Elmshorn 2015/2030 - Elmshorn Hainholz - Soziale Stadt
Elmshorn 2015/2030 - Elmshorn Hainholz - Soziale Stadt
Elmshorn 2015/2030 - Elmshorn Hainholz - Soziale Stadt
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<strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />
Wohnraumversorgungskonzept<br />
Bericht Hamburg April 2005
<strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />
Wohnraumversorgungskonzept<br />
Bericht Hamburg April 2005<br />
© GEWOS 2005<br />
GEWOS<br />
Institut für <strong>Stadt</strong>-, Regional-<br />
und Wohnforschung GmbH<br />
Maurienstraße 5<br />
22305 Hamburg<br />
Telefon 040/69 71 20<br />
Telefax 040/69 71 22 20<br />
E-Mail info@gewos.de<br />
Internet http://www.gewos.de<br />
Geschäftsführung:<br />
Renate Szameitat<br />
SEB AG<br />
BLZ 200 101 11<br />
Konto-Nr. 17 33 922 900<br />
Sitz der Gesellschaft:<br />
Hamburg<br />
Registergericht:<br />
Hamburg, HRB 12 536
Inhalt<br />
Seite<br />
1 Hintergrund und Aufgabenstellung 1<br />
2 Wohnraumversorgungskonzepte vor dem Hintergrund 6<br />
der Trends auf den Wohnungsmärkten (Stufe 1)<br />
3 Der Wohnungsmarkt in <strong>Elmshorn</strong> 2004 (Stufe 2) 12<br />
3.1 Wirtschaftliche Entwicklung 12<br />
3.1.1 Arbeitsmarktentwicklung 12<br />
3.1.2 Pendleraufkommen 16<br />
3.1.3 Wirtschaftsstruktur 18<br />
3.1.4 Wirtschaftsstandort <strong>Elmshorn</strong> - bedeutende Akteure 19<br />
3.2 Die Entwicklung von Bevölkerung und Haushalten 22<br />
3.3 Zielgruppen auf dem <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsmarkt 28<br />
3.4 Die Entwicklung des Wohnungsbestandes 30<br />
3.5 Wohnungsmarktbilanz 2004 32<br />
3.6 Kleinräumige Situation 34<br />
3.7 <strong>Elmshorn</strong> und das Umland 38<br />
4 Wohnungsmarktprognose bis <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong> 41<br />
4.1 Prognosevarianten 41<br />
4.2 Bevölkerungsprognose 44<br />
4.3 Kleinräumige Bevölkerungsprognose bis <strong>2015</strong> 47<br />
4.4 Haushaltsprognose 48<br />
4.5 Wohnungsmarktbilanz 50<br />
4.6 Sektorale Differenzierung der Wohnungsmärkte <strong>2015</strong> 51<br />
5 Handlungsfelder des Wohnraumversorgungskonzeptes 54<br />
6 Handlungsfelder 56<br />
6.1 Handlungsfeld Neubau 56<br />
6.1.1 Wohnungsmarktbilanz <strong>2015</strong> 56<br />
6.1.2 Neubaubedarf und Flächenbedarf 59<br />
6.1.3 Handlungsempfehlungen Neubau 61
6.2 Handlungsfeld „Preisgünstiger oder geförderter Wohnraum“ 67<br />
6.2.1 Mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum 67<br />
6.2.2 Bedarf an gebundenem Wohnraum 71<br />
6.2.3 Angebot an preisgünstigem Mietwohnraum in <strong>Elmshorn</strong> 76<br />
6.2.4 Bedarf an preisgünstigem Mietwohnraum 77<br />
6.2.5 Handlungsempfehlungen 82<br />
6.3 Handlungsfeld „Generationenwechsel“ 85<br />
6.3.1 Generationenwechsel im Eigenheimbereich 87<br />
6.3.2 Modernisierungserfordernisse im Mietwohnungsbestand 88<br />
6.3.3 Wohnumfeldaufwertung 96<br />
6.4 Handlungsfeld <strong>Hainholz</strong> 99<br />
6.4.1 <strong>Stadt</strong>räumliche Lage 99<br />
6.4.2 Gebietsbeschreibung <strong>Hainholz</strong> 100<br />
6.4.3 Bestand, Infrastruktur und Bevölkerung 101<br />
6.4.4 Problemfelder Schwerpunktgebiet 104<br />
6.4.5 Handlungsempfehlungen Schwerpunktgebiet 108<br />
6.5 Zusammenfassung mit Maßnahmenplan 119<br />
<strong>Stadt</strong>teilprofile<br />
A Ergebnisse der Haushaltsbefragung A 1<br />
A.1 Methodik A 1<br />
A.2 Strukturmerkmale der Befragten A 4<br />
A.3 Wohnzufriedenheit A11<br />
A.4 Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil und dem Wohnumfeld A16<br />
A.5 Umzugsmotivation A26<br />
A.6 Wohnpräferenzen A32<br />
B Methodische Grundlagen des Wohnraumversorgungs-<br />
konzeptes <strong>Elmshorn</strong> B 1<br />
B.1 Grundsätzliche Annahmen B 1<br />
B.2 Situationsanalyse <strong>Elmshorn</strong> 2004 B 3<br />
B.3 <strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong> B 4
Abbildungsverzeichnis<br />
- 1 -<br />
Abb. 1 Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
- Aufbau der Studie - 4<br />
Abb. 2 Entwicklung der Altersgruppen 2004 bis 2020 9<br />
Abb. 3 SVP-Beschäftigte am Arbeitsort<br />
Entwicklung im Vergleich 13<br />
Abb. 4 Entwicklung der Beschäftigtenzahl<br />
- ausgewählte Städte - 14<br />
Abb. 5 Arbeitslosigkeit <strong>Elmshorn</strong><br />
Anzahl der arbeitlosen Personen 15<br />
Abb. 6 Pendlersalden nach Gemeinden<br />
- Kreis Pinnenberg - 17<br />
Abb. 7 Pendlerverflechtungen <strong>Elmshorn</strong><br />
Juni 2003 17<br />
Abb. 8 Wirtschaftsstruktur 2003 nach SVP<br />
- Beschäftigten am Arbeitsort - 18<br />
Abb. 9 Bevölkerungsentwicklung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
von 1987 bis 2004 23<br />
Abb. 10 Wanderungen von und nach <strong>Elmshorn</strong> 24<br />
Abb. 11 Natürliche Bevölkerungsentwicklung in <strong>Elmshorn</strong> 25<br />
Abb. 12 Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungssaldo<br />
in <strong>Elmshorn</strong> 25<br />
Abb. 13 Wanderungen nach Altersgruppen 1998 bis 2003 in<br />
<strong>Elmshorn</strong> 26<br />
Abb. 14 Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen 27<br />
Abb. 15 Baufertigstellungen 31<br />
Abb. 16 Mietenstruktur Unternehmensbestand 33<br />
Abb. 17 Mietpreisspiegel Unternehmensdaten <strong>Elmshorn</strong> im<br />
Vergleich zum Mietenspiegel Hamburg 33<br />
Abb. 18 Bevölkerungsveränderung 1998 bis 2004 34<br />
Abb. 19 Alterstruktur in den einzelnen <strong>Stadt</strong>eilen 35<br />
Abb. 20 Anteil der mit dem <strong>Stadt</strong>teil zufriedenen Mieter 36<br />
Abb. 21 Gründe für die Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil nach<br />
<strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten 37
- 2 -<br />
Abb. 22 Bevölkerungsentwicklung Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong> 38<br />
Abb. 23 Bevölkerungsentwicklung Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong><br />
1998 - 2003 39<br />
Abb. 24 Bevölkerungsentwicklung Kreis Pinnenberg 1998 - 2003 40<br />
Abb. 25 <strong>Elmshorn</strong>: Szenarien der zukünftigen Entwicklung 41<br />
Abb. 26 Entwicklung der Bevölkerung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> bis<br />
<strong>2030</strong> 44<br />
Abb. 27 Alterstruktur der Bevölkerung<br />
Wachstumspfad <strong>Elmshorn</strong> 46<br />
Abb. 28 Bevölkerungsveränderung 2004 bis <strong>2015</strong><br />
Ausgewählte <strong>Stadt</strong>teile 47<br />
Abb. 29 Entwicklung der Haushalte in <strong>Elmshorn</strong> bis <strong>2030</strong> 48<br />
Abb. 30 Entwicklung der Haushaltsstruktur in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
2004 - <strong>2030</strong> (Basisvariante) 49<br />
Abb. 31 Entwicklung der Zahl der Haushalte und der Wohneinheiten<br />
in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004 bis <strong>2015</strong> 51<br />
Abb. 32 Haushalte <strong>2015</strong> vs. Wohneinheiten 2004<br />
- Entwicklung der Wohnpräferenzen - 52<br />
Abb. 33 Handlungsfelder Wohnen 54<br />
Abb. 34 Entwicklung der Haushalte und der Wohnungen<br />
in <strong>Elmshorn</strong> 2004 bis <strong>2030</strong> 57<br />
Abb. 35 Mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum 68<br />
Abb. 36 Ausgestellte Wohnberechtigungsscheine 72<br />
Abb. 37 Städtische Vorschlags- und Belegrechte<br />
Struktur Angebot und Bedarf 74<br />
Abb. 38 Gesamtbestand „Sozialwohnungen“<br />
Struktur Angebot und Bedarf 75<br />
Abb. 39 Größe und Miethöhe geeignet für Hartz IV-Haushalte<br />
(Unternehmensdaten) 77<br />
Abb. 40 Haushaltsnettoeinkommen <strong>Elmshorn</strong> 78<br />
Abb. 41 Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt<br />
Anteil an der Gesamtbevölkerung 79<br />
Abb. 42 Preisgünstiger Wohnraum - Struktur Angebot und<br />
Bedarf 80
- 3 -<br />
Abb. 43 <strong>Elmshorn</strong>: Wohnungen nach Baualter und Wohnungsgröße<br />
85<br />
Abb. 44 Zufriedenheit mit der Wohnung nach <strong>Stadt</strong>teilen und<br />
Schwerpunktgebieten 89<br />
Abb. 45 Modernisierungswünsche nach <strong>Stadt</strong>teilen 89<br />
Abb. 46 Problematische Wohnungsschnitte 91<br />
Abb. 47 Problematische Wohnungsgrößenstruktur 91<br />
Abb. 48 Ausstattungsdefizite im Bad 92<br />
Abb. 49 „Welche Ausstattungsmerkmale sollte Ihre<br />
Wohnung auf jeden Fall besitzen?“ 94<br />
Abb. 50 Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />
und Schwerpunktgebieten 96<br />
Abb. 51 Übersichtsplan <strong>Hainholz</strong> 99<br />
Abb. 52 Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> 103<br />
Abb. 53 Monatlich verfügbares Einkommen 103<br />
Abb. 54 Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> 105<br />
Abb. 55 Empfehlung: Grundrissänderungen 113<br />
Abb. 56 Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> - Bebauungsvorschläge<br />
nach Rückbau 118<br />
Abb. 57 Gesammelte Eindrücke zum Wohnstandort <strong>Elmshorn</strong> 123
Tabellenverzeichnis<br />
- 4 -<br />
Tabelle 1 Bedarfsentwicklung in den drei Varianten 58<br />
Tabelle 2 Bedarfsentwicklung (Basisvariante) 59<br />
Tabelle 3 Umrechnungskennziffern 60<br />
Tabelle 4 Wohnbauflächenbedarf in <strong>Elmshorn</strong> bis <strong>2015</strong> 61<br />
Tabelle 5 Wohnungen mit städtischem Belegungsrecht nach<br />
Eigentümer 69<br />
Tabelle 6 Tilgungsende des geförderten Wohnungsbestands 69<br />
Tabelle 7 Bindungsauslauf direkter städtischer Belegrechte 70<br />
Tabelle 8 Wohnungsgrößenstruktur nach Zimmerzahl 71<br />
Tabelle 9 Miet- und Wohnflächenhöchstgrenzen für<br />
Wohnberechtigte<br />
Fotoverzeichnis<br />
Foto 1 Wrangelpromenade 63<br />
Foto 2 Schützenplatz Sandberg/Flamweg 64<br />
Foto 3 Blick Richtung „Osterfeld“ 65<br />
Foto 4 Klostersande, Pferdviertel: Eigenheimbestände der 60er<br />
Jahre... 87<br />
Foto 5 ... zum Teil bereits modernisiert 87<br />
Foto 6 Punkthochhäuser und Einkaufszentrum am <strong>Hainholz</strong>er<br />
Damm 101<br />
Foto 7 Waldorfschule und -kindergarten am Adenauerdamm 102<br />
Foto 8 1960er Jahre Wohngebäude in Zeilenbauweise westlich<br />
des <strong>Hainholz</strong>er Damms 104<br />
Foto 9 Extrem ungepflegtes Wohnumfeld im<br />
Schwerpunktgebiet 107<br />
Foto 10 Viergeschossiger Zeilenbau in <strong>Hainholz</strong> 116<br />
Foto 11 Beispiel nach Aufstockung 116<br />
73
- 1 -<br />
1 Hintergrund und Aufgabenstellung<br />
Hohe Anforderungen<br />
an die Steuerung<br />
der<br />
Wohnungsmärkte<br />
Analyse der Wohnungsmärktenotwendig<br />
Demographische<br />
und ökonomische<br />
Herausforderungen<br />
Die sehr dynamischen Entwicklungen im abgelaufenen<br />
Jahrzehnt zeigen, welche hohen Anforderungen an die<br />
Steuerung der Wohnungsmärkte gestellt werden.<br />
Stand in den frühen neunziger Jahren die Behebung<br />
von Versorgungsengpässen auf der wohnungspolitischen<br />
Tagesordnung, zeigt sich bei einer noch hohen<br />
Nachfrage nach Eigenheimen auch im Hamburger Umland<br />
die Notwendigkeit, den Bestand zu modernisieren<br />
und insgesamt zu optimieren. Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
gilt es, die Schere zwischen den verschiedenen Wohnungsteilmärkten<br />
nicht wachsen zu lassen, um langfristig<br />
funktionsfähige und sozial stabile <strong>Stadt</strong>quartiere<br />
mit modernen Wohnungen zu erhalten.<br />
Für die Wohnungswirtschaft stellt sich die Frage nach<br />
einer auch zukünftig rentablen Bewirtschaftung ihres<br />
Bestands. Zur Einschätzung der zukünftigen Investitionen<br />
- sowohl zur Optimierung des Bestands als auch<br />
im Neubau - sind für die Wohnungspolitik und die<br />
Wohnungswirtschaft der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> verlässliche<br />
Analysen und Prognosen für die Entwicklung des Wohnungsmarktes<br />
notwendig.<br />
Die demographischen und ökonomischen Veränderungen<br />
werden die künftige Wohnungsnachfrage beeinflussen.<br />
Neben einer Verschiebung in der Altersstruktur<br />
mit einer zunehmenden Zahl älterer Menschen und<br />
einer verstärkten Individualisierung fordert auch ein<br />
Wandel bei den Wohnpräferenzen ein differenziertes<br />
Wohnungsangebot. Die Haushalte werden kleiner und<br />
auch älter. Beide Entwicklungen führen dazu, dass<br />
sich auch in <strong>Elmshorn</strong> die Nachfrage nach Wohnraum<br />
deutlich verändern wird, und zwar sowohl<br />
• quantitativ hinsichtlich der Anzahl der Wohnungen,<br />
als auch<br />
• qualitativ, zum Beispiel hinsichtlich der Wohnform<br />
oder der Ausstattung.
Preisgünstiger und<br />
geförderter Wohnraum<br />
im Focus<br />
Fehlentwicklungen<br />
auffangen<br />
Wohnraumversorgungskonzept<br />
- 2 -<br />
Der Trend zur gut ausgestatteten Mietwohnung oder<br />
zum Eigentum im Einfamilienhaus ist zwar dominant,<br />
es gibt aber jetzt und zukünftig Bevölkerungsgruppen<br />
mit Versorgungsproblemen am Markt zu berücksichtigen,<br />
die auf preisgünstigen und geförderten Wohnraum<br />
angewiesen sind. Gleichzeitig laufen immer mehr<br />
Wohnungen aus der Sozialbindung. Bis zum Jahr 2010<br />
werden rund 26 % der geförderten Wohnungen aus<br />
der Bindung fallen. Schon in der Vergangenheit hat<br />
sich der Anteil des sozialen Wohnraums erheblich reduziert.<br />
Kostengünstiger Wohnraum wird jedoch nach<br />
wie vor benötigt.<br />
Insbesondere jetzt - bei einem wachsenden Markt -<br />
bietet sich die Chance, die Entwicklung des Wohnungsbestandes<br />
zukunftsfähig zu gestalten. Sind<br />
Fehlentwicklungen bereits spürbar, wird es deutlich<br />
aufwändiger, Wohnungsbestände und <strong>Stadt</strong>quartiere<br />
entsprechend aufzuwerten. Im ehemaligen Modellquartier<br />
<strong>Hainholz</strong> ist zu beobachten, dass zurzeit ein hoher<br />
Aufwand betrieben werden muss, um den verfestigten<br />
sozialen Problemen zu begegnen.<br />
Das Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong> bildet<br />
die Grundlage, den Entwicklungen im Ansatz entgegenzuwirken<br />
und die soziale Stabilität der Bewohnerstrukturen<br />
in den Wohnquartieren zu fördern. Hierzu ist<br />
es notwendig, den zu erwartenden Wohnbauflächenbedarf,<br />
die zukünftigen Wohnpräferenzen und die Potenziale<br />
des Bestandes zu kennen. Das „Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong>“ liefert hierzu Projektionen<br />
für den Wohnstandort <strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong>. Vornehmliches<br />
Ziel ist die Ermittlung der aktuellen und der künftigen<br />
Angebots- und Bedarfsstrukturen und die Umsetzung<br />
in entsprechende Empfehlungen und Strategien:<br />
• Bedarfe nach Wohnungsarten<br />
• Flächenbedarfe für die Bauleitplanung<br />
• Maßnahmen im Bestand<br />
• Bedarf nach preisgünstigem Wohnraum<br />
• Gestaltung der öffentlichen Förderung
- 3 -<br />
Vor diesem Hintergrund hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
GEWOS mit der Erstellung eines Wohnraumversorgungskonzeptes<br />
beauftragt, das die notwendigen<br />
Handlungsbedarfe, aber auch die Chancen des Wohnungsmarktes<br />
in <strong>Elmshorn</strong> aufzeigt. Hierzu ist es notwendig,<br />
den zu erwartenden Wohnbauflächenbedarf,<br />
die zukünftigen Wohnpräferenzen und die Potenziale<br />
des Wohnungsbestandes zu ermitteln und Handlungsbedarfe<br />
und Lösungen aufzuzeigen.<br />
Aufbau der Studie Das vorliegende Wohnraumversorgungskonzept ist in<br />
fünf Stufen gegliedert:<br />
• Stufe 1: Trends auf den Wohnungsmärkten - Anforderungen<br />
an das Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
• Stufe 2: Situationsanalyse des städtischen Wohnungsmarktes<br />
mit Betrachtung der Teilmärkte<br />
• Stufe 3: Prognose des Marktes <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />
• Stufe 4: Ziele des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />
und Handlungsansätze<br />
• Stufe 5: Handlungsfelder mit Maßnahmenplan<br />
Die methodischen Bausteine sowie die ausführlichen<br />
Ergebnisse der Haushaltsbefragung werden im Anhang<br />
aufgeführt.
