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Elmshorn 2015/2030 - Elmshorn Hainholz - Soziale Stadt

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<strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />

Wohnraumversorgungskonzept<br />

Bericht Hamburg April 2005


<strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />

Wohnraumversorgungskonzept<br />

Bericht Hamburg April 2005<br />

© GEWOS 2005<br />

GEWOS<br />

Institut für <strong>Stadt</strong>-, Regional-<br />

und Wohnforschung GmbH<br />

Maurienstraße 5<br />

22305 Hamburg<br />

Telefon 040/69 71 20<br />

Telefax 040/69 71 22 20<br />

E-Mail info@gewos.de<br />

Internet http://www.gewos.de<br />

Geschäftsführung:<br />

Renate Szameitat<br />

SEB AG<br />

BLZ 200 101 11<br />

Konto-Nr. 17 33 922 900<br />

Sitz der Gesellschaft:<br />

Hamburg<br />

Registergericht:<br />

Hamburg, HRB 12 536


Inhalt<br />

Seite<br />

1 Hintergrund und Aufgabenstellung 1<br />

2 Wohnraumversorgungskonzepte vor dem Hintergrund 6<br />

der Trends auf den Wohnungsmärkten (Stufe 1)<br />

3 Der Wohnungsmarkt in <strong>Elmshorn</strong> 2004 (Stufe 2) 12<br />

3.1 Wirtschaftliche Entwicklung 12<br />

3.1.1 Arbeitsmarktentwicklung 12<br />

3.1.2 Pendleraufkommen 16<br />

3.1.3 Wirtschaftsstruktur 18<br />

3.1.4 Wirtschaftsstandort <strong>Elmshorn</strong> - bedeutende Akteure 19<br />

3.2 Die Entwicklung von Bevölkerung und Haushalten 22<br />

3.3 Zielgruppen auf dem <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsmarkt 28<br />

3.4 Die Entwicklung des Wohnungsbestandes 30<br />

3.5 Wohnungsmarktbilanz 2004 32<br />

3.6 Kleinräumige Situation 34<br />

3.7 <strong>Elmshorn</strong> und das Umland 38<br />

4 Wohnungsmarktprognose bis <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong> 41<br />

4.1 Prognosevarianten 41<br />

4.2 Bevölkerungsprognose 44<br />

4.3 Kleinräumige Bevölkerungsprognose bis <strong>2015</strong> 47<br />

4.4 Haushaltsprognose 48<br />

4.5 Wohnungsmarktbilanz 50<br />

4.6 Sektorale Differenzierung der Wohnungsmärkte <strong>2015</strong> 51<br />

5 Handlungsfelder des Wohnraumversorgungskonzeptes 54<br />

6 Handlungsfelder 56<br />

6.1 Handlungsfeld Neubau 56<br />

6.1.1 Wohnungsmarktbilanz <strong>2015</strong> 56<br />

6.1.2 Neubaubedarf und Flächenbedarf 59<br />

6.1.3 Handlungsempfehlungen Neubau 61


6.2 Handlungsfeld „Preisgünstiger oder geförderter Wohnraum“ 67<br />

6.2.1 Mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum 67<br />

6.2.2 Bedarf an gebundenem Wohnraum 71<br />

6.2.3 Angebot an preisgünstigem Mietwohnraum in <strong>Elmshorn</strong> 76<br />

6.2.4 Bedarf an preisgünstigem Mietwohnraum 77<br />

6.2.5 Handlungsempfehlungen 82<br />

6.3 Handlungsfeld „Generationenwechsel“ 85<br />

6.3.1 Generationenwechsel im Eigenheimbereich 87<br />

6.3.2 Modernisierungserfordernisse im Mietwohnungsbestand 88<br />

6.3.3 Wohnumfeldaufwertung 96<br />

6.4 Handlungsfeld <strong>Hainholz</strong> 99<br />

6.4.1 <strong>Stadt</strong>räumliche Lage 99<br />

6.4.2 Gebietsbeschreibung <strong>Hainholz</strong> 100<br />

6.4.3 Bestand, Infrastruktur und Bevölkerung 101<br />

6.4.4 Problemfelder Schwerpunktgebiet 104<br />

6.4.5 Handlungsempfehlungen Schwerpunktgebiet 108<br />

6.5 Zusammenfassung mit Maßnahmenplan 119<br />

<strong>Stadt</strong>teilprofile<br />

A Ergebnisse der Haushaltsbefragung A 1<br />

A.1 Methodik A 1<br />

A.2 Strukturmerkmale der Befragten A 4<br />

A.3 Wohnzufriedenheit A11<br />

A.4 Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil und dem Wohnumfeld A16<br />

A.5 Umzugsmotivation A26<br />

A.6 Wohnpräferenzen A32<br />

B Methodische Grundlagen des Wohnraumversorgungs-<br />

konzeptes <strong>Elmshorn</strong> B 1<br />

B.1 Grundsätzliche Annahmen B 1<br />

B.2 Situationsanalyse <strong>Elmshorn</strong> 2004 B 3<br />

B.3 <strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong> B 4


Abbildungsverzeichnis<br />

- 1 -<br />

Abb. 1 Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

- Aufbau der Studie - 4<br />

Abb. 2 Entwicklung der Altersgruppen 2004 bis 2020 9<br />

Abb. 3 SVP-Beschäftigte am Arbeitsort<br />

Entwicklung im Vergleich 13<br />

Abb. 4 Entwicklung der Beschäftigtenzahl<br />

- ausgewählte Städte - 14<br />

Abb. 5 Arbeitslosigkeit <strong>Elmshorn</strong><br />

Anzahl der arbeitlosen Personen 15<br />

Abb. 6 Pendlersalden nach Gemeinden<br />

- Kreis Pinnenberg - 17<br />

Abb. 7 Pendlerverflechtungen <strong>Elmshorn</strong><br />

Juni 2003 17<br />

Abb. 8 Wirtschaftsstruktur 2003 nach SVP<br />

- Beschäftigten am Arbeitsort - 18<br />

Abb. 9 Bevölkerungsentwicklung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

von 1987 bis 2004 23<br />

Abb. 10 Wanderungen von und nach <strong>Elmshorn</strong> 24<br />

Abb. 11 Natürliche Bevölkerungsentwicklung in <strong>Elmshorn</strong> 25<br />

Abb. 12 Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungssaldo<br />

in <strong>Elmshorn</strong> 25<br />

Abb. 13 Wanderungen nach Altersgruppen 1998 bis 2003 in<br />

<strong>Elmshorn</strong> 26<br />

Abb. 14 Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen 27<br />

Abb. 15 Baufertigstellungen 31<br />

Abb. 16 Mietenstruktur Unternehmensbestand 33<br />

Abb. 17 Mietpreisspiegel Unternehmensdaten <strong>Elmshorn</strong> im<br />

Vergleich zum Mietenspiegel Hamburg 33<br />

Abb. 18 Bevölkerungsveränderung 1998 bis 2004 34<br />

Abb. 19 Alterstruktur in den einzelnen <strong>Stadt</strong>eilen 35<br />

Abb. 20 Anteil der mit dem <strong>Stadt</strong>teil zufriedenen Mieter 36<br />

Abb. 21 Gründe für die Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil nach<br />

<strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten 37


- 2 -<br />

Abb. 22 Bevölkerungsentwicklung Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong> 38<br />

Abb. 23 Bevölkerungsentwicklung Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong><br />

1998 - 2003 39<br />

Abb. 24 Bevölkerungsentwicklung Kreis Pinnenberg 1998 - 2003 40<br />

Abb. 25 <strong>Elmshorn</strong>: Szenarien der zukünftigen Entwicklung 41<br />

Abb. 26 Entwicklung der Bevölkerung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> bis<br />

<strong>2030</strong> 44<br />

Abb. 27 Alterstruktur der Bevölkerung<br />

Wachstumspfad <strong>Elmshorn</strong> 46<br />

Abb. 28 Bevölkerungsveränderung 2004 bis <strong>2015</strong><br />

Ausgewählte <strong>Stadt</strong>teile 47<br />

Abb. 29 Entwicklung der Haushalte in <strong>Elmshorn</strong> bis <strong>2030</strong> 48<br />

Abb. 30 Entwicklung der Haushaltsstruktur in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

2004 - <strong>2030</strong> (Basisvariante) 49<br />

Abb. 31 Entwicklung der Zahl der Haushalte und der Wohneinheiten<br />

in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004 bis <strong>2015</strong> 51<br />

Abb. 32 Haushalte <strong>2015</strong> vs. Wohneinheiten 2004<br />

- Entwicklung der Wohnpräferenzen - 52<br />

Abb. 33 Handlungsfelder Wohnen 54<br />

Abb. 34 Entwicklung der Haushalte und der Wohnungen<br />

in <strong>Elmshorn</strong> 2004 bis <strong>2030</strong> 57<br />

Abb. 35 Mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum 68<br />

Abb. 36 Ausgestellte Wohnberechtigungsscheine 72<br />

Abb. 37 Städtische Vorschlags- und Belegrechte<br />

Struktur Angebot und Bedarf 74<br />

Abb. 38 Gesamtbestand „Sozialwohnungen“<br />

Struktur Angebot und Bedarf 75<br />

Abb. 39 Größe und Miethöhe geeignet für Hartz IV-Haushalte<br />

(Unternehmensdaten) 77<br />

Abb. 40 Haushaltsnettoeinkommen <strong>Elmshorn</strong> 78<br />

Abb. 41 Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

Anteil an der Gesamtbevölkerung 79<br />

Abb. 42 Preisgünstiger Wohnraum - Struktur Angebot und<br />

Bedarf 80


- 3 -<br />

Abb. 43 <strong>Elmshorn</strong>: Wohnungen nach Baualter und Wohnungsgröße<br />

85<br />

Abb. 44 Zufriedenheit mit der Wohnung nach <strong>Stadt</strong>teilen und<br />

Schwerpunktgebieten 89<br />

Abb. 45 Modernisierungswünsche nach <strong>Stadt</strong>teilen 89<br />

Abb. 46 Problematische Wohnungsschnitte 91<br />

Abb. 47 Problematische Wohnungsgrößenstruktur 91<br />

Abb. 48 Ausstattungsdefizite im Bad 92<br />

Abb. 49 „Welche Ausstattungsmerkmale sollte Ihre<br />

Wohnung auf jeden Fall besitzen?“ 94<br />

Abb. 50 Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />

und Schwerpunktgebieten 96<br />

Abb. 51 Übersichtsplan <strong>Hainholz</strong> 99<br />

Abb. 52 Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> 103<br />

Abb. 53 Monatlich verfügbares Einkommen 103<br />

Abb. 54 Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> 105<br />

Abb. 55 Empfehlung: Grundrissänderungen 113<br />

Abb. 56 Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> - Bebauungsvorschläge<br />

nach Rückbau 118<br />

Abb. 57 Gesammelte Eindrücke zum Wohnstandort <strong>Elmshorn</strong> 123


Tabellenverzeichnis<br />

- 4 -<br />

Tabelle 1 Bedarfsentwicklung in den drei Varianten 58<br />

Tabelle 2 Bedarfsentwicklung (Basisvariante) 59<br />

Tabelle 3 Umrechnungskennziffern 60<br />

Tabelle 4 Wohnbauflächenbedarf in <strong>Elmshorn</strong> bis <strong>2015</strong> 61<br />

Tabelle 5 Wohnungen mit städtischem Belegungsrecht nach<br />

Eigentümer 69<br />

Tabelle 6 Tilgungsende des geförderten Wohnungsbestands 69<br />

Tabelle 7 Bindungsauslauf direkter städtischer Belegrechte 70<br />

Tabelle 8 Wohnungsgrößenstruktur nach Zimmerzahl 71<br />

Tabelle 9 Miet- und Wohnflächenhöchstgrenzen für<br />

Wohnberechtigte<br />

Fotoverzeichnis<br />

Foto 1 Wrangelpromenade 63<br />

Foto 2 Schützenplatz Sandberg/Flamweg 64<br />

Foto 3 Blick Richtung „Osterfeld“ 65<br />

Foto 4 Klostersande, Pferdviertel: Eigenheimbestände der 60er<br />

Jahre... 87<br />

Foto 5 ... zum Teil bereits modernisiert 87<br />

Foto 6 Punkthochhäuser und Einkaufszentrum am <strong>Hainholz</strong>er<br />

Damm 101<br />

Foto 7 Waldorfschule und -kindergarten am Adenauerdamm 102<br />

Foto 8 1960er Jahre Wohngebäude in Zeilenbauweise westlich<br />

des <strong>Hainholz</strong>er Damms 104<br />

Foto 9 Extrem ungepflegtes Wohnumfeld im<br />

Schwerpunktgebiet 107<br />

Foto 10 Viergeschossiger Zeilenbau in <strong>Hainholz</strong> 116<br />

Foto 11 Beispiel nach Aufstockung 116<br />

73


- 1 -<br />

1 Hintergrund und Aufgabenstellung<br />

Hohe Anforderungen<br />

an die Steuerung<br />

der<br />

Wohnungsmärkte<br />

Analyse der Wohnungsmärktenotwendig<br />

Demographische<br />

und ökonomische<br />

Herausforderungen<br />

Die sehr dynamischen Entwicklungen im abgelaufenen<br />

Jahrzehnt zeigen, welche hohen Anforderungen an die<br />

Steuerung der Wohnungsmärkte gestellt werden.<br />

Stand in den frühen neunziger Jahren die Behebung<br />

von Versorgungsengpässen auf der wohnungspolitischen<br />

Tagesordnung, zeigt sich bei einer noch hohen<br />

Nachfrage nach Eigenheimen auch im Hamburger Umland<br />

die Notwendigkeit, den Bestand zu modernisieren<br />

und insgesamt zu optimieren. Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

gilt es, die Schere zwischen den verschiedenen Wohnungsteilmärkten<br />

nicht wachsen zu lassen, um langfristig<br />

funktionsfähige und sozial stabile <strong>Stadt</strong>quartiere<br />

mit modernen Wohnungen zu erhalten.<br />

Für die Wohnungswirtschaft stellt sich die Frage nach<br />

einer auch zukünftig rentablen Bewirtschaftung ihres<br />

Bestands. Zur Einschätzung der zukünftigen Investitionen<br />

- sowohl zur Optimierung des Bestands als auch<br />

im Neubau - sind für die Wohnungspolitik und die<br />

Wohnungswirtschaft der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> verlässliche<br />

Analysen und Prognosen für die Entwicklung des Wohnungsmarktes<br />

notwendig.<br />

Die demographischen und ökonomischen Veränderungen<br />

werden die künftige Wohnungsnachfrage beeinflussen.<br />

Neben einer Verschiebung in der Altersstruktur<br />

mit einer zunehmenden Zahl älterer Menschen und<br />

einer verstärkten Individualisierung fordert auch ein<br />

Wandel bei den Wohnpräferenzen ein differenziertes<br />

Wohnungsangebot. Die Haushalte werden kleiner und<br />

auch älter. Beide Entwicklungen führen dazu, dass<br />

sich auch in <strong>Elmshorn</strong> die Nachfrage nach Wohnraum<br />

deutlich verändern wird, und zwar sowohl<br />

• quantitativ hinsichtlich der Anzahl der Wohnungen,<br />

als auch<br />

• qualitativ, zum Beispiel hinsichtlich der Wohnform<br />

oder der Ausstattung.


Preisgünstiger und<br />

geförderter Wohnraum<br />

im Focus<br />

Fehlentwicklungen<br />

auffangen<br />

Wohnraumversorgungskonzept<br />

- 2 -<br />

Der Trend zur gut ausgestatteten Mietwohnung oder<br />

zum Eigentum im Einfamilienhaus ist zwar dominant,<br />

es gibt aber jetzt und zukünftig Bevölkerungsgruppen<br />

mit Versorgungsproblemen am Markt zu berücksichtigen,<br />

die auf preisgünstigen und geförderten Wohnraum<br />

angewiesen sind. Gleichzeitig laufen immer mehr<br />

Wohnungen aus der Sozialbindung. Bis zum Jahr 2010<br />

werden rund 26 % der geförderten Wohnungen aus<br />

der Bindung fallen. Schon in der Vergangenheit hat<br />

sich der Anteil des sozialen Wohnraums erheblich reduziert.<br />

Kostengünstiger Wohnraum wird jedoch nach<br />

wie vor benötigt.<br />

Insbesondere jetzt - bei einem wachsenden Markt -<br />

bietet sich die Chance, die Entwicklung des Wohnungsbestandes<br />

zukunftsfähig zu gestalten. Sind<br />

Fehlentwicklungen bereits spürbar, wird es deutlich<br />

aufwändiger, Wohnungsbestände und <strong>Stadt</strong>quartiere<br />

entsprechend aufzuwerten. Im ehemaligen Modellquartier<br />

<strong>Hainholz</strong> ist zu beobachten, dass zurzeit ein hoher<br />

Aufwand betrieben werden muss, um den verfestigten<br />

sozialen Problemen zu begegnen.<br />

Das Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong> bildet<br />

die Grundlage, den Entwicklungen im Ansatz entgegenzuwirken<br />

und die soziale Stabilität der Bewohnerstrukturen<br />

in den Wohnquartieren zu fördern. Hierzu ist<br />

es notwendig, den zu erwartenden Wohnbauflächenbedarf,<br />

die zukünftigen Wohnpräferenzen und die Potenziale<br />

des Bestandes zu kennen. Das „Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong>“ liefert hierzu Projektionen<br />

für den Wohnstandort <strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong>. Vornehmliches<br />

Ziel ist die Ermittlung der aktuellen und der künftigen<br />

Angebots- und Bedarfsstrukturen und die Umsetzung<br />

in entsprechende Empfehlungen und Strategien:<br />

• Bedarfe nach Wohnungsarten<br />

• Flächenbedarfe für die Bauleitplanung<br />

• Maßnahmen im Bestand<br />

• Bedarf nach preisgünstigem Wohnraum<br />

• Gestaltung der öffentlichen Förderung


- 3 -<br />

Vor diesem Hintergrund hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

GEWOS mit der Erstellung eines Wohnraumversorgungskonzeptes<br />

beauftragt, das die notwendigen<br />

Handlungsbedarfe, aber auch die Chancen des Wohnungsmarktes<br />

in <strong>Elmshorn</strong> aufzeigt. Hierzu ist es notwendig,<br />

den zu erwartenden Wohnbauflächenbedarf,<br />

die zukünftigen Wohnpräferenzen und die Potenziale<br />

des Wohnungsbestandes zu ermitteln und Handlungsbedarfe<br />

und Lösungen aufzuzeigen.<br />

Aufbau der Studie Das vorliegende Wohnraumversorgungskonzept ist in<br />

fünf Stufen gegliedert:<br />

• Stufe 1: Trends auf den Wohnungsmärkten - Anforderungen<br />

an das Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

• Stufe 2: Situationsanalyse des städtischen Wohnungsmarktes<br />

mit Betrachtung der Teilmärkte<br />

• Stufe 3: Prognose des Marktes <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />

• Stufe 4: Ziele des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />

und Handlungsansätze<br />

• Stufe 5: Handlungsfelder mit Maßnahmenplan<br />

Die methodischen Bausteine sowie die ausführlichen<br />

Ergebnisse der Haushaltsbefragung werden im Anhang<br />

aufgeführt.


Stufe 1:<br />

Trends auf den<br />

Wohnungsmärkten<br />

als Basis für<br />

Wohnraumversorgungskonzepte<br />

Stufe 2:<br />

Situationsanalyse<br />

2004<br />

- 4 -<br />

Abb. 1 Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

- Aufbau der Studie -<br />

Stufe 1: Rahmenbedingungen<br />

Trends auf den Wohnungsmärkten und allgemeine Ziele<br />

Stufe 2: Wohnungsmarkt <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />

Bevölkerung, Haushalte, Wohnungsbestand, Teilmärkte, Marktbilanz<br />

Stufe 3: Wohnungsmarktprognose <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong>:<br />

Entwicklung des Wohnungsbedarfs<br />

Stufe 4: Ziele des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />

Vor dem Hintergrund der aktuellen und der zukünftigen Entwicklungen<br />

Stufen 5: Handlungsempfehlungen<br />

Handlungsfelder und Maßnahmenplan<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Kommunale Wohnraumversorgungskonzepte wurden als<br />

Instrument durch das Wohnraumförderungsgesetz<br />

(§ 3 WoFG) im Jahr 2002 eingeführt. In Schleswig-<br />

Holstein wurde dieses Instrument früher als in anderen<br />

Bundesländern in die Praxis umgesetzt. Ziel der Wohnraumversorgungskonzepte<br />

ist es, vor dem Hintergrund<br />

der Marktentwicklung auf den lokalen Wohnungsmärkten<br />

preisgünstigen und geförderten Wohnraum sicherzustellen.<br />

Stufe 1 zeigt die wichtigsten Entwicklungstrends und<br />

benennt Anforderungen an das Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong>.<br />

Wo steht der Wohnungsmarkt <strong>Elmshorn</strong> heute? Die<br />

zweite Stufe beschäftigt sich mit der aktuellen Situation<br />

auf den Wohnungsmärkten der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>. Dabei<br />

wird die Entwicklung der Bevölkerung sowie die Entwicklung<br />

der Haushalte betrachtet. Es wird analysiert, wie<br />

sich die Bevölkerungs- und Haushaltsstrukturen verändert<br />

haben und verändern werden. Untersucht werden<br />

die wesentlichen Einflussgrößen wie die Wanderungen,<br />

aber auch die natürliche Bevölkerungsbewegung


Stufe 3:<br />

Wohnungsbedarf<br />

<strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong><br />

Stufe 4:<br />

Ziele des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />

Stufe 5:<br />

Handlungsfelder<br />

Methodik im<br />

Anhang<br />

- 5 -<br />

(Geburten- und Sterbefälle). Der Bevölkerungs- und<br />

Haushaltsentwicklung wird die Entwicklung des<br />

Wohnungsbestandes gegenübergestellt. Auf dieser Basis<br />

wird eine Wohnungsbilanz für das Jahr 2004 erstellt.<br />

Die gesamtstädtische Betrachtung wird um die Situation<br />

in den <strong>Stadt</strong>teilen erweitert.<br />

Auf der Grundlage der Entwicklung der <strong>Elmshorn</strong>er Bevölkerung<br />

bis zum Jahr 2004 werden für die Prognose<br />

bis <strong>2015</strong>/30 drei Szenarien aufgestellt. Auf dieser Basis<br />

werden in einem Entwicklungskorridor sowohl die Bevölkerung<br />

als auch die Haushalte bis <strong>2015</strong>/20 prognostiziert.<br />

Vor dem Hintergrund der Marktsituation und der Marktentwicklung<br />

sowie der Erkenntnisse aus Sitzungen des<br />

Arbeitskreises und zahlreicher Expertengespräche werden<br />

die in Stufe 1 entwickelten Anforderungen an das<br />

Wohnraumversorgungskonzept weiter präzisiert und<br />

entsprechende Handlungsfelder aufgezeigt. Diese umfassen<br />

sowohl den Neubau als auch Handlungsfelder im<br />

Bestand.<br />

Folgende Handlungsfelder wurden im Rahmen des<br />

Wohnraumversorgungskonzeptes herausgearbeitet:<br />

• Handlungsfeld „Wachstum sichern“<br />

• Handlungsfeld „Preisgünstiger Wohnraum“<br />

• Handlungsfeld „Generationenwechsel“<br />

• Handlungsfeld „<strong>Hainholz</strong>“<br />

Die Handlungsfelder werden in einem Maßnahmenplan<br />

zusammengefasst.<br />

Neben statistischen Analysen, einer Auswertung der<br />

Zählerstände der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Elmshorn</strong>, Vor-Ort-<br />

Begehungen und Expertengesprächen hat GEWOS eine<br />

Haushalts- und eine Vermieterbefragung zu den Wohnpräferenzen<br />

und zur Wohnsituation durchgeführt. Die<br />

einzelnen methodischen Bausteine und die detaillierten<br />

Ergebnisse der Befragung sind am Ende des Berichtes<br />

aufgeführt.


- 6 -<br />

2 Wohnraumversorgungskonzepte vor dem Hintergrund der<br />

Trends auf den Wohnungsmärkten (Stufe 1)<br />

Zielsetzung von<br />

Wohnraumversorgungskonzepten<br />

Wichtige Trends<br />

auf den Wohnungsmärkten<br />

Verkleinerung der<br />

Haushalte<br />

Nach dem Wohnraumförderungsgesetz (WoFG), das am<br />

01.01.2002 in Kraft getreten ist, können die Länder bei<br />

der Vergabe von Mitteln aus der Wohnungsbauförderung<br />

an ihre Kommunen die Verabschiedung eines<br />

kommunalen Wohnraumversorgungskonzeptes zur Auflage<br />

machen. Schleswig-Holstein ist bereits sehr früh<br />

diesen Weg gegangen. Auf der Ebene der Kommunen<br />

ist die Versorgung sozial- und einkommensschwacher<br />

Haushalte mit angemessenem Wohnraum Ziel des Konzeptes.<br />

Dabei zielt die Neuausrichtung der wohnungspolitischen<br />

Instrumente wesentlich auf die Erhaltung und<br />

Schaffung sozial stabiler Bewohnerstrukturen, die durch<br />

demographische Entwicklungen sowie soziale und räumliche<br />

Segregationserscheinungen oftmals gefährdet sind.<br />

Ausschlaggebend für die Dynamik der Immobilienmärkte<br />

sind die demographischen, sozialen und ökonomischen<br />

Veränderungen, die seit vielen Jahren zu beobachten<br />

sind.<br />

Für die eigentliche Nachfrage nach Wohnraum ist primär<br />

nicht die Bevölkerungsentwicklung entscheidend, sondern<br />

die Entwicklung der Haushalte. Zwischen diesen<br />

beiden Größen besteht eine enge Verbindung. Einfluss<br />

nehmen aber auch der Wandel der Lebensweisen und<br />

die Wohnpräferenzen der Gesellschaft. Der Trend zu<br />

immer kleineren Haushalten wirkt sich erheblich auf die<br />

zukünftigen Wohnformen aus.<br />

Nicht nur die Neueinsteiger beeinflussen den Trend zu<br />

kleineren Haushalten, sondern auch die sozialen Veränderungen<br />

in der Bevölkerung. Die deutsche „Normalfamilie“<br />

(zwei Erwachsene, zwei Kinder) wird zunehmend<br />

durch andere Lebensgemeinschaften ersetzt, die wiederum<br />

neue Zielgruppen für die Wohnungswirtschaft<br />

bilden.


Haushaltsentwicklung<br />

in Schleswig-<br />

Holstein<br />

Bedarf an preisgünstigemWohnraum<br />

Verlust kommunaler<br />

Steuerungsinstrumente<br />

- 7 -<br />

In Schleswig-Holstein lassen sich diese Entwicklungen<br />

an folgenden Zahlen nachzeichnen:<br />

• Durchschnittlich lebten im Jahr 1990 noch<br />

2,23 Personen in einem Haushalt, diese Zahl hat<br />

sich bis heute auf 2,09 Personen verringert.<br />

• Die Zahl der Einpersonenhaushalte stieg im Zeitraum<br />

von 1990 bis 2003 um 30 % auf insgesamt<br />

484.000 Haushalte.<br />

• Abnahme bzw. Stagnation gibt es bei den Haushalten<br />

mit drei und mehr Personen.<br />

Auch wenn die demographische Entwicklung in Deutschland<br />

mittelfristig rückläufig sein wird, sorgen die Verkleinerung<br />

der Haushalte und der nach wie vor steigende<br />

individuelle Wohnflächenkonsum für ein Wachstum des<br />

Bedarfs über das Jahr <strong>2015</strong> hinaus. Studien gehen davon<br />

aus, dass in Deutschland erst ab den dreißiger Jahren<br />

die Nachfrage nach Wohnfläche sinken wird.<br />

Mag das Wachstum der Wohnfläche steigenden<br />

Wohlstand suggerieren, besteht jedoch vor dem Hintergrund<br />

stagnierender Einkommen sowie hoher Arbeitslosigkeit<br />

mit der Neuregelung des Arbeitslosengeldes<br />

(Hartz IV) ein anhaltend hoher Bedarf an kostengünstigem<br />

Wohnraum. Mit der Reform des Arbeitslosengeldes<br />

fällt eine wesentlich größere Gruppe an Haushalten<br />

(„Bedarfsempfänger“) unter die Regelungen zur Angemessenheit<br />

des Wohnraumes.<br />

Dieser wachsende Bedarf an preisgünstigen oder geförderten<br />

Wohnungen geht einher mit einem Verlust an<br />

kommunalen Steuerungsinstrumenten, und zwar in<br />

mehrfacher Hinsicht:<br />

• Privatisierung von Wohnungsbeständen: Spektakuläre<br />

Transaktionen haben die Wohnungswirtschaft im<br />

Jahr 2004 beschäftigt. Beispiele sind die Veräußerung<br />

der rund 80.000 Wohnungen der GAGFAH an<br />

den amerikanischen Investor Fortress. Das ehemalige<br />

Kieler Wohnungsunternehmen KWG wurde mit<br />

weiteren Beständen von der WCM an den Investor<br />

Blackstone verkauft.


Anteil der Senioren<br />

steigt ...<br />

... mit Auswirkungen<br />

auf die Haushaltsbildung<br />

Verringerung des<br />

Anteils der<br />

Haushaltsgründer<br />

- 8 -<br />

• Auslaufende Bindungen im öffentlich geförderten<br />

Wohnungsbestand durch den Rückgang der Fertigstellungen<br />

im Neubau und durch gezielte Ablösung:<br />

Zunehmend gehen Wohnungsunternehmen dazu<br />

über, vor dem Hintergrund niedriger Kapitalmarktzinsen<br />

gezielt geförderte Darlehen abzulösen und sich<br />

so auch von fremden Pflichten freizumachen.<br />

Der Anteil an älteren Menschen wird in Deutschland<br />

zunehmen. Die Lebenserwartung steigt, die geburtenstarken<br />

Jahrgänge der sechziger Jahre treten in rund<br />

zwanzig Jahren bereits in das Rentenalter ein. Die<br />

10. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des<br />

Statistischen Bundesamtes geht für das Jahr 2020 von<br />

einem Anteil der über 65-Jährigen von 22 % (heute:<br />

18 %) aus. In Schleswig-Holstein sind das 23 % bzw.<br />

18 %. Die Senioren sind zukünftig die einzige Zielgruppe,<br />

die sowohl absolut als auch relativ wächst.<br />

Aufgrund der Verschiebung in der Altersstruktur wird<br />

sich die Nachfrage nach Wohnimmobilien in den kommenden<br />

Jahren verändern. Neben einer wachsenden<br />

Zahl der Seniorenhaushalte und der Gruppe der 40- bis<br />

65-Jährigen verringern sich die jungen Haushalte.<br />

Bis 2020 wird sich die Altersstruktur deutlich verändern.<br />

Die Zahl der 25- bis 45-Jährigen sinkt in Schleswig-<br />

Holstein um 13 %, was in etwa dem Rückgang im Bundesdurchschnitt<br />

entspricht.


Zurück in die <strong>Stadt</strong><br />

- 9 -<br />

Abb. 2 Entwicklung der Altersgruppen 2004 bis 2020<br />

in Prozent<br />

Deutschland<br />

Brandenburg<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Sachsen<br />

Thüringen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Hessen<br />

Berlin<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Schleswig-Holstein<br />

Saarland<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Niedersachsen<br />

Hamburg<br />

Bayern<br />

Baden-Württemberg<br />

Bremen<br />

-50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40<br />

25 bis 45 Jahre 65 Jahre und älter<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, 10. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung - Variante 4<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Positiv gestaltet sich in vielen Städten auch der Wanderungssaldo<br />

bei Personen ab einem Alter von 50 Jahren.<br />

Neben der Fernwanderung älterer Haushalte im Rentenalter,<br />

von der landschaftlich reizvolle Regionen profitieren,<br />

ist zunehmend eine Umland-<strong>Stadt</strong>-Wanderung<br />

von älteren Haushalten zu erkennen. Bei den sogenannten<br />

„Reurbanisierern“ handelt es sich um ältere Haushalte,<br />

die ihr Eigenheim in der Peripherie veräußern und<br />

wieder in die Zentren ziehen.<br />

Häufig sind gerade diese Haushalte zuvor in ein eigenes<br />

Haus ins Umland gezogen. Gesucht werden von den<br />

„Reurbanisierern“ zentrale Wohnstandorte mit fußläufig<br />

gelegenen zentralen Einrichtungen (Einkaufsmöglichkeiten<br />

sowie Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr).<br />

Neue Zielgruppen In Deutschland entwickeln sich zunehmend Zielgruppen,<br />

deren Bedürfnisse, Anforderungen und Präferenzen der<br />

Wirtschaft bekannt sein müssen. Alleinerziehende achten<br />

bei der Wahl des Wohnstandortes auf eine soziale<br />

Infrastruktur in der Umgebung. Spezielle Neubauprojek-


Migranten mit<br />

speziellen Anforderungen<br />

Leerstand auch in<br />

angespannten<br />

Märkten<br />

Anforderungen an<br />

das Wohnraumversorgungskonzept<br />

- 10 -<br />

te mit der Zielgruppe Alleinerziehende, die insbesondere<br />

den Aspekt der Nachbarschaft planerisch berücksichtigen,<br />

haben sich in den vergangenen Jahren als erfolgreich<br />

herausgestellt.<br />

Der Anteil der Ausländer und Spätaussiedler an der Gesamtbevölkerung<br />

Deutschlands ist in den vergangenen<br />

Jahrzehnten stetig angestiegen. Es besteht bei vielen<br />

Zugewanderten ein erhöhter Bedarf an kostengünstigem<br />

Wohnraum sowie - aufgrund der durchschnittlich größeren<br />

Haushalte dieser Bevölkerungsgruppen - an größeren<br />

Wohnungen.<br />

Der Wohnungsmarkt wird zukünftig bezüglich der Wohnungsnachfrage<br />

durch höhere qualitative Ansprüche<br />

geprägt. Wohnungen in Mehrfamilienhäusern finden zunehmend<br />

nur noch in kleinen Strukturen mit bis zu sechs<br />

Wohnungen Akzeptanz. Dies zeigt die von der Stiftung<br />

für Forschungen im Wohnungs- und Siedlungswesen<br />

geförderte GEWOS-Studie zum frei finanzierten Mietwohnungsneubau.<br />

Durch die gestiegenen Ansprüche an<br />

die Wohnqualität kommt es auch in angespannten Wohnungsmärkten<br />

zu Leerständen. Wohnungen in großen<br />

Einheiten - mit ungünstig geschnittenen Grundrissen und<br />

kleinen Zimmern - entsprechen nicht den künftigen Anforderungen.<br />

Ein wichtiges Ausstattungsmerkmal für die<br />

Marktfähigkeit einer Wohnung in entspannten Märkten<br />

stellt heute der Balkon dar.<br />

Aus den aufgezeigten allgemeinen Marktentwicklungen<br />

lassen sich grundsätzliche Anforderungen an das Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong> ableiten:<br />

• Prüfung und Sicherstellung des Bedarfs an preisgünstigem<br />

oder gefördertem Wohnraum - gerade in<br />

wachsenden Märkten<br />

• Überprüfung des Neubaubedarfs vor dem Hintergrund<br />

der demographischen Entwicklung<br />

• Anpassung des Bestandes an den Bedarf einer älter<br />

werdenden Bevölkerung<br />

• Ausrichtung der Wohnungspolitik auf bestimmte<br />

Zielgruppen: Senioren, Familien, Singles, Haushalte<br />

mit geringem Einkommen


- 11 -<br />

• Zielgruppenorientierte Modernisierung des Bestandes<br />

• Pflege und Aufwertung des Wohnumfeldes<br />

Akteure einbinden Wohnungspolitik ist keine rein kommunale oder staatliche<br />

Aufgabe. Die Einbindung von Wohnungsunternehmen,<br />

Investoren und Finanzdienstleistern - um nur einige<br />

zu nennen - ist Vorraussetzung zur Umsetzung der<br />

Maßnahmen.<br />

Die Erstellung des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />

wurde durch einen Arbeitskreis begleitet, der sich aus<br />

folgenden Mitgliedern zusammensetzt:<br />

• <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

• Land Schleswig-Holstein, Innenministerium<br />

• NEUE LÜBECKER Norddeutsche Baugenossenschaft<br />

eG<br />

• ADLERSHORST Baugenossenschaft eG<br />

• EMV Immobilienmanagement GmbH<br />

• Deutsche Annington Heimbau AG<br />

• Peter Kölln KGaA<br />

• Döblinghareico<br />

• Sparkasse <strong>Elmshorn</strong><br />

• <strong>Stadt</strong>werke <strong>Elmshorn</strong><br />

• Agentur für Arbeit<br />

• <strong>Stadt</strong>teilmanagement <strong>Hainholz</strong><br />

• GEWOS


- 12 -<br />

3 Der Wohnungsmarkt in <strong>Elmshorn</strong> 2004 (Stufe 2)<br />

3.1 Wirtschaftliche Entwicklung<br />

Vorbemerkung Der Blick auf die zukünftige Entwicklung des Wohnungsmarktes<br />

in <strong>Elmshorn</strong> setzt die Betrachtung und<br />

Analyse der lokalen und regionalen Wirtschaft voraus<br />

(vgl. Kapitel 4.1 Prognose). Auch mit Blick auf das anstehende<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept werden die Ergebnisse<br />

im folgenden detailliert aufgeführt, um die<br />

über den Wohnungsmarkt hinausgehenden Potenziale<br />

aufzuzeigen.<br />

<strong>Elmshorn</strong>: Sechstgrößte<br />

<strong>Stadt</strong> in<br />

Schleswig Holstein<br />

3.1.1 Arbeitsmarktentwicklung<br />

16.500 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte in<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Elmshorn</strong> - mit seinen knapp 49.000 Einwohnern die<br />

sechstgrößte <strong>Stadt</strong> in Schleswig-Holstein - liegt im<br />

Kreis Pinneberg, ungefähr 30 km nordwestlich von<br />

Hamburg. <strong>Elmshorn</strong> bildet das Mittelzentrum für die<br />

umliegende Region mit einem Einzugsgebiet von<br />

136.000 Personen. Die Bundesautobahn A 23 und das<br />

Eisenbahnnetz sorgen ebenso für eine gute Verkehrsanbindung<br />

wie die Nähe zum Hafen Hamburg (in<br />

30 km Entfernung) und zum Flughafen Hamburg-<br />

Fuhlsbüttel (in ca. 25 km Entfernung).<br />

Ein Grund für den Einwohnerzuwachs im Siedlungsraum<br />

<strong>Elmshorn</strong> ist die Zunahme der Zahl der Beschäftigten<br />

in <strong>Elmshorn</strong>. Zwischen 1987 und 2003 wurden<br />

insgesamt 4.650 neue Arbeitsplätze realisiert. Die<br />

meisten dieser Arbeitsplätze entstanden im „Industrie-<br />

und Technologiegebiet Süd“ an der A 23. Im Juni 2003<br />

gab es in <strong>Elmshorn</strong> 16.500 sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze. Das ist im Vergleich zur letzten<br />

Volkszählung 1987 eine Zunahme um 19 %. In den<br />

letzen Jahren verlief die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten (SVP-Beschäftigte) in<br />

vergleichbaren Städten sehr unterschiedlich. In <strong>Elmshorn</strong><br />

gab es zwischen 1999 und 2001 einen leichten<br />

Anstieg (+1,1 %) und danach eine Abnahme um<br />

2,5 %, die dazu führte, dass 2003 ein niedrigeres Niveau<br />

als 1999 erreicht wurde. Im Vergleich dazu hat<br />

Itzehoe über den gesamten Zeitraum gesehen eine mit


- 13 -<br />

Schwankungen versehene positive Entwicklung genommen,<br />

während Pinneberg deutlich Verluste in den<br />

Beschäftigtenzahlen hinnehmen musste (-6,5 %).<br />

Abb. 3 SVP-Beschäftigte am Arbeitsort<br />

Entwicklung im Vergleich<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Index: 1999 = 100<br />

15.503 16.749<br />

11.554<br />

1999 2000 2001 2002 2003<br />

* Daten jeweils Stand Juni<br />

Entwicklung der Beschäftigtenzahlrückläufig<br />

16.043 15.957 16.066<br />

16.850<br />

11.314<br />

16.937<br />

11.117<br />

16.808<br />

11.075<br />

Elms horn Pinneberg Itzehoe<br />

15.584<br />

16.518<br />

10.796<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Im Vergleich zwischen der ersten Hälfte der neunziger<br />

Jahre (bis 1996) und der zweiten Hälfte (bis 2002) fällt<br />

auf, dass sich in den Städten im Landkreis Pinneberg<br />

(Abb. 4) die sich jeweils andeutende Tendenz fortgesetzt<br />

hat. Dies geschah dem allgemeinen abgeschwächtem<br />

Konjunkturverlauf in Deutschland folgend.<br />

<strong>Elmshorn</strong> hatte in beiden Phasen die mitunter günstigste<br />

Entwicklung vorzuweisen, musste aber ebenso<br />

wie Quickborn eine geringere Zunahme in der zweiten<br />

Phase hinnehmen. In den drei anderen ausgewählten<br />

Städten hat sich hingegen der schon negative Trend<br />

weiter verschärft.


- 14 -<br />

Abb. 4 Entwicklung der Beschäftigtenzahl<br />

- ausgewählte Städte -<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

-500<br />

-1.000<br />

Personen<br />

-53<br />

-411<br />

Rund 3.500 registrierte<br />

Arbeitslose in<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

2.156<br />

1.221<br />

326<br />

Pinneberg <strong>Elmshorn</strong> Quickborn Barmstedt Uetersen<br />

292<br />

1990 - 1996 1996 - 2002<br />

-125<br />

-422<br />

-257<br />

-721<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Im März 2004 waren in <strong>Elmshorn</strong> rund 3.500 Personen<br />

arbeitslos gemeldet. Dieser Wert spiegelt das Aufkommen<br />

in der Hauptagentur wider, zu der neben<br />

<strong>Elmshorn</strong> auch die umliegenden Gemeinden gehören.<br />

Damit hat sich dieser Wert seit September 2000 um<br />

41 % erhöht. Vor allem seit 2001 ist ein steiler Anstieg<br />

der Zahl der arbeitslosen Personen zu beobachten.<br />

Allein in diesem Zeitraum gab es eine Zunahme von<br />

fast 39 %. Selbst bei Beachtung einer saisonal bedingten<br />

Abnahme der Arbeitslosenzahl bis zum September<br />

2004 ist ein deutlich negativer Trend zu erkennen.


- 15 -<br />

Abb. 5 Arbeitslosigkeit <strong>Elmshorn</strong><br />

Anzahl der arbeitslosen Personen<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

Arbeitslose Personen<br />

Sep 00 Sep 01 Sep 02 Sep 03 Mrz 04<br />

Zahl der Beamten<br />

und Selbständigen<br />

gestiegen<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Im September 2004 lag die Arbeitslosenquote in <strong>Elmshorn</strong><br />

bei 9,6 %. Damit hat sie gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

um 0,2 Prozentpunkte zugenommen.<br />

Über die Anzahl der Beschäftigten im Beamtenverhältnis<br />

bzw. über Selbständige sind keine aktuellen Statistiken<br />

vorhanden. Die Zahl der Beamten und Selbständigen<br />

in <strong>Elmshorn</strong> ist aber in den letzten Jahren aufgrund<br />

von verschiedenen Faktoren gestiegen. Bedingt<br />

durch eine zunehmende Nachfrage aufgrund der<br />

wachsenden Bevölkerung kam es zu zusätzlichen<br />

Einstellungen im Bildungssektor (Grundschule, Realschule,<br />

Nordakademie). Auch im Bereich der öffentlichen<br />

Verwaltung sind weitere Arbeitsplätze entstanden.<br />

Wenn man im Vergleich zu der letzten Volkszählung<br />

von einem vorsichtigen Wachstum von 10 % ausgeht,<br />

dann bestehen - so die Schätzungen der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Elmshorn</strong> - heute in <strong>Elmshorn</strong> ca. 2.550 Arbeitsplätze<br />

für Beamte.<br />

Die Zahl der Selbständigen ist in <strong>Elmshorn</strong> ebenfalls<br />

gewachsen. Das zeigt unter anderem die stark ge-


Insgesamt rund<br />

20.400 Arbeitsplätze<br />

3.1.2 Pendleraufkommen<br />

<strong>Elmshorn</strong> mit<br />

positivem Pendlersaldo<br />

Bedeutung von<br />

<strong>Elmshorn</strong> gestiegen<br />

Starke Pendlerverflechtungen<br />

mit<br />

Hamburg<br />

- 16 -<br />

wachsene Zahl der sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsplätze. Auch in diesem Zusammenhang kann<br />

von einem Wachstum von rund 10 % ausgegangen<br />

werden. In diesem Fall würde es heute in <strong>Elmshorn</strong> ca.<br />

1.350 Selbständige geben.<br />

Ende 2003 waren in <strong>Elmshorn</strong> rund 20.400 Arbeitsplätze<br />

vorhanden. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung<br />

von 48.300 Personen lag die Arbeitsplatzquote<br />

damit bei 42 %. Der Anteil der sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsplätze im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung<br />

betrug 34 %, (zum Vergleich: <strong>Stadt</strong> Pinneberg<br />

27 %).<br />

Während <strong>Elmshorn</strong> im Jahr 1994 noch einen negativen<br />

Pendlersaldo in Höhe von ca. 2.900 Personen<br />

vorzuweisen hatte, änderte sich das Bild bis 2003 erheblich.<br />

Im Juni 2003 waren mit ca. 540 Personen die<br />

Einpendler in der Überzahl. Im Vergleich zu den benachbarten<br />

Städten im Kreis Pinneberg (Abb. 6) ist<br />

<strong>Elmshorn</strong> eine der wenigen Kommunen mit einem positiven<br />

Pendleraufkommen.<br />

Insoweit ist davon auszugehen, dass in den letzten<br />

Jahren die Bedeutung der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> als Mittelzentrum<br />

und Wirtschaftsstandort für die benachbarten<br />

Gemeinden und Städte erheblich gestiegen ist. Trotz<br />

dieser Tatsache ist zu beachten, dass beispielsweise<br />

der Rückgang der Zahl der Personen, die in <strong>Elmshorn</strong><br />

wohnen und arbeiten, die Pendlerbewegungen ebenso<br />

beeinflusst hat wie die Abnahme der Zahl der <strong>Elmshorn</strong>er<br />

Berufsauspendler.<br />

Die Pendlerverflechtungen von <strong>Elmshorn</strong> konzentrieren<br />

sich zu einem großen Teil auf das südliche Umland<br />

mit dem deutlichen Schwerpunkt Hamburg. Im<br />

Allgemeinen ist der Pendlersaldo mit den größeren<br />

Städten negativ, während gegenüber den Umlandgemeinden<br />

Einpendlerüberschüsse bestehen. Hier spiegeln<br />

sich unmittelbar auch die Ergebnisse der <strong>Stadt</strong>-<br />

Umland-Wanderungen wider.


