KURZGUTACHTEN ZUM FREIBAD MENNE
KURZGUTACHTEN ZUM FREIBAD MENNE
KURZGUTACHTEN ZUM FREIBAD MENNE
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Inhaltsverzeichnis<br />
9 Vorbemerkungen<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
9 Kurzgutachten Fa. THALEN CONSULT GmbH Bädertechnik<br />
9 Darstellung des Investitionsbedarfs<br />
9 Plan: Gewinn- und Verlustrechnung<br />
9 Ergänzende Überlegungen<br />
9 Eckpunkte der Vertragsgestaltung<br />
9 Mustervertrag<br />
9 Anlagen<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
Erarbeitet und zusammengestellt von:<br />
Reinhold Wiemers<br />
Günter Wiegard<br />
Anton Wiemers<br />
Karl Oskamp<br />
1
Vorbemerkungen<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Das Freibad wurde 1974 eingeweiht. Mit großem dörflichen Engagement und eigenen finanziellen<br />
Mitteln wurde diese Einrichtung geschaffen. Menne und die Region haben eine Freizeiteinrichtung,<br />
die lebhaft genutzt und auch in die Fremdenverkehrsförderung mit eingebunden wurde. Auf diese<br />
Bürgerleistung war und ist Menne zu recht stolz.<br />
Das Freibad ist eine bedeutende Infrastruktureinrichtung. Sie wird in den Sommermonaten von<br />
den Bewohnern der Ortsteile Menne, Nörde, Hohenwepel, Ossendorf, Dössel und Gästen aus<br />
angrenzenden Stadtgebieten wie Volkmarsen, Diemelstadt, Willebadessen und Borgentreich gern<br />
angenommen. Das Bad hat seinen eigenen Charakter und wird deshalb als Ergänzung und<br />
Bereicherung zu anderen bestehenden Bädern gesehen.<br />
Um das Bad im Bestand zur erhalten und den langfristigen Betrieb sicherzustellen, wurde am<br />
15.05.2003 der Förderverein Freibad Menne e. V. gegründet. Dem Verein sind inzwischen über<br />
300 Mitglieder beigetreten, ohne dass besondere Aktionen zur Mitgliederwerbung durchgeführt<br />
wurden. Auch die über 1300 gesammelten Unterschriften von Personen, die sich für den<br />
Weiterbetrieb des Freibades Menne ausgesprochen haben, unterstreichen dies.<br />
Über die eigentliche Bedeutung des Freibades hinaus, wird auf folgende weitere Aspekte<br />
hingewiesen:<br />
¾ In unmittelbarer Nähe des Freibades Menne befinden sich weitere Sportstätten wie der<br />
Fußballplatz und Tennisplätze sowie im Gebäude der Schießsportverein mit seinen<br />
Möglichkeiten. Das Sportzentrum Menne kann offensiv werbend genutzt werden.<br />
¾ Für Jugendliche ist das Freibad Menne eine wichtige Einrichtung für die Freizeitgestaltung.<br />
Über die Schulbesuche hinaus ist es ein wichtiger Ort für gemeinsame Aktivitäten zur<br />
Sozialisierung. Schon heute bietet sich die Gesamtanlage zur Durchführung von<br />
Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche an.<br />
Infolge knapper werdender finanzieller Mittel haben Verwaltung und Rat der Stadt Warburg<br />
dargestellt, dass allein die Konzentration auf ein Bad im Stadtgebiet noch finanzierbar sei. Diese<br />
Überlegungen wurden angestellt, bevor es den Förderverein gab. Nach Gründung ist eine neue<br />
„Geschäftsgrundlage“ eingetreten.<br />
Das Urlaubsverhalten wird sich in Zukunft mehr in Richtung „Urlaub in Deutschland“ verändern. Es<br />
könnte sich als mutige Entscheidung im Sinne einer Zukunftsinvestition herausstellen, wenn das<br />
Freibad Menne in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein in seinem Bestand langfristig<br />
erhalten bleibt. Das bürgerschaftliche Engagement ist ein unschätzbarer Wert an sich, den es<br />
aufzunehmen und im Interesse der Stadt Warburg beispielgebend zu nutzen gilt<br />
Mit dieser Entscheidung gelingt der Stadt eine Investition in die Zukunft und sie schafft die<br />
Optionen auf die Einrichtung eines Wohnmobilhafens sowie einer Ferienhaussiedlung und kann<br />
damit für Image und Attraktivität der Stadt punkten.<br />
Mit dem nachfolgenden Konzept wird überzeugend dargestellt, wie das Freibad in Menne in<br />
Kooperation mit dem Förderverein weiter betrieben werden kann.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
2
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
THALEN CONSULT - BÄDERPLANUNG<br />
THALEN CONSULT GMBH, BAHNHOFSTR. 18, 26340 ZETEL, TEL.04453-936-139, FAX 04453-4030, E-MAIL tc_zetel@thalen.de<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
3
1. Ausgangssituation und Aufgabenstellung<br />
2. Bestandsanalyse<br />
2.1 Standortbetrachtung<br />
2.2 Beckenanlage<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
2.2.1 Schwimmer- / Nichtschwimmerbecken<br />
2.2.2 Kinderbecken<br />
2.3 Badewasseraufbereitung<br />
2.4 Heizungsanlage<br />
2.5 Gebäude + Freianlagen<br />
3. Sanierungskonzept<br />
4. Kosten<br />
3.1 Sicherung und Erhalt des Bestandes<br />
3.1.1 Schwimmer- / Nichtschwimmerbecken<br />
3.1.2 Kinderbecken<br />
3.1.3 Badewasseraufbereitung<br />
3.1.4 Heizungsanlagen + Sanitär<br />
3.1.5 Gebäude + Freianlagen<br />
3.1.6. Elektroinstallationsanlagen sowie Blitzschutz/Erdung<br />
4.1 Sicherung und Erhalt des Bestandes<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
4
Bild 1 – Situation Bestand<br />
2. Bestandsanalyse<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Die Bestandsanalyse ist das Ergebnis zweier Begehungen der Badanlage. Diese wurden<br />
durch einen Architekten und einen Fachingenieur für Gebäudetechnik und<br />