Stufe 1:<br />
Trends auf den<br />
Wohnungsmärkten<br />
als Basis für<br />
Wohnraumversorgungskonzepte<br />
Stufe 2:<br />
Situationsanalyse<br />
2004<br />
- 4 -<br />
Abb. 1 Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
- Aufbau der Studie -<br />
Stufe 1: Rahmenbedingungen<br />
Trends auf den Wohnungsmärkten und allgemeine Ziele<br />
Stufe 2: Wohnungsmarkt <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />
Bevölkerung, Haushalte, Wohnungsbestand, Teilmärkte, Marktbilanz<br />
Stufe 3: Wohnungsmarktprognose <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong>:<br />
Entwicklung des Wohnungsbedarfs<br />
Stufe 4: Ziele des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />
Vor dem Hintergrund der aktuellen und der zukünftigen Entwicklungen<br />
Stufen 5: Handlungsempfehlungen<br />
Handlungsfelder und Maßnahmenplan<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Kommunale Wohnraumversorgungskonzepte wurden als<br />
Instrument durch das Wohnraumförderungsgesetz<br />
(§ 3 WoFG) im Jahr 2002 eingeführt. In Schleswig-<br />
Holstein wurde dieses Instrument früher als in anderen<br />
Bundesländern in die Praxis umgesetzt. Ziel der Wohnraumversorgungskonzepte<br />
ist es, vor dem Hintergrund<br />
der Marktentwicklung auf den lokalen Wohnungsmärkten<br />
preisgünstigen und geförderten Wohnraum sicherzustellen.<br />
Stufe 1 zeigt die wichtigsten Entwicklungstrends und<br />
benennt Anforderungen an das Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong>.<br />
Wo steht der Wohnungsmarkt <strong>Elmshorn</strong> heute? Die<br />
zweite Stufe beschäftigt sich mit der aktuellen Situation<br />
auf den Wohnungsmärkten der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>. Dabei<br />
wird die Entwicklung der Bevölkerung sowie die Entwicklung<br />
der Haushalte betrachtet. Es wird analysiert, wie<br />
sich die Bevölkerungs- und Haushaltsstrukturen verändert<br />
haben und verändern werden. Untersucht werden<br />
die wesentlichen Einflussgrößen wie die Wanderungen,<br />
aber auch die natürliche Bevölkerungsbewegung
Stufe 3:<br />
Wohnungsbedarf<br />
<strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong><br />
Stufe 4:<br />
Ziele des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />
Stufe 5:<br />
Handlungsfelder<br />
Methodik im<br />
Anhang<br />
- 5 -<br />
(Geburten- und Sterbefälle). Der Bevölkerungs- und<br />
Haushaltsentwicklung wird die Entwicklung des<br />
Wohnungsbestandes gegenübergestellt. Auf dieser Basis<br />
wird eine Wohnungsbilanz für das Jahr 2004 erstellt.<br />
Die gesamtstädtische Betrachtung wird um die Situation<br />
in den <strong>Stadt</strong>teilen erweitert.<br />
Auf der Grundlage der Entwicklung der <strong>Elmshorn</strong>er Bevölkerung<br />
bis zum Jahr 2004 werden für die Prognose<br />
bis <strong>2015</strong>/30 drei Szenarien aufgestellt. Auf dieser Basis<br />
werden in einem Entwicklungskorridor sowohl die Bevölkerung<br />
als auch die Haushalte bis <strong>2015</strong>/20 prognostiziert.<br />
Vor dem Hintergrund der Marktsituation und der Marktentwicklung<br />
sowie der Erkenntnisse aus Sitzungen des<br />
Arbeitskreises und zahlreicher Expertengespräche werden<br />
die in Stufe 1 entwickelten Anforderungen an das<br />
Wohnraumversorgungskonzept weiter präzisiert und<br />
entsprechende Handlungsfelder aufgezeigt. Diese umfassen<br />
sowohl den Neubau als auch Handlungsfelder im<br />
Bestand.<br />
Folgende Handlungsfelder wurden im Rahmen des<br />
Wohnraumversorgungskonzeptes herausgearbeitet:<br />
• Handlungsfeld „Wachstum sichern“<br />
• Handlungsfeld „Preisgünstiger Wohnraum“<br />
• Handlungsfeld „Generationenwechsel“<br />
• Handlungsfeld „<strong>Hainholz</strong>“<br />
Die Handlungsfelder werden in einem Maßnahmenplan<br />
zusammengefasst.<br />
Neben statistischen Analysen, einer Auswertung der<br />
Zählerstände der <strong>Stadt</strong>werke <strong>Elmshorn</strong>, Vor-Ort-<br />
Begehungen und Expertengesprächen hat GEWOS eine<br />
Haushalts- und eine Vermieterbefragung zu den Wohnpräferenzen<br />
und zur Wohnsituation durchgeführt. Die<br />
einzelnen methodischen Bausteine und die detaillierten<br />
Ergebnisse der Befragung sind am Ende des Berichtes<br />
aufgeführt.
- 6 -<br />
2 Wohnraumversorgungskonzepte vor dem Hintergrund der<br />
Trends auf den Wohnungsmärkten (Stufe 1)<br />
Zielsetzung von<br />
Wohnraumversorgungskonzepten<br />
Wichtige Trends<br />
auf den Wohnungsmärkten<br />
Verkleinerung der<br />
Haushalte<br />
Nach dem Wohnraumförderungsgesetz (WoFG), das am<br />
01.01.2002 in Kraft getreten ist, können die Länder bei<br />
der Vergabe von Mitteln aus der Wohnungsbauförderung<br />
an ihre Kommunen die Verabschiedung eines<br />
kommunalen Wohnraumversorgungskonzeptes zur Auflage<br />
machen. Schleswig-Holstein ist bereits sehr früh<br />
diesen Weg gegangen. Auf der Ebene der Kommunen<br />
ist die Versorgung sozial- und einkommensschwacher<br />
Haushalte mit angemessenem Wohnraum Ziel des Konzeptes.<br />
Dabei zielt die Neuausrichtung der wohnungspolitischen<br />
Instrumente wesentlich auf die Erhaltung und<br />
Schaffung sozial stabiler Bewohnerstrukturen, die durch<br />
demographische Entwicklungen sowie soziale und räumliche<br />
Segregationserscheinungen oftmals gefährdet sind.<br />
Ausschlaggebend für die Dynamik der Immobilienmärkte<br />
sind die demographischen, sozialen und ökonomischen<br />
Veränderungen, die seit vielen Jahren zu beobachten<br />
sind.<br />
Für die eigentliche Nachfrage nach Wohnraum ist primär<br />
nicht die Bevölkerungsentwicklung entscheidend, sondern<br />
die Entwicklung der Haushalte. Zwischen diesen<br />
beiden Größen besteht eine enge Verbindung. Einfluss<br />
nehmen aber auch der Wandel der Lebensweisen und<br />
die Wohnpräferenzen der Gesellschaft. Der Trend zu<br />
immer kleineren Haushalten wirkt sich erheblich auf die<br />
zukünftigen Wohnformen aus.<br />
Nicht nur die Neueinsteiger beeinflussen den Trend zu<br />
kleineren Haushalten, sondern auch die sozialen Veränderungen<br />
in der Bevölkerung. Die deutsche „Normalfamilie“<br />
(zwei Erwachsene, zwei Kinder) wird zunehmend<br />
durch andere Lebensgemeinschaften ersetzt, die wiederum<br />
neue Zielgruppen für die Wohnungswirtschaft<br />
bilden.
Haushaltsentwicklung<br />
in Schleswig-<br />
Holstein<br />
Bedarf an preisgünstigemWohnraum<br />
Verlust kommunaler<br />
Steuerungsinstrumente<br />
- 7 -<br />
In Schleswig-Holstein lassen sich diese Entwicklungen<br />
an folgenden Zahlen nachzeichnen:<br />
• Durchschnittlich lebten im Jahr 1990 noch<br />
2,23 Personen in einem Haushalt, diese Zahl hat<br />
sich bis heute auf 2,09 Personen verringert.<br />
• Die Zahl der Einpersonenhaushalte stieg im Zeitraum<br />
von 1990 bis 2003 um 30 % auf insgesamt<br />
484.000 Haushalte.<br />
• Abnahme bzw. Stagnation gibt es bei den Haushalten<br />
mit drei und mehr Personen.<br />
Auch wenn die demographische Entwicklung in Deutschland<br />
mittelfristig rückläufig sein wird, sorgen die Verkleinerung<br />
der Haushalte und der nach wie vor steigende<br />
individuelle Wohnflächenkonsum für ein Wachstum des<br />
Bedarfs über das Jahr <strong>2015</strong> hinaus. Studien gehen davon<br />
aus, dass in Deutschland erst ab den dreißiger Jahren<br />
die Nachfrage nach Wohnfläche sinken wird.<br />
Mag das Wachstum der Wohnfläche steigenden<br />
Wohlstand suggerieren, besteht jedoch vor dem Hintergrund<br />
stagnierender Einkommen sowie hoher Arbeitslosigkeit<br />
mit der Neuregelung des Arbeitslosengeldes<br />
(Hartz IV) ein anhaltend hoher Bedarf an kostengünstigem<br />
Wohnraum. Mit der Reform des Arbeitslosengeldes<br />
fällt eine wesentlich größere Gruppe an Haushalten<br />
(„Bedarfsempfänger“) unter die Regelungen zur Angemessenheit<br />
des Wohnraumes.<br />
Dieser wachsende Bedarf an preisgünstigen oder geförderten<br />
Wohnungen geht einher mit einem Verlust an<br />
kommunalen Steuerungsinstrumenten, und zwar in<br />
mehrfacher Hinsicht:<br />
• Privatisierung von Wohnungsbeständen: Spektakuläre<br />
Transaktionen haben die Wohnungswirtschaft im<br />
Jahr 2004 beschäftigt. Beispiele sind die Veräußerung<br />
der rund 80.000 Wohnungen der GAGFAH an<br />
den amerikanischen Investor Fortress. Das ehemalige<br />
Kieler Wohnungsunternehmen KWG wurde mit<br />
weiteren Beständen von der WCM an den Investor<br />
Blackstone verkauft.
Anteil der Senioren<br />
steigt ...<br />
... mit Auswirkungen<br />
auf die Haushaltsbildung<br />
Verringerung des<br />
Anteils der<br />
Haushaltsgründer<br />
- 8 -<br />
• Auslaufende Bindungen im öffentlich geförderten<br />
Wohnungsbestand durch den Rückgang der Fertigstellungen<br />
im Neubau und durch gezielte Ablösung:<br />
Zunehmend gehen Wohnungsunternehmen dazu<br />
über, vor dem Hintergrund niedriger Kapitalmarktzinsen<br />
gezielt geförderte Darlehen abzulösen und sich<br />
so auch von fremden Pflichten freizumachen.<br />
Der Anteil an älteren Menschen wird in Deutschland<br />
zunehmen. Die Lebenserwartung steigt, die geburtenstarken<br />
Jahrgänge der sechziger Jahre treten in rund<br />
zwanzig Jahren bereits in das Rentenalter ein. Die<br />
10. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des<br />
Statistischen Bundesamtes geht für das Jahr 2020 von<br />
einem Anteil der über 65-Jährigen von 22 % (heute:<br />
18 %) aus. In Schleswig-Holstein sind das 23 % bzw.<br />
18 %. Die Senioren sind zukünftig die einzige Zielgruppe,<br />
die sowohl absolut als auch relativ wächst.<br />
Aufgrund der Verschiebung in der Altersstruktur wird<br />
sich die Nachfrage nach Wohnimmobilien in den kommenden<br />
Jahren verändern. Neben einer wachsenden<br />
Zahl der Seniorenhaushalte und der Gruppe der 40- bis<br />
65-Jährigen verringern sich die jungen Haushalte.<br />
Bis 2020 wird sich die Altersstruktur deutlich verändern.<br />
Die Zahl der 25- bis 45-Jährigen sinkt in Schleswig-<br />
Holstein um 13 %, was in etwa dem Rückgang im Bundesdurchschnitt<br />
entspricht.