- 17 -<br />

Abb. 6 Pendlersalden nach Gemeinden<br />

- Kreis Pinneberg -<br />

Seestermühe<br />

c<br />

Raa-Besenbek<br />

Haselau<br />

c e<br />

c<br />

Seester<br />

Brande-Hörnerkirchen<br />

Appen<br />

Bokel<br />

Barmstedt<br />

Bokholt-Hanredder<br />

Bullenkuhlen<br />

Bilsen<br />

b c c c<br />

Hemdingen<br />

<strong>Elmshorn</strong> Kölln-Reisiek Bev ern<br />

Heidgraben<br />

Groß Nordende<br />

Neuendeich<br />

c<br />

Hetlingen<br />

Klein Nordende<br />

Heist<br />

Groß Of f enseth-Aspern<br />

Klein Of f enseth-Sparrieshoop<br />

b<br />

Osterhorn<br />

Westerhorn<br />

Uetersen<br />

Moorrege<br />

Seeth-Ekholt<br />

c a a<br />

c b<br />

Tornesch<br />

Lutzhorn<br />

Quickborn<br />

Ellerhoop c a<br />

Prisdorf<br />

Kummerfeld<br />

Langeln<br />

Borstel-Hohenraden<br />

Pinneberg<br />

Rellingen<br />

Haseldorf<br />

Halstenbek<br />

c Holm c a<br />

c<br />

b<br />

c<br />

c c<br />

c<br />

c<br />

c<br />

b b<br />

Wedel (Holstein)<br />

d<br />

c<br />

c<br />

a c<br />

Heede<br />

c<br />

Schenef eld<br />

Tangstedt c<br />

Ellerbek<br />

Hasloh<br />

Bönningstedt<br />

Abb. 7 Pendlerverflechtungen <strong>Elmshorn</strong><br />

Juni 2003<br />

c<br />

c<br />

a<br />

c<br />

c<br />

e<br />

c c b<br />

c<br />

c<br />

d<br />

Saldo:<br />

Einpendler minus Auspendler<br />

a -1.500 und mehr Personen<br />

b -1.000 bis -500 Personen<br />

c -500 bis 0 Personen<br />

d 0bis500 Personen<br />

e 500 und mehr Personen<br />

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© GEWOS<br />

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3.1.3 Wirtschaftsstruktur<br />

Dienstleistungsorientierte<br />

Wirtschaftsstruktur<br />

- 18 -<br />

In den Städten <strong>Elmshorn</strong>, Pinneberg und Itzehoe ist<br />

eine deutliche Dominanz des tertiären Sektors festzustellen.<br />

Nur rund ein Viertel (<strong>Elmshorn</strong>) bis ein Drittel<br />

(Pinneberg) der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

arbeitet in der Land- und Forstwirtschaft, dem<br />

produzierenden Gewerbe bzw. dem Baugewerbe. Der<br />

Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr hat mit<br />

35 % einen hohen Anteil am wirtschaftlichen Geschehen<br />

in <strong>Elmshorn</strong>. Dies lässt sich auf die Versorgungsfunktion<br />

der <strong>Stadt</strong> als Mittelzentrum der Region zurückführen<br />

(Stichwort: „<strong>Elmshorn</strong> als Einkaufsstadt“). In<br />

den beiden Vergleichsstädten wird die Wirtschaftsstruktur<br />

stärker durch öffentliche und private<br />

Dienstleister geprägt.<br />

Abb. 8 Wirtschaftsstruktur 2003 nach<br />

SVP- Beschäftigten am Arbeitsort<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Itzehoe<br />

Pinneberg<br />

1<br />

3<br />

3<br />

22<br />

18<br />

21<br />

3<br />

7<br />

7<br />

17<br />

17<br />

35<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

Prod. Gewerbe (ohne Bau)<br />

Baugewerbe<br />

Handel, Gastgewerbe und Verkehr<br />

Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleistung<br />

Öffentliche und private Dienstleister<br />

17<br />

15<br />

12<br />

38<br />

37<br />

26<br />

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- 19 -<br />

3.1.4 Wirtschaftsstandort <strong>Elmshorn</strong> - bedeutende Akteure<br />

Standortentscheidungen<br />

für <strong>Elmshorn</strong><br />

International bekannt:<br />

Die Kölln-<br />

Werke<br />

Der größte deutsche<br />

Teppichimporteur:<br />

Kibek<br />

Traditionsunternehmen<br />

Döllinghareico<br />

<strong>Elmshorn</strong> hat eine Reihe von großen und bekannten<br />

Unternehmen innerhalb der <strong>Stadt</strong>grenzen, die eine bedeutende<br />

Rolle auf dem Arbeitsmarkt spielen, da sie -<br />

wie die nachfolgend beschriebenen Beispiele Kölln-<br />

Werke, Döllinghareico und Kibek zeigen - ihren Hauptsitz<br />

in <strong>Elmshorn</strong> haben. Unternehmensentscheidungen<br />

mit Auswirkungen auf den Standort fallen also vor Ort.<br />

Eines der traditionsreichsten Unternehmen am Ort ist die<br />

Peter Kölln KGaA, die in <strong>Elmshorn</strong> ihren Hauptsitz hat<br />

und in ihren Werken nicht nur die international bekannten<br />

Kölln-Flocken produziert. Das Unternehmen befindet<br />

sich auch im Zeitalter der Fusionen und strategischen<br />

Allianzen immer noch in Familienbesitz. Die internationale<br />

Bedeutung der Kölln-Werke zeigt sich bereits in den<br />

Geschäftsverbindungen: 2004 übernahm die Peter Kölln<br />

KGaA bekannte Marken des Unilever-Konzerns. Die<br />

Kölln-Werke beschäftigen in <strong>Elmshorn</strong> rund 300 Mitarbeiter.<br />

Eng verbunden mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> ist ein weiteres<br />

Großunternehmen: Das Teppich-Haus Kibek. Seit der<br />

Gründung des Unternehmens im Jahr 1951 zeigt sich<br />

ein stetiges Wachstum der Unternehmensleistung: Kibek<br />

ist mit 14 weiteren großflächigen Verkaufshäusern im<br />

gesamten Bundesgebiet vertreten und Deutschlands<br />

größter Teppichimporteur. Im Versandhandel ist das<br />

Unternehmen der weltweit führende Spezialanbieter für<br />

Teppiche.<br />

Auch Döllinghareico ist ein alteingesessenes <strong>Elmshorn</strong>er<br />

Unternehmen mit überregionaler Bedeutung. Die Döllinghareico-Werke<br />

produzieren Wurstwaren für den<br />

norddeutschen Raum. Neben dem Hauptstandort <strong>Elmshorn</strong><br />

mit rund 300 Mitarbeitern besteht ein weiterer Betrieb<br />

in Lübz (Mecklenburg-Vorpommern). Das Unternehmen<br />

rechnet mit weiterem Wachstum. Eng damit<br />

verbunden ist das Ziel, sich als nationale Marke zu profilieren.


Führender Telekommunikationsanbieter:<br />

Talkline<br />

Internationaler<br />

Marktführer für Sicherheitstechnik:<br />

Autoliv Inc.<br />

Handel und<br />

Finanzen<br />

- 20 -<br />

Die Standortentscheidung für <strong>Elmshorn</strong> traf ebenfalls<br />

einen der führenden deutschen Telekommunikationsanbieter:<br />

Die Talkline GmbH & Co KG. Das Unternehmen<br />

ist eine Tochter der TDC Mobile International in Kopenhagen<br />

und beschäftigt rund 900 Mitarbeiter. 1991 als<br />

Mobilfunk Service Provider gegründet, betreut Talkline<br />

heute etwa 2,6 Millionen Mobilfunkkunden. Im Jahr 2004<br />

erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 1 Mrd.<br />

Euro.<br />

In <strong>Elmshorn</strong> vertreten ist ein weiteres bekanntes Großunternehmen:<br />

Der weltweit führende Hersteller von Insassenschutzsystemen<br />

für Automobile - Autoliv Inc. -<br />

besitzt in der <strong>Stadt</strong> eine wichtige Niederlassung. Das<br />

Unternehmen mit Hauptsitz in Stockholm hat weltweit<br />

über 80 Standorte mit insgesamt rund 40.000 Mitarbeitern,<br />

von denen allein in Deutschland 3.400 tätig sind.<br />

Am Standort <strong>Elmshorn</strong> sind bisher rund 1.250 Personen<br />

beschäftigt.<br />

Es bestehen jedoch konkrete Pläne, Teile der Produktion<br />

ins Ausland zu verlagern. Für die <strong>Stadt</strong> rechnet man<br />

in naher Zukunft mit dem Verlust von 335 Arbeitsplätzen<br />

im Fertigungsbereich. Der Standort <strong>Elmshorn</strong> konzentriert<br />

sich zukünftig auf den Sektor Entwicklung. Die Unternehmensentscheidung<br />

wird mit den im europäischen<br />

Vergleich hohen Lohnkosten der Fertigung begründet.<br />

Neben den oftmals international agierenden Großunternehmen<br />

wird der Wirtschaftsstandort <strong>Elmshorn</strong> durch<br />

Produktions- und Dienstleistungsbetriebe definiert, ohne<br />

die eine funktionierende regionale Versorgung nicht<br />

denkbar wäre.<br />

Hinzuweisen ist hier auf bedeutende mittelständische<br />

Unternehmen wie z. B. das Modehaus Ramelow, aber<br />

auch auf große Verkaufshäuser wie KARSTADT und auf<br />

eine breit gefächerte Präsenz von Sparkassen- und<br />

Bankfilialen. Zu nennen sind hier insbesondere die<br />

Sparkasse <strong>Elmshorn</strong> und die Volksbank <strong>Elmshorn</strong>.<br />

Zum anderen wird die regionale Infrastruktur durch städtische<br />

Betriebe geprägt. So besitzt <strong>Elmshorn</strong> mit den


Fachhochschulstandort<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Fazit<br />

Stabile mittelständischeWirtschaftstruktur<br />

- 21 -<br />

<strong>Stadt</strong>werken SWE einen Energieversorger, der nach<br />

einem Bürgerentscheid auch weiterhin als Eigenbetrieb<br />

der <strong>Stadt</strong> arbeiten wird. Am Ort befindet sich ebenfalls<br />

eine Niederlassung der Agentur für Arbeit.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> ist auch Hochschulstandort. An der<br />

FH Nordakademie <strong>Elmshorn</strong> befinden sich ca. 800 Studierende<br />

in drei dualen Diplomstudiengängen (Betriebswirtschaftslehre,<br />

Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik)<br />

sowie in einem viersemestrigen MBA-<br />

Studium „International Marketing and Business Communication“.<br />

Die FH Nordakademie <strong>Elmshorn</strong> ist eine private Fachhochschule,<br />

die praxisnahe Studiengänge anbietet und<br />

in engem Kontakt mit Unternehmen der Region Hamburg<br />

(u.a. Airbus, ExxonMobil, Philips, Talkline und Axel<br />

Springer) ausbildet.<br />

<strong>Elmshorn</strong> verfügt - anders als andere Kommunen im<br />

Hamburger Umland - über eine eigenständige wirtschaftliche<br />

Basis in Form einer stabilen mittelständischen Wirtschaftsstruktur.<br />

Die Entwicklung von <strong>Elmshorn</strong> wird in<br />

großen Teilen durch die Entscheidungen vor Ort gesteuert.<br />

In Zukunft wird die Einzelhandelsfunktion in <strong>Elmshorn</strong><br />

noch weiter gestärkt werden. Ein Ansatzpunkt ist<br />

z.B. die Gründung eines Business Improvement Districts<br />

(BID) als Zusammenschluss der <strong>Elmshorn</strong>er Gewerbetreibenden,<br />

um insbesondere die Innenstadt zu stärken.<br />

Aus städtebaulichen - und letztlich auch wohnungspolitischen<br />

- Gründen ist zu verhindern, dass Leerstände<br />

das Straßenbild von <strong>Elmshorn</strong> prägen.


- 22 -<br />

3.2 Die Entwicklung von Bevölkerung und Haushalten<br />

Positive<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Die demographischen und ökonomischen Veränderungen<br />

beeinflussen die künftige Wohnungsnachfrage.<br />

Neben einer Verschiebung in der Altersstruktur mit<br />

einer zunehmenden Zahl älterer Menschen und einer<br />

verstärkten Individualisierung fordert auch ein Wandel<br />

bei den Wohnpräferenzen ein verändertes Wohnungsangebot.<br />

Die Bevölkerungszahl in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> ist im Zeitraum<br />

von 1987 bis 1996 mit rund 11 % zunächst verhältnismäßig<br />

stark angestiegen. Ursache hierfür sind<br />

u. a. Zuwanderungen von Bürgerkriegsflüchtlingen,<br />

von deutschstämmigen Auswanderern aus der ehemaligen<br />

Sowjetunion und insbesondere von Haushalten<br />

aus den neuen Bundesländern. Im Jahr 1996 betrug<br />

die Bevölkerungszahl in <strong>Elmshorn</strong> rund 47.300 Personen<br />

am Ort der Hauptwohnung. Der Bevölkerungszuwachs<br />

lag in diesem Zeitraum über dem Landesdurchschnitt.<br />

In den drei folgenden Jahren stagnierte die<br />

Bevölkerung weitgehend. Erst im Jahr 2000 konnte<br />

erstmals wieder eine merkliche Steigerung der Bevölkerungszahl<br />

verzeichnet werden. Zu diesem Zeitpunkt<br />

lebten rund 47.800 Personen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>.<br />

Ende 2004 betrug die Zahl der Einwohner 48.757 (Ort<br />

der Hauptwohnung).


1987 = 100<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

durch<br />

Wanderungen<br />

bestimmt<br />

Im Jahr 2000 wieder<br />

positiver Wanderungssaldo<br />

- 23 -<br />

Abb. 9 Bevölkerungsentwicklung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

von 1987 bis 2004<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> Schleswig-Holstein<br />

© GEWOS<br />

Für die Bevölkerungsentwicklung sind die natürliche<br />

Bevölkerungsbewegung, d. h. der Saldo aus Geburten<br />

und Sterbefällen, sowie die Wanderungsbewegungen<br />

maßgebend. Insgesamt haben die Wanderungen die<br />

Bevölkerungsentwicklung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> bestimmt.<br />

Nur in den Jahren 1998 und 1999 lag in <strong>Elmshorn</strong><br />

ein negativer Wanderungssaldo vor, der für die<br />

Stagnation der Bevölkerungszahl in diesem Zeitraum<br />

verantwortlich war.<br />

Im Zeitraum von 2000 bis 2003 übertrafen die Zuzüge<br />

die Fortzüge aus der <strong>Stadt</strong>. So lag im Jahr 2000 wieder<br />

ein positiver Wanderungssaldo vor, der einen erkennbaren<br />

Anstieg der Bevölkerungszahlen bewirkte.<br />

Diese positive Entwicklung setzte sich in den Folgejahren<br />

fort. Wanderungssaldo und Bevölkerungszahl<br />

zeigten 2003 jedoch deutlich verminderte Zuwächse.<br />

2004 glichen sich die Zuzüge und Fortzüge aus. Insgesamt<br />

ist ein rückläufiger Trend bei den Zuzügen<br />

feststellbar.


- 24 -<br />

Abb. 10 Wanderungen von und nach <strong>Elmshorn</strong><br />

Personen<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

-1.000<br />

Natürliche<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

leicht negativ<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Fortzüge Zuzüge Saldo<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Die natürliche Bevölkerungsentwicklung hatte dagegen<br />

in der Vergangenheit kaum Einfluss auf die Entwicklung<br />

der Bevölkerung. Betrachtet man den Zeitraum<br />

von 1998 bis 2004, so ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />

mit einem Mittelwert der einzelnen<br />

Jahressalden von -50 relativ ausgeglichen. Dieses Bild<br />

spiegelt einen bundesweiten Trend wider: Die Anzahl<br />

der Sterbefälle liegt in den meisten Kommunen über<br />

der Zahl der Geburten. Diese Entwicklung wird sich in<br />

der Zukunft fortsetzen und noch verstärken.


Personen<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

-400<br />

-600<br />

- 25 -<br />

Abb. 11 Natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />

in <strong>Elmshorn</strong><br />

Personen<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-100<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Geburten Sterbefälle Saldo<br />

Abb. 12 Natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />

und Wanderungssaldo in <strong>Elmshorn</strong><br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

Saldo natürliche Bevölkerungsentwicklung Wanderungssaldo Gesamtsaldo<br />

© GEWOS


Hohe Mobilität der<br />

20- bis 44-Jährigen<br />

...<br />

... durch Haushaltsbefragung<br />

bestätigt<br />

- 26 -<br />

Bei der Betrachtung des Wanderungsverhaltens nach<br />

Altersgruppen wird die hohe Mobilität der Altersgruppe<br />

der 20 bis 29-Jährigen und die der Altersgruppe der 30<br />

bis 44-Jährigen deutlich. Beide Altersgruppen haben<br />

absolut betrachtet auch den größten Anteil an der Bevölkerung.<br />

In den vergangenen Jahren sind bei den<br />

30- bis 44-Jährigen mehr Personen abgewandert als<br />

zugewandert, und zwar überwiegend ins Umland. Personen<br />

dieser Gruppe verdienen als potenzielle Eigenheimgründer<br />

ein besonderes Augenmerk. Über Baulandausweisung<br />

kann hier die Entwicklung zu Gunsten<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> gesteuert werden.<br />

In der Haushaltsbefragung wurde ebenfalls deutlich,<br />

dass die Gruppe der 30- bis 44-Jährigen sehr umzugsfreudig<br />

ist. Viele davon ziehen aus der <strong>Stadt</strong> heraus<br />

ins nahe Umland oder auch weiter weg, häufig, um<br />

Eigentum in Form von Einfamilienhäusern zu bilden.<br />

Abb. 13 Wanderungen nach Altersgruppen<br />

1998 bis 2003 in <strong>Elmshorn</strong><br />

Personen<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

-1.000<br />

unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />

Zuzüge Fortzüge Saldo<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


Zuwächse bei<br />

jüngeren Menschen<br />

Zuzug von älteren<br />

Menschen<br />

Entwicklung der<br />

Altersgruppen<br />

- 27 -<br />

Für die jüngeren Altersgruppen zwischen 20 und 29<br />

Jahren zeigt sich ein deutlich positiver Wanderungssaldo.<br />

Dieser Zuwachs bestätigt u. a. den Stellenwert<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> als Ausbildungsstandort in der<br />

Region.<br />

Positiv ist auch der Wanderungssaldo der Personen<br />

über 45 Jahre. Insbesondere Personen im Rentenalter<br />

sind in den vergangenen Jahren nach <strong>Elmshorn</strong> zugezogen.<br />

Hierbei handelt es sich auch um sogenannte<br />

„Reurbanisierer“ - meist ältere Haushalte, die ihr Eigenheim<br />

in der Peripherie veräußern und wieder in<br />

das Zentrum von <strong>Elmshorn</strong> ziehen.<br />

Abb. 14 Bevölkerungsentwicklung nach<br />

Altersgruppen<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

15 18<br />

26 25<br />

25<br />

12 13<br />

15 14<br />

7 6<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Die Entwicklung der Bevölkerung nach Altersgruppen<br />

bestätigt das Bild. Die Gruppe der über 65-Jährigen<br />

wächst überproportional, während die Anzahl der Kinder<br />

unter sechs Jahren und deren Eltern (30 bis 44<br />

Jahre) eine rückläufige Tendenz aufweisen. Dagegen<br />

wächst die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen seit<br />

dem Jahr 2000 wieder deutlich.<br />

24<br />

1998 2004<br />

unter 6 6 bis 19 20 bis 29<br />

30 bis 44 45 bis 64 65 und älter


Haushalte als Träger<br />

der Wohnungsnachfrage<br />

Steigende<br />

Haushaltszahl<br />

- 28 -<br />

Letztendlich bestimmt die Zahl der Haushalte die<br />

Nachfrage nach Wohneinheiten. Bevölkerungszahl<br />

und Haushaltszahl entwickeln sich nicht zwangsläufig<br />

parallel.<br />

Die Anzahl der wohnungsmarktrelevanten Haushalte<br />

stieg in <strong>Elmshorn</strong> von 1987 - dem Jahr der letzten<br />

Volkszählung - bis 2004 jährlich um etwa einen Prozentpunkt<br />

auf rund 23.200 Haushalte an. Insgesamt<br />

betrug der Zuwachs an Haushalten in diesem Zeitraum<br />

fast 18 % und lag damit leicht über dem Zuwachs<br />

der Bevölkerung. Grund für die unterschiedliche<br />

Entwicklung von Bevölkerung und Haushalten ist<br />

der bundesweite Trend zur Verkleinerung der Haushalte,<br />

der sich im Wandel der gesellschaftlichen Lebensstile<br />

und in der Zunahme der älteren, häufig allein<br />

lebenden Bevölkerung widerspiegelt.<br />

3.3 Zielgruppen auf dem <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsmarkt<br />

Viele Seniorenhaushalte<br />

Ein Viertel aller<br />

Haushalte mit<br />

Kindern<br />

Aussagen zur Struktur der <strong>Elmshorn</strong>er Mieter können<br />

aus der Hauhaltsbefragung gewonnen werden. Die Mieterschaft<br />

der befragten Haushalte ist in erheblichem Maße<br />

durch Seniorenhaushalte (inklusive Haushalte mit<br />

Personen im Vorruhestand) geprägt. Der Anteil dieser<br />

Gruppe an allen befragten Haushalten beträgt 34 %.<br />

Besonders hoch ist der Anteil der Senioren in der Innenstadt<br />

und in Sandberg/Flamweg.<br />

In über einem Viertel aller befragten Haushalte (28 %)<br />

leben minderjährige Kinder. Besonders kinderreiche<br />

Bestände finden sich in <strong>Hainholz</strong>.<br />

Viele ältere Mieter Insgesamt sind fast die Hälfte aller Mieter über 44 Jahre<br />

alt. 55 % aller Mieter sind im erwerbsfähigen Alter. Der<br />

Anteil der unter 20-jährigen Haushaltsmitglieder bei den<br />

befragten Haushalten beträgt 22 %.<br />

Rund ein Drittel der<br />

Mieter erwerbstätig<br />

Rund ein Drittel aller bei der Befragung erfassten Personen,<br />

die Angaben zu ihrer derzeitigen Tätigkeit machten,<br />

sind erwerbstätig. 18 % der Befragten sind Angestellte<br />

bzw. Beamte, 16 % Arbeiter und lediglich 1 % Selbständige.<br />

Entsprechend dem großen Anteil an Rentnerhaushalten<br />

gaben rund 34 % der befragten Mieter an, entwe-


40 % mit<br />

abgeschlossener<br />

Berufsausbildung<br />

38 % der Haushalte<br />

mit weniger als<br />

1.000 Euro/Monat<br />

Haushaltseinkommen<br />

- 29 -<br />

der Rentner oder im Vorruhestand zu sein. Rund 11 %<br />

der Mieter sind derzeit erwerbslos oder arbeitssuchend.<br />

Von den 828 Personen, die zu ihrem Ausbildungsstand<br />

Aussagen machten, gaben 40 % als höchsten Ausbildungsstand<br />

eine abgeschlossene Berufsaufbildung<br />

(Lehre, Berufs-/Handelsschule) an. Lediglich 7 % haben<br />

einen (Fach-)Hochschulabschluss, weitere 6 % einen<br />

Fachschulabschluss. 19 % der Haushaltsmitglieder, zu<br />

denen Angaben vorliegen, gaben als höchsten Ausbildungsstand<br />

einen Haupt- und Realschulabschluss an,<br />

weitere 6 % die allgemeine Hochschulreife (Abitur).<br />

18 % befinden sich in der Ausbildung (Schule/Lehre).<br />

Nach eigenen Angaben verfügen rund 38 % der Haushalte<br />

über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen<br />

unter 1.000 Euro. In den <strong>Stadt</strong>teilen Innenstadt, Klostersande<br />

und Sandberg/Flamweg liegt der Anteil der Haushalte,<br />

die weniger als 1.000 Euro zur Verfügung haben,<br />

sogar über 40 bzw. 50 %. Im Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong><br />

hingegen gaben lediglich 13 % an unter 1.000 Euro/Monat<br />

Haushaltsnettoeinkommen zur Verfügung zu<br />

haben.<br />

Vier Zielgruppen In die weitere Betrachtung gehen als wichtige Zielgruppen<br />

für den Wohnungsmarkt in <strong>Elmshorn</strong> die folgenden<br />

Haushaltsgruppen ein:<br />

• Seniorenhaushalte: Auf Grund der demographischen<br />

Entwicklung zeigt sich diese Gruppe mit wachsender<br />

Bedeutung am Wohnungsmarkt. Für diese Gruppe<br />

ist es wichtig, dass die Wohnungen und das Wohnumfeld<br />

weitestgehend barrierefrei gestaltet sind.<br />

Weiterhin ist die fußläufige Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten,<br />

zu medizinischen Versorgungseinrichtungen<br />

und zu Grün- und Parkanlagen von großer Bedeutung.<br />

Wichtig ist eine gute ÖPNV-Anbindung, da<br />

der PKW mit zunehmendem Alter an Bedeutung verliert.<br />

Im Bereich der Serviceleistungen werden gerade<br />

von älteren alleinstehenden Haushalten Einkaufs-<br />

und Essens-Bringdienste sowie Unterstützung bei<br />

Putz- und Haushaltsarbeiten in Anspruch genommen.


- 30 -<br />

• Familien mit Kindern: Die Familiengründungsphase<br />

geht bei entsprechendem Einkommen häufig einher<br />

mit der Eigentumsbildung, vielfach im Umland der<br />

Städte. Viele Haushalte mit niedrigeren Einkommen<br />

sind dagegen auf preiswerten Wohnraum angewiesen.<br />

Daher sind im Niedrigpreisbereich Wohnungen<br />

mit größeren Grundrissen notwendig. Eine Standardsozialwohnung<br />

mit einem 11 qm großen Kinderzimmer<br />

ist für diese Familien ungeeignet.<br />

• Singlehaushalte (bis 64 Jahre) und Zweipersonenhaushalte<br />

(Haushalte ohne Kinder) mit unterschiedlicher<br />

Ausprägung: Junge Einsteiger auf den Wohnungsmärkten<br />

auf der einen Seite, ältere Haushalte<br />

unter-schiedlicher Einkommensklassen auf der anderen<br />

Seite. Junge Single- und Zweipersonenhaushalte<br />

fragen in erster Linie Wohnungen in belebten<br />

<strong>Stadt</strong>vierteln mit einem großen Angebot an Kultur-<br />

und Freizeiteinrichtungen nach. So heterogen diese<br />

Gruppe ist, so differenziert sind auch die Wohnungen,<br />

die nachgefragt werden. Einfach ausgestattete,<br />

günstige Wohnungen werden ebenso benötigt wie<br />

gut ausgestattete hochpreisige Wohnungen für Doppelverdiener<br />

ohne Kinder. Entscheidend ist vor allen<br />

Dingen die Lage der Wohnung.<br />

3.4 Die Entwicklung des Wohnungsbestandes<br />

Die Entwicklung<br />

des Angebotes<br />

Fertigstellungen<br />

stagnieren<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> verfügt über einen Bestand von<br />

knapp 22.900 Wohneinheiten. Im Vergleich zu anderen<br />

Kommunen in Norddeutschland werden neben<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern unvermindert auch<br />

Mehrfamilienhäuser gebaut. Die Wohnpräferenzen<br />

wandeln sich jedoch, nicht jedes Angebot findet auch<br />

seine Nachfrager. So treten bei den angebotenen Reihenhäusern<br />

in <strong>Elmshorn</strong> mittlerweile Vermarktungsprobleme<br />

auf. Die Haushalte präferieren zunehmend<br />

freistehende Einfamilienhäuser.<br />

Im Jahr 1997 wurden insgesamt 200 Fertigstellungen<br />

ausgewiesen. Diese Zahl blieb im Durchschnitt der<br />

Jahre 1997 bis 2003 konstant, wobei sich etwa alle<br />

zwei Jahre ein deutlicher Anstieg zeigte (Abb. 15). So<br />

lag die Zahl der Fertigstellungen 2002 bei 259 Wohn-


Anteil der Fertigstellungen<br />

im Mehrfamilienhaussektor<br />

sinkt<br />

Abb. 15 Baufertigstellungen<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Anzahl der Wohneinheiten<br />

- 31 -<br />

einheiten, während 2003 nur 176 Wohneinheiten ausgewiesen<br />

wurden.<br />

In den Jahren 1997 und 1998 wurden rund die Hälfte<br />

aller Fertigstellungen im Mehrfamilienhaussektor getätigt.<br />

Ein weiterer Höhepunkt wurde im Jahr 2002 erreicht:<br />

Hier betrug der Anteil der fertig gestellten<br />

Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern, bezogen auf<br />

alle Fertigstellungen, 56 %. Dieser Wert konnte 2003<br />

nicht mehr gehalten werden: Der Anteil der Fertigstellungen<br />

im Mehrfamilienhaussektor sank auf 24 %.<br />

Ein Schwerpunkt der Fertigstellungen liegt im Bereich<br />

der Ein- und Zweifamilienhäuser, hier sind deutliche<br />

Schwankungen zu verzeichnen. In den letzten beiden<br />

Jahren stieg die Zahl der Fertigstellungen.<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

in Einfamilienhäusern in Zweifamilienhäusern in Mehrfamilienhäusern Sonstige<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


3.5 Wohnungsmarktbilanz 2004<br />

Angespannter<br />

Wohnungsmarkt<br />

Rund die Hälfte<br />

aller <strong>Elmshorn</strong>er<br />

Wohnungen mit<br />

Nettokaltmiete unter<br />

5 Euro/m²<br />

- 32 -<br />

Der Wohnungsmarkt in <strong>Elmshorn</strong> ist zurzeit leicht angespannt.<br />

Den rund 22.900 Wohneinheiten stehen<br />

23.200 Haushalte gegenüber. Selbst die Wohnungsbestände<br />

im Gebiet der <strong>Soziale</strong>n <strong>Stadt</strong> in <strong>Hainholz</strong><br />

sind trotz baulicher Mängel gut vermietet.<br />

Darüber hinaus lassen sich folgende Merkmale feststellen,<br />

die für die weitere Einschätzung von Bedeutung<br />

sind:<br />

• Hinsichtlich des Baualters dominiert Wohnbebauung<br />

der fünfziger und sechziger Jahre.<br />

• Viele ältere Hauseigentümer tragen sich mit dem<br />

Gedanken, ihr Eigenheim zu verkaufen und in die<br />

Innenstadt zu ziehen, jedoch fehlt es in innerstädtischer<br />

Lage an attraktiven, gut ausgestatteten<br />

Zwei- bis Dreizimmerwohnungen zwischen 60 und<br />

80 qm Wohnfläche.<br />

• Der Verkauf von Wohneigentum war in den vergangenen<br />

zwei bis drei Jahren rückläufig, hat sich<br />

jedoch gegenwärtig auf einem etwas niedrigeren<br />

Niveau stabilisiert. Die Nachfrage nach freistehenden<br />

Einfamilienhäusern übertrifft das Interesse an<br />

Reihenhäusern und Eigentumswohnungen bei weitem.<br />

Reihenhäuser können zurzeit oft nur vermietet<br />

werden.<br />

• Gerade von Familien und Haushalten mit geringem<br />

Einkommen wird preiswerter Wohnraum gesucht.<br />

Die Zahl der Personen, die Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

beziehen, steigt und befindet sich nach einem<br />

zwischenzeitlichen Tief im Jahre 2001 auf<br />

dem Niveau des Jahres 1998.<br />

Insgesamt gibt es in <strong>Elmshorn</strong> geschätzt rund 12.400<br />

Mietwohnungen. Im Rahmen der Unternehmensbefragung<br />

wurden wohnungsbezogene Daten zu 34 % des<br />

Bestands (4.725 WE) hinsichtlich ihrer Größen- und<br />

Mietpreisstruktur sowie ihrer Beschaffenheit und ihres<br />

Sanierungsstands ausgewertet. Abb. 16 gibt einen<br />

Überblick über die Mietstruktur im Bestand der großen<br />

Wohnungsunternehmen. Demnach liegt bei mehr als


Nur geringe Mieterhöhung<br />

18%<br />

17% 17%<br />

17%<br />

- 33 -<br />

der Hälfte aller Wohnungen die durchschnittliche<br />

Nettokaltmiete pro Quadratmeter unter 5,00 Euro. Bezogen<br />

auf den freifinanzierten Wohnungsbestand liegt<br />

der Anteil mit 45 % etwas geringer (vgl. Abb. 17)<br />

Die Mieten in <strong>Elmshorn</strong> sind in den letzten Jahren je<br />

nach Ausstattung und Lage nur leicht gestiegen. Der<br />

Anstieg der Mieten bewegt sich im Bereich der Inflationsrate.<br />

Abb. 16 Mietenstruktur Unternehmensbestand<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

11%<br />

23%<br />

21%<br />

16%<br />

30%<br />

32%<br />

35%<br />

29%<br />

10% 10%<br />

9%<br />

unter 4 4 bis 4,50 4,50 bis 5 5 bis 5,50 5,50 bis 6 über 6<br />

Nettokaltmiete in EUR / m²<br />

1%<br />

5%<br />

0%<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

Mietstruktur insgesamt Freifinanzierter Wohnungsbau Mietpreisgebundener Wohnungsbestand<br />

Abb. 17 Mietpreisspiegel Unternehmensdaten <strong>Elmshorn</strong><br />

im Vergleich zum Mietenspiegel Hamburg<br />

© GEWOS © GEWOS<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

Neuvertragsmieten:<br />

Mittelwert Euro/m²<br />

HH = Hamburg<br />

© GEWOS


3.6 Kleinräumige Situation<br />

Divergierende<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

auf<br />

<strong>Stadt</strong>teilebene<br />

Unterschiedliche<br />

Altersstruktur<br />

- 34 -<br />

In den letzten Jahren gab es unterschiedliche Bevölkerungsveränderungen<br />

in den einzelnen <strong>Stadt</strong>teilen von<br />

<strong>Elmshorn</strong>. Während die Einwohnerzahl in Langenmoor/Kaltenweide,<br />

Klostersande und Köhnholz zwischen<br />

1998 und 2004 zurückgegangen ist, hat sie in<br />

den anderen Gebieten zum Teil erheblich zugenommen.<br />

Dabei stechen besonders Papenhöhe und Vosskuhlen<br />

hervor, die jeweils Bevölkerungsgewinne von 23<br />

bzw. 69 % zu verzeichnen hatten. Maßgeblich verantwortlich<br />

ist der Neubau in den <strong>Stadt</strong>teilen.<br />

Abb. 18 Bevölkerungsveränderung 1998 bis 2004 *<br />

Innenstadt<br />

Sandberg/Flamweg<br />

Papenhöhe<br />

Sibirien<br />

Vosskuhlen<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

Langelohe<br />

Ramskamp<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

Lieth<br />

Klostersande<br />

Köhnholz<br />

Durchschnitt <strong>Elmshorn</strong><br />

+66 %<br />

-10% 0% 10% 20% 30%<br />

* Haupt- und Nebenwohnsitz<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

Bevölkerung 2004<br />

6.322<br />

6.187<br />

1.460<br />

311<br />

702<br />

6.473<br />

5.618<br />

3.024<br />

6.655<br />

2.336<br />

9.400<br />

1.335<br />

© GEWOS<br />

Ähnlich wie die Bevölkerungsentwicklung stellt sich<br />

auch die Altersstruktur in den einzelnen <strong>Stadt</strong>teilen unterschiedlich<br />

dar. Sowohl die nördlich als auch die<br />

süd(west)lich gelegenen Gebiete weisen einen überdurchschnittlich<br />

hohen Anteil an unter 16-Jährigen auf.<br />

Demgegenüber ist in fast allen diesen <strong>Stadt</strong>teilen die<br />

Zahl der über 64-Jährigen unter dem Durchschnitt der<br />

Gesamtstadt <strong>Elmshorn</strong> (16 %). Mit den anderen Gebieten<br />

verhält es sich nahezu umgekehrt.


Wie bewerten die<br />

<strong>Elmshorn</strong>er Bürger<br />

ihren <strong>Stadt</strong>teil?<br />

- 35 -<br />

Abb. 19 Alterstruktur in den einzelnen <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Anteil der unter 16-Jährigen<br />

Gesamtstadt: 17%<br />

a<br />

c<br />

c<br />

a<br />

b b<br />

a c<br />

a<br />

c<br />

c<br />

a<br />

b<br />

c<br />

Anteil der über 64-Jährigen<br />

Gesamtstadt: 18%<br />

c c<br />

b<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Im Rahmen der Haushaltsbefragung wurden die <strong>Elmshorn</strong>er<br />

zu den Stärken und Schwächen des eigenen<br />

<strong>Stadt</strong>teils befragt. Insgesamt sind 83 % der befragten<br />

Mieter der Haushaltsbefragung zufrieden mit ihrem<br />

<strong>Stadt</strong>teil. Besonders hoch ist die Zufriedenheit bei den<br />

Mietern in Köhnholz und Langenmoor/Kaltenweide (über<br />

98 %). Besonders niedrig ist die Zufriedenheit dagegen<br />

in <strong>Hainholz</strong>, insbesondere bei den Mietern im Schwerpunktgebiet.<br />

a<br />

c a<br />

b<br />

b<br />

c<br />

b c<br />

a<br />

a<br />

b<br />

c<br />

a


Unterschiedliche<br />

Gründe für<br />

Beurteilung des<br />

<strong>Stadt</strong>teils<br />

- 36 -<br />

Abb. 20 Anteil der mit dem <strong>Stadt</strong>teil zufriedenen Mieter<br />

Gesamtstadt: 83 %<br />

++<br />

+<br />

++ +<br />

++<br />

+<br />

++<br />

++<br />

_<br />

_ _<br />

Die Befragten hatten die Möglichkeit, im Rahmen einer<br />

offenen Frage ihre Gründe für die Zufriedenheit bzw.<br />

Unzufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil darzustellen. Zumeist<br />

wurde die hohe Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil mit der<br />

zentralen Lage bzw. mit dem ruhigen Umfeld begründet.<br />

Die Ergebnisse spiegeln die unterschiedlichen Qualitäten<br />

der <strong>Stadt</strong>teile wider (vgl. Abb. 21). Aufgrund der zumeist<br />

hohen Zufriedenheit mit den <strong>Stadt</strong>teilen wurden<br />

nur wenige Unzufriedenheitsgründe genannt. Zumeist<br />

wurden der hohe Ausländeranteil, das negative soziale<br />

Umfeld und die Vermüllung bemängelt, insbesondere in<br />

<strong>Hainholz</strong>.<br />

+<br />

++<br />

+<br />

_<br />

__


- 37 -<br />

Abb. 21 Gründe für die Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil<br />

nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />

Anteil des jeweiligen Grundes an allen genannten Gründen<br />

Ruhiges Umfeld<br />

Kurze Wege/ zentrale<br />

Lage<br />

Grünanlagen/ Nähe<br />

zu Parks<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Nachbarschaft<br />

* Feldbesetzung gering<br />

Gesamt<br />

46 %<br />

43 %<br />

14 %<br />

12 %<br />

12 %<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

52 %<br />

15 %<br />

12 %<br />

21 %<br />

9 %<br />

SG<br />

<strong>Hainholz</strong>*<br />

33 %<br />

-<br />

33 %<br />

67 %<br />

33 %<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

-<br />

92 %<br />

2 %<br />

16 %<br />

2 %<br />

ST<br />

Klostersande<br />

64 %<br />

26 %<br />

22 %<br />

4 %<br />

25 %<br />

SG<br />

Klostersande*<br />

57 %<br />

14 %<br />

57 %<br />

-<br />

14 %<br />

ST<br />

Langelohe<br />

53 %<br />

31 %<br />

25 %<br />

9 %<br />

3 %<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg /<br />

Flamweg<br />

45 %<br />

62 %<br />

5 %<br />

9 %<br />

8 %<br />

© GEWOS<br />

• Im Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> ist die Zufriedenheit<br />

mit den Einkaufsmöglichkeiten dank des neu gestalteten<br />

Einkaufzentrums sehr hoch.<br />

• In der Innenstadt wird die zentrale Lage als besonders<br />

positiv eingestuft.<br />

• Der <strong>Stadt</strong>teil Klostersande zeichnet sich durch das<br />

ruhige Wohnumfeld in Verbindung mit nahegelegenen<br />

Park- und Grünanlagen aus.<br />

• Sandberg/Flamweg zeichnet sich aus Sicht der befragten<br />

Haushalte vor allen Dingen durch die zentrale<br />

Lage und die kurzen Wege aus.


3.7 <strong>Elmshorn</strong> und das Umland<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

in den<br />

Umlandgemeinden<br />

positiver als in<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Bevölkerungszunahmen<br />

in einigen<br />

Gemeinden<br />

über 8 %<br />

- 38 -<br />

Zwischen 1998 und 2003 hat die Einwohnerzahl in<br />

<strong>Elmshorn</strong> um 3 % zugenommen. Im gleichen Zeitraum<br />

hatte der Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong> einen Zuwachs um<br />

4 % zu verzeichnen, während die Bevölkerungszahl in<br />

den Umlandgemeinden sogar um fast 7 % gestiegen ist.<br />

(Zum Vergleich 1994 bis 2001: <strong>Elmshorn</strong> +2 %, Umlandgemeinden<br />

+10 %)<br />

Abb. 22 Bevölkerungsentwicklung<br />

Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong><br />

108<br />

106<br />

104<br />

102<br />

100<br />

98<br />

Index: 1998 = 100<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> Umlandgemeinden Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong><br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Wie die nachfolgende Abbildung des Siedlungsraums<br />

<strong>Elmshorn</strong> verdeutlicht, sind für die positivere Entwicklung<br />

dieses Gebiets in den letzten Jahre vor allem die<br />

nördlich gelegenen Gemeinden sowie Seeth-Ekholt im<br />

Südosten verantwortlich. Diese Räume haben zwischen<br />

1998 und 2003 jeweils Bevölkerungszuwächse um mindestens<br />

8 % zu verzeichnen.


Kiebitzreihe<br />

a<br />

d<br />

Altenmoor<br />

Raa-Besenbek<br />

a<br />

Seester<br />

c<br />

Umlandgemeinden<br />

gewinnen<br />

Horst (Holstein)<br />

e<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

b<br />

c<br />

Bokholt-Hanredder<br />

Klein Nordende<br />

c<br />

- 39 -<br />

Abb. 23 Bevölkerungsentwicklung<br />

Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong> 1998 - 2003<br />

Klein Offenseth-Sparrieshoop<br />

e<br />

a<br />

Kölln-Reisiek<br />

Seeth-Ekholt<br />

e<br />

Bevölkerungsentwicklung 1998 - 2003<br />

a 0% bis unter 2%<br />

b von 2% bis unter 4%<br />

c von 4% bis unter 6%<br />

d von 6% bis unter 8%<br />

e 8% und mehr<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

©GEWOS<br />

Auch im gesamten Kreis Pinneberg zeigt sich, dass<br />

<strong>Elmshorn</strong> von der allgemeinen - von vereinzelten Ausnahmen<br />

abgesehen - positiven Bevölkerungsentwicklung<br />

in den letzten Jahren nur verhältnismäßig wenig<br />

profitiert hat. In erster Linie weisen wiederum die nördlichen<br />

Gemeinden hohe Gewinne bei der Einwohnerzahl<br />

auf (teilweise 12 % und mehr). Aber auch im Südwesten<br />

finden sich Gemeinden, die starke bis sehr starke Bevölkerungsanstiege<br />

zu verzeichnen hatten. Maßgeblich<br />

für diese Entwicklung ist das Angebot an günstigem<br />

Bestand in den Umlandgemeinden sowie die räumliche<br />

Entfernung zu Hamburg.


Vergleichsweise<br />

ältere Bevölkerung<br />

in <strong>Elmshorn</strong><br />

- 40 -<br />

Abb. 24 Bevölkerungsentwicklung<br />

Kreis Pinneberg 1998 - 2003<br />

b<br />

Osterhorn<br />

Westerhorn Bokel<br />

d e<br />

e<br />

Brande-Hörnerkirchen<br />

Lutzhorn<br />

d e<br />

Groß Offenseth-Aspern<br />

Klein Offenseth-Sparrieshoop b Langeln<br />

Barmstedt<br />

e<br />

Heede a<br />

Bokholt-Hanredder<br />

c e b c<br />

Bullenkuhlen<br />

b b<br />

e<br />

Bilsen<br />

b <strong>Elmshorn</strong> Kölln-Reisiek Hemdingen<br />

Raa-Besenbek<br />

Bevern<br />

d c<br />

Seeth-Ekholt<br />

c c<br />

Klein Nordende Ellerhoop<br />

Quickborn<br />

Seester<br />

b<br />

b<br />

d<br />

Heidgraben<br />

Groß Nordende<br />

Borstel-Hohenraden b<br />

Seestermühe e e<br />

TorneschKummerfeld<br />

Hasloh<br />

Neuendeich<br />

Uetersen<br />

c c<br />

d a c c<br />

Tangstedt<br />

Prisdorf<br />

a Bönningstedt<br />

Moorregeb<br />

Haselau<br />

c<br />

b<br />

Ellerbek<br />

e Heist Appen e Pinneberg Rellingen<br />

b<br />

Haseldorf<br />

b<br />

b<br />

Halstenbek<br />

b c Holm<br />

d<br />

b<br />

Hetlingen<br />

b<br />

b<br />

Schenefeld<br />

Wedel (Holstein)<br />

Bevölkerungsentwicklung 1998 - 2003<br />

a Bevölkerungsrückgang<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

b leichter Bevölkerungsanstieg (bis 4%)<br />

c moderater Bevölkerungsanstieg (von 4% bis 8%)<br />

d starker Bevölkerungsanstieg (von 8% bis 12%)<br />

e sehr starker Bevölkerungsanstieg (12% und mehr)<br />

© GEWOS<br />

Die Alterstruktur in <strong>Elmshorn</strong> und im Umland verdeutlicht<br />

den Trend der Bevölkerungsentwicklung in den<br />

letzten Jahren. So sind die Gemeinden mit den höchsten<br />

Bevölkerungsanstiegen auch diejenigen mit dem<br />

höchsten Anteil (27 % und mehr) in der Altersgruppe 30<br />

bis 45 Jahre. Dies illustriert, dass vor allem junge Menschen<br />

in das Umland gezogen sind. Entsprechend unterschiedlich<br />

sind auch die Anteile der Senioren (65<br />

Jahre und älter) in <strong>Elmshorn</strong> und dem Umland. Während<br />

diese Bevölkerungsgruppe im Umland teilweise<br />

Anteile unter 14 % erreicht, beträgt dieser Wert in<br />

<strong>Elmshorn</strong> über 18 %.


- 41 -<br />

4 Wohnungsmarktprognose bis <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />

4.1 Prognosevarianten<br />

Um die mögliche Entwicklung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

abzubilden, wurden drei Prognosevarianten entwickelt.<br />

Im Folgenden sind für die drei Prognosevarianten die<br />

angenommenen Rahmenbedingungen aufgeführt. Die<br />

Basisvariante zeigt die Entwicklung, die vom Arbeitskreis<br />

als am wahrscheinlichsten angesehen wird.<br />

Abb. 25 <strong>Elmshorn</strong>: Szenarien der zukünftigen Entwicklung<br />

Basis-Szenario<br />

Wachstumspfad<br />

Metropolregion mit Wachstum<br />

Stärkung der Zentralität<br />

Weiterhin <strong>Stadt</strong>-Umland-Konkurrenz<br />

Stabile Wirtschaftsstrukturen<br />

Saldo Wanderungen im Plus<br />

Stagnation der Beschäftigtenzahlen<br />

Stabile<br />

wirtschaftliche<br />

Situation<br />

Abweichung<br />

Impuls-Szenario<br />

Spektakuläre Neuansiedlungen<br />

(„Talkline“)<br />

Etablierung als „Wohnstandort“<br />

Stärkung des Zentrums <strong>Elmshorn</strong><br />

A 20 mit Elbquerung<br />

Saldo Wanderungen deutlich im Plus<br />

Zunahme der Beschäftigtenzahlen<br />

Basisszenario: Wachstumspfad<br />

Abweichung<br />

Szenario Rückgang<br />

Abwanderung von Unternehmen<br />

Anhaltender Arbeitsplatzabbau<br />

Umland profiliert sich<br />

Konzept „Wachsende <strong>Stadt</strong>“<br />

mit Sogwirkung<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Aufgrund der stabilen Wirtschaftsstrukturen geht das<br />

Basisszenario trotz des konjunkturell bedingten Anstiegs<br />

der Arbeitslosenzahlen in der jüngeren Vergangenheit<br />

von einer langfristig leicht positiven Entwicklung aus.<br />

Diese wirkt sich bei wachsender Produktivität nicht in<br />

vollem Umfang auf die Beschäftigung aus. Die Zahl der<br />

Arbeitsplätze wird daher stagnieren. Sonderentwicklungen<br />

mit großen Arbeitsplatzeffekten - in der Vergangenheit<br />

etwa die Ansiedlung von Talkline - sind in den<br />

nächsten Jahren nicht zu erwarten.