Badewasseraufbereitung der Thalen Consult durchgeführt. Eine Bewertung wurde<br />
ausschließlich nach dem sichtbaren Zustand der Anlagenteile vorgenommen, da detaillierte<br />
Planungsunterlagen und Objektdaten nicht zur Verfügung standen.<br />
2.1 Standortanalyse<br />
Das Freibad Menne befindet sich in reizvoller Hanglange unmittelbar am Ortsrand von<br />
Menne. Das Bad wird über die Straße "Waldbreite" erschlossen. Dort sind in ausreichender<br />
Zahl Einstellungsmöglichkeiten für PKW vorhanden. Die Freianlagen und Liegewiesen sind<br />
ausreichend bemessen. Der Baumbestand und die Topografie geben der Anlage einen<br />
parkähnlichen Charakter. Durch die Hanglage ergeben sich Ausblicke in die umgebende<br />
Landschaft.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
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Beckenanlage<br />
Kombiniertes Schwimmer- / Nichtschwimmerbecken<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Wasserfläche 422 m²<br />
Beckenabmessung 12,50 m x 33,33 m - 5 Schwimmbahnen<br />
Wassertiefe 1,15 m - 3,75 m<br />
Sprunganlage 3 m<br />
Bild 2 – Becken Bestand<br />
Das geflieste Becken ist mit einem hochliegenden Wasserspiegel, einer sogenannten<br />
Züricher Rinne, versehen. Dieser Rinnentyp findet auch heute noch im Bereich von<br />
Freizeitbecken Anwendung. Die Fliesenbeläge sind in einem dem Alter von 30 Jahren<br />
entsprechenden Zustand. Der Beckenkopf und die Fliesenbeläge sind zum Teil stark<br />
beschädigt. Diese Schäden sind reparabel, werden aber auch in Zukunft, im Rahmen der<br />
Instandhaltung, fortlaufend ausgebessert werden müssen.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
6
Bild 3 – Abplatzungen von Fliesen<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Am Beckenkörper selbst konnten keine sichtbaren Schäden (durchlaufende Risse)<br />
festgestellt werden. Die Dichtigkeit des Beckens wurde durch den Schwimmmeister<br />
bestätigt, es wurden keine erheblichen Wasserverluste wahrgenommen.<br />
Als Beckenhydraulik (Frischwasserverteilung, Schmutzabtrag) ist eine horizontale<br />
Längsdurchströmung vorhanden. Diese entspricht nicht der seit April 1997 geltenden DIN<br />
19643 - allerdings wurden die gemessenen Wasserwerte bislang nicht beanstandet.<br />
An der Beckenfunktion ist zu bemängeln, dass der Schwimmer-, Springer- und der<br />
Nichtschwimmerbereich nicht getrennt sind, die Nutzungen beeinträchtigen sich<br />
wechselseitig.<br />
Alles in allem kann der Betrieb der Beckenanlage nach Behebung der gravierenden<br />
Schäden weiter aufrecht werden.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
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2.2.2 Kinderbecken<br />
Wasserfläche ca. 60 m²<br />
Wassertiefe ca. 0,0 m - 0,40 m<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Das Kinderbecken ist als Betonbeckenkörper mit Chlor-Kautschuk Anstrich ausgeführt. Der<br />
Beckenkörper ist scharfkantig und insofern für Kinder verletzungsintensiv. Der Chlor-<br />
Kautschuk Anstrich blättert ab und muss regelmäßig erneuert werden, Farbpartikel können<br />
von den Kindern aufgenommen werden. Schmutzpartikel und organische Rückstände<br />
werden zurzeit nicht aus dem Becken abgeführt, da das Becken über keine<br />
Wasseraufbereitung und Beckenhydraulik verfügt. Das Becken wird einmal täglich mit<br />
Beckenwasser aus dem Schwimmer-/Nichtschwimmerbecken befüllt, Aufgrund der<br />
möglichen erhöhten Belastung mit Keimen im Kinderbecken ist dieser Zustand durch<br />
Sanierung wesentlich so zu verbessern, das eine Wasserqualität entsprechend der DIN<br />
19643 Teil 1 gewährleistet ist.<br />
Das Kinderbecken bietet zudem keine Wasserspielelemente über die das Element Wasser<br />
spielerisch entdeckt und erlebt werden kann. Am Kinderbecken besteht somit<br />
Handlungsbedarf.<br />
Bild 4 – Kinderbecken<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
8
2.3 Badewasseraufbereitung<br />
2.3.1 Zustand der bestehenden Anlage<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Die vorhandene Badwasseraufbereitungsanlage stammt in den Hauptbestandteilen aus<br />
dem Jahre 1974 und ist somit knapp 30 Jahre alt. Vor wenigen Jahren wurde eine<br />
Teilsanierung durchgeführt, wobei im Wesentlichen der Filterbehälter sowie die<br />
Filterfrontverrohrung erneuert wurden.<br />
Das vorhandene Aufbereitungssystem besteht in den Hauptbestandteilen aus einem<br />
Mehrschichtfilter (GFK ø 2,20 m), drei Umwälzpumpen, dem Spülluftgebläse, dem<br />
Marmorturm, der Chlorgasanlage sowie der Mess- und Regeltechnik.<br />
Der Umwälzvolumenstrom des Badewasseraufbereitungssystems beträgt ca. 110 m³/h<br />
(bemessen anhand des vorhandenen Filterquerschnittes mit einer<br />
Durchströmungsgeschwindigkeit von 30 m/h).<br />
Die Beckenhydraulik ist wie folgt vorzufinden:<br />
Vorhanden ist eine sogenannte horizontale Längsdurchströmung. Das aufbereitete,<br />
gechlorte Wasser wird auf einer Stirnseite des Beckens eingedüst. 50 % des<br />
Volumenstromes wird über die Schwallwasserrinne zum Schwallwasserbehälter und somit<br />
in den Kreislauf zurückgeführt.<br />
Die andere Hälfte des Volumenstromes wird über Einläufe in den gegenüberliegenden<br />