Zurück in die <strong>Stadt</strong><br />
- 9 -<br />
Abb. 2 Entwicklung der Altersgruppen 2004 bis 2020<br />
in Prozent<br />
Deutschland<br />
Brandenburg<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Sachsen<br />
Thüringen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Hessen<br />
Berlin<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Schleswig-Holstein<br />
Saarland<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Niedersachsen<br />
Hamburg<br />
Bayern<br />
Baden-Württemberg<br />
Bremen<br />
-50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40<br />
25 bis 45 Jahre 65 Jahre und älter<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, 10. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung - Variante 4<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Positiv gestaltet sich in vielen Städten auch der Wanderungssaldo<br />
bei Personen ab einem Alter von 50 Jahren.<br />
Neben der Fernwanderung älterer Haushalte im Rentenalter,<br />
von der landschaftlich reizvolle Regionen profitieren,<br />
ist zunehmend eine Umland-<strong>Stadt</strong>-Wanderung<br />
von älteren Haushalten zu erkennen. Bei den sogenannten<br />
„Reurbanisierern“ handelt es sich um ältere Haushalte,<br />
die ihr Eigenheim in der Peripherie veräußern und<br />
wieder in die Zentren ziehen.<br />
Häufig sind gerade diese Haushalte zuvor in ein eigenes<br />
Haus ins Umland gezogen. Gesucht werden von den<br />
„Reurbanisierern“ zentrale Wohnstandorte mit fußläufig<br />
gelegenen zentralen Einrichtungen (Einkaufsmöglichkeiten<br />
sowie Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr).<br />
Neue Zielgruppen In Deutschland entwickeln sich zunehmend Zielgruppen,<br />
deren Bedürfnisse, Anforderungen und Präferenzen der<br />
Wirtschaft bekannt sein müssen. Alleinerziehende achten<br />
bei der Wahl des Wohnstandortes auf eine soziale<br />
Infrastruktur in der Umgebung. Spezielle Neubauprojek-
Migranten mit<br />
speziellen Anforderungen<br />
Leerstand auch in<br />
angespannten<br />
Märkten<br />
Anforderungen an<br />
das Wohnraumversorgungskonzept<br />
- 10 -<br />
te mit der Zielgruppe Alleinerziehende, die insbesondere<br />
den Aspekt der Nachbarschaft planerisch berücksichtigen,<br />
haben sich in den vergangenen Jahren als erfolgreich<br />
herausgestellt.<br />
Der Anteil der Ausländer und Spätaussiedler an der Gesamtbevölkerung<br />
Deutschlands ist in den vergangenen<br />
Jahrzehnten stetig angestiegen. Es besteht bei vielen<br />
Zugewanderten ein erhöhter Bedarf an kostengünstigem<br />
Wohnraum sowie - aufgrund der durchschnittlich größeren<br />
Haushalte dieser Bevölkerungsgruppen - an größeren<br />
Wohnungen.<br />
Der Wohnungsmarkt wird zukünftig bezüglich der Wohnungsnachfrage<br />
durch höhere qualitative Ansprüche<br />
geprägt. Wohnungen in Mehrfamilienhäusern finden zunehmend<br />
nur noch in kleinen Strukturen mit bis zu sechs<br />
Wohnungen Akzeptanz. Dies zeigt die von der Stiftung<br />
für Forschungen im Wohnungs- und Siedlungswesen<br />
geförderte GEWOS-Studie zum frei finanzierten Mietwohnungsneubau.<br />
Durch die gestiegenen Ansprüche an<br />
die Wohnqualität kommt es auch in angespannten Wohnungsmärkten<br />
zu Leerständen. Wohnungen in großen<br />
Einheiten - mit ungünstig geschnittenen Grundrissen und<br />
kleinen Zimmern - entsprechen nicht den künftigen Anforderungen.<br />
Ein wichtiges Ausstattungsmerkmal für die<br />
Marktfähigkeit einer Wohnung in entspannten Märkten<br />
stellt heute der Balkon dar.<br />
Aus den aufgezeigten allgemeinen Marktentwicklungen<br />
lassen sich grundsätzliche Anforderungen an das Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong> ableiten:<br />
• Prüfung und Sicherstellung des Bedarfs an preisgünstigem<br />
oder gefördertem Wohnraum - gerade in<br />
wachsenden Märkten<br />
• Überprüfung des Neubaubedarfs vor dem Hintergrund<br />
der demographischen Entwicklung<br />
• Anpassung des Bestandes an den Bedarf einer älter<br />
werdenden Bevölkerung<br />
• Ausrichtung der Wohnungspolitik auf bestimmte<br />
Zielgruppen: Senioren, Familien, Singles, Haushalte<br />
mit geringem Einkommen
- 11 -<br />
• Zielgruppenorientierte Modernisierung des Bestandes<br />
• Pflege und Aufwertung des Wohnumfeldes<br />
Akteure einbinden Wohnungspolitik ist keine rein kommunale oder staatliche<br />
Aufgabe. Die Einbindung von Wohnungsunternehmen,<br />
Investoren und Finanzdienstleistern - um nur einige<br />
zu nennen - ist Vorraussetzung zur Umsetzung der<br />
Maßnahmen.<br />
Die Erstellung des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />
wurde durch einen Arbeitskreis begleitet, der sich aus<br />
folgenden Mitgliedern zusammensetzt:<br />
• <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
• Land Schleswig-Holstein, Innenministerium<br />
• NEUE LÜBECKER Norddeutsche Baugenossenschaft<br />
eG<br />
• ADLERSHORST Baugenossenschaft eG<br />
• EMV Immobilienmanagement GmbH<br />
• Deutsche Annington Heimbau AG<br />
• Peter Kölln KGaA<br />
• Döblinghareico<br />
• Sparkasse <strong>Elmshorn</strong><br />
• <strong>Stadt</strong>werke <strong>Elmshorn</strong><br />
• Agentur für Arbeit<br />
• <strong>Stadt</strong>teilmanagement <strong>Hainholz</strong><br />
• GEWOS
- 12 -<br />
3 Der Wohnungsmarkt in <strong>Elmshorn</strong> 2004 (Stufe 2)<br />
3.1 Wirtschaftliche Entwicklung<br />
Vorbemerkung Der Blick auf die zukünftige Entwicklung des Wohnungsmarktes<br />
in <strong>Elmshorn</strong> setzt die Betrachtung und<br />
Analyse der lokalen und regionalen Wirtschaft voraus<br />
(vgl. Kapitel 4.1 Prognose). Auch mit Blick auf das anstehende<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept werden die Ergebnisse<br />
im folgenden detailliert aufgeführt, um die<br />
über den Wohnungsmarkt hinausgehenden Potenziale<br />
aufzuzeigen.<br />
<strong>Elmshorn</strong>: Sechstgrößte<br />
<strong>Stadt</strong> in<br />
Schleswig Holstein<br />
3.1.1 Arbeitsmarktentwicklung<br />
16.500 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte in<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Elmshorn</strong> - mit seinen knapp 49.000 Einwohnern die<br />
sechstgrößte <strong>Stadt</strong> in Schleswig-Holstein - liegt im<br />
Kreis Pinneberg, ungefähr 30 km nordwestlich von<br />
Hamburg. <strong>Elmshorn</strong> bildet das Mittelzentrum für die<br />
umliegende Region mit einem Einzugsgebiet von<br />
136.000 Personen. Die Bundesautobahn A 23 und das<br />
Eisenbahnnetz sorgen ebenso für eine gute Verkehrsanbindung<br />
wie die Nähe zum Hafen Hamburg (in<br />
30 km Entfernung) und zum Flughafen Hamburg-<br />
Fuhlsbüttel (in ca. 25 km Entfernung).<br />
Ein Grund für den Einwohnerzuwachs im Siedlungsraum<br />
<strong>Elmshorn</strong> ist die Zunahme der Zahl der Beschäftigten<br />
in <strong>Elmshorn</strong>. Zwischen 1987 und 2003 wurden<br />
insgesamt 4.650 neue Arbeitsplätze realisiert. Die<br />
meisten dieser Arbeitsplätze entstanden im „Industrie-<br />
und Technologiegebiet Süd“ an der A 23. Im Juni 2003<br />
gab es in <strong>Elmshorn</strong> 16.500 sozialversicherungspflichtige<br />
Arbeitsplätze. Das ist im Vergleich zur letzten<br />
Volkszählung 1987 eine Zunahme um 19 %. In den<br />
letzen Jahren verlief die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten (SVP-Beschäftigte) in<br />
vergleichbaren Städten sehr unterschiedlich. In <strong>Elmshorn</strong><br />
gab es zwischen 1999 und 2001 einen leichten<br />
Anstieg (+1,1 %) und danach eine Abnahme um<br />
2,5 %, die dazu führte, dass 2003 ein niedrigeres Niveau<br />
als 1999 erreicht wurde. Im Vergleich dazu hat<br />
Itzehoe über den gesamten Zeitraum gesehen eine mit
- 13 -<br />
Schwankungen versehene positive Entwicklung genommen,<br />
während Pinneberg deutlich Verluste in den<br />
Beschäftigtenzahlen hinnehmen musste (-6,5 %).<br />
Abb. 3 SVP-Beschäftigte am Arbeitsort<br />
Entwicklung im Vergleich<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
Index: 1999 = 100<br />
15.503 16.749<br />
11.554<br />
1999 2000 2001 2002 2003<br />
* Daten jeweils Stand Juni<br />
Entwicklung der Beschäftigtenzahlrückläufig<br />
16.043 15.957 16.066<br />
16.850<br />
11.314<br />
16.937<br />
11.117<br />
16.808<br />
11.075<br />
Elms horn Pinneberg Itzehoe<br />
15.584<br />
16.518<br />
10.796<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Im Vergleich zwischen der ersten Hälfte der neunziger<br />
Jahre (bis 1996) und der zweiten Hälfte (bis 2002) fällt<br />
auf, dass sich in den Städten im Landkreis Pinneberg<br />
(Abb. 4) die sich jeweils andeutende Tendenz fortgesetzt<br />
hat. Dies geschah dem allgemeinen abgeschwächtem<br />
Konjunkturverlauf in Deutschland folgend.<br />
<strong>Elmshorn</strong> hatte in beiden Phasen die mitunter günstigste<br />
Entwicklung vorzuweisen, musste aber ebenso<br />
wie Quickborn eine geringere Zunahme in der zweiten<br />
Phase hinnehmen. In den drei anderen ausgewählten<br />
Städten hat sich hingegen der schon negative Trend<br />
weiter verschärft.
- 14 -<br />
Abb. 4 Entwicklung der Beschäftigtenzahl<br />
- ausgewählte Städte -<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
-500<br />
-1.000<br />
Personen<br />
-53<br />
-411<br />
Rund 3.500 registrierte<br />
Arbeitslose in<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
2.156<br />
1.221<br />
326<br />
Pinneberg <strong>Elmshorn</strong> Quickborn Barmstedt Uetersen<br />
292<br />
1990 - 1996 1996 - 2002<br />
-125<br />
-422<br />
-257<br />
-721<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Im März 2004 waren in <strong>Elmshorn</strong> rund 3.500 Personen<br />
arbeitslos gemeldet. Dieser Wert spiegelt das Aufkommen<br />
in der Hauptagentur wider, zu der neben<br />
<strong>Elmshorn</strong> auch die umliegenden Gemeinden gehören.<br />
Damit hat sich dieser Wert seit September 2000 um<br />
41 % erhöht. Vor allem seit 2001 ist ein steiler Anstieg<br />
der Zahl der arbeitslosen Personen zu beobachten.<br />
Allein in diesem Zeitraum gab es eine Zunahme von<br />
fast 39 %. Selbst bei Beachtung einer saisonal bedingten<br />
Abnahme der Arbeitslosenzahl bis zum September<br />
2004 ist ein deutlich negativer Trend zu erkennen.
- 15 -<br />
Abb. 5 Arbeitslosigkeit <strong>Elmshorn</strong><br />
Anzahl der arbeitslosen Personen<br />
4.000<br />
3.500<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
Arbeitslose Personen<br />
Sep 00 Sep 01 Sep 02 Sep 03 Mrz 04<br />
Zahl der Beamten<br />
und Selbständigen<br />
gestiegen<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Im September 2004 lag die Arbeitslosenquote in <strong>Elmshorn</strong><br />
bei 9,6 %. Damit hat sie gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
um 0,2 Prozentpunkte zugenommen.<br />
Über die Anzahl der Beschäftigten im Beamtenverhältnis<br />
bzw. über Selbständige sind keine aktuellen Statistiken<br />
vorhanden. Die Zahl der Beamten und Selbständigen<br />
in <strong>Elmshorn</strong> ist aber in den letzten Jahren aufgrund<br />
von verschiedenen Faktoren gestiegen. Bedingt<br />
durch eine zunehmende Nachfrage aufgrund der<br />
wachsenden Bevölkerung kam es zu zusätzlichen<br />
Einstellungen im Bildungssektor (Grundschule, Realschule,<br />
Nordakademie). Auch im Bereich der öffentlichen<br />
Verwaltung sind weitere Arbeitsplätze entstanden.<br />
Wenn man im Vergleich zu der letzten Volkszählung<br />
von einem vorsichtigen Wachstum von 10 % ausgeht,<br />
dann bestehen - so die Schätzungen der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Elmshorn</strong> - heute in <strong>Elmshorn</strong> ca. 2.550 Arbeitsplätze<br />
für Beamte.<br />
Die Zahl der Selbständigen ist in <strong>Elmshorn</strong> ebenfalls<br />
gewachsen. Das zeigt unter anderem die stark ge-
Insgesamt rund<br />
20.400 Arbeitsplätze<br />
3.1.2 Pendleraufkommen<br />
<strong>Elmshorn</strong> mit<br />
positivem Pendlersaldo<br />
Bedeutung von<br />
<strong>Elmshorn</strong> gestiegen<br />
Starke Pendlerverflechtungen<br />
mit<br />
Hamburg<br />
- 16 -<br />
wachsene Zahl der sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsplätze. Auch in diesem Zusammenhang kann<br />
von einem Wachstum von rund 10 % ausgegangen<br />
werden. In diesem Fall würde es heute in <strong>Elmshorn</strong> ca.<br />
1.350 Selbständige geben.<br />
Ende 2003 waren in <strong>Elmshorn</strong> rund 20.400 Arbeitsplätze<br />
vorhanden. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung<br />
von 48.300 Personen lag die Arbeitsplatzquote<br />
damit bei 42 %. Der Anteil der sozialversicherungspflichtigen<br />
Arbeitsplätze im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung<br />
betrug 34 %, (zum Vergleich: <strong>Stadt</strong> Pinneberg<br />
27 %).<br />
Während <strong>Elmshorn</strong> im Jahr 1994 noch einen negativen<br />
Pendlersaldo in Höhe von ca. 2.900 Personen<br />
vorzuweisen hatte, änderte sich das Bild bis 2003 erheblich.<br />
Im Juni 2003 waren mit ca. 540 Personen die<br />
Einpendler in der Überzahl. Im Vergleich zu den benachbarten<br />
Städten im Kreis Pinneberg (Abb. 6) ist<br />
<strong>Elmshorn</strong> eine der wenigen Kommunen mit einem positiven<br />
Pendleraufkommen.<br />
Insoweit ist davon auszugehen, dass in den letzten<br />
Jahren die Bedeutung der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> als Mittelzentrum<br />
und Wirtschaftsstandort für die benachbarten<br />
Gemeinden und Städte erheblich gestiegen ist. Trotz<br />
dieser Tatsache ist zu beachten, dass beispielsweise<br />
der Rückgang der Zahl der Personen, die in <strong>Elmshorn</strong><br />
wohnen und arbeiten, die Pendlerbewegungen ebenso<br />
beeinflusst hat wie die Abnahme der Zahl der <strong>Elmshorn</strong>er<br />
Berufsauspendler.<br />
Die Pendlerverflechtungen von <strong>Elmshorn</strong> konzentrieren<br />
sich zu einem großen Teil auf das südliche Umland<br />
mit dem deutlichen Schwerpunkt Hamburg. Im<br />
Allgemeinen ist der Pendlersaldo mit den größeren<br />
Städten negativ, während gegenüber den Umlandgemeinden<br />
Einpendlerüberschüsse bestehen. Hier spiegeln<br />
sich unmittelbar auch die Ergebnisse der <strong>Stadt</strong>-<br />
Umland-Wanderungen wider.
- 17 -<br />
Abb. 6 Pendlersalden nach Gemeinden<br />
- Kreis Pinneberg -<br />
Seestermühe<br />
c<br />
Raa-Besenbek<br />
Haselau<br />
c e<br />
c<br />
Seester<br />
Brande-Hörnerkirchen<br />
Appen<br />
Bokel<br />
Barmstedt<br />
Bokholt-Hanredder<br />
Bullenkuhlen<br />
Bilsen<br />
b c c c<br />
Hemdingen<br />
<strong>Elmshorn</strong> Kölln-Reisiek Bev ern<br />
Heidgraben<br />
Groß Nordende<br />
Neuendeich<br />
c<br />
Hetlingen<br />
Klein Nordende<br />
Heist<br />
Groß Of f enseth-Aspern<br />
Klein Of f enseth-Sparrieshoop<br />
b<br />
Osterhorn<br />
Westerhorn<br />
Uetersen<br />
Moorrege<br />
Seeth-Ekholt<br />
c a a<br />
c b<br />
Tornesch<br />
Lutzhorn<br />
Quickborn<br />
Ellerhoop c a<br />
Prisdorf<br />
Kummerfeld<br />
Langeln<br />
Borstel-Hohenraden<br />
Pinneberg<br />
Rellingen<br />
Haseldorf<br />
Halstenbek<br />
c Holm c a<br />
c<br />
b<br />
c<br />
c c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
b b<br />
Wedel (Holstein)<br />
d<br />
c<br />
c<br />
a c<br />
Heede<br />
c<br />
Schenef eld<br />
Tangstedt c<br />
Ellerbek<br />
Hasloh<br />
Bönningstedt<br />
Abb. 7 Pendlerverflechtungen <strong>Elmshorn</strong><br />
Juni 2003<br />
c<br />
c<br />
a<br />
c<br />
c<br />
e<br />
c c b<br />
c<br />
c<br />
d<br />
Saldo:<br />
Einpendler minus Auspendler<br />
a -1.500 und mehr Personen<br />
b -1.000 bis -500 Personen<br />
c -500 bis 0 Personen<br />
d 0bis500 Personen<br />
e 500 und mehr Personen<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
3.1.3 Wirtschaftsstruktur<br />
Dienstleistungsorientierte<br />
Wirtschaftsstruktur<br />
- 18 -<br />
In den Städten <strong>Elmshorn</strong>, Pinneberg und Itzehoe ist<br />
eine deutliche Dominanz des tertiären Sektors festzustellen.<br />
Nur rund ein Viertel (<strong>Elmshorn</strong>) bis ein Drittel<br />
(Pinneberg) der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
arbeitet in der Land- und Forstwirtschaft, dem<br />
produzierenden Gewerbe bzw. dem Baugewerbe. Der<br />
Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr hat mit<br />
35 % einen hohen Anteil am wirtschaftlichen Geschehen<br />
in <strong>Elmshorn</strong>. Dies lässt sich auf die Versorgungsfunktion<br />
der <strong>Stadt</strong> als Mittelzentrum der Region zurückführen<br />
(Stichwort: „<strong>Elmshorn</strong> als Einkaufsstadt“). In<br />
den beiden Vergleichsstädten wird die Wirtschaftsstruktur<br />
stärker durch öffentliche und private<br />
Dienstleister geprägt.<br />
Abb. 8 Wirtschaftsstruktur 2003 nach<br />
SVP- Beschäftigten am Arbeitsort<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Itzehoe<br />
Pinneberg<br />
1<br />
3<br />
3<br />
22<br />
18<br />
21<br />
3<br />
7<br />
7<br />
17<br />
17<br />
35<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
Prod. Gewerbe (ohne Bau)<br />
Baugewerbe<br />
Handel, Gastgewerbe und Verkehr<br />
Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleistung<br />
Öffentliche und private Dienstleister<br />
17<br />
15<br />
12<br />
38<br />
37<br />
26<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
- 19 -<br />
3.1.4 Wirtschaftsstandort <strong>Elmshorn</strong> - bedeutende Akteure<br />
Standortentscheidungen<br />
für <strong>Elmshorn</strong><br />
International bekannt:<br />
Die Kölln-<br />
Werke<br />
Der größte deutsche<br />
Teppichimporteur:<br />
Kibek<br />
Traditionsunternehmen<br />
Döllinghareico<br />
<strong>Elmshorn</strong> hat eine Reihe von großen und bekannten<br />
Unternehmen innerhalb der <strong>Stadt</strong>grenzen, die eine bedeutende<br />
Rolle auf dem Arbeitsmarkt spielen, da sie -<br />
wie die nachfolgend beschriebenen Beispiele Kölln-<br />
Werke, Döllinghareico und Kibek zeigen - ihren Hauptsitz<br />
in <strong>Elmshorn</strong> haben. Unternehmensentscheidungen<br />
mit Auswirkungen auf den Standort fallen also vor Ort.<br />
Eines der traditionsreichsten Unternehmen am Ort ist die<br />
Peter Kölln KGaA, die in <strong>Elmshorn</strong> ihren Hauptsitz hat<br />
und in ihren Werken nicht nur die international bekannten<br />
Kölln-Flocken produziert. Das Unternehmen befindet<br />
sich auch im Zeitalter der Fusionen und strategischen<br />
Allianzen immer noch in Familienbesitz. Die internationale<br />
Bedeutung der Kölln-Werke zeigt sich bereits in den<br />
Geschäftsverbindungen: 2004 übernahm die Peter Kölln<br />
KGaA bekannte Marken des Unilever-Konzerns. Die<br />
Kölln-Werke beschäftigen in <strong>Elmshorn</strong> rund 300 Mitarbeiter.<br />
Eng verbunden mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> ist ein weiteres<br />
Großunternehmen: Das Teppich-Haus Kibek. Seit der<br />
Gründung des Unternehmens im Jahr 1951 zeigt sich<br />
ein stetiges Wachstum der Unternehmensleistung: Kibek<br />
ist mit 14 weiteren großflächigen Verkaufshäusern im<br />
gesamten Bundesgebiet vertreten und Deutschlands<br />
größter Teppichimporteur. Im Versandhandel ist das<br />
Unternehmen der weltweit führende Spezialanbieter für<br />
Teppiche.<br />
Auch Döllinghareico ist ein alteingesessenes <strong>Elmshorn</strong>er<br />
Unternehmen mit überregionaler Bedeutung. Die Döllinghareico-Werke<br />
produzieren Wurstwaren für den<br />
norddeutschen Raum. Neben dem Hauptstandort <strong>Elmshorn</strong><br />
mit rund 300 Mitarbeitern besteht ein weiterer Betrieb<br />
in Lübz (Mecklenburg-Vorpommern). Das Unternehmen<br />
rechnet mit weiterem Wachstum. Eng damit<br />
verbunden ist das Ziel, sich als nationale Marke zu profilieren.
