>ger da schriftliche Kommunikation<br />
Vertieftes Explorieren e<strong>in</strong>zelner Antworten ist dank Assistenz möglich, lässt sich<br />
aber nicht mit der Tiefe klassischer Gruppendiskussionen vergleichen<br />
Schriftliche Kommunikation führt zu mehr Zeitaufwand pro Beitrag – zeitliche und<br />
<strong>in</strong>haltliche Begrenzung nötig<br />
S. 30
Konkrete Erfahrungen – Ergebnisqualität (2/2)<br />
Schwächen:<br />
Die Identität der Teilnehmer kann nicht 100% überprüft werden<br />
Durch zu langsames Schreibvermögen besteht <strong>die</strong> Gefahr, dass Beiträge<br />
weggelassen werden<br />
Hemmungen, etwas <strong>in</strong> schriftlicher Form zu manifestieren können dazu führen, das<br />
Input weggelassen wird<br />
Umgangssprachliche Fe<strong>in</strong>heiten fallen weg<br />
Mimik, Tonalität und Gestik fallen weg Metaebene<br />
S. 31
Konkrete Erfahrungen - Technik<br />
Die Teilnehmer können sich gut auf der <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-Plattform zurecht f<strong>in</strong>den kaum<br />
Unklarheiten bezüglich der Handhabung<br />
Aufschaltung der visuellen Inputs funktioniert gut Genügende<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit des Internetanschlusses muss gegeben se<strong>in</strong>, um Verzögerungen<br />
zu verh<strong>in</strong>dern<br />
S. 32
Konkrete Erfahrungen – Fazit (1/3)<br />
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-Gruppendiskussion: Stärken<br />
Verstärkte Offenheit und Spontaneität dank Anonymität der Teilnehmer<br />
Simultane Beantwortung der Fragen generiert vermehrt <strong>in</strong>dividuellen Input<br />
– ger<strong>in</strong>gerer « Kopfnicker-Effekt »<br />
Interaktion der Teilnehmer ist gegeben<br />
Weniger soziale Berührungsängste<br />
Weniger soziale Hemmschwellen<br />
S. 33
Konkrete Erfahrungen – Fazit (2/3)<br />
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-Gruppendiskussion: Schwächen<br />
Mite<strong>in</strong>beziehen emotionaler, nonverbaler Kommunikation ist reduzierter als<br />
bei klassischen Gruppendiskussionen<br />
Vertiefung ab e<strong>in</strong>em gewissen Punkt limitiert<br />
Zeitliche und <strong>in</strong>haltliche Begrenzung im Vergleich zu klassischen<br />
Gruppendiskussionen<br />
Technische Voraussetzungen limitieren den Kreis potentieller Teilnehmer<br />
S. 34
Ausblick (1/4)<br />
Auch wenn <strong>die</strong> <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-Gruppendiskussion mit positiven Erfahrungen<br />
verbunden ist: sie will und soll auch nicht <strong>die</strong> klassischen<br />
Gruppendiskussionen ersetzen.<br />
Nach wie vor gilt der Grundsatz, dass <strong>die</strong> Methode der Fragestellung<br />
angepasst werden soll und nicht umgekehrt.<br />
S. 35
Ausblick (2/4)<br />
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-Gruppendiskussionen eignen sich vor allem für:<br />
Spezifische Fragestellungen<br />
Visuelles: Kataloge, Spots, Scribbles, Websites<br />
Ländliche/abgelegene & spezifische Regionen<br />
Ortsunabhängige Befragungen<br />
Spezifische Zielgruppen<br />
Teenager<br />
High Profile Individuals<br />
S. 36
Ausblick (3/4)<br />
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-Gruppendiskussionen eignen sich nicht für:<br />
Komplexe Fragestellungen<br />
Metaebene<br />
Tiefe der Diskussion<br />
Zeitliche Limitierung<br />
Zielgruppen (65+)<br />
Computer- und Chataff<strong>in</strong>ität<br />
Screen<strong>in</strong>g im Vorfeld möglich<br />
S. 37
Ausblick (4/4)<br />
Die technischen, personellen und <strong>in</strong>frastrukturellen Möglichkeiten s<strong>in</strong>d gegeben:<br />
<strong>LINK</strong> <strong>qualitative</strong> verfügt über e<strong>in</strong> fortgeschrittenes <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-GD Tool<br />