Beckenwänden bzw. im Beckenboden abgesaugt und wieder in den Filterkreislauf<br />
eingebunden.<br />
Sowohl ein Schwallwasser als auch ein Schlammwasserbehälter sind im Technikraum<br />
vorhanden. Die beiden abgemauerten Behälter sind nach oben offen. Die Abmessungen<br />
betragen jeweils 3,0 m x 3,0 m bei einer Nutzhöhe von 2,30 m, so dass ein Nutzvolumen<br />
von jeweils ca. 20 m³ vorhanden ist.<br />
Der Chlorgasraum befindet sich oberhalb des Technikraumes direkt am Rand der<br />
Badeplatte.<br />
Hinweise auf Undichtigkeiten innerhalb der Beckenlandschaft gibt es nicht.<br />
2.3.2 Auflistung der wesentlichen Sachverhalte<br />
1. Die vorhandene Beckenhydraulik als horizontale Längsdurchströmung entspricht<br />
nicht den Anforderungen der heutigen DIN 19643 (Ausgabe 1997). sondern<br />
entspricht dem damaligen Stand der Technik. Unabhängig der heute bekannten<br />
Schwachstellen ( z.B. vorhandene Totzonen ) dieser Beckenhydraulik ist es<br />
erforderlich, die vorgeschriebene Wasserqualität gemäß DIN 19643 Teil 1 zu<br />
gewährleisten. Die erforderliche Oberflächenreinigung des Beckenwassers ist nicht<br />
ausreichend gegeben.<br />
Aktuell gefordert ist eine vertikale Durchströmung, wobei der gesamte<br />
Umwälzvolumenstrom über die umlaufende Schwallwasserrinne abgeleitet wird.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
9
SOLL<br />
100% - Rinne<br />
IST<br />
100%<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
In Ausnahmefällen ist auch eine horizontale gegenläufige Querdurchströmung von<br />
beiden Längsseiten möglich, wobei auch hier 100 % über die Schwallwasserrinne<br />
abgeleitet werden muss.<br />
Die Art der vorhandenen Durchströmung hat zur Folge, dass das Reinwasser<br />
stärker gechlort eingebracht werden muss, damit die Wasserwerte auch auf der<br />
gegenüberliegenden Seite in 33 m Entfernung weitgehend eingehalten werden<br />
können.<br />
SOLL<br />
100% - Vertikaleinströmung<br />
Bild 5 - Verteilung der Verunreinigungen in Schwimmbecken<br />
2. Das Kinderbecken ist nicht an den Wasserkreislauf angeschlossen. Diese<br />
Verfahrensweise entspricht heute nicht mehr dem Stand der Technik. Da gerade<br />
Kinderbecken einer größeren Belastung ausgesetzt sind, wird eine permanente<br />
Wasseraufbereitung mit entsprechend hoher Keimtötungsgeschwindigkeit benötigt.<br />
3. Die überschläglich durchgeführten technischen Berechnungen zu den<br />
Badewasseraufbereitungsanlagen führen zu dem Ergebnis, dass die Soll-<br />
Umwälzwassermenge für das Schwimmer-/Nichtschwimmerbecken ca. 222 m³/h<br />
beträgt. Wenn hier noch die Einbindung eines neuen in der Wasserfläche auf ca. 30<br />
m² reduziertes Kinderbecken berücksichtigt wird, wäre ein<br />
Gesamtumwälzvolumenstrom von ca. 240 m³/h erforderlich.<br />
Die derzeitige Realität ist ein Volumenstrom von ca. 110 m³/h.<br />
4. Der vorhandenen Filterbehälter mit einem ø von 2,20 m sowie die dazugehörige<br />
Filterfrontverrohrung entsprechen zwar in der Qualität den aktuellen Anforderungen,<br />
die Quantität ist jedoch bei weitem nicht ausreichend.<br />
Zur Einhaltung der DIN 19643 wäre z.B. ein zusätzlicher Filterbehälter mit einem ø<br />
von 2,40 m erforderlich.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
50%<br />
IST<br />
50%<br />
10
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
5. Die vorhandene Verrohrung des Beckenwasserkreislaufes sowohl im Erdreich als<br />
auch in der Technikzentrale besteht aus Stahlrohr und ist in großen Teilen stark<br />
korrodiert.<br />
Wie das Rohrsystem im Erdreich aussieht, lässt sich allerdings ohne umfangreiche<br />
Untersuchungen nicht mit Bestimmtheit sagen.<br />
Bei einer Anpassung an geltende Normen müsste die gesamte<br />
Beckenwasserverrohrung erneuert werden. Wenn an der Beckenlandschaft keine<br />
wesentlichen Änderungen vorgenommen werden, ist hier sicherlich der<br />
Bestandsschutz anzuwenden.<br />
6. Die vorhandenen Schwallwasser- und Schlammwasserbehälter sind ausreichend<br />
groß bemessen, sie entsprechen sogar den heutigen Anforderungen.<br />
7. Eine automatische Filtersteuerung ist nicht vorhanden, aber auch nicht erforderlich.<br />
Das Filterspülprogramm kann auch weiterhin manuell durchgeführt werden.<br />
8. Die Mess- und Regeltechnik macht augenscheinlich einen wenig<br />
vertrauenserweckenden Eindruck.<br />
Eine detaillierte Überprüfung des Systems in Verbindung mit der Chlorgasanlage<br />
wäre noch vorzunehmen.<br />
9. Die kompletten elektrischen Schaltanlagen für die Badewassertechnik stammen<br />
noch aus der Herstellungszeit des Bades und entsprechen nicht den VDE-Vorschriften.<br />
Diese Anlagen sind entsprechend den VDE-Bestimmungen herzustellen.<br />
2.4 Wärmeversorgungsanlagen<br />
Die derzeitige Wärmeversorgung für das gesamte Freibad erfolgt durch zwei<br />
heizölbefeuerte Heizkessel.<br />
Es handelt sich dabei um:<br />
1 Heizkessel<br />
Fabrikat: Viessmann<br />
Baujahr: 1973<br />
Leistung: 465 - 558 kW<br />
sowie um:<br />
1 weitern Heizkessel<br />
Fabrikat: Viessmann<br />
Baujahr: 1973<br />
Leistung: 110 kW<br />
Die Warmwasserbereitung, bestehend aus einem 600 l Zellenspeicher, stammt ebenfalls<br />
aus dem Jahre 1974.<br />