Führender Telekommunikationsanbieter:<br />
Talkline<br />
Internationaler<br />
Marktführer für Sicherheitstechnik:<br />
Autoliv Inc.<br />
Handel und<br />
Finanzen<br />
- 20 -<br />
Die Standortentscheidung für <strong>Elmshorn</strong> traf ebenfalls<br />
einen der führenden deutschen Telekommunikationsanbieter:<br />
Die Talkline GmbH & Co KG. Das Unternehmen<br />
ist eine Tochter der TDC Mobile International in Kopenhagen<br />
und beschäftigt rund 900 Mitarbeiter. 1991 als<br />
Mobilfunk Service Provider gegründet, betreut Talkline<br />
heute etwa 2,6 Millionen Mobilfunkkunden. Im Jahr 2004<br />
erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 1 Mrd.<br />
Euro.<br />
In <strong>Elmshorn</strong> vertreten ist ein weiteres bekanntes Großunternehmen:<br />
Der weltweit führende Hersteller von Insassenschutzsystemen<br />
für Automobile - Autoliv Inc. -<br />
besitzt in der <strong>Stadt</strong> eine wichtige Niederlassung. Das<br />
Unternehmen mit Hauptsitz in Stockholm hat weltweit<br />
über 80 Standorte mit insgesamt rund 40.000 Mitarbeitern,<br />
von denen allein in Deutschland 3.400 tätig sind.<br />
Am Standort <strong>Elmshorn</strong> sind bisher rund 1.250 Personen<br />
beschäftigt.<br />
Es bestehen jedoch konkrete Pläne, Teile der Produktion<br />
ins Ausland zu verlagern. Für die <strong>Stadt</strong> rechnet man<br />
in naher Zukunft mit dem Verlust von 335 Arbeitsplätzen<br />
im Fertigungsbereich. Der Standort <strong>Elmshorn</strong> konzentriert<br />
sich zukünftig auf den Sektor Entwicklung. Die Unternehmensentscheidung<br />
wird mit den im europäischen<br />
Vergleich hohen Lohnkosten der Fertigung begründet.<br />
Neben den oftmals international agierenden Großunternehmen<br />
wird der Wirtschaftsstandort <strong>Elmshorn</strong> durch<br />
Produktions- und Dienstleistungsbetriebe definiert, ohne<br />
die eine funktionierende regionale Versorgung nicht<br />
denkbar wäre.<br />
Hinzuweisen ist hier auf bedeutende mittelständische<br />
Unternehmen wie z. B. das Modehaus Ramelow, aber<br />
auch auf große Verkaufshäuser wie KARSTADT und auf<br />
eine breit gefächerte Präsenz von Sparkassen- und<br />
Bankfilialen. Zu nennen sind hier insbesondere die<br />
Sparkasse <strong>Elmshorn</strong> und die Volksbank <strong>Elmshorn</strong>.<br />
Zum anderen wird die regionale Infrastruktur durch städtische<br />
Betriebe geprägt. So besitzt <strong>Elmshorn</strong> mit den
Fachhochschulstandort<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Fazit<br />
Stabile mittelständischeWirtschaftstruktur<br />
- 21 -<br />
<strong>Stadt</strong>werken SWE einen Energieversorger, der nach<br />
einem Bürgerentscheid auch weiterhin als Eigenbetrieb<br />
der <strong>Stadt</strong> arbeiten wird. Am Ort befindet sich ebenfalls<br />
eine Niederlassung der Agentur für Arbeit.<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> ist auch Hochschulstandort. An der<br />
FH Nordakademie <strong>Elmshorn</strong> befinden sich ca. 800 Studierende<br />
in drei dualen Diplomstudiengängen (Betriebswirtschaftslehre,<br />
Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik)<br />
sowie in einem viersemestrigen MBA-<br />
Studium „International Marketing and Business Communication“.<br />
Die FH Nordakademie <strong>Elmshorn</strong> ist eine private Fachhochschule,<br />
die praxisnahe Studiengänge anbietet und<br />
in engem Kontakt mit Unternehmen der Region Hamburg<br />
(u.a. Airbus, ExxonMobil, Philips, Talkline und Axel<br />
Springer) ausbildet.<br />
<strong>Elmshorn</strong> verfügt - anders als andere Kommunen im<br />
Hamburger Umland - über eine eigenständige wirtschaftliche<br />
Basis in Form einer stabilen mittelständischen Wirtschaftsstruktur.<br />
Die Entwicklung von <strong>Elmshorn</strong> wird in<br />
großen Teilen durch die Entscheidungen vor Ort gesteuert.<br />
In Zukunft wird die Einzelhandelsfunktion in <strong>Elmshorn</strong><br />
noch weiter gestärkt werden. Ein Ansatzpunkt ist<br />
z.B. die Gründung eines Business Improvement Districts<br />
(BID) als Zusammenschluss der <strong>Elmshorn</strong>er Gewerbetreibenden,<br />
um insbesondere die Innenstadt zu stärken.<br />
Aus städtebaulichen - und letztlich auch wohnungspolitischen<br />
- Gründen ist zu verhindern, dass Leerstände<br />
das Straßenbild von <strong>Elmshorn</strong> prägen.
- 22 -<br />
3.2 Die Entwicklung von Bevölkerung und Haushalten<br />
Positive<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
Die demographischen und ökonomischen Veränderungen<br />
beeinflussen die künftige Wohnungsnachfrage.<br />
Neben einer Verschiebung in der Altersstruktur mit<br />
einer zunehmenden Zahl älterer Menschen und einer<br />
verstärkten Individualisierung fordert auch ein Wandel<br />
bei den Wohnpräferenzen ein verändertes Wohnungsangebot.<br />
Die Bevölkerungszahl in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> ist im Zeitraum<br />
von 1987 bis 1996 mit rund 11 % zunächst verhältnismäßig<br />
stark angestiegen. Ursache hierfür sind<br />
u. a. Zuwanderungen von Bürgerkriegsflüchtlingen,<br />
von deutschstämmigen Auswanderern aus der ehemaligen<br />
Sowjetunion und insbesondere von Haushalten<br />
aus den neuen Bundesländern. Im Jahr 1996 betrug<br />
die Bevölkerungszahl in <strong>Elmshorn</strong> rund 47.300 Personen<br />
am Ort der Hauptwohnung. Der Bevölkerungszuwachs<br />
lag in diesem Zeitraum über dem Landesdurchschnitt.<br />
In den drei folgenden Jahren stagnierte die<br />
Bevölkerung weitgehend. Erst im Jahr 2000 konnte<br />
erstmals wieder eine merkliche Steigerung der Bevölkerungszahl<br />
verzeichnet werden. Zu diesem Zeitpunkt<br />
lebten rund 47.800 Personen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>.<br />
Ende 2004 betrug die Zahl der Einwohner 48.757 (Ort<br />
der Hauptwohnung).
1987 = 100<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
durch<br />
Wanderungen<br />
bestimmt<br />
Im Jahr 2000 wieder<br />
positiver Wanderungssaldo<br />
- 23 -<br />
Abb. 9 Bevölkerungsentwicklung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
von 1987 bis 2004<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
1987<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> Schleswig-Holstein<br />
© GEWOS<br />
Für die Bevölkerungsentwicklung sind die natürliche<br />
Bevölkerungsbewegung, d. h. der Saldo aus Geburten<br />
und Sterbefällen, sowie die Wanderungsbewegungen<br />
maßgebend. Insgesamt haben die Wanderungen die<br />
Bevölkerungsentwicklung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> bestimmt.<br />
Nur in den Jahren 1998 und 1999 lag in <strong>Elmshorn</strong><br />
ein negativer Wanderungssaldo vor, der für die<br />
Stagnation der Bevölkerungszahl in diesem Zeitraum<br />
verantwortlich war.<br />
Im Zeitraum von 2000 bis 2003 übertrafen die Zuzüge<br />
die Fortzüge aus der <strong>Stadt</strong>. So lag im Jahr 2000 wieder<br />
ein positiver Wanderungssaldo vor, der einen erkennbaren<br />
Anstieg der Bevölkerungszahlen bewirkte.<br />
Diese positive Entwicklung setzte sich in den Folgejahren<br />
fort. Wanderungssaldo und Bevölkerungszahl<br />
zeigten 2003 jedoch deutlich verminderte Zuwächse.<br />
2004 glichen sich die Zuzüge und Fortzüge aus. Insgesamt<br />
ist ein rückläufiger Trend bei den Zuzügen<br />
feststellbar.
- 24 -<br />
Abb. 10 Wanderungen von und nach <strong>Elmshorn</strong><br />
Personen<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
-1.000<br />
Natürliche<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
leicht negativ<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Fortzüge Zuzüge Saldo<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Die natürliche Bevölkerungsentwicklung hatte dagegen<br />
in der Vergangenheit kaum Einfluss auf die Entwicklung<br />
der Bevölkerung. Betrachtet man den Zeitraum<br />
von 1998 bis 2004, so ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />
mit einem Mittelwert der einzelnen<br />
Jahressalden von -50 relativ ausgeglichen. Dieses Bild<br />
spiegelt einen bundesweiten Trend wider: Die Anzahl<br />
der Sterbefälle liegt in den meisten Kommunen über<br />
der Zahl der Geburten. Diese Entwicklung wird sich in<br />
der Zukunft fortsetzen und noch verstärken.
Personen<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
-200<br />
-400<br />
-600<br />
- 25 -<br />
Abb. 11 Natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />
in <strong>Elmshorn</strong><br />
Personen<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
-100<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Geburten Sterbefälle Saldo<br />
Abb. 12 Natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />
und Wanderungssaldo in <strong>Elmshorn</strong><br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
Saldo natürliche Bevölkerungsentwicklung Wanderungssaldo Gesamtsaldo<br />
© GEWOS
Hohe Mobilität der<br />
20- bis 44-Jährigen<br />
...<br />
... durch Haushaltsbefragung<br />
bestätigt<br />
- 26 -<br />
Bei der Betrachtung des Wanderungsverhaltens nach<br />
Altersgruppen wird die hohe Mobilität der Altersgruppe<br />
der 20 bis 29-Jährigen und die der Altersgruppe der 30<br />
bis 44-Jährigen deutlich. Beide Altersgruppen haben<br />
absolut betrachtet auch den größten Anteil an der Bevölkerung.<br />
In den vergangenen Jahren sind bei den<br />
30- bis 44-Jährigen mehr Personen abgewandert als<br />
zugewandert, und zwar überwiegend ins Umland. Personen<br />
dieser Gruppe verdienen als potenzielle Eigenheimgründer<br />
ein besonderes Augenmerk. Über Baulandausweisung<br />
kann hier die Entwicklung zu Gunsten<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> gesteuert werden.<br />
In der Haushaltsbefragung wurde ebenfalls deutlich,<br />
dass die Gruppe der 30- bis 44-Jährigen sehr umzugsfreudig<br />
ist. Viele davon ziehen aus der <strong>Stadt</strong> heraus<br />
ins nahe Umland oder auch weiter weg, häufig, um<br />
Eigentum in Form von Einfamilienhäusern zu bilden.<br />
Abb. 13 Wanderungen nach Altersgruppen<br />
1998 bis 2003 in <strong>Elmshorn</strong><br />
Personen<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
-1.000<br />
unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />
Zuzüge Fortzüge Saldo<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
Zuwächse bei<br />
jüngeren Menschen<br />
Zuzug von älteren<br />
Menschen<br />
Entwicklung der<br />
Altersgruppen<br />
- 27 -<br />
Für die jüngeren Altersgruppen zwischen 20 und 29<br />
Jahren zeigt sich ein deutlich positiver Wanderungssaldo.<br />
Dieser Zuwachs bestätigt u. a. den Stellenwert<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> als Ausbildungsstandort in der<br />
Region.<br />
Positiv ist auch der Wanderungssaldo der Personen<br />
über 45 Jahre. Insbesondere Personen im Rentenalter<br />
sind in den vergangenen Jahren nach <strong>Elmshorn</strong> zugezogen.<br />
Hierbei handelt es sich auch um sogenannte<br />
„Reurbanisierer“ - meist ältere Haushalte, die ihr Eigenheim<br />
in der Peripherie veräußern und wieder in<br />
das Zentrum von <strong>Elmshorn</strong> ziehen.<br />
Abb. 14 Bevölkerungsentwicklung nach<br />
Altersgruppen<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
15 18<br />
26 25<br />
25<br />
12 13<br />
15 14<br />
7 6<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Die Entwicklung der Bevölkerung nach Altersgruppen<br />
bestätigt das Bild. Die Gruppe der über 65-Jährigen<br />
wächst überproportional, während die Anzahl der Kinder<br />
unter sechs Jahren und deren Eltern (30 bis 44<br />
Jahre) eine rückläufige Tendenz aufweisen. Dagegen<br />
wächst die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen seit<br />
dem Jahr 2000 wieder deutlich.<br />
24<br />
1998 2004<br />
unter 6 6 bis 19 20 bis 29<br />
30 bis 44 45 bis 64 65 und älter
Haushalte als Träger<br />
der Wohnungsnachfrage<br />
Steigende<br />
Haushaltszahl<br />
- 28 -<br />
Letztendlich bestimmt die Zahl der Haushalte die<br />
Nachfrage nach Wohneinheiten. Bevölkerungszahl<br />
und Haushaltszahl entwickeln sich nicht zwangsläufig<br />
parallel.<br />
Die Anzahl der wohnungsmarktrelevanten Haushalte<br />
stieg in <strong>Elmshorn</strong> von 1987 - dem Jahr der letzten<br />
Volkszählung - bis 2004 jährlich um etwa einen Prozentpunkt<br />
auf rund 23.200 Haushalte an. Insgesamt<br />
betrug der Zuwachs an Haushalten in diesem Zeitraum<br />
fast 18 % und lag damit leicht über dem Zuwachs<br />
der Bevölkerung. Grund für die unterschiedliche<br />
Entwicklung von Bevölkerung und Haushalten ist<br />
der bundesweite Trend zur Verkleinerung der Haushalte,<br />
der sich im Wandel der gesellschaftlichen Lebensstile<br />
und in der Zunahme der älteren, häufig allein<br />
lebenden Bevölkerung widerspiegelt.<br />
3.3 Zielgruppen auf dem <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsmarkt<br />
Viele Seniorenhaushalte<br />
Ein Viertel aller<br />
Haushalte mit<br />
Kindern<br />
Aussagen zur Struktur der <strong>Elmshorn</strong>er Mieter können<br />
aus der Hauhaltsbefragung gewonnen werden. Die Mieterschaft<br />
der befragten Haushalte ist in erheblichem Maße<br />
durch Seniorenhaushalte (inklusive Haushalte mit<br />
Personen im Vorruhestand) geprägt. Der Anteil dieser<br />
Gruppe an allen befragten Haushalten beträgt 34 %.<br />
Besonders hoch ist der Anteil der Senioren in der Innenstadt<br />
und in Sandberg/Flamweg.<br />
In über einem Viertel aller befragten Haushalte (28 %)<br />
leben minderjährige Kinder. Besonders kinderreiche<br />
Bestände finden sich in <strong>Hainholz</strong>.<br />
Viele ältere Mieter Insgesamt sind fast die Hälfte aller Mieter über 44 Jahre<br />
alt. 55 % aller Mieter sind im erwerbsfähigen Alter. Der<br />
Anteil der unter 20-jährigen Haushaltsmitglieder bei den<br />
befragten Haushalten beträgt 22 %.<br />
Rund ein Drittel der<br />
Mieter erwerbstätig<br />
Rund ein Drittel aller bei der Befragung erfassten Personen,<br />
die Angaben zu ihrer derzeitigen Tätigkeit machten,<br />
sind erwerbstätig. 18 % der Befragten sind Angestellte<br />
bzw. Beamte, 16 % Arbeiter und lediglich 1 % Selbständige.<br />
Entsprechend dem großen Anteil an Rentnerhaushalten<br />
gaben rund 34 % der befragten Mieter an, entwe-
40 % mit<br />
abgeschlossener<br />
Berufsausbildung<br />
38 % der Haushalte<br />
mit weniger als<br />
1.000 Euro/Monat<br />
Haushaltseinkommen<br />
- 29 -<br />
der Rentner oder im Vorruhestand zu sein. Rund 11 %<br />
der Mieter sind derzeit erwerbslos oder arbeitssuchend.<br />
Von den 828 Personen, die zu ihrem Ausbildungsstand<br />
Aussagen machten, gaben 40 % als höchsten Ausbildungsstand<br />
eine abgeschlossene Berufsaufbildung<br />
(Lehre, Berufs-/Handelsschule) an. Lediglich 7 % haben<br />
einen (Fach-)Hochschulabschluss, weitere 6 % einen<br />
Fachschulabschluss. 19 % der Haushaltsmitglieder, zu<br />
denen Angaben vorliegen, gaben als höchsten Ausbildungsstand<br />
einen Haupt- und Realschulabschluss an,<br />
weitere 6 % die allgemeine Hochschulreife (Abitur).<br />
18 % befinden sich in der Ausbildung (Schule/Lehre).<br />
Nach eigenen Angaben verfügen rund 38 % der Haushalte<br />
über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen<br />
unter 1.000 Euro. In den <strong>Stadt</strong>teilen Innenstadt, Klostersande<br />
und Sandberg/Flamweg liegt der Anteil der Haushalte,<br />
die weniger als 1.000 Euro zur Verfügung haben,<br />
sogar über 40 bzw. 50 %. Im Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong><br />
hingegen gaben lediglich 13 % an unter 1.000 Euro/Monat<br />
Haushaltsnettoeinkommen zur Verfügung zu<br />
haben.<br />
Vier Zielgruppen In die weitere Betrachtung gehen als wichtige Zielgruppen<br />
für den Wohnungsmarkt in <strong>Elmshorn</strong> die folgenden<br />
Haushaltsgruppen ein:<br />
• Seniorenhaushalte: Auf Grund der demographischen<br />
Entwicklung zeigt sich diese Gruppe mit wachsender<br />
Bedeutung am Wohnungsmarkt. Für diese Gruppe<br />
ist es wichtig, dass die Wohnungen und das Wohnumfeld<br />
weitestgehend barrierefrei gestaltet sind.<br />
Weiterhin ist die fußläufige Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten,<br />
zu medizinischen Versorgungseinrichtungen<br />
und zu Grün- und Parkanlagen von großer Bedeutung.<br />
Wichtig ist eine gute ÖPNV-Anbindung, da<br />
der PKW mit zunehmendem Alter an Bedeutung verliert.<br />
Im Bereich der Serviceleistungen werden gerade<br />
von älteren alleinstehenden Haushalten Einkaufs-<br />
und Essens-Bringdienste sowie Unterstützung bei<br />
Putz- und Haushaltsarbeiten in Anspruch genommen.
