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Njet! - Website der Kommunistischen Jugend Schweiz

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16 Schwerpunkt<br />

50'000 Menschen demonstrieren am 22. März 2003 gegen den Irakkrieg. Damals unterstützte<br />

die GSoA den Wi<strong>der</strong>stand gegen Krieg massgeblich. Allerdings waren auch grosse Teile <strong>der</strong> deutschen<br />

und schweizerischen Kapitalisten gegen den US-Krieg.<br />

Mit grossem Einfluss...<br />

Diese Funktionen <strong>der</strong> GSoA sind umso fataler, je<br />

grösser ihr Einfluss ist. Die GSoA hat einen riesigen<br />

Einfluss auf Sozialdemokraten und Grüne. Das ergibt<br />

sich schon durch die Personalunionen in ihr: Jonas<br />

Zürcher ist nicht nur Sekretär <strong>der</strong> GSoA, son<strong>der</strong>n<br />

sitzt auch in <strong>der</strong> Ge- schäftsleitung<br />

<strong>der</strong> Juso. Cordula Bieri ist im Vorstand<br />

<strong>der</strong> Jungen Grünen;<br />

Jo Lang war Nationalrat<br />

<strong>der</strong> Grünen...<br />

In dieser Hinsicht ist<br />

die GSoA die Denkfabrik<br />

<strong>der</strong> parlamentarischen<br />

Linken. Denkwürdig<br />

etwa <strong>der</strong> Ausspruch<br />

von Franziska Ben<strong>der</strong>:<br />

«Die Grünen<br />

tun sowieso, was<br />

wir vorschlagen.»<br />

Und da getan wird,<br />

was die GSoA sagt,<br />

und die GSoA<br />

«Nein!» zum Völkerrecht<br />

sagt, ist es<br />

nicht verwun<strong>der</strong>lich,<br />

dass we<strong>der</strong> Sozialdemokraten<br />

noch<br />

Grüne irgendetwas<br />

in dieser Richtung<br />

unternehmen. Auf<br />

Anfrage <strong>der</strong> Kom-<br />

Ein KJ-Aktivist aus Zürich<br />

Ein Regionalgruppentreffen <strong>der</strong> GSoA in Zürich. Thema<br />

Syrien.<br />

«Im grossen Büro <strong>der</strong> GSoA, umgeben von dutzenden<br />

Magazinen, noch mehr Büchern, ungezählten<br />

Zeitungen sitze ich im Kreis <strong>der</strong> acht GSoA-Aktivisten.<br />

Von denen die Hälfte bezahlte Sekretäre sind.<br />

Wir wollen über Syrien sprechen. Um uns zu informieren,<br />

lesen wir – die NZZ. Als ich vorschlage,<br />

dass man doch auch einen Blick in die «junge Welt»<br />

– eine nette, linke, marxistische Zeitung aus<br />

Deutschland – werfen könnte, schüttelt Nicolai nur<br />

den Kopf. «Zu dogmatisch.» Naja, wer die NZZ für<br />

den Gipfel von Objektivität hält, dem muss wohl alles<br />

an<strong>der</strong>e als eng erscheinen...<br />

Zu eng ist ihm auch die Volkssouveränität. Die sei<br />

«nicht angemessen» in Bezug auf Syrien. Es ginge<br />

jetzt um Solidarität. Mit <strong>der</strong> Bevölkerung. Alle stimmen<br />

ihm zu. Später lese ich dann von Solidarität,<br />

aber mit den Aufständischen.<br />

Ich frage, wie es mit dem Eintreten gegen einen<br />

möglichen Krieg aussieht. Und man versichert mir,<br />

dass die GSoA jede Kriegsbestrebung bekämpfen<br />

wird. Das habe ich auch geglaubt. Heute bin ich<br />

aber klüger: Von <strong>der</strong> Türkei wird auf Syrien geschossen,<br />

die Kriegsvorbereitungen laufen. Dazu<br />

hat die GSoA noch nicht ein Wort verloren.»<br />

munistischen <strong>Jugend</strong> nach Völkerrecht und dem Appell<br />

für Frieden in Syrien erhielt sie von <strong>der</strong> GSoA und<br />

den Jungen Grünen teils wortgleiche Antworten. Und<br />

1 5 Diese Antwort erhielt die Kommunistische <strong>Jugend</strong> am 26. August 201 2.<br />

1 6 Marco Geissbühler, «Ein linkes Ja zur militärischen Intervention?», in: vorwärts, 8. April 2011<br />

wenn die «Erklärung von Bern» in ihrer Ablehnung<br />

eben jenes Appells nebenbei erwähnt, dass sie «bei<br />

Fragen zu Waffenexport» «sehr eng mit <strong>der</strong> GsoA»<br />

1 5 zusammenarbeitet, wird deutlich, welche Rolle<br />

die GSoA innert <strong>der</strong> Linken spielt.<br />

...kommt eine grosse Katastrophe<br />

Wohin kann die GSoA führen? Marco Geissbühler.<br />

Er ist GSoA-Mitglied, in <strong>der</strong> Juso, im<br />

Vorstand einer Bezirks-SP in Zürich.<br />

Lei<strong>der</strong> ist er auch jemand, <strong>der</strong> einen<br />

Krieg durchaus akzeptiert. Über die<br />

Bombardierung Libyens schrieb er:<br />

«Deshalb gilt es im Kontext <strong>der</strong> Situation<br />

vorliegende Intervention zu<br />

akzeptieren und ein Stück weit – insofern<br />

damit ein massives Massaker<br />

an <strong>der</strong> Zivilbevölkerung<br />

vermutlich verhin<strong>der</strong>t werden konnte<br />

– sogar zu begrüssen. Damit einher<br />

geht die Akzeptanz von Überflügen<br />

durch fremde Streitkräfte über<br />

<strong>Schweiz</strong>er Territorium, solange diese<br />

im Rahmen <strong>der</strong> UNO-Resolution<br />

1 973 geschehen.» 1 6<br />

Die Intervention akzeptieren, sie<br />

sogar begrüssen. Die Bombenangriffe<br />

auf Libyen auch begrüssen?<br />

Marco Geissbühler sieht sich als<br />

Linker. Vielleicht ist er es auch. Er<br />

sieht sich als Teil <strong>der</strong> Friedensbewegung.<br />

Auch das mag er sein. Teil<br />

<strong>der</strong> selben Friedensbewegung, die<br />

sich nicht dazu durchringen kann, den Krieg abzulehnen.<br />

Teil <strong>der</strong> GSoA. Die <strong>Schweiz</strong> braucht eine<br />

an<strong>der</strong>e Friedensbewegung!<br />

Yoyo, Zürich

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