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Pressedossier (pdf-Dokument, 0,3 MB) - Akademie der Künste

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<strong>Pressedossier</strong><br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

Ausstellung und Veranstaltungen<br />

7. Dezember 2012 - 17. Februar 2013<br />

Inhalt<br />

Daten<br />

Pressetext<br />

Es geht ums Ganze Petra Kohse<br />

Schreiben Richard Wagners an die Königlich Preussische <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong><br />

Veranstaltungsprogramm<br />

Übersicht Pressefotos<br />

Stand: 04.12.2012<br />

Pressekontakt Tel. 030 200 57-1514, presse@adk.de<br />

Brigitte Heilmann, Tel. -1513, heilmann@adk.de<br />

Stephanie Eck, Tel. -1565, eck@adk.de


Daten<br />

Titel Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

Laufzeit 7. Dezember 2012 - 17. Februar 2013<br />

Ort <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong>, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten<br />

Tel. (030) 200 57-2000, info@adk.de<br />

Tickets Tel. (030) 200 57-1000, ticket@adk.de<br />

Öffnungszeiten Di-So 11-19 Uhr, geöffnet am 25./26.12.2012 und 01.01.2013<br />

Bei Veranstaltungen in Halle 2 nur bis 17 Uhr.<br />

Eintritt Ausstellung: € 6/4, bis 18 Jahre und am 1. Sonntag im Monat Eintritt frei<br />

Veranstaltungen: wie angegeben<br />

Internet www.adk.de/wagner2013<br />

Pressegespräch und<br />

Ausstellungsvorbesichtigung Mittwoch, 5. Dezember 2012, 11 Uhr<br />

Mit Achim Freyer, Regisseur, Mitglied <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong>;<br />

Nele Hertling, Mitglied des künstlerischen Teams, Vizepräsidentin <strong>der</strong><br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong>; Hans Neuenfels, Regisseur, Mitglied <strong>der</strong><br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong>; Klaus Staeck, Präsident <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Künste</strong><br />

Eröffnungsveranstaltung Donnerstag, 6. Dezember 2012, 19 Uhr, € 6/4<br />

Mit Nele Hertling, Klaus Staeck (Begrüßung), Norbert Miller<br />

(Einführung), Nike Wagner (Vortrag), Hans Neuenfels (Lesung) und<br />

dem Pianisten Eric Schnei<strong>der</strong><br />

Publikation Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

AdK, Berlin 2012, 28 Farb-Abbildungen, 54 Seiten<br />

Projektmappe, € 5<br />

In Zusammenarbeit mit Universität <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> Berlin<br />

Wagner-Kino<br />

Geför<strong>der</strong>t durch Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong><br />

Mit freundlicher Unterstützung von Unitel Classica<br />

Medienpartner Concerti<br />

Tip<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 2


Künstlerisches Team Nele Hertling, Reinhild Hoffmann, Thomas Langhoff (gest. 18.2.2012),<br />

Sven Neumann<br />

Assistenz Mechthild Cramer von Laue<br />

Idee Regine Herrmann<br />

Künstlerische Beratung Maria Magdalena Schwaegermann<br />

Projektleitung Petra Kohse<br />

Mitarbeit Monique Bellan<br />

Archivarische Betreuung Elgin Helmstaedt, Maren Horn, Konstanze Mach-Meyerhofer,<br />

Andrea Rolz, Susan Todd<br />

Leihverkehr/Transporte Christina Meyer<br />

Ausstellungsgestaltung Simone Schmaus<br />

Ausstellungsrealisation Claudio D’Ambrosio, Igor Livschitz, Sören Reuter, Stefan Rummel,<br />

Jörg Scheil, Isabel Schlenther, Ingrid Strey<br />

Ausstellungsgrafik fernkopie, Grafische Gestaltung<br />

Licht- und Medientechnik Nadine Doberschütz, Anja Gerlach, Bert Günther, János Kachelmann,<br />

Frank Kwiatkowski, Kathy Lieber, Björn Matzen, Michael Piaskowski,<br />

Anna Wolf<br />

Digitalisierung Kerstin Brümmer<br />

Videogespräche Kamera/Schnitt,<br />

Videobearbeitung Veit Lup, Uwe Ziegenhagen<br />

Mit freundlicher Unterstützung <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>der</strong> Freunde <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> sowie von Dorothee und<br />

Dr. Tessen von Heydebreck, Berlin, und <strong>der</strong> Robert Wilson Stiftung, Lummi U. Kieren, Berlin.<br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> wird geför<strong>der</strong>t vom Beauftragten <strong>der</strong> Bundesregierung für Kultur und Medien.<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 3


Pressetext<br />

Zum Wagner-Jahr 2013 setzt sich die <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> mit dem Werk ihres ehemaligen Mitglieds Richard<br />

Wagner auseinan<strong>der</strong>. „Wagner 2013. Künstlerpositionen“ entfaltet mit Beiträgen von mehr als 50 Künstlern zu<br />

einer Ausstellung und Veranstaltungen ein Panorama zeitgenössischer Arbeitsweisen und persönlicher<br />

Lesarten des Werks von Richard Wagner. Denn auch im Jahr seines 200. Geburtstages beschäftigt das<br />

musikdramatische Werk Wagners heutige Künstler noch so, als ginge es jeweils ums Ganze. Wagner<br />

polarisiert – wegen <strong>der</strong> Themen, die die einen für universal halten, die an<strong>der</strong>en für rein deutsch, aber vor allem<br />

wegen <strong>der</strong> Musik, <strong>der</strong>en Komplexität und Suggestivkraft viele singulär schön und manche kaum erträglich<br />

finden.<br />

Initiiert von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Sektion Darstellende Kunst <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong>, wurden Komponisten, Regisseure,<br />