Ideale Voraussetzungen für <strong>die</strong> erfolgreiche Durchführung von <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-<br />
Gruppendiskussionen<br />
Auf <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-GD spezialisierte, erfahrene Moderatoren<br />
Vorbereitung, Anpassung und Betreuung der Software<br />
Professionelle <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>-Durchführung von Gruppendiskussionen<br />
Spezielle und sehr kle<strong>in</strong>e Zielgruppen gezielt ansprechbar<br />
Panel telefonisch rekrutiert<br />
Schnellere Durchführung<br />
S. 38
<strong>LINK</strong> <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong> Research<br />
S. 39
Untersuchungsziel – Erhebungsmethode - ONLINE<br />
Entscheidung<br />
Repräsentatives Abbild Spezielle Zielgruppe<br />
- ke<strong>in</strong> Anspruch auf Repräsentativität<br />
WICHTIG<br />
- ke<strong>in</strong>e Korrelation zwischen<br />
Untersuchungsthema und Stichprobenmerkmalen<br />
Beispiel<br />
Potentialsuntersuchung Kauf von Bahntickets onl<strong>in</strong>e<br />
WICHTIG: rep. Streuung über Personen mit viel, mittel und wenig<br />
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>- Kauferfahrung um Kaufbarrieren aufzeigen zu können<br />
S. 40
Untersuchungsziel – Erhebungsmethode - ONLINE<br />
Verschiedene Rekrutierungsverfahren verschiedenen Stichproben<br />
CATI Rekrutierung<br />
Aktiv und offl<strong>in</strong>e repräsentative Verteilung,<br />
ke<strong>in</strong>e disproportionale Klumpung, ke<strong>in</strong>e Selfsampl<strong>in</strong>g- Effekte<br />
S. 41
Untersuchungsziel – Erhebungsmethode - ONLINE<br />
Verschiedene Rekrutierungsverfahren verschiedenen Stichproben<br />
ONLINE Rekrutierung<br />
Meistens große Panel<br />
Aber Klumpung verschiedener Merkmale durch sign. höhere<br />
Internetnutzungsfrequenz/ Intensität<br />
S. 42
Methodische Begleitforschung<br />
Im Rahmen unserer Methodenforschung haben wir e<strong>in</strong>e Vergleichsstu<strong>die</strong> <strong>in</strong> 3 Panels (onl<strong>in</strong>e<br />
rekrutiert, gemischt und CATI rekrutiert) durchgeführt.<br />
Die untersuchten Panels unterscheiden sich h<strong>in</strong>sichtlich der durch sie abgebildeten<br />
Internetnutzer. Die onl<strong>in</strong>e rekrutierte Befragungsgruppe zeigt folgende Abweichungen:<br />
höhere Internetnutzungsfrequenz häufiger und mehr onl<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>käufe<br />
Gewichtung der Nutzungsfrequenz an Hand repr. Strukturdaten kann <strong>die</strong>se<br />
Schiefe nur unter Verwendung sehr hoher Gewichte ausgleichen<br />
Intensivere Nutzung von onl<strong>in</strong>e Angeboten, höhere Aff<strong>in</strong>ität zum Privatfernsehen<br />
Beides führt zu e<strong>in</strong>em anderen Informationsverhalten – auch nach der Gewichtung –<br />
und so ggfs auch zu e<strong>in</strong>er anderen Produktwahrnehmung<br />
1-2 Personenhaushalte und untere E<strong>in</strong>kommensklassen s<strong>in</strong>d sign. öfter vertreten<br />
Das ger<strong>in</strong>gere E<strong>in</strong>kommen der onl<strong>in</strong>e rekrutierten Probanden führt zu e<strong>in</strong>em<br />
anderen Verhalten im F<strong>in</strong>anzbereich der Haushalte; es bestehen mehr Kredite,<br />
weniger Immobilien, weniger Investitionen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Altersvorsorge, weniger<br />
Anlagevermögen<br />
S. 43
Frequenz der Internet-Nutzung (Tage pro Woche)<br />
Die nicht offl<strong>in</strong>e rekrutierten Panels weisen e<strong>in</strong>e deutlich höhere Nutzungsfrequenz auf.<br />
Die repräsentative Verteilung der Internetnutzung liegt für <strong>die</strong> Kategorie „mehrmals<br />