Hamburg - die<br />

„wachsende <strong>Stadt</strong>“<br />

Neue wirtschaftliche<br />

Impulse<br />

- 42 -<br />

Als Mitglied der Metropolregion Hamburg profitiert<br />

<strong>Elmshorn</strong> von einer der wachstumsstärksten Regionen<br />

Europas.<br />

Mit dem Konzept der „wachsenden <strong>Stadt</strong>“ verfolgt die<br />

Freie und Hansestadt Hamburg hinsichtlich der Siedlungs-<br />

und Bevölkerungsentwicklung allerdings auch<br />

eigene Ansätze der Wohnraumförderung, die der <strong>Stadt</strong>-<br />

Umland-Wanderung entgegen wirken sollen. Entsprechende<br />

Baugebiete werden oder sind bereits ausgewiesen.<br />

Das Hamburger Konzept der „Wachsenden <strong>Stadt</strong>“<br />

mit seinen Auswirkungen auf <strong>Elmshorn</strong> wird daher kontrovers<br />

diskutiert. Zu beachten sind folgende Aspekte:<br />

• Zum einen werden - z.B. durch Ausweisung von<br />

Bauland in Hamburg - die Wanderungen aus Hamburg<br />

heraus in das Umland reduziert. Dieses wirkt<br />

sich auf die Bevölkerungsentwicklung von <strong>Elmshorn</strong>,<br />

stärker aber noch auf die des Umlandes von <strong>Elmshorn</strong><br />

aus.<br />

• Zum anderen aber bietet die Metropolregion als eine<br />

der wachstumsstärksten Regionen in Europa Chancen<br />

für die Entwicklung der gesamten Region. So<br />

haben sich zum Beispiel im Süderelberaum Kommunen<br />

und Landkreise zu einem „Cluster“ zusammen<br />

geschlossen. Nach dem Motto „Stärken stäken"<br />

werden in einer bis zum Jahr 2013 angelegten<br />

Wachstumsinitiative gemeinsame, über Kommunen-<br />

und Ländergrenzen hinausgehende Wachstumspotenziale<br />

erfasst und für die Region nutzbar gemacht.<br />

Obere Variante: Impulsszenario<br />

Für die Obere Variante erfolgte eine positivere Einschätzung<br />

einiger Faktoren der Basisvariante. Nachfolgend<br />

werden die abweichenden Annahmen aufgeführt.<br />

Alle anderen Rahmenbedingungen entwickeln sich so,<br />

wie in der Basisvariante beschrieben.<br />

Durch eine Ansiedlung - wie etwa die von Talkline mit<br />

den damit verbundenen Arbeitsplatzeffekten - wird die<br />

Bevölkerung in <strong>Elmshorn</strong> stärker ansteigen. Auch der<br />

Ausbau der A 20 könnte durch eine verbesserte Anbin-


Stärkere<br />

Zuwanderung von<br />

Reurbanisierern<br />

Starker Rückgang<br />

der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung<br />

Anstieg der <strong>Stadt</strong>-<br />

Umland-<br />

Wanderungen<br />

- 43 -<br />

dung und entsprechende wirtschaftliche Impulse positive<br />

Wirkungen nach sich ziehen.<br />

<strong>Elmshorn</strong> ist in erster Linie als gewerblicher Standort,<br />

nicht primär als Wohnstandort bekannt. Durch ein gezieltes<br />

Marketing - verbunden mit einem entsprechenden<br />

Angebot an Wohnungen - können deutlich positive<br />

Effekte erzielt werden.<br />

Untere Variante: Szenario Rückgang<br />

Um die mögliche Bevölkerungsentwicklung besser abschätzen<br />

zu können, erfolgt die zusätzliche Berechnung<br />

einer Unteren Variante, deren Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

von GEWOS als eher gering bewertet wird. Die folgenden,<br />

von der Basisvariante abweichenden Einschätzungen<br />

der Faktoren, sind die Grundlage für eine geringere<br />

Bevölkerungsentwicklung.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> verläuft<br />

negativer als in den vergangenen Jahren. Es<br />

kommt zu einer Abwanderung von Unternehmen aus<br />

der <strong>Stadt</strong> und entsprechenden Arbeitsplatzverlusten. In<br />

der Konkurrenz mit anderen Städten und Regionen verliert<br />

<strong>Elmshorn</strong> an Bedeutung.<br />

Die Profilierung der umliegenden Gemeinden führt dazu,<br />

dass die <strong>Stadt</strong>-Umland-Wanderung zukünftig ansteigt.<br />

Hierdurch erhöht sich der Anteil der älteren Haushalte,<br />

da vorrangig jüngere Haushalte mit Kindern abwandern<br />

werden.


4.2 Bevölkerungsprognose<br />

- 44 -<br />

Der Verlauf der Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Elmshorn</strong> in den drei Varianten ergibt sich aus Abbildung<br />

26.<br />

Abb. 26 Entwicklung der Bevölkerung<br />

in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> bis <strong>2030</strong><br />

54.000<br />

52.000<br />

50.000<br />

48.000<br />

46.000<br />

44.000<br />

42.000<br />

40.000<br />

38.000<br />

Personen<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

Bevölkerungsgewinne<br />

in der<br />

Basisvariante bis<br />

<strong>2015</strong> ...<br />

... bis <strong>2030</strong> jedoch<br />

sinkende Bevölkerung<br />

2010<br />

Wachstumspfad Impuls Rückgang<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

<strong>2015</strong><br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

2023<br />

2024<br />

2025<br />

2026<br />

2027<br />

2028<br />

2029<br />

<strong>2030</strong><br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

In der Basisvariante erhöht sich die wohnungsmarktrelevante<br />

Bevölkerung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> von 2004 bis<br />

<strong>2015</strong> um rund 1 % auf 49.200 Einwohner. Dies liegt<br />

insbesondere an der im Zeitverlauf zunehmenden Zahl<br />

der Zuwanderungen in die <strong>Stadt</strong>. Zwar wird sich der<br />

natürliche Bevölkerungssaldo bis <strong>2015</strong> mit steigender<br />

Tendenz negativ entwickeln, er wird jedoch durch steigende<br />

Zuwanderungszahlen zunehmend kompensiert.<br />

Für eine gesicherte Planung und Investitionsentscheidungen<br />

ist es von hoher Bedeutung, Prognosen über<br />

das Jahr <strong>2015</strong> hinaus zu erstellen. Daher wird die Prognose<br />

im Auftrag der Wohnungswirtschaft bis zum Jahr<br />

<strong>2030</strong> fortgeschrieben. Der Ausblick bis zum Jahr <strong>2030</strong><br />

zeigt für das Basisszenario eine deutliche Abnahme der<br />

wohnungsmarktrelevanten Bevölkerung in <strong>Elmshorn</strong>.


In der Oberen<br />

Variante steigt die<br />

Bevölkerung bis<br />

<strong>2015</strong> deutlich an ...<br />

... und beginnt erst<br />

2025 leicht zu<br />

sinken<br />

Geringe Bevölkerungsverluste<br />

in<br />

der Unteren Variante<br />

bis <strong>2015</strong> ...<br />

... jedoch bis <strong>2030</strong><br />

insgesamt 15 %<br />

Rückgang<br />

- 45 -<br />

Nachdem im Jahr 2010 ein Bevölkerungshöhepunkt mit<br />

49.500 Personen erreicht ist, sinkt die Bevölkerung<br />

leicht - aber kontinuierlich - und wird im Jahr <strong>2030</strong> rund<br />

46.000 Personen zählen. Maßgeblich für die Entwicklung<br />

ist der zunehmende Sterbeüberschuss. Insgesamt<br />

verringert sich demnach die Einwohnerzahl von 2004<br />

bis <strong>2030</strong> in der Basisvariante um rund 6 %.<br />

In der Oberen Variante steigt die Bevölkerungszahl bis<br />

zum Jahr <strong>2015</strong> kontinuierlich um etwa 5 %. Zwar ist<br />

auch in dieser Variante der natürliche Bevölkerungssaldo<br />

negativ, die höheren Zuwanderungsgewinne aufgrund<br />

der positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

gleichen diesen jedoch aus, so dass es zu einer<br />

deutlichen Bevölkerungszunahme kommt. Mit knapp<br />

51.000 Einwohnern entspricht die Obere Variante der<br />

im Flächennutzungsplan 2010 dargestellten Prognose.<br />

Der Ausblick bis in das Jahr <strong>2030</strong> zeigt, dass sich der<br />

Bevölkerungsanstieg bis zum Jahr 2025 fortsetzen und<br />

erst anschließend der Sterbeüberschuss zu einem<br />

leichten Rückgang der Bevölkerungszahl führen wird.<br />

Über den gesamten Zeitraum von 2004 bis <strong>2030</strong> gesehen<br />

steigt die Bevölkerung in der Oberen Variante um<br />

7 % auf 52.000 Personen.<br />

In der Unteren Variante kommt es dagegen bis <strong>2015</strong> zu<br />

einem geringfügigen Bevölkerungsverlust. Bis <strong>2015</strong> wird<br />

die Zahl der wohnungsmarktrelevanten Personen in<br />

<strong>Elmshorn</strong> auf 47.000 absinken. Der negative Trend aus<br />

der natürlichen Bevölkerungsentwicklung wird hier<br />

durch den negativen Wanderungssaldo noch verstärkt.<br />

Insbesondere die wirtschaftlich bedingte Abwanderung<br />

zeigt Auswirkungen. Aber auch die Abwanderung junger<br />

Familien in das Umland wirkt sich negativ auf die Bevölkerungsentwicklung<br />

aus.<br />

Der Ausblick bis <strong>2030</strong> zeigt, dass es in der unteren Variante<br />

über den gesamten Zeitraum betrachtet zu einem<br />

deutlichen Bevölkerungsrückgang kommen wird. Dieser<br />

liegt bei rund 15 %, so dass die Anzahl der wohnungsmarktrelevanten<br />

Personen im Jahr <strong>2030</strong> nur noch<br />

41.250 entspricht.


Alterung zeichnet<br />

sich ab<br />

in Prozent<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

- 46 -<br />

Abb. 27 zeigt exemplarisch für die Basisvariante die<br />

Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung im<br />

Zeitablauf. Der Anteil der 30- bis 44-Jährigen an der<br />

Gesamtbevölkerung, der die Nachfrage nach Wohneigentum<br />

maßgeblich bestimmt, nimmt in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

bis zum Jahr <strong>2015</strong> mit knapp drei Prozentpunkten<br />

deutlich ab. Dagegen kommt es sowohl in der Altersgruppe<br />

der 45- bis 64-Jährigen als auch in der Altersgruppe<br />

der über 65-Jährigen zu einem Anstieg um drei<br />

bzw. einen Prozentpunkt. Im Jahr <strong>2030</strong> macht diese<br />

Altersgruppe 21 % der <strong>Elmshorn</strong>er Bevölkerung aus.<br />

Somit wird es unter den Annahmen der Basisvariante in<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> zu einer Alterung der Bevölkerung<br />

kommen. Langfristig besteht somit ein Bedarf an altengerechten<br />

Wohnformen.<br />

Abb. 27 Altersstruktur der Bevölkerung<br />

Wachstumspfad <strong>Elmshorn</strong><br />

2004 bis <strong>2015</strong> 2004 bis <strong>2030</strong><br />

in Prozentpunkte<br />

5<br />

3<br />

unter 6 6-19 20-29 30-44 45-64 65 und älter<br />

Altersgruppen<br />

2004 2010 <strong>2015</strong> 2020 2025 <strong>2030</strong><br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

1<br />

-1<br />

-3<br />

-5<br />

© GEWOS


- 47 -<br />

4.3 Kleinräumige Bevölkerungsprognose bis <strong>2015</strong><br />

Neubaugebiete<br />

nicht in Schwerpunktstadtteilen<br />

Im Folgenden wird die Bevölkerungsveränderung bis<br />

zum Jahr <strong>2015</strong> in ausgewählten <strong>Stadt</strong>teilen in <strong>Elmshorn</strong><br />

betrachtet.<br />

Abb. 28 Bevölkerungsveränderung 2004 bis <strong>2015</strong><br />

Ausgewählte <strong>Stadt</strong>teile<br />

Innenstadt<br />

Sandberg/Flamweg<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

Langelohe<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

Klos ters ande<br />

Durchschnitt <strong>Elmshorn</strong><br />

(ohne Neubaugebiet Vosskuhlen)<br />

+69%<br />

-4% -3% -2% -1% 0% 1% 2% 3% 4%<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

In <strong>Elmshorn</strong> wird die Bevölkerung bis zum Jahr <strong>2015</strong><br />

um 1 % leicht zunehmen. In den einzelnen <strong>Stadt</strong>teilen<br />

wird sich allerdings eine sehr unterschiedliche Entwicklung<br />

ergeben. So kann von den betrachteten <strong>Stadt</strong>teilen<br />

nur Sandberg/Flamweg einen leichten Einwohnerzuwachs<br />

erzielen. Demgegenüber verlieren alle anderen<br />

aufgeführten <strong>Stadt</strong>teile bis <strong>2015</strong> an Bevölkerung. Ausschlaggebend<br />

für die Entwicklung sind die Zuzüge in die<br />

Baugebiete, die Geburten (insbesondere in den jetzigen<br />

Neubaugebieten) und die Alterung der Bevölkerung. Die<br />

großen <strong>Elmshorn</strong>er Baugebiete (wie zum Beispiel in der<br />

Äußeren Kaltenweide/Voßkuhlen) liegen mit Ausnahme<br />

des Gebietes am Adenauerdamm nicht in den betrachteten<br />

<strong>Stadt</strong>teilen.


4.4 Haushaltsprognose<br />

Entwicklung der<br />

Haushalte in der<br />

Basisvariante bis<br />

<strong>2015</strong> positiv ...<br />

... anschließend<br />

jedoch sinkend<br />

- 48 -<br />

In der Basisvariante erhöht sich die Anzahl der wohnungsmarktrelevanten<br />

Haushalte in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

von 23.200 im Jahr 2004 auf 23.900 im Jahr <strong>2015</strong> (vgl.<br />

Abb. 29). Der insgesamt leicht positive Verlauf der Bevölkerungsentwicklung<br />

wirkt sich durch den Trend zur<br />

Haushaltsverkleinerung deutlich auf die Entwicklung der<br />

Haushaltszahlen aus.<br />

Der Ausblick bis <strong>2030</strong> zeigt jedoch, dass es nach 2014<br />

in der Basisvariante zu einem Rückgang der Haushalte<br />

auf 23.000 im Jahr <strong>2030</strong> kommen wird. Damit ist wieder<br />

annähernd das Niveau des Jahres 2004 erreicht (-1 %).<br />

Abb. 29 Entwicklung der Haushalte<br />

in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> bis <strong>2030</strong><br />

27.000<br />

26.000<br />

25.000<br />

24.000<br />

23.000<br />

22.000<br />

21.000<br />

20.000<br />

19.000<br />

Haushalte<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

In der Oberen<br />

Variante bis <strong>2015</strong><br />

stark ansteigend<br />

2009<br />

Wachstumspfad Impuls Rückgang<br />

Anmerkung: Wohnungsmarktrelevante Haushalte<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

<strong>2015</strong><br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

2023<br />

2024<br />

2025<br />

2026<br />

2027<br />

2028<br />

2029<br />

<strong>2030</strong><br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Mit der steigenden Bevölkerungszahl in der Oberen Variante<br />

steigt bis <strong>2015</strong> auch die Zahl der Haushalte auf<br />

24.650 Haushalte. Ausschlaggebend für die sehr positve<br />

Entwicklung ist auch in dieser Variante der Trend zur<br />

Verkleinerung der Haushalte. Nach anfänglich starken<br />

Zunahmen in der Haushaltszahl kommt es ab 2024 allerdings<br />

zu einer Stagnation der Haushaltszahl.


... und in der<br />

Unteren Variante<br />

leicht zunehmend<br />

bis <strong>2015</strong><br />

Durchschnittliche<br />

Haushaltsgröße<br />

weiterhin rückläufig<br />

- 49 -<br />

In der Unteren Variante kommt es bei leicht sinkender<br />

Bevölkerung zu einer geringfügigen Abnahme der wohnungsmarktrelevanten<br />

Haushalte auf 23.000 im Jahr<br />

<strong>2015</strong>. Die Verkleinerung der Haushaltsgröße führt zunächst<br />

zu leicht steigenden Haushaltszahlen. Dadurch<br />

kann die Abnahme der Bevölkerung noch kompensiert<br />

werden, jedoch entwickeln sich die Haushaltszahlen ab<br />

dem Jahr 2010 leicht negativ. Dies setzt sich bis <strong>2030</strong>,<br />

insbesondere ab 2020 verstärkt fort. Daraus resultiert<br />

eine Abnahme der Haushaltszahl von 2014 bis <strong>2030</strong><br />

von 11 % auf 20.700 Haushalte.<br />

Sowohl in der Basisvariante als auch in der Oberen Variante<br />

fällt die Zunahme der Haushalte höher aus als die<br />

Zunahme der Bevölkerung. Ursache ist die weitere Verkleinerung<br />

der durchschnittlichen Haushaltsgröße. Die<br />

Haushaltsgrößenentwicklung beschleunigt die Nachfrage<br />

am Wohnungsmarkt. Auch in der unteren Variante<br />

ergibt sich aufgrund der Verringerung der durchschnittlichen<br />

Haushaltsgröße bis zum Jahr <strong>2015</strong> eine leichte<br />

Zunahme der Haushalte trotz sinkender Bevölkerungszahl.<br />

Abb. 30 Entwicklung der Haushaltsstruktur in der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004 - <strong>2030</strong> (Basisvariante)<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

in Prozent<br />

1 Pers. 2 Pers. 3 Pers. 4 Pers. u. mehr<br />

Altersgruppen<br />

2004 2010 <strong>2015</strong> 2020 <strong>2030</strong><br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


Abgeschwächte<br />

Verkleinerung der<br />

Haushalte<br />

… ebenso der<br />

Anteil der Einpersonenhaushalte<br />

4.5 Wohnungsmarktbilanz<br />

Wohnungsmarktbilanz<br />

gleich Saldo<br />

aus Teilmärkten<br />

Nachholbedarf<br />

von 2 % des Wohnungsbestandes<br />

- 50 -<br />

Die Verringerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße<br />

von 1987 bis 2001 resultiert aus dem Singularisierungstrend<br />

und dem Anstieg der Zahl älterer Personen, die in<br />

kleineren Haushalten leben. Allerdings wird die Verringerung<br />

zukünftig durch andere Faktoren abgeschwächt.<br />

So wirkt sich die Abnahme des Anteils der so genannten<br />

„Kriegerwitwenhaushalte“ durch Sterbefälle dämpfend<br />

aus. Aus diesem Grund sinkt die durchschnittliche<br />

Haushaltsgröße in der Basisvariante von 2001 bis <strong>2015</strong><br />

mit rund 3 % nicht mehr so stark wie zuvor.<br />

Der Anteil der Einpersonenhaushalte steigt in der Basisvariante<br />

um knapp zwei Prozentpunkte an. Bei den<br />

Drei- und Mehrpersonenhaushalten kommt es dagegen<br />

bis <strong>2015</strong> zu einer deutlichen Verringerung des Anteils<br />

an allen Haushaltsgrößen.<br />

Für die Betrachtung des Wohnungsmarktes <strong>2015</strong> wird<br />

eine rechnerische Gegenüberstellung der prognostizierten<br />

Entwicklung der wohnungsmarktrelevanten Nachfrage<br />

mit dem prognostizierten wohnungsmarktrelevanten<br />

Wohnungsbestand vorgenommen.<br />

Bei den folgenden Zahlen zur Wohnungsmarktbilanz<br />

<strong>2015</strong> ist zu berücksichtigen, dass es sich um einen<br />

rechnerischen Saldo für den Gesamtmarkt handelt. Ein<br />

rechnerischer Angebotsüberhang im Markt kann sich im<br />

Einzelfall aus Nachfrageüberhängen in einzelnen Teilmärkten<br />

sowie erheblich höheren Angebotsüberhängen<br />

in anderen Teilmärkten zusammensetzen.<br />

Für das Jahr 2004 ergibt sich auf dem <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsmarkt<br />

ein rechnerischer Nachfrageüberhang von<br />

300 Wohneinheiten. Das sind knapp 2 % des Wohnungsbestandes.<br />

Eine Fluktuationsreserve ist hier noch<br />

nicht berücksichtigt.


- 51 -<br />

Abb. 31 Entwicklung der Zahl der Haushalte und der<br />

Wohneinheiten in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004 bis <strong>2015</strong><br />

25.000<br />

24.000<br />

23.000<br />

22.000<br />

21.000<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Basisvariante:<br />

Zusätzlicher Bedarf<br />

von 700 Wohneinheiten<br />

Handlungsfeld<br />

Neubau<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Basisvariante Wohneinheiten 2004<br />

2013<br />

2014<br />

<strong>2015</strong><br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Aus dem Anstieg der Haushalte ergibt sich zum Ende<br />

des Prognosezeitraums <strong>2015</strong> in der Basisvariante eine<br />

zusätzliche Nachfrage nach knapp 700 Wohneinheiten.<br />

Aus Nachholbedarf und Zusatzbedarf resultiert eine<br />

Größenordnung von 1.000 Wohneinheiten.<br />

Der hieraus resultierende Neubaubedarf wird in Kapitel<br />

6.1 unter den Handlungsfeldern abgeleitet. Hierzu werden<br />

auch die Fluktuationsreserve sowie der Abgang<br />

betrachtet.<br />

4.6 Sektorale Differenzierung der Wohnungsmärkte <strong>2015</strong><br />

Differenzierung der<br />

Nachfrage nach<br />

Teilmärkten für die<br />

Basisvariante<br />

Um die Handlungsbedarfe herauszuarbeiten, werden für<br />

einzelne Teilmärkte die künftige Nachfrage mit dem heutigen<br />

Angebot verglichen. Hierzu wurden die rechnerisch<br />

ermittelten Verteilungen der Nachfrage auf die einzelnen<br />

Teilmärkte für das Jahr <strong>2015</strong> dem Angebot des Basisjahres<br />

2004 gegenübergestellt. Der Abgleich der zukünf<br />

tigen Nachfrage mit dem heutigen Angebot berücksichtigt<br />

weder die Neubautätigkeit noch den zu erwartenden<br />

Abgang, so dass per Saldo eine zusätzliche Nachfrage


- 52 -<br />

ermittelt wird. Die Differenzierung der prognostizierten<br />

Nachfrage <strong>2015</strong> auf die einzelnen Teilmärkte erfolgt für<br />

die Basisvariante.<br />

Abb. 32 Haushalte <strong>2015</strong> vs. Wohneinheiten 2004<br />

Entwicklung der Wohnpräferenzen<br />

Haushalte<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Wohnungstyp<br />

EFH/ZFH<br />

Nachfrage nach<br />

Eigenheimen steigt<br />

deutlich an<br />

Anstieg der<br />

Eigentümerquote<br />

MFH<br />

Eigentumsform<br />

Eigentum<br />

Trend <strong>2030</strong><br />

Miete<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Die Gegenüberstellung der zukünftigen Nachfrage mit<br />

dem heutigen Angebot im Marktsegment der Ein- und<br />

Zweifamilienhäuser zeigt, dass sich bis <strong>2015</strong> eine erhebliche<br />

zusätzliche Nachfrage von rund 950 Wohneinheiten<br />

ergibt. Im Mehrfamilienhaussektor wird sich ein sehr<br />

niedriger Nachfrageüberhang herausbilden.<br />

Der Anteil der Haushalte, die in den eigenen vier Wänden<br />

wohnen, wird sich in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> auch künftig<br />

erhöhen. Im Jahr 2004 lag die Eigentümerquote bei<br />

37 %, bis <strong>2015</strong> steigt sie auf fast 40 % an. GEWOS geht<br />

davon aus, dass sich der Prozess der Eigentumsbildung<br />

weiter fortsetzen wird, wenn auch leicht abgeschwächt.<br />

Der absehbare Wegfall der Eigenheimzulage wird durch<br />

die zu erwartende Marktreaktion mit einem wachsenden<br />

Umfang an preisgünstigen Angeboten kompensiert. Die<br />

momentane wirtschaftliche Stagnationsphase wirkt sich<br />

vorübergehend dämpfend auf die Nachfrage nach Eigentum<br />

aus.


Zusätzliche<br />

Nachfrage nach<br />

Eigentümerwohneinheiten<br />

Geringer Nachfrageüberhang<br />

im Mietwohnungsmarkt<br />

<strong>2015</strong><br />

- 53 -<br />

Die Gegenüberstellung der zukünftigen Nachfrage mit<br />

dem heutigen Angebot im Marktsegment der Eigentümerwohneinheiten<br />

zeigt, dass sich hier bis <strong>2015</strong> eine<br />

zusätzliche Nachfrage im Umfang von rund 850 Wohneinheiten<br />

ergibt.<br />

Im Teilmarkt des Mietwohnungsmarktes wird sich bis<br />

<strong>2015</strong> ein leichter Nachfrageüberhang von 150 Wohneinheiten<br />

- bezogen auf den Wohnungsbestand dieses<br />

Teilmarktes im Jahr 2004 - ergeben.


- 54 -<br />

5 Handlungsfelder des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />

Abb. 33 Handlungsfelder Wohnen<br />

Überprüfung des<br />

Neubaubedarfs<br />

Die Herausforderungen, denen sich der Wohnungsmarkt<br />

in <strong>Elmshorn</strong> stellen muss, sind vielschichtig. Auf der einen<br />

Seite gilt es, die erwartete positive Entwicklung der<br />

Nachfrage aufzunehmen und in entsprechende Maßnahmen<br />

umzusetzen:<br />

Handlungsfeld „Wachstum sichern“<br />

Wichtige Ansatzpunkte sind:<br />

• Bedarfsgerechte Ausweisung an Bauland vor dem<br />

Hintergrund der demographischen Entwicklung<br />

• Sicherstellung der benötigten Flächen vor dem<br />

Hintergrund des Ziels „sparsamer Flächenverbrauch“


Bedarf an preisgünstigemWohnraum<br />

prüfen<br />

Maßnahmen im<br />

Bestand<br />

Strategien zur Stabilisierung<br />

von <strong>Hainholz</strong><br />

- 55 -<br />

Auf der anderen Seite müssen bei einem wachsenden<br />

Markt die Bedürfnisse der Haushalte befriedigt werden,<br />

die auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind:<br />

Handlungsfeld „Preiswerten Wohnraum sichern“<br />

Wichtige Ansatzpunkte sind:<br />

• Sicherstellung eines ausreichenden Angebots an<br />

preisgünstigem oder gefördertem Wohnraum -<br />

auch zukünftig (quantitativ)<br />

• Sicherstellung eines bedarfsgerechten Angebots<br />

an preisgünstigem oder gefördertem Wohnraum<br />

(qualitativ)<br />

Die Bevölkerung in <strong>Elmshorn</strong> wird älter, die Ansprüche<br />

an die Wohnung ändern sich. Gleichzeitig altert auch der<br />

Bestand: Mit welchen Maßnahmen kann der Bestand<br />

nachhaltig modernisiert werden?<br />

Handlungsfeld „Generationenwechsel“<br />

Wichtige Ansatzpunkte sind:<br />

• Modernisierung vor dem Hintergrund der Änderung<br />

der Wohnpräferenzen<br />

• Sicherstellung einer bedarfsgerechten Modernisierung<br />

und Instandsetzung (Angebot an preisgünstigem<br />

Wohnraum)<br />

• Pflege und gegebenenfalls Aufwertung von <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Hainholz</strong> zeigen sich deutlich negative Auswirkungen<br />

über das eigentliche Schwerpunktgebiet der<br />

„<strong>Soziale</strong>n <strong>Stadt</strong>“ hinaus. Mit welchen Strategien können<br />

die Bestände in <strong>Hainholz</strong> dauerhaft stabilisiert und entwickelt<br />

werden?<br />

Handlungsfeld „<strong>Hainholz</strong>“


6 Handlungsfelder<br />

6.1 Handlungsfeld Neubau<br />

6.1.1 Wohnungsmarktbilanz <strong>2015</strong><br />

Wohnungsmarktbilanz<br />

gleich Saldo<br />

aus Teilmärkten<br />

Unterscheidung<br />

von drei Bedarfsgruppen<br />

- 56 -<br />

Für die Betrachtung des Neubaubedarfs für die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Elmshorn</strong> mit Blick auf das Jahr <strong>2015</strong> wird eine Gegenüberstellung<br />

der prognostizierten Nachfrageentwicklung<br />

mit dem fortgeschriebenen Wohnungsbestand vorgenommen.<br />

Es erfolgt hierzu<br />

• eine Bilanzierung des Wohnungsmarktes <strong>2015</strong><br />

• die Ableitung des Neubaubedarfs<br />

• die Empfehlung zur Ausweisung von Flächen und<br />

zur Art der Bebauung<br />

Im Jahre 2004 gab es in <strong>Elmshorn</strong> ein wohnungsmarktrelevantes<br />

Angebot von 22.900 Wohneinheiten. Unter<br />

Berücksichtigung des Abgangs und ohne Neubau verringert<br />

sich der Wohnungsbestand bis zum Jahr <strong>2015</strong><br />

auf rund 22.100 Wohneinheiten.<br />

Bei den folgenden Zahlen zur Wohnungsmarktbilanz<br />

<strong>2015</strong> ist zu berücksichtigen, dass es sich um einen<br />

rechnerischen Saldo für den Gesamtmarkt handelt. Ein<br />

rechnerischer Angebotsüberhang auf dem gesamten<br />

Markt kann sich im Einzelfall aus Nachfrageüberhängen<br />

auf einzelnen Teilmärkten sowie erheblich höheren Angebotsüberhängen<br />

auf anderen Teilmärkten zusammensetzen.<br />

Nachfolgend wird daher auch eine Differenzierung<br />

nach Teilmärkten vorgenommen.<br />

Im Rahmen der Bilanzierung lassen sich drei Bedarfsgruppen<br />

unterscheiden:<br />

• Zusatzbedarf: Dieser ergibt sich zum einen aus der<br />

Differenz zwischen dem Angebot an Wohneinheiten<br />

und der Zahl der Haushalte im Jahr 2004. Zum anderen<br />

resultiert der Zusatzbedarf aus dem zukünftigen<br />

Wachstum an Haushalten bis zum Jahr <strong>2015</strong>.


- 57 -<br />

• Ersatzbedarf: Dieser ergibt sich aus den künftigen<br />

Wohnungsabgängen durch Abriss, Zusammenlegung<br />

oder Umwidmung.<br />

• Zusätzlich betrachtet werden muss die Fluktuationsreserve.<br />

Zusatzbedarf Der im Jahr 2004 festgestellte Zusatzbedarf von 300<br />

Wohneinheiten (ohne Fluktuationsreserve) vergrößert<br />

sich durch das Wachstum an Haushalten in der Basisvariante<br />

bis zum Jahr <strong>2015</strong> auf 1.000 Wohneinheiten. Ohne<br />

den Abgang von Wohnungen würde der Zusatzbedarf<br />

im Jahr <strong>2030</strong> den Stand des Jahres 2004 (s. Abb. 34 -<br />

Wohneinheiten 2004/dunkelgrüne Line) unterschreiten.<br />

Abb. 34 Entwicklung der Haushalte und der Wohnungen<br />

in <strong>Elmshorn</strong> 2004 bis <strong>2030</strong><br />

26.000<br />

25.000<br />

24.000<br />

23.000<br />

22.000<br />

21.000<br />

20.000<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

<strong>2015</strong><br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

2023<br />

2024<br />

2025<br />

2026<br />

2027<br />

2028<br />

2029<br />

<strong>2030</strong><br />

Wachstumspfad Obere Variante Untere Variante<br />

Wohneinheiten 2004 Wohneinheit mit Abgang<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


Zusatzbedarf in der<br />

Unteren Variante<br />

- 58 -<br />

Bei extrem negativ verlaufender Haushaltsentwicklung in<br />

der Unteren Variante beträgt der Zusatzbedarf 150<br />

Wohneinheiten.<br />

Ersatzbedarf In allen Varianten entsteht ein Ersatzbedarf bedingt<br />

durch den Abgang an Wohneinheiten. Dieser liegt bei<br />

rund 800 Einheiten und ist überwiegend im Bereich der<br />

Mehrfamilienhäuser zu finden. Der Abgang bei den Ein-<br />

und Zweifamilienhäusern resultiert aus der Zusammenlegung<br />

der Wohnungen in Zweifamilienhäusern im Zuge<br />

von Modernisierungen, aber auch aus tatsächlichem<br />

Abriss von älteren Objekten mit anschließendem Neubau.<br />

Fluktuationsreserve Aus der Einbeziehung einer mittleren Fluktuationsreserve<br />

in Höhe von 2 % resultiert ein Bedarf von 460 Wohneinheiten.<br />

Tabelle 1 Bedarfsentwicklung in den drei Varianten<br />

Basisvariante<br />

Obere<br />

Variante<br />

Untere<br />

Variante<br />

Zusatzbedarf 1.000 1.800 150<br />

Ersatzbedarf 800 800 800<br />

Fluktuationsreserve 2 % 460 460 460<br />

Summe 2.260 3.060 1.410<br />

© GEWOS<br />

Die Basisvariante verkörpert die als wahrscheinlich eingestufte<br />

Entwicklung. Die weiteren Berechnungen beziehen<br />

sich auf diese Variante.<br />

Ermittlung bis <strong>2030</strong> Nach dem Jahr 2019 wird die Zahl der Haushalte in<br />

<strong>Elmshorn</strong> sinken. Gleichzeitig vermindert sich der Wohnungsbestand<br />

kontinuierlich durch Abriss, Umnutzung<br />

oder Zusammenlegung weiter. Der Rückgang der Nachfrage<br />

und der Rückgang der Wohneinheiten verläuft in<br />

etwa in der gleichen Größenordnung. Die Herausforderung<br />

nach dem Jahr <strong>2015</strong> wird die kontinuierliche Instandhaltung<br />

und Modernisierung im Bestand sein.


- 59 -<br />

6.1.2 Neubaubedarf und Flächenbedarf<br />

Neubaubedarf in der<br />

Basisvariante 2004:<br />

Knapp 2.300<br />

Wohneinheiten<br />

Bis zum Jahr <strong>2015</strong> ergibt sich in der Summe ein Bedarf<br />

von 2.260 Wohneinheiten, das sind rund 205 Fertigstellungen<br />

pro Jahr. Der Zusatzbedarf konzentriert sich - wie<br />

in Kapitel 4 dargestellt - zu einem überwiegenden Teil<br />

auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Bezogen auf das Jahr<br />

2003 - dem Bezugsjahr für den neuen Flächennutzungsplan<br />

- läge der Bedarf bei knapp 2.400 Einheiten.<br />

Tabelle 2 Bedarfsentwicklung (Basisvariante)<br />

Insgesamt<br />

Ein-/Zweifamilienhäuser<br />

Mehrfamilienhäuser<br />

Zusatzbedarf 1.000 950 50<br />

Ersatzbedarf 800 250 550<br />

Fluktuationsreserve 2 % 460 180 280<br />

Summe 2.260 1.380 880<br />

Umrechnung der<br />

Wohneinheiten in<br />

Flächen<br />

Berechnung der<br />

Wohnflächen je<br />

Wohneinheit<br />

Eigenheime 115 qm,<br />

Geschosswohnungen<br />

85 qm<br />

© GEWOS<br />

Zur Berechnung der Wohnbauflächen wurde der Bedarf<br />

an Wohneinheiten unter Berücksichtigung des Gebäudetyps<br />

zugrunde gelegt.<br />

In einem ersten Schritt wird mit Hilfe der durchschnittlichen<br />

Wohnfläche und der Anzahl der Wohneinheiten die<br />

Summe der benötigten Wohnfläche berechnet.<br />

Bei Eigenheimen wird von einer durchschnittlichen<br />

Wohnfläche von 115 qm und bei Geschosswohnungen<br />

von einer durchschnittlichen Wohnfläche von 85 qm ausgegangen.<br />

Die Werte ergeben sich aus den durchschnittlichen<br />

Fertigstellungen der Jahre 2001 bis 2003 in<br />

<strong>Elmshorn</strong> zuzüglich eines Aufschlages für Wohnflächenzuwächse<br />

in den nächsten elf Jahren.


- 60 -<br />

Tabelle 3 Umrechnungskennziffern<br />

Indikatoren Eigenheime Geschosswohnungen<br />

Durchschnittliche Wohnfläche pro WE (in qm) 115 85<br />

Umrechnungsfaktoren<br />

- Netto- in Bruttowohnfläche 1,20 1,30<br />

- Bruttowohnfläche in Geschossfläche 0,85 0,95<br />

- Durchschnittliche GFZ 0,40 0,90<br />

- Minderung GFZ durch Unterausnutzung 10 % 20 %<br />

- Netto- in Bruttowohnbauland 1,25 1,50<br />

Umrechnung von<br />

Nettowohnflächen<br />

in Bruttowohnflächen<br />

Geschossflächenfaktor<br />

GFZ<br />

für Eigenheime 0,4<br />

und für Geschosswohnungen<br />

0,9<br />

© GEWOS<br />

Da es sich bei diesen Flächen um Nettoangaben handelt,<br />

werden in einem zweiten Schritt die Nettowohnflächen<br />

in Bruttowohnflächen umgewandelt. Bei Eigenheimen<br />

wird ein Faktor von 1,2 und bei Geschosswohnungen<br />

ein Faktor von 1,3 in Ansatz gebracht.<br />

Die Bruttowohnfläche wird in einem nächsten Schritt in<br />

die Geschossfläche umgewandelt. Da die Geschossfläche<br />

nur Vollgeschosse berücksichtigt, sind insbesondere<br />

Dachausbauten ohne Vollgeschosscharakter abzuziehen.<br />

Für Eigenheime wird ein Faktor von 0,85 und für<br />

Geschosswohnungen ein Faktor von 0,95 verwendet.<br />

Mit Hilfe der Geschossfläche und der GFZ (Geschossflächenzahl)<br />

wird in einem weiteren Schritt die Fläche für<br />

das Nettowohnbauland berechnet. Für Eigenheime wird<br />

eine GFZ von 0,4 angesetzt. Für Geschosswohnungsbauten<br />

wird eine GFZ von 0,9 in Ansatz gebracht. Diese<br />

GFZ berücksichtigt sowohl die Möglichkeit des verdichteten<br />

Geschosswohnungsbaus in der Innenstadt als<br />

auch den Geschosswohnungsbau in weniger verdichteten<br />

<strong>Stadt</strong>teilen. In der Umsetzung werden diese Werte<br />

häufig nicht erreicht. Um auch die Unterausnutzung abzubilden,<br />

werden von der GFZ Abschläge in Höhe von<br />

10 % (Eigenheime) bzw. 20 % (Mehrfamilienhäuser)<br />

vorgenommen.


Faktor Netto- in<br />

Bruttowohnbauland<br />

Berechnung des<br />

Wohnbauflächenbedarfs<br />

Flächenbedarf:<br />

75,5 ha<br />

- 61 -<br />

Da im Rahmen der Ausweisung von Nettowohnbaulandflächen<br />

in den Wohngebieten auch weitere Flächen zur<br />

verkehrlichen Erschließung bzw. für die Errichtung<br />

sozialer Infrastruktur zu berücksichtigen sind, erfolgt in<br />

einem letzten Schritt die Umwandlung von Netto- in<br />

Bruttowohnbauland. Für Eigenheimgebiete wird der Faktor<br />

1,25 und für Geschosswohnungsbaugebiete der Faktor<br />

1,5 eingesetzt.<br />

Entsprechend den oben beschriebenen Umrechnungsfaktoren<br />

wurde auf der Grundlage des Bedarfs an künftigen<br />

Wohneinheiten die Berechnung der Wohnbauflächenbedarfe<br />

durchgeführt.<br />

Für den Zeitraum bis <strong>2015</strong> ist ein Bedarf von 2.260<br />

Wohneinheiten ermittelt worden. Dies entspricht einer<br />

Fläche von insgesamt rund 75,5 ha (brutto), entsprechend<br />

30 Wohneinheiten je Hektar. Zu beachten ist<br />

darüber hinaus, dass ein Teil des Ersatzbedarfs auf alten<br />

Wohnbauflächen realisiert wird, die errechnete Fläche<br />

also eher eine Obergrenze aufzeigt.<br />

Tabelle 4 Wohnbauflächenbedarf in <strong>Elmshorn</strong> bis <strong>2015</strong><br />

(Basisvariante)<br />

Insgesamt Eigenheime Geschosswohnungen<br />

Bruttowohnbaufläche (in ha) 75,5 56,3 19,2<br />

6.1.3 Handlungsempfehlungen Neubau<br />

Flächen für bis zu<br />

2.600 Wohneinheiten<br />

vorhanden<br />

© GEWOS<br />

In <strong>Elmshorn</strong> sind zum 31.12.2003 Flächen für bis zu<br />

2.600 Wohneinheiten vorhanden. Das <strong>Stadt</strong>bauamt<br />

<strong>Elmshorn</strong> geht davon aus, dass in <strong>Elmshorn</strong> pro Hektar<br />

Bruttowohnbauland 25 bis 30 Wohneinheiten realisiert<br />

werden. In diesem Fall können die im Flächennutzungsplan<br />

2010 dargestellten 64,4 ha Wohnbauflächen zur<br />

Realisierung von 1.600 bis 1.900 Wohneinheiten genutzt<br />

werden. Darüber hinaus ist in den bereits erschlossenen<br />

Wohngebieten eine Baulandreserve von bis zu 200


Handlungsempfehlung<br />

Flächenausweisung<br />

Anhaltender<br />

Trend ins<br />

Eigenheim<br />

Freistehende<br />

Einfamilienhäuser<br />

am <strong>Stadt</strong>rand<br />

- 62 -<br />

Wohneinheiten vorhanden. Weitere 500 Einheiten können<br />

durch Verdichtung im Bestand oder durch Umwidmung<br />

von gemischten Bauflächen gewonnen werden.<br />

Im neuen Flächennutzungsplan sind weitere Wohnbauflächen<br />

auszuweisen. Die Flächen, die im neuen Flächennutzungsplan<br />

vorgesehen sind, reichen aus, um<br />

den Bedarf für die nächsten Jahre zu decken.<br />

Da mehr als ein Drittel der befragten Haushalte an einen<br />

Auszug aus ihrer derzeitigen Wohnung denkt, sind die<br />

genauen Präferenzen bzw. Wohnwünsche im Hinblick<br />

auf den Neubau von großem Interesse. 37 % der Befragten<br />

würden gerne innerhalb ihres <strong>Stadt</strong>teils umziehen<br />

und immerhin 77 % planen, im <strong>Stadt</strong>gebiet von<br />

<strong>Elmshorn</strong> zu verbleiben. Unter den Haushalten, die beabsichtigen,<br />

aus <strong>Elmshorn</strong> wegzuziehen, finden sich<br />

vornehmlich zukünftige Bauherren, in der Regel Familien<br />

mit Kindern. Diese gilt es, in der <strong>Stadt</strong> zu halten (s. u.).<br />

Zwar wollen 74 % der Umzugswilligen in eine Mietwohnung<br />

ziehen, aber immerhin noch 17 % planen den Erwerb<br />

von Eigentum. Dabei sind vor allem Haushalte mit<br />

Kindern (37 %) und Ehepaare bzw. Lebensgemeinschaften<br />

ohne Kinder (24 %) an Wohneigentum interessiert.<br />

79 % der Haushalte mit Kindern bevorzugen dabei das<br />

Eigenheim gegenüber der Eigentumswohnung. Von diesen<br />

Haushalten werden in erster Linie Umzugsziele am<br />

<strong>Stadt</strong>rand (u. a. Lieth, Sibirien) genannt.<br />

Freistehende Einfamilienhäuser werden gegenüber<br />

Doppelhäusern und insbesondere Reihenhäusern zurzeit<br />

deutlich favorisiert. An der Wrangelpromenade sind<br />

im Reihenhausbestand Leerstände zu beobachten. Zudem<br />

prägen große eingezäunte Freiflächen das Wohnumfeld.<br />

Erfolgreich vermarktet wurden die Reihenhäuser<br />

„Am Fischteich“. Die relativ zentrale Lage, die individuelle<br />

Gestaltung und die soziale Infrastruktur sind neben<br />

der Nähe zum Krankenhaus als Arbeitgeber wichtige<br />

Erfolgsfaktoren.


Foto 1:<br />

Wrangelpromenade<br />

Schlüsselfaktor<br />

Bodenpreis<br />

Individuellen<br />

Wohnungsbau<br />

ermöglichen<br />

- 63 -<br />

Entscheidend für den Erfolg von Baumaßnahmen ist<br />

aber insbesondere ein akzeptabler Bodenpreis, der bei<br />

der jetzigen Marktsituation in <strong>Elmshorn</strong> eine Obergrenze<br />

von 160 Euro je Quadratmeter (voll erschlossen) nicht<br />

überschreiten sollte. Wichtig ist weiterhin die Nähe zu<br />

Schulen und Kindergärten.<br />

Neben dem Bodenpreis ist die vielseitige Gestaltung des<br />

Angebotes ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Flächenausweisungen.<br />

Den Bauherren sollten Gestaltungsspielräume<br />

ermöglicht werden, Bauträger sollten auf<br />

einen Mix an Angeboten setzen und auf im Erscheinungsbild<br />

einheitliche, standardisiert wirkende Gebäude<br />

verzichten. Die Überlassung größerer Flächen an einen<br />

einzigen Bauträger birgt - das Beispiel Wrangelpromenade<br />

zeigt es - zudem die Gefahr in sich, dass bei betrieblichen<br />

Problemen die Bebauung ins Stocken geraten<br />

kann.<br />

GEWOS empfiehlt, rund 20 % der auszuweisenden Flächen<br />

im Eigenheimbau individuell an private Bauherren<br />

zu vergeben.<br />

Flächen sparen <strong>Elmshorn</strong> verfügt über große Flächen in zentraler Lage.<br />

Beispiel hierfür ist der Schützenplatz in Sandberg/Flamweg<br />

in direkter Nähe zum Haus Elbmarsch,<br />

aber auch die Flächen an der „Schloßstraße/Osterfeld“<br />

in der südlichen Innenstadt, die bereits planungsrechtlich


Empfehlungen zum<br />

Neubau: Wohnungen<br />

mit Komfort in<br />

der Innenstadt<br />

Foto 2:<br />

Schützenplatz<br />

Sandberg/Flamweg<br />

gesichert sind.<br />

- 64 -<br />

Im Zuge der Alterung der Bevölkerung kommt es verstärkt<br />

zu einer Reurbanisierung der älteren Haushalte.<br />

Diese häufig vermögenden Haushalte stellen entsprechend<br />

hohe Ansprüche an die Ausstattung. Sie zeigen<br />

aber auch die Bereitschaft, entsprechende Preise zu<br />

bezahlen.<br />

GEWOS empfiehlt den Neubau von rund 200 gut ausgestatteten<br />

Wohnungen in der Innenstadt. Wichtige Kriterien<br />

sind:<br />

• Zentrale Lage mit guter Erreichbarkeit<br />

• Versorgungsmöglichkeiten im nahen Umfeld<br />

• Barrierefreier Zugang<br />

• Aufzug<br />

• Stellplatz


Foto 3:<br />

Blick Richtung<br />

„Osterfeld“<br />

Potenzial von 900<br />

Mietwohnungen<br />

Zielgruppe „Junge<br />

Haushalte“<br />

Schaffung altengerechterWohnungen<br />

- 65 -<br />

Neben den eigentumsorientierten Maßnahmen ist auch<br />

der Bau von Mietwohnungen wichtig. GEWOS sieht ein<br />

Potenzial von 900 Mietwohnungen im Eigenheim und bei<br />

Geschosswohnungen.<br />

Um neue Bewohnergruppen beispielsweise in die Innenstadt<br />

zu lenken, ist z. B. die Bereitstellung von Apartments<br />

für Haushaltsgründer oder Studenten interessant.<br />

Als kleines Wohnprojekt von zunächst fünfzig Wohneinheiten<br />

im Geschosswohnungsbau ist das Angebot vor<br />

allem für die Studierenden der privaten Fachhochschule<br />

„Nordakademie“ in der Kölner Chaussee sowie der IHK<br />

Wirtschaftsakademie gedacht. Essentielles Ausstattungsmerkmal<br />

ist neben einer einfachen Einbauküche<br />

z. B. der Anschluss an das Internet mit einer Flatrate.<br />

Vor dem Hintergrund des Anstiegs der Zahl der älteren<br />

Einwohner sollten ausgewählte Bestände seniorengerecht<br />

umgebaut oder neu gebaut werden, unter anderem<br />

durch die Schaffung von schwellenfreien Zugängen zu<br />

den Wohnungen. Bei der Auswahl geeigneter Standorte<br />

sollten die Wohnpräferenzen der Seniorenhaushalte<br />

Berücksichtigung finden (wohnungsnahe Einkaufsmöglichkeiten,<br />

gute medizinische Versorgung und gute<br />

ÖPNV-Anbindung, ruhiges Wohnumfeld, Aufzug im Gebäude).<br />

Hier bieten sich beispielsweise innenstadtnahe<br />

Lagen in Sandberg/Flamweg in der Nähe des Hauses<br />

Elbmarsch an. Ein zusätzliches Angebot an haushalts-


Alternativen zum<br />

Eigenheim<br />

- 66 -<br />

nahen Dienstleistungen ist ein wichtiger Vermarktungsfaktor.<br />

Schließlich ist auch der Neubau von größeren Mietwohnungen<br />

mit Vier- bis Fünfzimmerwohnungen angeraten,<br />

und zwar für Familien als Alternative zum Eigenheim.<br />

Hier ist insbesondere die Nähe zu Kindergärten und<br />

Schulen der entscheidende Standortfaktor.<br />

Maßnahmen und Umfang zum Handlungsfeld „Neubau“<br />

• Neubaubedarf von insgesamt 2.260 Wohneinheiten<br />

darunter 1.380 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

und 880 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern<br />

• Ausweisung zusätzlicher Wohnbauflächen wie im<br />

Flächennutzungsplan vorgesehen: 76 ha Bruttowohnbauland<br />

• Direkte Vergabe von 20 % der Flächen im Eigenheimbau<br />

an private Bauherren<br />

• Schaffung von Angeboten durch Neubau<br />

- Eigenheimerwerber: Bevorzugt wird das freistehende<br />

Einfamilienhaus, Reihenhäuser im Eigentum<br />

nur schwer vermarktbar<br />

- Potenzial von 900 Mietwohnungen<br />

- Senioren/Reurbanisierer: Neubau von 200 barrierefreien,<br />

gut ausgestatteten Wohneinheiten in der<br />

Innenstadt (Eigentum)<br />

- Projekt Studentenwohnheim<br />

- Neubau für Senioren (mit Dienstleistungen)<br />

- Große Wohnungen für Familien als Alternative<br />

zum Eigenheim


- 67 -<br />

6.2 Handlungsfeld „Preisgünstiger oder geförderter Wohnraum“<br />

Entscheidender<br />

Faktor für eine<br />

erfolgreiche Wohnraumversorgung<br />

Eine ausreichende Versorgung mit preisgünstigem und<br />

gefördertem Wohnraum ist ein wesentlicher Faktor für<br />

die erfolgreiche Wohnraumversorgung in einer <strong>Stadt</strong>.<br />

Gerade mietpreisgebundene Wohnungen mit städtischen<br />

Belegungsrechten sind wichtig, um bestimmten<br />

Haushalten, die auf dem freien Wohnungsmarkt nicht<br />

unterkommen, mit Wohnraum zu versorgen. Dies gilt<br />

insbesondere vor dem Hintergrund der sich verändernden<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des steigenden<br />

Anteils an Arbeitslosen und Haushalten mit einem<br />

geringen Haushaltsnettoeinkommen. Im Folgenden<br />

wird das Angebot an preisgünstigem und gefördertem<br />

Wohnraum in <strong>Elmshorn</strong> dem Bedarf gegenübergestellt.<br />

6.2.1 Mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum<br />

1.317 belegungsgebundene<br />

Wohnungen<br />

Schwerpunkte in<br />

vier <strong>Stadt</strong>teilen<br />

NEUE LÜBECKER<br />

und<br />

ADLERSHORST,<br />

größte Vermieter<br />

von gefördertem<br />

Wohnraum<br />

In der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> gab es im Januar 2005 einen Bestand<br />

von 1.317 Wohnungen, der aufgrund einer öffentlichen<br />

Förderung einer Mietpreis- und Belegungsbindung<br />

unterliegt.<br />

Der Bestand an gebundenem Wohnraum verteilt sich auf<br />

acht <strong>Elmshorn</strong>er <strong>Stadt</strong>teile. Mit 383 Wohnungen findet<br />

sich mehr als ein Viertel des heutigen mietpreis- und<br />

belegungsgebundenen Wohnraums im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Hainholz</strong>.<br />

Fast ebenso viele geförderte Wohnungen befinden<br />

sich in der Innenstadt. Darüber hinaus gibt es auch in<br />

den <strong>Stadt</strong>teilen Langenmoor/Kaltenweide und Klostersande<br />

und einen verhältnismäßig großen Bestand an<br />

gebundenem Wohnraum.<br />

Mit 720 Wohnungen sind über die Hälfte aller öffentlich<br />

geförderten Wohnungen mit aktuellen Mietpreis- und<br />

Belegungsbindungen im Besitz der NEUE LÜBECKER<br />

Norddeutsche Baugenossenschaft eG. Weitere 37 %<br />

des gebundenen Wohnungsbestands (483 WE) befinden<br />

sich im Eigentum der ADLERSHORST Baugenossenschaft<br />

eG. Die übrigen 9 % (114 WE) haben unterschiedliche<br />

Eigentümer.


