1Liter - Bremer Anzeiger
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Mittwoch, 19. Dezember 2012<br />
BREMEN<br />
Aktion der Suppenengel<br />
Schlafsäcke, wärmende Kleidung und Geschenke für Bedürftige<br />
Der Soziologie-Leistungskurs des Gymnasiums Obervieland beteiligt sich auch in diesem Jahr mit gesammelten<br />
Spenden und viel Engagement an der Weihnachtsaktion der Suppenengel. Foto: Kristina Wiede<br />
Von Kristina Wiede<br />
BREMEN. Zum Jahresabschluss<br />
verteilen die Suppenengel traditionell<br />
wintertaugliche Spenden<br />
an Bedürftige. Auch in<br />
diesem Jahr wurde die Aktion<br />
von engagierten Helfern unterstützt.<br />
Angemeldet hatten sich<br />
rund 350 Bedürftige, an die am<br />
Montag Wärmendes und Nützliches<br />
verteilt wurde.<br />
Obdachlose und Bedürftige<br />
bildeten eine lange Schlange<br />
vor dem Eingang des Konsul-<br />
Hackfeld-Hauses in der Birkenstraße.<br />
Da die Anmeldungen für<br />
die Weihnachtsaktion im Vorfeld<br />
so zahlreich eingegangen<br />
waren, wurde die Ausgabe der<br />
Spenden in diesem Jahr vom<br />
Bahnhofsvorplatz in den großen<br />
Saal des Gebäudes verlegt.<br />
Rutschen<br />
im Kino<br />
Drei Stockwerke sausen mutige<br />
Gäste hinab. Foto: K. Wiede<br />
BREMEN. Eine riesige Edelstahlrutsche<br />
steht ab sofort den Besuchern<br />
des Cinemaxx offen. Mit<br />
über 18 Metern Höhe und 42<br />
Metern Länge ist sie die größte<br />
Indoor-Tunnelrutsche Deutschlands<br />
und sorgt zusätzlich zum<br />
Kinoerlebnis für große Augen<br />
bei den Besuchern. „Mit dieser<br />
neuen Attraktion haben wir<br />
unser Versprechen eingelöst,<br />
unseren Gästen mehr als Kino<br />
zu bieten“, sagte Alexander<br />
Dangelmaier, Theaterleiter des<br />
Cinemaxx, bei der gestrigen<br />
Einweihung. Vor allem die kleinen<br />
Gäste seien nach dem dreiwöchigen<br />
Aufbau ganz aufgeregt<br />
gewesen, die Rutsche<br />
endlich auszuprobieren – und<br />
das mit Karacho. (KW)<br />
Vertreten wurden die Suppenengel<br />
auf dem Bahnhofsvorplatz<br />
an diesem Tag von der<br />
Reservisten-Vereinigung, die<br />
hier mit ihrer Feldküche hungrigen<br />
Mägen zu Leibe rückte. So<br />
konnte die Weihnachtsaktion in<br />
aller Ruhe vorbereitet werden.<br />
Zu den tatkräftigen Helfern<br />
zählten auch in diesem<br />
Jahr wieder die Schüler des<br />
Soziologie-Leistungskurses des<br />
Gymnasiums Obervieland. Die<br />
Schüler übergaben Bedürftigen<br />
nützliche, weihnachtlich verpackte<br />
Präsente. „Im Rahmen<br />
sozialer Projekte wollen wir das<br />
politische Bewusstsein unserer<br />
Schüler schärfen“, sagt Usche<br />
Nickelfunk, Lehrerin des Leistungskurses<br />
und Initiatorin der<br />
Hilfsaktion. Es sei wichtig, die<br />
sehr verschiedenen Umstände<br />
und Hintergründe der Ob-<br />
dachlosigkeit zu hinterfragen,<br />
zu vermitteln, wie Menschen<br />
auf der Straße leben und welche<br />
Maßnahmen gegen die Armut<br />
ergriffen werden können,<br />
erklärt die Pädagogin weiter.<br />
Im nächsten Jahr starten die<br />
Suppenengel ab dem 7. Januar<br />
wieder mit ihrem regulären<br />
Hilfsprogramm. Insbesondere<br />
für die Essensausgabe werden<br />