Bühnenbildner, Filmemacher, Bildende Künstler und Schriftsteller, darunter viele <strong>Akademie</strong>-Mitglie<strong>der</strong>,<br />

eingeladen, zu ihrem Verhältnis zu Wagner Position zu beziehen. Die Ausstellung mit Installationen, Texten,<br />

Bil<strong>der</strong>n, Filmen und Videogesprächen in den drei Hallen <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong> am Hanseatenweg wird durch wichtige<br />

Archivpositionen ergänzt und durch ein intensives, direkt in <strong>der</strong> Ausstellung stattfindendes<br />

Veranstaltungsprogramm fortgeschrieben und kommentiert.<br />

Positionen von:<br />

Sebastian Baumgarten, Ruth Berghaus, Christian Boltanski, Romeo Castellucci, Patrice Chéreau, Friedrich<br />

Dieckmann, fettFilm, Jürgen Flimm, Achim Freyer, Joachim Herz, Hold Your Horses, Andreas Homoki, Jean<br />

Kalman, Alexan<strong>der</strong> Kluge, Christopher Kondek, Peter Konwitschny, Barrie Kosky, Joep van Lieshout, Jonathan<br />

Meese, Heiner Müller, Hans Neuenfels, Helmut Oehring, Einar Schleef, Hans Jürgen Syberberg, Reinhard von<br />

<strong>der</strong> Thannen, Björn Verloh, Anna Viebrock, Robert Wilson, Erich Won<strong>der</strong><br />

Veranstaltungen mit:<br />

Mit Daniel Angermayr, Voxi Bärenklau, Hella Bartnig, Wolfgang Behrens, Dieter Borchmeyer, Tabea Braun,<br />

Friedrich Dieckmann, Meika Dresenkamp, Jürgen Flimm, Thomas Goerge, Erhard Grosskopf, Claus Guth, Carl<br />

Hegemann, Dietrich Henschel, Jutta Hoffmann, Laurent Joyeux, Peter Konwitschny, Katharina Korth,<br />

Franziska Kronfoth, Julia Lwowski, Hans Mel<strong>der</strong>is, Norbert Miller, Gerard Mortier, Hans Neuenfels, Helmut<br />

Oehring, Isabel Ostermann, Brice Pauset, Alain Platel, Enno Poppe, Stephen Sazio, Christian Schmidt,<br />

Christina Schmitt, Dieter Schnebel, Eric Schnei<strong>der</strong>, Franziska Schuster, Ingibjörg Jara Sigurdardottir, Sophia<br />

Simitzis, Lee Soo-eun, Jürg Stenzl, Manos Tsangaris, Manuela Uhl, Stefanie Wördemann, Nike Wagner,<br />

Margo Zalité u.a.<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 4


Es geht ums Ganze<br />

„Wagner 2013. Künstlerpositionen“ in <strong>der</strong> Berliner <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> präsentiert ein prominentes Panorama<br />

persönlicher Lesarten des Werks von Richard Wagner<br />

Das musikdramatische Werk von Richard Wagner (1813-1883) ist heute ungebrochen populär. Es reizt auf <strong>der</strong><br />

Macherseite Intendanten wie Regiestudenten, Konservative wie Avantgarde-Performer. Und das Publikum<br />

strömt – sei es auf den Bayreuther Hügel, in die Los Angeles Opera o<strong>der</strong> in die Neuköllner Oper. Das<br />

Bühnenwerk des Ex-Revolutionärs, <strong>der</strong> sich in Bayreuth mit Hilfe Ludwig II. sein eigenes künstlerisches Walhall<br />

schuf, ist seinen Interpreten dabei nie nur Material für die Erfüllung eines Premierenplans. Der Fliegende<br />

Hollän<strong>der</strong>, Tannhäuser, Lohengrin, <strong>der</strong> vierteilige Ring des Nibelungen, Tristan und Isolde, Die Meistersinger<br />

und Parsifal – jene Opern, die zum Bayreuther Kanon gehören – for<strong>der</strong>n in ihren Themen und in <strong>der</strong><br />

Komplexität und Suggestivität <strong>der</strong> Kompositionen die Künstler im Ganzen heraus: handwerklich sowie in ihren<br />

Kunst- und Weltanschauungen. Geht es um Wagner, so geht es, scheint es, stets um den Kern.<br />

Und neben dem Bekenntnis zu – so das Lob – <strong>der</strong> Universalität <strong>der</strong> Geschichten und <strong>der</strong> zwingenden<br />

Schönheit <strong>der</strong> Musik gibt es entsprechend auch entschiedenen Wi<strong>der</strong>stand gegen – so die Vorwürfe – die<br />

musikalische Überwältigung und thematische Geiselnahme in die Welt einer deutschen Depression und des<br />

deutschen Antisemitismus. Sicher ist: Im 200. Jahr seines Geburtstages vermag Richard Wagner noch immer<br />

zu polarisieren. Gleichzeitig ist sein Werk im kulturellen Leben auch außerhalb Bayreuths und <strong>der</strong> Bühnen<br />

dieser Welt präsent. In <strong>der</strong> Literatur, <strong>der</strong> Forschung, <strong>der</strong> Bildenden Kunst o<strong>der</strong> im Film.<br />

