unterstützt durch - Landkreis Neumarkt
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Mehr als die blassgelben Blüten fallen die steif<br />
aufrechten Fruchtstände (Schoten) der Neunblättrigen<br />
Zahnwurz auf. Ihren Namen hat die<br />
Pflanze von zahnartigen Schuppen auf dem fleischigen<br />
Wurzelstock.<br />
N AT U R + L A N D S C H A F T<br />
auf dem Waldboden auf. Die Neunblättrige Zahnwurz ist hauptsächlich<br />
in den Karpaten und Ostalpen bis nach Bayern beheimatet,<br />
kommt punktuell noch im Bayerischen und Oberpfälzer Wald<br />
vor und besitzt am Albrand im <strong>Landkreis</strong> <strong>Neumarkt</strong> noch einmal<br />
einen bemerkenswerten westlichen Vorposten.<br />
Buchenwaldgesellschaften mit der Neunblättrigen Zahnwurz wurden<br />
erstmals 1957 von Erich Oberdorfer beschrieben. 1967 hat<br />
Horst Künne für die Oberpfälzer Alb im <strong>Landkreis</strong> <strong>Neumarkt</strong> einen<br />
solchen Buchenwaldtyp festgestellt und den Laubwaldgesellschaften<br />
der Frankenalb eingereiht. Die Waldflächen,<br />
die Künne für seine Untersuchungen verwendete,<br />
haben sich seither nicht wesentlich verändert.<br />
Weitere Waldgebiete im <strong>Landkreis</strong>, in denen dieser<br />
Buchenwaldtyp auftritt, sind danach bekannt<br />
geworden. Neben der dominanten Neublättrigen<br />
Zahnwurz sind nur mehr wenige Arten am<br />
Aufbau der bodendeckenden Krautschicht beteiligt,<br />
Waldmeister (Galium odoratum), Bingelkraut<br />
(Mercurialis perennis) oder Haselwurz (Asarum europaeum)<br />
beispielsweise. An Bäumen kommen neben<br />
der Buche (Fagus sylvatica) meist Weißtanne<br />
(Abies alba), Sommerlinde (Tilia platyphyllos) oder<br />
Ahorn-Arten vor. Auf Fragen der Zugehörigkeit von<br />
Zahnwurz-Buchenwäldern im Rahmen des pflanzensoziologischen<br />
Systems kann hier nicht näher<br />
eingegangen werden.<br />
Es ist nicht bekannt, in welcher Epoche wäh-<br />
rend der nacheiszeitlichen Waldgeschichte sich die<br />
Neunblättrige Zahnwurz am Westrand der Oberpfälzer<br />
Alb angesiedelt hat. Die insgesamt seltenen<br />
Zahnwurz-Buchenwälder sind jedoch ein gutes<br />
Beispiel dafür, wie im Überlagerungsgeschehen von<br />
natürlicher Buchenausbreitung und umgestaltenden Einflüssen<br />
des Menschen auch kleinräumige Differenzierungen möglich waren<br />
und sind. Mit den Zahnwurz-Buchenwäldern ist so interessanterweise<br />
sowohl die lokale als auch die mitteleuropäische<br />
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