stets Helfer gesucht, die bereit<br />
sind, Suppen zuzubereiten und<br />
zu verteilen, so Ingo Sanders,<br />
Vorstandsmitglied der Suppenengel.<br />
Wer die Initiative tatkräftig<br />
oder mit Spenden unterstützen<br />
möchte, meldet sich am besten<br />
vormittags (außer donnerstags)<br />
im Büro des Vereins im Kirchweg<br />
55 oder unter der Telefonnummer<br />
14 91 88 75.<br />
LESERBRIEFE AN DIE REDAKTION<br />
Debatte um Busbahnhof<br />
Zum Artikel „Es fährt ein<br />
Zug nach nirgendwo“ vom<br />
16. Dezember<br />
Seit langer Zeit fordert die<br />
<strong>Bremer</strong> Seniorenvertretung<br />
vom Verkehrssenator eine<br />
Lösung für das Provisorium<br />
des Zentralen Busbahnhofs<br />
(ZOB) am Breitenweg und<br />
Hugo-Schauinsland-Platz.<br />
Nicht zuletzt aufgrund unserer<br />
Beschwerden ließ die<br />
senatorische Dienststelle im<br />
Dezember 2009 von einem<br />
hannoverschen Institut eine<br />
Situationsanalyse anfertigen,<br />
die der Kritik der Seniorenvertretung<br />
in allen Punkten<br />
Recht gab. Daraufhin wurden<br />
die Bushaltestellen umorganisiert.<br />
Ansonsten geschah<br />
nichts.<br />
Die Seniorenvertretung<br />
hatte das „Investorgrundstück“<br />
vor dem Hauptbahnhof<br />
empfohlen. Aber die Verlockung,<br />
5 Millionen Euro<br />
einzunehmen, war zu groß.<br />
Man hat es gegen alle Vernunft<br />
verkauft. Und nun wird<br />
es eng, weil man die Standortsuche<br />
vernachlässigt hat,<br />
obgleich sich eine Zunahme<br />
des Fernbuslinienverkehrs<br />
längst abzeichnete.<br />
Die Seniorenvertretung<br />
befürchtet, dass die Einrichtung<br />
eines neuen ZOB-Standorts<br />
mit allem Drum und Dran<br />
die Stadt mehr kosten wird,<br />
als sie durch den Grundstücksverkauf<br />
eingenommen<br />
hat. Diese Entwicklung war<br />
vorherzusehen. Wann wird<br />
endlich mal wieder der Blick<br />
3<br />
für das Notwendige geschärft<br />
und sachorientiert gear-<br />
beitet? Gerd Feller, Bremen<br />
So sehr ich die Wünsche<br />
der Busunternehmen nachvollziehen<br />
kann, – ich höre<br />
nirgends die Bereitschaft, diesen<br />
notwendigen neuen ZOB<br />
dann auch auf eigene Kosten<br />
zu bauen. Nein, hier wird<br />
die Kommune in die Pflicht<br />
genommen, um danach mit<br />
dieser Steuerinvestition Geld<br />
verdienen zu können.<br />
Es kann und darf angesichts<br />
der <strong>Bremer</strong> Finanzlage nicht<br />
sein, dass großzügig private<br />
Kapitalgesellschaften durch<br />
staatliche Gelder bei deren<br />
Gewinnmaximierung unterstützt<br />
werden. Dafür gibt es<br />
in Bremen zu viele Probleme,<br />
die wirklich mit Steuergeldern<br />
gelöst werden müssten, etwa<br />
der Lehrer- und Pflegemangel<br />
und Straßenbau. Eine rein privat<br />
zu nutzende Infrastruktur<br />
zu schaffen, verbietet sich in<br />
diesem Zusammenhang einfach.<br />
Uwe Jahn, Bremen<br />
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per E-Mail (redaktion@bremeranzeiger.<br />
de), per Post (BREMER-<br />
ANZEIGER-Redaktion, Martinistraße<br />
33, 28195 Bremen) oder<br />
an die Faxnummer 3636-5901.<br />
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