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Wirkung der N-Düngung auf Ertrag, Ölgehalt - LUFA Rostock der LMS

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<strong>Wirkung</strong> <strong>der</strong> Stickstoffdüngung <strong>auf</strong> <strong>Ertrag</strong>, <strong>Ölgehalt</strong><br />

und Erlös von Winterraps<br />

Prof. Dr. Rolf O. Kuchenbuch, Universität <strong>Rostock</strong> und <strong>LUFA</strong> <strong>Rostock</strong> <strong>der</strong> <strong>LMS</strong><br />

Dr. Johannes Heyn, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Kassel<br />

Einleitung<br />

Raps stellt für viele Betriebe eine erhebliche Einnahmequelle dar, insbeson<strong>der</strong>e, wenn<br />

große Partien gehandelt werden können. In diesen Fällen wird nach <strong>der</strong> gelieferten Masse,<br />

verbreitet auch nach „Ölmühlenbedingungen“ abgerechnet, d. h. <strong>der</strong> vereinbarte Basispreis<br />

wird den erzielten <strong>Ölgehalt</strong>en angepasst. Der Landwirt hat demnach Interesse<br />

an einem hohen Flächenertrag mit hohen <strong>Ölgehalt</strong>en (= dem Ölertrag), die Ölmühle an<br />

Saaten mit möglichst hohen <strong>Ölgehalt</strong>en. Die erwähnte Abrechnung nach Ölmühlenbedingungen<br />

ist daher aus Sicht <strong>der</strong> Produzenten und Verarbeiter sinnvoll. Daneben spielen<br />

Feuchte und Besatz eine Rolle – diese sollen hier aber keine Erwähnung finden, da<br />

sie von <strong>der</strong> N-<strong>Düngung</strong> nicht vorrangig beeinflusst werden. In dieser Publikation untersuchen<br />

wir den Einfluss <strong>der</strong> N-<strong>Düngung</strong> <strong>auf</strong> Kornertrag und <strong>Ölgehalt</strong> <strong>der</strong> Saat anhand von<br />

Feldversuchen, die in Hessen durchgeführt wurden.<br />

Für die Auswertung verwendete Versuche<br />

Versuchsjahre: 1998-2005<br />

Die Standorte, 33 an <strong>der</strong> Zahl, liegen vorwiegend in Nordhessen, wenige in Mittelhessen (Marburg)<br />

und <strong>der</strong> Wetterau (Friedberg). Es handelt sich um relativ gute Ackerstandorte mit Ackerzahlen von 35<br />

bis 80, im Mittel 61.<br />

Vorfrüchte für die Rapsversuche war überwiegend Winter-Gerste, vereinzelt Winter-Weizen, selten<br />

Winter-Roggen.<br />

Raps-Sorten: Sie entsprachen den in <strong>der</strong> Praxis während <strong>der</strong> letzten acht Jahre gängigen Sorten<br />

(Capitol, Express, Lisbeth, Panther, Smart, Talent, …).<br />

Organische <strong>Düngung</strong> (im Herbst): Auf den Versuchsstandorten verblieb mehrheitlich das Stroh, in<br />

seltenen Fällen wurden Gülle o<strong>der</strong> Stallmist im Herbst ausgebracht.<br />

Mineralische N-<strong>Düngung</strong>: Die im Folgenden verwendeten Zahlen zur <strong>Düngung</strong> beziehen sich <strong>auf</strong> die<br />

gedüngten N-Mengen, ohne Anrechnung von Nmin. Im Herbst wurde kein N ausgebracht. Die Nmin-<br />

Gehalte lagen zu Vegetationsbeginn zwischen 12 und 92 kg/ha, im Mittel bei 27 kg/ha. In allen N-<br />

Varianten wurden die Gaben im Verhältnis 50:50 zweigeteilt. Die erste Gabe erfolgte bei Vegetationsbeginn<br />

als ASS, die zweite Gabe ca. drei bis vier Wochen später als KAS. Dies bedeutet: Es wurde<br />

nicht nur <strong>der</strong> Nährstoff „N“ gesteigert, son<strong>der</strong>n auch „S“. Aus vielen gleichzeitig und früher durchgeführten<br />

S-Steigerungsversuchen heraus sind wir jedoch recht sicher, dass die gleichzeitige Ausbringung<br />

von S hier keinen wesentlichen Anteil am Zustandekommen des <strong>Düngung</strong>seffekts in den Versuchen<br />

hat.<br />

Die <strong>Ölgehalt</strong>sbestimmung erfolgte mit <strong>der</strong> NIRS-Methode, die kalibriert und validiert wurde <strong>auf</strong> Basis<br />