Die <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong>, <strong>der</strong> Richard Wagner ab 1869 angehörte, hat zahlreiche Mitglie<strong>der</strong> und an<strong>der</strong>e<br />

Künstler eingeladen, ihr Verhältnis zu Wagners Werk in Form eines Ausstellungsbeitrages o<strong>der</strong> einer<br />

Veranstaltung zu thematisieren. Sei es durch den Verweis auf bereits Geschaffenes o<strong>der</strong> durch eine neue<br />

Arbeit: eine Installation, einen Text, ein Bild. Daraus entsteht in den drei Hallen des <strong>Akademie</strong>-Gebäudes am<br />

Hanseatenweg ein Panorama zeitgenössischer Arbeitsweisen und persönlicher Lesarten des Werks, das durch<br />

wichtige Archivpositionen ergänzt und durch ein in <strong>der</strong> Ausstellung stattfindendes Veranstaltungsprogramm<br />

fortgeschrieben und kommentiert wird.<br />

An <strong>der</strong> Ausstellung beteiligt sind <strong>Akademie</strong>-Mitglie<strong>der</strong> wie Friedrich Dieckmann, Jürgen Flimm, Achim Freyer,<br />

Andreas Homoki, Alexan<strong>der</strong> Kluge, Peter Konwitschny, Barrie Kosky, Hans Neuenfels, Helmut Oehring, Anna<br />

Viebrock und Robert Wilson. Sebastian Baumgarten, Christian Boltanski, Romeo Castellucci sind dabei, die<br />

jungen australischen Performance- und Foto-Künstlerinnen Hold Your Horses (Thea Costantino, Pilar Mata<br />

Dupont und Tarryn Gill), Jonathan Meese und Hans Jürgen Syberberg.<br />

Ihre Beiträge variieren so stark wie ihr Ansätze. Das Spektrum <strong>der</strong> ausgestellten Arbeiten reicht von <strong>der</strong><br />

<strong>Dokument</strong>ation exemplarischer Wagner-Inszenierungen bis zu neuen Arbeiten und Installationen, die eigens<br />

für die Ausstellung entstehen. Mit Filmbeiträgen, Originalentwürfen, Texten und Fotos zeigen die beteiligten<br />

Künstler bildnerische Umsetzungen ihres spezifischen Ansatzes <strong>der</strong> Beschäftigung mit Wagner. Teil je<strong>der</strong><br />

Position ist auch ein aktuell entstandenes Videogespräch über Wagner. Aus den Archiven wird Material von<br />

Ruth Berghaus, Joachim Herz, Heiner Müller und Einar Schleef präsentiert. Die Veranstaltungen, die im<br />

Ausstellungszeitraum sonntags um 17 Uhr stattfinden, vertiefen die Positionen – wie im Fall von Jürgen Flimm,<br />

<strong>der</strong> am 9. Dezember mit Dieter Borchmeyer u.a. über seinen Bayreuther Ring des Jahres 2000 spricht, o<strong>der</strong><br />

von Einar Schleef, aus dessen Buch Droge Faust Parsifal Jutta Hoffmann am 16. Dezember liest. Mit<br />

Diskussionsrunden etwa zur Parsifal-Inszenierung von Christoph Schlingensief mit dem ehemaligen Team (am<br />

17. Februar 2013) o<strong>der</strong> einem Gespräch zu Alain Platels Inszenierung C(H)OEURS (mit Alain Platel und<br />

Gerard Mortier am 6. Januar 2013) wird das Spektrum verbreitert – o<strong>der</strong> analytisch unterfüttert. Auch<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 5


diskutieren zeitgenössische Komponisten über die Bedeutung von Richard Wagner und stellen aktuelle<br />

Ansätze vor, mit seinen Werken kompositorisch umzugehen.<br />

Ein Höhepunkt wird die öffentliche Probe von Szenen aus dem Fliegenden Hollän<strong>der</strong>, die Peter Konwitschny<br />

mit Manuela Uhl und Dietrich Henschel abhalten wird (3. Februar 2013). Und vom 24. bis zum 27. Januar 2013<br />

bespielen Studierende <strong>der</strong> Bühnenbildklasse <strong>der</strong> Universität <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> und <strong>der</strong> Regieklasse <strong>der</strong> Hochschule<br />

für Musik „Hanns Eisler“ mit rund 45 jungen Sängern und Musikern das gesamte <strong>Akademie</strong>-Gebäude mit Kurz-<br />

Inszenierungen <strong>der</strong> Ring-Opern. Das Heer. Vier Operationen an Wagner nennen die jungen Künstler ihr<br />

Projekt, in dem sie speziell die Frauenfiguren des Ring aus ihrer eigenen Perspektive betrachten wollen.<br />

Petra Kohse, Sekretär <strong>der</strong> Sektion Darstellende Kunst<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 6


Schreiben Richard Wagners an die Königlich Preussische <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong><br />

An die königliche <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> in Berlin.<br />

In Erwi<strong>der</strong>ung des, an meinen hiesigen Aufenthalt von München mir nachgesendeten, schätzenswerthen<br />

Schreibens <strong>der</strong> Königlichen <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> an mich vom 19. Juni d. J., versuche ich zunächst <strong>der</strong><br />

Auffor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>selben im Betreff einer Einsendung meiner Lebensbeschreibung, zugleich mit Angabe meiner<br />

gegenwärtigen Stellung und meiner Titel, zu entsprechen, um dadurch vor Allem <strong>der</strong> angenehmen<br />