0<br />

0<br />

4<br />

7<br />

- 68 -<br />

Abb. 35 Mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

Innenstadt<br />

Klostersande<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

Köhnholz<br />

Sandberg/Flamweg<br />

Langelohe<br />

1<br />

0<br />

Voßkuhlen<br />

0<br />

3<br />

5<br />

14<br />

19<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

Vorschlags- oder Belegrechte der <strong>Stadt</strong> Öffentlich gefördert und Mietpreisgebunden<br />

© GEWOS<br />

497 Wohnungen mit<br />

direkten städtischen<br />

Belegungsrechten<br />

Jedes zweite<br />

städtische Belegrecht<br />

in <strong>Hainholz</strong><br />

21<br />

21<br />

Verteilung über die <strong>Stadt</strong>teile in Prozent<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Von den 1.317 öffentlich geförderten Wohnungen wurde<br />

der Bau von 497 derzeit noch gebundenen Wohnungen<br />

ergänzend durch kommunale Mittel der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

gefördert. Für diese Wohnungen besitzt die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

entweder ein direktes Belegungsrecht oder ein<br />

Vorschlagsrecht bei der Vermietung, so dass die beim<br />

Sozialamt vorsprechenden Haushalte mit dringendem<br />

Wohnraumbedarf zeitnah untergebracht werden können.<br />

In diesen Wohnungen finden insbesondere Haushalte<br />

mit einem dringenden Wohnraumbedarf sowie Haushalte,<br />

die aufgrund spezieller Merkmale nur geringe Chancen<br />

auf dem freien Wohnungsmarkt haben, eine Heimat.<br />

Knapp die Hälfte (244 WE) aller Wohnungen mit städtischen<br />

Belegrechten finden sich im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Hainholz</strong><br />

(vgl. Abb. 35). Die Sozialstruktur in <strong>Hainholz</strong> wird besonders<br />

in den Bereichen mit Mietwohnungsbeständen<br />

erheblich durch den hohen Anteil an gebundenem<br />

Wohnraum - insbesondere den Wohnungen mit städtischen<br />

Belegrechten - geprägt. Hinzu kommen die rund<br />

750 Wohnungen im sogenannten Thormälenbestand,<br />

die zwar keiner Mietpreis- und Belegungsbindung unterliegen,<br />

die aber aufgrund ihrer relativ geringen Mieten<br />

28<br />

29<br />

49


- 69 -<br />

und ihrer schlechten Qualität infolge eines erheblichen<br />

Instandsetzungs- und Modernisierungsbedarfs vielfach<br />

von sozial schwachen Mietergruppen bewohnt werden.<br />

Die 497 Wohnungen, für die die <strong>Stadt</strong> direkte Belegungs-<br />

bzw. Vorschlagsrechte besitzt, liegen im Bestand<br />

der folgenden vier Eigentümer:<br />

Tabelle 5 Wohnungen mit städtischem Belegungsrecht nach Eigentümer<br />

Eigentümer Anzahl Wohnungen Anteil<br />

ADLERSHORST 287 58 %<br />

NEUE LÜBECKER 175 35 %<br />

Pingel 18 4 %<br />

GeWoGe 17 3 %<br />

Gesamtstadt <strong>Elmshorn</strong> 497 100 %<br />

Rund 340 Wohnungen<br />

fallen bis 2008<br />

aus der Bindung<br />

© GEWOS<br />

Von den öffentlich geförderten Wohnungen in <strong>Elmshorn</strong><br />

fällt bis Ende 2008 rund ein Viertel aus der Mietpreis-<br />

und Belegungsbindung (vgl. Tab. 5). Fast die Hälfte<br />

des Bestands bleibt der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> aufgrund der in<br />

Schleswig-Holstein typischen sehr langen vereinbarten<br />

Tilgungs- und Förderzeiträume jedoch mindestens bis<br />

2050 erhalten. Allerdings können die Eigentümer von<br />

ihrem Recht der vorzeitigen Tilgung Gebrauch machen,<br />

so dass der tatsächliche Bindungsausfall nicht exakt<br />

absehbar ist.<br />

Tabelle 6 Tilgungsende des geförderten Wohnungsbestands<br />

Voraussichtliches Tilgungsende<br />

Anzahl der<br />

Wohnungen<br />

Prozentualer<br />

Anteil<br />

Prozente<br />

aufsummiert<br />

2005 bis 2010 340 26 % 26 %<br />

2011 bis <strong>2015</strong> 0 0 % 26 %<br />

2016 bis 2020 16 1 % 27 %<br />

2021 bis <strong>2030</strong> 19 1 % 28 %<br />

2031 bis 2050 21 2 % 30 %<br />

2051 bis 2070 284 22 % 52 %<br />

nach 2070 637 48 % 100 %<br />

Summe 1.317 100 % 100 %<br />

© GEWOS


- 70 -<br />

Tabelle 7 Bindungsauslauf direkter städtischer Belegrechte<br />

Ende des Belegungsrechts<br />

Anzahl der<br />

Wohnungen<br />

Prozentualer<br />

Anteil<br />

Prozente<br />

aufsummiert<br />

2005 bis 2010 20 4 % 4 %<br />

2011 bis <strong>2015</strong> 0 0 % 4 %<br />

2016 bis 2020 14 3 % 7 %<br />

2021 bis <strong>2030</strong> 28 6 % 13 %<br />

2031 bis 2050 121 24 % 37 %<br />

2051 bis 2070 191 38 % 75 %<br />

nach 2070 123 25 % 100 %<br />

Summe 497 100 % 100 %<br />

Zunehmend weniger<br />

neue Bindungen<br />

Überwiegend<br />

Wohnungen mit<br />

zwei Wohnräumen<br />

© GEWOS<br />

Bereits in den letzten vier Jahren ist mit rund 300 mietpreisgebundenen<br />

Wohnungen der Bestand an Sozialwohnungen<br />

in <strong>Elmshorn</strong> erheblich reduziert worden.<br />

Darunter waren allein 124 Wohnungen mit städtischen<br />

Belegrechten, die dem Sozialamt nicht mehr für eine<br />

direkte Belegung oder über das Vorschlagsrecht zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Der Bindungsausfall ist auch deswegen problematisch,<br />

da die Anzahl der neu geförderten Wohnungen in <strong>Elmshorn</strong><br />

- wie auch in Schleswig-Holstein insgesamt - stark<br />

zurückgegangen ist. Dieser Trend - gekoppelt mit dem<br />

Bindungsausfall - führt dazu, dass zukünftig eher weniger<br />

mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen<br />

zur Verfügung stehen werden.<br />

Sowohl beim Gesamtbestand an mietpreis- und belegungsgebundenen<br />

Wohnungen als auch bei den Wohnungen<br />

mit städtischen Belegungsrechten handelt es<br />

sich zu rund der Hälfte um Zweizimmerwohnungen (vgl.<br />

Tab. 8). Ein weiteres Drittel sind Dreizimmerwohnungen.<br />

Einzimmerwohnungen sind mit 7 % lediglich gering vertreten,<br />

ebenso wie Vierzimmerwohnungen mit 6 %.


- 71 -<br />

Tabelle 8 Wohnungsgrößenstruktur nach Zimmerzahl<br />

Wohnungstyp Mietpreisgebundene<br />

Wohnungen<br />

Wohnungen mit<br />

städtischem<br />

Belegrecht<br />

Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

Einzimmerwohnungen 95 7 % 34 7 %<br />

Zweizimmerwohnungen 639 49 % 269 54 %<br />

Dreizimmerwohnungen 426 32 % 151 30 %<br />

Vierzimmerwohnungen 78 6 % 43 9 %<br />

Zimmerzahl unbekannt 79 6 % - -<br />

Summe 1.317 100 % 497 100 %<br />

6.2.2 Bedarf an gebundenem Wohnraum<br />

Jährlich<br />

ausgestellte Wohnberechtigungsscheine<br />

© GEWOS<br />

Der Bedarf an gebundenem Wohnraum stammt von<br />

Haushalten mit einem geringen Einkommen sowie von<br />

Haushalten, die sich am Markt nicht angemessen versorgen<br />

können. Darunter sind vielfach Alleinerziehende,<br />

Schwangere, ältere und behinderte Menschen und Obdachlose.<br />

Die Einkommensgrenzen für den berechtigten<br />

Personenkreis, der von der Gemeinde einen sogenannten<br />

Wohnberechtigungsschein erhält, sind im Gesetz<br />

über die soziale Wohnraumförderung (WoFG) geregelt,<br />

sofern sie nicht von den Ländern anders festgelegt sind.<br />

Ein Indikator für den Bedarf an mietpreis- und belegungsgebundenem<br />

Wohnraum ist die Anzahl ausgestellter<br />

Wohnberechtigungsscheine einer Gemeinde. In den<br />

Jahren von 1994 bis 2001 wurden vom Sozialamt in<br />

<strong>Elmshorn</strong> jährlich zwischen rund 530 und 760 Wohnberechtigungsscheine<br />

ausgestellt. Aufgrund eines Systemwechsels<br />

bei der Ausgabe der Wohnberechtigungsscheine<br />

ist die Anzahl der ausgestellten Scheine im Jahr<br />

2004 auf 288 zurückgegangen (vgl. Abb. 36). Im Gegensatz<br />

zu vielen anderen Gemeinden stellt das Sozialamt<br />

heute nur noch dann einen Wohnberechtigungsschein<br />

aus, wenn der Umzugsbedarf vom Antragsteller nachgewiesen<br />

wird. Nach wie vor verzeichnet die <strong>Stadt</strong> jährlich<br />

rund 700 Antragsteller auf Wohnberechtigungsscheine.


- 72 -<br />

Abb. 36 Ausgestellte Wohnberechtigungsscheine<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Anzahl der ausgestellten Wohnberechtigungsscheine<br />

700<br />

643 641<br />

681<br />

762<br />

562<br />

536<br />

642<br />

Systemwechsel<br />

433<br />

369<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

288<br />

© GEWOS<br />

ALG II-Empfänger Mit Jahresbeginn 2005 bestand allgemein die Befürchtung,<br />

dass sich mit den ALG II-Empfängern eine zusätzlicher<br />

Bedarf nach Wohnraumberechtigungsscheinen<br />

ergibt. Für ALG II-Empfänger gelten derzeit die im Rahmen<br />

der sozialen Wohnraumförderung festgelegten<br />

Mietpreis- und Wohnflächenhöchstgrenzen (vgl. Tab. 8).<br />

Seit Jahresbeginn werden die Empfänger angeschrieben<br />

und bei Überschreitung der zugelassenen Höchstgrenzen<br />

darauf hingewiesen, dass ein Umzug in eine günstigere<br />

oder kleinere Wohnung notwendig ist.


- 73 -<br />

Tabelle 9 Miet- und Wohnflächenhöchstgrenzen für Wohnberechtigte<br />

Miethöchstgrenze in<br />

Euro (Bruttokalt)<br />

1-Personen-Haushalt 342 50<br />

2-Personen-Haushalt 418 60<br />

3-Personen-Haushalt 501 75<br />

4-Personen-Haushalt 579 85<br />

5-Personen-Haushalt 661 95<br />

jede weitere Person 83 10<br />

Bislang keine<br />

Zunahme der<br />

WB-Scheine durch<br />

Hartz IV<br />

Agentur für Arbeit<br />

sieht keine Engpässe<br />

Rund 3.900 Bedarfsgemeinschaften<br />

in <strong>Elmshorn</strong><br />

Maximale<br />

Wohnfläche in m²<br />

© GEWOS<br />

Bislang konnte bei der diesjährigen Vergabe von Wohnberechtigungsscheinen<br />

die Befürchtung einer starken<br />

Zunahme des Bedarfs nicht bestätigt werden. Im Gegenteil,<br />

die Anzahl der im ersten Quartal ausgestellten WB-<br />

Scheine liegt mit 53 rund 40 % unterhalb der im selben<br />

Quartal des Vorjahres ausgegebenen Anzahl. Allerdings<br />

ist die Anzahl der ausgegebenen Scheine im März (22)<br />

gegenüber den zwei vorangegangenen Monaten leicht<br />

angestiegen.<br />

Auch die Arbeitsgemeinschaft der Agentur für Arbeit und<br />

des Kreises Pinneberg bestätigt, dass nur bei wenigen<br />

Haushalten infolge der gesetzlichen Mietpreis- und<br />

Wohnflächenobergrenzen ein Umzug notwendig ist und<br />

diese anscheinend überwiegend ohne Probleme eine<br />

neue Wohnung finden. Kleinere Überschreitungen sind<br />

unproblematisch, bei größeren Überschreitungen werde<br />

individuell entschieden. Allerdings kann die Arbeitsgemeinschaft<br />

derzeit noch nicht die genaue Zahl der<br />

Haushalte angeben, die die geltenden Grenzen überschreiten<br />

und daher umziehen müssen.<br />

Insgesamt sind in der Hauptagentur <strong>Elmshorn</strong>, die sowohl<br />

für <strong>Elmshorn</strong> <strong>Stadt</strong> als auch für <strong>Elmshorn</strong> Land und<br />

weitere angrenzende Gemeinden zuständig ist, 5.800<br />

Bedarfsgemeinschaften gemeldet. Rund zwei Drittel<br />

dieser Bedarfsgemeinschaften leben in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

(3.900 Bedarfsgemeinschaften). Hinter diesen<br />

Haushalten stehen insgesamt rund 6.700 Personen, von<br />

denen rund 30 bis 40 % aus der Sozialhilfe kommen.


Angebot entspricht<br />

nicht dem Bedarf<br />

- 74 -<br />

Die Größen- und Mietstruktur des gebundenen Wohnungsbestands<br />

ist vor dem Hintergrund gesetzlich bestehender<br />

Mietpreis- und Wohnflächenhöchstgrenzen für<br />

unterschiedliche Haushaltsgrößen von großer Bedeutung.<br />

Die Gegenüberstellung der Wohnungen mit städtischen<br />

Belegrechten mit der Haushaltsgrößenstruktur der<br />

Nachfrager, die im Jahr 2004 vom Sozialamt einen<br />

Wohnberechtigungsschein ausgestellt bekamen, zeigt<br />

hinsichtlich der Wohnungsgrößenstruktur deutliche Diskrepanzen<br />

(vgl. Abb. 37).<br />

Abb. 37 Städtische Vorschlags- und Belegrechte<br />

Struktur Angebot und Bedarf<br />

Bis 50 m²<br />

> 50 m² bis<br />

60 m²<br />

> 60 m² bis<br />

75 m²<br />

> 75 m² bis<br />

85 m²<br />

> 85 m²<br />

Summe<br />

Es fehlt an kleinen<br />

Wohnungen mit<br />

städtischen Belegrechten<br />

Größenstruktur<br />

der Wohnungen<br />

mit städt. Rechten<br />

Anzahl WE<br />

40<br />

213<br />

66<br />

94<br />

84<br />

497<br />

Prozentanteil<br />

8 %<br />

43 %<br />

13 %<br />

19 %<br />

17 %<br />

100 %<br />

Haushaltsgrößen<br />

der WB-Schein-<br />

Empfänger 2004<br />

Prozentanteil<br />

40 %<br />

23 %<br />

23 %<br />

9 %<br />

5 %<br />

100 %<br />

Anzahl<br />

Haushalte<br />

116<br />

66<br />

66<br />

26<br />

14<br />

288<br />

1-Personen-<br />

Haushalt<br />

2-Personen-<br />

Haushalt<br />

3-Personen-<br />

Haushalt<br />

4-Personen-<br />

Haushalt<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

5 u. m. Pers.-<br />

Haushalt<br />

Summe<br />

© GEWOS<br />

Insbesondere bei der Unterbringung von Einpersonenhaushalten<br />

gibt es aufgrund der vorhandenen Größenstruktur<br />

im gebundenen Wohnungsbestand derzeit Probleme,<br />

wie das Sozialamt bestätigen konnte. Hier steht<br />

eine Nachfrage von 116 Einpersonenhaushalten 40<br />

Wohnungen bis 50 m² mit städtischem Belegrecht gegenüber.<br />

Auch das Angebot an 125 mietpreis- und belegungsgeförderten<br />

Wohnungen (vgl. Abb. 38) in dieser<br />

Wohnungsgrößenklasse reicht bei einer jährlichen Fluktuationsrate<br />

von 10 - 12 % nicht aus, um den Bedarf zu<br />

befriedigen. Die Inhaber von Wohnberechtigungsschei-


- 75 -<br />

nen müssen sich daher zwangsläufig auch auf dem freien<br />

Wohnungsmarkt nach einer preisgünstigen Wohnung<br />

umsehen.<br />

Abb. 38 Gesamtbestand „Sozialwohnungen“<br />

Struktur Angebot und Bedarf<br />

Bis 50 m²<br />

> 50 m² bis<br />

60 m²<br />

> 60 m² bis<br />

75 m²<br />

> 75 m² bis<br />

85 m²<br />

> 85 m²<br />

Summe<br />

Mangel an kleinen<br />

barrierefreien und<br />

behindertengerechten<br />

Wohnungen<br />

Keine Probleme bei<br />

der Unterbringung<br />

von Obdachlosen<br />

Größenstruktur<br />

aller mietpreisund<br />

belegungsgeb. WE<br />

Anzahl WE<br />

132<br />

381<br />

345<br />

247<br />

212<br />

1.317<br />

Prozentanteil<br />

10 %<br />

29 %<br />

26 %<br />

19 %<br />

16 %<br />

100 %<br />

Haushaltsgrößen<br />

der WB-Schein-<br />

Empfänger 2004<br />

Prozentanteil<br />

40 %<br />

23 %<br />

23 %<br />

9 %<br />

5 %<br />

100 %<br />

Anzahl<br />

Haushalte<br />

116<br />

66<br />

66<br />

26<br />

14<br />

288<br />

1-Personen-<br />

Haushalt<br />

2-Personen-<br />

Haushalt<br />

3-Personen-<br />

Haushalt<br />

4-Personen-<br />

Haushalt<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

5 u. m. Pers.-<br />

Haushalt<br />

Summe<br />

© GEWOS<br />

Problematisch ist derzeit auch die Unterbringung kleinerer<br />

Haushalte, die auf behindertengerechten bzw. barrierefreien<br />

Wohnraum angewiesen sind. Derzeit gibt es nur<br />

wenige Ein- und Zweizimmerwohnungen mit städtischen<br />

Belegungs- oder Vorschlagrechten, die diesen Haushalten<br />

angeboten werden können. Insbesondere behindertengerechte<br />

Wohnungen sind in <strong>Elmshorn</strong> zumeist größer,<br />

da sie z. B. für Familien mit behinderten Kindern<br />

gedacht waren. Probleme ergeben sich dann, wenn für<br />

diese Kinder bei Auszug eine kleine Wohnung gefunden<br />

werden muss.<br />

Die Versorgung von Obdachlosen in <strong>Elmshorn</strong> ist gewährleistet.<br />

Aufgrund intensiver Präventivmaßnahmen<br />

seitens der <strong>Stadt</strong> gibt es lediglich eine geringe Zahl an<br />

gemeldeten Obdachlosen in <strong>Elmshorn</strong> (2004 waren es<br />

19 Haushalte). Die Obdachlosen werden derzeit in über<br />

die <strong>Stadt</strong> verteilten Schlichtwohnungen untergebracht,


Unterbringung einkommensschwacher<br />

Haushalte durch<br />

<strong>Elmshorn</strong>-Land<br />

- 76 -<br />

die die <strong>Stadt</strong> selbst errichtet hat und unterhält. Zurzeit<br />

entstehen in der Carl-Zeiss-Straße zwei neue städtische<br />

Häuser für Obdachlose.<br />

Bei der Nachfrage nach mietpreis- und belegungsgebundenem<br />

Wohnraum in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> ist zu berücksichtigen,<br />

dass die Gemeinden in Schleswig-<br />

Holstein die Möglichkeit haben, bei ihnen gemeldete<br />

Sozialhilfeempfänger, Spätaussiedler und Asylbewerber<br />

auch in anderen Gemeinden unterzubringen. In <strong>Elmshorn</strong><br />

hat dies dazu geführt, dass rund 100 <strong>Hainholz</strong>er<br />

Haushalte von anderen Sozialämtern (hauptsächlich<br />

Amt <strong>Elmshorn</strong>-Land) betreut werden. In der <strong>Elmshorn</strong>er<br />

Statistik tauchen diese Haushalte nicht auf.<br />

6.2.3 Angebot an preisgünstigem Mietwohnraum in <strong>Elmshorn</strong><br />

Nur wenige Wohnungen<br />

der Unternehmen<br />

nicht<br />

„Hartz IV-geeignet“<br />

Im Rahmen der Diskussion um Hartz IV stellt sich unter<br />

anderem die Frage, inwiefern die Mietpreis- und die<br />

Größenstruktur der <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungen unter den<br />

bisher für ALG II-Empfänger angewandten Mietpreis-<br />

und Wohnflächenobergrenzen eine Unterbringung aller<br />

Haushalte gewährleistet. Eine Beantwortung dieser Frage<br />

für den gesamten Mietwohnungsbestand in <strong>Elmshorn</strong><br />

ist aufgrund fehlender umfassender Bestandsdaten nicht<br />

möglich. Eine genaue Analyse des Wohnungsbestands<br />

der größeren Unternehmen zeigt allerdings, dass lediglich<br />

ein sehr kleiner Teil der Wohnungen die derzeitigen<br />

gesetzlichen Mietobergrenzen überschreitet (vgl. Abb.<br />

39).


- 77 -<br />

Abb. 39 Größe und Miethöhe geeignet für Hartz IV-Haushalte<br />

(Unternehmensdaten)<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Anzahl WE<br />

Überschreitungen<br />

der Mietobergrenzen<br />

bei privaten<br />

Vermietern wahrscheinlich<br />

1 Pers. HH 2 Pers. HH 3 Pers. HH 4 Pers. HH 5 Pers. HH 6 Pers. HH<br />

über der Höchstgrenze geeignet<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Für die in Abbildung 39 vorgenommene Darstellung wurden<br />

die kalten Betriebskosten zum Ansatz gebracht. Zu<br />

berücksichtigen ist, dass sich 90 % des mietpreisgebundenen<br />

Wohnraums im analysierten Wohnungsbestand<br />

der großen Unternehmen befinden. Es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass außerhalb des analysierten Bestands<br />

der großen Wohnungsunternehmen ein deutlich<br />

größerer Teil der Wohnungen die geltenden Mietobergrenzen<br />

für ALG II-Empfänger überschreitet, da die Mieten<br />

hier über dem Niveau im Unternehmensbestand liegen.<br />

6.2.4 Bedarf an preisgünstigem Mietwohnraum<br />

Mindestens ein<br />

Viertel aller <strong>Elmshorn</strong>er<br />

Haushalte<br />

mit weniger als<br />

1.000 Euro monatlichemHaushaltsnettoeinkommen<br />

Um die Anzahl der Haushalte ermitteln zu können, die<br />

auf preisgünstige Wohnungen in <strong>Elmshorn</strong> angewiesen<br />

sind, bedarf es statistischer Informationen zu den Haushaltsnettoeinkommen<br />

differenziert nach Haushaltsgröße.<br />

Diese Daten liegen für <strong>Elmshorn</strong> nicht vor. Einen Eindruck<br />

der Einkommensstruktur vermittelt Abbildung 40<br />

auf Basis von GFK-Daten. Demnach verfügt rund ein<br />

Viertel aller <strong>Elmshorn</strong>er Haushalte über ein monatliches<br />

Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro.


- 78 -<br />

Im Rahmen der Haushaltsbefragung, bei der ausschließlich<br />

Mieterhaushalte befragt wurden, liegt der Anteil der<br />

Haushalte mit weniger als 1.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen<br />

sogar bei 39 %. Weitere 26 % verfügen<br />

nach eigenen Angaben über ein Haushaltsnettoeinkommen<br />

von 1.000 bis 1.500 Euro, bezogen auf alle Haushalte<br />

<strong>Elmshorn</strong>s liegt der Anteil bei 15 %.<br />

Abb. 40 Haushaltsnettoeinkommen <strong>Elmshorn</strong><br />

2.600 – 3.999 €<br />

2.000 – 2.599 €<br />

4.000 € und mehr<br />

22 %<br />

15 %<br />

7 %<br />

15 %<br />

1.500 – 1.999 €<br />

Zuzugsgebiet für<br />

einkommensschwache<br />

Haushalte<br />

Zunehmend mehr<br />

einkommensschwache<br />

Haushalte<br />

26 %<br />

Unter 1.000 €<br />

15 %<br />

1.000 – 1.499 €<br />

2.000 – 2.499 €<br />

2.500 € und mehr<br />

13 %<br />

1.500 – 1.999 € 17 %<br />

39 %<br />

<strong>Elmshorn</strong> gesamt Haushaltsbefragung<br />

7 %<br />

26 %<br />

1.000 – 1.499 €<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

Unter 1.000 €<br />

© GEWOS<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> ist bereits seit mehreren Jahren ein<br />

Zuzugsgebiet für einkommensschwache Haushalte aus<br />

dem Kreis Pinneberg sowie teilweise sogar aus der<br />

<strong>Stadt</strong> Hamburg, wie das Sozialamt aufgrund sogenannter<br />

Kostenerstattungsfälle feststellen konnte. Mit ihrem<br />

vergleichsweise hohen Anteil an mietpreis- und belegungsgebundenem<br />

Wohnraum übernimmt die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Elmshorn</strong> für das Umland eine wichtige Versorgungsfunktion<br />

in Bezug auf kostengünstige und belegungsgebundene<br />

Wohnungen.<br />

In der jüngsten Vergangenheit konnte ein Anstieg der<br />

Haushalte mit einem geringen finanziellen Spielraum<br />

festgestellt werden. Wie in Deutschland insgesamt steigt<br />

auch in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> die Zahl der Arbeitslosen


- 79 -<br />

tendenziell. Auch der Anteil der Empfänger von Hilfe<br />

zum Lebensunterhalt bezogen auf die Gesamtbevölkerung<br />

ist in <strong>Elmshorn</strong> im Zeitraum von 2001 bis 2003 gestiegen<br />

(vgl. Abb. 41)<br />

Abb. 41 Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

Anteil an der Gesamtbevölkerung<br />

10,0%<br />

8,0%<br />

6,0%<br />

4,0%<br />

2,0%<br />

0,0%<br />

Näherungsweise<br />

Gegenüberstellung<br />

von Bedarf und Angebot<br />

...<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Für das Wohnraumversorgungskonzept wurde für eine<br />

Gegenüberstellung das Angebot an preisgünstigem<br />

Wohnraum ermittelt und mit dem Bedarf abgeglichen<br />

(vgl. Abb. 42). Für die Ermittlung der Angebotsseite wurde<br />

die aus der Unternehmensbefragung bekannte Mietstruktur,<br />

die um einen Korrekturfaktor (wegen der Neuvermietungspreise<br />

und des nicht erfassten privaten Bestandes)<br />

angepasst wurde, rechnerisch auf den Gesamtbestand<br />

an Mietwohnungen in <strong>Elmshorn</strong> umgelegt.<br />

Zusätzlich wurde eine Zeitungsanalyse der Wohnungsangebote<br />

durchgeführt. Preisgünstige Wohnungen wurden<br />

von GEWOS anhand der derzeit für Sozialwohnungen<br />

geltenden gesetzlichen Mietobergrenzen je Wohnungsgrößenklasse<br />

definiert. Demnach handelt es sich<br />

bei 9.800 (79 %) der 12.400 Mietwohnungen im Mehrfamilienhausbereich<br />

um preisgünstige Wohnungen.


... unter<br />

Einbeziehung der<br />

Unternehmensdaten<br />

und der Ergebnisse<br />

der Haushaltsbefragung<br />

- 80 -<br />

Bei der näherungsweisen Berechnung des Bedarfs an<br />

preisgünstigem Wohnraum wurde sich an den in<br />

§ 9 WoFG genannten Haushaltseinkommensgrenzen<br />

orientiert. Unberücksichtigt bleiben dabei die in den<br />

§§ 20 bis 24 WoFG genannten Frei- und Abzugsbeträge<br />

und Sondervorschriften zur Einkommensermittlung.<br />

Demnach wird ein Einpersonenhaushalt mit einem maximalen<br />

Jahreshaushaltsnettoeinkommen von 12.000<br />

Euro als Nachfrager preisgünstigen Wohnraums angesehen.<br />

Die Haushaltsgrößenstruktur sowie deren Einkommensstruktur<br />

wurde in Anlehnung an die Ergebnisse<br />

der Haushaltsbefragung <strong>Elmshorn</strong> ermittelt. Die so ermittelten<br />

Ergebnisse sind daher Näherungswerte zur<br />

Einschätzung der derzeitigen Versorgungssituation. Aufgrund<br />

der Auswahl der befragten Haushalte in den<br />

Schwerpunktstadtteilen und bei den <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsunternehmen<br />

mit einem hohen Anteil an mietpreis-<br />

und belegungsgebundenem Wohnraum kann davon<br />

ausgegangen werden, dass der Anteil der einkommensschwachen<br />

Haushalte in der Haushaltsbefragung tendenziell<br />

höher ist als der in Bezug auf den gesamten<br />

Mietwohnungsbestand in <strong>Elmshorn</strong>.<br />

Abb. 42 Preisgünstiger Wohnraum<br />

Struktur Angebot und Bedarf<br />

Bis 50 m²<br />

> 50 m² bis<br />

60 m²<br />

> 60 m² bis<br />

75 m²<br />

> 75 m² bis<br />

85 m²<br />

> 85 m²<br />

Summe<br />

Größenstruktur der WE,<br />

die die gesetzl. Mietobergrenzen<br />

nicht überschreiten<br />

Anzahl WE<br />

2.900<br />

2.250<br />

3.050<br />

1.050<br />

550<br />

9.800<br />

Prozentanteil<br />

30 %<br />

23 %<br />

31 %<br />

11 %<br />

5 %<br />

100 %<br />

Anzahl Haushalte<br />

innerhalb der<br />

Einkommensgrenzen<br />

Prozentanteil<br />

40 %<br />

31 %<br />

16 %<br />

11 %<br />

2 %<br />

100 %<br />

Anzahl<br />

Haushalte<br />

3.400<br />

2.620<br />

1.340<br />

920<br />

270<br />

8.550<br />

1-Personen-<br />

Haushalt<br />

2-Personen-<br />

Haushalt<br />

3-Personen-<br />

Haushalt<br />

4-Personen-<br />

Haushalt<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

5 u. m. Pers.-<br />

Haushalt<br />

Summe<br />

© GEWOS


Insgesamt<br />

ausreichend<br />

preisgünstiger Wohnraum<br />

...<br />

... jedoch ein Mangel<br />

an preisgünstigen<br />

Wohnungen für<br />

kleinere Haushalte<br />

Vielfach hohe<br />

Mietbelastung<br />

- 81 -<br />

Mittels der näherungsweisen Berechnung des Bedarfs<br />

ergibt sich eine Anzahl von 8.550 Haushalten, die<br />

innerhalb der gesetzlichen Einkommensgrenzen liegen.<br />

Die rechnerische Gegenüberstellung zeigt, dass<br />

der preisgünstige Wohnraum in <strong>Elmshorn</strong> derzeit<br />

knapp ist, aber ausreicht. Allerdings haben die Haushalte<br />

wenig Wahlmöglichkeiten. Dies wird durch die in<br />

<strong>Elmshorn</strong> mit den Wohnungsunternehmen und der<br />

<strong>Stadt</strong> geführten Expertengespräche bestätigt.<br />

Wie bereits bei der Gegenüberstellung von Angebot<br />

und Bedarf der mietpreis- und belegungsgebundenen<br />

Wohnungen sowie der Wohnungen mit städtischen<br />

Belegrechten wird deutlich, dass insbesondere im<br />

Bereich kleinerer preisgünstiger Wohnungen ein Angebotsdefizit<br />

besteht (vgl. Abb. 42). Demnach sind<br />

zahlreiche kleinere Haushalte derzeit gezwungen,<br />

entweder eine teurere kleinere Wohnung oder eine<br />

größere Wohnung im Segment der kostengünstigen<br />

Wohnungen anzumieten. Insbesondere in der Größenklasse<br />

60 bis 75 m² besteht ein größeres Angebot.<br />

Auch die Haushaltsbefragung bestätigt, dass ein großer<br />

Teil der <strong>Elmshorn</strong>er Mieterhaushalte derzeit eine<br />

erhöhte Mietbelastung aufweist. Demnach bringen<br />

derzeit im Schnitt 30 % aller Haushalte mehr als ein<br />

Drittel ihres Haushaltsnettoeinkommens für ihre Miete<br />

auf. Bei den Ein- und Zweipersonenhaushalten beträgt<br />

der Anteil sogar 33 %, während von den größeren<br />

Haushalten mit drei und mehr Personen nur 25 %<br />

mehr als ein Drittel ihres Einkommens für die Miete<br />

aufbringen.


6.2.5 Handlungsempfehlungen<br />

Anpassung des<br />

Förderschlüssels bei<br />

der Schaffung neuer<br />

Bindungen<br />

Kompensierung des<br />

Bindungsausfalls<br />

Abdeckung<br />

zusätzlicher Bedarfe<br />

- 82 -<br />

Mit ihren rund 1.300 mietpreis- und belegungsgebundenen<br />

Wohnungen und ihren insgesamt rund 10.000<br />

preisgünstigen Mietwohnungen gelingt es der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Elmshorn</strong> derzeit, die Wohnraumversorgung für die<br />

<strong>Elmshorn</strong>er Haushalte sowie für das Umland sicherzustellen.<br />

Allerdings entspricht die Wohnungsgrößenstruktur im<br />

Bereich der preisgünstigen Wohnungen derzeit nicht<br />

dem Bedarf. Insbesondere bei kleineren Wohnungen<br />

für Ein- und Zweipersonenhaushalte bestehen Defizite<br />

an passenden Wohnungen, so dass diese Haushalte<br />

derzeit häufig eine höhere Mietbelastung in Kauf<br />

nehmen müssen und wenig Wahlmöglichkeiten haben.<br />

Bei der zukünftigen Schaffung neuer Bindungen<br />

ist der Förderschlüssel daher an den Bedarf anzupassen.<br />

Nach wie vor wird der Anteil der Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />

in <strong>Elmshorn</strong> steigen. Zwar steigt<br />

insgesamt auch der Wohnflächenverbrauch der<br />

<strong>Elmshorn</strong>er. Dies gilt jedoch für einkommensschwache<br />

Haushalte nur bedingt, da diese sich aufgrund<br />

ihres eingeschränkten finanziellen Spielraums eine<br />

Wohnflächenvergrößerung vielfach nicht leisten können.<br />

Nicht zuletzt aufgrund der Überprüfungen der<br />

Mieten und Wohnungsgrößen im Rahmen der Hartz<br />

IV-Gesetzgebung besteht ein Bedarf an Wohnungen,<br />

deren Größe und Mietpreis den Haushaltsgrößen entsprechen.<br />

Angesichts des Bindungsausfalls gilt es, zukünftig<br />

neue Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen<br />

zu schaffen. Bis 2010 fällt bei planmäßiger<br />

Tilgung mehr als ein Viertel des heutigen belegungsgebundenen<br />

Bestands weg. Diese rund 350 Wohnungen<br />

sollten durch Neubau- oder Bestandsförderung<br />

von Wohnungsgrößen für Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />

kompensiert werden.<br />

Darüber hinaus ergibt sich durch die bis <strong>2015</strong> steigende<br />

Zahl an Haushalten in <strong>Elmshorn</strong> sowie die aufgrund<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung vermutlich


Handlungsempfehlung:<br />

Bindungstausch<br />

ermöglichen<br />

Schaffung eines Teils<br />

kleiner, barrierefreier<br />

Wohnungen<br />

Weiterhin genaue<br />

Beobachtung der<br />

Auswirkungen durch<br />

Hartz IV<br />

- 83 -<br />

ebenfalls steigende Zahl an Haushalten mit begrenztem<br />

finanziellen Spielraum, ein zusätzlicher Bedarf an<br />

kostengünstigen Wohnungen. Daher sollen bis <strong>2015</strong><br />

rund 10 % des Neubaus (ca. 250 WE) im Rahmen<br />

öffentlicher Förderung mit Mietpreisbindungen errichtet<br />

werden. Alternativ können Bindungen auch im Bestand<br />

geschaffen werden. Eine Fortführung der Wohnungsmarkbeobachtung,<br />

insbesondere im engen<br />

Kontakt zum Sozialamt als Aussteller von Wohnberechtigungsscheinen<br />

sowie zu den großen <strong>Elmshorn</strong>er<br />

Vermietern sollte zusätzlich erfolgen, um auf Bedarfe<br />

reagieren zu können.<br />

Dabei sollte von Seiten der <strong>Stadt</strong> darauf geachtet werden,<br />

dass vor dem Hintergrund gemischter sozialer<br />

Strukturen in den Quartieren und <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Elmshorn</strong>s<br />

eine weitere Konzentration von gebundenen<br />

Wohnungen vermieden wird. Derzeit sind die <strong>Stadt</strong>teile<br />

<strong>Hainholz</strong> und Innenstadt zum Teil erheblich von der<br />

großen Anzahl an gebundenen Wohnungen betroffen.<br />

Grundsätzlich sollte auf die Möglichkeiten des Bindungstausches<br />

zurückgegriffen werden, um eine verbesserte<br />

Sozialstruktur zu ermöglichen und den Wohnungsunternehmen<br />

mehr Spielraum bei der Wohnungsbelegung<br />

zu geben.<br />

Darüber hinaus sollte bei der Förderung von Wohnraum<br />

darauf geachtet werden, dass in einem gewissen<br />

Maße auch kleine barrierefreie und behindertengerechte<br />

Wohnungen errichtet werden (unter 10 %<br />

der neuen Bindungen). Dies ist insbesondere auch<br />

vor dem Hintergrund des steigenden Anteils sowie der<br />

steigenden Anzahl älterer Menschen in <strong>Elmshorn</strong> zu<br />

berücksichtigen.<br />

Durch die Hartz IV-Gesetzgebung könnten sich auch<br />

im Bereich des preisgünstigen Wohnraums zukünftig<br />

noch Anforderungen ergeben. Aus heutiger Sicht<br />

scheint die Versorgungslage bei Anwendung der derzeit<br />

gültigen Mietpreis- und Wohnungsgrößenobergrenzen<br />

weitgehend unproblematisch. Allerdings ist<br />

die jetzige Datenlage aufgrund der erst zum Januar


- 84 -<br />

2005 aktuell gewordenen Gesetzeslage sehr begrenzt.<br />

Auch sind die Fristen, die den ALG II-<br />

Empfängern für einen Umzug gesetzt worden sind,<br />

noch nicht in allen Fällen ausgelaufen. Diesen Themenbereich<br />

muss die <strong>Stadt</strong> zukünftig beobachten,<br />

insbesondere die Entwicklung der ausgestellten<br />

Wohnberechtigungsscheine sowie die Anzahl der<br />

Haushalte, die zum Umzug aufgefordert werden -<br />

sofern die Daten zukünftig durch die Arbeitsgemeinschaft<br />

aufbereitet werden. Von einer Senkung der auf<br />

die ALG II-Bezieher angewendeten Mietpreis-<br />

und/oder Wohnungsgrößenobergrenzen ohne eine<br />

erneute Überprüfung, ob das Angebot dann dem Bedarf<br />

entspricht, sollte abgesehen werden.<br />

Maßnahmen und Umfang zum Handlungsfeld „Preisgünstiger oder geförderter<br />

Wohnraum“<br />

• Schaffung von 350 mietpreis- und belegungsgebundenen<br />

Wohnungen (Neubau, Bestandsmaßnahmen)<br />

als Ausgleich für den Bindungsausfall,<br />

Wohnungsgrößen bis 60 m² für Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />

• Deckung des Zusatzbedarfs an mietpreis- und<br />

belegungsgebundenen Wohnungen aufgrund des<br />

Anstiegs der Haushaltszahl durch öffentliche Förderung<br />

bei 10 % des Neubaubedarfs (rd. 250 WE)<br />

• (Fortführung der) Wohnungsmarktbeobachtung in<br />

Bezug auf mietpreis- und belegungsgebundenen<br />

Wohnraum, u. a. Beobachtung der Zahl der ausgestellten<br />

Wohnberechtigungsscheine, der zum<br />

Umzug aufgeforderten ALG II-Empfänger<br />

• Schaffung von kleinen, barrierefreien (behindertengerechten)<br />

Wohnungen bei unter 10 % der<br />

neuen Bindungen<br />

• Anpassung des Förderschlüssels an die Nachfrage,<br />

insbesondere den hohen Anteil an Ein- und<br />

Zweipersonenhaushalten


- 85 -<br />

6.3 Handlungsfeld „Generationenwechsel“<br />

Altersbedingter<br />

Eigentümerwechsel<br />

Eine Schlüsselfunktion für die zukünftige Entwicklung<br />

des <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsbestandes kommen Art und<br />

Umfang der Wohnungsmodernisierung zu.<br />

In den nächsten Jahren kommt es bundesweit aufgrund<br />

der Zunahme der älteren Bevölkerung und der damit<br />

zunehmenden Sterbefälle zu einer steigenden Anzahl an<br />

Erbfällen im Eigentumssektor. Durch Erbschaften werden<br />

sich die Investitionen für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />

erhöhen. Die älteren Eigentümer<br />

neigen in der Regel dazu, nur noch unbedingt<br />

notwendige Investitionen zu tätigen. Bei einem Besitzerwechsel<br />

durch Erbschaft und Verkauf der Immobilie<br />

erfolgt eine Anpassung der veralteten Ausstattungen an<br />

die zurzeit üblichen Standards.<br />

Abb. 43 <strong>Elmshorn</strong>: Wohnungen nach Baualter<br />

und Wohnungsgröße<br />

28%<br />

17%<br />

Baualter<br />

bis 1918<br />

1919 bis 1948<br />

1949 bis 1968<br />

1969 bis 1978<br />

ab 1979<br />

11%<br />

36%<br />

8%<br />

Wohnungsgröße<br />

38%<br />

9%<br />

53%<br />

kleine Wohneinheiten (1 und 2 Räume)<br />

mittlere Wohneinheiten (3 und 4 Räume)<br />

große Wohneinheiten (mehr als 4 Räume)<br />

© GEWOS


Seniorengerechte<br />

Wohnungen<br />

Energetische<br />

Optimierung von<br />

Wohngebäuden<br />

Relativ junge<br />

Baualtersstruktur<br />

Herausforderungen<br />

für <strong>Elmshorn</strong><br />

- 86 -<br />

Aber auch die Anpassung der Wohnung auf einen altengerechten<br />

Standard wird mit der wachsenden älteren<br />

Bevölkerungsgruppe einen positiven Effekt auf das künftige<br />

Modernisierungsvolumen haben.<br />

Auch werden eine Reihe von Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

durch neue gesetzliche Vorschriften<br />

und Vorgaben veranlasst. Dies gilt insbesondere<br />

für den Bereich der Energieversorgung und der Wärmedämmung.<br />

Die Altersstruktur des Wohnungsbestandes in <strong>Elmshorn</strong><br />

wird durch Neubauten mit einem Baualter nach 1949<br />

geprägt. Mehr als ein Drittel der Wohnungen wurden in<br />

den Jahren zwischen 1949 und 1969 errichtet, weitere<br />

17 % bis 1978. Betrachtet man zusätzlich die Zeitspanne<br />

von 1949 bis 1978, wird ersichtlich, dass über die Hälfte<br />

der Wohnungen in diesen 30 Jahren gebaut worden<br />

sind. Weitere 28 % der Wohnungen sind ab 1979 errichtet<br />

worden.<br />

Nimmt man die vorhandene Alterstruktur als Grundlage<br />

und geht von einem durchschnittlichen Instandhaltungs-<br />

und Modernisierungsrhythmus von 25 bis 30 Jahren aus,<br />

wird das große Marktpotential für Modernisierung und<br />

Instandhaltung in den kommenden Jahren deutlich. Hinzu<br />

kommt, dass die Zeitintervalle, in denen insbesondere<br />

Modernisierungen vorgenommen werden bzw. werden<br />

müssen, zunehmend kürzer werden.<br />

Diese Entwicklungen bedeuten für <strong>Elmshorn</strong>:<br />

• In welchem Umfang ist der Generationenwechsel<br />

im Bestand der Ein- und Zweifamilienhäuser ein<br />

Handlungsfeld?<br />

• Mit welchen Maßnahmen ist im Bestand der<br />

Mehrfamilienhäuser zu reagieren?<br />

• Welche Wohnumfeldmaßnahmen sind notwendig,<br />

um die Quartiere für die heutigen und zukünftigen<br />

Zielgruppen attraktiv zu gestalten?