<strong>der</strong> VD<strong>LUFA</strong>-Methode und überprüft wurde durch (erfolgreiche) Teilnahme an allen Ringuntersuchungen<br />

<strong>der</strong> VD<strong>LUFA</strong>-Qualitätssicherung (NIRS-GmbH). Die Messungen erfolgten an vorher gereinigten<br />

Proben, bei hohem Besatz ist also <strong>der</strong> <strong>Ölgehalt</strong> in <strong>der</strong> Originalprobe niedriger. Die Angaben in den<br />

Abbildungen sind <strong>auf</strong> eine Feuchte von 9 % umgerechnet, die auch als Basis für den Basispreis nach<br />

Ölmühlenbedingungen dient.<br />

Statistik: Die relativen Standardabweichungen <strong>der</strong> Versuchs-Mittelwerte liegen bei 5-15 %; dies sind<br />

übliche Werte für diese Art Versuche. Die Kurvenanpassungen erfolgten oberhalb 140 kg N/ha mittels<br />

Regressiongleichungen 3. Grades, um Optima zu finden und das Auge des Betrachters zu leiten.<br />

1


Bei <strong>der</strong> Sichtung <strong>der</strong> Daten wurde offenbar, dass es in den Versuchen differenzierte Ergebnisse und<br />

Schlussfolgerungen in Abhängigkeit vom <strong>Ertrag</strong>sniveau gibt. Daher haben wir in den Abbildungen<br />

sowohl den Mittelwert aller stark besetzten Versuchsglie<strong>der</strong> (0, 140, 180, 220, 260 kg N/ha) dargestellt,<br />

als auch den Mittelwert <strong>der</strong> acht Versuche mit den höchsten Erträgen (= hohes <strong>Ertrag</strong>sniveau)<br />

und <strong>der</strong> acht Versuche mit den niedrigsten (= niedriges <strong>Ertrag</strong>sniveau).<br />

Ergebnisse<br />

Der Kornertrag von Raps bei steigendem N-Angebot ist in Abbildung 1 dargestellt. Im<br />

Mittel aller Versuche steigt bis zu einem Angebot von 220 kg N/ha <strong>der</strong> <strong>Ertrag</strong> <strong>auf</strong><br />

43,3 dt/ha an und fällt dann leicht ab. Bei dem deutlich höheren <strong>Ertrag</strong>sniveau <strong>der</strong> acht<br />

Versuche mit den höchsten Erträgen steigt bis zu einem N-Angebot von 260 kg N/ha <strong>der</strong><br />

Kornertrag <strong>auf</strong> 49,5 dt/ha an. Diese Versuche stammen aus den Jahren 1999, 2004 und<br />

2005. Die acht Versuche mit den „niedrigsten“ Erträgen haben ein <strong>Ertrag</strong>sniveau von<br />

39 dt/ha und wurden in den Jahren 1998, 2001 und 2002 durchgeführt. Es ist in diesem<br />

Datensatz nicht möglich, Sorten-, Standort- und Jahreseffekt zu trennen, da nicht alle<br />

Sorten im gleichen Jahr am gleichen Standort angebaut wurden.<br />

Abb. 1: Kornertrag von Raps in Abhängigkeit von <strong>der</strong> N-<strong>Düngung</strong>, 33 Versuche,<br />

1998-2005<br />

Diese Ergebnisse stimmen insgesamt recht gut mit Veröffentlichungen <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahre und mit <strong>Düngung</strong>sempfehlungen überein, die allein <strong>auf</strong> die Optimierung des Kornertrags<br />

abzielen. Für den maximalen Kornertrag sind 220-250 kg N/ha nötig. Festzuhalten<br />

bleibt, dass die Unterschreitungen dieser N-Menge bei allen <strong>Ertrag</strong>sniveaus zu deutlichen<br />

<strong>Ertrag</strong>smin<strong>der</strong>ungen führen. Überschreitungen führen vor allem beim niedrigen<br />

<strong>Ertrag</strong>sniveau zu <strong>Ertrag</strong>smin<strong>der</strong>ungen.<br />