Die einzelnen Heizkreise inkl. der Regelungen und Schaltanlagen sind ebenfalls<br />
ursprünglicher Natur.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
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<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Lediglich einige Heizungsumwälzpumpen wurden im Laufe der Jahre notgedrungen<br />
erneuert.<br />
Der Zustand der vorhandenen zwei Heizöltanks mit einem Fassungsvolumen von je ca.<br />
12.000 l konnte nicht überprüft werden.<br />
Erfahrungsgemäß kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Tanks nach wie vor<br />
in Ordnung sind.<br />
Dass die erforderliche öldichte Wanne im Heizöllagerraum in Ordnung ist und die<br />
erforderlichen sicherheitstechnischen Einrichtungen vorhanden sind, setzen wir voraus.<br />
Insgesamt bleibt festzustellen, dass die gesamte Heizungsanlage, mit Ausnahme der<br />
Heizöllagertanks, nicht nur aufgrund ihres Alters von 30 Jahren abgängig ist, sie entspricht<br />
ebenfalls in keinster Weise den Anforderungen an die Energieeinsparungsverordnung.<br />
Darüber hinaus ist zu bemerken, dass die gesamte Brauchwassererwärmungsanlage nicht<br />
der neuen Trinkwasserverordnung entspricht.<br />
In öffentlichen Einrichtungen dieser Art werden heute Warmwassersysteme zur<br />
Vermeidung des Legionellenwachstums verlangt. Das Problem "Legionellen" ist hier nicht<br />
ausreichend gelöst.<br />
2.5 Sanitärtechnische Anlagen<br />
Bei den sanitären Einrichtungen im Umkleidegebäude (Duschen und WC-Anlagen) ist<br />
deutlich ein Sanierungsstau feststellbar. Vor allem sind insgesamt Aufputzinstallationen<br />
vorhanden. Die gesamten Wasser- und Abwasserinstallationen im Umkleidegebäude,<br />
sowie auch im Außenbereich, stammen insgesamt aus der Herstellungszeit des Bades.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
12
Bild 6 – Duscharmatur<br />
2.6 Elektroinstallationsanlagen sowie Blitzschutz/Erdung<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Bei den durchgeführten Ortsbesichtigungen konnte leider keiner unserer<br />
Elektrofachingenieure aus terminlichen Gründen teilnehmen. Konkrete Aussagen hierzu<br />
sind deshalb nicht möglich. Die Besichtigung sollte ggf. nachgeholt werden.<br />
Der äußere Eindruck lässt jedoch darauf schließen, dass auch hier Sanierungen bzw.<br />
Anpassungen an heutige VDE-Vorschriften erforderlich werden.<br />
2.5 Gebäude und Freianlagen<br />
Das Umkleide- und Sanitärgebäude ist in seiner Substanz soweit sichtbar intakt. Dennoch<br />
ist ein jahrelanges Sanierungssystem offensichtlich und Maßnahmen der<br />
Bestandssicherung werden erforderlich. Darüber hinaus präsentiert sich das Gebäude in<br />
einem für den Besucher nicht sehr ansprechenden optischen Zustand.<br />
Die Umkleide- und Sanitärbereiche sind für das Bad ausreichend bemessen. Es fehlen ein<br />
Wickelraum, eine Behindertenumkleide sowie die Gruppenumkleiden. Die vorhandenen<br />
Sammelumkleiden waren für den Bedarf des Bades überdimensioniert und werden heute<br />
durch den örtlichen Musikverein als Proben- und Vereinsräume sinnvoll genutzt.<br />
Am Beckenumgang wird die Erneuerung der Pflasterung erforderlich, der vorhandene<br />
Belag ist beschädigt und durch unterschiedliche Setzung der Platten sehr uneben, so dass<br />
Verletzungsrisiken bestehen.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
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Bild 7 – Sanierungsstau am Gebäude<br />
3. Sanierungskonzept<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Für die Sanierung der Badanlage befassen wir uns mit dem Bestandsschutz, d.h. geltende<br />
Normen und Richtlinien (bezogen auf heutige Standards der Bäderplanung) kommen nicht<br />
zum Tragen. Die Gesundheit und Sicherheit der Badegäste wird gleichwohl gewährleistet.<br />
Im Falle der endgültigen Schließung der Badanlage müssen allerdings ebenfalls Kosten<br />
eingestellt werden. Diese Kosten betreffen den Abbruch der Badanlage oder die<br />
Überführung in eine neue Nutzung z.B. für die Gebäude.<br />
3.1 Sicherung und Erhalt des Bestandes (Bestandsschutz)<br />
3.1.1 Schwimmer-/Nichtschwimmerbecken<br />
Der Beckenkörper bleibt unverändert, lediglich die schadhaften Beckenköpfe und<br />
Fliesenbeläge werden saniert. Ausgespülte Fugen müssen verfüllt werden, es dürfen keine<br />
scharfkantigen Stellen verbleiben. Der Förderverein will diese Arbeiten in Eigeninitiative<br />
übernehmen.<br />
3.1.2 Kinderbecken<br />
Das Kinderbecken muss mit separatem Filterkreislauf saniert werden. Ein neues Becken<br />
könnte ein attraktiveres Angebot darstellen als das vorhandene Becken. Einige einfacher<br />
Wasserspielelemente (Sprühigel, Speier, etc.) ermöglichen Kleinstkindern das Element<br />
Wasser spielerisch für sich zu entdecken und zu erleben. Mit einem Sonnensegel über der<br />
Wasserfläche können Kleinkinder vor der Sonnenstrahlung geschützt werden.<br />
3.1.3 Badewasseraufbereitung<br />
Wie bereits in der Bestandsanalyse erwähnt, ist die bestehende Anlage mit den<br />
technischen bedingten Einschränkungen noch funktionsfähig.<br />
Sie weist jedoch altersbedingte Verschleißerscheinungen auf und erfüllt bei weitem nicht<br />
die heutigen Normen und Richtlinien.<br />
Im Rahmen des Bestandsschutzes könnte man wesentliche Elemente der<br />