- 87 -<br />

6.3.1 Generationenwechsel im Eigenheimbereich<br />

<strong>Stadt</strong>teile mit großen<br />

Beständen an<br />

Eigenheimen<br />

Foto 4:<br />

Klostersande, Pferdeviertel:Eigenheimbestände<br />

der<br />

60er Jahre...<br />

Foto 5:<br />

... zum Teil bereits<br />

modernisiert<br />

Der Markt<br />

funktioniert<br />

Eigenheimgebiete prägen auch in <strong>Elmshorn</strong> die <strong>Stadt</strong>struktur.<br />

Bereits in den dreißiger Jahren wurde die „Siedlung“<br />

in Langenmoor/Kaltenweide errichtet und in den<br />

folgenden Jahrzehnten erweitert und verdichtet. In den<br />

sechziger Jahren erfolgte der Bau von Eigenheimen im<br />

sogenannten „Pferdeviertel“ in Klostersande. Gerade in<br />

diesem Viertel stehen zurzeit Eigenheime zum Verkauf<br />

oder werden vererbt.<br />

Die Zahl der Transaktionen an Eigenheimen in <strong>Elmshorn</strong><br />

insgesamt liegt bei unter fünfzig Verkäufen im Jahr. Dieser<br />

Wert schließt den Verkauf von Neubauten ein. Aus<br />

Sicht von GEWOS funktioniert der Markt für Eigenheime<br />

in <strong>Elmshorn</strong> - anders als beispielsweise in Städten wie<br />

Neumünster, wo in den großen Neubaugebieten am


- 88 -<br />

<strong>Stadt</strong>rand bei sinkender Nachfrage aufgrund von Bevölkerungsrückgängen<br />

langfristig Leerstände zu erwarten<br />

sind.<br />

Für die Erwerber und Erben steht ein Instrumentarium<br />

an Fördermitteln des Landes und des Bundes zur Verfügung,<br />

um Kauf und Modernisierung zu unterstützen. Die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> hat im Rahmen ihrer laufenden Tätigkeiten<br />

darauf zu achten, dass die Versorgung mit Kindergärten<br />

in diesen Vierteln langfristig gesichert ist.<br />

Eine Vertiefung dieser Themenstellung ist daher im<br />

Rahmen des Wohnraumversorgungskonzeptes nicht<br />

notwendig. Es ergibt sich kein gesonderter Handlungsbedarf.<br />

6.3.2 Modernisierungserfordernisse im Mietwohnungsbestand<br />

Sanierungsstand der<br />

Unternehmen in<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Da nicht aus allen Unternehmen Angaben zum Sanierungsstand<br />

vorlagen und diese ohnehin nur einen kleineren<br />

Teil des <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsbestandes verwalten,<br />

konzentriert sich die weitere Darstellung auf die Sicht<br />

der Mieter und die daraus abzuleitenden Empfehlungen.<br />

GEWOS hat parallel zum Wohnraumversorgungskonzept<br />

im Auftrag der Wohnungsunternehmen Auswertungen<br />

zu den Modernisierungserfordernissen vorgenommen.<br />

Zufriedene Mieter? Zufriedene Mieter sind Mieter, die tendenziell länger in<br />

ihren Wohnungen und ihrem <strong>Stadt</strong>teil verbleiben, als<br />

unzufriedene Mieter, es sei denn, die berufliche, finanzielle<br />

oder familiäre Situation erfordert einen Umzug.<br />

Insbesondere die Zufriedenheit mit den drei „Visitenkarten“<br />

eines Hauses - Hauseingang, Treppenhaus und<br />

Bad - sind wichtig bei der Beurteilung einer Wohnung.<br />

Ein adäquater Grundriss und die angemessene Größe<br />

einer Wohnung sind neben dem Balkon weitere wichtige<br />

Kriterien. Die Beurteilung dieser Merkmale fiel unterschiedlich<br />

aus.


- 89 -<br />

Abb. 44 Zufriedenheit mit der Wohnung<br />

nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />

Anteil zufriedener und sehr zufriedener Mieter<br />

Grundriss der<br />

Wohnung<br />

Größe der<br />

Wohnung<br />

Balkon/ Terrasse<br />

Heizung<br />

Bad<br />

Schallisolierung<br />

Gesamt<br />

90 %<br />

90 %<br />

79 %<br />

79 %<br />

70 %<br />

59 %<br />

* Feldbesetzung gering<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

90 %<br />

89 %<br />

79 %<br />

71 %<br />

64 %<br />

53 %<br />

SG<br />

<strong>Hainholz</strong>*<br />

77 %<br />

75 %<br />

70 %<br />

54 %<br />

29 %<br />

58 %<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

90 %<br />

86 %<br />

87 %<br />

87 %<br />

85 %<br />

83 %<br />

ST<br />

Klostersande<br />

84 %<br />

86 %<br />

85 %<br />

77 %<br />

69 %<br />

46 %<br />

SG<br />

Kloster-<br />

Sande*<br />

67 %<br />

75 %<br />

80 %<br />

41 %<br />

53 %<br />

50 %<br />

ST<br />

Langelohe<br />

94 %<br />

96 %<br />

64 %<br />

68 %<br />

56 %<br />

52 %<br />

Abb. 45 Modernisierungswünsche nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Renovierung Bad<br />

Renovierung Küche/<br />

Treppe/ Flur<br />

Balkon<br />

Sicherheit Haustür/<br />

Gegensprechanlage<br />

Hellhörigkeit/ bessere<br />

Schalisolierung<br />

Neue Heizung<br />

Müllentsorgung neu<br />

organisieren<br />

Gesamt<br />

37 %<br />

16 %<br />

13 %<br />

10 %<br />

3 %<br />

3 %<br />

1 %<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

45 %<br />

13 %<br />

13 %<br />

8 %<br />

-<br />

4 %<br />

-<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

23 %<br />

26 %<br />

14 %<br />

2 %<br />

5 %<br />

2 %<br />

5 %<br />

ST<br />

Klostersande<br />

19 %<br />

19 %<br />

19 %<br />

12 %<br />

9 %<br />

2 %<br />

-<br />

ST<br />

Langelohe*<br />

55 %<br />

10 %<br />

7 %<br />

17 %<br />

-<br />

-<br />

-<br />

32 %<br />

28 %<br />

8 %<br />

6 %<br />

2 %<br />

-<br />

ST<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

93 %<br />

91 %<br />

75 %<br />

80 %<br />

71 %<br />

57 %<br />

ST<br />

Langenmoor/<br />

Kaltenweide<br />

11 %<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg<br />

/ Flamweg<br />

90 %<br />

92 %<br />

79 %<br />

83 %<br />

75 %<br />

66 %<br />

© GEWOS<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg /<br />

Flamweg<br />

44 %<br />

6 %<br />

14 %<br />

11 %<br />

2 %<br />

6 %<br />

2 %<br />

© GEWOS


- 90 -<br />

Handlungsempfehlungen Wohnungsgröße und Schnitt<br />

Wohnungsgröße<br />

und Schnitt als gut<br />

bewertet<br />

Handlungsempfehlung:Zusammenlegung<br />

nur bei<br />

Generationenwechsel<br />

im Bestand<br />

Mit einem Anteil von rund 90 % sehr zufriedener bzw.<br />

zufriedener Mieter ergibt sich die höchste Zufriedenheit<br />

bei der Bewertung der Wohnungsgröße und des Grundrisses<br />

der Wohnung. Die Zusammenlegung von Wohnungen<br />

und die Anpassung der Grundrisse an moderne<br />

Standards (z. B. ausreichend große Zimmer) werden<br />

von den Mietern nicht als zentrale Anforderung an ihre<br />

Vermieter gesehen.<br />

Unter Vermietungsaspekten spielen Grundriss und Größe<br />

eine wesentlich wichtigere Rolle, da weitere Faktoren<br />

wie ein gewachsenes Wohnumfeld oder eine angenehme<br />

Nachbarschaft bei der Anmietung eine vergleichsweise<br />

untergeordnete Bedeutung haben. Wohnungen<br />

mit Grundrissen aus den fünfziger Jahren, wie sie nachfolgend<br />

dargestellt werden, sind heute nur noch schwer<br />

zu vermieten.<br />

Die Zusammenlegung von Wohnungen und die Änderung<br />

von Grundrissen sind in der Regel sehr aufwendige<br />

Modernisierungen. Die Kosten können bis zu 25.000<br />

Euro je Wohneinheit betragen. Diese umfangreichen<br />

Maßnahmen sollten daher vorzugsweise bei kompletten<br />

Gebäudesanierungen und möglichst in entmietetem Zustand<br />

durchgeführt werden.


- 91 -<br />

Abb. 46 Problematische Wohnungsschnitte<br />

Wohnküchen,<br />

Kochnischen<br />

Extrem kleine Bäder<br />

Sehr kleine Zimmer<br />

Abb. 47 Problematische Wohnungsgrößenstruktur<br />

2 2/2 Zi.-Whg., 56 m²<br />

Baujahr 50er Jahre<br />

Bezogen auf Zimmerzahl<br />

sehr kleine Wohnungen<br />

- 2 - Zi. - Whg., 36 m²<br />

- 2 ½ - Zi. - Whg., 55 m², 46 m²<br />

- 2 2/2 - Zi. - Whg., 56 m², 49 m²<br />

- 3 ½ - Zi. - Whg., 58 m²<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


- 92 -<br />

Handlungsempfehlungen für Bäder, Küchen und Balkone<br />

Handlungsbedarf bei<br />

Modernisierung von<br />

Bädern, Küchen und<br />

Balkonen<br />

Eine vergleichsweise hohe Unzufriedenheit besteht dagegen<br />

mit den Bädern, den Küchen und den Balkonen/Terrassen.<br />

In den Ergebnissen spiegelt sich auch<br />

die Baualtersstruktur wider. Gerade in den unsanierten<br />

Beständen der fünfziger Jahre besteht mit den einzelnen<br />

Merkmalen der Wohnungen, insbesondere mit den Bädern,<br />

eine deutlich höhere Unzufriedenheit als in neueren<br />

Beständen. Bäder - wie nachfolgend dargestellt -<br />

sind in dieser Form nicht mehr zu vermieten. Wichtige<br />

Merkmale eines nachfragegerechten Bades sind dagegen:<br />

• Direkte Be- und Entlüftung (Fenster), aktive Entlüftung<br />

• Fliesenhöhe mindestens 1,70 Meter<br />

• Zeitlose, neutrale Fliesung<br />

• Strukturheizkörper<br />

• Stellplatz für Waschmaschine<br />

• Wandhängende WCs<br />

Abb. 48 Ausstattungsdefizite im Bad<br />

Nur ein Warmwasseranschluss<br />

- Boiler im Duschbad,<br />

nicht am Becken<br />

- kein Warmwasser in<br />

der Küche<br />

Alle Wohnungen mit<br />

Duschbad<br />

Erneuerung der Kacheln<br />

bei Neuvermietung<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


Handlungsempfehlung:Modernisierung<br />

nach individueller<br />

Vereinbarung<br />

Weitere Aspekte<br />

Erhöhte Unzufriedenheit<br />

mit der<br />

Sauberkeit<br />

Handlungsempfehlung:<br />

Auf Wunsch<br />

Erneuerung der<br />

Wohnungstüren<br />

- 93 -<br />

Zahlreiche Mieter wünschten sich die Modernisierung<br />

ihrer Küchen und Bäder. Vor dem Hintergrund der verhältnismäßig<br />

geringen Bereitschaft, für Modernisierungen<br />

Mieterhöhungen in Kauf zu nehmen, empfiehlt<br />

GEWOS, individuelle Küchen- und Badmodernisierungen<br />

in enger Absprache mit den Mietern durchzuführen.<br />

So können den Mietern beispielsweise einzelne Modernisierungsmöglichkeiten<br />

mit den damit verbundenen<br />

Mehrzahlungen aufgelistet werden. Auf diese Weise<br />

erhalten die Haushalte die Möglichkeit, ihre Wünsche<br />

den finanziellen Möglichkeiten entsprechend zu erfüllen.<br />

Eine im Vergleich zu anderen Befragungen erhöhte Unzufriedenheit<br />

konnte bei der Beurteilung der Sauberkeit<br />

und Ordnung in den Wohngebäuden festgestellt werden.<br />

Hier beträgt der Anteil zufriedener und sehr zufriedener<br />

Mieter lediglich 68 %. In den Beständen der <strong>Stadt</strong>teile<br />

<strong>Hainholz</strong> und Langelohe werden diese Aspekte besonders<br />

bemängelt, während in Klostersande eine überdurchschnittlich<br />

hohe Zufriedenheit mit Sauberkeit und<br />

Ordnung besteht. Sauberkeit und Ordnung sind keine<br />

primären Modernisierungserfordernisse. Sie sind im Zusammenhang<br />

mit dem Erscheinungsbild eines Objektes<br />

und dem Stellenwert bei den Mietern jedoch essentiell.<br />

Große Unzufriedenheit besteht bei der Schallisolierung.<br />

Die Umsetzung einer verbesserten Schallisolierung<br />

- einer der Hauptwünsche der Mieter - ist bei Bestandsgebäuden<br />

zumeist sehr schwierig oder bautechnisch<br />

nicht realisierbar. Abgesehen von Maßnahmen zur<br />

Lärmverringerung, beispielsweise durch eine verbesserte<br />

Durchsetzung der Ruhezeiten, besteht durch die gezielte<br />

Erneuerung von Wohnungstüren die Möglichkeit,<br />

zumindest die Geräuschdurchlässigkeit vom Treppenhaus<br />

zu vermindern und somit dem Wunsch nach mehr<br />

Ruhe entgegen zu kommen. Ähnlich wie die Modernisierung<br />

der Küchen und Bäder sollte die Erneuerung der<br />

Wohnungstüren im Rahmen einer individuellen Mietervereinbarung<br />

erfolgen. Die Motivation der Mieter zum<br />

Einbau neuer Wohnungstüren ist darüber hinaus häufig<br />

in dem Wunsch nach Einbruchssicherheit begründet.


Präferenzen der Zielgruppen<br />

Bei Umzug:<br />

Wohnungen mit<br />

Balkon und Vollbad<br />

gewünscht<br />

Singles achten<br />

besonders auf<br />

Balkon ...<br />

... und auf Vollbad/<br />

Badewanne<br />

- 94 -<br />

Im Rahmen einer offenen Frage wurden die <strong>Elmshorn</strong>er<br />

Haushalte gefragt, welche Ausstattungsmerkmale ihre<br />

Wohnung im Fall eines hypothetischen Umzugs auf jeden<br />

Fall haben sollten. Dabei zeigte sich, dass die Mieter<br />

insbesondere auf das Vorhandensein eines Balkons<br />

(39 % der befragten Haushalte) und eines Vollbads bzw.<br />

einer Badewanne (35 %) Wert legen (vgl. Abb. 49).<br />

Auf einen Balkon achten vor allem die Singlehaushalte<br />

sowie die Mehrpersonenhaushalte im erwerbsfähigen<br />

Alter ohne Kinder (50 %). Dagegen ist lediglich für 29 %<br />

der Rentnerhaushalte der Balkon ein wichtiges Wohnungsmerkmal.<br />

Das Vollbad bzw. die Badewanne ist ebenfalls sehr<br />

wichtig für die Singlehaushalte (45 %). Für die den Rentnerhaushalten<br />

ist dieses Merkmal dagegen weniger entscheidend<br />

(29 %).<br />

Abb. 49 „Welche Ausstattungsmerkmale sollte Ihre<br />

Wohnung auf jeden Fall besitzen?“<br />

Balkon<br />

Vollbad/ Badewanne<br />

Einbauküche<br />

Dusche/Badewanne<br />

getrennt<br />

Terrasse<br />

Große Küche<br />

13<br />

17<br />

19<br />

0 10 20 30 40 50<br />

In Prozent aller Befragten, die diese Frage beantwortet haben<br />

29<br />

35<br />

39<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


Große Küchen für<br />

Familien und Singles<br />

- 95 -<br />

Eine Einbauküche wird von allen Haushaltstypen in gleichem<br />

Maße als wichtiges Ausstattungsmerkmal bezeichnet.<br />

Auf eine große Küche legen vor allem Haushalte<br />

mit Kindern und junge Singlehaushalte besonderen<br />

Wert.<br />

Senioren 51 % aller befragten Haushalte können sich einen<br />

Verbleib in ihrer jetzigen Wohnung im Alter vorstellen.<br />

Bei den befragten Rentnerhaushalten ist der Anteil mit<br />

77 % wesentlich höher.<br />

Fehlender Aufzug<br />

ein Hindernis<br />

Handlungsempfehlung:<br />

Verbleib in<br />

der Wohnung<br />

ermöglichen<br />

Als Gründe für einen Auszug wurden vorwiegend die zu<br />

überwindenden Treppen bzw. der fehlende Aufzug genannt.<br />

Einige Haushalte wiesen auch auf die nicht altengerechte<br />

Wohnungsausstattung hin.<br />

Die Rentnerhaushalte sind die zufriedensten Mieter, sie<br />

haben die geringsten Umzugsabsichten. Ziel sollte es<br />

sein, den älteren Mietern den längstmöglichen Verbleib<br />

in der Wohnung zu sichern, beispielsweise durch den<br />

individuellen altengerechten Umbau einzelner Wohnungen<br />

und die Kooperation mit Pflegediensten, die den<br />

älteren Mietern Hilfestellungen geben können.


6.3.3 Wohnumfeldaufwertung<br />

Qualität des Wohnumfelds<br />

wichtig<br />

- 96 -<br />

Die Zufriedenheit der Bewohner mit dem Wohnumfeld<br />

trägt wesentlich zu ihrer gesamten Wohnzufriedenheit<br />

und somit auch zur Verweildauer im und zur Identifikation<br />

mit dem <strong>Stadt</strong>teil bei.<br />

Abb. 50 Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld<br />

nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />

Abfallentsorgung<br />

Öffentliche<br />

Sicherheit<br />

Verkehrsituation<br />

Garten-/<br />

Grünanlagen<br />

Lärmbelästigung<br />

Gemeinschaftsgefühl/<br />

Nachbarschaft<br />

Parkplatzsituation<br />

Sauberkeit öff.<br />

Grünanlagen<br />

* Feldbesetzung gering<br />

Gesamt<br />

84 %<br />

81 %<br />

79 %<br />

78 %<br />

75 %<br />

75 %<br />

72 %<br />

70 %<br />

Größte Unzufriedenheit<br />

bei der Sauberkeit<br />

öffentlicher<br />

Grünflächen<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

69 %<br />

63 %<br />

73 %<br />

71 %<br />

76 %<br />

68 %<br />

81 %<br />

63 %<br />

SG<br />

<strong>Hainholz</strong>*<br />

18 %<br />

26 %<br />

41 %<br />

14 %<br />

48 %<br />

45 %<br />

81 %<br />

9 %<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

86 %<br />

89 %<br />

73 %<br />

80 %<br />

68 %<br />

71 %<br />

71 %<br />

69%<br />

ST<br />

Klostersande<br />

92 %<br />

83 %<br />

79 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

77 %<br />

65 %<br />

70 %<br />

SG<br />

Kloster-<br />

Sande*<br />

76 %<br />

62 %<br />

100 %<br />

88 %<br />

86 %<br />

69 %<br />

79 %<br />

41 %<br />

ST<br />

Langelohe<br />

85 %<br />

86 %<br />

83 %<br />

80 %<br />

80 %<br />

68 %<br />

43 %<br />

79 %<br />

ST<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

81 %<br />

89 %<br />

90 %<br />

72 %<br />

72 %<br />

80 %<br />

79 %<br />

68 %<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg/<br />

Flamweg<br />

90 %<br />

80 %<br />

78 %<br />

83 %<br />

82 %<br />

79 %<br />

79 %<br />

75 %<br />

© GEWOS<br />

Die Haushaltsbefragung ergab, dass bei den Mieterhaushalten<br />

eine vergleichsweise hohe Unzufriedenheit<br />

mit der Sauberkeit der öffentlichen Grünanlagen besteht<br />

(vgl. Abb. 50). Knapp ein Drittel aller Mieter sind mit diesen<br />

unzufrieden oder sehr unzufrieden. Kritik an der<br />

Sauberkeit der Grünanlagen wird insbesondere in den<br />

beiden Schwerpunktgebieten <strong>Hainholz</strong> und Klostersande<br />

deutlich. Augenscheinlich flossen in diese Ergebnisse<br />

die Unzufriedenheit mit der Sauberkeit der privaten, an<br />

die Gebäude grenzenden Grünflächen mit ein.


Verbesserung der<br />

Grünanlagen und<br />

deren Sauberkeit<br />

wichtige Schlüssel<br />

für die Zufriedenheit<br />

Junge Haushalte:<br />

Wohnungsnahe<br />

Stellplätze<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

wichtig im<br />

Wohnumfeld<br />

- 97 -<br />

Wie wichtig die Sauberkeit der Grünanlagen für die Bewertung<br />

des Wohnumfelds ist, wird ebenfalls aus der<br />

Befragung deutlich. So rangieren die Merkmale Grünanlagen<br />

und Sauberkeit bei der Frage nach den wichtigsten<br />

Merkmalen des Wohnumfelds insgesamt auf Platz<br />

zwei. 34 % aller Befragten nannten diese als zwei der<br />

drei wichtigsten Merkmale. Haushalte mit Kindern legen<br />

einen besonders großen Stellenwert auf Grünanlagen<br />

und Sauberkeit.<br />

Sowohl für die <strong>Stadt</strong> als auch für die Wohnungseigentümer<br />

gilt es daher, auf die Bereitstellung attraktiv gestalteter<br />

Grünanlagen zu achten und für deren ausreichende<br />

Sauberkeit Sorge zu tragen. Dies gilt insbesondere für<br />

die <strong>Stadt</strong>teile, die heute oder zukünftig für Haushalte mit<br />

Kindern attraktiv sein sollen, wie beispielsweise <strong>Hainholz</strong>.<br />

Auch die Stellplatzsituation schneidet im Rahmen der<br />

Wohnumfeldbewertung durch die Mieterhaushalte unterdurchschnittlich<br />

ab. Überdurchschnittlich unzufrieden mit<br />

der Stellplatzsituation sind insbesondere die Mieter in<br />

den <strong>Stadt</strong>teilen Langelohe und Klostersande. Die Haushaltsbefragung<br />

zeigt, dass insbesondere junge Haushalte,<br />

vielfach Singles, einen hohen Stellenwert auf wohnungsnahe<br />

Stellplätze legen. Eine zielgruppenorientierte<br />

Planung und Vermarktung von Wohnungsbeständen an<br />

junge Haushalte muss daher die Bereitstellung ausreichend<br />

wohnungsnaher Parkplätze berücksichtigen.<br />

Zu den wichtigsten Einrichtungen im Wohnumfeld gehören<br />

die Einkaufsmöglichkeiten. Fast 80 % aller Befragten<br />

benannten dieses Merkmal. Ebenso viele Haushalte sind<br />

derzeit mit den Einkaufsmöglichkeiten in ihrem Wohnumfeld<br />

zufrieden oder sehr zufrieden. Insbesondere in<br />

der Innenstadt und in Langenmoor/Kaltenweide herrscht<br />

diesbezüglich eine hohe Zufriedenheit (über 90 %). Auffallend<br />

ist allerdings der hohe Anteil unzufriedener Mieter<br />

in Langelohe. Hier sollte die <strong>Stadt</strong> prüfen, ob durch<br />

entsprechende Flächenausweisungen zu einer verbesserten<br />

wohnungsnahen Einkaufssituation beigetragen<br />

werden kann.


Keine unmittelbaren<br />

Handlungsbedarfe<br />

bei medizinischer<br />

Versorgung,<br />

Schulen und ÖPNV-<br />

Anbindungen<br />

- 98 -<br />

Neben den Einkaufsmöglichkeiten werden die medizinische<br />

Versorgung (34 %), die ÖPNV-Anbindung (28 %)<br />

und die Schulen (18 %) als wichtige Einrichtungen angesehen.<br />

Die Zufriedenheitsabfrage zeigt, dass die<br />

<strong>Elmshorn</strong>er Haushalte in Bezug auf diese Einrichtungen<br />

eine hohe Zufriedenheit aufweisen. Hier ergeben sich<br />

daher keine unmittelbaren Handlungsbedarfe. Die<br />

Haushaltsbefragung wurde bereits im Jahr 2004 durchgeführt.<br />

Die Umstrukturierungen der Buslinien, die derzeit<br />

in Langenmoor/Kaltenweide zu Protesten führen,<br />

schlagen sich hier noch nicht nieder.<br />

Maßnahmen und Umfang zum Handlungsfeld „Generationenwechsel“<br />

• Wohnungszusammenlegungen bei Beständen mit<br />

sehr kleinen Wohnungen (primär fünfziger Jahre) bei<br />

Generationswechsel im Bestand<br />

• Altengerechter Umbau ausgewählter Wohnungsbestände,<br />

insbesondere Bestände mit folgenden Lagekriterien:<br />

zentrale Lage oder gute ÖPNV-Anbindung<br />

gute Einkaufsmöglichkeiten<br />

gute medizinische Versorgung<br />

• Modernisierung der Küchen und Bäder, insbesondere<br />

in den Beständen der fünfziger und sechziger Jahre<br />

• Verbesserung der Sauberkeit und der Gestaltung der<br />

(öffentlichen) Grünanlagen, insbesondere in kinderreichen<br />

<strong>Stadt</strong>teilen bzw. in <strong>Stadt</strong>teilen, die zukünftig<br />

für Haushalte mit Kindern attraktiv sein sollen<br />

• Schaffung von wohnungsnahen Stellplätzen, insbesondere<br />

in Beständen mit der Zielgruppe junge Menschen<br />

und Singles<br />

• Aufnahme des Themas Wohnumfeldverbesserung in<br />

das Integrierte <strong>Stadt</strong>umbaukonzept <strong>Elmshorn</strong>


6.4 Handlungsfeld <strong>Hainholz</strong><br />

6.4.1 <strong>Stadt</strong>räumliche Lage<br />

Großes Plus:<br />

Zentrale Lage in<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Abb. 51<br />

Übersichtsplan<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

- 99 -<br />

Der <strong>Stadt</strong>teil <strong>Hainholz</strong> liegt im Südosten von <strong>Elmshorn</strong>.<br />

Begrenzt wird der <strong>Stadt</strong>teil im Norden durch die vierspurige<br />

Hamburger Straße, die die Verbindung zwischen<br />

der Innenstadt und der A 23 herstellt. Über die<br />

etwa 2 km entfernte Autobahnzufahrt <strong>Elmshorn</strong> ist<br />

<strong>Hainholz</strong> für den motorisierten Individualverkehr sehr<br />

gut angebunden. Der <strong>Stadt</strong>rand von Hamburg ist über<br />

die A 23 bei normaler Verkehrslage in etwa 20 Minuten<br />

zu erreichen.<br />

Im Osten bildet der Adenauerdamm, der beidseitig<br />

überwiegend mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut<br />

ist, die Grenze. Ähnlich gestaltet sich die Situation im<br />

Süden im Bereich der Straßen Plinkstraße und <strong>Hainholz</strong>er<br />

Damm. Im Westen wird <strong>Hainholz</strong> durch die<br />

Bahntrasse Hamburg-Neumünster begrenzt. Allerdings<br />

bilden die Bahntrasse und auch die Hamburger Straße<br />

eine Barriere, so dass die Anbindung an die Innenstadt<br />

nicht gut ist.


6.4.2 Gebietsbeschreibung <strong>Hainholz</strong><br />

Heterogene<br />

Gebietsstruktur<br />

Schwerpunktgebiet<br />

- 100 -<br />

<strong>Hainholz</strong> hat eine heterogene Gebietstruktur mit verschiedenen<br />

Formen der Wohnnutzung und einem hohen<br />

Anteil an zusammenhängenden Grünflächen. Von<br />

der Gebäudestruktur und von der Nutzung her ist<br />

<strong>Hainholz</strong> dreigeteilt. U-förmig umschlossen wird das<br />

Quartier von einer kleinteiligen Ein- und Zweifamilienhausstruktur<br />

mit überwiegend von den Eigentümern<br />

selbst bewohnten Gebäuden; die Struktur des zentralen<br />

Gebiets wird bestimmt von mehrgeschossigen<br />

Mietshäusern mit Großsiedlungscharakter in teilweise<br />

verdichteter, teilweise aufgelockerter Bauweise. Bandartig<br />

liegen im Gebiet immer wieder große Bereiche mit<br />

Schulen und Kindergärten mit teilweise großen Freiflächen,<br />

Sportanlagen und Spielplätzen. Durchzogen ist<br />

ganz <strong>Hainholz</strong> von weit in das Gebiet reichenden<br />

Grünflächen und Gartenanlagen.<br />

Nördlich der <strong>Hainholz</strong>er Schulstraße um die Straßen<br />

Rethfelder Ring, Eichenkamp und <strong>Hainholz</strong>er Damm<br />

bis zur Hamburger Straße liegt das Schwerpunktgebiet<br />

„<strong>Hainholz</strong>“. Der Bestand setzt sich zusammen aus<br />

Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern in Zeilenbauweise<br />

und in Punkthochhäusern. Ein Großteil des<br />

<strong>Hainholz</strong>er Wohnungsbestandes am Rethfelder Ringes<br />

(rund 750 WE) befindet sich im Besitz des Privatvermieters<br />

Dr. Thormählen. Sie stammen aus dem ehemaligen<br />

Bestand der „Neuen Heimat“.<br />

Viele Grünflächen Der optische Eindruck des <strong>Stadt</strong>gebietes wird durch<br />

den starken Baumbestand und die vielen Grünflächen<br />

stark begünstigt. Jedoch ist der Großteil dieser Grünflächen<br />

im nördlichen Bereich des Gebietes in einem<br />

äußerst ungepflegten und verwilderten Zustand. Dagegen<br />

besteht in den kleinteiligeren Wohnanlagen unterhalb<br />

der Wasserstraße/Fröbelstraße ein sehr gepflegtes<br />

Wohnumfeld.<br />

Im zentralen Bereich südlich und nördlich der <strong>Hainholz</strong>er<br />

Schulstraße, die das Gebiet von West nach Ost<br />

durchläuft, überwiegen infrastrukturelle Nutzungen<br />

(Schulen, Sportplätze und Supermärkte).


Negatives Image mit<br />

Wirkung<br />

- 101 -<br />

Das <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Hainholz</strong> hat ein extrem negatives<br />

Image. So fühlen sich Bewohner der teilweise sehr<br />

attraktiven und weniger problematischen Wohnlagen<br />

im Süden des Gebietes nicht als „<strong>Hainholz</strong>er“, um keinesfalls<br />

mit den konfliktreichen Wohnlagen im Norden<br />

des Gebietes gleichgesetzt zu werden. Der Adenauerdamm<br />

gilt, so ein Gesprächspartner, als „Demarkationslinie“<br />

zwischen dem Schwerpunktgebiet und den<br />

guten Wohnlagen weiter im Osten.<br />

6.4.3 Bestand, Infrastruktur und Bevölkerung<br />

Bestand:<br />

Städtebau der 1960er<br />

und 70er Jahre<br />

Foto 6:<br />

Punkthochhäuser<br />

und Einkaufszentrum<br />

am <strong>Hainholz</strong>er Damm<br />

Großes Plus:<br />

Gute Infrastruktur mit<br />

einem Einzugsbereich<br />

über das Quartier<br />

hinaus<br />

Die Planungen für <strong>Hainholz</strong> reichen in die sechziger<br />

Jahre zurück, als Prognosen für das Ende des 20.<br />

Jahrhunderts mit 65.000 Einwohnern für die <strong>Elmshorn</strong><br />

rechneten. Daher wurden innerhalb des <strong>Stadt</strong>teils<br />

<strong>Hainholz</strong> in der damals überwiegenden drei- bis viergeschossigen<br />

Zeilenbauweise Wohngebäude für rund<br />

15.000 Personen errichtet. Östlich des <strong>Hainholz</strong>er<br />

Damms wurden vier neungeschossige Punkthochhäuser<br />

mit je 49 Wohneinheiten errichtet.<br />

Infrastrukturell ist <strong>Hainholz</strong> sehr gut ausgestattet: Es<br />

gibt Schulen, Kindergärten, kirchliche Einrichtungen<br />

und Einrichtungen für Jugendliche und ältere Menschen.<br />

Diese Einrichtungen haben in Verbindung mit<br />

dem neugestalteten Einkaufszentrum am <strong>Hainholz</strong>er<br />

Damm eine Bedeutung über die Grenzen des Quartiers<br />

hinaus. Im Norden des Wohngebietes <strong>Hainholz</strong><br />

befindet sich ein Heizkraftwerk, das zum Teil die Fernwärme<br />

für die Bestände in <strong>Hainholz</strong>-Nord liefert, und<br />

zwar zu relativ hohen Kosten.


Großes Plus: Sozial-<br />

und Bildungseinrichtungen<br />

Foto 7:<br />

Waldorfschule und<br />

-kindergarten am<br />

Adenauerdamm<br />

Bevölkerung verhältnismäßig<br />

jung<br />

- 102 -<br />

Es sind eine Vielzahl von Bildungseinrichtungen innerhalb<br />

des <strong>Stadt</strong>gebietes <strong>Hainholz</strong> oder in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft vorhanden. So ist die Kooperative Gesamtschule<br />

<strong>Elmshorn</strong> in <strong>Hainholz</strong> die größte Bildungseinrichtung<br />

ihrer Art in Schleswig-Holstein. Zudem besitzt<br />

der <strong>Stadt</strong>teil ein gutes Angebot an sozial ausgerichteten<br />

Vereinen. Eine sehr umfassende Arbeit leistet<br />

in <strong>Hainholz</strong> bereits seit längerem die AWO und die<br />

evangelische Kirche. Hier wird unter anderem ein<br />

Frauentreff organisiert, der innerhalb des <strong>Stadt</strong>gebietes<br />

bei der Organisation von Veranstaltungen stark in<br />

Erscheinung tritt.<br />

Ende 2004 lebten in <strong>Hainholz</strong> 6.563 Einwohner, was<br />

rund 13 % der Bevölkerung <strong>Elmshorn</strong>s ausmacht. Die<br />

Bevölkerungszahl zeigt seit 1998 eine leicht rückläufige<br />

Tendenz. Der Ausländeranteil liegt bei 17 %. Die<br />

Bewohner von <strong>Hainholz</strong> sind im Vergleich zu <strong>Elmshorn</strong><br />

sehr jung, wobei die Unterschiede 1998 noch deutlicher<br />

ausgeprägter waren als 2004. Die größten Differenzen<br />

im Vergleich zu <strong>Elmshorn</strong> zeigen sich bei den<br />

unter 20-Jährigen, deren Anteil an der Bevölkerung<br />

knapp 28 % beträgt, während es in <strong>Elmshorn</strong> nur<br />

knapp 22 % sind. In den Altersgruppen von 20 bis 64<br />

Jahren liegen die Werte von <strong>Hainholz</strong> und <strong>Elmshorn</strong><br />

recht dicht beieinander (rund 61 %). Erst bei den Rentnerhaushalten<br />

bestätigt sich die Struktur eines sehr<br />

jungen <strong>Stadt</strong>teils; während in <strong>Elmshorn</strong> rund 18 % der<br />

Bewohner 65 und älter sind, sind es in <strong>Hainholz</strong> gerade<br />

einmal knapp 12 %.


17,0 17,0<br />

23,0<br />

- 103 -<br />

Abb. 52 Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong><br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

in Prozent<br />

unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />

<strong>Hainholz</strong> 1998 <strong>Hainholz</strong> 2004 <strong>Hainholz</strong> <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />

Abb. 53 Monatlich verfügbares Einkommen<br />

in Prozent<br />

11,8<br />

26,9<br />

unter 500 € 500 bis<br />

999 €<br />

25,4<br />

1.000 bis<br />

1.499 €<br />

19,0<br />

16,8<br />

1.500 bis<br />

1.999 €<br />

15,0<br />

12,5<br />

2.000 bis<br />

2.499 €<br />

<strong>Hainholz</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

9,0<br />

6,5<br />

2.500 € und<br />

mehr<br />

Beratung<br />

Planung<br />

For schung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


Viele einkommensschwache<br />

Haushalte<br />

- 104 -<br />

6.4.4 Problemfeld Schwerpunktgebiet<br />

Versorgung einkommensschwacher<br />

Haushalte<br />

Foto 8:<br />

1960er Jahre Wohngebäude<br />

in Zeilenbauweise<br />

westlich<br />

des <strong>Hainholz</strong>er<br />

Damms<br />

Unter den befragten Haushalten gibt es viele einkommensschwache<br />

Haushalte. Die Haushalte, denen im<br />

Monat unter 500 Euro zur Verfügung stehen, liegen mit<br />

17 % deutlich über dem <strong>Elmshorn</strong>er Durchschnitt von<br />

knapp 12 %. Hierbei handelt es sich um die Haushalte<br />

in den Mehrfamilienhäusern, in denen der Anteil der<br />

Sozialhilfeempfänger sehr hoch ist. Im mittleren Einkommensbereich<br />

von 500 bis unter 1.500 Euro liegt<br />

<strong>Hainholz</strong> mit 40 % deutlich unter dem Niveau von<br />

<strong>Elmshorn</strong> (54 %). Der Anteil der Haushalte, die im Monat<br />

mehr als 1.500 Euro zur Verfügung haben, liegt mit<br />

43 % wieder leicht über dem Schnitt der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

von knapp 36 %. Das liegt unter anderem daran,<br />

dass in <strong>Hainholz</strong> relativ viele große Haushalte leben.<br />

Der Großteil des Wohnungsbestandes wurde mit der<br />

Förderung durch öffentliche Mittel errichtet. Heute sind<br />

in <strong>Hainholz</strong> insgesamt noch 383 Wohnungen mietpreisgebunden,<br />

was knapp 30 % des Sozialwohnungsbestandes<br />

von <strong>Elmshorn</strong> ausmacht. Die Bestände<br />

im Schwerpunktgebiet sind weitestgehend bindungsfrei,<br />

übernehmen aber aufgrund ihrer relativ<br />

günstigen Mieten eine besondere Funktion im Mietwohnungsmarkt.


Abb. 54: Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong><br />

- 105 -


Handlungsfeld 1:<br />

Bewohner und<br />

Sozialstruktur<br />

Handlungsfeld 2:<br />

Schlechter Zustand<br />

der Gebäude und<br />

Freiflächen<br />

- 106 -<br />

Der Vermieter im Schwerpunktgebiet hat durch seine<br />

Vermietungspolitik dazu beigetragen, dass fast ausschließlich<br />

sozialschwache Mieter in seinen Beständen<br />

wohnen:<br />

• Der Anteil der Sozialhilfeempfänger ist mit rund 28<br />

% sehr hoch. Ein großes Problem stellt der Alkoholmissbrauch<br />

dar.<br />

• Als zunehmend problematisch erweist sich die<br />

Vielzahl unterschiedlicher Nationalitäten in <strong>Hainholz</strong>.<br />

In den vergangenen zehn Jahren sind sehr<br />

viele Spätaussiedler in das Gebiet gekommen.<br />

Neben einem großen Anteil an türkischstämmiger<br />

Bevölkerung, die vor allem im südöstlichen Teil<br />

des <strong>Stadt</strong>gebietes lebt, sind auch zunehmend Afrikaner<br />

und Kurden nach <strong>Hainholz</strong> gezogen. Vor allem<br />

unter den Jugendlichen kommt es zu Konfrontationen<br />

und Konflikten mit Bandenbildung.<br />

• Vor allem die Punkthochhäuser im nördlichen Teil<br />

des Gebietes stellen soziale Brennpunkte dar, da<br />

die Nationalität der Mieter bunt gemischt ist.<br />

• Charakteristisch für den <strong>Stadt</strong>teil ist auch die relativ<br />

hohe Zahl alleinerziehender türkischer Frauen.<br />

Verstärkt wird der problematische Ruf, den <strong>Hainholz</strong> in<br />

<strong>Elmshorn</strong> hat, noch durch den extrem schlechten Zustand<br />

der Gebäude und Freiflächen. Hier sind es vor<br />

allem die Punkthochhäuser und die Zeilenbauten nördlich<br />

des Rethfelder Ring, an denen teilweise seit der<br />

Errichtung keine umfassenden Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten<br />

mehr vorgenommen wurden.<br />

Der private Eigentümer des Großteils der Wohnungen<br />

(ca. 750 Wohneinheiten) hat bis heute Investitionen in<br />

das Gebiet unterlassen. Wesentliche Schäden sind:<br />

• Undichte Flachdächer, fehlende Wärmedämmung<br />

• Risse in den Fassaden, undichte Verfugungen,<br />

fehlende Wärmedämmung<br />

• Veraltete und schadhafte Gebäudetechnik: Heizungsanlagen<br />

und Elektrotechnik, Ver- und Entsorgung,<br />

Aufzüge


Szenario: Weiterer<br />

Niedergang zu<br />

erwarten<br />

Foto 9:<br />

Extrem ungepflegtes<br />

Wohnumfeld im<br />

Schwerpunktgebiet<br />

- 107 -<br />

• Eingangsbereiche mit defekten oder nicht vorhandenen<br />

Schließ- und Klingelanlagen, zerstörten<br />

Briefkästen<br />

• Ungepflegte Freiflächen ohne Strukturen. Die ungepflegten<br />

Außenanlagen, in denen es in einigen<br />

Bereichen zur Vermüllung kommt, verstärken den<br />

negativen Eindruck<br />

Die Bewohner sind extrem unzufrieden mit den Wohnungen<br />

und dem Wohnumfeld. Sie leiden unter den<br />

ungünstigen sozialen und baulichen Zuständen sowie<br />

unter dem negativen Image des <strong>Stadt</strong>teils, das auch<br />

auf die anderen Wohnlagen in <strong>Hainholz</strong> ausstrahlt und<br />

insgesamt für <strong>Elmshorn</strong> ein gravierendes Problem verkörpert.<br />

Die genannten Kritikpunkte in Verbindung mit einer<br />

- aus Bewohnersicht - kaum voranschreitenden Umsetzung<br />

der Beseitigung der Mängel im Gebiet veranlassen<br />

63 % der Haushalte im Schwerpunktgebiet zu<br />

der Aussage, <strong>Hainholz</strong> kurz- und mittelfristig verlassen<br />

zu wollen. Es liegt an den beschränkten finanziellen<br />

Mitteln und an dem knappen Angebot im preisgünstigen<br />

Marktsegment, dass in den Beständen dieser<br />

Wunsch nicht umgesetzt wird und kaum Leerstände zu<br />

verzeichnen sind. Setzen diese erst ein, ist ein weiterer<br />

Niedergang des <strong>Stadt</strong>teils mit Auswirkungen auf die<br />

angrenzenden Gebiete mit zunehmender Fluktuation,<br />

weiterem Preisverfall und Leerständen vorgegeben.


- 108 -<br />

6.4.5 Handlungsempfehlungen Schwerpunktgebiet<br />

Voraussetzung für<br />

eine positive Entwicklung:Eigentümerwechsel<br />

Prüfung der<br />

Instandsetzungsfähigkeit<br />

Das Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> übernimmt in <strong>Elmshorn</strong><br />

die Funktion der Versorgung einkommensschwacher<br />

Haushalte mit Wohnraum. Diese Funktion wird das<br />

Gebiet zukünftig nur noch ausüben können, wenn eine<br />

Kombination aus eigentumsrechtlichen Maßnahmen,<br />

baulicher Sanierung bzw. Neubau und der Fortführung<br />

des Quartiersmanagements gelingt. Hierfür stehen zum<br />

einen die Projekte im Rahmen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Stadt</strong>. Zum<br />

anderen bietet der <strong>Stadt</strong>teil mit seinen umfangreichen<br />

Potenzialen in der Infrastruktur Ansatzpunkte, um im<br />

Schwerpunktgebiet durch gezielte Investitionen in den<br />

Bestand den Niedergang aufzuhalten. Hierzu ist eine<br />

Prüfung der Sanierungsfähigkeit des Bestandes erforderlich.<br />

Voraussetzung für eine positive Entwicklung ist die Kooperation<br />

des Besitzers der Bestände. Diese ist jedoch<br />

seit Jahren nicht gegeben. Die Lösung liegt daher in<br />

einem Eigentümerwechsel. Eine Alternative unter den<br />

bisherigen Vorzeichen besteht nicht. Die folgenden<br />

Empfehlungen werden unter dem Vorzeichen „Eigentümerwechsel“<br />

diskutiert. GEWOS geht davon aus,<br />

dass der neue Besitzer Interesse an einem aktiven Bestandsmanagement<br />

hat.<br />

Die Situation im Schwerpunktgebiet hat keine grundsätzlich<br />

stadtstrukturellen oder architektonischen Ursachen.<br />

Mag der Baukörper kontrovers diskutiert werden,<br />

der Typ Hochhaus stellt als solches jedoch keinen Missstand<br />

dar.<br />

Gravierend ist jedoch der Instandsetzungsstau, der in<br />

den Gebäuden aufgetreten ist. Der Zustand des Bestandes<br />

zeigt, dass eine Bewertung der Gebäude als<br />

Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen vordringlich<br />

ist. Aufschluss über die tatsächlich anfallenden<br />

Kosten und die Bewertung der kaufmännischen Aspekte<br />

(insbesondere vor dem Hintergrund von möglicherweise<br />

bestehenden Verbindlichkeiten) liefert eine detaillierte<br />

bautechnische Untersuchung. Die Untersuchung<br />

kann folgende Szenarien nach sich ziehen:


Szenario Sanierung des Bestandes<br />

Sanierte Wohnungen<br />

am Markt platzierbar<br />

- 109 -<br />

Handlungsempfehlungen Punkthochhäuser<br />

Stärken der<br />

Punkthochhäuser<br />

• Szenario Sanierung: Komplette Sanierung der Gebäudehülle<br />

und der Gebäudetechnik<br />

• Szenario Rückbau: Rückbau des Bestandes oder<br />

einzelner Bestandsgruppen, z. B. der Punkthochhäuser<br />

Die Wohnungen finden zurzeit trotz des Zustandes<br />

noch Mieter, so weisen die Bestände kaum Leerstände<br />

auf. In beiden Varianten ist daher zu berücksichtigen,<br />

dass für die von Sanierung oder Rückbau betroffenen<br />

Haushalte Ersatzwohnungen bereit gestellt werden<br />

müssen.<br />

Die Wohnungen werden in saniertem Zustand am Markt<br />

ihre Nachfrager finden. Im Folgenden werden Maßnahmen<br />

benannt, die neben der grundlegenden Sanierung<br />

als Basis auf spezielle Zielgruppen ausgerichtet<br />

sind. Die Vorschläge stehen unter der Maßgabe, preisgünstigen<br />

Wohnraum in <strong>Hainholz</strong> zu sichern und eine<br />

behutsame Entwicklung anzustoßen. Die Variante, in<br />

den Punkthochhäusern beispielsweise attraktive, gut<br />

ausgestattete Apartments einzurichten, wird angesichts<br />

der kleinräumigen Situation und der Marktlage nicht<br />

weiter verfolgt.<br />

Die vier Punkthochhäuser umfassen insgesamt rund<br />

200 Wohnungen. Die Gebäude weisen in Ausstattung<br />

und Beschaffenheit folgende Stärken auf:<br />

• Balkone<br />

• Aufzug mit Möglichkeit des barrierefreien Zuganges<br />

• Große Wohnungen


Schwächen der<br />

Punkthochhäuser<br />

Zielgruppen Senioren<br />

und Behinderte<br />

- 110 -<br />

Auch die Mikrolage ist als gut zu bewerten:<br />

• Direkte Nahversorgung<br />

• Potenziell attraktives Wohnumfeld (Freiflächen)<br />

• Nähe zu Schulen und Kindergärten<br />

Die Schwächen liegen in<br />

• dem gravierenden Instandsetzungsstau.<br />

• den teilweise innenliegenden Bädern (keine grundsätzliche<br />

Schwäche bei funktionierender aktiver<br />

Entlüftung).<br />

• dem nördlichen Bereich in der Lage an der Hamburger<br />

Straße und am Heizkraftwerk.<br />

• den Wohnpräferenzen mit Vorbehalten gegenüber<br />

Wohnen im Hochhaus.<br />

Die Beschaffenheit und die Ausstattung der Gebäude<br />

(Aufzug, barrierefreier Zugang) und die Nähe zu den<br />

Versorgungseinrichtungen sprechen für die Ausrichtung<br />

auf die Zielgruppen Senioren und Behinderte mit geringem<br />

Einkommen. Gesucht werden von diesen zwar<br />

tendenziell kleine Wohnungen, aber vor dem Hintergrund<br />

der demographischen Entwicklung und der Möglichkeit,<br />

die die große Zahl an Wohnungen im Gebäude<br />

bietet, ist ein Punkthochhaus auf die Zielgruppe Senioren<br />

und Behinderte auszurichten. Begleitende Maßnahmen<br />

sind Serviceleistungen, die auf Wunsch des<br />

Mieters vom Eigentümer an private Dienstleister vermittelt<br />

werden (Wäscheservice, Wohnungsreinigung, Lieferservice).<br />

Auch sollte eine Gästewohnung vorgehalten<br />

werden. GEWOS schlägt für dieses Konzept aufgrund<br />

der Nähe zur Hamburger Straße (Anschluss an die Innenstadt)<br />

und der Lage am Einkaufszentrum das nördliche<br />

Punkthochhaus vor.<br />

Zielgruppe Familien Die Sanierung im Bestand der Punkthochhäuser sollte<br />

auf Familien mit Kindern ausgerichtet werden. Die<br />

Nachbarschaft zu den Schulen und Kindertagesstätten<br />

bieten hierfür ideale Rahmenbedingungen. Vor dem<br />

Hintergrund, preiswerten Wohnraum zu erhalten, sollte<br />

eine einfache Sanierung erfolgen. Auch in diesen Gebäuden<br />

ist bei der Grundsanierung der barrierefreie


Gestaltung des<br />

Wohnumfeldes<br />

- 111 -<br />

Handlungsempfehlungen Zeilenbauten<br />

Stärken der<br />

Zeilenbauten<br />

Zugang zu und in den Wohnungen zu sichern.<br />

Eine Trennung der Wohnfunktionen und die Zuordnung<br />

zu bestimmten Gebäuden ist nicht zwingend erforderlich.<br />

Geprüft werden sollte ein Konzept „Miteinander<br />

Wohnen“, das ein generationenübergreifendes Zusammenleben<br />

in einem Objekt ermöglicht. Hierzu ist eine<br />

Wohnung als Möglichkeit zum gemeinsamen Treffen<br />

vorzusehen.<br />

Das Beispiel verdeutlicht, dass es nicht nur um eine<br />

optimale bauliche Lösung gehen kann. Ein Erwerber<br />

muss in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement<br />

auch Interesse an einer sozialen Betreuung der<br />

Bewohner zeigen.<br />

Das Wohnumfeld ist entsprechend umzugestalten<br />

(Strukturierung der Flächen, Sicherung der Wege, wohnungsnahe<br />

Ausstattung mit Spielgeräten). Im Umfeld<br />

der Hochhäuser sind als „Abstandsflächen“ dienende<br />

Freiflächen zu vermeiden. Das bereits vorliegende Konzept<br />

zur Gestaltung der Freiflächen bietet hierzu die<br />

notwendige Grundlage<br />

Die sechzehn überwiegend viergeschossigen Zeilenbauten<br />

zwischen Hamburger Straße, <strong>Hainholz</strong>er Damm<br />

und <strong>Hainholz</strong>er Schulstraße weisen in Ausstattung und<br />

Beschaffenheit folgende Stärken auf:<br />

• Balkone<br />

• Mittelgroße, gut geschnittene Wohnungen<br />

Auch die Mikrolage ist als gut zu bewerten:<br />

• Direkte Nahversorgung<br />

• Potenziell attraktives Wohnumfeld (Freiflächen)<br />

• Nähe zu Schulen und Kindergärten<br />

• Spielplatz im östlichen Bereich


Schwächen der<br />

Zeilenbauten<br />

Zielgruppe Haushalte,<br />

die auf preisgünstigen<br />

Wohnraum angewiesen<br />

sind<br />

Zwei Wohnungstypen<br />

mit Balkon<br />

- 112 -<br />

Die Schwächen liegen in<br />

• dem gravierenden Instandsetzungsstau<br />

• den einheitlichen Größenstrukturen der Wohnungen<br />

• den fehlenden Fahrstühlen und dem nicht barrierefreien<br />

Zugang im Erdgeschoss<br />

• der Lage an der Hamburger Straße im nördlichen<br />

Bereich (Emissionen)<br />

• kleinen Küchen<br />

Im Bestand westlich des <strong>Hainholz</strong>er Damms sieht<br />

GEWOS neben den allgemeinen Instandhaltungsmaßnahmen<br />

keinen speziellen Handlungsbedarf.<br />

Viele Wohnungen verfügen über drei Zimmer und sind<br />

im Durchschnitt 65 Quadratmeter groß. Vor allem für<br />

kleine Haushalte mit maximal drei Personen besteht<br />

hier günstiger Wohnraum, der allerdings durch eine<br />

grundlegende Sanierung der Gebäude verbessert werden<br />

muss. Zielgruppe sind alle Haushalte, die auf preisgünstigen<br />

Wohnraum angewiesen sind.<br />

GEWOS empfiehlt eine Auflockerung der Grundrisse<br />

der Wohnungen, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen.<br />

Neben den Balkonen, über die jede Wohnung<br />

verfügt, besteht die Möglichkeit, den Erdgeschosswohnungen<br />

Freiflächen zuzuordnen, so dass die<br />

Wohnungen dann über Mietergärten verfügen, die über<br />

eine Treppe zu erreichen sind.<br />

Die folgende Abbildung zeigt, wie aus zwei gleichgroßen<br />

Wohnungen durch geringe Umbaumaßnahmen<br />

zwei verschieden große Wohnungen entstehen: Die<br />

große Wohnung (ca. 85 qm) verfügt über zwei große<br />

Wohnräume mit etwa 20 qm und zwei kleinere Arbeits-<br />

oder Schlafräume mit rund 12 qm. Die kleine Wohnung<br />

(ca. 45 qm) erhält eine Wohnküche und einen Schlafraum.<br />

Beide Wohnungen behalten den 2,3 qm großen<br />

Balkon bzw. die Loggia. GEWOS empfiehlt, in jedem<br />

Gebäude jeweils ein Geschoss entsprechend umzugestalten.