Ueberraschung Ausdruck zu geben welche mir durch die Meldung <strong>der</strong> auf mich gefallenen Wahl zu einem<br />

ordentlichen auswärtigen Mitgliede <strong>der</strong> Königlichen <strong>Akademie</strong> bereitet worden ist.<br />

Es ist mir aus vielen Gründen lieb, einer Aufzeichnung meiner Lebensbeschreibung dadurch mich<br />

überhoben halten zu dürfen, dass ich die in <strong>der</strong> letzten Auflage des Brockhausischen Conversationslexikons<br />

mit dem Artikel „Richard Wagner“ gegebenen Notizen über meinen äusseren Lebensverlauf für richtig und dem<br />

vermuthlichen Zwecke <strong>der</strong> königlichen <strong>Akademie</strong> genügend dienlich bezeichnen kann. Zur Ergänzung<br />

<strong>der</strong>selben habe ich, namentlich auch um <strong>der</strong> soeben an mich ergangenen Auffor<strong>der</strong>ung zu entsprechen, nur<br />

noch hinzuzufügen, dass meine Stellung und Titel darin zusammenfallen, dass ich we<strong>der</strong> eine Stellung noch<br />

einen Titel habe. Durch die Grossmuth des regierenden Königs von Bayern ist mir, so lange<br />

Allerhöchst<strong>der</strong>selbe nicht an<strong>der</strong>s beschliesst, die für mich unschätzbare Wohlthat zugesichert, mit keinem <strong>der</strong><br />

deutschen musikalischen o<strong>der</strong> theatralischen Kunstinstitute in eine persönliche Beziehung treten zu müssen, -<br />

eine traurige Nöthigung, welcher ich vor fünf Jahren ausgesetzt gewesen wäre, wenn ich <strong>der</strong> vollständigen<br />

Hilfslosigkeit hätte ausweichen wollen, in welche mich meine Zurückkehr nach Deutschland versetzte, gegen<br />

welche mich aber die ganz persönliche hohe Geneigtheit des damals zu Regierung gelangenden, soeben<br />

genannten Monarchen bewahrte.<br />

Der letzte offiziell mir zuerkannte Titel war in <strong>der</strong> Aufschrift des sächsischen Ministeriums <strong>der</strong> Justiz an<br />

mich, worin mir dasselbe die Erlaubnis zu meiner Zurückkehr nach Sachsen anzeigte, enthalten; sie lautete:<br />

„an den vormaligen Königlich Sächsischen Kapellmeister Richard Wagner“, Seitdem ist mir kein neuer Titel<br />

ertheilt worden, ausser dem eines Ehrenmitgliedes verschiedener deutscher Lie<strong>der</strong>tafeln und<br />

Musikgesellschaften. Das Kapitel des Maximiliansordens pour le mérite in Bayern hat mich zwar – vor nun bald<br />

fünf Jahren – dem Könige von Bayern zur Aufnahme vorgeschlagen; auch war dieser Vorschlag von meinem<br />

Allergnädigsten Beschützer genehmigt worden: da ich jedoch die Verfassung dieses Ordens nicht kannte, und<br />

die Wahl mir nur als eine huldvolle Absicht des Königs gemeldet wurde, gelang es meiner geflissentlich<br />

unrichtigen Darstellung dieses Verhältnisses mich dahin irre zu leiten, dass ich Seine Majestät ersuchte, die<br />

mir zugedachte Auszeichnung, gleichsam um ein unzeitiges Aufsehen zu vermeiden, von mir ferne zu halten.<br />

Ich bin durch die Folgen dieser Ablehnung in die Lage gekommen, später den vom Könige von Italien mir<br />

angetragenen St. Lazarus-Orden, aus nöthigenden Schicklichkeitsgründen auszuschlagen.<br />

Weiteres wüsste ich <strong>der</strong> Königlichen <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> auf <strong>der</strong>en Nachfrage nach meinen Titeln<br />

nicht zu berichten, und verbleibe mit voller Anerkennung <strong>der</strong> mit zugedachten Ehre<br />

<strong>der</strong> Königlichen <strong>Akademie</strong><br />

ergebener<br />

Luzern, 27. Juni 1869 gez. Richard Wagner<br />

Quelle: <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong>, Berlin, Historisches Archiv, Archiv <strong>der</strong> Preußischen <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong>,<br />

Personalnachrichten <strong>der</strong> Sektion Musik<br />

In <strong>der</strong> Ausstellung ist die Abschrift des Schreibens zu sehen. Das Original ist verschollen/Kriegsverlust.<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 7


Veranstaltungsprogramm<br />

Veranstaltungsort:<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong>, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten, Tel. (030) 200 57-2000, info@adk.de<br />

Kartenreservierungen: Tel. (030) 200 57-1000, ticket@adk.de<br />

Donnerstag, 06.12.2012, 19 Uhr, € 6/4, Ausstellungsbesuch frei<br />

Wagner feiern?<br />

Eröffnung: Vortrag, Lesung, Musik. Mit Nele Hertling, Klaus Staeck (Begrüßung), Norbert Miller (Einführung),<br />

Nike Wagner (Vortrag), Hans Neuenfels (Lesung) und dem Pianisten Eric Schnei<strong>der</strong>.<br />

Über Wagner nachdenken, sich von ihm inspirieren und provozieren lassen, mit ihm ringen – Wagner, nach<br />