täglich“ bei e<strong>in</strong>em Anteil von 40% und für <strong>die</strong> Nutzung e<strong>in</strong>mal am Tag bei 27%.<br />
Offl<strong>in</strong>e (A)<br />
[956]<br />
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong> (B)<br />
[533]<br />
Gemischt<br />
(C) [1025]<br />
23<br />
1 4<br />
1<br />
11<br />
11<br />
23<br />
17<br />
20<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Seltener als e<strong>in</strong>mal pro Woche (0.5) E<strong>in</strong>mal pro Woche (1)<br />
Mehrmals pro Woche (4) E<strong>in</strong>mal täglich (7)<br />
Mehrmals täglich (14)<br />
84<br />
71<br />
52<br />
MIWE:<br />
x Mal<br />
pro<br />
Woche<br />
9.63<br />
12.69<br />
AC<br />
11.54 A<br />
S. 44
Methodische Begleitforschung<br />
Rücklaufverhalten<br />
Dem Wunsch nach e<strong>in</strong>em schnellen Ablauf der Stu<strong>die</strong> können vor allem <strong>die</strong> beiden nicht offl<strong>in</strong>e rekrutierten<br />
Gruppen genügen. Teilnehmer des offl<strong>in</strong>e rekrutierten Panels füllen den Fragebogen mit e<strong>in</strong>er deutlich<br />
höheren Streuung über <strong>die</strong> Feldzeit aus. Der Grund liegt <strong>in</strong> der niedrigeren Internetnutzungsfrequenz. Hier<br />
füllen deutlich mehr Personen den Fragebogen aus, <strong>die</strong> nicht täglich das Internet nutzen. Die Gefahr e<strong>in</strong>es<br />
heavy user bias wird so m<strong>in</strong>imiert.<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
Tag 0 Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Tag 6 Tag 7 Tag 8 Tag 9 Tag<br />
10<br />
Offl<strong>in</strong>e <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong> Gemischt<br />
Basis: [ ] Befragte<br />
Ø Differenz zwischen E<strong>in</strong>ladung/ Ausfüllen <strong>in</strong> Tagen<br />
<strong>Onl<strong>in</strong>e</strong>: 0,3/ gemischt: 0,9/ offl<strong>in</strong>e: 2,9<br />
S. 45
Methodische Begleitforschung<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus zeigte sich:<br />
Mitgliedschaften <strong>in</strong> <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong> Panels<br />
Offl<strong>in</strong>e rekrutierte Zielpersonen s<strong>in</strong>d mehrheitlich nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Panel Mitglied, onl<strong>in</strong>e rekrutierte Probanden s<strong>in</strong>d im Mittel bei rund<br />
2,5 Panels im Befragungskreis<br />
Größere und durch den Panelbetreiber nicht zu kontrollierende<br />
Befragungserfahrung<br />
S. 46
<strong>LINK</strong> Internet Panel<br />
Um stichprobenverzerrende E<strong>in</strong>flüsse, <strong>die</strong> auf selfsampl<strong>in</strong>g Verfahren<br />
zurückzuführen s<strong>in</strong>d, ausschließen zu können, hat <strong>LINK</strong> sich<br />
entschieden, e<strong>in</strong> zu 100% CATI rekrutiertes Panel aufzubauen.<br />
E<strong>in</strong> repräsentatives Panel kann beides leisten:<br />
Es macht den Spezialisten ebenso befragbar wie den Durchschnitt,<br />
ist aber steuerbar!<br />
S. 47
Aufbau <strong>LINK</strong> Internet-Panel<br />
Grundgesamtheit: alle deutschsprachigen Personen 14 - 69 Jahre<br />
Geographie: Flächendeckend, ungeklumpte Telefonstichprobe<br />
strukturadäquates Ersetzen von Ausfällen<br />
Internetnutzung m<strong>in</strong>d. 1x wöchentlich zu privaten Zwecken<br />
Rekrutierung zur Panelteilnahme<br />
Kont<strong>in</strong>uierliche Rekrutierung <strong>in</strong> den repräsentativen <strong>LINK</strong><br />
CATI Stu<strong>die</strong>n mit aktuell ca. 50.000 Fällen im Jahr<br />
S. 48
Entwicklung Teilnehmerzahl <strong>LINK</strong> Internet-Panel<br />
23‘000<br />
20‘000<br />
15‘000<br />
10‘000<br />
5‘000<br />
0<br />
3.000<br />
4.500<br />
8.000<br />
12.000<br />
16.000<br />
20.000<br />