Abb. 55:<br />

Empfehlung: Grundrissänderungen<br />

- 113 -<br />

Grundriss von zwei normierten 3-Zimmer-Wohnungen Typ<br />

„Mefa 35“ in einem der <strong>Hainholz</strong>er Wohnblöcke.<br />

Wohnung 1<br />

Wohnung 2<br />

Es besteht die Möglichkeit zur Veränderung der Grundrisse.<br />

Vorschlag zur Veränderung der Grundrisse: Der Flur in Wohnung 1<br />

wird erweitert, um das zusätzliche Zimmer zu erschließen. In Wohnung<br />

2 wird eine Wohnküche geschaffen und dem Schlafraum wird<br />

die Abstellkammer zugefügt.


Zielgruppen Familien<br />

und Alleinerziehende<br />

Zielgruppe „Junge<br />

Haushalte“<br />

Variante Rückbau und Neubau<br />

- 114 -<br />

Handlungsempfehlungen Punkthochhäuser<br />

Kompletter Rückbau<br />

der Punkthochhäuser<br />

Für die umgebauten größeren Wohnungen sind Familien<br />

eine wichtige Zielgruppe. Für Singles sind die vergleichsweise<br />

kleinen Wohnungen geeignet. Denkbar ist<br />

darüber hinaus auch ein Wohnprojekt für Alleinerziehende,<br />

das auch entsprechende Beratung und Hilfestellung<br />

bei der Kinderbetreuung sicherstellen kann. Geeignet<br />

sind hierfür die Wohnungen in ihrer bisherigen<br />

Struktur.<br />

Insbesondere für die „Nestflüchter“, also junge Erwachsene,<br />

die ihren ersten Haushalt gründen, können im<br />

Bestand der Zeilenbauten Angebote bereit gestellt werden.<br />

Frisch von zu Hause ausgezogen und teilweise<br />

finanziell noch von den Eltern abhängig, suchen junge<br />

Haushalte kostengünstigen Wohnraum. Mit sogenannten<br />

„First-Flat“-Angeboten können vor allem kleinere<br />

Wohneinheiten vermarktet werden. Der Einbau von<br />

zwar einfachen, aber auf diese spezielle Zielgruppe<br />

ausgerichteten Küchenzeilen sowie Einbauschränken<br />

ist ein Vorteil, da hierdurch die Haushaltsgründung erleichtert<br />

wird.<br />

Aufgrund des schlechten Zustandes der Punkthochhäuser<br />

ist ein Abriss sowohl aus wirtschaftlichen als auch<br />

aus bautechnischen Gesichtspunkten denkbar. Abriss<br />

und Neubau bieten die Möglichkeit, das Schwerpunktgebiet<br />

<strong>Hainholz</strong> städtebaulich umzugestalten und baulich<br />

aufzuwerten.<br />

Für die Bebauung der frei werdenden Flächen ist eine<br />

Mischung aus Gebäuden mit drei bzw. vier Vollgeschossen<br />

denkbar. In den Gebäude in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum Einkaufzentrum könnten in den<br />

Erdgeschossen Geschäftsräume (z. B. Arztpraxen) eingerichtet<br />

werden.<br />

Die viergeschossigen Bauten sollten mit Aufzügen aus-


Preisgünstiger<br />

Wohnraum in <strong>Elmshorn</strong><br />

begrenzt<br />

- 115 -<br />

gestattet werden. Breite Türen ermöglichen gleichermaßen<br />

den einfachen Zugang für Rollstuhlfahrer und<br />

für Kinderwagen. Durch die Ausstattung des Bades,<br />

z.B. mit Duschen auf Fußbodenniveau, bieten die Wohnungen<br />

eine Flexibilität für Haushalte in verschiedenen<br />

Lebensphasen.<br />

In den vier Punkthochhäusern leben knapp 200 Haushalte.<br />

Diesen Haushalten müssen Ersatzwohnungen<br />

zur Verfügung zu stellen. In <strong>Elmshorn</strong> werden zurzeit in<br />

großem Umgang Bestände aus dem preisgünstigen<br />

Segment saniert oder rückgebaut, wie zum Beispiel:<br />

• Am Schleusengraben (<strong>Stadt</strong>teil Sandberg/Flamweg)<br />

• Auf der Uhlenhorst (<strong>Stadt</strong>teil Sandberg/Flamweg)<br />

• in der Chemnitzstraße/Albert-Schweitzer-Straße<br />

(<strong>Stadt</strong>teil Klostersande)<br />

• Bereiche Zeppelinplatz, Ellerndamm (<strong>Stadt</strong>teil Langenmoor/Kaltenweide)<br />

Der sich aus dem Abgleich des preisgünstigen Wohnungsangebots<br />

mit dem Bedarf ergebende rechnerische<br />

Überhang von 1.250 benötigten Wohneinheiten<br />

(vgl. Kap. 6.2) ist auf dem Markt nicht ohne weiteres<br />

verfügbar. Die Wohnungen werden bereits von Haushalten<br />

belegt, die nicht primär auf preisgünstigen Wohnraum<br />

angewiesen sind. Daher sollten den vom Rückbau<br />

betroffenen Haushalten Wohnungen angeboten werden,<br />

die im Rahmen der normalen Fluktuation bei den<br />

Wohnungsunternehmen freigezogen werden.<br />

Dieses ist - vor dem Hintergrund der gesamtstädtischen<br />

Aufgabe „<strong>Hainholz</strong>“ - eine gemeinschaftliche Aufgabe<br />

der <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsunternehmen. Zu klären ist<br />

mit dem Land Schleswig-Holstein die Übernahme bzw.<br />

Finanzierung der fälligen Genossenschaftsanteile.<br />

Um auch die Bewohnerstruktur in <strong>Hainholz</strong> zu verändern,<br />

dürfen die benötigten Ersatzwohnungen nicht den<br />

Charakter einer Übergangswohnung haben. Ziel ist es,<br />

für das Schwerpunktgebiet auch neue Mietergruppen zu<br />

erschließen.


- 116 -<br />

Handlungsempfehlungen Zeilenbauten<br />

Verdichtung des<br />

Bestandes<br />

Foto 10:<br />

Viergeschossiger Zeilenbau<br />

in <strong>Hainholz</strong><br />

Foto 11:<br />

Beispiel nach<br />

Aufstockung<br />

Strukturelle Veränderung<br />

in Zusammenhang<br />

mit Gesamtkonzeption<br />

Im Kerngebiet gibt es durch die Zeilenbebauung ohne<br />

Rückbau keine Potenziale für eine Nachverdichtung auf<br />

Freiflächen. Möglichkeiten bestehen dagegen in der<br />

Aufstockung der Zeilenbauten. So könnten attraktive<br />

Wohnungen mit großen Dachterrassen entstehen, die<br />

durch eine moderne Bauweise nicht nur die Gebäude<br />

selbst, sondern architektonisch das gesamte Quartier<br />

aufwerten.<br />

In <strong>Elmshorn</strong> werden bereits heute viele der in den<br />

neunziger Jahren ausgebauten Dachgeschosswohnungen<br />

nicht mehr vermietet. Vor diesem Hintergund<br />

ist die empfohlene Maßnahme ein Baustein im<br />

Gesamtkonzept „<strong>Hainholz</strong>“.<br />

Weiterhin denkbar ist ein punktueller Rückbau von


Rückbau einzelner<br />

Zeilenbauten<br />

Fortführung<br />

des Quartiersmanagement<br />

- 117 -<br />

einzelnen Beständen im Randbereich mit der<br />

Möglichkeit, weitere Flächen für den Bau von Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern oder kleinteiligen Mehrfamilienhäusern<br />

auszuweisen.<br />

In <strong>Elmshorn</strong> besteht ein hoher Bedarf an Eigenheimen.<br />

Die angrenzenden Bereiche des Schwerpunktgebietes<br />

<strong>Hainholz</strong> sind geprägt von Einfamilienhäusern. Eine<br />

Ausweitung dieser Bauform hinein in das östliche<br />

Schwerpunktgebiet kann funktionieren, wenn die<br />

Erschließung über den Adenauerdamm erfolgt und das<br />

Einfamilienhausgebiet in sich geschlossen bleibt. Der<br />

Spielplatz, der zur Zeit zwischen den Eigenheimen und<br />

der Zeilenbebauung liegt, würde in verkleinerter Form<br />

das Zentrum des neuen Gebietes bilden. Für die<br />

verbleibende Bebauung wird ein neuer Spielplatz in<br />

zentralerer Lage geschaffen. Der jetzige zeichnet sich<br />

in Relation zum Schwerpunktgebiet durch eine relativ<br />

periphere Lage aus.<br />

Beide dargestellten Szenarien sind keine kurzfristigen<br />

Lösungen. Der Umbau bzw. die Modernisierung können<br />

nur in Etappen erfolgen.<br />

Die Stabilisierung und Aufwertung des Gebietes wird<br />

daher nur gelingen, wenn die begleitenden sozialen<br />

Maßnahmen langfristig fortgeführt werden. Seit 2001 ist<br />

ein Teil von <strong>Hainholz</strong> ein Sondergebiet des Programms<br />

„<strong>Soziale</strong> <strong>Stadt</strong>“. Seitdem wurden zahlreiche Untersuchungen<br />

und Handlungskonzepte erarbeitet, die sich<br />

teilweise in der Umsetzung befinden.


- 118 -<br />

Abb. 56: Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> - Bebauungsvorschläge nach Rückbau<br />

Bauflächen<br />

für Mehrfamilienhäuser<br />

Ausweitung<br />

des Ein- und<br />

Zweifamilienhausgebiets<br />

Ein Handlungskonzept sowie eine Freiflächenplanung<br />

liegen für <strong>Hainholz</strong> vor, dessen Weiterführung und Umsetzung<br />

GEWOS empfiehlt. Das <strong>Stadt</strong>teilbüro mit dem<br />

Quartiersmanager wurde eingerichtet, um eine zentrale<br />

Planung und Organisation aller Maßnahmen zu gewährleisten.<br />

Bei LOS (Lokales Kapital für soziale Zwecke)<br />

sind bereits 27 Projekte angemeldet.<br />

Mit der Eröffnung des neuen Einkaufszentrums am<br />

<strong>Hainholz</strong>er Damm (u. a. EDEKA, ALDI) im April 2004<br />

konnte das <strong>Stadt</strong>teilmanagement in <strong>Hainholz</strong> einen entscheidenden<br />

Erfolg verzeichnen. Das Einkaufszentrum<br />

wird insgesamt sehr gut angenommen, auch von Kun-


- 119 -<br />

den aus anderen <strong>Stadt</strong>teilen.<br />

Für die hier aufgezeigten Maßnahmen ist jedoch ein<br />

Verkauf der Bestände an einen Investor, der Interesse<br />

an einer langfristigen Bewirtschaftung des Bestandes<br />

hat, zwingend erforderlich.<br />

Maßnahmen und Umfang zum Handlungsfeld „<strong>Hainholz</strong>“<br />

• Veräußerung des Bestandes im Schwerpunktgebiet<br />

• Prüfung auf Modernisierungsfähigkeit<br />

Szenario Sanierung<br />

• Sanierung mit Zielgruppe Senioren und Behinderte<br />

• Sanierung mit Zielgruppen Familien<br />

• Sanierung mit Zielgruppen Familien, Alleinerziehende,<br />

Haushalte, die auf preisgünstigen Wohnraum<br />

angewiesen sind<br />

Szenario Rückbau<br />

• Abriss der Punkthochhäuser<br />

• Neubau von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />

• Etappenweiser Rückbau, Ersatzwohnungen in den<br />

Beständen der Wohnungsunternehmen<br />

Weitere Maßnahmen<br />

• Langfristiges Quartiersmanagement mit Begleitung<br />

des Besitzerwechsels<br />

• Umsetzung des Freiraumkonzeptes<br />

6.5 Zusammenfassung mit Maßnahmenplan<br />

Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Kommunale Wohnraumversorgungskonzepte wurden<br />

als Instrument durch das Wohnraumförderungsgesetz<br />

im Jahr 2002 eingeführt. In Schleswig-Holstein wird<br />

dieses Instrument genutzt, indem auf Basis einer umfangreichen<br />

Bestands- und Wohnungsmarktanalyse


- 120 -<br />

zukünftige Wohnraumbedarfe und Förderschwerpunkte<br />

benannt werden.<br />

Stabile <strong>Stadt</strong>quartiere Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> gilt es bei steigender Nachfrage<br />

die Schere zwischen den verschiedenen Wohnungsteilmärkten<br />

nicht wachsen zu lassen, um so langfristig<br />

funktionsfähige und sozial stabile <strong>Stadt</strong>quartiere zu<br />

erhalten. Der Trend zur gut ausgestatteten Mietwohnung<br />

oder aber zum Eigentum im Einfamilienhaus ist<br />

zwar deutlich, aber aktuell und auch zukünftig - das<br />

zeigen die Ergebnisse der Studie - gibt es Bevölkerungsgruppen<br />

mit Versorgungsproblemen am Markt,<br />

die auf preisgünstigen oder geförderten Wohnraum<br />

angewiesen sind.<br />

Wohnstandort<br />

<strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong><br />

Demographische<br />

Herausforderung<br />

Vor diesem Hintergrund hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

GEWOS mit der Erstellung eines Wohnraumversorgungskonzeptes<br />

beauftragt, das die notwendigen<br />

Handlungsbedarfe, aber auch die Chancen des Wohnungsmarktes<br />

in <strong>Elmshorn</strong> aufzeigen soll.<br />

Das vorliegende Konzept basiert auf einer Wohnungsmarktanalyse<br />

und -prognose bis zu den Jahren <strong>2015</strong><br />

und <strong>2030</strong>. Es werden Aussagen zu folgenden Themen<br />

getroffen:<br />

• Flächenbedarfe für die Bauleitplanung<br />

• Preisgünstiges Wohnen<br />

• Maßnahmen im Bestand<br />

• Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong><br />

Die Bevölkerung in <strong>Elmshorn</strong> wird bis zum Jahr 2010<br />

weiter wachsen. Der demographische Knick ist nach<br />

dem Jahr 2010 zu erwarten. Dennoch steigt die Nachfrage<br />

nach Wohnungen weiter. Durch die Verkleinerung<br />

der Haushaltsgrößen steigt die absolute Zahl an<br />

Haushalten. Zunehmen werden die Ein- und Zweipersonenhaushalte.<br />

Neben der Veränderung der Haushaltsstrukturen<br />

verändert sich auch der Altersaufbau.<br />

Im Jahr <strong>2030</strong> ist mindestens jeder fünfte <strong>Elmshorn</strong>er<br />

über 64 Jahre alt.


„Das Wachstum<br />

sichern“<br />

Preisgünstigen Wohnraum<br />

sichern<br />

Generationenwechsel<br />

im Bestand<br />

- 121 -<br />

Die wachsende Zahl an Haushalten bewirkt einen<br />

Neubaubedarf von insgesamt 2.260 Wohneinheiten,<br />

darunter 1.380 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

und 880 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern.<br />

Die im neuen Flächennutzungsplan ausgewiesenen<br />

Flächen sind hierfür notwendig und ausreichend.<br />

<strong>Elmshorn</strong> verfügt über einen Bestand von rund 1.300<br />

gebundenen Wohnungen. Dieser Bestand sollte gehalten<br />

werden und um den aus dem Nachfragewachstum<br />

resultierenden Zusatzbedarf (250 Wohneinheiten) erweitert<br />

werden. Allerdings entspricht die Wohnungsgrößenstruktur<br />

im Bereich der preisgünstigen Wohnungen<br />

derzeit nicht dem Bedarf. Insbesondere bei kleineren<br />

Wohnungen für Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />

bestehen Defizite an passenden Wohnungen, so dass<br />

diese Haushalte derzeit häufig eine höhere Mietbelastung<br />

in Kauf nehmen müssen und wenig Wahlmöglichkeiten<br />

haben. Bei der zukünftigen Schaffung neuer<br />

Bindungen ist der Förderschlüssel daher an den Bedarf<br />

anzupassen.<br />

Vor dem Hintergrund der nach wie vor unklaren Entwicklung<br />

der, unter die Regelungen von Hartz IV fallenden<br />

Bedarfsgemeinschaften, sollte die Entwicklung<br />

weiter beobachtet werden. GEWOS sieht hier zunächst<br />

keinen wachsenden Bedarf.<br />

Modernisierung und Instandhaltung sind Themen mit<br />

wachsender Bedeutung. Die Anpassung des Bestandes<br />

an die älter werdende Bevölkerung kann auf verschiedenen<br />

Weise erfolgen:<br />

• Wohnungszusammenlegungen bei Beständen mit<br />

sehr kleinen Wohnungen (primär Baujahr fünfziger<br />

Jahre) bei Generationswechsel im Bestand<br />

• Altengerechter Umbau ausgewählter Wohnungsbestände,<br />

insbesondere Bestände mit folgenden Lagekriterien:<br />

- Zentrale Lage<br />

- ÖPNV-Anbindung


Schwerpunktgebiet<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

<strong>Stadt</strong>entwicklungs-<br />

konzept <strong>Elmshorn</strong><br />

- 122 -<br />

- Gute Einkaufsmöglichkeiten<br />

- Gute medizinische Versorgung<br />

Die Modernisierung der Küchen und der Bäder ist bereits<br />

heute eine wichtige bauliche Maßnahme, die von<br />

den Haushalten gefordert wird.<br />

Für die im Wohnraumversorgungskonzept aufgezeigten<br />

Maßnahmen ist ein Verkauf der Bestände an einen<br />

Investor, der Interesse an einer langfristigen Bewirtschaftung<br />

des Bestandes hat, zwingend erforderlich.<br />

<strong>Hainholz</strong> sollte als Wohnungsstandort mit einem Angebot<br />

an preisgünstigem Wohnraum erhalten bleiben.<br />

Wichtige Maßnahmen sind:<br />

• Vordringliche Prüfung der Bestände auf Modernisierungsfähigkeit<br />

• Sanierung der Punkthochhäuser mit Zielgruppen<br />

Senioren und Behinderte<br />

• Sanierung der Zeilenbauten u. a. mit Zielgruppe<br />

Familien<br />

• Langfristiges Quartiersmanagement und Umsetzung<br />

des Freiraumkonzeptes<br />

Auch für den Bestand im Bereich Morthorststraße<br />

muss eine bauliche und eigentumsrechtliche Lösung<br />

gefunden werden.<br />

<strong>Elmshorn</strong> plant die Erstellung eines <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeptes.<br />

Ein Baustein dieses <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeptes<br />

bildet das vorliegende Wohnraumversorgungskonzept.<br />

• Vordringlich erscheint es GEWOS, die zukünftige<br />

Position der Gesamtstadt zu klären. Welche Funktion<br />

übernimmt <strong>Elmshorn</strong> im Jahr <strong>2030</strong> in Schleswig-Holstein<br />

und in der Metropolregion Hamburg?<br />

• Welches Selbstverständnis kennzeichnet die <strong>Stadt</strong><br />

- insbesondere auch unter dem Thema Wohnen,<br />

aber auch unter Wirtschaft, Bildung, Gesundheit<br />

und <strong>Soziale</strong>s?


- 123 -<br />

Fortgeführt werden sollte im Rahmen der Erstellung<br />

des Konzeptes der bestehende Arbeitskreis.<br />

Abb. 56 Gesammelte Eindrücke<br />

zum Wohnstandort <strong>Elmshorn</strong><br />

Potenzial<br />

Krückau<br />

untergenutzt<br />

Als Besserverdiener<br />

möchte man nicht<br />

in <strong>Elmshorn</strong> leben<br />

<strong>Elmshorn</strong> hat eine<br />

unattraktive Innenstadt<br />

<strong>Elmshorn</strong> ist grau<br />

und dicht bebaut<br />

<strong>Elmshorn</strong> hat viele<br />

Sozial- und Bildungseinrichtungen<br />

<strong>Elmshorn</strong> hat<br />

viele Grünflächen<br />

<strong>Elmshorn</strong> ist ein<br />

wichtiges Zentrum<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

Unattraktive<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

© GEWOS<br />

Marketingkonzept Abgeleitet aus dem <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />

wird es darum gehen, <strong>Elmshorn</strong> als Wohnstandort<br />

zu positionieren. Denn eines ist klar:<br />

Auch die anderen Städte der Region positionieren<br />

sich und profitieren zum Teil von den gleichen<br />

externen Faktoren.<br />

Auf den nächsten drei Seiten sind die einzelnen<br />

Maßnahmen nach Handlungsfeldern, Akteuren<br />

und Zeiten aufgeführt.


Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />

Gesamtstädtisch Bis <strong>2015</strong> Wohnungswirtschaft,<br />

Bauträger<br />

Neubau Neubaubedarf von insgesamt 2.260 Wohneinheiten,<br />

darunter<br />

• 1.380 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

• 880 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern<br />

Gesamtstädtisch Bis <strong>2015</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

Neubau Ausweisung zusätzlicher Wohnbauflächen<br />

im Flächennutzungsplan nicht notwendig: 76<br />

ha Bruttowohnbauland bereits in Flächennutzungsplan<br />

2010 und als Reserven als<br />

Potenzial vorhanden<br />

Gesamtstädtisch Bis <strong>2015</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

Neubau Direkte Vergabe von 20 % der Flächen im<br />

Eigenheimbau an private Bauherren<br />

Bis <strong>2015</strong> Wohnungswirtschaft,<br />

Bauträger, Förderung<br />

durch <strong>Stadt</strong> und Land<br />

Neubau Schaffung von Angeboten durch Neubau:<br />

• Primär am <strong>Stadt</strong>rand<br />

• Eigenheimerwerber: Bevorzugt wird das<br />

freistehende Einfamilienhaus, Reihenhäuser<br />

im Eigentum nur schwer vermarktbar.


Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />

• Innenstadt<br />

• Senioren/Reurbanisierer: Neubau von<br />

200 barrierefreien, gut ausgestatteten<br />

Wohneinheiten in der Innenstadt (Eigentum)<br />

• Innenstadt<br />

• Projekt Studentenwohnheim<br />

• Innerstädtisch<br />

• Neubau für Senioren (mit Dienstleistungen)<br />

• Innerstädtisch<br />

• Große Wohnungen für Familien als Alternative<br />

zum Eigenheim<br />

Bis 2010 <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>, Land<br />

Schleswig-Holstein,<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Gesamtstädtisch unter Vermeidung<br />

einer weiteren Konzentration<br />

von Bindungen (z.<br />

B. in <strong>Hainholz</strong>, Innenstadt,<br />

Bereich Morthorststraße)<br />

Schaffung von 350 mietpreis- und belegungsgebundenen<br />

Wohnungen (Neubau,<br />

Bestandsmaßnahmen) als Ausgleich für den<br />

Bindungsausfall, Wohnungsgrößen bis 60 m²<br />

für Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />

Preisgünstiges Wohnen<br />

Bis <strong>2015</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>, Land<br />

Schleswig-Holstein,<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Gesamtstädtisch unter Vermeidung<br />

einer weiteren Ballung<br />

von Bindungen (z. B. in<br />

<strong>Hainholz</strong>, Innenstadt)<br />

Deckung des Zusatzbedarfs an mietpreisund<br />

belegungsgebundenen Wohnungen aufgrund<br />

des Anstiegs der Haushaltszahl durch<br />

öffentliche Förderung bei 10 % des Neubaubedarfs<br />

(rd. 250 WE)<br />

Preisgünstiges Wohnen


Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />

Gesamtstädtisch Fortlaufend <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>, Land<br />

Schleswig-Holstein<br />

(Fortführung der) Wohnungsmarktbeobachtung<br />

in Bezug auf mietpreis- und belegungsgebundenen<br />

Wohnraum, u. a. Beobachtung<br />

der Zahl der ausgestellten Wohnberechtigungsscheine,<br />

der zum Umzug aufgeforderten<br />

ALG II-Empfänger<br />

Preisgünstiges Wohnen<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>, Land<br />

Schleswig-Holstein,<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Gesamtstädtisch Fortlaufend bis<br />

<strong>2015</strong><br />

Schaffung von kleinen, barrierefreien (behindertengerechten)<br />

Wohnungen bei unter 10 %<br />

der neuen Bindungen<br />

Preisgünstiges Wohnen<br />

Gesamtstädtisch Ab sofort <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>,<br />

Land Schleswig-<br />

Holstein, Wohnungswirtschaft<br />

Anpassung des Förderschlüssels an die<br />

Nachfrage, insbesondere den hohen Anteil<br />

an Ein- und Zweipersonenhaushalten<br />

Preisgünstiges Wohnen<br />

Fortlaufend Wohnungswirtschaft<br />

Insbesondere in folgenden<br />

<strong>Stadt</strong>teilen:<br />

Sandberg/Flamweg, Langenmoor/Kaltenweide<br />

Generationenwechsel Wohnungszusammenlegungen bei Beständen<br />

mit sehr kleinen Wohnungen (primär<br />

fünfziger Jahre) bei Generationswechsel im<br />

Bestand


Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />

Fortlaufend Wohnungswirtschaft,<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

Vorzugsweise in den <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Innenstadt und Sandberg/Flamweg<br />

Generationenwechsel Altengerechter Umbau ausgewählter Wohnungsbestände,<br />

insbesondere Bestände mit folgenden Lagekriterien:<br />

• zentrale Lage oder gute ÖPNV-<br />

Anbindung<br />

• gute Einkaufsmöglichkeiten<br />

• gute medizinische Versorgung<br />

Fortlaufend Wohnungswirtschaft<br />

Insbesondere in folgenden<br />

<strong>Stadt</strong>teilen:<br />

- <strong>Hainholz</strong><br />

- Langelohe<br />

Generationenwechsel Modernisierung der Küchen und Bäder, insbesondere<br />

in den Beständen der fünfziger<br />

und sechziger Jahre<br />

Fortlaufend <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>,<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Insbesondere in folgenden<br />

<strong>Stadt</strong>teilen:<br />

- <strong>Hainholz</strong><br />

Generationenwechsel Verbesserung der Sauberkeit und der Gestaltung<br />

der (öffentlichen) Grünanlagen, insbesondere<br />

in kinderreichen <strong>Stadt</strong>teilen bzw.<br />

in <strong>Stadt</strong>teilen, die zukünftig für Haushalte mit<br />

Kindern attraktiv sein sollen


Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />

Fortlaufend <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

Insbesondere in folgenden<br />

<strong>Stadt</strong>teilen<br />

- Klostersande<br />

- Langelohe<br />

- Innenstadt<br />

Generationenwechsel Schaffung von wohnungsnahen Stellplätzen,<br />

insbesondere in Beständen mit der Zielgruppe<br />

junge Menschen und Singles<br />

2005 <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

Generationenwechsel Aufnahme des Themas Wohnumfeldverbesserung<br />

in das Integrierte <strong>Stadt</strong>umbaukonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> kurzfristig Wohnungswirtschaft,<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>. Land<br />

Schleswig-Holstein<br />

<strong>Hainholz</strong> Veräußerung des Bestandes im Schwerpunktgebiet<br />

<strong>Hainholz</strong> Prüfung auf Modernisierungsfähigkeit Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> kurzfristig Wohnungswirtschaft<br />

(Erwerber)<br />

Punkthochhaus nach Veräußerung Wohnungswirtschaft<br />

(Erwerber)<br />

<strong>Hainholz</strong> Szenario Sanierung:<br />

Sanierung mit Zielgruppe Senioren und Behinderte


Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />

Punkthochhaus nach Veräußerung Wohnungswirtschaft<br />

(Erwerber)<br />

<strong>Hainholz</strong> Szenario Sanierung:<br />

Sanierung mit Zielgruppen Familien<br />

Zeilenbauten nach Veräußerung Wohnungswirtschaft<br />

(Erwerber)<br />

<strong>Hainholz</strong> Sanierung mit Zielgruppen Familien, Alleinerziehende,<br />

Haushalte, die auf preisgünstigen<br />

Wohnraum angewiesen sind<br />

nach Veräußerung Wohnungswirtschaft<br />

(Erwerber)<br />

Punkthochhäuser, Zeilebauten<br />

<strong>Hainholz</strong> Szenario Rückbau:<br />

Etappenweiser Rückbau, Ersatzwohnungen<br />

in den Beständen der Wohnungsunternehmen<br />

nach Veräußerung Wohnungswirtschaft<br />

(Erwerber)<br />

<strong>Hainholz</strong> Szenario Rückbau:<br />

Neubau von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />

Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> langfristig <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Hainholz</strong> Langfristiges Quartiersmanagement Umsetzung<br />

des Freiraumkonzeptes<br />

<strong>Hainholz</strong> Umsetzung des Freiraumkonzeptes Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> langfristig <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>


Eckdaten 2004<br />

Charakteristik<br />

Fotos<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil <strong>Hainholz</strong><br />

<strong>Hainholz</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

Einwohner 6.655 13 % *<br />

Ausländeranteil 17 % 7 %<br />

Wohneinheiten 2.800 12 % *<br />

Einwohner/ 2,4 2,2<br />

Wohneinheit<br />

* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />

Baustruktur: Sehr heterogenes Gebiet, durchzogen<br />

von zahlreichen Grünflächen; Teile mit<br />

Großsiedlungscharakter, aber auch Eigenheimgebiete<br />

Lage in der <strong>Stadt</strong>: Südöstlich der Innenstadt<br />

Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />

6 Schulen<br />

5 Kindertagesstätten<br />

1 Kirche und kirchliche Einrichtungen<br />

1 Jugendhaus<br />

1 Altentagesstätte<br />

Wohnungen in:<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

72%<br />

<strong>Hainholz</strong>er Damm Eichenkamp<br />

westlich Adenauerdamm <strong>Hainholz</strong>er Damm<br />

Einfamilienhäusern<br />

21%<br />

Zweifamilienhäusern<br />

7%


Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />

Bevölkerung<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil <strong>Hainholz</strong><br />

Anzahl Wohneinheiten: 557<br />

Adlershorst<br />

Neue Lübecker<br />

Sanierungsstand:<br />

In Teilen saniert<br />

Bestand Thormählen 730 Wohneinheiten<br />

komplett unsaniert<br />

Monatlich verfügbares Einkommen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

in Prozent<br />

17,0 17,0<br />

11,8<br />

in Prozent<br />

0,5<br />

26,9<br />

unter 500 € 500 bis<br />

999 €<br />

14,5<br />

25,4<br />

23,0<br />

1.000 bis<br />

1.499 €<br />

40,4<br />

19,0<br />

16,8<br />

1.500 bis<br />

1.999 €<br />

bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />

größer<br />

<strong>Hainholz</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

52,1<br />

56,9<br />

15,0<br />

12,5<br />

2.000 bis<br />

2.499 €<br />

<strong>Hainholz</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />

30,5<br />

9,0<br />

6,5<br />

2.500 € und<br />

mehr<br />

Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />

Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />

383 WE<br />

Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: 14 %<br />

Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />

<strong>Elmshorn</strong>: 29 %<br />

Die Hälfte aller städtischen Belegungsrechte<br />

finden sich in <strong>Hainholz</strong><br />

Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

ab 1988<br />

32%<br />

1979 - 1987<br />

18%<br />

Art<br />

Öffentlich<br />

gefördert<br />

Freifinanziert<br />

(%)<br />

1961 - 1978<br />

50%<br />

Min. -Durchschnitt -Max.<br />

in Euro/m²<br />

3,26 - 4,71 -5,90<br />

4,58 - 5,66 -7,26<br />

unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />

<strong>Hainholz</strong> 1998 <strong>Hainholz</strong> 2004 <strong>Hainholz</strong> <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />

1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />

- 1 % - 3 %<br />

2,7<br />

2,4


Ergebnisse der Befragung<br />

Mobilität<br />

Probleme/Potenziale<br />

Perspektiven<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil <strong>Hainholz</strong><br />

Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />

Hohe Unzufriedenheit, insbesondere im Bereich<br />

Rethfelder Ring/Eichenkamp (Negativimage)<br />

Kritik: Hoher Ausländeranteil/<strong>Soziale</strong>s Umfeld<br />

Starke Vermüllung<br />

Mangelnde Sicherheit<br />

Gestaltung/Zustand Grünflächen<br />

Lob: Parkplatzsituation<br />

Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />

Insgesamt durchschnittliche Zufriedenheit, hohe<br />

Unzufriedenheit (insb. Bäder, Heizungen) im<br />

Schwerpunktgebiet, Kritik an der Sicherheit in<br />

den Gebäuden<br />

Mieterwünsche: Modernisierung der Wohnungen,<br />

bessere Mieterauswahl<br />

Umzugsabsichten und -motive<br />

Überdurchschnittlich hohe Umzugsabsichten<br />

(47 %), insbesondere im Schwerpunktgebiet<br />

(63 %, 16 % kurzfristig)<br />

Dominierende Umzugsgründe<br />

- Unzufriedenheit mit Wohnung/Wohnumfeld<br />

- Negativimage des <strong>Stadt</strong>teils<br />

- Wohnung zu teuer<br />

Probleme<br />

Hohe Unzufriedenheit mit <strong>Stadt</strong>teil (Image)<br />

Teilweise Vermüllung/Verwahrlosung des<br />

Wohnumfelds im Schwerpunktgebiet<br />

Schwierige soziale Mischung, unter anderem<br />

aufgrund des hohen Anteils an mietpreis- und<br />

belegungsgebundenen Wohnungen<br />

Absehbar hohe Fluktuation<br />

Problembestand im Schwerpunktgebiet mit<br />

erheblichem Sanierungsbedarf, schwieriger<br />

Mieterstruktur, schwieriger Eigentümerfrage<br />

Geringes Sicherheitsempfinden der Bewohner<br />

Mangelhafte Gestaltung der zahlreich vorhanden<br />

Grün- und Freiflächen<br />

Struktur der befragten Haushalte<br />

Überwiegend größere Haushalte<br />

<br />

<br />

Viele Familien und Alleinerziehende<br />

Rentneranteil unterdurchschnittlich<br />

Umzugsthermometer<br />

Gefahr des weiteren Niedergangs des <strong>Stadt</strong>teils<br />

mit Auswirkungen auf die benachbarten<br />

Wohnungsbestände (Fluktuation, Preisverfall,<br />

Leerstand)<br />

Potenziale<br />

Gebäudebestand aus den siebziger Jahren<br />

(insbesondere viergeschossige Zeilenbauten)<br />

mit Qualitäten (Grundrisse, Balkone)<br />

Hoher Anteil an Grün- und Freiflächen<br />

Ausreichend wohnungsnahe Stellplätze<br />

<br />

<br />

<strong>Soziale</strong> Infrastruktur (Campus <strong>Hainholz</strong>)<br />

Neubaupotenziale<br />

Veräußerung des Bestandes im Schwerpunktgebiet mit anschließender Instandsetzung/Modernisierung<br />

und Wohnumfeldmaßnahmen<br />

Zielgruppen: Senioren, Familien, Alleinerziehende, Haushalte, die auf preisgünstigen Wohnraum<br />

angewiesen sind<br />

Erhalt des Standortes für preisgünstigen Wohnraum<br />

<br />

4 Personen<br />

16%<br />

3 Personen<br />

21%<br />

5 und mehr<br />

Personen<br />

8% 1 Person<br />

18%<br />

2 Personen<br />

37%<br />

Zuzug Wegzug Umzug<br />

Langfristiges Quartiersmanagement; Begleitung bei Besitzerwechsel; Umsetzung des Freiraumkonzeptes


Eckdaten 2004<br />

Charakteristik<br />

Fotos<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Klostersande<br />

Klostersande <strong>Elmshorn</strong><br />

Einwohner 9.400 19 % *<br />

Ausländeranteil 6 % 7 %<br />

Wohneinheiten 4.650 20 % *<br />

Einwohner/ 2,0 2,2<br />

Wohneinheit<br />

* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />

Baustruktur: Im nördlichen Bereich Gewerbe,<br />

sonst überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

und Zeilenbauten<br />

Lage in der <strong>Stadt</strong>: Durch Verkehrswege und<br />

Gewerbegebiet isolierte Lage zur nördlich<br />

liegenden Innenstadt<br />

Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />

2 Schulen / 3 Kindertagesstätten<br />

1 Altentagesstätte<br />

2 Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />

2 Kulturelle Einrichtungen<br />

1 Jugendhaus<br />

Wohnungen in:<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

63%<br />

Eichstraße Finaleweg<br />

Bereich Morthorststraße Bereich Morthorststraße<br />

Einfamilienhäusern<br />

25%<br />

Zweifamilienhäusern<br />

12%


Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />

Bevölkerung<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Klostersande<br />

Anzahl Wohneinheiten: 858<br />

Neue Lübecker<br />

Adlershorst<br />

Sanierungsstand:<br />

Überwiegend saniert; Teilbestände bereits vollständig<br />

saniert<br />

Schwerpunktgebiet Morthorststraße unsaniert<br />

(Vermieter : Thormählen)<br />

Monatlich verfügbares Einkommen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

in Prozent<br />

11,8<br />

8,3<br />

in Prozent<br />

0,7<br />

0,5<br />

32,5<br />

26,9<br />

unter 500 € 500 bis<br />

999 €<br />

17,6<br />

14,5<br />

25,0 25,4<br />

1.000 bis<br />

1.499 €<br />

55,4<br />

52,1<br />

17,5 16,8<br />

1.500 bis<br />

1.999 €<br />

bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />

größer<br />

Klostersande <strong>Elmshorn</strong><br />

24,4<br />

11,7 12,5<br />

2.000 bis<br />

2.499 €<br />

Klostersande <strong>Elmshorn</strong><br />

Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />

30,5<br />

6,5<br />

5,0<br />

2.500 € und<br />

mehr<br />

Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />

Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />

271 WE<br />

Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: 6 %<br />

Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />

<strong>Elmshorn</strong>: 21 %<br />

Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1979 - 1987<br />

9%<br />

Art<br />

ab 1988<br />

14%<br />

Öffentlich<br />

gefördert<br />

Freifinanziert<br />

(%)<br />

1961 - 1978<br />

29%<br />

bis 1949<br />

14%<br />

1950 - 1960<br />

34%<br />

Min. -Durchschnitt -Max.<br />

in Euro/m²<br />

3,37 - 4,33 -5,47<br />

3,17 - 4,77 -6,96<br />

unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />

Klostersande 1998 Klostersande 2004 Klostersande <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />

1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />

- 3 % - 3 %<br />

2,0<br />

2,4


Ergebnisse der Befragung<br />

Mobilität<br />

Probleme/Potenziale<br />

Perspektiven<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Klostersande<br />

Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />

Hohe Zufriedenheit mit <strong>Stadt</strong>teil, allerdings<br />

deutlich geringer im Schwerpunktgebiet<br />

Lob: Gute Nachbarschaft<br />

Ruhiges Umfeld<br />

Garten-/Grünanlagen<br />

Kritik: Vermüllung, mangelhafte öffentliche<br />

Sicherheit (nur Schwerpunktgebiet)<br />

Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />

Insgesamt durchschnittliche Zufriedenheit,<br />

jedoch hohe Unzufriedenheit im Schwerpunktgebiet<br />

(mit Heizungen, Bädern, Grundrissen)<br />

Geringe Zufriedenheit mit der Sicherheit in den<br />

Gebäuden<br />

Umzugsabsichten und -motive<br />

Geringe Umzugsabsichten, jedoch deutlich<br />

höher im Schwerpunktgebiet<br />

Dominierende Umzugsgründe<br />

- Unzufriedenheit mit Wohnung (insbesondere<br />

im Schwerpunktgebiet)<br />

- falsche Wohnungsgröße<br />

- Schwerpunktgebiet: Wohnung zu teuer<br />

Probleme<br />

Bestände im Schwerpunktgebiet:<br />

- Modernisierungsbedarf<br />

- Erhöhte Unzufriedenheit der Mieter, daher<br />

absehbare Fluktuation<br />

- Schwierige Sozialstruktur<br />

- Endgültige Klärung der Eigentümerfrage<br />

Negativimage durch Mieterstruktur und Erscheinungsbild<br />

in den Beständen des Schwerpunktgebiets<br />

mit Auswirkungen auf die Vermarktung/Vermietung<br />

im restlichen <strong>Stadt</strong>teil<br />

Struktur der befragten Haushalte<br />

Überwiegend Ein- und<br />

Zweipersonenhaushalte<br />

Viele junge Singles (< 30 Jahre) und Singles<br />

(30 - 44 Jahre)<br />

<br />

Viele Alleinerziehende<br />

Umzugsthermometer<br />

Potenziale<br />

Grüne Lage am <strong>Stadt</strong>rand, große Teile des<br />

<strong>Stadt</strong>teils durch Eigenheimgebiete geprägt<br />

Hohe Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil<br />

Familienfreundliches Umfeld<br />

<br />

<br />

3 Personen<br />

9%<br />

2 Personen<br />

38%<br />

4 Personen<br />

5%<br />

Zuzug Wegzug Umzug<br />

Hohes Angebot an gebrauchten Immobilien<br />

Stabilisierung des Schwerpunktgebietes „Morthorststraße“ vor dem Hintergrund der Alterung und<br />

des problematischen Image<br />

Verkauf der Bestände im Schwerpunktgebiet mit anschließender Sanierung (Alternative Rückbau<br />

prüfen)<br />

Sensible Belegungspolitik, Zielgruppe: Haushalte, die auf preisgünstigen Wohnraum angewiesen<br />

sind<br />

Wohnumfeldaufwertung<br />

Eigenheimbestand der sechziger Jahre („Pferdeviertel“) ohne Handlungsbedarf<br />

1 Person<br />

48%


Eckdaten 2004<br />

Charakteristik<br />

Fotos<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Sandberg/Flamweg<br />

Sandberg/ <strong>Elmshorn</strong><br />

Flamweg<br />

Einwohner 6.187 12 % *<br />

Ausländeranteil 10 % 7 %<br />

Wohneinheiten 2.800 12 % *<br />

Einwohner/ 2,2 2,2<br />

Wohneinheit<br />

* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />

Baustruktur: Überwiegend Doppel- und Reihenhäuser.<br />

In zwei Bereichen Gebäude in Zeilenbauweise.<br />

Im östlichen Bereich Gewerbegebiet.<br />

Lage in der <strong>Stadt</strong>: Westlich der Innenstadt,<br />

teilweise noch sehr zentral<br />

Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />

3 Schulen<br />

4 Kindertagesstätten<br />

1 Altenheim/Pflegeheim („Haus Elbmarsch“)<br />

2 Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />

2 Einrichtungen der Öffentliche Verwaltung<br />

Wohnungen in:<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

60%<br />

Luftbild Sandberg/Flamweg Schleusengraben<br />

Gerberstraße Gerberstraße stadtauswärts<br />

Einfamilienhäusern<br />

27%<br />

Zweifamilienhäusern<br />

13%


Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />

Bevölkerung<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Sandberg/Flamweg<br />

Anzahl Wohneinheiten: 744<br />

Neue Lübecker<br />

Adlershorst<br />

GeWoGe<br />

Deutsche Annington<br />

Sanierungsstand:<br />

Vielfach teil- und unsanierte Bestände<br />

“<strong>Stadt</strong>umbau West“<br />

Monatlich verfügbares Einkommen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

in Prozent<br />

11,8<br />

6,9<br />

in Prozent<br />

2,3<br />

0,5<br />

26,9<br />

24,1<br />

unter 500 € 500 bis<br />

999 €<br />

21,4<br />

14,5<br />

25,4<br />

23,0<br />

1.000 bis<br />

1.499 €<br />

68,4<br />

bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />

größer<br />

Sandberg/Flamweg <strong>Elmshorn</strong><br />

52,1<br />

21,8 21,8<br />

16,8<br />

1.500 bis<br />

1.999 €<br />

7,9<br />

30,5<br />

12,5<br />

2.000 bis<br />

2.499 €<br />

Sandberg/Flamweg <strong>Elmshorn</strong><br />

Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />

2,3<br />

6,5<br />

2.500 € und<br />

mehr<br />

Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />

Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />

36 WE<br />

Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: 1 %<br />

Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />

<strong>Elmshorn</strong>: 3 %<br />

Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Art<br />

ab 1988<br />

7%<br />

1961 - 1978<br />

41%<br />

Öffentlich<br />

gefördert<br />

Freifinanziert<br />

(%)<br />

1950 - 1960<br />

52%<br />

Min. -Durchschnitt -Max.<br />

in Euro/m²<br />

5,01 - 5,01 -5,01<br />

3,17 - 4,88 -7,60<br />

unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />

Sandberg/Flamweg 1998 Sandberg/Flamweg 2004<br />

Sandberg/Flamweg <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />

1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />

+ 6 % + 3 %<br />

2,4


Ergebnisse der Befragung<br />

Mobilität<br />

Probleme/Potenziale<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Sandberg/Flamweg<br />

Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />

Durchschnittliche Zufriedenheit mit <strong>Stadt</strong>teil<br />

Kritik: Hoher Ausländeranteil<br />

<strong>Soziale</strong>s Umfeld<br />

Fehlende Nachbarschaft<br />

Vermüllung/Unruhe<br />

Lob: Kurze Wege/Lage in der <strong>Stadt</strong><br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />

Durchschnittliche Zufriedenheit mit den Wohnungen<br />

Hohe Zufriedenheit mit Grundriss und<br />

Schnitt der Wohnungen<br />

Renovierung der Bäder auffallend häufig<br />

gewünscht<br />

Umzugsabsichten und -motive<br />

Geringe Umzugsabsichten<br />

Dominierende Umzugsgründe<br />

- Arbeitsplatzwechsel<br />

- Umzug ins Eigenheim<br />

- Wohnung zu klein/zu groß<br />

Probleme<br />

Belastung durch Bundesstraße in Richtung<br />

Glücksstadt<br />

Die Haushaltsstruktur ist durch kleine Haushalte<br />

überwiegend älterer Mieter gekennzeichnet;<br />

es fehlen Familien<br />

Modernisierungsbedarf (Bäder)<br />

<br />

Aufgrund der Alterstruktur besteht langfristig<br />

das Problem des Generationswechsels und<br />

damit der Bedarf nach Umbau (größere Wohnungen)<br />

oder Abriss und Neubau<br />

Einseitige Struktur an Wohnungsgrößen; geeignet<br />

für Singles oder Ältere, nicht familienfreundlich<br />

(68 % zwischen 40 und 65 m²)<br />

Hoher Anteil an kleinen Wohnungen<br />

Struktur der befragten Haushalte<br />

Viele kleine Haushalte (insb. 1-Pers.)<br />

Viele Rentnerhaushalte und Singles über<br />

45 Jahre<br />

Wenige Familien<br />

Umzugsthermometer<br />

Potenziale<br />

4 Personen<br />

4%<br />

3 Personen<br />

9%<br />

2 Personen<br />

31%<br />

5 und mehr<br />

Personen<br />

1%<br />

1 Person<br />

55%<br />

Zuzug Wegzug Umzug<br />

Hoher Bestand an Mehrfamilienhäusern in<br />

zentraler Lage zur Innenstadt<br />

Unmittelbare Lage an der Krückau im südlichen<br />

Bereich und <strong>Stadt</strong>randlage im westlichen<br />

Bereich<br />

Infrastruktur mit Alteneinrichtungen, dazwischen<br />

Grünflächen als Potenzial für Erweiterungsmaßnahmen<br />

Positive Entwicklung mit Anstieg der<br />

Bevölkerung um 6 % durch Neubau von<br />

Eigenheimen im nordwestlichen Bereich<br />

Einfamilienhausbereiche sehr innenstadtnah


Perspektiven<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Sandberg/Flamweg<br />

Geringer Teil an öffentlich gefördertem Wohnraum. Empfehlung: In Kooperation mit den Wohnungsunternehmen<br />

Abstimmung der baulichen Maßnahmen und der Verbesserungen im Umfeld<br />

der Wohnanlagen<br />

Programm Inwertsetzung Freiflächen im Rahmen des STEK, Beispiel: Schützenplatz<br />

Modernisierung der Mehrfamilienhäuser aus den 50er Jahren, Rückbau/neubau prüfen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zusammenlegung von Wohnungen<br />

Neubauprojekte für ältere Haushalte (gemeinschaftliches Wohnen)<br />

Neubau/Umbau für Familien als Alternative zum Eigenheim<br />

Bestände in Umstrukturierung: Auf der Uhlenhorst, Gerberstraße<br />

1.815<br />

218


Eckdaten 2004<br />

Charakteristik<br />

Fotos<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Langenmoor/Kaltenweide<br />

Langenmoor/ <strong>Elmshorn</strong><br />

Kaltenweide<br />

Einwohner 6.473 13 % *<br />

Ausländeranteil 4 % 7 %<br />

Wohneinheiten 2.800 12 % *<br />

Einwohner/ 2,3 2,2<br />

Wohneinheit<br />

* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />

Baustruktur: Überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />

Im westlichen Teil Zeilenbauweise.<br />

Lage in der <strong>Stadt</strong>: Nördlich der Innenstadt,<br />

durchzogen von zahlreichen Grünflächen<br />

Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />

3 Schulen<br />

2 Kindertagesstätten<br />

1 Altenheim/Pflegeheim<br />

4 Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />

4 Einrichtungen der Öffentlichen Verwaltung<br />

Wohnungen in:<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

54%<br />

Zeppelinplatz Bereich Danziger Straße<br />

Bereich Philosophenweg Ellerndamm<br />

Einfamilienhäusern<br />

32%<br />

Zweifamilienhäusern<br />

14%


Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />

Bevölkerung<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Langenmoor/Kaltenweide<br />

Anzahl Wohneinheiten: 783<br />

Neue Lübecker<br />

Deutsche Annington<br />

Adlershorst<br />

GEWOGE<br />

Sanierungsstand:<br />

Überwiegend teilsaniert<br />

Monatlich verfügbares Einkommen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

in Prozent<br />

11,8<br />

6,9<br />

in Prozent<br />

0,5<br />

26,9<br />

24,1<br />

unter 500 € 500 bis<br />

999 €<br />

8,6<br />

14,5<br />

25,4<br />

23,0<br />

1.000 bis<br />

1.499 €<br />

52,1<br />

50,1<br />

21,8 21,8<br />

bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />

größer<br />

Langenmoor/Kaltenweide <strong>Elmshorn</strong><br />

16,8<br />

1.500 bis<br />

1.999 €<br />

36,5<br />

30,5<br />

12,5<br />

2.000 bis<br />

2.499 €<br />

Langenmoor/Kaltenweide <strong>Elmshorn</strong><br />

Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />

4,9<br />

2,3<br />

6,5<br />

2.500 € und<br />

mehr<br />

Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />

Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />

181 WE<br />

Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: 7 %<br />

Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />

<strong>Elmshorn</strong>: 14 %<br />

Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Art<br />

Öffentlich<br />

gefördert<br />

ab 1988<br />

2%<br />

Freifinanziert<br />

(%)<br />

1950 - 1960<br />

25%<br />

1961 - 1978<br />

73%<br />

Min. -Durchschnitt -Max.<br />

in Euro/m²<br />

2,97 - 3,46 -4,99<br />

3,87 - 4,85 -5,94<br />

unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />

Langenmoor/Kaltenweide 1998 Langenmoor/Kaltenweide 2004<br />

Langenmoor/Kaltenweide <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />

1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />

- 4 % - 3 %<br />

2,4


Ergebnisse der Befragung<br />

Mobilität<br />

Probleme/Potenziale<br />

Perspektiven<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Langenmoor/Kaltenweide<br />

Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />

Hohe Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil<br />

Lob: Nachbarschaft<br />

Verkehrs-/Stellplatzsituation<br />

Kritik: Abgelegene Lage<br />

Zu wenig Einkaufsmöglichkeiten<br />

Lärmbelastung<br />

Grünflächengestaltung an Gebäuden<br />

Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />

Durchschnittliche Zufriedenheit mit den Wohnungen,<br />

hohe Zufriedenheit mit Grundrissen<br />

Unzufriedenheit mit Hauseingängen, Treppenhäusern,<br />

Heizungen<br />

Wunsch nach Heizungsmodernisierung<br />

Umzugsabsichten und -motive<br />

Durchschnittliche Umzugsbereitschaft<br />

Geringe Bereitschaft, bei Umzug im <strong>Stadt</strong>teil zu<br />

bleiben (unter anderem Wunsch nach Eigenheim<br />

im Grünen)<br />

Gründe: Falsche Wohnungsgröße<br />

Unzufriedenheit mit Wohnung<br />

Probleme<br />

Viele ältere Haushalte, anstehender Generationenwechsel<br />

Teilweise bestehende Unzufriedenheiten mit<br />

den Wohnungen (Ausstattung)<br />

Überdurchschnittliche hohe Wegzugtendenzen<br />

bei Familien (Mehrfamilienhausbestand)<br />

In den Randbereichen teilweise erhebliche<br />

Entfernung zur Innenstadt, Kritik an fehlenden<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

ÖPNV-Anschluss<br />

Struktur der befragten Haushalte<br />

Hauptsächlich Zweipersonenhaushalte (vor<br />

allem Rentner)<br />

Überdurchschnittlich viele Familien<br />

3 Personen<br />

14%<br />

Umzugsthermometer<br />

Modernisierung und Umbau des Mehrfamilienhausbestandes<br />

(vordringlich altengerecht)<br />

Überprüfung Infrastruktur vor dem Hintergrund<br />

der benachbarten Bebbauung Äußere Kaltenweide/<br />

4 Personen<br />

14%<br />

2 Personen<br />

46%<br />

1 Person<br />

26%<br />

Zuzug Wegzug Umzug<br />

Potenziale<br />

Hohe Durchgrünung, Nähe zu Grünzügen


Eckdaten 2004<br />

Charakteristik<br />

Fotos<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Langelohe<br />

Langelohe <strong>Elmshorn</strong><br />

Einwohner 5.618 11 % *<br />

Ausländeranteil 6 % 7 %<br />

Wohneinheiten 2.550 11 % *<br />

Einwohner/ 2,2 2,2<br />

Wohneinheit<br />

* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />

Baustruktur: Mischung von Großstrukturen,<br />

Zeilenbauten und eng stehenden Ein- und Zweifamilienhäusern;<br />

Neubaureserve<br />

Lage in der <strong>Stadt</strong>: Östlich der Innenstadt. Weitläufige,<br />

zusammenhängende Grünflächen<br />

Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />

6 Schulen<br />

2 Kindertagesstätte<br />

2 Altenheime/Pflegeheime<br />

2 Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />

1 Einrichtung der Öffentlichen Verwaltung<br />

1 Krankenhaus<br />

1 Jugendhaus<br />

Wohnungen in:<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

65%<br />

Beethovenstraße Am Fischteich<br />

Am Fischteich Langelohestraße<br />

Einfamilienhäusern<br />

25%<br />

Zweifamilienhäusern<br />

10%


Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />

Bevölkerung<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Langelohe<br />

Anzahl Wohneinheiten: 632<br />

Deutsche Annington<br />

Adlershorst<br />

GEWOGE<br />

Neue Lübecker<br />

Sanierungsstand:<br />

Zum Teil unsaniert<br />

Monatlich verfügbares Einkommen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

in Prozent<br />

6,0<br />

11,8<br />

in Prozent<br />

0,5<br />

14,0<br />

26,9<br />

unter 500 € 500 bis<br />

999 €<br />

18,0<br />

14,5<br />

38,0<br />

25,4<br />

1.000 bis<br />

1.499 €<br />

52,1<br />

48,1<br />

18,0<br />

16,8<br />

1.500 bis<br />

1.999 €<br />

14,0<br />

12,5<br />

2.000 bis<br />

2.499 €<br />

Langelohe <strong>Elmshorn</strong><br />

Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />

33,9<br />

30,5<br />

10,0<br />

6,5<br />

2.500 € und<br />

mehr<br />

bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />

größer<br />

Langelohe <strong>Elmshorn</strong><br />

Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />

Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />

10 WE<br />

Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: unter 1 %<br />

Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />

<strong>Elmshorn</strong>: unter 1 %<br />

Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Art<br />

Öffentlich<br />

gefördert<br />

Freifinanziert<br />

(%)<br />

ab 1988<br />

2%<br />

1961 - 1978<br />

98%<br />

Min. -Durchschnitt -Max.<br />

in Euro/m²<br />

k. A.<br />

3,51 - 5,29 -5,90<br />

unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />

Langelohe 1998 Langelohe 2004 Langelohe <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />

1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />

+ 1 % 0 %<br />

2,4


Ergebnisse der Befragung<br />

Mobilität<br />

Probleme/Potenziale<br />

Perspektiven<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Langelohe<br />

Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />

Durchschnittliche Zufriedenheit mit <strong>Stadt</strong>teil<br />

Kritik: Abgelegene Lage, weite Wege<br />

Parkplatzsituation<br />

Nachbarschaft<br />

Lob: Nähe/Sauberkeit Grünanlagen<br />

Nachbarschaft<br />

Ruhiges Umfeld<br />

Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />

Unterdurchschnittliche Zufriedenheit mit Wohnungen<br />

(Kritik an Bädern, Heizungen und<br />

Balkonen, jedoch nicht an Grundriss/Schnitt)<br />

Hohe Unzufriedenheit mit allen Aspekten des<br />

Wohnhauses, insbesondere Treppenhäusern,<br />

Eingängen, Sicherheit, Nachbarschaft<br />

Sehr großer Wunsch nach Bäderrenovierung,<br />

Verbesserung Sicherheit der Haustür<br />

Umzugsabsichten und -motive<br />

Hohe Bereitschaft zum Verbleib im <strong>Stadt</strong>teil<br />

Dominierende Umzugsgründe<br />

- Unzufriedenheit mit Wohnung<br />

- Wohnung zu teuer<br />

- Umzug ins Eigenheim<br />

Probleme<br />

Hoher Anteil älterer Mieter, absehbarer Generationenwechsel<br />

Hoher Anteil unsanierter Bestände, insbesondere<br />

aus den sechziger Jahren (Ausstattungsdefizite)<br />

Schlechte Anbindung an Innenstadt<br />

Drohende Abwanderung<br />

Struktur der befragten Haushalte<br />

Hauptsächlich Zweipersonenhaushalte<br />

(darunter vor allem Rentner)<br />

Sehr wenige Einpersonenhaushalte<br />

Überdurchschnittlich viele Haushalte mit<br />

Kindern<br />

3 Personen<br />

14%<br />

Umzugsthermometer<br />

Potenziale<br />

4 Personen<br />

12%<br />

5 und mehr<br />

Personen<br />

2%<br />

2 Personen<br />

42%<br />

1 Person<br />

30%<br />

Hohe Durchgrünung, Nähe zum Grünzug mit<br />

zahlreichen Freizeitmöglichkeiten<br />

Nordakademie und Krankenhaus als große<br />

Institutionen im <strong>Stadt</strong>teil<br />

Begehrte Wohngegend: Am Fischteich<br />

Sanierung des Bestandes am Nibelungenring/Beethovenstraße (preisgünstiger Wohnraum)<br />

Überprüfung der Nahversorgung (Nibelungenring, Am Fischteich)<br />

1.815<br />

Zuzug Wegzug Umzug<br />

218


Eckdaten 2004<br />

Charakteristik<br />

Fotos<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Innenstadt<br />

Innenstadt <strong>Elmshorn</strong><br />

Einwohner 6.322 13 % *<br />

Ausländeranteil 21 % 7 %<br />

Wohneinheiten 3.750 16 % *<br />

Einwohner/ 1,7 2,2<br />

Wohneinheit<br />

* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />

Baustruktur: Überwiegend geschlossene<br />

Bebauung<br />

Lage: Zentrale Lage<br />

Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />

3 Schulen / 3 Kindertagesstätten<br />

3 Altenheime/Pflegeheime<br />

6 Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />

7 Einrichtungen der Öffentlichen Verwaltung<br />

1 Altentagesstätte<br />

3 kulturelle Einrichtungen<br />

1 Feuerwehr<br />

Wohnungen in:<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

98%<br />

Alter Markt Schulstraße<br />

Marktstraße Peterstraße<br />

Einfamilienhäusern<br />

Zweifamilienhäusern<br />

1%<br />

1%


Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />

Bevölkerung<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Innenstadt<br />

Anzahl Wohneinheiten: 724<br />

Neue Lübecker<br />

Adlershorst<br />

Sanierungsstand:<br />

Überwiegend unsaniert<br />

Monatlich verfügbares Einkommen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

in Prozent<br />

20,3<br />

11,8<br />

in Prozent<br />

0,5<br />

31,1<br />

26,9<br />

unter 500 € 500 bis<br />

999 €<br />

19,6<br />

14,5<br />

24,3<br />

25,4<br />

1.000 bis<br />

1.499 €<br />

46,0<br />

bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />

größer<br />

Innenstadt <strong>Elmshorn</strong><br />

12,2<br />

52,1<br />

16,8<br />

1.500 bis<br />

1.999 €<br />

31,2<br />

12,5<br />

6,8<br />

2.000 bis<br />

2.499 €<br />

Innenstadt <strong>Elmshorn</strong><br />

Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />

30,5<br />

5,4<br />

3,2<br />

6,5<br />

2.500 € und<br />

mehr<br />

Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />

Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />

373 WE<br />

Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: 10 %<br />

Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />

<strong>Elmshorn</strong>: 28 %<br />

Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1979 - 1987<br />

15%<br />

1961 - 1978<br />

61%<br />

Art<br />

Öffentlich<br />

gefördert<br />

Freifinanziert<br />

(%)<br />

ab 1988<br />

0%<br />

1950 - 1960<br />

24%<br />

Min. -Durchschnitt -Max.<br />

in Euro/m²<br />

3,93 - 4,77 -6,00<br />

3,50 - 4,95 -10,00<br />

unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />

Innenstadt 1998 Innenstadt 2004 Innenstadt <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />

1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />

- 2 % - 2 %<br />

2,4


Ergebnisse der Befragung<br />

Mobilität<br />

Probleme/Potenziale<br />

Perspektiven<br />

Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />

<strong>Stadt</strong>teilprofil Innenstadt<br />

Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />

Überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit mit<br />

dem <strong>Stadt</strong>teil<br />

Lob: Zentrale Lage, Einkaufsmöglichkeiten<br />

Kritik: Fehlende Nachbarschaft<br />

Zu wenig Grünanlagen<br />

Lärmbelastung Verkehr/Gewerbe<br />

Geringe Sauberkeit<br />

Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />

Sehr hohe Zufriedenheit mit den Wohnungen<br />

und den Gebäuden, insbesondere mit<br />

- Bädern<br />

- Schallisolierung<br />

- Grundrissen<br />

Teilweise Kritik: Verschmutzte, renovierungsbedürftige<br />

Treppenhäuser<br />

Umzugsabsichten und -motive<br />

Durchschnittliche Umzugsabsichten bei den<br />

befragten Haushalten bei hoher Bereitschaft<br />

zum Verbleib im <strong>Stadt</strong>teil<br />

Dominierende Umzugsgründe<br />

- Unzufriedenheit mit Wohnungen (Größe,<br />

Miethöhe, Qualität)<br />

Probleme<br />

Emissionsbelastung durch Verkehr und<br />

Gewerbe<br />

Teilweise Stellplatzmangel für Anwohner<br />

Wenige wohnungsnahe Grün- und Erholungsflächen<br />

Teilweise sanierungsbedürftige Gebäude<br />

Teilweise keine optimale, identitätsstiftende<br />

<strong>Stadt</strong>gestalt (gestalterische Mängel insbesondere<br />

im Bahnhofsbereich)<br />

Verbesserung der <strong>Stadt</strong>gestalt im Rahmen des<br />

STEK (z.B. Buttermarkt, nordöstliche Innenstadt,<br />

Kibek-Hochhaus, Hafen)<br />

Wohnungsangebote für Studenten<br />

Altengerechte Sanierung der Bestände<br />

<br />

<br />

Neubau von Komfortwohnungen<br />

Struktur der befragten Haushalte<br />

Überwiegend Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />

Kaum Familien<br />

Umzugsthermometer<br />

Potenziale<br />

Wohnstandort in zentraler Lage mit guter<br />

Infrastruktur<br />

Gastronomische und kulturelle Angebote<br />

Gute Anbindung an den ÖPNV<br />

<br />

<br />

5 und mehr<br />

Personen<br />

4 Personen<br />

1%<br />

3%<br />

3 Personen<br />

9%<br />

2 Personen<br />

38%<br />

1 Person<br />

49%<br />

Zuzug Wegzug Umzug<br />

Überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit mit<br />

dem <strong>Stadt</strong>teil bei den befragten Haushalten<br />

Aufgrund der zentralen Lage guter Wohnstandort<br />

für ältere Menschen sowie Berufstätige<br />

ohne Kinder<br />

Teilweise attraktive alte Bausubstanz<br />

Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung im Zusammenhang<br />

mit der verkehrlichen Neustrukturierung<br />

in <strong>Elmshorn</strong><br />

damit Steigerung der Wohnqualität (Lärmverminderung)<br />

Aufwertung der Innenstadt durch kulturelle,<br />

gastronomische Angebot sowie durch Magnete<br />

im Einzelhandel


Anhang A<br />

Ergebnisse der Haushaltsbefragung


- A1 -<br />

Anhang A Ergebnisse der Haushaltsbefragung<br />

A.1 Methodik<br />

Enge Kooperation<br />

mit der Wohnungswirtschaft<br />

Sechs Schwerpunktstadtteile<br />

Die Untersuchung basiert auf einer schriftlichen Befragung<br />

von Mieterhaushalten, die zum Jahresende 2004<br />

durchgeführt wurde. Durch die Mitwirkung der Wohnungswirtschaft<br />

wurde die Haushaltsbefragung im Rahmen<br />

des Wohnraumversorgungskonzepts auf die Bestände<br />

der NEUEN LÜBECKER, der ADLERSHORST<br />

und der EMV Immobilienmanagement GmbH in <strong>Elmshorn</strong><br />

ausgeweitet. Insgesamt wurden damit 3.724 <strong>Elmshorn</strong>er<br />

Haushalte in zehn <strong>Stadt</strong>teilen angeschrieben und<br />

um die Beantwortung des Fragebogens gebeten.<br />

Sechs Schwerpunktstadtteile standen im Mittelpunkt der<br />

Befragung:<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

Innenstadt<br />

Klostersande<br />

Köhnholz<br />

Langelohe<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

Abb. A1 Eckdaten der Haushaltsbefragung<br />

Innenstadt<br />

Brutto-Stichprobe<br />

638 beantwortete<br />

Fragebögen (17 %)<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

3.724<br />

Regionale Auswertung<br />

- 6 Schwerpunktstadtteile<br />

- 2 Schwerpunktgebiete<br />

© GEWOS


- A2 -<br />

638 Fragebögen Ingesamt flossen 638 beantwortete Fragebögen in die<br />

Ergebnisse ein. Einen Überblick über den Rücklauf in<br />

den einzelnen <strong>Stadt</strong>teilen gibt Abbildung A2.<br />

Abb. A2 Antworten nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Schwerpunktgebiet Klostersande<br />

Standardisierter<br />

Fragebogen<br />

Inhalte der<br />

Befragung<br />

Klostersande<br />

Sandberg /Flamweg<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

Langenmoor / Kaltenweide<br />

Innenstadt<br />

Langelohe<br />

Köhnholz<br />

Lieth<br />

Sibirien<br />

Papenhöhe<br />

Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong><br />

0,5<br />

0,5<br />

1,7<br />

2,5<br />

8,9<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

in Prozent aller Befragten<br />

(Schwerpunktgebiete: in Prozent aller Befragten im jeweiligen <strong>Stadt</strong>teil)<br />

© GEWOS<br />

13,3<br />

14,3<br />

14,1<br />

19,4<br />

18,8<br />

20,1<br />

21,7<br />

0 5 10 15 20 25<br />

Für die Befragung hat GEWOS einen vierseitigen Fragebogen<br />

entwickelt, der für die Befragungen in den Unternehmensbeständen<br />

noch um zwei Seiten erweitert<br />

wurde. Um die Beantwortung der Fragen zu erleichtern,<br />

wurden in vielen Fällen detaillierte Antwortmöglichkeiten<br />

vorgegeben. Bei ausgewählten Fragen wurde darüber<br />

hinaus bewusst eine offene Fragestellung gewählt, um<br />

die Ergebnisse nicht zu beeinflussen.<br />

Folgende Themenbereiche wurden abgefragt:<br />

Zufriedenheit der Mieter mit ihren Wohnungen, ihrem<br />

unmittelbaren Wohnumfeld und ihrem <strong>Stadt</strong>teil<br />

Verbesserungswünsche der Mieter an der Wohnung,<br />

dem Wohnhaus, dem Wohnumfeld und der Wohnsituation<br />

allgemein (teilweise nur in der Unternehmensbefragung)


- A3 -<br />

A.2 Strukturmerkmale der Befragten<br />

A.2.1 Haushaltsgrößen<br />

Überwiegend Ein-<br />

und Zweipersonenhaushalte<br />

Durchschnittlich<br />

zwei Personen pro<br />

Haushalt<br />

Bei den befragten Haushalten in <strong>Elmshorn</strong> handelt es<br />

sich vorwiegend um kleine Haushalte mit ein oder zwei<br />

Personen. Sie machen allein rund 77 % der befragten<br />

Haushalte aus (vgl. Abb. A3). Der Anteil der Ein- und<br />

Zweipersonenhaushalte in <strong>Elmshorn</strong> (gesamt) beträgt<br />

rund 71 % und ist damit geringer als jener bei der Befragung.<br />

Der Unterschied zur gesamtstädtischen Struktur<br />

ergibt sich dadurch, dass keine Haushalte im Eigentum<br />

befragt wurden, die tendenziell größer sind.<br />

Die durchschnittliche Haushaltsgröße in den befragten<br />

Mieterhaushalten liegt bei 2,0 Personen je Haushalt<br />

(<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>: 2,1).<br />

Abb. A3 Haushaltsgrößenstruktur der befragten Haushalte<br />

Durchschnittliche Haushaltsgröße im Geschoßwohnungsbau<br />

Gesamtstadt: 2,0<br />

1 Pers.<br />

2 Pers.<br />

3 Pers.<br />

4 Pers.<br />

5 Pers.<br />

6 u. m. Pers.<br />

1,4<br />

0,5<br />

8,3<br />

12,6<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

37,6<br />

0 10 20 30 40<br />

in Prozent aller Befragten<br />

39,6<br />

© GEWOS


- A4 -<br />

A.2 Strukturmerkmale der Befragten<br />

A.2.1 Haushaltsgrößen<br />

Überwiegend Ein-<br />

und Zweipersonenhaushalte<br />

Durchschnittlich<br />

zwei Personen pro<br />

Haushalt<br />

Bei den befragten Haushalten in <strong>Elmshorn</strong> handelt es<br />

sich vorwiegend um kleine Haushalte mit ein oder zwei<br />

Personen. Sie machen allein rund 77 % der befragten<br />

Haushalte aus (vgl. Abb. A3). Der Anteil der Ein- und<br />

Zweipersonenhaushalte in <strong>Elmshorn</strong> (gesamt) beträgt<br />

rund 71 % und ist damit geringer als jener bei der Befragung.<br />

Der Unterschied zur gesamtstädtischen Struktur<br />

ergibt sich dadurch, dass keine Haushalte im Eigentum<br />

befragt wurden, die tendenziell größer sind.<br />

Die durchschnittliche Haushaltsgröße in den befragten<br />

Mieterhaushalten liegt bei 2,0 Personen je Haushalt<br />

(<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>: 2,1).<br />

Abb. A3 Haushaltsgrößenstruktur der befragten Haushalte<br />

Durchschnittliche Haushaltsgröße im Geschoßwohnungsbau<br />

Gesamtstadt: 2,0<br />

d<br />

c a<br />

c<br />

c<br />

d<br />

b<br />

b<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

1 Pers.<br />

2 Pers.<br />

3 Pers.<br />

4 Pers.<br />

5 Pers.<br />

6 u. m. Pers.<br />

1,4<br />

0,5<br />

8,3<br />

12,6<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

37,6<br />

0 10 20 30 40<br />

in Prozent aller Befragten<br />

39,6<br />

© GEWOS


Viele Singlehaushalte<br />

in<br />

Sandberg/Flamweg<br />

und der Innenstadt<br />

- A5 -<br />

Die <strong>Stadt</strong>teile Sandberg/Flamweg und Innenstadt sind<br />

durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Einpersonenhaushalten<br />

geprägt (vgl. Abb. A4). Bei rund der<br />

Hälfte aller Haushalte handelt es sich hier um Single-<br />

Haushalte.<br />

Abb. A4 Haushaltsgrößen nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />

1-Personen-<br />

Haushalt<br />

2-Personen-<br />

Haushalt<br />

3-Personen-<br />

Haushalt<br />

4-Personen-<br />

Haushalt<br />

5 u. m.-<br />

Personen-<br />

Haushalt<br />

Gesamt<br />

40 %<br />

38 %<br />

13 %<br />

8 %<br />

1 %<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

18 %<br />

37 %<br />

21 %<br />

16 %<br />

8 %<br />

SG<br />

<strong>Hainholz</strong>*<br />

25 %<br />

56 %<br />

0 %<br />

13 %<br />

6 %<br />

* Verminderte Aussagekraft, Feldbesetzung gering<br />

ST=Schwerpunktstadtteil<br />

SG=Schwerpunktgebiet<br />

Größere Haushalte<br />

in <strong>Hainholz</strong> und<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

49 %<br />

38 %<br />

9 %<br />

3 %<br />

1 %<br />

A.2.2 Haushalts- und Altersstruktur<br />

Viele Rentner-<br />

Haushalte<br />

ST<br />

Klostersande<br />

48 %<br />

38 %<br />

9 %<br />

5 %<br />

-<br />

SG<br />

Kloster-<br />

Sande*<br />

47 %<br />

41 %<br />

6 %<br />

6 %<br />

-<br />

ST<br />

Langelohe<br />

30 %<br />

42 %<br />

14 %<br />

12 %<br />

2 %<br />

ST<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

26 %<br />

45 %<br />

14 %<br />

14 %<br />

-<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg<br />

/ Flamweg<br />

55 %<br />

31 %<br />

9 %<br />

4 %<br />

1 %<br />

© GEWOS<br />

Einen geringen Anteil an Einpersonenhaushalten weisen<br />

dagegen die Bestände in den <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Hainholz</strong> und<br />

Langenmoor/Kaltenweide auf. In diesen <strong>Stadt</strong>teilen<br />

wohnen vermehrt größere Haushalte.<br />

Die Mieterschaft der befragten Haushalte ist in erheblichem<br />

Maße durch Rentnerhaushalte (inklusive Haushalte<br />

mit Personen im Vorruhestand) geprägt. Der Anteil<br />

der Rentnerhaushalte an allen befragten Haushalten<br />

beträgt 34 % (vgl. Abb. A5). Besonders hoch ist der Anteil<br />

der Rentnerhaushalte in der Innenstadt und in Sandberg/Flamweg<br />

(45 %).


- A6 -<br />

Abb. A5 Haushaltsstruktur nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Rentner-Einpers.haushalte<br />

Rentner-Zweipers.haushalte<br />

Junge Single (


- A7 -<br />

Abb. A6 Altersstruktur der Befragten<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

in Prozent<br />

5,7%<br />

unter 6<br />

Jahre<br />

A.2.3 Sozialstruktur<br />

Rund ein Drittel der<br />

Mieter erwerbstätig<br />

17 ,2 %<br />

6 bis 19<br />

Jahre<br />

11,5 %<br />

20 bis 29<br />

Jahre<br />

20,3%<br />

30 bis 44<br />

Jahre<br />

Haushaltsbefragung<br />

23,8%<br />

45 bis 64<br />

Jahre<br />

21,4%<br />

65 J. und<br />

älter<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Rund ein Drittel aller bei der Befragung erfassten Personen,<br />

die Angaben zu ihrer derzeitigen Tätigkeit machten,<br />

sind erwerbstätig. 18 % der Befragten sind Angestellte<br />

bzw. Beamte, 16 % Arbeiter und lediglich 1 % Selbständige<br />

(vgl. Abb. A7). Entsprechend dem großen Anteil an<br />

Rentnerhaushalten gaben rund 34 % der befragten Mieter<br />

an, entweder Rentner oder im Vorruhestand zu sein.<br />

Rund 11 % der Mieter sind derzeit erwerbslos oder arbeitssuchend.


Abb. A7 Art der Beschäftigung<br />

Rentner/Vorruhestand<br />

Angestellter/Beamter<br />

Arbeiter<br />

Arbeitssuchend<br />

Ausbildung/Studium<br />

Hausfrau<br />

Erwerbslos<br />

Mutterschafts-/Erziehungsurlaub<br />

40 % mit<br />

abgeschlossener<br />

Berufsausbildung<br />

Selbständiger<br />

ABM/Umschulung<br />

38 % der Haushalte<br />

mit weniger als<br />

1.000 Euro/Monat<br />

Haushaltseinkommen<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

- A8 -<br />

8<br />

8<br />

8<br />

in Prozent<br />

16<br />

18<br />

34<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

© GEWOS<br />

Von den 828 Personen, die zu ihrem Ausbildungsstand<br />

Aussagen machten, gaben 40 % als höchsten Ausbildungsstand<br />

eine abgeschlossene Berufsaufbildung<br />

(Lehre, Berufs-/Handelsschule) an. Lediglich 7 % haben<br />

einen (Fach-)Hochschulabschluss, weitere 6 % einen<br />

Fachschulabschluss. 19 % der Haushaltsmitglieder, zu<br />

denen Angaben vorliegen, gaben als höchsten Ausbildungsstand<br />

einen Haupt- und Realschulabschluss an,<br />

weitere 6 % die allgemeine Hochschulreife (Abitur).<br />

18 % befinden sich noch in der Ausbildung (Schule/Lehre).<br />

566 der 643 befragten Haushalte machte Angaben zu<br />

ihrem monatlich verfügbaren Haushaltsnettoeinkommen.<br />

Nach eigenen Angaben verfügen rund 38 % der Haushalte<br />

über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen<br />

unter 1.000 Euro (vgl. Abb. A8). In den <strong>Stadt</strong>teilen Innenstadt,<br />

Klostersande und Sandberg/Flamweg liegt der<br />

Anteil der Haushalte, die weniger als 1.000 Euro zur<br />

Verfügung haben, sogar über 40 bzw. 50 %. Im Schwerpunktgebiet<br />

<strong>Hainholz</strong> hingegen gaben lediglich 13 % an


- A9 -<br />

unter 1.000 Euro/Monat Haushaltsnettoeinkommen zur<br />

Verfügung zu haben.<br />

Abb. A8 Einkommensstruktur nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Unter 500 €<br />

500 bis 999 €<br />

1.000 bis 1.499 €<br />

1.500 bis 1.999 €<br />

2.000 bis 2.499 €<br />

2.500 € und mehr<br />

Gesamt<br />

12 %<br />

27 %<br />

26 %<br />

17 %<br />

13 %<br />

7 %<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

17 %<br />

17 %<br />

23 %<br />

19 %<br />

15 %<br />

9 %<br />

SG<br />

<strong>Hainholz</strong>*<br />

7 %<br />

6 %<br />

47 %<br />

7 %<br />

27 %<br />

6 %<br />

* Verminderte Aussagekraft, Feldbesetzung gering<br />

A.2.4 Wohndauer<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

20 %<br />

31 %<br />

24 %<br />

12 %<br />

7 %<br />

5 %<br />

ST<br />

Klostersande<br />

8 %<br />

33 %<br />

25 %<br />

17 %<br />

12 %<br />

5 %<br />

SG<br />

Kloster-<br />

Sande*<br />

13 %<br />

50 %<br />

6 %<br />

25 %<br />

-<br />

6 %<br />

ST<br />

Langelohe<br />

6 %<br />

14 %<br />

38 %<br />

18 %<br />

14 %<br />

10 %<br />

ST<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

7 %<br />

24 %<br />

23 %<br />

22 %<br />

22 %<br />

2 %<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg/<br />

Flamweg<br />

15 %<br />

31 %<br />

24 %<br />

14 %<br />

7 %<br />

8 %<br />

© GEWOS<br />

Viele Neumieter Über 40 % der befragten Haushalte sind seit dem Jahr<br />

2000 in ihre Wohnung gezogen (vgl. Abb. A9). Entsprechend<br />

dem hohen Anteil an älteren Haushalten ist der<br />

Anteil an Mietern, die vor 1980 in ihre jetzige Wohnung<br />

gezogen sind mit ca. 20 % sehr hoch.<br />

... insbesondere in<br />

Klostersande und<br />

Sandberg/Flamweg<br />

Auffällig ist der hohe Neumieteranteil in Klostersande<br />

und Sandberg/Flamweg, wohingegen in Langenmoor/Kaltenweide<br />

nur wenige nach 1999 eingezogene<br />

Mieter wohnen (vgl. Abb. A10).


Abb. A9 Wohndauer<br />

Einzug seit 2003<br />

Einzug 2000 bis 2002<br />

Einzug in den 90er<br />

Jahren<br />

Einzug in den 80er<br />

Jahren<br />

Einzug in den 70er<br />

Jahren<br />

Einzug vor 1970<br />

- A10 -<br />

7,9<br />

12,3<br />

13,7<br />

0 10 20<br />

20,9<br />

Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />

Abb. A10 Wohndauer nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Einzug seit 2003<br />

Einzug 2000 bis<br />

2002<br />

Einzug in den<br />

90er Jahren<br />

Einzug in den<br />

80er Jahren<br />

Einzug in den<br />

70er Jahren<br />

Einzug vor 1970<br />

Gesamt<br />

21 %<br />

22 %<br />

23 %<br />

14 %<br />

12 %<br />

8 %<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

17 %<br />

24 %<br />

28 %<br />

17 %<br />

12 %<br />

2 %<br />

SG<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

12 %<br />

44 %<br />

13 %<br />

6 %<br />

19 %<br />

6 %<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

24 %<br />

17 %<br />

28 %<br />

15 %<br />

14 %<br />

2 %<br />

ST<br />

Klostersande<br />

30 %<br />

19 %<br />

21 %<br />

9 %<br />

9 %<br />

12 %<br />

SG<br />

Klostersande<br />

6 %<br />

24 %<br />

18 %<br />

23 %<br />

6 %<br />

23 %<br />

ST<br />

Langelohe<br />

16 %<br />

36 %<br />

21 %<br />

5 %<br />

11 %<br />

11 %<br />

22<br />

23,1<br />

ST<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

13 %<br />

15 %<br />

24 %<br />

20 %<br />

14 %<br />

14 %<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg<br />

/ Flamweg<br />

20 %<br />

28 %<br />

21 %<br />

13 %<br />

10 %<br />

8 %<br />

© GEWOS


A.3 Wohnzufriedenheit<br />

- A11 -<br />

Im Rahmen der Haushaltsbefragung <strong>Elmshorn</strong> wurden<br />

die Mieterhaushalte gefragt, wie zufrieden sie mit ihren<br />

Wohnungen, ihren Wohngebäuden, ihrem Wohnumfeld<br />

und ihrem <strong>Stadt</strong>teil sind. Die Ergebnisse dieser Wohnzufriedenheitsabfrage<br />

erlauben wesentliche Rückschlüsse<br />

auf vorliegende Mängel und Defizite in den Beständen<br />

bzw. in den <strong>Stadt</strong>teilen. Zufriedene Mieter sind Mieter,<br />

die tendenziell länger in ihren Wohnungen und ihrem<br />

<strong>Stadt</strong>teil verbleiben, als unzufriedene Mieter, es sei<br />

denn, die berufliche, finanzielle oder familiäre Situation<br />

erfordern einen Umzug. Insbesondere die Zufriedenheit<br />

mit dem <strong>Stadt</strong>teil ist ein wichtiger Indikator für die <strong>Stadt</strong>,<br />

in welchen <strong>Stadt</strong>teilen gezielte Aufwertungsmaßnahmen<br />

durchgeführt werden müssen.<br />

A.3.1 Zufriedenheit mit den Wohnungen und den Wohngebäuden<br />

Unterschiedliche<br />

Bewertung der<br />

Wohnungsmerkmale<br />

Hohe Zufriedenheit<br />

mit der Wohnungsgröße<br />

und dem<br />

Schnitt<br />

Die Bewertung einzelner Ausstattungsmerkmale bzw.<br />

Aspekte der Wohnung zeigt, dass die befragten Mieter<br />

mit den einzelnen Merkmalen in unterschiedlichem Maße<br />

zufrieden sind (vgl. Abb. A11).<br />

Mit einem Anteil von rund 90 % sehr zufriedener bzw.<br />

zufriedener Mieter ergibt sich die höchste Zufriedenheit<br />

bei der Bewertung der Wohnungsgröße und des Grundrisses<br />

der Wohnung. Eine vergleichsweise hohe Unzufriedenheit<br />

besteht dagegen mit den Bädern und den<br />

Balkons/Terrassen. Die höchste Unzufriedenheit besteht<br />

mit der Schallisolierung. Ähnliche Ergebnisse konnte<br />

GEWOS auch in anderen Städten feststellen. In den<br />

Ergebnissen spiegelt sich auch die Baualtersstruktur<br />

wider. Gerade in den unsanierten Beständen der fünfziger<br />

Jahre besteht mit den einzelnen Merkmalen der<br />

Wohnungen, insbesondere der Bäder, eine deutlich höhere<br />

Unzufriedenheit als in den neueren Beständen.


- A12 -<br />

Abb. A11 Zufriedenheit mit der Wohnung<br />

Gesamtergebnis<br />

Heizung<br />

Schallisolierung<br />

Bad<br />

Balkon / Terrasse<br />

Größe der Wohnung<br />

Grundriss der Wohnung<br />

9<br />

15<br />

19<br />

18<br />

24<br />

24<br />

50<br />

55<br />

60<br />

61<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden<br />

Abb. A12 Zufriedenheit mit der Wohnung<br />

nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />

Anteil zufriedener und sehr zufriedener Mieter<br />

Grundriss der<br />

Wohnung<br />

Größe der<br />

Wohnung<br />

Balkon/ Terrasse<br />

Heizung<br />

Bad<br />

Schallisolierung<br />

* Feldbesetzung gering<br />

Gesamt<br />

90 %<br />

90 %<br />

79 %<br />

79 %<br />

70 %<br />

59 %<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

90 %<br />

89 %<br />

79 %<br />

71 %<br />

64 %<br />

53 %<br />

SG<br />

<strong>Hainholz</strong>*<br />

77 %<br />

75 %<br />

70 %<br />

54 %<br />

29 %<br />

58 %<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

90 %<br />

86 %<br />

87 %<br />

87 %<br />

85 %<br />

83 %<br />

ST<br />

Klostersande<br />

84 %<br />

86 %<br />

85 %<br />

77 %<br />

69 %<br />

46 %<br />

66<br />

66<br />

SG<br />

Kloster-<br />

Sande*<br />

67 %<br />

75 %<br />

80 %<br />

41 %<br />

53 %<br />

50 %<br />

25<br />

96 %<br />

64 %<br />

68 %<br />

56 %<br />

21<br />

ST<br />

Langelohe<br />

94 %<br />

52 %<br />

16<br />

15<br />

16<br />

9<br />

9<br />

93 %<br />

91 %<br />

75 %<br />

80 %<br />

71 %<br />

57 %<br />

9<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

5<br />

6<br />

ST<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

1<br />

1<br />

© GEWOS<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg<br />

/ Flamweg<br />

90 %<br />

92 %<br />

79 %<br />

83 %<br />

75 %<br />

66 %<br />

© GEWOS


Hohe Unzufriedenheit<br />

in den Schwerpunktgebieten<br />

Durchschnittlich<br />

hohe Zufriedenheit<br />

mit der Nachbarschaft<br />

- A13 -<br />

Besonders unzufrieden mit den einzelnen Aspekten ihrer<br />

Wohnung sind die Mieter in den beiden Schwerpunktgebieten,<br />

wogeben bei den Mietern in der Innenstadt eine<br />

auffällig hohe Zufriedenheit besteht (vgl. Abb. A12).<br />

Die Zufriedenheit mit dem Wohnhaus wurde lediglich im<br />

Rahmen der Unternehmensbefragungen abgefragt. Bei<br />

der Bewertung einzelner Merkmale der Wohngebäude<br />

unterscheiden sich die Ergebnisse nicht so sehr wie bei<br />

der Bewertung einzelner Wohnungsmerkmale. Die<br />

höchste Zufriedenheit besteht mit der Hausgemeinschaft<br />

bzw. der Nachbarschaft. Mit dieser sind immerhin 79 %<br />

der Mieter zufrieden oder sehr zufrieden (vgl. Abb. A13).<br />

Dies ist ein Ergebnis, das deutlich besser ist, als in vielen<br />

anderen Beständen, in denen GEWOS Wohnzufriedenheitsbefragungen<br />

durchgeführt hat. Unterdurchschnittlich<br />

fällt die Zufriedenheit mit der Nachbarschaft/Hausgemeinschaft<br />

allerdings in den Beständen<br />

des <strong>Stadt</strong>teils Langelohe aus (vgl. Abb. A14).<br />

Abb. A13 Zufriedenheit mit dem Wohnhaus<br />

Gesamtergebnis<br />

Nachbarschaft /<br />

Hausgemeinschaft<br />

Sicherheit<br />

Treppenhaus<br />

Hauseingang<br />

Sauberkeit / Ordnung<br />

10<br />

13<br />

13<br />

11<br />

17<br />

55<br />

57<br />

63<br />

60<br />

62<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

sehr zufrieden zufrieden weniger zufrieden unzufrieden<br />

22<br />

22<br />

19<br />

19<br />

16<br />

8<br />

8<br />

10<br />

10<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

5<br />

© GEWOS


Beurteilung der<br />

Sicherheit ähnlich<br />

wie bei anderen<br />

Unternehmen<br />

Erhöhte<br />

Unzufriedenheit mit<br />

der Sauberkeit ...<br />

... und mit den<br />

Hauseingängen<br />

- A14 -<br />

Mit der Sicherheit sind insgesamt 73 % der Mieter zufrieden<br />

oder sehr zufrieden. Vergleichbare Ergebnisse<br />

konnte GEWOS auch bei anderen Wohnzufriedenheitsbefragungen<br />

feststellen.<br />

Eine im Vergleich zu anderen Befragungen erhöhte Unzufriedenheit<br />

zeigt bei der Beurteilung der Sauberkeit<br />

und Ordnung in den Wohngebäuden festgestellt werden.<br />

Hier beträgt der Anteil zufriedener und sehr zufriedener<br />

Mieter lediglich 68 %. In den Beständen der <strong>Stadt</strong>teile<br />

<strong>Hainholz</strong> und Langelohe werden diese Aspekte besonders<br />

bemängelt, während in Klostersande eine überdurchschnittlich<br />

hohe Zufriedenheit mit der Sauberkeit<br />

und Ordnung besteht.<br />

Eine ebenso geringe Zufriedenheit in Bezug auf die<br />

Wohngebäude zeigt sich bei der Beurteilung der<br />

Hauseingänge. Insbesondere in den Beständen Langelohe<br />

und Langenmoor/Kaltenweide besteht eine vergleichsweise<br />

hohe Unzufriedenheit mit diesem Merkmal.<br />

Abb. A14 Zufriedenheit mit dem Wohnhaus<br />

nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Nachbarschaft/<br />

Hausgemeinschaft<br />

Treppenhaus<br />

Sicherheit<br />

Hauseingang<br />

Sauberkeit/<br />

Ordnung<br />

Gesamt<br />

79 %<br />

73 %<br />

73 %<br />

68 %<br />

68 %<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

79 %<br />

83 %<br />

63 %<br />

76 %<br />

60 %<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

80 %<br />

76 %<br />

80 %<br />

74 %<br />

64 %<br />

ST<br />

Klostersande<br />

82 %<br />

74 %<br />

77 %<br />

79 %<br />

77 %<br />

ST<br />

Langelohe<br />

65 %<br />

57 %<br />

64 %<br />

43 %<br />

58 %<br />

ST<br />

Langenmoor/<br />

Kaltenweide<br />

82 %<br />

69 %<br />

73 %<br />

55 %<br />

71 %<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg /<br />

Flamweg<br />

78 %<br />

65 %<br />

72 %<br />

62 %<br />

68 %<br />

© GEWOS


A.3.2 Modernisierungswünsche<br />

52 % der Haushalte<br />

mit Modernisierungswünschen<br />

Modernisierung der<br />

Bäder gewünscht<br />

- A15 -<br />

52 % der befragten Haushalte nutzten die Möglichkeit,<br />

im Rahmen einer offenen Frage Modernisierungswünsche<br />

anzugeben.<br />

Am häufigsten ist der Wunsch nach einer Badmodernisierung<br />

(37 %). Weitere 16 % wünschen sich eine Renovierung<br />

der Küche. Abbildung 52 gibt einen Überblick<br />

über die Modernisierungswünsche differenziert nach<br />

<strong>Stadt</strong>teilen, die deutliche Unterschiede in den Sanierungswünschen<br />

erkennen lässt.<br />

Abb. A15 Modernisierungswünsche nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Renovierung Bad<br />

Renovierung Küche/<br />

Treppe/ Flur<br />

Balkon<br />

Sicherheit Haustür/<br />

Gegensprechanlage<br />

Hellhörigkeit/ bessere<br />

Schalisolierung<br />

Neue Heizung<br />

Müllentsorgung neu<br />

organisieren<br />

Gesamt<br />

37 %<br />

16 %<br />

13 %<br />

10 %<br />

3 %<br />

3 %<br />

1 %<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

45 %<br />

13 %<br />

13 %<br />

8 %<br />

-<br />

4 %<br />

-<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

23 %<br />

26 %<br />

14 %<br />

2 %<br />

5 %<br />

2 %<br />

5 %<br />

ST<br />

Klostersande<br />

19 %<br />

19 %<br />

19 %<br />

12 %<br />

9 %<br />

2 %<br />

-<br />

ST<br />

Langelohe*<br />

55 %<br />

10 %<br />

7 %<br />

17 %<br />

-<br />

-<br />

-<br />

ST<br />

Langenmoor/<br />

Kaltenweide<br />

32 %<br />

28 %<br />

8 %<br />

11 %<br />

6 %<br />

2 %<br />

-<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg /<br />

Flamweg<br />

44 %<br />

6 %<br />

14 %<br />

11 %<br />

2 %<br />

6 %<br />

2 %<br />

© GEWOS


- A16 -<br />

A.4 Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil und dem Wohnumfeld<br />

A.4.1 Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil<br />

Geringe Zufriedenheit<br />

im <strong>Hainholz</strong><br />

Insgesamt sind 83 % der befragten Mieter der Haushaltsbefragung<br />

zufrieden mit ihrem <strong>Stadt</strong>teil. Besonders<br />

hoch ist die Zufriedenheit bei den Mietern in Köhnholz<br />

und Langenmoor/Kaltenweide (>98 %). Besonders niedrig<br />

ist die Zufriedenheit dagegen in <strong>Hainholz</strong>, insbesondere<br />

bei den Mietern im Schwerpunktgebiet.<br />

Abb. A16 Anteil der mit dem <strong>Stadt</strong>teil zufriedenen Mieter<br />

Gesamtstadt: 83 %<br />

++<br />

+<br />

++<br />

++<br />

++<br />

+<br />

++<br />

_<br />

__<br />

+<br />

++<br />

+<br />

_<br />

__


- A17 -<br />

Tabelle A1: Anteil der mit dem <strong>Stadt</strong>teil zufriedenen Mieter<br />

Bereich Anteil in %<br />

Schwerpunktstadtteile:<br />

- <strong>Hainholz</strong> 45 %<br />

- Innenstadt 92 %<br />

- Klostersande 90 %<br />

- Langelohe 85 %<br />

- Langenmoor/Kaltenweide 99 %<br />

- Sandberg/Flamweg 87 %<br />

Schwerpunktgebiete:<br />

- <strong>Hainholz</strong> 13 %<br />

- Klostersande 77 %<br />

Gesamt 83 %<br />

Haushalte mit<br />

Kindern tendenziell<br />

unzufriedener<br />

Unterschiedliche<br />

Gründe für<br />

Beurteilung des<br />

<strong>Stadt</strong>teils<br />

© GEWOS<br />

Differenziert nach Haushaltstypen liegt die Zufriedenheit<br />

mit dem <strong>Stadt</strong>teil bei Rentnerhaushalten mit 87 % deutlich<br />

höher als bei anderen Haushaltstypen. Unterdurchschnittlich<br />

fällt die Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil mit<br />

80 % bei den Haushalten mit Kindern und den Mehrpersonenhaushalten<br />

ohne Kindern aus.<br />

Die Befragten hatten die Möglichkeit, im Rahmen einer<br />

offenen Frage ihre Gründe für die Zufriedenheit bzw.<br />

Unzufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil darzustellen. Zumeist<br />

wurde die hohe Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil mit der<br />

zentralen Lage bzw. mit dem ruhigen Umfeld begründet.<br />

Die Ergebnisse spiegeln die unterschiedlichen Qualitäten<br />

der <strong>Stadt</strong>teile wider (vgl. Abb. A17). Aufgrund der<br />

zumeist hohen Zufriedenheit mit den <strong>Stadt</strong>teilen wurden<br />

nur wenige Unzufriedenheitsgründe genannt. Zumeist<br />

wurden der hohe Ausländeranteil, das negative soziale<br />

Umfeld und die Vermüllung bemängelt, insbesondere in<br />

<strong>Hainholz</strong>.