- 30 -<br />
• Familien mit Kindern: Die Familiengründungsphase<br />
geht bei entsprechendem Einkommen häufig einher<br />
mit der Eigentumsbildung, vielfach im Umland der<br />
Städte. Viele Haushalte mit niedrigeren Einkommen<br />
sind dagegen auf preiswerten Wohnraum angewiesen.<br />
Daher sind im Niedrigpreisbereich Wohnungen<br />
mit größeren Grundrissen notwendig. Eine Standardsozialwohnung<br />
mit einem 11 qm großen Kinderzimmer<br />
ist für diese Familien ungeeignet.<br />
• Singlehaushalte (bis 64 Jahre) und Zweipersonenhaushalte<br />
(Haushalte ohne Kinder) mit unterschiedlicher<br />
Ausprägung: Junge Einsteiger auf den Wohnungsmärkten<br />
auf der einen Seite, ältere Haushalte<br />
unter-schiedlicher Einkommensklassen auf der anderen<br />
Seite. Junge Single- und Zweipersonenhaushalte<br />
fragen in erster Linie Wohnungen in belebten<br />
<strong>Stadt</strong>vierteln mit einem großen Angebot an Kultur-<br />
und Freizeiteinrichtungen nach. So heterogen diese<br />
Gruppe ist, so differenziert sind auch die Wohnungen,<br />
die nachgefragt werden. Einfach ausgestattete,<br />
günstige Wohnungen werden ebenso benötigt wie<br />
gut ausgestattete hochpreisige Wohnungen für Doppelverdiener<br />
ohne Kinder. Entscheidend ist vor allen<br />
Dingen die Lage der Wohnung.<br />
3.4 Die Entwicklung des Wohnungsbestandes<br />
Die Entwicklung<br />
des Angebotes<br />
Fertigstellungen<br />
stagnieren<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> verfügt über einen Bestand von<br />
knapp 22.900 Wohneinheiten. Im Vergleich zu anderen<br />
Kommunen in Norddeutschland werden neben<br />
Ein- und Zweifamilienhäusern unvermindert auch<br />
Mehrfamilienhäuser gebaut. Die Wohnpräferenzen<br />
wandeln sich jedoch, nicht jedes Angebot findet auch<br />
seine Nachfrager. So treten bei den angebotenen Reihenhäusern<br />
in <strong>Elmshorn</strong> mittlerweile Vermarktungsprobleme<br />
auf. Die Haushalte präferieren zunehmend<br />
freistehende Einfamilienhäuser.<br />
Im Jahr 1997 wurden insgesamt 200 Fertigstellungen<br />
ausgewiesen. Diese Zahl blieb im Durchschnitt der<br />
Jahre 1997 bis 2003 konstant, wobei sich etwa alle<br />
zwei Jahre ein deutlicher Anstieg zeigte (Abb. 15). So<br />
lag die Zahl der Fertigstellungen 2002 bei 259 Wohn-
Anteil der Fertigstellungen<br />
im Mehrfamilienhaussektor<br />
sinkt<br />
Abb. 15 Baufertigstellungen<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Anzahl der Wohneinheiten<br />
- 31 -<br />
einheiten, während 2003 nur 176 Wohneinheiten ausgewiesen<br />
wurden.<br />
In den Jahren 1997 und 1998 wurden rund die Hälfte<br />
aller Fertigstellungen im Mehrfamilienhaussektor getätigt.<br />
Ein weiterer Höhepunkt wurde im Jahr 2002 erreicht:<br />
Hier betrug der Anteil der fertig gestellten<br />
Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern, bezogen auf<br />
alle Fertigstellungen, 56 %. Dieser Wert konnte 2003<br />
nicht mehr gehalten werden: Der Anteil der Fertigstellungen<br />
im Mehrfamilienhaussektor sank auf 24 %.<br />
Ein Schwerpunkt der Fertigstellungen liegt im Bereich<br />
der Ein- und Zweifamilienhäuser, hier sind deutliche<br />
Schwankungen zu verzeichnen. In den letzten beiden<br />
Jahren stieg die Zahl der Fertigstellungen.<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
in Einfamilienhäusern in Zweifamilienhäusern in Mehrfamilienhäusern Sonstige<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
3.5 Wohnungsmarktbilanz 2004<br />
Angespannter<br />
Wohnungsmarkt<br />
Rund die Hälfte<br />
aller <strong>Elmshorn</strong>er<br />
Wohnungen mit<br />
Nettokaltmiete unter<br />
5 Euro/m²<br />
- 32 -<br />
Der Wohnungsmarkt in <strong>Elmshorn</strong> ist zurzeit leicht angespannt.<br />
Den rund 22.900 Wohneinheiten stehen<br />
23.200 Haushalte gegenüber. Selbst die Wohnungsbestände<br />
im Gebiet der <strong>Soziale</strong>n <strong>Stadt</strong> in <strong>Hainholz</strong><br />
sind trotz baulicher Mängel gut vermietet.<br />
Darüber hinaus lassen sich folgende Merkmale feststellen,<br />
die für die weitere Einschätzung von Bedeutung<br />
sind:<br />
• Hinsichtlich des Baualters dominiert Wohnbebauung<br />
der fünfziger und sechziger Jahre.<br />
• Viele ältere Hauseigentümer tragen sich mit dem<br />
Gedanken, ihr Eigenheim zu verkaufen und in die<br />
Innenstadt zu ziehen, jedoch fehlt es in innerstädtischer<br />
Lage an attraktiven, gut ausgestatteten<br />
Zwei- bis Dreizimmerwohnungen zwischen 60 und<br />
80 qm Wohnfläche.<br />
• Der Verkauf von Wohneigentum war in den vergangenen<br />
zwei bis drei Jahren rückläufig, hat sich<br />
jedoch gegenwärtig auf einem etwas niedrigeren<br />
Niveau stabilisiert. Die Nachfrage nach freistehenden<br />
Einfamilienhäusern übertrifft das Interesse an<br />
Reihenhäusern und Eigentumswohnungen bei weitem.<br />
Reihenhäuser können zurzeit oft nur vermietet<br />
werden.<br />
• Gerade von Familien und Haushalten mit geringem<br />
Einkommen wird preiswerter Wohnraum gesucht.<br />
Die Zahl der Personen, die Hilfe zum Lebensunterhalt<br />
beziehen, steigt und befindet sich nach einem<br />
zwischenzeitlichen Tief im Jahre 2001 auf<br />
dem Niveau des Jahres 1998.<br />
Insgesamt gibt es in <strong>Elmshorn</strong> geschätzt rund 12.400<br />
Mietwohnungen. Im Rahmen der Unternehmensbefragung<br />
wurden wohnungsbezogene Daten zu 34 % des<br />
Bestands (4.725 WE) hinsichtlich ihrer Größen- und<br />
Mietpreisstruktur sowie ihrer Beschaffenheit und ihres<br />
Sanierungsstands ausgewertet. Abb. 16 gibt einen<br />
Überblick über die Mietstruktur im Bestand der großen<br />
Wohnungsunternehmen. Demnach liegt bei mehr als
Nur geringe Mieterhöhung<br />
18%<br />
17% 17%<br />
17%<br />
- 33 -<br />
der Hälfte aller Wohnungen die durchschnittliche<br />
Nettokaltmiete pro Quadratmeter unter 5,00 Euro. Bezogen<br />
auf den freifinanzierten Wohnungsbestand liegt<br />
der Anteil mit 45 % etwas geringer (vgl. Abb. 17)<br />
Die Mieten in <strong>Elmshorn</strong> sind in den letzten Jahren je<br />
nach Ausstattung und Lage nur leicht gestiegen. Der<br />
Anstieg der Mieten bewegt sich im Bereich der Inflationsrate.<br />
Abb. 16 Mietenstruktur Unternehmensbestand<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
11%<br />
23%<br />
21%<br />
16%<br />
30%<br />
32%<br />
35%<br />
29%<br />
10% 10%<br />
9%<br />
unter 4 4 bis 4,50 4,50 bis 5 5 bis 5,50 5,50 bis 6 über 6<br />
Nettokaltmiete in EUR / m²<br />
1%<br />
5%<br />
0%<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
Mietstruktur insgesamt Freifinanzierter Wohnungsbau Mietpreisgebundener Wohnungsbestand<br />
Abb. 17 Mietpreisspiegel Unternehmensdaten <strong>Elmshorn</strong><br />
im Vergleich zum Mietenspiegel Hamburg<br />
© GEWOS © GEWOS<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
Neuvertragsmieten:<br />
Mittelwert Euro/m²<br />
HH = Hamburg<br />
© GEWOS
3.6 Kleinräumige Situation<br />
Divergierende<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
auf<br />
<strong>Stadt</strong>teilebene<br />
Unterschiedliche<br />
Altersstruktur<br />
- 34 -<br />
In den letzten Jahren gab es unterschiedliche Bevölkerungsveränderungen<br />
in den einzelnen <strong>Stadt</strong>teilen von<br />
<strong>Elmshorn</strong>. Während die Einwohnerzahl in Langenmoor/Kaltenweide,<br />
Klostersande und Köhnholz zwischen<br />
1998 und 2004 zurückgegangen ist, hat sie in<br />
den anderen Gebieten zum Teil erheblich zugenommen.<br />
Dabei stechen besonders Papenhöhe und Vosskuhlen<br />
hervor, die jeweils Bevölkerungsgewinne von 23<br />
bzw. 69 % zu verzeichnen hatten. Maßgeblich verantwortlich<br />
ist der Neubau in den <strong>Stadt</strong>teilen.<br />
Abb. 18 Bevölkerungsveränderung 1998 bis 2004 *<br />
Innenstadt<br />
Sandberg/Flamweg<br />
Papenhöhe<br />
Sibirien<br />
Vosskuhlen<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
Langelohe<br />
Ramskamp<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
Lieth<br />
Klostersande<br />
Köhnholz<br />
Durchschnitt <strong>Elmshorn</strong><br />
+66 %<br />
-10% 0% 10% 20% 30%<br />
* Haupt- und Nebenwohnsitz<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
Bevölkerung 2004<br />
6.322<br />
6.187<br />
1.460<br />
311<br />
702<br />
6.473<br />
5.618<br />
3.024<br />
6.655<br />
2.336<br />
9.400<br />
1.335<br />
© GEWOS<br />
Ähnlich wie die Bevölkerungsentwicklung stellt sich<br />
auch die Altersstruktur in den einzelnen <strong>Stadt</strong>teilen unterschiedlich<br />
dar. Sowohl die nördlich als auch die<br />
süd(west)lich gelegenen Gebiete weisen einen überdurchschnittlich<br />
hohen Anteil an unter 16-Jährigen auf.<br />
Demgegenüber ist in fast allen diesen <strong>Stadt</strong>teilen die<br />
Zahl der über 64-Jährigen unter dem Durchschnitt der<br />
Gesamtstadt <strong>Elmshorn</strong> (16 %). Mit den anderen Gebieten<br />
verhält es sich nahezu umgekehrt.
Wie bewerten die<br />
<strong>Elmshorn</strong>er Bürger<br />
ihren <strong>Stadt</strong>teil?<br />
- 35 -<br />
Abb. 19 Alterstruktur in den einzelnen <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Anteil der unter 16-Jährigen<br />
Gesamtstadt: 17%<br />
a<br />
c<br />
c<br />
a<br />
b b<br />
a c<br />
a<br />
c<br />
c<br />
a<br />
b<br />
c<br />
Anteil der über 64-Jährigen<br />
Gesamtstadt: 18%<br />
c c<br />
b<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Im Rahmen der Haushaltsbefragung wurden die <strong>Elmshorn</strong>er<br />
zu den Stärken und Schwächen des eigenen<br />
<strong>Stadt</strong>teils befragt. Insgesamt sind 83 % der befragten<br />
Mieter der Haushaltsbefragung zufrieden mit ihrem<br />
<strong>Stadt</strong>teil. Besonders hoch ist die Zufriedenheit bei den<br />
Mietern in Köhnholz und Langenmoor/Kaltenweide (über<br />
98 %). Besonders niedrig ist die Zufriedenheit dagegen<br />
in <strong>Hainholz</strong>, insbesondere bei den Mietern im Schwerpunktgebiet.<br />
a<br />
c a<br />
b<br />
b<br />
c<br />
b c<br />
a<br />
a<br />
b<br />
c<br />
a
Unterschiedliche<br />
Gründe für<br />
Beurteilung des<br />
<strong>Stadt</strong>teils<br />
- 36 -<br />
Abb. 20 Anteil der mit dem <strong>Stadt</strong>teil zufriedenen Mieter<br />
Gesamtstadt: 83 %<br />
++<br />
+<br />
++ +<br />
++<br />
+<br />
++<br />
++<br />
_<br />
_ _<br />
Die Befragten hatten die Möglichkeit, im Rahmen einer<br />
offenen Frage ihre Gründe für die Zufriedenheit bzw.<br />
Unzufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil darzustellen. Zumeist<br />
wurde die hohe Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil mit der<br />
zentralen Lage bzw. mit dem ruhigen Umfeld begründet.<br />
Die Ergebnisse spiegeln die unterschiedlichen Qualitäten<br />
der <strong>Stadt</strong>teile wider (vgl. Abb. 21). Aufgrund der zumeist<br />
hohen Zufriedenheit mit den <strong>Stadt</strong>teilen wurden<br />
nur wenige Unzufriedenheitsgründe genannt. Zumeist<br />
wurden der hohe Ausländeranteil, das negative soziale<br />
Umfeld und die Vermüllung bemängelt, insbesondere in<br />
<strong>Hainholz</strong>.<br />
+<br />
++<br />
+<br />
_<br />
__
- 37 -<br />
Abb. 21 Gründe für die Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil<br />
nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />
Anteil des jeweiligen Grundes an allen genannten Gründen<br />
Ruhiges Umfeld<br />
Kurze Wege/ zentrale<br />
Lage<br />
Grünanlagen/ Nähe<br />
zu Parks<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Nachbarschaft<br />
* Feldbesetzung gering<br />
Gesamt<br />
46 %<br />
43 %<br />
14 %<br />
12 %<br />
12 %<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
52 %<br />
15 %<br />
12 %<br />
21 %<br />
9 %<br />
SG<br />
<strong>Hainholz</strong>*<br />
33 %<br />
-<br />
33 %<br />
67 %<br />
33 %<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
-<br />
92 %<br />
2 %<br />
16 %<br />
2 %<br />
ST<br />
Klostersande<br />
64 %<br />
26 %<br />
22 %<br />
4 %<br />
25 %<br />
SG<br />
Klostersande*<br />
57 %<br />
14 %<br />
57 %<br />
-<br />
14 %<br />
ST<br />
Langelohe<br />
53 %<br />
31 %<br />
25 %<br />
9 %<br />
3 %<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg /<br />
Flamweg<br />
45 %<br />
62 %<br />
5 %<br />
9 %<br />
8 %<br />
© GEWOS<br />
• Im Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> ist die Zufriedenheit<br />
mit den Einkaufsmöglichkeiten dank des neu gestalteten<br />
Einkaufzentrums sehr hoch.<br />
• In der Innenstadt wird die zentrale Lage als besonders<br />
positiv eingestuft.<br />
• Der <strong>Stadt</strong>teil Klostersande zeichnet sich durch das<br />
ruhige Wohnumfeld in Verbindung mit nahegelegenen<br />
Park- und Grünanlagen aus.<br />
• Sandberg/Flamweg zeichnet sich aus Sicht der befragten<br />
Haushalte vor allen Dingen durch die zentrale<br />
Lage und die kurzen Wege aus.
3.7 <strong>Elmshorn</strong> und das Umland<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
in den<br />
Umlandgemeinden<br />
positiver als in<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Bevölkerungszunahmen<br />
in einigen<br />
Gemeinden<br />
über 8 %<br />
- 38 -<br />
Zwischen 1998 und 2003 hat die Einwohnerzahl in<br />
<strong>Elmshorn</strong> um 3 % zugenommen. Im gleichen Zeitraum<br />
hatte der Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong> einen Zuwachs um<br />
4 % zu verzeichnen, während die Bevölkerungszahl in<br />
den Umlandgemeinden sogar um fast 7 % gestiegen ist.<br />
(Zum Vergleich 1994 bis 2001: <strong>Elmshorn</strong> +2 %, Umlandgemeinden<br />
+10 %)<br />
Abb. 22 Bevölkerungsentwicklung<br />
Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong><br />
108<br />
106<br />
104<br />
102<br />
100<br />
98<br />
Index: 1998 = 100<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> Umlandgemeinden Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong><br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Wie die nachfolgende Abbildung des Siedlungsraums<br />
<strong>Elmshorn</strong> verdeutlicht, sind für die positivere Entwicklung<br />
dieses Gebiets in den letzten Jahre vor allem die<br />
nördlich gelegenen Gemeinden sowie Seeth-Ekholt im<br />
Südosten verantwortlich. Diese Räume haben zwischen<br />
1998 und 2003 jeweils Bevölkerungszuwächse um mindestens<br />
8 % zu verzeichnen.
Kiebitzreihe<br />
a<br />
d<br />
Altenmoor<br />
Raa-Besenbek<br />
a<br />
Seester<br />
c<br />
Umlandgemeinden<br />
gewinnen<br />
Horst (Holstein)<br />
e<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
b<br />
c<br />
Bokholt-Hanredder<br />
Klein Nordende<br />
c<br />
- 39 -<br />
Abb. 23 Bevölkerungsentwicklung<br />
Siedlungsraum <strong>Elmshorn</strong> 1998 - 2003<br />
Klein Offenseth-Sparrieshoop<br />
e<br />
a<br />
Kölln-Reisiek<br />
Seeth-Ekholt<br />
e<br />
Bevölkerungsentwicklung 1998 - 2003<br />
a 0% bis unter 2%<br />
b von 2% bis unter 4%<br />
c von 4% bis unter 6%<br />
d von 6% bis unter 8%<br />
e 8% und mehr<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
©GEWOS<br />
Auch im gesamten Kreis Pinneberg zeigt sich, dass<br />
<strong>Elmshorn</strong> von der allgemeinen - von vereinzelten Ausnahmen<br />
abgesehen - positiven Bevölkerungsentwicklung<br />
in den letzten Jahren nur verhältnismäßig wenig<br />
profitiert hat. In erster Linie weisen wiederum die nördlichen<br />
Gemeinden hohe Gewinne bei der Einwohnerzahl<br />
auf (teilweise 12 % und mehr). Aber auch im Südwesten<br />
finden sich Gemeinden, die starke bis sehr starke Bevölkerungsanstiege<br />
zu verzeichnen hatten. Maßgeblich<br />
für diese Entwicklung ist das Angebot an günstigem<br />
Bestand in den Umlandgemeinden sowie die räumliche<br />
Entfernung zu Hamburg.