200 Jahren feiern? Nike Wagner, die Leiterin des Kunstfestes Weimar, geht am Eröffnungsabend in einem<br />

Vortrag dieser Frage nach. Der Literaturwissenschaftler Norbert Miller führt in die Ideen des <strong>Akademie</strong>-<br />

Projektes ein. Der Regisseur Hans Neuenfels liest aus eigenen Texten.<br />

Sonntag, 09.12.2012, 17 Uhr, € 5/3<br />

Brünnhilde doesn’t live here anymore<br />

Gespräch (mit Lesung und Filmbeitrag) zwischen dem Regisseur Jürgen Flimm und dem Literaturprofessor<br />

und Präsidenten <strong>der</strong> Bayerischen <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> Schönen <strong>Künste</strong> Dieter Borchmeyer über den Bayreuther<br />

„Ring“ des Jahres 2000.<br />

Sonntag, 16.12.2012, 17 Uhr, € 5/3<br />

Droge Faust Parsifal<br />

Lesung aus dem Buch von Einar Schleef. Mit Jutta Hoffmann und Wolfgang Behrens.<br />

Für das Jahr 1994 hatte das Staatstheater Nürnberg mit Einar Schleef eine Neuinszenierung von Wagners<br />

„Parsifal“ vereinbart. Schleef wollte darin – in Fortführung seiner chorischen Inszenierungen im Sprechtheater<br />

– die Gralsritterschaft als eine Gruppe zeigen, die sich durch gemeinsame Drogeneinnahme definiert und<br />

schließlich durch den Entzug <strong>der</strong> Droge zugrunde zu gehen droht. Bereits bei <strong>der</strong> Bauprobe traten jedoch<br />

unüberbrückbare Differenzen zwischen dem Regisseur und <strong>der</strong> Theaterleitung zutage. Schleefs<br />

Bühnenbildmodell sah vor, den Bühnenboden über die Bühnenkante hinaus in den Orchestergraben hinein zu<br />

verlängern, wodurch das Orchester dort keinen Platz mehr gefunden hätte. Zudem beabsichtigte Schleef, die<br />

musikalisch-dramaturgische Abfolge des „Parsifal“ zu verän<strong>der</strong>n und an bestimmten musikalischen<br />

Schnittstellen in jeweils an<strong>der</strong>e Akte zu springen. Das Theater beendete daraufhin die Zusammenarbeit, die<br />

Inszenierung kam nicht zustande. In <strong>der</strong> Ausstellung werden Skizzen und Zeichnungen zur geplanten<br />

„Parsifal“-Inszenierung ausgestellt. Einige <strong>der</strong> hier festgehaltenen Ideen hat Schleef in späteren Aufführungen<br />

verwendet, etwa in Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ am Berliner Ensemble (1996) o<strong>der</strong> in<br />

Berkéwicz’ „Der Golem in Bayreuth“ am <strong>Akademie</strong>theater Wien (1999). Aus <strong>der</strong> Beschäftigung mit „Parsifal“<br />

ging Schleefs Großessay „Droge Faust Parsifal“ (1997) hervor. (Wolfgang Behrens)<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 8


Sonntag, 06.01.2013, 17 Uhr, € 5/3<br />

Gegen den Gleichklang<br />

Gespräch zwischen dem Intendanten des Teatro Real Madrid Gerard Mortier und dem Regisseur und<br />

Choreographen Alain Platel über Wagner, Verdi, Chöre, Massen und Nationalismus am Beispiel von Alain<br />

Platels „C(H)OEURS“. In englischer Sprache.<br />

Auf Einladung des Teatro Real Madrid schuf <strong>der</strong> belgische Regisseur und Choreograf Alain Platel im<br />

vergangenen Frühjahr mit seiner Kompanie „les ballets C de la B“ und dem Chor des Teatro Real das Stück<br />

„C(H)OEURS“. Zunächst hatte er darin nur Verdi-Chöre verwenden wollen, doch bald kam auch Wagner-Musik<br />

hinzu. Mit dem Verhältnis des Einzelnen zur Gruppe, zum Kollektiv, beschäftigt sich Alain Platel seit Jahren. In<br />

„C(H)OEURS“ geht es nun explizit um die Verführung durch die Masse, um den Nationalismus des 19.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts und darum, was Paar-Liebe <strong>der</strong> Macht <strong>der</strong> Gruppe entgegensetzen kann. Der Intendant des<br />

Teatro Real, Gerard Mortier, und Alain Platel, beide Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong>, sprechen über die<br />

gefährliche Schönheit von Chören in ihren verschiedenen Erscheinungsformen.<br />

Sonntag, 13.01.2013, 17 Uhr, € 5/3<br />

Der Ring des Nibelungen – hin und zurück<br />

Der Komponist Brice Pauset, Laurent Joyeux, Regisseur und Intendant <strong>der</strong> Oper in Dijon, sowie <strong>der</strong> Dramaturg<br />

Stephen Sazio im Gespräch über ihr Projekt, den „Ring des Nibelungen“ in Dijon an einem einzigen Tag<br />

aufzuführen und damit dem von Wagner gewünschten außergewöhnlichen Festspielcharakter zu entsprechen.<br />

In Frankreich können sich nur die ganz großen Opernhäuser eine Produktion von Wagners „Ring“-Tetralogie<br />

leisten. Und das kaum jemals in einer einzigen Saison! Was bedeutet, dass sich den meisten Opernbesuchern<br />