Badewasseraufbereitung belassen wie sie sind. Eine Rücksprache mit dem zuständigen<br />
Gesundheitsamt ist allerdings erforderlich und angezeigt.<br />
1. Wenn dem so ist, dass die gemessenen Wasserwerte bislang nicht beanstandet<br />
wurden, und auch keine Wasserverluste im Erdreich zu verzeichnen sind, kann die<br />
bestehende Beckenhydraulik bleiben wie sie ist.<br />
2. Gleiches gilt für den vorhandenen Umwälzvolumenstrom von ca. 110 m³/h.<br />
Der vorhandene Filterbehälter aus GFK mit einem ø von 2,20 m könnte dann als<br />
ausreichend angesehen werden.<br />
Alle anderen Komponenten des Badewasseraufbereitungssystems müssen jedoch<br />
erneuert, bzw. ergänzt werden.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
14
Dieses ist im Einzelnen:<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
1. Komplette neue Verrohrung in der Technikzentrale<br />
2. Neue Umwälzpumpen<br />
3. Die Mess- und Regeltechnik ist komplett zu erneuern<br />
4. Kompletterneuerung der elektrischen Schaltanlagen<br />
5. Das Kinderbecken muss mit einer separaten neuen<br />
Badewasseraufbereitungsanlage ausgerüstet werden.<br />
3.1.4 Wärmeversorgungsanlagen<br />
Wie aus der Erläuterung zum Bestand erkennbar, ist die gesamte zentrale Heizungsanlage<br />
inkl. der Warmwasserbereitung als abgängig zu bezeichnen. Lediglich die vorhandene<br />
Öltankanlage sowie einige Heizkörper könnten in ein neues System übernommen werden.<br />
Nach überschläglichen Ermittlungen ist ein Heizkessel mit einer Leistung von 200 kW für<br />
die Beckenwasser- und Duschwassererwärmung als ausreichend anzusehen.<br />
Von diesem Heizkessel kann auch im Winter die Beheizung der von der Musikverein bzw.<br />
vom Fußballverein genutzten Räume erfolgen.<br />
Heutige Heizkessel haben auch im Teillastbetrieb einen hervorragenden Wirkungsgrad.<br />
Eine Solaranlage auf dem Dach des Umkleidegebäudes (Fläche ca. 200 m²) würde die<br />
Kosten zur Beckenwassererwärmung gegen Null reduzieren.<br />
3.1.5 Sanitärtechnische Anlagen<br />
Der festgestellte Sanierungsstau in diesem Bereich könnte vom Förderverein in<br />
Eigeninitiative übernommen werden.<br />
3.1.6 Elektroinstallationsanlagen sowie Blitzschutz/Erdung<br />
Wie bereits erwähnt, wurden diese Anlagen noch nicht im Detail untersucht.<br />
Da jedoch rein augenscheinlich Sanierungen erforderlich sind, ist für diesen Bereich in der<br />
Kostenschätzung ein entsprechender Ansatz vorgesehen.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
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Gebäude und Freianlagen<br />
Gebäude<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Im Zuge der Sanierung gilt auch am Gebäude der Bestandsschutz. Die Sanierung umfasst<br />
hauptsächlich Maßnahmen zur Sicherung der Gebäudesubstanz (z.B. Schutz der<br />
Betonkonstruktion durch Anstrich).<br />
Darüber hinaus müssen Schadstellen an Oberflächen, Einbauten und Treppen von<br />
welchen Verletzungsrisiken für Besucher ausgehen könnten beseitigt werden. Ein großer<br />
Teil dieser Arbeiten, sowie von gestalterischen Maßnahmen am Gebäude, können in<br />
Eigenleistung durch den Förderverein übernommen werden.<br />
Freianlagen<br />
Notwendig ist die Erneuerung der Pflasterung im Beckenumgang. Mit dem Neubau eines<br />
Kinderbeckens ist das vorhandene Becken abgängig. Durch auffüllen mit Sand und eine<br />
entsprechende Umgestaltung kann das alte Kinderbecken zu einem Sandspielplatz<br />
werden. In räumlicher Nähe zum neuen Kinderbecken entsteht so ein attraktiver Eltern-<br />
/Kindbereich. Auch diese Arbeiten kann der Förderverein in Eigenleistung übernehmen.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
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4. Kostenschätzung<br />
4.1 Sicherung und Erhalt des Bestandes<br />
4.1.1<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Schwimmer-/Nichtschwimmerbecken<br />
• Materialaufwand für Beckenkopfsanierung (Arbeiten durch<br />
Förderverein)<br />
4.1.2 Neues Kinderbecken aus Edelstahl<br />
WF ca. 33 m² mit Attraktionen<br />
• Edelstahlbecken mit Ausrüstung 39.000,00 ¼<br />
• Attraktionen 4.000,00 ¼<br />
• Erd- u. Stahlbetonarbeiten 9.000,00 ¼<br />
• Badewasseraufbereitungsanlage separat für KB 43.000,00 ¼<br />
• Anteilige Neugestaltung des Beckenumgangsber. 5.000,00 ¼<br />
• Sonnenschutzsegel 4.000,00 ¼<br />
4.1.3 Badewasseraufbereitungsanlage für Schwimmer-/<br />
Nichtschwimmerbecken<br />
• Kompl. neue Verrohrung in der Technikzentrale<br />
inkl. Wärmetauscher 13.500,00 ¼<br />
• Neue Umwälzpumpen 9.000,00 ¼<br />
• Mess- u. Regeltechnik 13.000,00 ¼<br />
• Schaltanlagen 12.500,00 ¼<br />
• Elt.-Installation 4.000,00 ¼<br />
4.1.4 Wärmeversorgungsanlagen<br />
• Heizkesselanlage ca. 200 kW 15.000,00 ¼<br />
• Schornsteinanlage 3.000,00 ¼<br />
• Warmwasserbereitung als legionellenabtötendes<br />
• System 6.000,00 ¼<br />
• Anschlüsse an Wärmetauscher SWB + KB 5.000,00 ¼<br />
• Anschlüsse an vorhandene statische Heizung 2.000,00 ¼<br />
• Anbindung an vorhandene Heizöltankanlage 1.000,00 ¼<br />
• Sonstiges 3.000,00 ¼<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
10.000,00 ¼<br />
98.000,00 ¼<br />
52.000,00 ¼<br />
35.000,00 ¼<br />