Vergleichsweise<br />
ältere Bevölkerung<br />
in <strong>Elmshorn</strong><br />
- 40 -<br />
Abb. 24 Bevölkerungsentwicklung<br />
Kreis Pinneberg 1998 - 2003<br />
b<br />
Osterhorn<br />
Westerhorn Bokel<br />
d e<br />
e<br />
Brande-Hörnerkirchen<br />
Lutzhorn<br />
d e<br />
Groß Offenseth-Aspern<br />
Klein Offenseth-Sparrieshoop b Langeln<br />
Barmstedt<br />
e<br />
Heede a<br />
Bokholt-Hanredder<br />
c e b c<br />
Bullenkuhlen<br />
b b<br />
e<br />
Bilsen<br />
b <strong>Elmshorn</strong> Kölln-Reisiek Hemdingen<br />
Raa-Besenbek<br />
Bevern<br />
d c<br />
Seeth-Ekholt<br />
c c<br />
Klein Nordende Ellerhoop<br />
Quickborn<br />
Seester<br />
b<br />
b<br />
d<br />
Heidgraben<br />
Groß Nordende<br />
Borstel-Hohenraden b<br />
Seestermühe e e<br />
TorneschKummerfeld<br />
Hasloh<br />
Neuendeich<br />
Uetersen<br />
c c<br />
d a c c<br />
Tangstedt<br />
Prisdorf<br />
a Bönningstedt<br />
Moorregeb<br />
Haselau<br />
c<br />
b<br />
Ellerbek<br />
e Heist Appen e Pinneberg Rellingen<br />
b<br />
Haseldorf<br />
b<br />
b<br />
Halstenbek<br />
b c Holm<br />
d<br />
b<br />
Hetlingen<br />
b<br />
b<br />
Schenefeld<br />
Wedel (Holstein)<br />
Bevölkerungsentwicklung 1998 - 2003<br />
a Bevölkerungsrückgang<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
b leichter Bevölkerungsanstieg (bis 4%)<br />
c moderater Bevölkerungsanstieg (von 4% bis 8%)<br />
d starker Bevölkerungsanstieg (von 8% bis 12%)<br />
e sehr starker Bevölkerungsanstieg (12% und mehr)<br />
© GEWOS<br />
Die Alterstruktur in <strong>Elmshorn</strong> und im Umland verdeutlicht<br />
den Trend der Bevölkerungsentwicklung in den<br />
letzten Jahren. So sind die Gemeinden mit den höchsten<br />
Bevölkerungsanstiegen auch diejenigen mit dem<br />
höchsten Anteil (27 % und mehr) in der Altersgruppe 30<br />
bis 45 Jahre. Dies illustriert, dass vor allem junge Menschen<br />
in das Umland gezogen sind. Entsprechend unterschiedlich<br />
sind auch die Anteile der Senioren (65<br />
Jahre und älter) in <strong>Elmshorn</strong> und dem Umland. Während<br />
diese Bevölkerungsgruppe im Umland teilweise<br />
Anteile unter 14 % erreicht, beträgt dieser Wert in<br />
<strong>Elmshorn</strong> über 18 %.
- 41 -<br />
4 Wohnungsmarktprognose bis <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />
4.1 Prognosevarianten<br />
Um die mögliche Entwicklung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
abzubilden, wurden drei Prognosevarianten entwickelt.<br />
Im Folgenden sind für die drei Prognosevarianten die<br />
angenommenen Rahmenbedingungen aufgeführt. Die<br />
Basisvariante zeigt die Entwicklung, die vom Arbeitskreis<br />
als am wahrscheinlichsten angesehen wird.<br />
Abb. 25 <strong>Elmshorn</strong>: Szenarien der zukünftigen Entwicklung<br />
Basis-Szenario<br />
Wachstumspfad<br />
Metropolregion mit Wachstum<br />
Stärkung der Zentralität<br />
Weiterhin <strong>Stadt</strong>-Umland-Konkurrenz<br />
Stabile Wirtschaftsstrukturen<br />
Saldo Wanderungen im Plus<br />
Stagnation der Beschäftigtenzahlen<br />
Stabile<br />
wirtschaftliche<br />
Situation<br />
Abweichung<br />
Impuls-Szenario<br />
Spektakuläre Neuansiedlungen<br />
(„Talkline“)<br />
Etablierung als „Wohnstandort“<br />
Stärkung des Zentrums <strong>Elmshorn</strong><br />
A 20 mit Elbquerung<br />
Saldo Wanderungen deutlich im Plus<br />
Zunahme der Beschäftigtenzahlen<br />
Basisszenario: Wachstumspfad<br />
Abweichung<br />
Szenario Rückgang<br />
Abwanderung von Unternehmen<br />
Anhaltender Arbeitsplatzabbau<br />
Umland profiliert sich<br />
Konzept „Wachsende <strong>Stadt</strong>“<br />
mit Sogwirkung<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Aufgrund der stabilen Wirtschaftsstrukturen geht das<br />
Basisszenario trotz des konjunkturell bedingten Anstiegs<br />
der Arbeitslosenzahlen in der jüngeren Vergangenheit<br />
von einer langfristig leicht positiven Entwicklung aus.<br />
Diese wirkt sich bei wachsender Produktivität nicht in<br />
vollem Umfang auf die Beschäftigung aus. Die Zahl der<br />
Arbeitsplätze wird daher stagnieren. Sonderentwicklungen<br />
mit großen Arbeitsplatzeffekten - in der Vergangenheit<br />
etwa die Ansiedlung von Talkline - sind in den<br />
nächsten Jahren nicht zu erwarten.
Hamburg - die<br />
„wachsende <strong>Stadt</strong>“<br />
Neue wirtschaftliche<br />
Impulse<br />
- 42 -<br />
Als Mitglied der Metropolregion Hamburg profitiert<br />
<strong>Elmshorn</strong> von einer der wachstumsstärksten Regionen<br />
Europas.<br />
Mit dem Konzept der „wachsenden <strong>Stadt</strong>“ verfolgt die<br />
Freie und Hansestadt Hamburg hinsichtlich der Siedlungs-<br />
und Bevölkerungsentwicklung allerdings auch<br />
eigene Ansätze der Wohnraumförderung, die der <strong>Stadt</strong>-<br />
Umland-Wanderung entgegen wirken sollen. Entsprechende<br />
Baugebiete werden oder sind bereits ausgewiesen.<br />
Das Hamburger Konzept der „Wachsenden <strong>Stadt</strong>“<br />
mit seinen Auswirkungen auf <strong>Elmshorn</strong> wird daher kontrovers<br />
diskutiert. Zu beachten sind folgende Aspekte:<br />
• Zum einen werden - z.B. durch Ausweisung von<br />
Bauland in Hamburg - die Wanderungen aus Hamburg<br />
heraus in das Umland reduziert. Dieses wirkt<br />
sich auf die Bevölkerungsentwicklung von <strong>Elmshorn</strong>,<br />
stärker aber noch auf die des Umlandes von <strong>Elmshorn</strong><br />
aus.<br />
• Zum anderen aber bietet die Metropolregion als eine<br />
der wachstumsstärksten Regionen in Europa Chancen<br />
für die Entwicklung der gesamten Region. So<br />
haben sich zum Beispiel im Süderelberaum Kommunen<br />
und Landkreise zu einem „Cluster“ zusammen<br />
geschlossen. Nach dem Motto „Stärken stäken"<br />
werden in einer bis zum Jahr 2013 angelegten<br />
Wachstumsinitiative gemeinsame, über Kommunen-<br />
und Ländergrenzen hinausgehende Wachstumspotenziale<br />
erfasst und für die Region nutzbar gemacht.<br />
Obere Variante: Impulsszenario<br />
Für die Obere Variante erfolgte eine positivere Einschätzung<br />
einiger Faktoren der Basisvariante. Nachfolgend<br />
werden die abweichenden Annahmen aufgeführt.<br />
Alle anderen Rahmenbedingungen entwickeln sich so,<br />
wie in der Basisvariante beschrieben.<br />
Durch eine Ansiedlung - wie etwa die von Talkline mit<br />
den damit verbundenen Arbeitsplatzeffekten - wird die<br />
Bevölkerung in <strong>Elmshorn</strong> stärker ansteigen. Auch der<br />
Ausbau der A 20 könnte durch eine verbesserte Anbin-
Stärkere<br />
Zuwanderung von<br />
Reurbanisierern<br />
Starker Rückgang<br />
der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung<br />
Anstieg der <strong>Stadt</strong>-<br />
Umland-<br />
Wanderungen<br />
- 43 -<br />
dung und entsprechende wirtschaftliche Impulse positive<br />
Wirkungen nach sich ziehen.<br />
<strong>Elmshorn</strong> ist in erster Linie als gewerblicher Standort,<br />
nicht primär als Wohnstandort bekannt. Durch ein gezieltes<br />
Marketing - verbunden mit einem entsprechenden<br />
Angebot an Wohnungen - können deutlich positive<br />
Effekte erzielt werden.<br />
Untere Variante: Szenario Rückgang<br />
Um die mögliche Bevölkerungsentwicklung besser abschätzen<br />
zu können, erfolgt die zusätzliche Berechnung<br />
einer Unteren Variante, deren Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
von GEWOS als eher gering bewertet wird. Die folgenden,<br />
von der Basisvariante abweichenden Einschätzungen<br />
der Faktoren, sind die Grundlage für eine geringere<br />
Bevölkerungsentwicklung.<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> verläuft<br />
negativer als in den vergangenen Jahren. Es<br />
kommt zu einer Abwanderung von Unternehmen aus<br />
der <strong>Stadt</strong> und entsprechenden Arbeitsplatzverlusten. In<br />
der Konkurrenz mit anderen Städten und Regionen verliert<br />
<strong>Elmshorn</strong> an Bedeutung.<br />
Die Profilierung der umliegenden Gemeinden führt dazu,<br />
dass die <strong>Stadt</strong>-Umland-Wanderung zukünftig ansteigt.<br />
Hierdurch erhöht sich der Anteil der älteren Haushalte,<br />
da vorrangig jüngere Haushalte mit Kindern abwandern<br />
werden.
4.2 Bevölkerungsprognose<br />
- 44 -<br />
Der Verlauf der Bevölkerungsentwicklung der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Elmshorn</strong> in den drei Varianten ergibt sich aus Abbildung<br />
26.<br />
Abb. 26 Entwicklung der Bevölkerung<br />
in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> bis <strong>2030</strong><br />
54.000<br />
52.000<br />
50.000<br />
48.000<br />
46.000<br />
44.000<br />
42.000<br />
40.000<br />
38.000<br />
Personen<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
Bevölkerungsgewinne<br />
in der<br />
Basisvariante bis<br />
<strong>2015</strong> ...<br />
... bis <strong>2030</strong> jedoch<br />
sinkende Bevölkerung<br />
2010<br />
Wachstumspfad Impuls Rückgang<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
<strong>2015</strong><br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
2023<br />
2024<br />
2025<br />
2026<br />
2027<br />
2028<br />
2029<br />
<strong>2030</strong><br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
In der Basisvariante erhöht sich die wohnungsmarktrelevante<br />
Bevölkerung in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> von 2004 bis<br />
<strong>2015</strong> um rund 1 % auf 49.200 Einwohner. Dies liegt<br />
insbesondere an der im Zeitverlauf zunehmenden Zahl<br />
der Zuwanderungen in die <strong>Stadt</strong>. Zwar wird sich der<br />
natürliche Bevölkerungssaldo bis <strong>2015</strong> mit steigender<br />
Tendenz negativ entwickeln, er wird jedoch durch steigende<br />
Zuwanderungszahlen zunehmend kompensiert.<br />
Für eine gesicherte Planung und Investitionsentscheidungen<br />
ist es von hoher Bedeutung, Prognosen über<br />
das Jahr <strong>2015</strong> hinaus zu erstellen. Daher wird die Prognose<br />
im Auftrag der Wohnungswirtschaft bis zum Jahr<br />
<strong>2030</strong> fortgeschrieben. Der Ausblick bis zum Jahr <strong>2030</strong><br />
zeigt für das Basisszenario eine deutliche Abnahme der<br />
wohnungsmarktrelevanten Bevölkerung in <strong>Elmshorn</strong>.
In der Oberen<br />
Variante steigt die<br />
Bevölkerung bis<br />
<strong>2015</strong> deutlich an ...<br />
... und beginnt erst<br />
2025 leicht zu<br />
sinken<br />
Geringe Bevölkerungsverluste<br />
in<br />
der Unteren Variante<br />
bis <strong>2015</strong> ...<br />
... jedoch bis <strong>2030</strong><br />
insgesamt 15 %<br />
Rückgang<br />
- 45 -<br />
Nachdem im Jahr 2010 ein Bevölkerungshöhepunkt mit<br />
49.500 Personen erreicht ist, sinkt die Bevölkerung<br />
leicht - aber kontinuierlich - und wird im Jahr <strong>2030</strong> rund<br />
46.000 Personen zählen. Maßgeblich für die Entwicklung<br />
ist der zunehmende Sterbeüberschuss. Insgesamt<br />
verringert sich demnach die Einwohnerzahl von 2004<br />
bis <strong>2030</strong> in der Basisvariante um rund 6 %.<br />
In der Oberen Variante steigt die Bevölkerungszahl bis<br />
zum Jahr <strong>2015</strong> kontinuierlich um etwa 5 %. Zwar ist<br />
auch in dieser Variante der natürliche Bevölkerungssaldo<br />
negativ, die höheren Zuwanderungsgewinne aufgrund<br />
der positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
gleichen diesen jedoch aus, so dass es zu einer<br />
deutlichen Bevölkerungszunahme kommt. Mit knapp<br />
51.000 Einwohnern entspricht die Obere Variante der<br />
im Flächennutzungsplan 2010 dargestellten Prognose.<br />
Der Ausblick bis in das Jahr <strong>2030</strong> zeigt, dass sich der<br />
Bevölkerungsanstieg bis zum Jahr 2025 fortsetzen und<br />
erst anschließend der Sterbeüberschuss zu einem<br />
leichten Rückgang der Bevölkerungszahl führen wird.<br />
Über den gesamten Zeitraum von 2004 bis <strong>2030</strong> gesehen<br />
steigt die Bevölkerung in der Oberen Variante um<br />
7 % auf 52.000 Personen.<br />
In der Unteren Variante kommt es dagegen bis <strong>2015</strong> zu<br />
einem geringfügigen Bevölkerungsverlust. Bis <strong>2015</strong> wird<br />
die Zahl der wohnungsmarktrelevanten Personen in<br />
<strong>Elmshorn</strong> auf 47.000 absinken. Der negative Trend aus<br />
der natürlichen Bevölkerungsentwicklung wird hier<br />
durch den negativen Wanderungssaldo noch verstärkt.<br />
Insbesondere die wirtschaftlich bedingte Abwanderung<br />
zeigt Auswirkungen. Aber auch die Abwanderung junger<br />
Familien in das Umland wirkt sich negativ auf die Bevölkerungsentwicklung<br />
aus.<br />
Der Ausblick bis <strong>2030</strong> zeigt, dass es in der unteren Variante<br />
über den gesamten Zeitraum betrachtet zu einem<br />
deutlichen Bevölkerungsrückgang kommen wird. Dieser<br />
liegt bei rund 15 %, so dass die Anzahl der wohnungsmarktrelevanten<br />
Personen im Jahr <strong>2030</strong> nur noch<br />
41.250 entspricht.
Alterung zeichnet<br />
sich ab<br />
in Prozent<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
- 46 -<br />
Abb. 27 zeigt exemplarisch für die Basisvariante die<br />
Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung im<br />
Zeitablauf. Der Anteil der 30- bis 44-Jährigen an der<br />
Gesamtbevölkerung, der die Nachfrage nach Wohneigentum<br />
maßgeblich bestimmt, nimmt in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
bis zum Jahr <strong>2015</strong> mit knapp drei Prozentpunkten<br />
deutlich ab. Dagegen kommt es sowohl in der Altersgruppe<br />
der 45- bis 64-Jährigen als auch in der Altersgruppe<br />
der über 65-Jährigen zu einem Anstieg um drei<br />
bzw. einen Prozentpunkt. Im Jahr <strong>2030</strong> macht diese<br />
Altersgruppe 21 % der <strong>Elmshorn</strong>er Bevölkerung aus.<br />
Somit wird es unter den Annahmen der Basisvariante in<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> zu einer Alterung der Bevölkerung<br />
kommen. Langfristig besteht somit ein Bedarf an altengerechten<br />
Wohnformen.<br />
Abb. 27 Altersstruktur der Bevölkerung<br />
Wachstumspfad <strong>Elmshorn</strong><br />
2004 bis <strong>2015</strong> 2004 bis <strong>2030</strong><br />
in Prozentpunkte<br />
5<br />
3<br />
unter 6 6-19 20-29 30-44 45-64 65 und älter<br />
Altersgruppen<br />
2004 2010 <strong>2015</strong> 2020 2025 <strong>2030</strong><br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
1<br />
-1<br />
-3<br />
-5<br />
© GEWOS
- 47 -<br />
4.3 Kleinräumige Bevölkerungsprognose bis <strong>2015</strong><br />
Neubaugebiete<br />
nicht in Schwerpunktstadtteilen<br />
Im Folgenden wird die Bevölkerungsveränderung bis<br />
zum Jahr <strong>2015</strong> in ausgewählten <strong>Stadt</strong>teilen in <strong>Elmshorn</strong><br />
betrachtet.<br />
Abb. 28 Bevölkerungsveränderung 2004 bis <strong>2015</strong><br />
Ausgewählte <strong>Stadt</strong>teile<br />
Innenstadt<br />
Sandberg/Flamweg<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
Langelohe<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
Klos ters ande<br />
Durchschnitt <strong>Elmshorn</strong><br />
(ohne Neubaugebiet Vosskuhlen)<br />
+69%<br />
-4% -3% -2% -1% 0% 1% 2% 3% 4%<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
In <strong>Elmshorn</strong> wird die Bevölkerung bis zum Jahr <strong>2015</strong><br />
um 1 % leicht zunehmen. In den einzelnen <strong>Stadt</strong>teilen<br />
wird sich allerdings eine sehr unterschiedliche Entwicklung<br />
ergeben. So kann von den betrachteten <strong>Stadt</strong>teilen<br />
nur Sandberg/Flamweg einen leichten Einwohnerzuwachs<br />
erzielen. Demgegenüber verlieren alle anderen<br />
aufgeführten <strong>Stadt</strong>teile bis <strong>2015</strong> an Bevölkerung. Ausschlaggebend<br />
für die Entwicklung sind die Zuzüge in die<br />
Baugebiete, die Geburten (insbesondere in den jetzigen<br />
Neubaugebieten) und die Alterung der Bevölkerung. Die<br />
großen <strong>Elmshorn</strong>er Baugebiete (wie zum Beispiel in der<br />
Äußeren Kaltenweide/Voßkuhlen) liegen mit Ausnahme<br />
des Gebietes am Adenauerdamm nicht in den betrachteten<br />
<strong>Stadt</strong>teilen.