<strong>der</strong> Zusammenhang des Werkes gar nicht erschließen kann. Im Herbst 2013 will die Oper Dijon es daher<br />

wagen, den „Ring des Nibelungen“ an zwei aufeinan<strong>der</strong> folgenden Tagen aufzuführen und damit dem von<br />

Wagner gewünschten außergewöhnlichen Festspielcharakter zu entsprechen. Dabei wird auch am praktischen<br />

Beispiel erforscht, welchen Einfluss Wagners Musik auf zeitgenössische Komponisten hat und wie sie <strong>der</strong>en<br />

Werk nähren und beflügeln kann. Der Komponist Brice Pauset, <strong>der</strong> Regisseur und Intendant <strong>der</strong> Oper in Dijon<br />

Laurent Joyeux sowie <strong>der</strong> Dramaturg Stephen Sazio stellen ihr gemeinsames Projekt für Dijon vor.<br />

Gesprächsleitung Hans Mel<strong>der</strong>is.<br />

Dienstag, 15.01.2013, 17 Uhr, € 5/3<br />

Sehnsucht Wagner?<br />

Gespräch über Helmut Oehrings Oper „SehnSuchtMEER o<strong>der</strong> Vom Fliegenden Hollän<strong>der</strong>“ (UA 8.3.2013 in <strong>der</strong><br />

Deutschen Oper am Rhein) mit Helmut Oehring, Stefanie Wördemann, Claus Guth, Christian Schmidt und<br />

Hella Bartnig.<br />

„Ich will manipuliert werden./ Wagner ist einer <strong>der</strong> größten Manipulatoren. Zauberer./ Aber ich meine nicht<br />

dieses doofe hirnlose = Hirn + Seele schädigende Manipulieren./ Son<strong>der</strong>n das, was am Ende hellsichtig<br />

macht“, schreibt Helmut Oehring in einem Beitrag für die Projektmappe zu „Wagner 2013. Künstlerpositionen“.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Regisseur Claus Guth und <strong>der</strong> Librettistin Stefanie Wördemann bringt <strong>der</strong><br />

Komponist am 8. März 2013 im Auftrag <strong>der</strong> Deutschen Oper am Rhein sein 23. Bühnenprojekt heraus:<br />

„SehnSuchtMEER o<strong>der</strong> Vom Fliegenden Hollän<strong>der</strong>“. Ein Auftragswerk, das Motivstränge aus mehreren<br />

Werken verzahnt und mit Gesang und Gebärden neu auflädt: aus Heinrich Heines „Memoiren des Herrn<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 9


Schnabelewopski“, Richard Wagners davon inspiriertem „Fliegenden Hollän<strong>der</strong>“, Hans Christian An<strong>der</strong>sens<br />

Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ und den von Wagner vertonten Gedichten <strong>der</strong> Unternehmergattin Mathilde<br />

Wesendonck. Gemeinsam mit dem Bühnenbildner Christian Schmidt und <strong>der</strong> Dramaturgin Hella Bartnig<br />

sprechen die Künstler über die Beson<strong>der</strong>heiten dieser Wagner-Arbeit.<br />

Donnerstag, 24. – Sonntag, 27.01.2013, 19.30 Uhr, € 12/6<br />

Das Heer. Vier Operationen an Wagners Ring<br />

Ein inszenierter Rundgang durch die verwandelten Räume <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong>. Koproduktion mit <strong>der</strong> Universität <strong>der</strong><br />

<strong>Künste</strong> Berlin (UdK). Zusammenarbeit Studieren<strong>der</strong> <strong>der</strong> Studiengänge Regie, Bühnenbild, Gesang,<br />

Musiktheater, Musik, Komposition und Sound Studies <strong>der</strong> UdK und <strong>der</strong> Hochschule für Musik „Hanns Eisler“<br />

Berlin.<br />

Im Rahmen des Wagner-Projekts versuchen junge Bühnenbildner und Regisseure, eine Gegenposition zur<br />

Wagnerschen Unmäßigkeit zu etablieren, und erarbeiten komprimierte Versionen <strong>der</strong> vier Teile des „Ring des<br />

Nibelungen“. Sie fokussieren im Beson<strong>der</strong>en auf die Frauenfiguren. Während diese in Opern wie „Lohengrin“,<br />

„Tannhäuser“ o<strong>der</strong> „Parsifal“ nur als Hure o<strong>der</strong> Heilige erscheinen, bietet <strong>der</strong> „Ring“ weniger stereotype<br />

Konstellationen. Die vier „Operationen“ des Projektes bestehen in einer Sichtbarmachung und Verschiebung<br />

<strong>der</strong> Perspektive, aus <strong>der</strong> die Frauenfiguren von Wagner gedacht wurden, und im Versuch, neue Positionen<br />

weiblichen Handelns zu entwerfen.<br />

Programm für Schüler<br />

Freitag, 25.01.2013, ab 18.30 Uhr, Eintritt frei<br />

Führung durch die Ausstellung und Einführung in die Inszenierungen <strong>der</strong> UdK-Studenten<br />

Anmeldung unter Tel. 030 200 57-1564 o<strong>der</strong> per E-Mail an kunstwelten@adk.de<br />

Sonntag, 27.01.2013, 17 Uhr, € 5/3<br />

„Dies ist nicht unsere Welt, nicht dies, nicht dies“<br />

Wagner im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t. Komponistengespräch mit Erhard Grosskopf, Enno Poppe, Dieter Schnebel,<br />