4.1.5 Sanitärtechnische Anlagen<br />
• Materialaufwand für Minimalsanierung (Arbeiten durch<br />
Förderverein)<br />
5.000,00 ¼<br />
4.1.6<br />
•<br />
Elektroinstallationsanlagen sowie Blitzschutz/Erdung 15.000,00 ¼<br />
4.1.7 Gebäude und Freianlagen<br />
• Materialaufwand für Minimalsanierung<br />
(Arbeiten durch Förderverein)<br />
Gesamtschätzkosten netto<br />
+ MWSt. 16 %<br />
Gesamtkosten für Sanierung u. Erhalt des Bestandes ca.<br />
15.000,00 ¼<br />
230.000,00 ¼<br />
36.800,00 ¼<br />
266.800,00 ¼<br />
17
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
- Ende THALEN Kurzgutachten –<br />
4. Kostenschätzung (FFM-modifiziert)<br />
4.1 Sicherung und Erhalt des Bestandes<br />
4.1.1<br />
Schwimmer-/Nichtschwimmerbecken<br />
• Materialaufwand für Beckenkopfsanierung (Arbeiten durch<br />
Förderverein)<br />
FFM Kinderbecken<br />
Wasserfläche ca. 33 m²<br />
• Einbindung in vorhandene Filtertechnik<br />
FFM Solarabsorberanlage<br />
4.1.3 Badewasseraufbereitungsanlage für Schwimmer-/<br />
Nichtschwimmerbecken<br />
• Kompl. neue Verrohrung in der Technikzentrale<br />
inkl. Wärmetauscher 13.500,00 ¼<br />
• Neue Umwälzpumpen 9.000,00 ¼<br />
• Mess- u. Regeltechnik 13.000,00 ¼<br />
• Schaltanlagen 12.500,00 ¼<br />
• Elt.-Installation 4.000,00 ¼<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
10.000,00 ¼<br />
35.000,00 ¼<br />
20.000,00 ¼<br />
52.000,00 ¼<br />
4.1.5 Sanitärtechnische Anlagen<br />
• Materialaufwand für Minimalsanierung (Arbeiten durch<br />
Förderverein)<br />
5.000,00 ¼<br />
4.1.6<br />
•<br />
Elektroinstallationsanlagen sowie Blitzschutz/Erdung 15.000,00 ¼<br />
4.1.7 Gebäude und Freianlagen<br />
• Materialaufwand für Minimalsanierung (Arbeiten durch<br />
Förderverein)<br />
FFM<br />
Gesamtschätzkosten netto<br />
+ MWSt. 16 %<br />
15.000,00 ¼<br />
152.000,00 ¼<br />
22.800,00 ¼<br />
FFM Gesamtkosten für Sanierung u. Erhalt des Bestandes ca. 174.800,00 ¼<br />
18
Ergänzende Bemerkungen:<br />
Alternative Kinderbecken<br />
Abbruch<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Durch bauliche Umgestaltung ( Einbau einer Überlaufrinne, Fliesen, Folie oder geprüften<br />
Kunststoffanstrich ) kann das Kinderbecken in Eigenleistung bauseits saniert werden. Das<br />
hier genutzte Badewasser könnte an den Wasserkreislauf der vorhandenen Filteranlage<br />
angeschlossen werden. Je nach Aufwand könnte auch eine eigene z.B. mobile<br />
Aufbereitungsanlage eingesetzt werden.<br />
Im Falle der endgültigen Schließung des Freibades wären verschiedene Maßnahmen nötig.<br />
¾ Das Becken müsste als Minimalbedingung aus Unfallschutzgründen gemäß den<br />
Auflagen des Gemeindeversicherungsverbandes abgesichert werden. Die<br />
Einrichtungs- und Folgekosten können von uns eher nur geschätzt werden.<br />
¾ Falls aus Umweltschutz- oder anderen Gründen eine Renaturierung gefordert wird,<br />
muss mit einem erheblicheren Aufwand gerechnet werden, da die jahrzehntelange<br />
Chlorung und der Anstrich aus Chlorkautschuk zur Entsorgung einer besonderen<br />
Behandlung bedarf.<br />
¾ Eine Nachnutzung des Grundstückes z.B. für eine Bebauung wäre erst nach<br />
Abbruch der Beckenanlage möglich. Die Kosten werden ohne weitere Detailprüfung<br />
vorsichtig auf ca. ¼ DOV XQWHUH *UHQ]H JHVFKlW]W<br />
¾ Die Unterhaltungsaufwendungen für das von Vereinen genutzte Gebäude bleiben<br />
zugunsten des Gesamtprojektes mit zu bedenken.<br />
Der Förderverein Freibad Menne e.V. geht zugunsten des Projektes davon aus, dass die MWSt.<br />
als Vorsteuer abgezogen kann werden. Damit ergibt sich ein Gesamtinvestitionsbedarf von<br />
¼<br />
Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass der Investitionsbedarf im Jahr 2004 bei rd.<br />
¼ liegt und dass in 2005 der Abschluss erfolgen kann.<br />
Hinsichtlich der Finanzierung der Investitionen sieht der Förderverein aussichtsreiche<br />
Möglichkeiten über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (Anlage in Kopie).<br />
Außerdem ergeben sich aus den Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen zur<br />
Förderung des Sportstättenbaus IV B 5/IV A 4-8712 Nr. 34/98 i.d.F. vom 12.07.2001<br />
Möglichkeiten. (Anlage in Kopie). Die Antragsfrist dafür läuft allerdings zum 31.12. dieses<br />
Jahres aus, so dass Eile geboten und vorsorglich kurzfristig entsprechende Förderanträge<br />
zu stellen sind.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
19
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung eines Betriebsjahres<br />
Warburg, den 14.11.2003<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
20
Vorbemerkungen<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Die nachfolgend aufgeführten Zahlenwerte und Erläuterungen basieren auf die von der Stadt<br />
Warburg zur Verfügung gestellte Kostenstellenrechnung des Freibads Menne.<br />
Der Betrieb des Freibads soll sich aus Kostengründen in zweierlei Hinsicht entscheidend ändern.<br />
Öffnungszeiten<br />
Die Öffnungszeiten sollen auf die Kernzeiten reduziert werden, wie folgt:<br />
Werktags 15.00 - 19.00 Uhr (früher: 13:00-20:00 Uhr)<br />
Sonntags 14.00 - 19,00 Uhr (früher: 12:00-19:00 Uhr)<br />
Der Öffnungszeitraum liegt zwischen dem 15. Mai und dem 15. September.<br />