4.4 Haushaltsprognose<br />
Entwicklung der<br />
Haushalte in der<br />
Basisvariante bis<br />
<strong>2015</strong> positiv ...<br />
... anschließend<br />
jedoch sinkend<br />
- 48 -<br />
In der Basisvariante erhöht sich die Anzahl der wohnungsmarktrelevanten<br />
Haushalte in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
von 23.200 im Jahr 2004 auf 23.900 im Jahr <strong>2015</strong> (vgl.<br />
Abb. 29). Der insgesamt leicht positive Verlauf der Bevölkerungsentwicklung<br />
wirkt sich durch den Trend zur<br />
Haushaltsverkleinerung deutlich auf die Entwicklung der<br />
Haushaltszahlen aus.<br />
Der Ausblick bis <strong>2030</strong> zeigt jedoch, dass es nach 2014<br />
in der Basisvariante zu einem Rückgang der Haushalte<br />
auf 23.000 im Jahr <strong>2030</strong> kommen wird. Damit ist wieder<br />
annähernd das Niveau des Jahres 2004 erreicht (-1 %).<br />
Abb. 29 Entwicklung der Haushalte<br />
in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> bis <strong>2030</strong><br />
27.000<br />
26.000<br />
25.000<br />
24.000<br />
23.000<br />
22.000<br />
21.000<br />
20.000<br />
19.000<br />
Haushalte<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
In der Oberen<br />
Variante bis <strong>2015</strong><br />
stark ansteigend<br />
2009<br />
Wachstumspfad Impuls Rückgang<br />
Anmerkung: Wohnungsmarktrelevante Haushalte<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
<strong>2015</strong><br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
2023<br />
2024<br />
2025<br />
2026<br />
2027<br />
2028<br />
2029<br />
<strong>2030</strong><br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Mit der steigenden Bevölkerungszahl in der Oberen Variante<br />
steigt bis <strong>2015</strong> auch die Zahl der Haushalte auf<br />
24.650 Haushalte. Ausschlaggebend für die sehr positve<br />
Entwicklung ist auch in dieser Variante der Trend zur<br />
Verkleinerung der Haushalte. Nach anfänglich starken<br />
Zunahmen in der Haushaltszahl kommt es ab 2024 allerdings<br />
zu einer Stagnation der Haushaltszahl.
... und in der<br />
Unteren Variante<br />
leicht zunehmend<br />
bis <strong>2015</strong><br />
Durchschnittliche<br />
Haushaltsgröße<br />
weiterhin rückläufig<br />
- 49 -<br />
In der Unteren Variante kommt es bei leicht sinkender<br />
Bevölkerung zu einer geringfügigen Abnahme der wohnungsmarktrelevanten<br />
Haushalte auf 23.000 im Jahr<br />
<strong>2015</strong>. Die Verkleinerung der Haushaltsgröße führt zunächst<br />
zu leicht steigenden Haushaltszahlen. Dadurch<br />
kann die Abnahme der Bevölkerung noch kompensiert<br />
werden, jedoch entwickeln sich die Haushaltszahlen ab<br />
dem Jahr 2010 leicht negativ. Dies setzt sich bis <strong>2030</strong>,<br />
insbesondere ab 2020 verstärkt fort. Daraus resultiert<br />
eine Abnahme der Haushaltszahl von 2014 bis <strong>2030</strong><br />
von 11 % auf 20.700 Haushalte.<br />
Sowohl in der Basisvariante als auch in der Oberen Variante<br />
fällt die Zunahme der Haushalte höher aus als die<br />
Zunahme der Bevölkerung. Ursache ist die weitere Verkleinerung<br />
der durchschnittlichen Haushaltsgröße. Die<br />
Haushaltsgrößenentwicklung beschleunigt die Nachfrage<br />
am Wohnungsmarkt. Auch in der unteren Variante<br />
ergibt sich aufgrund der Verringerung der durchschnittlichen<br />
Haushaltsgröße bis zum Jahr <strong>2015</strong> eine leichte<br />
Zunahme der Haushalte trotz sinkender Bevölkerungszahl.<br />
Abb. 30 Entwicklung der Haushaltsstruktur in der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004 - <strong>2030</strong> (Basisvariante)<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
in Prozent<br />
1 Pers. 2 Pers. 3 Pers. 4 Pers. u. mehr<br />
Altersgruppen<br />
2004 2010 <strong>2015</strong> 2020 <strong>2030</strong><br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
Abgeschwächte<br />
Verkleinerung der<br />
Haushalte<br />
… ebenso der<br />
Anteil der Einpersonenhaushalte<br />
4.5 Wohnungsmarktbilanz<br />
Wohnungsmarktbilanz<br />
gleich Saldo<br />
aus Teilmärkten<br />
Nachholbedarf<br />
von 2 % des Wohnungsbestandes<br />
- 50 -<br />
Die Verringerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße<br />
von 1987 bis 2001 resultiert aus dem Singularisierungstrend<br />
und dem Anstieg der Zahl älterer Personen, die in<br />
kleineren Haushalten leben. Allerdings wird die Verringerung<br />
zukünftig durch andere Faktoren abgeschwächt.<br />
So wirkt sich die Abnahme des Anteils der so genannten<br />
„Kriegerwitwenhaushalte“ durch Sterbefälle dämpfend<br />
aus. Aus diesem Grund sinkt die durchschnittliche<br />
Haushaltsgröße in der Basisvariante von 2001 bis <strong>2015</strong><br />
mit rund 3 % nicht mehr so stark wie zuvor.<br />
Der Anteil der Einpersonenhaushalte steigt in der Basisvariante<br />
um knapp zwei Prozentpunkte an. Bei den<br />
Drei- und Mehrpersonenhaushalten kommt es dagegen<br />
bis <strong>2015</strong> zu einer deutlichen Verringerung des Anteils<br />
an allen Haushaltsgrößen.<br />
Für die Betrachtung des Wohnungsmarktes <strong>2015</strong> wird<br />
eine rechnerische Gegenüberstellung der prognostizierten<br />
Entwicklung der wohnungsmarktrelevanten Nachfrage<br />
mit dem prognostizierten wohnungsmarktrelevanten<br />
Wohnungsbestand vorgenommen.<br />
Bei den folgenden Zahlen zur Wohnungsmarktbilanz<br />
<strong>2015</strong> ist zu berücksichtigen, dass es sich um einen<br />
rechnerischen Saldo für den Gesamtmarkt handelt. Ein<br />
rechnerischer Angebotsüberhang im Markt kann sich im<br />
Einzelfall aus Nachfrageüberhängen in einzelnen Teilmärkten<br />
sowie erheblich höheren Angebotsüberhängen<br />
in anderen Teilmärkten zusammensetzen.<br />
Für das Jahr 2004 ergibt sich auf dem <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsmarkt<br />
ein rechnerischer Nachfrageüberhang von<br />
300 Wohneinheiten. Das sind knapp 2 % des Wohnungsbestandes.<br />
Eine Fluktuationsreserve ist hier noch<br />
nicht berücksichtigt.
- 51 -<br />
Abb. 31 Entwicklung der Zahl der Haushalte und der<br />
Wohneinheiten in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004 bis <strong>2015</strong><br />
25.000<br />
24.000<br />
23.000<br />
22.000<br />
21.000<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
Basisvariante:<br />
Zusätzlicher Bedarf<br />
von 700 Wohneinheiten<br />
Handlungsfeld<br />
Neubau<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
Basisvariante Wohneinheiten 2004<br />
2013<br />
2014<br />
<strong>2015</strong><br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Aus dem Anstieg der Haushalte ergibt sich zum Ende<br />
des Prognosezeitraums <strong>2015</strong> in der Basisvariante eine<br />
zusätzliche Nachfrage nach knapp 700 Wohneinheiten.<br />
Aus Nachholbedarf und Zusatzbedarf resultiert eine<br />
Größenordnung von 1.000 Wohneinheiten.<br />
Der hieraus resultierende Neubaubedarf wird in Kapitel<br />
6.1 unter den Handlungsfeldern abgeleitet. Hierzu werden<br />
auch die Fluktuationsreserve sowie der Abgang<br />
betrachtet.<br />
4.6 Sektorale Differenzierung der Wohnungsmärkte <strong>2015</strong><br />
Differenzierung der<br />
Nachfrage nach<br />
Teilmärkten für die<br />
Basisvariante<br />
Um die Handlungsbedarfe herauszuarbeiten, werden für<br />
einzelne Teilmärkte die künftige Nachfrage mit dem heutigen<br />
Angebot verglichen. Hierzu wurden die rechnerisch<br />
ermittelten Verteilungen der Nachfrage auf die einzelnen<br />
Teilmärkte für das Jahr <strong>2015</strong> dem Angebot des Basisjahres<br />
2004 gegenübergestellt. Der Abgleich der zukünf<br />
tigen Nachfrage mit dem heutigen Angebot berücksichtigt<br />
weder die Neubautätigkeit noch den zu erwartenden<br />
Abgang, so dass per Saldo eine zusätzliche Nachfrage
- 52 -<br />
ermittelt wird. Die Differenzierung der prognostizierten<br />
Nachfrage <strong>2015</strong> auf die einzelnen Teilmärkte erfolgt für<br />
die Basisvariante.<br />
Abb. 32 Haushalte <strong>2015</strong> vs. Wohneinheiten 2004<br />
Entwicklung der Wohnpräferenzen<br />
Haushalte<br />
1.000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Wohnungstyp<br />
EFH/ZFH<br />
Nachfrage nach<br />
Eigenheimen steigt<br />
deutlich an<br />
Anstieg der<br />
Eigentümerquote<br />
MFH<br />
Eigentumsform<br />
Eigentum<br />
Trend <strong>2030</strong><br />
Miete<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Die Gegenüberstellung der zukünftigen Nachfrage mit<br />
dem heutigen Angebot im Marktsegment der Ein- und<br />
Zweifamilienhäuser zeigt, dass sich bis <strong>2015</strong> eine erhebliche<br />
zusätzliche Nachfrage von rund 950 Wohneinheiten<br />
ergibt. Im Mehrfamilienhaussektor wird sich ein sehr<br />
niedriger Nachfrageüberhang herausbilden.<br />
Der Anteil der Haushalte, die in den eigenen vier Wänden<br />
wohnen, wird sich in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> auch künftig<br />
erhöhen. Im Jahr 2004 lag die Eigentümerquote bei<br />
37 %, bis <strong>2015</strong> steigt sie auf fast 40 % an. GEWOS geht<br />
davon aus, dass sich der Prozess der Eigentumsbildung<br />
weiter fortsetzen wird, wenn auch leicht abgeschwächt.<br />
Der absehbare Wegfall der Eigenheimzulage wird durch<br />
die zu erwartende Marktreaktion mit einem wachsenden<br />
Umfang an preisgünstigen Angeboten kompensiert. Die<br />
momentane wirtschaftliche Stagnationsphase wirkt sich<br />
vorübergehend dämpfend auf die Nachfrage nach Eigentum<br />
aus.
Zusätzliche<br />
Nachfrage nach<br />
Eigentümerwohneinheiten<br />
Geringer Nachfrageüberhang<br />
im Mietwohnungsmarkt<br />
<strong>2015</strong><br />
- 53 -<br />
Die Gegenüberstellung der zukünftigen Nachfrage mit<br />
dem heutigen Angebot im Marktsegment der Eigentümerwohneinheiten<br />
zeigt, dass sich hier bis <strong>2015</strong> eine<br />
zusätzliche Nachfrage im Umfang von rund 850 Wohneinheiten<br />
ergibt.<br />
Im Teilmarkt des Mietwohnungsmarktes wird sich bis<br />
<strong>2015</strong> ein leichter Nachfrageüberhang von 150 Wohneinheiten<br />
- bezogen auf den Wohnungsbestand dieses<br />
Teilmarktes im Jahr 2004 - ergeben.
- 54 -<br />
5 Handlungsfelder des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />
Abb. 33 Handlungsfelder Wohnen<br />
Überprüfung des<br />
Neubaubedarfs<br />
Die Herausforderungen, denen sich der Wohnungsmarkt<br />
in <strong>Elmshorn</strong> stellen muss, sind vielschichtig. Auf der einen<br />
Seite gilt es, die erwartete positive Entwicklung der<br />
Nachfrage aufzunehmen und in entsprechende Maßnahmen<br />
umzusetzen:<br />
Handlungsfeld „Wachstum sichern“<br />
Wichtige Ansatzpunkte sind:<br />
• Bedarfsgerechte Ausweisung an Bauland vor dem<br />
Hintergrund der demographischen Entwicklung<br />
• Sicherstellung der benötigten Flächen vor dem<br />
Hintergrund des Ziels „sparsamer Flächenverbrauch“
Bedarf an preisgünstigemWohnraum<br />
prüfen<br />
Maßnahmen im<br />
Bestand<br />
Strategien zur Stabilisierung<br />
von <strong>Hainholz</strong><br />
- 55 -<br />
Auf der anderen Seite müssen bei einem wachsenden<br />
Markt die Bedürfnisse der Haushalte befriedigt werden,<br />
die auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind:<br />
Handlungsfeld „Preiswerten Wohnraum sichern“<br />
Wichtige Ansatzpunkte sind:<br />
• Sicherstellung eines ausreichenden Angebots an<br />
preisgünstigem oder gefördertem Wohnraum -<br />
auch zukünftig (quantitativ)<br />
• Sicherstellung eines bedarfsgerechten Angebots<br />
an preisgünstigem oder gefördertem Wohnraum<br />
(qualitativ)<br />
Die Bevölkerung in <strong>Elmshorn</strong> wird älter, die Ansprüche<br />
an die Wohnung ändern sich. Gleichzeitig altert auch der<br />
Bestand: Mit welchen Maßnahmen kann der Bestand<br />
nachhaltig modernisiert werden?<br />
Handlungsfeld „Generationenwechsel“<br />
Wichtige Ansatzpunkte sind:<br />
• Modernisierung vor dem Hintergrund der Änderung<br />
der Wohnpräferenzen<br />
• Sicherstellung einer bedarfsgerechten Modernisierung<br />
und Instandsetzung (Angebot an preisgünstigem<br />
Wohnraum)<br />
• Pflege und gegebenenfalls Aufwertung von <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Hainholz</strong> zeigen sich deutlich negative Auswirkungen<br />
über das eigentliche Schwerpunktgebiet der<br />
„<strong>Soziale</strong>n <strong>Stadt</strong>“ hinaus. Mit welchen Strategien können<br />
die Bestände in <strong>Hainholz</strong> dauerhaft stabilisiert und entwickelt<br />
werden?<br />
Handlungsfeld „<strong>Hainholz</strong>“
6 Handlungsfelder<br />
6.1 Handlungsfeld Neubau<br />
6.1.1 Wohnungsmarktbilanz <strong>2015</strong><br />
Wohnungsmarktbilanz<br />
gleich Saldo<br />
aus Teilmärkten<br />
Unterscheidung<br />
von drei Bedarfsgruppen<br />
- 56 -<br />
Für die Betrachtung des Neubaubedarfs für die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Elmshorn</strong> mit Blick auf das Jahr <strong>2015</strong> wird eine Gegenüberstellung<br />
der prognostizierten Nachfrageentwicklung<br />
mit dem fortgeschriebenen Wohnungsbestand vorgenommen.<br />
Es erfolgt hierzu<br />
• eine Bilanzierung des Wohnungsmarktes <strong>2015</strong><br />
• die Ableitung des Neubaubedarfs<br />
• die Empfehlung zur Ausweisung von Flächen und<br />
zur Art der Bebauung<br />
Im Jahre 2004 gab es in <strong>Elmshorn</strong> ein wohnungsmarktrelevantes<br />
Angebot von 22.900 Wohneinheiten. Unter<br />
Berücksichtigung des Abgangs und ohne Neubau verringert<br />
sich der Wohnungsbestand bis zum Jahr <strong>2015</strong><br />
auf rund 22.100 Wohneinheiten.<br />
Bei den folgenden Zahlen zur Wohnungsmarktbilanz<br />
<strong>2015</strong> ist zu berücksichtigen, dass es sich um einen<br />
rechnerischen Saldo für den Gesamtmarkt handelt. Ein<br />
rechnerischer Angebotsüberhang auf dem gesamten<br />
Markt kann sich im Einzelfall aus Nachfrageüberhängen<br />
auf einzelnen Teilmärkten sowie erheblich höheren Angebotsüberhängen<br />
auf anderen Teilmärkten zusammensetzen.<br />
Nachfolgend wird daher auch eine Differenzierung<br />
nach Teilmärkten vorgenommen.<br />
Im Rahmen der Bilanzierung lassen sich drei Bedarfsgruppen<br />
unterscheiden:<br />
• Zusatzbedarf: Dieser ergibt sich zum einen aus der<br />
Differenz zwischen dem Angebot an Wohneinheiten<br />
und der Zahl der Haushalte im Jahr 2004. Zum anderen<br />
resultiert der Zusatzbedarf aus dem zukünftigen<br />
Wachstum an Haushalten bis zum Jahr <strong>2015</strong>.