2


Der <strong>Ölgehalt</strong> im Rapskorn, auch als Rohfett bezeichnet, ist in <strong>der</strong> Vergangenheit wesentlich<br />

seltener bei <strong>der</strong> Auswertung von N-<strong>Düngung</strong>sversuchen betrachtet worden. Dies<br />

liegt zum einen daran, dass die Bestimmung des <strong>Ölgehalt</strong>es selbst arbeits<strong>auf</strong>wendig ist<br />

und zum an<strong>der</strong>en chemischer Kenntnisse bedarf. Die daraus resultierenden Kosten sind<br />

vielfach ein Hin<strong>der</strong>ungsgrund für die Bestimmung in Standardversuchen. In den vorliegenden<br />

Versuchen wurde <strong>der</strong> <strong>Ölgehalt</strong> in allen Versuchsglie<strong>der</strong>n aller Versuche bestimmt<br />

und, wie im Handel üblich, <strong>auf</strong> 9 % Feuchte normiert.<br />

Abbildung 2 zeigt die <strong>Ölgehalt</strong>e <strong>der</strong> Rapssaat in Abhängigkeit von <strong>der</strong> N-Versorgung. Die<br />

absoluten <strong>Ölgehalt</strong>e liegen für die ungedüngte Variante im Mittel aller Versuche bei<br />

45,9 % Öl und sind damit erstaunlich hoch. Mehr als 90 % <strong>der</strong> gedüngten Varianten aller<br />

Versuche weisen niedrigere <strong>Ölgehalt</strong>e <strong>auf</strong>. Erstaunlicherweise unterschreitet keine Probe<br />

den Wert von 40% Öl, den Bezugswert für die Abrechnung nach Ölmühlenbedingungen.<br />

Abb. 2: <strong>Ölgehalt</strong>e (Rohfett) von Raps in Abhängigkeit von <strong>der</strong> N-<strong>Düngung</strong>,<br />

33 Versuche, 1998-2005<br />

Die höchsten <strong>Ölgehalt</strong>e werden in den Versuchen gemessen, welche auch die höchsten<br />

Erträge haben. Bei den Versuchen mit niedrigem <strong>Ertrag</strong>sniveau und einem Optimum von<br />

39 dt/ha werden mit steigen<strong>der</strong> N-<strong>Düngung</strong> die niedrigsten <strong>Ölgehalt</strong>e festgestellt. Hier<br />

liegen die <strong>Ölgehalt</strong>e im Mittel <strong>der</strong> <strong>Düngung</strong>sstufen um 1,5 % Öl niedriger als beim hohen<br />

<strong>Ertrag</strong>sniveau. Bei allen Versuchen nimmt <strong>der</strong> <strong>Ölgehalt</strong> im Mittel um etwa 1 % je 100 kg<br />

N ab. Im Extrem wurden im einzelnen Versuch jedoch auch Abnahmen um bis zu 5 %<br />

bei hoher N-<strong>Düngung</strong> festgestellt. Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, dass<br />

das N-bedingte <strong>Ertrag</strong>smaximum für den Kornertrag und das Maximum des <strong>Ölgehalt</strong>es<br />

nicht zusammen fallen.<br />

3


Bei Verk<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Rapssaat ohne Berücksichtigung von Produktionsfaktoren haben die<br />

Erlöskurven ihre Optima bei den gleichen N-<strong>Düngung</strong>sstufen wie die in Abb. 1<br />

dargestellten Kornerträge. Vereinfachend soll hier untersucht werden, inwieweit sich die<br />

<strong>Ertrag</strong>soptima und die Erlösoptima unterscheiden, wenn die N-Düngerkosten<br />

berücksichtigt werden. Wir haben dazu einen konservativen Ansatz gewählt und das<br />

Kilogramm Stickstoff mit 0,50 EUR veranschlagt. Die Abbildung 3 zeigt den um die N-<br />

Düngerkosten bereinigten Erlös aus dem Kornertrag <strong>der</strong> Abbildung 1 (Annahme: 22,50<br />

EUR pro dt Rapssaat, 0,50 EUR kg pro kg N).<br />

Über alle Versuche und Varianten (einschließlich <strong>der</strong> Null-Variante) betrachtet, liegt <strong>der</strong><br />

um die N-Düngerkosten bereinigte Erlös zwischen 600 und 1100 EUR pro Hektar. Im<br />

Mittel aller Versuche liegt die optimale N-Versorgung um 220 kg N/ha, bei höheren Gaben<br />

ist die Abnahme <strong>der</strong> Erlöse selbstverständlich deutlicher als beim <strong>Ertrag</strong>. Für die<br />