23.000<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
S. 49
Verteilungen Internetpopulation<br />
Geschlecht und formale Bildung<br />
weiblich<br />
männlich<br />
49%<br />
47%<br />
51%<br />
53%<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100<br />
%<br />
Abitur /<br />
Hochschule<br />
weiterführende<br />
Schule ohne<br />
Abi<br />
Hauptschule<br />
<strong>LINK</strong> Internet-Panel (n=21.000)<br />
16%<br />
Internet-User nach CATI (n=18.000)<br />
18%<br />
34%<br />
44%<br />
38%<br />
50%<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100<br />
%<br />
S. 50
Verteilungen Internetpopulation<br />
Alter und Nutzungs-Frequenz<br />
50+ Jahre<br />
30-49<br />
Jahre<br />
15-29<br />
Jahre<br />
22%<br />
29%<br />
29%<br />
27%<br />
49%<br />
44%<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100<br />
%<br />
e<strong>in</strong>mal pro<br />
Woche<br />
mehrmals<br />
pro<br />
Woche<br />
e<strong>in</strong>mal<br />
täglich<br />
mehrmals<br />
täglich<br />
<strong>LINK</strong> <strong>Onl<strong>in</strong>e</strong> Panel (n=21.000)<br />
8%<br />
9%<br />
Internet-User nach CATI (n=18.000)<br />
23%<br />
26%<br />
24%<br />
24%<br />
45%<br />
41%<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100<br />
%<br />
S. 51
FAZIT:<br />
Letztlich bestimmen sowohl bei <strong>qualitative</strong>n wie bei quantitativen<br />
Erhebungen Untersuchungsziel und Design welche<br />
Auswahlgrundlage e<strong>in</strong>er Erhebung zugrunde gelegt werden sollte.<br />
Sich <strong>die</strong> Unterschiede der verschiedenen Auswahlgrundlagen und damit<br />
der möglichen Stichproben sowie ihren E<strong>in</strong>fluss auf <strong>die</strong><br />
Untersuchungsergebnisse bewusst zu machen, ist im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er, der<br />
Fragestellung <strong>die</strong>nlichen Entscheidung s<strong>in</strong>nvoll.<br />
S. 52
H<strong>in</strong>tergrund <strong>LINK</strong> Internet-Panel: Panelpflege (1/2)<br />
Basis e<strong>in</strong>er hohen Stichprobenqualität bildet neben der Rekrutierung<br />
<strong>die</strong> Pflege des Panels.<br />
Qualitätsmanagement <strong>in</strong> der Panelpflege:<br />
Dokumentation der Teilnahmehistory:<br />
Stammdaten der Basisbefragung<br />
Teilnahmen (Thema, Datum)<br />
ke<strong>in</strong>e Panelübernutzung: gezielte E<strong>in</strong>ladung / Ausschluss von Stu<strong>die</strong>n,<br />
Themen (z.B. nur e<strong>in</strong>e Befragung im Rahmen e<strong>in</strong>es Track<strong>in</strong>gs p.a.)<br />
Automatische Incentivierung ke<strong>in</strong> Zeitverlust<br />
Hotl<strong>in</strong>e für Panelisten, umgehende E-Mail-Beantwortung bei Fragen<br />
S. 53
H<strong>in</strong>tergrund <strong>LINK</strong> Internet-Panel: Panelpflege (2/2)<br />
Regelmäßiges Up-Date der Stammdaten<br />
<strong>LINK</strong> FeedBackStudy zur Erhebung<br />
der Zufriedenheit der <strong>LINK</strong> Panelisten<br />
Ausschluss von:<br />
„Durchklickern“ (Zeit- und Antwortkontrollen)<br />
Personen mit e<strong>in</strong>deutig falschen Antworten (<strong>in</strong>haltliche und<br />
stammdatenbezogene Plausibilitätsprüfung)<br />
Personen, <strong>die</strong> auf 3 E<strong>in</strong>ladungen nicht reagiert haben<br />
S. 54
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Sab<strong>in</strong>e Schey<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
<strong>LINK</strong> <strong>qualitative</strong><br />
schey.sab<strong>in</strong>e@l<strong>in</strong>k.ch<br />
Tel: +41 44 497 49 04<br />
Alexandra Wachenfeld<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
<strong>LINK</strong> Institut Frankfurt<br />
wachenfeld.alexandra@l<strong>in</strong>k-<strong>in</strong>situt.de<br />
+ 49 69 945 40 127<br />
S. 55