Manos Tsangaris. Mo<strong>der</strong>ation Jürg Stenzl.<br />

Die enorme Wirkung des Komponisten Richard Wagner zu seinen Lebzeiten und bis zum Ende des „langen<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>ts“ 1914/18 steht außer Frage; er prägte noch die frühen Jahre vieler Komponisten – Arnold<br />

Schönberg, Béla Bartók, Alban Berg und Anton Webern – <strong>der</strong> „Neuen Musik“ des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Danach<br />

lautete die schroffe Parole zumeist: „À bas Wagner!“ – Nie<strong>der</strong> mit Wagner! Ein Gespräch über Richard Wagner<br />

mit Komponisten unserer Zeit hat von <strong>der</strong> Frage auszugehen, ob Wagner im 20. und 21. Jahrhun<strong>der</strong>t, wenn wir<br />

von den szenischen Realisierungen absehen, mehr als Musikgeschichte ist. Es diskutieren die <strong>Akademie</strong>-<br />

Mitglie<strong>der</strong> Erhard Grosskopf, Enno Poppe, Dieter Schnebel und Manos Tsangaris unter <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation von<br />

Jürg Stenzl.<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 10


Sonntag, 03.02.2013, 17 Uhr, € 5/3<br />

Musik In-Szenieren<br />

Peter Konwitschny arbeitet mit Manuela Uhl und Dietrich Henschel eine Szene aus Wagners „Fliegen<strong>der</strong><br />

Hollän<strong>der</strong>“. Mit Satomi Nishi (Piano).<br />

In einem Film-Gespräch mit Alexan<strong>der</strong> Kluge sagt Peter Konwitschny im Jahr 2006 über seine Lesart von<br />

Wagners „Fliegen<strong>der</strong> Hollän<strong>der</strong>“: „Bei mir springt diese Frau nicht von <strong>der</strong> Klippe, son<strong>der</strong>n diese Frau wirft eine<br />

Kerze in ein Dynamitfass, so dass die ganze Bude in die Luft fliegt, also nicht nur sie und auch nicht nur <strong>der</strong><br />

Hollän<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n alles! Das ist ein Gedanke von Brecht aus dem Badener Lehrstück: Das Ganze muss<br />

verän<strong>der</strong>t werden. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Ich nehme die Senta mal ernst. Dass sie keine brave Frau ist, die ihre<br />

Rolle erfüllt, son<strong>der</strong>n eine, die uns erschreckt.“ <strong>Akademie</strong>-Mitglied Peter Konwitschny wird mit den Sängern<br />

Manuela Uhl und Dietrich Henschel eine Szene aus <strong>der</strong> Oper proben, die in seiner Inszenierung in Moskau<br />

(2004), München (2006) und Graz (2007) heraus kam. Am Piano begleitet Satomi Nishi.<br />

Samstag, 09.02.2013, 17 Uhr, € 5/3<br />

„Das Liebesverbot und die Revolution. Über Richard Wagner“<br />

Vorstellung des im Insel Verlag erscheinenden Buches von Friedrich Dieckmann. Mit Friedrich Dieckmann und<br />

Nike Wagner. Lesung Jutta Wachowiak.<br />

Wagners frühe Opern, von „Die Feen“ bis zu „Lohengrin“, stehen auf immer neue Weise im Zeichen des<br />

Liebesverbots. Wie verhält sich diese Konfliktkonstellation zu dem politischen Furor, <strong>der</strong> Wagner in <strong>der</strong><br />

Revolution von 1848/49 ergreift und ihn nach aktiver Teilnahme am Dresdner Maiaufstand an <strong>der</strong> Seite<br />

Bakunins und Sempers ins Exil treibt? Im „Ring des Nibelungen“ kommt beides zusammen: die Durchbrechung<br />

<strong>der</strong> Liebesverbote wird zum tragischen Element eines mythischen Spiels über die Erlösung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

vom Fluch <strong>der</strong> Macht und des Geldes. In <strong>der</strong> Schweiz arbeitet <strong>der</strong> Asylant das Werk aus und macht dort die<br />

Erfahrung eines demokratisch regulierten Gemeinwesens, die für ein an<strong>der</strong>es Werk wegweisend wird; er feiert<br />

eine Bürgergesellschaft, die zugleich eine Kunstgesellschaft ist, und lässt die Liebesverbote hinter sich...<br />

Im Gespräch mit Nike Wagner stellt Friedrich Dieckmann sein im Insel Verlag erscheinendes Buch über<br />

Richard Wagner vor, Jutta Wachowiak wird daraus lesen.<br />

Sonntag, 17.02.2013, 17 Uhr, € 5/3<br />

Parsifal: Oper als Krankheit<br />

Gespräch zur Bayreuther „Parsifal“-Inszenierung von Christoph Schlingensief im Jahr 2004. Mit Daniel<br />

Angermayr, Voxi Bärenklau, Tabea Braun, Meika Dresenkamp, Thomas Goerge, Carl Hegemann, Isabel<br />

Ostermann, Sophia Simitzis u.a.<br />

„Ich habe das Gefühl, als wäre alles auf den ‚Parsifal’ hinausgelaufen. Ich habe oft gedacht, wahrscheinlich<br />

bekomme ich nach dem ‚Parsifal’ Krebs o<strong>der</strong> einen Gehirnschlag o<strong>der</strong> es passiert ein Autounfall. Also mach'<br />

das Ding so, dass es noch mal eine Landschaft deiner Bil<strong>der</strong> ist. Da ist ungeheuer viel aus meinen an<strong>der</strong>en<br />