Versuche mit den höchsten Erträgen liegt das <strong>Düngung</strong>soptimum mit 230 kg N/ha geringfügig<br />

höher, allerdings ist hier das Optimum des Erlöses um 130 EUR höher. Für das<br />

„niedrige“ <strong>Ertrag</strong>sniveau steigen die Erlöse zwischen 140 und 200 kg N/ha relativ<br />

schwach an, jedoch fällt <strong>der</strong> Erlös bei Überschreitung von 200 kg N/ha deutlich ab.<br />

Überschreitungen des Optimums sind daher betriebswirtschaftlich sehr viel problematischer<br />

als Unterschreitungen. Das Gleiche gilt für die Umweltwirkungen.<br />

Abb. 3: N-Düngerkosten-bereinigter Erlös von Raps in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

N-<strong>Düngung</strong>, 33 Versuche, 1998-2005;<br />

Annahme: Erlös von 22,50 EUR pro dt Raps, Kosten von 0,50 EUR pro kg N<br />

4


Zwischen Erfassungshandel und Maklern/Ölmühlen üblich ist die Abrechnung nach Ölmühlenbedingungen,<br />

wenn große Partien gehandelt werden. Diese berücksichtigen Abweichungen<br />

von einem Standard-<strong>Ölgehalt</strong> durch Zu- bzw. Abschläge <strong>auf</strong> einen Basispreis<br />

und finden auch Anwendung gegenüber Produzenten. Es soll dargestellt werden,<br />

inwieweit sich das Optimum <strong>der</strong> N-Versorgung unter Erlösgesichtpunkten verän<strong>der</strong>t,<br />

wenn nach den üblichen Ölmühlenbedingungen abgerechnet wird und zusätzlich die N-<br />

Düngerkosten Berücksichtigung finden (Annahme: Basispreis 22,50 EUR pro dt Rapssaat<br />

bei 40 % <strong>Ölgehalt</strong>, pro Prozent Öl Über- o<strong>der</strong> Unterschreitung von 40 % werden<br />

1,5 % des Basispreises zu- o<strong>der</strong> abgezogen, 0,50 EUR pro kg N). Hier soll <strong>auf</strong> die Problematik<br />

<strong>der</strong> Probenahme und <strong>der</strong> analytischen <strong>Ölgehalt</strong>sbestimmung selbst nicht eingegangen<br />

werden.<br />

Den um die N-Düngerkosten bereinigten Erlös nach Ölmühlenbedingungen zeigt die Abbildung<br />

4. Im Vergleich zu Abbildung 3 fällt <strong>auf</strong>, dass bei zugrunde liegendem Basispreis<br />

von 22,5 EUR/dt die Berücksichtigung <strong>der</strong> <strong>Ölgehalt</strong>e nach Ölmühlenbedingungen zu einem<br />

um etwa 80 EUR/ha höheren, düngerkostenbereinigten Erlös führt. Um diesen Unterschied<br />

auszugleichen, müsste bei einem <strong>Ertrag</strong> von 45 dt/ha <strong>der</strong> Preis pro Dezitonne<br />

bei Bezahlung nach <strong>Ertrag</strong> um etwa 1,80 EUR höher sein als nach Ölmühlenbedingungen.<br />

Abb. 4: N-Düngerkosten-bereinigter Erlös von Raps nach Ölmühlenbedingungen in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> N-<strong>Düngung</strong>, 33 Versuche, 1998-2005<br />

Annahme: Basispreis von 22,50 EUR pro dt Raps bei 40 % <strong>Ölgehalt</strong>, Zu- bzw.<br />

Abschläge von 1,5 % des Basispreises bei Über- o<strong>der</strong> Unterschreitung von<br />

40 % Öl; Kosten von 0,50 EUR pro kg N<br />

5


Der um die N-Düngerkosten bereinigte Erlös liegt zwischen 600 und 1100 EUR pro Hektar,<br />

wenn man alle Versuche und Varianten einschließlich <strong>der</strong> Null-Variante betrachtet.<br />

Im Mittel aller Versuche liegt die optimale N-Versorgung zwischen 200 und 220 kg N/ha,<br />

bei höheren N-Gaben ist bereits eine Abnahme <strong>der</strong> Erlöse zu verzeichnen. Für die Versuche<br />

mit den höchsten Erträgen ist das Optimum des <strong>Ertrag</strong>es um 170 EUR höher und<br />

liegt näher bei 230 kg N/ha. Beim „niedrigeren“ <strong>Ertrag</strong>sniveau wird <strong>der</strong> höchste Erlös<br />

zwischen 180 und 210 kg N/ha erzielt – allerdings führen hier Überschreitungen zu drastischen<br />