Von den insgesamt 120 Öffnungstagen soll der Freibadbetrieb an Schlechtwettertagen ca. 20<br />
Tage nicht geöffnet werden. Die Bevölkerung wird über entsprechende Temperatureckwerte zu<br />
einem bestimmten Tageszeitpunkt in Kenntnis gesetzt, um eine eventuelle Nichtöffnung des<br />
Freibads einschätzen zu können.<br />
Kioskbetrieb<br />
Der Förderverein wird den Raum im Eingangsbereich an einen Kioskbetreiber verpachten. Ein<br />
Pachtentgelt soll lediglich in Form der unentgeltlich vom Pächter vorzunehmenden Reinigung des<br />
Sanitärbereichs erhoben werden. Der Kioskbetreiber soll ebenso unentgeltlich die Vereinnahmung<br />
der Eintrittsgelder übernehmen.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
21
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung eines Betriebsjahres<br />
Übersicht<br />
Eintrittsgelder EUR 20.000<br />
Personalkosten - EUR 12.700<br />
- Bademeister - EUR 10.200<br />
- Technische Leitung - EUR 2.500<br />
Energiekosten - EUR 19.200<br />
- Wasser - EUR 9.200<br />
- Strom - EUR 8.500<br />
- Heizöl - EUR 1.500<br />
Instandhaltung - EUR 6.000<br />
Sonstiges - EUR 2.100<br />
- Sanitärmaterial - EUR 600<br />
- Chemikalien - EUR 1.000<br />
- Verwaltungskosten - EUR 500<br />
Unterdeckung - EUR 20.000<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
22
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Erläuterungen zu den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Eintrittsgelder<br />
Die Basis für die Festlegung des Planwerts an Eintrittsgelder bildet die Eintrittsgeldeinnahme der<br />
Jahre 2001 und 2002 in Höhe von EUR 9.066 und EUR 11.979 (vgl. Aufzeichnungen der Stadt<br />
Warburg).<br />
Die Eintrittspreise sollen wie folgt erhöht werden.<br />
Erwachsene von ¼ 1,00 auf ¼ 2,00<br />
Kinder von ¼ 0,50 auf ¼ 1,00<br />
Das Eintrittsgeld soll statt von der Automateneinrichtung von dem ständig anwesenden Personal<br />
des Kioskbetreibers kassiert werden. Durch die vollständige Erhebung des Eintrittsgelds sieht der<br />
Förderverein eine Einnahmereserve von ca. 20 % gegenüber der zurzeit praktizierten<br />
Eintrittsgelderhebung.<br />
Unter Zugrundelegung einer Besuchsverteilung zwischen Erwachsenen und Kindern in Höhe von<br />
60 % zu 40 % entfällt auf die 100 Öffnungstage eine durchschnittliche Besucherzahl von 125 pro<br />
Tag.<br />
Personalkosten<br />
Der Personalstand für die Beaufsichtigung des Badebetriebs sollte ausschließlich von freiberuflichen<br />
Mitarbeitern auf Basis der 400 Euro Entgeltregelung erfolgen.<br />
Personalkosten Schwimm-Meister<br />
100 Öffnungstage entsprechen 430 Öffnungsstunden zuzüglich 2,5 Stunden pro Tag für sonstige<br />
Vor- und Nacharbeiten.<br />
Gesamtstunden 680<br />
Lohnsatz EUR 12,00 pro Stunde<br />
Sozialversicherungsanteil 25 %<br />
Gesamtkosten EUR 10.200<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
23
Personalkosten Technische Leitung<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Das Beschäftigungsverhältnis für einen für die Technik verantwortlichen Mitarbeiter soll ebenso<br />
wie bei dem Schwimm-Meister auf der Basis der 400 Euro Regelung eingegangen werden.<br />
Zeitaufwand pro Tag 1,25 Stunden<br />
Lohnsatz EURO 16,00 pro Stunde<br />
Sozialversicherungsanteil 25 %<br />
Gesamtkosten EURO 2.500<br />
Reinigungsarbeiten<br />
Die Reinigungsarbeiten im Sanitärbereich werde vom Pächter des Kioskbetriebs übernommen.<br />
Pflege der Park- / Gartenanlage<br />
Die Pflege der Park- / Gartenanlage wird vom Förderverein übernommen.<br />
Energiekosten<br />
Wasserkosten<br />
Die nachstehend aufgeführten Planwerte entsprechen im Ergebnis dem von der Stadt Warburg für<br />
das Jahr 2002 festgestellten Wert.<br />
Ersteinlass 500 Kubikmeter<br />
Verbrauch 1.800 Kubikmeter<br />
Preis pro Kubikmeter (Zu- und Ablass) EUR 4,00<br />
Gesamtkosten EUR 9.200<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
24
Stromkosten<br />
Gesamtkosten EUR 8.500<br />
(vgl. Kostenaufstellung der Stadt Warburg)<br />
Kosten Heizöl<br />
Die Wassertemperatur ist ständig auf 23º C zu halten.<br />
Heizölverbrauch (geschätzt) 4.250 Liter<br />
Kosten pro Liter Heizöl EUR 0,35<br />
Gesamtkosten EUR 1.500<br />
Instandhaltung<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Ein Grossteil der Instandhaltungsaufwendungen soll durch den Förderverein aufgefangen werden.<br />
Der Planaufwand für die Anschaffung von Verschleißteilen wird auf EUR 5.000 geschätzt.<br />
Zum Vergleich<br />
Der im Kostenstellenbericht der Stadt Warburg für die Jahre 2000 – 2002 aufgeführte durchschnittliche<br />
Jahresaufwand beträgt EUR 13.500.<br />
Von dem Aufwand dürfte ein Anteil in Höhe von EUR 1.500 auf die Pflege der Park- und<br />
Gartenanlage und der übrige Aufwand je zur Hälfte auf die Bereiche Personal- und<br />
Materialaufwand entfallen sein.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
25
Sonstige Kosten<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Die Ermittlung der nachstehend aufgeführten sonstigen Kosten erfolgte auf Basis der Kostenstellenrechnung<br />
der Stadt Warburg bzw. auf Angaben anderer Freibadbetriebe.<br />
Sanitärmaterial EUR 600<br />
Chemikalien EUR 1.000<br />
Verwaltungsaufwand EUR 500<br />
(Telefon, Schreibmaterial und Sonstiges)<br />
Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen des Fördervereins<br />
Das Beitragsaufkommen des Fördervereins beträgt nach dem heutigen Mitgliederbestand über<br />
EUR 2.000 p. a.<br />
Im Falle einer Neueröffnung des Freibads wird der Mitgliederbestand nach Einschätzung des<br />
Vereinsvorstands weiter zunehmen.<br />
Das zu veranschlagende Budget soll als Ausgleich für unvorhersehbare Defizite eingesetzt bzw. in<br />
die Ausstattungserweiterung des Freibads investiert werden.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
26
Eckpunkte einer Vertragsgestaltung<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
1. die Stadt bleibt Eigentümer der Gesamtanlage und tritt als Vermieter auf.<br />
2. Der Förderverein Freibad Menne e.V. ist Mieter und gestaltet eigenverantwortlich den<br />
laufenden Betrieb. Die Stadt stellt jährlich einen Zuschuss in Höhe von max. ¼<br />
zur Verfügung.<br />
3. Die Risiken aus dem Badebetrieb werden weiterhin über die Stadt durch den<br />
Gemeindeversicherungsverband abgedeckt.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
27
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Nutzungsvertrag Freibad Menne<br />
Zwischen der Stadt Warburg, vertreten durch den Bürgermeister, Bahnhofstraße 26,<br />
34414 Warburg,<br />
- nachstehend Stadt genannt -<br />
und dem Förderverein Freibad Menne e.V.<br />
vertreten durch den Vorstand, 34414 Warburg, - nachstehend Pächter genannt -,<br />
wird folgender Pachtvertrag geschlossen:<br />
§ 1 Gegenstand<br />
Die Stadt verpachtet an den Pächter das Freibad Menne in betriebsfähigem Zustand im<br />
Sinne des Konzeptes mit dem Ziel, zukünftig den Betrieb und den Bestand des Freibades<br />
Menne zu sichern.<br />
Für Größe, Güte und Beschaffenheit der verpachteten Flächen und Gebäude leistet der<br />
Verpächter keine Gewähr. Im Einvernehmen mit dem Pächter übernimmt die Stadt die<br />
Kosten einer Instandsetzung der erforderlichen Schwimmbadtechnik, Schwimmbecken,<br />
Kinderbecken und Heizung. Alle weiteren baulichen Modernisierungsmaßnahmen (<br />
sanitäre Anlagen, Schwimmbadumgehung usw. ) sowie die Unterhaltung des Freibades<br />
gehen zu Lasten des Pächters. Die vorhandenen Geräte zur Beckenreinigung, Prüfung<br />
der Wasserqualität usw. werden dem Pächter überlassen.<br />
§ 2 Nutzung<br />
Die Verpachtung erfolgt ausschließlich zum Betreiben eines Freibades einschließlich der<br />
derzeit aktuellen und bekannten Vereinsnutzungen. Die für die vorgenannten<br />
Betriebszwecke bereits errichteten oder ggfl. noch zu errichtenden Gebäude und<br />
Nebenanlagen bleiben Eigentum der Stadt.<br />
Eine Unterverpachtung des Pachtgegenstandes oder Teilen davon sofern diese nicht für<br />
den Betrieb des Freibades erforderlich ist, bedarf der Einwilligung der Stadt. Diese kann<br />
insbesondere versagt werden, wenn die dadurch verfolgte Nutzung insbesondere die<br />
Förderung der örtlichen Gemeinschaft, der Heimatpflege, des Brauchtums usw.,<br />
zuwiderläuft.<br />
§ 3 Pachtzeit<br />
Das Pachtverhältnis beginnt am 01.01.2003 und endet am . Spätestens 1 Jahr vor<br />
Ablauf werden die Vertragsparteien Verhandlungen mit dem Ziel eines<br />
Anschlusspachtvertrages aufnehmen.<br />
Das Pachtjahr ist das Kalenderjahr.<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
28
§ 4 Nutzungsentgeld / Betriebskosten / Zuschüsse<br />
<strong>KURZGUTACHTEN</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>FREIBAD</strong> <strong>MENNE</strong><br />
Ein Nutzungsentgeld wird nicht erhoben. Dagegen wird ein jährlicher<br />
Betriebskostenzuschuss in Höhe von 20.000,00 Euro gewährt. Für die laufende<br />
Gebäudeunterhaltung wird ein jährlicher Zuschuss von 5000,00 Euro gewährt.<br />
§ 5 Übernahme und Rückgabe<br />
Der Pachtgegenstand ist den Vertragsparteien bekannt.<br />
§ 6 Bauliche Anlagen<br />
Bauliche Anlagen, deren Änderung und Erweiterung sowie Veränderungen am Gelände<br />
bedürfen der Genehmigung des Verpächters.<br />
Bei genehmigungspflichtigen Vorhaben ist die Genehmigung des Verpächters vor<br />
Antragstellung bei der Baugenehmigungsbehörde einzuholen. Die Antragstellung sowie<br />
die damit verbundenen Kosten sind Aufgabe der Stadt.<br />
Der Pächter trägt alle mit der Errichtung, der Unterhaltung, dem Betrieb und der<br />
Beseitigung der baulichen Anlagen verbundenen Kosten. Eventuelle öffentliche Lasten,<br />
Abgaben und Versicherungen trägt die Stadt . Der Pächter hingegen gewährleistet den<br />
verkehrssicheren Zustand der Gebäude und Anlagen.<br />
§ 7 Außerordentliche Kündigung<br />
Die Stadt ist berechtigt, den Vertrag mit sofortiger Wirkung zu kündigen, wenn der Pächter<br />
seinen Verpflichtungen aus dem Pachtvertrag trotz Mahnung nicht nachkommt oder das<br />
Pachtgrundstück einem Dritten überlässt.<br />
§ 8 Erfüllungsort und Gerichtsstand<br />
Als Erfüllungsort und Gerichtsstand gilt Warburg als vereinbart.<br />
§ 9 Vertragsausfertigungen<br />
Dieser Vertrag ist zweifach gefertigt, jede Partei erhält eine Ausfertigung.<br />
Warburg, den........................... Warburg, den...............................<br />
Für die Stadt Warburg Pächter:<br />
Der Bürgermeister<br />
Konzept zur Betriebsfortführung des Freibades Menne<br />
29