Arbeiten drin, <strong>der</strong> Endpunkt einer kontinuierlichen Entwicklung.“ (Christoph Schlingensief, Frankfurter<br />

Rundschau, 17.7.2004) Im Jahr 2004 inszenierte Christoph Schlingensief im Bayreuther Festspielhaus den<br />

„Parsifal“. Damalige Mitarbeiter sind eingeladen, um über diese Arbeit zu sprechen, ihre Bedeutung<br />

einzuschätzen und ihre Folgen zu diskutieren. Mit: Daniel Angermayr, Voxi Bärenklau, Tabea Braun, Meika<br />

Dresenkamp, Thomas Goerge, Carl Hegemann, Isabel Ostermann, Sophia Simitzis u.a.<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 11


Veranstaltung an einem an<strong>der</strong>en Ort<br />

Achim-Freyer-Galerie, Kadettenweg 53, 12205 Berlin<br />

Samstag, 08.12.2012, 15 Uhr<br />

Der „Ring“ in Los Angeles – „Weißt Du, was aus ihm ward?“<br />

Ausstellungseröffnung. Entwürfe von Achim Freyer, Fotografien von Monika Rittershaus.<br />

14.12.2012 – 16.02.2013, Fr & Sa 15 – 18 Uhr,<br />

Vorbesichtigung <strong>der</strong> Sammlung nach telefonischer Anmeldung unter Tel.: 030 833 93 14<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

<strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong> // <strong>Pressedossier</strong> // Seite 12


Pressefotos zur Ausstellung<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

7. Dezember 2012 – 17. Februar 2013<br />

Veröffentlichung kostenfrei im Rahmen <strong>der</strong> aktuellen Berichterstattung zur Ausstellung. Nennung <strong>der</strong> Credits zwingend<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Belegexemplar erwünscht. Passwort zum Download im Pressebereich von www.adk.de bitte erfragen<br />

unter Tel. 030 200 57-1514 o<strong>der</strong> per E-Mail an presse@adk.de<br />

_________________________________________________________________________________________<br />

Datei: adk12_Wagner_HYH_Rheingold<br />

Hold Your Horses (Thea Costantino, Tarryn Gill, Pilar Mata<br />

Dupont)<br />

Das Rheingold, 2012<br />

(Alberich und die Rheintöchter im Berliner Olympiastadion)<br />

Giclée-Druck auf Dibond, 135 x 202 cm<br />

Foto © Hold Your Horses<br />

Datei: adk12_Wagner_Siegfried<br />

Linda Watson als Brünnhilde und John Treleaven als<br />

Titelheld in Achim Freyers Inszenierung von Wagners<br />

„Siegfried“, Los Angeles 2009<br />

Foto © Monika Rittershaus<br />

Datei: adk12_Wagner_Herz_Walkuere<br />

Wotan (Rainer Lüdeke) und das Feuer – „Walküre“ in <strong>der</strong><br />

Inszenierung von Joachim Herz, Leipzig 1974<br />

Foto © Helga Wallmüller<br />

Datei: adk12_Wagner_HYH_Walkuere<br />

Hold Your Horses (Thea Costantino, Tarryn Gill, Pilar Mata<br />

Dupont)<br />

Die Walküre, 2012<br />

(Siegmund und Sieglinde auf dem Tempelhofer Feld)<br />

Giclée-Druck auf Dibond, 135 x 202 cm<br />

Foto © Hold Your Horses<br />

Datei: adk12_Wagner_Herz_Goetter<br />

Schlussszene <strong>der</strong> „Götterdämmerung“ in <strong>der</strong> Inszenierung<br />

von Joachim Herz, Leipzig 1976<br />

Foto © Helga Wallmüller


Pressefotos zur Ausstellung<br />

Wagner 2013. Künstlerpositionen<br />

7. Dezember 2012 – 17. Februar 2013<br />

Veröffentlichung kostenfrei im Rahmen <strong>der</strong> aktuellen Berichterstattung zur Ausstellung. Nennung <strong>der</strong> Credits zwingend<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Belegexemplar erwünscht. Passwort zum Download im Pressebereich von www.adk.de bitte erfragen<br />

unter Tel. 030 200 57-1514 o<strong>der</strong> per E-Mail an presse@adk.de<br />

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Datei: adk12_Wagner_Lohengrin1<br />

Videostill aus den Ratten-Filmen von Björn Verloh für<br />

Hans Neuenfels’ Inszenierung von Wagners „Lohengrin“,<br />

Bayreuth 2010<br />

© Björn Verloh<br />

Datei: adk12_Wagner_Meese<br />

Jonathan Meese<br />

Keine Gurus, 2011<br />

2-teilig, Öl und Acryl auf Leinwand, 210 x 280 x 4,5 cm<br />

Foto: Jan Bauer © VG Bild-Kunst, Bonn 2012<br />

Datei: adk12_Wagner_Lohengrin2<br />

Videostill aus den Ratten-Filmen von Björn Verloh für<br />

Hans Neuenfels’ Inszenierung von Wagners „Lohengrin“,<br />

Bayreuth 2010<br />

© Björn Verloh<br />

Datei: adk12_Wagner_Schleef_Parsifal<br />

Einar Schleef<br />

Zeichnung zum Inszenierungskonzept für Wagners „Parsifal“,<br />

Nürnberg 1994, 21 x 19,7 cm<br />

Foto: Einar Schleef-Archiv <strong>der</strong> <strong>Akademie</strong> <strong>der</strong> <strong>Künste</strong><br />

© VG Bild-Kunst, Bonn 2012

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