Erlöseinbußen, während Unterschreitungen eher einen geringen Effekt haben.<br />

Nach den vorliegenden Ergebnissen ist eine Unterschreitung des N-Versorgungsoptimums<br />

beim niedrigen <strong>Ertrag</strong>sniveau längst nicht so gefährlich wie eine Überschreitung.<br />

Mit einer <strong>Düngung</strong> von 140 kg N/ha würden höhere Erlöse erzielt werden als mit<br />

einer <strong>Düngung</strong> von 260 kg N/ha.<br />

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen<br />

Im Mittel von 33 Versuchen über acht Jahre an verschiedenen Standorten und mit gängigen<br />

Rapssorten wurde ein <strong>Ertrag</strong> von 39 und 43 dt unter Einsatz von etwa 220-230 kg<br />

N/ha erzielt. Für ein <strong>Ertrag</strong>niveau von 50 dt waren im Mittel von 8 Versuchen etwa 250<br />

kg N/ha nötig. Diese Unterschiede in <strong>der</strong> notwendigen Düngermenge erscheinen in Anbetracht<br />

<strong>der</strong> <strong>Ertrag</strong>sunterschiede gering.<br />

Die N-<strong>Düngung</strong> wirkt sich mit einer Abnahme von etwa 1 % Öl pro 100 kg N negativ <strong>auf</strong><br />

den <strong>Ölgehalt</strong> <strong>der</strong> Saat aus. Daher steigt <strong>der</strong> Ölertrag geringer an als <strong>der</strong> Kornertrag.<br />

Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> N-Düngerkosten wird das Optimum <strong>der</strong> N-Versorgung bei<br />

einem <strong>Ertrag</strong>sniveau von 39 dt/ha und 43 dt/ha breiter und reicht von 180 bis 220 kg<br />

N/ha, darüber fällt <strong>der</strong> N-Düngerkostenbereinigte Erlös ab. Dieser Abfall ist beim „niedrigen“<br />

<strong>Ertrag</strong>sniveau beson<strong>der</strong>s ausgeprägt. Bei einem <strong>Ertrag</strong>sniveau von 50 dt/ha liegt<br />

das Optimum <strong>der</strong> N-Versorgung bei 230 kg N, dieses Optimum erscheint im Mittel <strong>der</strong><br />

Versuche recht eng zu sein.<br />

Wird neben den N-Düngerkosten auch <strong>der</strong> <strong>Ölgehalt</strong> in <strong>der</strong> Preisfindung berücksichtigt, so<br />

verän<strong>der</strong>n sich die optimalen N-Düngermengen für die drei Ertagsniveaus nur unwesentlich<br />

gegenüber <strong>der</strong> Betrachtung des allein um die N-Düngerkosten bereinigten Erlöses.<br />

Die Erlöse steigen jedoch beim hohen <strong>Ertrag</strong>sniveau stärker an als beim niedrigen. Das<br />

ökonomische Optimum wird beim hohen <strong>Ertrag</strong>sniveau enger.<br />

Wahrscheinlich liegt das ökonomische Optimum für die Produktion <strong>der</strong> für die meisten<br />

Anbaugebiete Deutschlands unter Praxisbedingungen üblichen Erträge von etwa<br />

40 dt/ha Raps bei Berücksichtigung des Ölertrages bei einer Düngermenge von etwa<br />

170-210 kg N/ha und damit – für uns erstaunlich – nur ca. 30 kg N/ha unter <strong>der</strong> optimalen<br />

Düngermenge für den Ölertrag. Überschreitungen dieser N-<strong>Düngung</strong> haben aber bei<br />

<strong>der</strong> Abrechnung nach Ölmühlenbedingungen bei allen <strong>Ertrag</strong>sniveaus sehr viel größere<br />

wirtschaftliche Konsequenzen als bei Abrechnung nach Kornertrag. Überschreitungen<br />

<strong>der</strong> optimalen Düngermengen sind damit ökonomisch und ggf. ökologisch wesentlich<br />

kritischer einzuschätzen als Unterschreitungen.<br />

Bei solch engen Optima wird die Bestimmung des N-Versorgungszustandes <strong>der</strong> Pflanze,<br />

die <strong>der</strong> <strong>Düngung</strong> zugrunde liegende realistische <strong>Ertrag</strong>serwartung, aber auch die verwendete<br />

Streutechnik zunehmend bedeutsam.<br />

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