- A18 -<br />

Abb. A17 Gründe für die Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil<br />

nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />

Anteil der des jeweiligen Grundes an allen genannten Gründen<br />

Ruhiges Umfeld<br />

Kurze Wege/ zentrale<br />

Lage<br />

Grünanlagen/ Nähe<br />

zu Parks<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Nachbarschaft<br />

* Feldbesetzung gering<br />

Gesamt<br />

46 %<br />

43 %<br />

14 %<br />

12 %<br />

12 %<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

52 %<br />

15 %<br />

12 %<br />

21 %<br />

9 %<br />

SG<br />

<strong>Hainholz</strong>*<br />

33 %<br />

-<br />

33 %<br />

67 %<br />

33 %<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

-<br />

92 %<br />

2 %<br />

16 %<br />

2 %<br />

ST<br />

Klostersande<br />

64 %<br />

26 %<br />

22 %<br />

4 %<br />

25 %<br />

Anmerkung:<br />

Im <strong>Stadt</strong>teil Langenmoor/Kaltenweide wurden keine Gründe genannt<br />

Verbleib der Kinder<br />

im <strong>Stadt</strong>teil<br />

SG<br />

Klostersande*<br />

57 %<br />

14 %<br />

57 %<br />

-<br />

14 %<br />

ST<br />

Langelohe<br />

53 %<br />

31 %<br />

25 %<br />

9 %<br />

3 %<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg /<br />

Flamweg<br />

45 %<br />

62 %<br />

5 %<br />

9 %<br />

8 %<br />

© GEWOS<br />

Rund 72 % der Befragten, die im Haushalte lebende<br />

Kinder haben, sind der Meinung, dass diese bei einem<br />

Auszug im <strong>Stadt</strong>teil wohnen bleiben möchten. Besonders<br />

hoch ist der Anteil in den Beständen in Langenmoor/Kaltenweide<br />

und in Klostersande, wo sich 77 %<br />

bzw. 81 % der Befragten vorstellen können, dass ihre<br />

Kinder bei einem Umzug im <strong>Stadt</strong>teil bleiben. Besonders<br />

niedrig ist der Anteil in <strong>Hainholz</strong> mit 50 %. Die Gründe<br />

für einen wahrscheinlichen Wegzug der Kinder aus dem<br />

<strong>Stadt</strong>teil sind dabei zumeist in der Ausbildung bzw. im<br />

Wunsch der Kinder nach einem Umzug in eine große<br />

<strong>Stadt</strong> („erlebnishungrig“) begründet. In <strong>Hainholz</strong> wurde<br />

eine Verneinung der Frage nach dem Verbleib der Kinder<br />

im <strong>Stadt</strong>teil vielfach mit dem negativem Ruf des<br />

<strong>Stadt</strong>teils begründet.


- A19 -<br />

A.4.2 Beurteilung des Wohnumfelds<br />

Größte Zufriedenheit<br />

mit der Abfallentsorgung<br />

Bei der Beurteilung einzelner Aspekte des Wohnumfelds<br />

ergibt sich die höchste Zufriedenheit der Mieter der<br />

Haushaltsbefragung mit der Abfallentsorgung. Insgesamt<br />

sind 84 % der Befragten mit diesem Wohnumfeldmerkmal<br />

zufrieden oder sehr zufrieden (vgl. Abb. A18).<br />

Ebenfalls positiv bewertet wird der Aspekt der öffentlichen<br />

Sicherheit. So gaben 81 % der Mieter an, mit diesem<br />

Merkmal ihres Wohnumfeldes zufrieden bzw. sehr<br />

zufrieden zu sein an.<br />

Abb. A18 Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld<br />

Gesamtergebnis<br />

Abfallentsorgung<br />

öffentliche Sicherheit<br />

Verkehrssituation<br />

Garten/ Grünanlagen<br />

Lärmbelästigung<br />

Gemeinschaftsgefühl/<br />

Nachbarschaft<br />

Parkplatzsituation<br />

Sauberkeit öff.<br />

Grünanlagen<br />

8<br />

12<br />

10<br />

12<br />

10<br />

15<br />

19<br />

22<br />

60<br />

65<br />

61<br />

73<br />

66<br />

63<br />

56<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden<br />

62<br />

21<br />

25<br />

19<br />

19<br />

17<br />

17<br />

15<br />

13<br />

7<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

5<br />

5<br />

6<br />

6<br />

3<br />

4<br />

5<br />

© GEWOS


- A20 -<br />

Abb. A19 Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld<br />

nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />

Abfallentsorgung<br />

Öffentliche<br />

Sicherheit<br />

Verkehrsituation<br />

Garten-/<br />

Grünanlagen<br />

Lärmbelästigung<br />

Gemeinschaftsgefühl/<br />

Nachbarschaft<br />

Parkplatzsituation<br />

Sauberkeit öff.<br />

Grünanlagen<br />

* Feldbesetzung gering<br />

Gesamt<br />

84 %<br />

81 %<br />

79 %<br />

78 %<br />

75 %<br />

75 %<br />

72 %<br />

70 %<br />

Geringe Zufriedenheit<br />

mit Sauberkeit<br />

und Nachbarschaft<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

69 %<br />

63 %<br />

73 %<br />

71 %<br />

76 %<br />

68 %<br />

81 %<br />

63 %<br />

SG<br />

<strong>Hainholz</strong>*<br />

18 %<br />

26 %<br />

41 %<br />

14 %<br />

48 %<br />

45 %<br />

81 %<br />

9 %<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

86 %<br />

89 %<br />

73 %<br />

80 %<br />

68 %<br />

71 %<br />

71 %<br />

69%<br />

ST<br />

Klostersande<br />

92 %<br />

83 %<br />

79 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

77 %<br />

65 %<br />

70 %<br />

SG<br />

Kloster-<br />

Sande*<br />

76 %<br />

62 %<br />

100 %<br />

88 %<br />

86 %<br />

69 %<br />

79 %<br />

41 %<br />

ST<br />

Langelohe<br />

85 %<br />

86 %<br />

83 %<br />

80 %<br />

80 %<br />

68 %<br />

43 %<br />

79 %<br />

ST<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

81 %<br />

89 %<br />

90 %<br />

72 %<br />

72 %<br />

80 %<br />

79 %<br />

68 %<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

ST<br />

Sandberg/<br />

Flamweg<br />

90 %<br />

80 %<br />

78 %<br />

83 %<br />

82 %<br />

79 %<br />

79 %<br />

75 %<br />

© GEWOS<br />

Eine vergleichsweise hohe Unzufriedenheit besteht dagegen<br />

mit der Nachbarschaft, der Stellplatzsituation und<br />

der Sauberkeit der Grünanlagen (


- A21 -<br />

Abb. A20 Wichtigste Merkmale im Wohnumfeld<br />

gute Nachbarschaft<br />

Grünanlagen<br />

Sauberkeit<br />

Ruhe allg.<br />

allg. Sicherheit<br />

Stellplätze<br />

Lärmbelästigung durch Verkehr<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Anmerkung:<br />

Mehrfachantworten waren möglich<br />

Erhöhung der<br />

Wohnzufriedenheit<br />

durch Verbesserung<br />

der Sauberkeit ...<br />

... und Schaffung<br />

wohnungsnaher<br />

Parkplätze<br />

11<br />

12<br />

21<br />

21<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />

Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />

27<br />

34<br />

34<br />

39<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Die gute Nachbarschaft, die Nähe zu Grünanlagen und<br />

die Sauberkeit im Wohnumfeld werden von den Mietern<br />

als die drei wichtigsten Wohnumfeldmerkmale benannt<br />

(vgl. Abb. A20). So ist für 40 % der Befragten das Merkmal<br />

der guten Nachbarschaft ein entscheidendes Kriterium<br />

zur Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld.<br />

Auch die Bereitstellung von wohnungsnahen Parkplätzen<br />

kann zu einer Verbesserung der Wohnzufriedenheit<br />

beitragen. Für 21 % aller Befragten gehören Stellplätze<br />

zu den wichtigsten Wohnumfeldmerkmalen, insbesondere<br />

wurde dieses Merkmal zur Wohnumfeldverbesserung<br />

in der Innenstadt und in Klostersande angeführt.


- A22 -<br />

Abb. A21 Wichtigste Merkmale im Wohnumfeld<br />

Gute<br />

Nachbarschaft<br />

Grünanlagen<br />

Sauberkeit<br />

Ruhe allg.<br />

Allg. Sicherheit<br />

Stellplätze<br />

Lärmbelästigung<br />

durch Verkehr<br />

Einkaufsmöglich -<br />

keiten<br />

* Feldbesetzung gering<br />

Gesamt<br />

39 %<br />

34 %<br />

34 %<br />

27 %<br />

21 %<br />

21 %<br />

12 %<br />

11 %<br />

ST<br />

<strong>Hainholz</strong><br />

40 %<br />

24 %<br />

63 %<br />

22 %<br />

24 %<br />

21 %<br />

8 %<br />

3 %<br />

Mehrfachantworten waren möglich<br />

SG<br />

<strong>Hainholz</strong>*<br />

20 %<br />

12 %<br />

48 %<br />

8 %<br />

12 %<br />

4 %<br />

4 %<br />

4 %<br />

ST<br />

Innenstadt<br />

26 %<br />

15 %<br />

19 %<br />

25 %<br />

21 %<br />

17 %<br />

13 %<br />

19 %<br />

ST<br />

Klostersande<br />

42 %<br />

45 %<br />

36 %<br />

26 %<br />

24 %<br />

22 %<br />

18 %<br />

9 %<br />

SG<br />

Kloster-<br />

Sande*<br />

12 %<br />

24 %<br />

18 %<br />

18 %<br />

18 %<br />

6 %<br />

6 %<br />

-<br />

ST<br />

Langelohe<br />

36 %<br />

36 %<br />

36 %<br />

21 %<br />

18 %<br />

11 %<br />

11 %<br />

ST<br />

Langenmoor/Kaltenweide<br />

Tabelle A2: Wichtigste Wohnumfeldmerkmale nach Haushaltstypen<br />

Gesamt<br />

36 %<br />

49 %<br />

43 %<br />

29 %<br />

29 %<br />

18 %<br />

22 %<br />

8 %<br />

14 %<br />

Anteil der Nennungen an den Haushalten, die<br />

die Frage beantworteten (in Prozent)<br />

Rentner-<br />

haushalte<br />

Haushalte<br />

mit<br />

Kindern<br />

Single-<br />

haushalte<br />

(


Haushalte mit<br />

Kindern legen besonderen<br />

Wert auf<br />

gute Nachbarschaft<br />

- A23 -<br />

Mit überdurchschnittlichen 48 % legen die Haushalte mit<br />

Kindern besonders großen Wert auf ein harmonisches<br />

Nachbarschaftsverhältnis (vgl. Tab. 3). Darüber hinaus<br />

sind ihnen Grünanlagen und die Sauberkeit des Wohnumfelds<br />

wichtig. Ähnliche Ansprüche an das Wohnumfeld<br />

haben auch die Seniorenhaushalte, wobei diese<br />

zusätzlichen Stellenwert auf Einkaufsmöglichkeiten und<br />

ein Umfeld ohne Verkehrslärm legen (vgl. Tab. A2).<br />

Abb. 22 „Welche Verbesserungen würden Sie sich für Ihr<br />

Wohnumfeld wünschen?“<br />

Mehr Sauberkeit<br />

Grünanlagen<br />

Stellplätze<br />

Besseres Miteinander/<br />

Hilfsbereitschaft<br />

Verkehrsberuhigung/<br />

weniger Verkehr<br />

Weniger Lärm<br />

Verbesserung der<br />

Müllentsorgung<br />

Kinder-/Jugendangebote<br />

Bewohner<br />

wünschen sich ein<br />

sauberes<br />

Wohnumfeld<br />

7<br />

8<br />

9<br />

0 5 10 15 20<br />

Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />

11<br />

11<br />

14<br />

14<br />

16<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Der am häufigsten genannte Wunsch zur Verbesserung<br />

des Wohnumfeldes ist die Verbesserung der Sauberkeit.<br />

So wünschen sich 16 % der Befragten ein saubereres<br />

Wohnumfeld. Auch die Verbesserung der Grünanlagen<br />

und die Bereitstellung weiterer Stellplätze sind häufige<br />

Wünsche (vgl. Abb. A22).


A.4.3 Bewertung der Infrastruktur<br />

Hohe Zufriedenheit<br />

mit den Schulen<br />

Geringe Zufriedenheit<br />

mit Jugend- und<br />

Mietertreffs<br />

- A24 -<br />

Die Mieter wurden gebeten, eine Bewertung einzelner<br />

Infrastrukturmerkmale ihrer <strong>Stadt</strong>teile vorzunehmen.<br />

Dabei stellt sich heraus, dass die höchste Zufriedenheit<br />

bei der Bewertung der Schulen und Kinderhorte vorliegt<br />

(>90 % Zufriedenheit). Auch mit den Busanbindungen,<br />

der Versorgung mit weiterführenden Schulen und der<br />

medizinischen Versorgung besteht eine vergleichsweise<br />

hohe Zufriedenheit (>84 % Zufriedenheit).<br />

Eine hohe Unzufriedenheit liegt dagegen mit Angeboten<br />

an spezielle Nutzergruppen vor, darunter Mietertreffs<br />

und Jugendtreffs. In die schlechte Beurteilung der Mieter<br />

ist dabei jedoch vermutlich das Fehlen dieser Angebote<br />

in ihrem <strong>Stadt</strong>teil eingeflossen.<br />

Einen Überblick über die Zufriedenheit mit den abgefragten<br />

Infrastrukturmerkmalen gibt Tabelle A3.


Hoher Stellenwert<br />

von Einkaufsmöglichkeiten<br />

- A25 -<br />

Tabelle A3: „Wie zufrieden ist ihr Haushalt mit den folgenden Einrichtungen<br />

im Wohnumfeld?“<br />

Spielplätze/<br />

Angebot für Kleinkinder<br />

Jugendtreff/<br />

Angebot für Jugendliche<br />

Seniorentreff/Angebote für<br />

ältere Menschen<br />

Mietertreff/<br />

Nachbarschaftshaus<br />

Gesamt <strong>Hainholz</strong><br />

Innenstadt<br />

Klostersande <br />

Langelohe<br />

Lang./<br />

Kalt.<br />

Anteil zufriedener und sehr zufriedener Mieter in %<br />

Auf die Frage nach den drei wichtigsten Einrichtungen<br />

im Wohnumfeld wiesen 77 % der Befragten auf den hohen<br />

Stellenwert von Einkaufsmöglichkeiten hin. Darüber<br />

hinaus sind den Mietern die medizinische Versorgung im<br />

Wohnumfeld und die ÖPNV-Verbindungen besonders<br />

wichtig (vgl. Abb. A23).<br />

Sand./<br />

Flam.<br />

74 73 79 68 72 71 84<br />

52 50 36* 51 80* 41* 60<br />

64 48 79* 65 56* 55 73<br />

47 54* 53* 40* 14* 45* 52*<br />

Medizinische Versorgung 85 81 98 82 84 88 82<br />

Angebot an kulturellen<br />

Einrichtungen 64 41 78 76 69* 59 60<br />

Restaurants/Kneipen 77 66 94 79 81 65 81<br />

Angebot an Sportstätten 79 83 73 70 90 87 72<br />

Kindergarten/-hort 92 94 90 89 88* 90 98<br />

Grundschule 94 88 84 96 100* 96 96<br />

Versorgung mit weiterführenden<br />

Schulen<br />

87 90 88 82 90* 91 84<br />

Einkaufsmöglichkeiten 80 87 92 73 61 97 67<br />

Nahverkehrsanbindung<br />

Bus<br />

87 83 92 86 84 97 84<br />

Park-/Stellplätze 70 87 74 54 46 70 76<br />

* Feldbesetzung gering<br />

© GEWOS


- A26 -<br />

Abb. A23 „Welches sind die wichtigsten Einrichtungen<br />

im Wohnumfeld?“<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Ärzt/ med. Versorgung<br />

Bus-/ Bahnverbindungen<br />

Schulen<br />

Stellplätze<br />

Spiel-/ Sportanlagen<br />

Kindergärten<br />

Grünanlagen<br />

Kultur/ Freizeit<br />

Gastronomie<br />

Verkehrsanbindung/ Autobahn<br />

Schwimm bad/ Sportstätten<br />

Anmerkung:<br />

Mehrfachantworten waren möglich<br />

A.5 Umzugsmotivation<br />

A.5.1 Umzugsabsichten<br />

Mehr als ein Drittel<br />

denkt an Umzug<br />

Erhöhte Fluktuation<br />

in <strong>Hainholz</strong> und<br />

Langelohe absehbar<br />

1<br />

4<br />

6<br />

7<br />

8<br />

8<br />

9<br />

13<br />

18<br />

28<br />

34<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

in Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />

77<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Insgesamt denken 34 % der befragten Haushalten an<br />

einen Auszug aus ihrer derzeitigen Wohnung. 9 % der<br />

Mieter planen bereits innerhalb der kommenden zwölf<br />

Monate einen Umzug, weitere 12 % innerhalb der<br />

nächsten drei Jahre.<br />

Eine erhöhte Fluktuation ist unter anderem in den Beständen<br />

in <strong>Hainholz</strong>, Langelohe sowie Klostersande zu<br />

erwarten (vgl. Abb. A25).


- A27 -<br />

Abb. A24 „Beabsichtigen Sie einen Auszug aus ihrer jetzigen<br />

Wohnung und wenn ja, in welchem Zeitraum?“<br />

ja, innerhalb von<br />

drei Jahren<br />

12%<br />

ja, innerhalb von<br />

12 Monaten<br />

9%<br />

ja, langfristig<br />

13%<br />

nein<br />

66%<br />

Abb. A25 Umzugsabsichten vs. Zufriedenheit mit <strong>Stadt</strong>teil<br />

Anteil der mit dem <strong>Stadt</strong>teil zufriedenen Mieter<br />

Gesamtstadt: 83 %<br />

b<br />

a<br />

a b<br />

a c<br />

a<br />

a<br />

b<br />

d<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Anteil der auszugswilligen Mieter<br />

Gesamtstadt: 34 %<br />

a<br />

b<br />

b c<br />

a c<br />

b<br />

b<br />

c<br />

d<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


A.5.2 Umzugsgründe<br />

Falsche Wohnungsgröße<br />

häufigster<br />

Umzugsgrund<br />

- A28 -<br />

Der häufigste Umzugsgrund ist die zu kleine bzw. zu<br />

große Wohnung, die 38 % der umzugswilligen Haushalte<br />

benannten. Des weiteren benannten 28 % ihre Unzufriedenheit<br />

mit dem Wohnumfeld als Umzugsgrund (vgl.<br />

Abb. A26). Im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Hainholz</strong> sind die Unzufriedenheit<br />

mit dem Wohnumfeld und das negative <strong>Stadt</strong>teilimage<br />

die am häufigsten genannte Umzugsgrund. In Langelohe<br />

ist dagegen die Unzufriedenheit mit der Wohnung der<br />

häufigst genannte Grund, gefolgt von der Unzufriedenheit<br />

mit dem Wohnumfeld und der Wohnungsgröße. Im<br />

Schwerpunktgebiet Klostersande begründet sich der<br />

Umzugswunsch zumeist in der Unzufriedenheit mit der<br />

Wohnung, wogegen des Wohnumfeld nur von wenigen<br />

Mietern als Grund benannt wurde.<br />

Abb. A26 „Welche Gründe gibt es für Ihren<br />

geplanten Umzug?“<br />

Wohnung zu groß/ zu klein<br />

Unzufriedenheit mit dem Wohnumfeld<br />

Unzufriedenheit mit der Wohnung<br />

Veränderung der Haushaltsgröße<br />

Wohnung zu teuer<br />

Arbeitsplatzwechsel<br />

Ruf des <strong>Stadt</strong>teil zu schlecht<br />

Erw erb Eigenheim/Eigentumsw hg<br />

Ausbildung/Studium<br />

2<br />

11<br />

13<br />

13<br />

18<br />

19<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

in Prozent aller Befragten, die einen Umzugsgrund nannten<br />

27<br />

28<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

38<br />

© GEWOS


A.5.3 Umzugsziele<br />

<strong>Stadt</strong>teilverbundenheit<br />

insbesondere in<br />

Langenmoor/<br />

Kaltenweide und in<br />

der Innenstadt<br />

- A29 -<br />

37 % aller umzugswilligen Befragten können sich bei<br />

einem Umzug einen Verbleib im eigenen <strong>Stadt</strong>teil vorstellen.<br />

Insbesondere die Mieter in Langenmoor/<br />

Kaltenweide fühlen sich mit ihrem <strong>Stadt</strong>teil verbunden<br />

(46 % Verbleib im <strong>Stadt</strong>teil). Auch die Mieter in der Innenstadt<br />

würden zu 45 % im <strong>Stadt</strong>teil verbleiben. Dagegen<br />

können sich deutlich weniger umzugswillige Haushalte<br />

in <strong>Hainholz</strong> (24 %) und in Langelohe (29 %) bei<br />

Umzug einen Verbleib im <strong>Stadt</strong>teil vorstellen.<br />

Abb. A27 „Wohin würden Sie gerne ziehen?“ *<br />

Innerhalb des <strong>Stadt</strong>teils<br />

An dere r <strong>Stadt</strong>te il<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

Anderer Ort Schleswig-<br />

Holstein<br />

Anderes Bundesland /<br />

Aus land<br />

Verbleib in <strong>Elmshorn</strong><br />

* Mehrfachantworten möglich<br />

Innenstadt beliebtes<br />

Umzugsziel<br />

17<br />

20<br />

37<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />

47<br />

77<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

47 % der Umzugswilligen gaben an, in einen anderen<br />

<strong>Stadt</strong>teil ziehen zu wollen. Knapp die Hälfte dieser Befragten<br />

bevorzugt dabei die Innenstadt. Unter diesen<br />

Befragten befinden sich bis auf Ausnahme der Rentnerhaushalte<br />

alle Haushaltstypen. Weitere Umzugsziele<br />

liegen am <strong>Stadt</strong>rand (u. a. Lieth, Sibirien). Sie werden<br />

vor allem von Haushalten mit Kindern bevorzugt. Insgesamt<br />

wollen 77 % der Umzugswilligen in <strong>Elmshorn</strong> wohnen<br />

bleiben.


Junge Singles zieht<br />

es nach Hamburg<br />

- A30 -<br />

A.5.4 Bei Umzug bevorzugte Wohnform<br />

Mietwohnungen bei<br />

Umzug präferiert<br />

Von den 20 % der umzugswilligen Befragten, die<br />

Schleswig-Holstein als Umzugsziel angaben, zieht es<br />

zahlreiche Befragte in die Umlandgemeinden von <strong>Elmshorn</strong><br />

bzw. schlicht „aufs Land“. Bei einem Umzug in ein<br />

anderes Bundesland wurde zumeist Hamburg als Umzugsziel<br />

angegeben, insbesondere von den jüngeren<br />

Singles.<br />

Unter den umzugswilligen Haushalten ist das Wohnen<br />

zur Miete bei weitem die bevorzugte Wohnform (74 %).<br />

Ins Eigentum zieht es 17 % der Umzugswilligen, zumeist<br />

Haushalte mit Kindern (28 %). Rund 79 % dieser Haushalte<br />

bevorzugen dabei das Eigenheim, während 21 %<br />

eine Eigentumswohnung kaufen würden. Die Eigentumswohnung<br />

wird von den Mehrpersonenhaushalten<br />

ohne Kindern am ehesten geschätzt. Von diesen würden<br />

37 % bei einem Umzug eine Eigentumswohnung dem<br />

Eigenheim vorziehen.<br />

Abb. A28 „Welche Wohnung würden Sie nach Ihrem<br />

Umzug beziehen?“<br />

Altengerechtes Wohnen<br />

Eigentum<br />

17%<br />

8 %<br />

Sonstiges<br />

1 %<br />

74 %<br />

Mietwohnung<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


33 % der Rentnerhaushalte<br />

erwägen<br />

Umzug in altengerechtes<br />

Wohnen<br />

Wohnen zur Miete<br />

von Singles bevorzugt<br />

- A31 -<br />

Bei den Rentnerhaushalten ist die Mietwohnung ebenfalls<br />

die bevorzugte Wohnform (61 %). 33 % der umzugswilligen<br />

Rentnerhaushalte können sich einen Umzug<br />

ins altengerechte Wohnen vorstellen. Weitere 6 %<br />

der Rentnerhaushalte würden bei einem Umzug gerne<br />

Wohneigentum erwerben.<br />

Besonders beliebt ist das Wohnen zur Miete bei Singlehaushalten<br />

(89 %). Während die jungen Singles unter 30<br />

Jahren noch zu 95 % in eine andere Mietwohnung umziehen<br />

würden, sind es bei den 30- bis 44-jährigen Singles<br />

nur noch 89 % und bei den über 44-jährigen Singles<br />

85 %.


A.6 Wohnpräferenzen<br />

- A32 -<br />

A.6.1 Ausschlaggebende Merkmale bei der Wohnungswahl<br />

Miethöhe<br />

ausschlaggebend<br />

bei Wohnungswahl<br />

Die <strong>Elmshorn</strong>er Haushalte wurden nach den ausschlaggebenden<br />

Kriterien bei der Wahl ihrer jetzigen Wohnung<br />

befragt. Dabei ergab sich, dass die Miethöhe den größten<br />

Einfluss auf die Mietentscheidung hat. 58 % der Befragten<br />

benannten speziell dieses Merkmal bei der<br />

Wohnungswahl als ausschlaggebend (vgl. Abb. A29).<br />

Abb. A29 „Was war bei der Wahl ihrer jetzigen Wohnung<br />

ausschlaggebend?“ *<br />

Miete<br />

Wohnungsgröße<br />

Lage in dies em <strong>Stadt</strong>teil<br />

Lage in Elms horn<br />

Verm ieter<br />

Nähe zu Familie/<br />

Freunden<br />

Ausstattung<br />

* Mehrfachantworten möglich<br />

<strong>Stadt</strong>teillage vor<br />

allem bei Mietern<br />

der Innenstadt<br />

ausschlaggebend<br />

21<br />

30<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />

36<br />

40<br />

48<br />

53<br />

58<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Die Lage im <strong>Stadt</strong>teil war für 53 % der Befragten mit<br />

ausschlaggebend bei der Wahl ihrer Wohnung. Insbesondere<br />

für die Befragten in der Innenstadt (69 %) war<br />

der <strong>Stadt</strong>teil ausschlaggebend bei der Wohnungswahl.<br />

Bei den Mietern in <strong>Hainholz</strong> war der <strong>Stadt</strong>teil dagegen<br />

nur für 18 % mit ausschlaggebend.


- A33 -<br />

A.6.2 Gewünschte Ausstattungsmerkmale<br />

Wohnungen mit<br />

Balkon und Vollbad<br />

gewünscht<br />

Singles achten<br />

besonders auf<br />

Balkon ...<br />

... und auf Vollbad/<br />

Badewanne<br />

Im Rahmen einer offenen Frage wurden die <strong>Elmshorn</strong>er<br />

Haushalte gefragt, welche Ausstattungsmerkmale ihre<br />

Wohnung im Fall eines hypothetischen Umzugs auf jeden<br />

Fall haben sollten. Dabei zeigte sich, dass die Mieter<br />

insbesondere auf das Vorhandensein eines Balkons<br />

(39 % der befragten Haushalte) und eines Vollbads bzw.<br />

einer Badewanne (35 %) wert legen (vgl. Abb. A30).<br />

Auf einen Balkon achten vor allem die Singlehaushalte<br />

sowie die Mehrpersonenhaushalte im erwerbsfähigen<br />

Alter ohne Kinder (50 %). Dagegen ist lediglich für 29 %<br />

der Rentnerhaushalte der Balkon ein wichtiges Wohnungsmerkmal.<br />

Das Vollbad bzw. die Badewanne ist ebenfalls sehr<br />

wichtig für die Singlehaushalte (45 %). Von den Rentnerhaushalten<br />

ist dieses Merkmal dagegen weniger entscheidend<br />

(29 %).<br />

Abb. A30 „Welche Ausstattungsmerkmale sollte Ihre<br />

Wohnung auf jeden Fall besitzen?“<br />

Balkon<br />

Vollbad/ Badewanne<br />

Einbauküche<br />

Dusche/Badewanne<br />

getrennt<br />

Terrasse<br />

Große Küche<br />

13<br />

17<br />

19<br />

0 10 20 30 40 50<br />

In Prozent aller Befragten, die diese Frage beantwortet haben<br />

29<br />

35<br />

39<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS


Große Küchen für<br />

Familien und<br />

Singles<br />

A.6.3 Bevorzugte Wohnform<br />

Miete die bevorzugte<br />

Wohnform<br />

- A34 -<br />

Eine Einbauküche wird von allen Haushaltstypen in gleichem<br />

Maße als wichtiges Ausstattungsmerkmal bezeichnet.<br />

Auf eine große Küche legen vor allem Haushalte<br />

mit Kindern und junge Singlehaushalte besonderen<br />

Wert.<br />

Rund drei Viertel aller befragten Haushalte bevorzugt als<br />

Wohnform das Wohnen zur Miete. 53 % der Mieter würden<br />

gern auch weiterhin in ihrer jetzigen Mietwohnung<br />

wohnen bleiben. Bei den Rentnerhaushalten sind es<br />

sogar mehr als drei Viertel aller Haushalte. Jedoch lediglich<br />

34 % der Singlehaushalte und der Haushalte mit<br />

Kindern wünschen sich einen Verbleib in ihrer jetzigen<br />

Wohnung.<br />

Abb. A31 „In welcher Art Wohnung<br />

würden Sie gerne wohnen?“<br />

In meiner jetzigen<br />

Mietwohnung<br />

Generell zur Miete<br />

Generell im eigenen<br />

Haus<br />

Generell in einer<br />

Eigentumswohnung<br />

In meiner jetzigen<br />

Mietwohnung, die ich<br />

gerne kaufen würde<br />

Singles und<br />

Familien zieht es ins<br />

Wohneigentum<br />

2<br />

6<br />

20<br />

19<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />

53<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Forschung<br />

GEWOS<br />

© GEWOS<br />

Ein Viertel der Befragten bevorzugt dagegen das Wohneigentum.<br />

Insbesondere unter den Haushalten mit Kindern<br />

(42 %) und den Singlehaushalten (35 %) ist ein<br />

hoher Anteil, der gerne im Wohneigentum wohnen würde.<br />

Präferiert wird dabei das eigene Haus. 87 % der


- A35 -<br />

A.6.4 Verbleib in der Wohnung im Alter<br />

77 % der Rentnerhaushalte<br />

können<br />

sich Verbleib in der<br />

Wohnung vorstellen<br />

Insbesondere in<br />

Sandberg/Flamweg<br />

und in der Innenstadt<br />

Verbleib wahrscheinlich<br />

Verbleib oftmals<br />

aufgrund des fehlenden<br />

Aufzugs<br />

nicht möglich<br />

Haushalte mit Kindern würden lieber in das eigene Haus<br />

ziehen, lediglich 13 % in eine Eigentumswohnung. Bei<br />

den Singlehaushalten würden dagegen 27 % eine Eigentumswohnung<br />

erwerben. Bei den Rentnerhaushalten<br />

beträgt der Anteil derjenigen, die eine Eigentumswohnung<br />

einem Eigenheim vorziehen würden, 28 %.<br />

51 % aller befragten Haushalte können sich einen<br />

Verbleib in ihrer jetzigen Wohnung im Alter vorstellen.<br />

Bei den befragten Rentnerhaushalten ist der Anteil mit<br />

77 % nachvollziehbar wesentlich höher.<br />

Eine ausschließliche Betrachtung der Rentnerhaushalte<br />

nach <strong>Stadt</strong>teilen ergibt, dass sich insbesondere die<br />

Rentner in Sandberg/Flamweg (91 %) und in der Innenstadt<br />

(84 %) einen Verbleib in ihren Wohnungen vorstellen<br />

können. Deutlich unterdurchschnittlich fällt dagegen<br />

der Anteil der Rentnerhaushalte, die im <strong>Stadt</strong>teil verbleiben<br />

würden, in Klostersande (50 %) und in <strong>Hainholz</strong><br />

(69 %) aus.<br />

Als Gründe dafür, dass sich die Rentnerhaushalte einen<br />

Verbleib in der Wohnung nicht vorstellen können, wurden<br />

vorwiegend die zu überwindenden Treppen bzw. der<br />

fehlende Aufzug genannt. Einige Haushalte wiesen auch<br />

auf die nicht altengerechte Wohnungsausstattung hin.<br />

Andere Gründe, wie beispielsweise eine unzureichende<br />

Infrastruktur (Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten) oder eine<br />

schlechte Verkehrsanbindung werden nicht genannt,<br />

obwohl einige Mieter diese bei der Beurteilung der <strong>Stadt</strong>teile<br />

bemängelten.


Anhang B<br />

Methodische Grundlagen des<br />

Wohnraumversorgungskonzeptes <strong>Elmshorn</strong>


- B1 -<br />

B Methodische Grundlagen des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />

<strong>Elmshorn</strong><br />

B.1 Grundsätzliche Annahmen<br />

Im Folgenden wird das grundsätzliche Vorgehen der<br />

einzelnen methodischen Teilschritte erläutert.<br />

Datengrundlage Für die Erarbeitung der Situationsanalyse und der Wohnungsmarktprognose<br />

hat GEWOS neben eigenen Datenbeständen<br />

auf Datengrundlagen<br />

Wohnungsmarktrelevante<br />

Größen<br />

Wohneinheiten auf<br />

der Angebotsseite<br />

• der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

• des Landes Schleswig-Hostein<br />

• des Landkreises Pinneberg<br />

• der beteiligten Wohnungsunternehmen<br />

• der Agentur für Arbeit<br />

• sowie auf Auswertungen von Presse- und Internetrecherchen<br />

zurückgegriffen. In <strong>Elmshorn</strong> und ausgewählten Umlandgemeinden<br />

wurden zudem Befragungen von Experten<br />

zum lokalen Wohnungsmarkt durchgeführt.<br />

Die zur Verfügung gestellten Daten wurden aufbereitet<br />

und aufeinander abgestimmt. So wurden für eine Wohnungsmarktanalyse<br />

die amtlichen Statistiken um die Akteure<br />

und Wohneinheiten bereinigt, die nicht dem aktiven<br />

Wohnungsmarktgeschehen zuzurechnen sind. Hierzu<br />

zählen zum Beispiel Untermieter auf der einen Seite<br />

und Wohnungen in Wohnheimen auf der anderen Seite.<br />

Diese Abgrenzung dient dazu, das Marktgeschehen<br />

quantitativ abzubilden. GEWOS hat daher die Kenngrößen<br />

„wohnungsmarktrelevantes Angebot“ und „wohnungsmarktrelevanter<br />

Nachfrage“ berechnet.<br />

Im vorliegenden Gutachten bilden Wohneinheiten das<br />

Angebot. Damit sind sowohl Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />

als auch in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

gemeint.


Wohnungsmarktrelevantes<br />

Angebot<br />

Wohnungsmarktrelevante<br />

Nachfrage<br />

gegliedert ...<br />

... nach<br />

Bevölkerung ...<br />

- B2 -<br />

Zur Ermittlung des tatsächlich dem Wohnungsmarkt zur<br />

Verfügung stehenden wohnungsmarktrelevanten Angebotes<br />

wurde der amtliche Wohnungsbestand zunächst<br />

um Wohneinheiten in reinen Wohnheimen sowie Behelfsunterkünften<br />

reduziert. Zusätzlich erfolgte eine Bereinigung<br />

um Wohneinheiten, die nur als Freizeitwohnungen<br />

genutzt werden. Weiterhin werden von GEWOS<br />

die Abgänge berücksichtigt, die beispielsweise durch<br />

Wohnraumzusammenlegung oder Umnutzung von<br />

Wohn- in Gewerberäume entstehen.<br />

Um einen funktionierenden Wohnungsmarkt zu gewährleisten,<br />

auf dem die Haushalte nach ihren Präferenzen<br />

umziehen können, ist mengenmäßig eine Fluktuationsreserve<br />

zu berücksichtigen. Von Wohnungsunternehmen<br />

und Investoren wird diese mit einer möglichst geringen<br />

Größe angesetzt, da eine leere Wohnung immer<br />

auch Erlösausfall bedeutet. Aus Sicht der Nachfrager<br />

bedeutet eine möglichst hohe Quote die verbesserte<br />

Möglichkeit, eigene Umzugspläne zu verwirklichen. Die<br />

Angaben zur Fluktuationsreserve schwanken in der Regel<br />

zwischen 1 % und 3 %. GEWOS geht von einer<br />

Quote von 2 % aus.<br />

Für die Bestimmung der tatsächlich am Markt wirksam<br />

werdenden Nachfrage muss die Anzahl der wohnungsmarktrelevanten<br />

Haushalte ermittelt werden, da die<br />

Nachfrager keine Personen, sondern Haushalte sind.<br />

Bevölkerung und Haushalte entwickeln sich nicht<br />

zwangsläufig parallel.<br />

Zunächst wurde dazu die wohnungsmarktrelevante Bevölkerung<br />

aus der Einwohnermeldestatistik berechnet.<br />

Hierfür wurden aus der Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung<br />

die Personen, die zur Untermiete und diejenigen,<br />

die in Wohnheimen oder Anstalten leben, heraus<br />

gerechnet. Personen, die ihren Nebenwohnsitz in der<br />

Untersuchungsregion haben, wurden der wohnungsmarktrelevanten<br />

Bevölkerung zugerechnet.


- B3 -<br />

Die Angaben zu den Personen mit Nebenwohnsitz beruhen<br />

auf Angaben der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>. Soweit Daten<br />

nicht unmittelbar aus der amtlichen Statistik entnommen<br />

werden konnten, wurden Schätzwerte angesetzt.<br />

... und Haushalten Aus der berechneten wohnungsmarktrelevanten Bevölkerung<br />

wurden anschließend die wohnungsmarktrelevanten<br />

Haushalte ermittelt. Dies erfolgte mit Hilfe von alters-<br />

und geschlechtsbezogenen Haushaltsmitgliederquoten.<br />

Durchschnittliche<br />

Haushaltsgröße<br />

B.2 Situationsanalyse <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />

Haushaltsbefragung<br />

Auswertung der<br />

Wohnungsbestandsdateien<br />

Aus der ermittelten Zahl der wohnungsmarktrelevanten<br />

Bevölkerung sowie der wohnungsmarktrelevanten<br />

Haushalte hat GEWOS die durchschnittliche Haushaltsgröße<br />

berechnet. Diese fällt höher aus als die allgemein<br />

veröffentlichten Daten. Dies liegt an der Verwendung der<br />

wohnungsmarktrelevanten Nachfrage. Durch die angesprochene<br />

Herausrechnung der Untermieter und der<br />

Wohnheimbevölkerung erhöht sich die durchschnittliche<br />

Haushaltsgröße, da diese Bevölkerungsgruppen tendenziell<br />

eher kleine Haushalte bilden.<br />

Die zunehmende Differenzierung von Haushaltsgruppen<br />

führt zur Ausdifferenzierung der Wohnwünsche. Darüber<br />

hinaus steigen die Ansprüche an die Qualität des Wohnraums<br />

und des Wohnumfeldes. Dieses macht eine Betrachtung<br />

von Zielgruppen unumgänglich. Unter Einbeziehung<br />

der Wohnungswirtschaft wurde eine Haushaltsbefragung<br />

von 3.724 Haushalten durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

und die Methoden sind im Anhang A dokumentiert.<br />

Neben der Haushaltsbefragung hat GEWOS in Kooperation<br />

mit der Wohnungswirtschaft eine Auswertung der<br />

Wohnungsbestandsdateien durchgeführt. Die Auswertung<br />

liefert folgende Ergebnisse<br />

• Struktur und Höhe der Mieten<br />

• Nachfragestruktur der Mietinteressenten<br />

• Einschätzung der künftigen Nachfrage


Stromzähleranalyse<br />

und Straßenschlüssel<br />

B.3 <strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />

Bevölkerungs-/<br />

Haushaltsprognose<br />

bis <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />

... für drei Prognosevarianten<br />

Wanderungen als<br />

Variationsfaktor<br />

Gemeinsame<br />

Annahmen für die<br />

Bevölkerungsprognose...<br />

- B4 -<br />

Da keine kleinräumigen Daten zum Wohnungsbestand<br />

vorlagen, wurde eine Analyse der Zähler der <strong>Stadt</strong>werke<br />

<strong>Elmshorn</strong> durchgeführt. Der gewerbliche Bestand wurde<br />

dabei aus den Daten herausgerechnet. Die Zuordnung<br />

der Straßen zu den <strong>Stadt</strong>teilen erfolgte über einen von<br />

GEWOS erstellten Straßenschlüssel.<br />

In der zweiten Stufe der Untersuchung erfolgte eine<br />

Prognose des zukünftigen Bedarfs. Zur Ermittlung des<br />

zukünftigen Bedarfs hat GEWOS auf Basis von<br />

• aktuellen Daten<br />

• ergänzenden Recherchen<br />

• Expertengesprächen<br />

zu den Themenkomplexen Wirtschaft und Wanderungen<br />

eine Bevölkerungsprognose für <strong>Elmshorn</strong> erarbeitet.<br />

Darauf aufbauend wurden die wohnungsmarktrelevanten<br />

Haushalte für die Jahre <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong> prognostiziert.<br />

Da eine Prognose nicht punktgenau die Zukunft vorhersagen<br />

kann, wurde die Bevölkerungs- und die Haushaltsprognose<br />

für drei verschiedene Prognosevarianten<br />

vorgenommen. Dadurch entsteht im Ergebnis ein Vorhersagekorridor,<br />

in dem sich die tatsächliche Entwicklung<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit abspielen wird. Die<br />

Basisvariante ist dabei die von GEWOS zurzeit als am<br />

wahrscheinlichsten angesehene Entwicklung.<br />

Die drei Prognosevarianten unterscheiden sich hinsichtlich<br />

der Annahmen zur Höhe des Wanderungssaldos, da<br />

dieser für die Entwicklung der Bevölkerungszahl und der<br />

Anzahl der Haushalte maßgeblich verantwortlich ist. Zur<br />

Stützung der Prognose hat GEWOS Vergleichsstudien<br />

wie die des IFS herangezogen.<br />

Den drei Prognosevarianten liegen folgende gemeinsame<br />

Annahmen zugrunde: Die Geburtenziffern, berechnet<br />

als Durchschnitt der Jahre 1995 bis 2003, bleiben im<br />

Prognosezeitraum konstant. Die altersspezifische Über-


... und für die Haushaltsprognose<br />

Sektorale<br />

Differenzierung<br />

Wohnungsbedarf<br />

versus Angebotspotenzial<br />

- B5 -<br />

lebenswahrscheinlichkeit steigt an, jedoch in geringerem<br />

Maße als in den letzten Jahren.<br />

Die Grundlage für die Ermittlung der Haushalte bilden<br />

die altersspezifischen Haushaltsmitgliederquoten.<br />

GEWOS geht davon aus, dass es auch zukünftig zu einer<br />

Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße<br />

kommt, allerdings mit einer geringeren Dynamik als<br />

in der Vergangenheit. Verantwortlich hierfür ist u. a. die<br />

sich ändernde altersstrukturelle Zusammensetzung der<br />

Bevölkerung und der Anstieg der Lebenswahrscheinlichkeit.<br />

Die Ergebnisse der Situationsanalyse sowie der Prognose<br />

des Wohnungsbedarfs bis zum Jahr <strong>2015</strong> wurden<br />

anschließend für die einzelnen sektoralen Teilmärkte differenziert.<br />

Dabei erfolgte auf Basis von sekundärstatistischen<br />

Angaben mit Hilfe eines mathematischen Modells<br />

eine Aufteilung auf die einzelnen Marktsegmente:<br />

• Ein- und Zweifamilienhäuser/Mehrfamilienhäuser<br />

• Miete und Eigentum<br />

Die Differenzierung des Marktes ist insbesondere deswegen<br />

wichtig, weil nicht alle Teilmärkte gleichermaßen<br />

von den Marktentwicklungen betroffen sind. Wie die<br />

Struktur der Fertigstellungen der vergangenen Jahre mit<br />

der Dominanz von Eigenheimen zeigt, ändern sich -<br />

auch beeinflusst durch staatliche Förderungen - die Präferenzen<br />

der Haushalte. Andererseits findet heute nicht<br />

mehr jede Wohnung - insbesondere im Geschosswohnungsbau<br />

- einen Nachfrager.<br />

Um den konkreten Handlungsbedarf für die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

aufzuzeigen, hat GEWOS den prognostizierten<br />

Wohnungsbedarf für das Jahr <strong>2015</strong> dem fortgeschriebenen<br />

Angebot an Wohnungen gegenübergestellt. Bei der<br />

Fortschreibung des Wohnungsbestandes in die Zukunft<br />

wurde wie schon bei der Ermittlung des aktuellen Wohnungsbestandes<br />

eine objekt- und baualterspezifische<br />

Abgangsquote angesetzt. Die Differenz aus Haushalten<br />

und Wohneinheiten wurde den von der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />

ermittelten Wohnbauflächen gegenübergestellt.

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