- 57 -<br />
• Ersatzbedarf: Dieser ergibt sich aus den künftigen<br />
Wohnungsabgängen durch Abriss, Zusammenlegung<br />
oder Umwidmung.<br />
• Zusätzlich betrachtet werden muss die Fluktuationsreserve.<br />
Zusatzbedarf Der im Jahr 2004 festgestellte Zusatzbedarf von 300<br />
Wohneinheiten (ohne Fluktuationsreserve) vergrößert<br />
sich durch das Wachstum an Haushalten in der Basisvariante<br />
bis zum Jahr <strong>2015</strong> auf 1.000 Wohneinheiten. Ohne<br />
den Abgang von Wohnungen würde der Zusatzbedarf<br />
im Jahr <strong>2030</strong> den Stand des Jahres 2004 (s. Abb. 34 -<br />
Wohneinheiten 2004/dunkelgrüne Line) unterschreiten.<br />
Abb. 34 Entwicklung der Haushalte und der Wohnungen<br />
in <strong>Elmshorn</strong> 2004 bis <strong>2030</strong><br />
26.000<br />
25.000<br />
24.000<br />
23.000<br />
22.000<br />
21.000<br />
20.000<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
<strong>2015</strong><br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
2023<br />
2024<br />
2025<br />
2026<br />
2027<br />
2028<br />
2029<br />
<strong>2030</strong><br />
Wachstumspfad Obere Variante Untere Variante<br />
Wohneinheiten 2004 Wohneinheit mit Abgang<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
Zusatzbedarf in der<br />
Unteren Variante<br />
- 58 -<br />
Bei extrem negativ verlaufender Haushaltsentwicklung in<br />
der Unteren Variante beträgt der Zusatzbedarf 150<br />
Wohneinheiten.<br />
Ersatzbedarf In allen Varianten entsteht ein Ersatzbedarf bedingt<br />
durch den Abgang an Wohneinheiten. Dieser liegt bei<br />
rund 800 Einheiten und ist überwiegend im Bereich der<br />
Mehrfamilienhäuser zu finden. Der Abgang bei den Ein-<br />
und Zweifamilienhäusern resultiert aus der Zusammenlegung<br />
der Wohnungen in Zweifamilienhäusern im Zuge<br />
von Modernisierungen, aber auch aus tatsächlichem<br />
Abriss von älteren Objekten mit anschließendem Neubau.<br />
Fluktuationsreserve Aus der Einbeziehung einer mittleren Fluktuationsreserve<br />
in Höhe von 2 % resultiert ein Bedarf von 460 Wohneinheiten.<br />
Tabelle 1 Bedarfsentwicklung in den drei Varianten<br />
Basisvariante<br />
Obere<br />
Variante<br />
Untere<br />
Variante<br />
Zusatzbedarf 1.000 1.800 150<br />
Ersatzbedarf 800 800 800<br />
Fluktuationsreserve 2 % 460 460 460<br />
Summe 2.260 3.060 1.410<br />
© GEWOS<br />
Die Basisvariante verkörpert die als wahrscheinlich eingestufte<br />
Entwicklung. Die weiteren Berechnungen beziehen<br />
sich auf diese Variante.<br />
Ermittlung bis <strong>2030</strong> Nach dem Jahr 2019 wird die Zahl der Haushalte in<br />
<strong>Elmshorn</strong> sinken. Gleichzeitig vermindert sich der Wohnungsbestand<br />
kontinuierlich durch Abriss, Umnutzung<br />
oder Zusammenlegung weiter. Der Rückgang der Nachfrage<br />
und der Rückgang der Wohneinheiten verläuft in<br />
etwa in der gleichen Größenordnung. Die Herausforderung<br />
nach dem Jahr <strong>2015</strong> wird die kontinuierliche Instandhaltung<br />
und Modernisierung im Bestand sein.
- 59 -<br />
6.1.2 Neubaubedarf und Flächenbedarf<br />
Neubaubedarf in der<br />
Basisvariante 2004:<br />
Knapp 2.300<br />
Wohneinheiten<br />
Bis zum Jahr <strong>2015</strong> ergibt sich in der Summe ein Bedarf<br />
von 2.260 Wohneinheiten, das sind rund 205 Fertigstellungen<br />
pro Jahr. Der Zusatzbedarf konzentriert sich - wie<br />
in Kapitel 4 dargestellt - zu einem überwiegenden Teil<br />
auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Bezogen auf das Jahr<br />
2003 - dem Bezugsjahr für den neuen Flächennutzungsplan<br />
- läge der Bedarf bei knapp 2.400 Einheiten.<br />
Tabelle 2 Bedarfsentwicklung (Basisvariante)<br />
Insgesamt<br />
Ein-/Zweifamilienhäuser<br />
Mehrfamilienhäuser<br />
Zusatzbedarf 1.000 950 50<br />
Ersatzbedarf 800 250 550<br />
Fluktuationsreserve 2 % 460 180 280<br />
Summe 2.260 1.380 880<br />
Umrechnung der<br />
Wohneinheiten in<br />
Flächen<br />
Berechnung der<br />
Wohnflächen je<br />
Wohneinheit<br />
Eigenheime 115 qm,<br />
Geschosswohnungen<br />
85 qm<br />
© GEWOS<br />
Zur Berechnung der Wohnbauflächen wurde der Bedarf<br />
an Wohneinheiten unter Berücksichtigung des Gebäudetyps<br />
zugrunde gelegt.<br />
In einem ersten Schritt wird mit Hilfe der durchschnittlichen<br />
Wohnfläche und der Anzahl der Wohneinheiten die<br />
Summe der benötigten Wohnfläche berechnet.<br />
Bei Eigenheimen wird von einer durchschnittlichen<br />
Wohnfläche von 115 qm und bei Geschosswohnungen<br />
von einer durchschnittlichen Wohnfläche von 85 qm ausgegangen.<br />
Die Werte ergeben sich aus den durchschnittlichen<br />
Fertigstellungen der Jahre 2001 bis 2003 in<br />
<strong>Elmshorn</strong> zuzüglich eines Aufschlages für Wohnflächenzuwächse<br />
in den nächsten elf Jahren.
- 60 -<br />
Tabelle 3 Umrechnungskennziffern<br />
Indikatoren Eigenheime Geschosswohnungen<br />
Durchschnittliche Wohnfläche pro WE (in qm) 115 85<br />
Umrechnungsfaktoren<br />
- Netto- in Bruttowohnfläche 1,20 1,30<br />
- Bruttowohnfläche in Geschossfläche 0,85 0,95<br />
- Durchschnittliche GFZ 0,40 0,90<br />
- Minderung GFZ durch Unterausnutzung 10 % 20 %<br />
- Netto- in Bruttowohnbauland 1,25 1,50<br />
Umrechnung von<br />
Nettowohnflächen<br />
in Bruttowohnflächen<br />
Geschossflächenfaktor<br />
GFZ<br />
für Eigenheime 0,4<br />
und für Geschosswohnungen<br />
0,9<br />
© GEWOS<br />
Da es sich bei diesen Flächen um Nettoangaben handelt,<br />
werden in einem zweiten Schritt die Nettowohnflächen<br />
in Bruttowohnflächen umgewandelt. Bei Eigenheimen<br />
wird ein Faktor von 1,2 und bei Geschosswohnungen<br />
ein Faktor von 1,3 in Ansatz gebracht.<br />
Die Bruttowohnfläche wird in einem nächsten Schritt in<br />
die Geschossfläche umgewandelt. Da die Geschossfläche<br />
nur Vollgeschosse berücksichtigt, sind insbesondere<br />
Dachausbauten ohne Vollgeschosscharakter abzuziehen.<br />
Für Eigenheime wird ein Faktor von 0,85 und für<br />
Geschosswohnungen ein Faktor von 0,95 verwendet.<br />
Mit Hilfe der Geschossfläche und der GFZ (Geschossflächenzahl)<br />
wird in einem weiteren Schritt die Fläche für<br />
das Nettowohnbauland berechnet. Für Eigenheime wird<br />
eine GFZ von 0,4 angesetzt. Für Geschosswohnungsbauten<br />
wird eine GFZ von 0,9 in Ansatz gebracht. Diese<br />
GFZ berücksichtigt sowohl die Möglichkeit des verdichteten<br />
Geschosswohnungsbaus in der Innenstadt als<br />
auch den Geschosswohnungsbau in weniger verdichteten<br />
<strong>Stadt</strong>teilen. In der Umsetzung werden diese Werte<br />
häufig nicht erreicht. Um auch die Unterausnutzung abzubilden,<br />
werden von der GFZ Abschläge in Höhe von<br />
10 % (Eigenheime) bzw. 20 % (Mehrfamilienhäuser)<br />
vorgenommen.
Faktor Netto- in<br />
Bruttowohnbauland<br />
Berechnung des<br />
Wohnbauflächenbedarfs<br />
Flächenbedarf:<br />
75,5 ha<br />
- 61 -<br />
Da im Rahmen der Ausweisung von Nettowohnbaulandflächen<br />
in den Wohngebieten auch weitere Flächen zur<br />
verkehrlichen Erschließung bzw. für die Errichtung<br />
sozialer Infrastruktur zu berücksichtigen sind, erfolgt in<br />
einem letzten Schritt die Umwandlung von Netto- in<br />
Bruttowohnbauland. Für Eigenheimgebiete wird der Faktor<br />
1,25 und für Geschosswohnungsbaugebiete der Faktor<br />
1,5 eingesetzt.<br />
Entsprechend den oben beschriebenen Umrechnungsfaktoren<br />
wurde auf der Grundlage des Bedarfs an künftigen<br />
Wohneinheiten die Berechnung der Wohnbauflächenbedarfe<br />
durchgeführt.<br />
Für den Zeitraum bis <strong>2015</strong> ist ein Bedarf von 2.260<br />
Wohneinheiten ermittelt worden. Dies entspricht einer<br />
Fläche von insgesamt rund 75,5 ha (brutto), entsprechend<br />
30 Wohneinheiten je Hektar. Zu beachten ist<br />
darüber hinaus, dass ein Teil des Ersatzbedarfs auf alten<br />
Wohnbauflächen realisiert wird, die errechnete Fläche<br />
also eher eine Obergrenze aufzeigt.<br />
Tabelle 4 Wohnbauflächenbedarf in <strong>Elmshorn</strong> bis <strong>2015</strong><br />
(Basisvariante)<br />
Insgesamt Eigenheime Geschosswohnungen<br />
Bruttowohnbaufläche (in ha) 75,5 56,3 19,2<br />
6.1.3 Handlungsempfehlungen Neubau<br />
Flächen für bis zu<br />
2.600 Wohneinheiten<br />
vorhanden<br />
© GEWOS<br />
In <strong>Elmshorn</strong> sind zum 31.12.2003 Flächen für bis zu<br />
2.600 Wohneinheiten vorhanden. Das <strong>Stadt</strong>bauamt<br />
<strong>Elmshorn</strong> geht davon aus, dass in <strong>Elmshorn</strong> pro Hektar<br />
Bruttowohnbauland 25 bis 30 Wohneinheiten realisiert<br />
werden. In diesem Fall können die im Flächennutzungsplan<br />
2010 dargestellten 64,4 ha Wohnbauflächen zur<br />
Realisierung von 1.600 bis 1.900 Wohneinheiten genutzt<br />
werden. Darüber hinaus ist in den bereits erschlossenen<br />
Wohngebieten eine Baulandreserve von bis zu 200
Handlungsempfehlung<br />
Flächenausweisung<br />
Anhaltender<br />
Trend ins<br />
Eigenheim<br />
Freistehende<br />
Einfamilienhäuser<br />
am <strong>Stadt</strong>rand<br />
- 62 -<br />
Wohneinheiten vorhanden. Weitere 500 Einheiten können<br />
durch Verdichtung im Bestand oder durch Umwidmung<br />
von gemischten Bauflächen gewonnen werden.<br />
Im neuen Flächennutzungsplan sind weitere Wohnbauflächen<br />
auszuweisen. Die Flächen, die im neuen Flächennutzungsplan<br />
vorgesehen sind, reichen aus, um<br />
den Bedarf für die nächsten Jahre zu decken.<br />
Da mehr als ein Drittel der befragten Haushalte an einen<br />
Auszug aus ihrer derzeitigen Wohnung denkt, sind die<br />
genauen Präferenzen bzw. Wohnwünsche im Hinblick<br />
auf den Neubau von großem Interesse. 37 % der Befragten<br />
würden gerne innerhalb ihres <strong>Stadt</strong>teils umziehen<br />
und immerhin 77 % planen, im <strong>Stadt</strong>gebiet von<br />
<strong>Elmshorn</strong> zu verbleiben. Unter den Haushalten, die beabsichtigen,<br />
aus <strong>Elmshorn</strong> wegzuziehen, finden sich<br />
vornehmlich zukünftige Bauherren, in der Regel Familien<br />
mit Kindern. Diese gilt es, in der <strong>Stadt</strong> zu halten (s. u.).<br />
Zwar wollen 74 % der Umzugswilligen in eine Mietwohnung<br />
ziehen, aber immerhin noch 17 % planen den Erwerb<br />
von Eigentum. Dabei sind vor allem Haushalte mit<br />
Kindern (37 %) und Ehepaare bzw. Lebensgemeinschaften<br />
ohne Kinder (24 %) an Wohneigentum interessiert.<br />
79 % der Haushalte mit Kindern bevorzugen dabei das<br />
Eigenheim gegenüber der Eigentumswohnung. Von diesen<br />
Haushalten werden in erster Linie Umzugsziele am<br />
<strong>Stadt</strong>rand (u. a. Lieth, Sibirien) genannt.<br />
Freistehende Einfamilienhäuser werden gegenüber<br />
Doppelhäusern und insbesondere Reihenhäusern zurzeit<br />
deutlich favorisiert. An der Wrangelpromenade sind<br />
im Reihenhausbestand Leerstände zu beobachten. Zudem<br />
prägen große eingezäunte Freiflächen das Wohnumfeld.<br />
Erfolgreich vermarktet wurden die Reihenhäuser<br />
„Am Fischteich“. Die relativ zentrale Lage, die individuelle<br />
Gestaltung und die soziale Infrastruktur sind neben<br />
der Nähe zum Krankenhaus als Arbeitgeber wichtige<br />
Erfolgsfaktoren.
Foto 1:<br />
Wrangelpromenade<br />
Schlüsselfaktor<br />
Bodenpreis<br />
Individuellen<br />
Wohnungsbau<br />
ermöglichen<br />
- 63 -<br />
Entscheidend für den Erfolg von Baumaßnahmen ist<br />
aber insbesondere ein akzeptabler Bodenpreis, der bei<br />
der jetzigen Marktsituation in <strong>Elmshorn</strong> eine Obergrenze<br />
von 160 Euro je Quadratmeter (voll erschlossen) nicht<br />
überschreiten sollte. Wichtig ist weiterhin die Nähe zu<br />
Schulen und Kindergärten.<br />
Neben dem Bodenpreis ist die vielseitige Gestaltung des<br />
Angebotes ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Flächenausweisungen.<br />
Den Bauherren sollten Gestaltungsspielräume<br />
ermöglicht werden, Bauträger sollten auf<br />
einen Mix an Angeboten setzen und auf im Erscheinungsbild<br />
einheitliche, standardisiert wirkende Gebäude<br />
verzichten. Die Überlassung größerer Flächen an einen<br />
einzigen Bauträger birgt - das Beispiel Wrangelpromenade<br />
zeigt es - zudem die Gefahr in sich, dass bei betrieblichen<br />
Problemen die Bebauung ins Stocken geraten<br />
kann.<br />
GEWOS empfiehlt, rund 20 % der auszuweisenden Flächen<br />
im Eigenheimbau individuell an private Bauherren<br />
zu vergeben.<br />
Flächen sparen <strong>Elmshorn</strong> verfügt über große Flächen in zentraler Lage.<br />
Beispiel hierfür ist der Schützenplatz in Sandberg/Flamweg<br />
in direkter Nähe zum Haus Elbmarsch,<br />
aber auch die Flächen an der „Schloßstraße/Osterfeld“<br />
in der südlichen Innenstadt, die bereits planungsrechtlich
Empfehlungen zum<br />
Neubau: Wohnungen<br />
mit Komfort in<br />
der Innenstadt<br />
Foto 2:<br />
Schützenplatz<br />
Sandberg/Flamweg<br />
gesichert sind.<br />
- 64 -<br />
Im Zuge der Alterung der Bevölkerung kommt es verstärkt<br />
zu einer Reurbanisierung der älteren Haushalte.<br />
Diese häufig vermögenden Haushalte stellen entsprechend<br />
hohe Ansprüche an die Ausstattung. Sie zeigen<br />
aber auch die Bereitschaft, entsprechende Preise zu<br />
bezahlen.<br />
GEWOS empfiehlt den Neubau von rund 200 gut ausgestatteten<br />
Wohnungen in der Innenstadt. Wichtige Kriterien<br />
sind:<br />
• Zentrale Lage mit guter Erreichbarkeit<br />
• Versorgungsmöglichkeiten im nahen Umfeld<br />
• Barrierefreier Zugang<br />
• Aufzug<br />
• Stellplatz
Foto 3:<br />
Blick Richtung<br />
„Osterfeld“<br />
Potenzial von 900<br />
Mietwohnungen<br />
Zielgruppe „Junge<br />
Haushalte“<br />
Schaffung altengerechterWohnungen<br />
- 65 -<br />
Neben den eigentumsorientierten Maßnahmen ist auch<br />
der Bau von Mietwohnungen wichtig. GEWOS sieht ein<br />
Potenzial von 900 Mietwohnungen im Eigenheim und bei<br />
Geschosswohnungen.<br />
Um neue Bewohnergruppen beispielsweise in die Innenstadt<br />
zu lenken, ist z. B. die Bereitstellung von Apartments<br />
für Haushaltsgründer oder Studenten interessant.<br />
Als kleines Wohnprojekt von zunächst fünfzig Wohneinheiten<br />
im Geschosswohnungsbau ist das Angebot vor<br />
allem für die Studierenden der privaten Fachhochschule<br />
„Nordakademie“ in der Kölner Chaussee sowie der IHK<br />
Wirtschaftsakademie gedacht. Essentielles Ausstattungsmerkmal<br />
ist neben einer einfachen Einbauküche<br />
z. B. der Anschluss an das Internet mit einer Flatrate.<br />
Vor dem Hintergrund des Anstiegs der Zahl der älteren<br />
Einwohner sollten ausgewählte Bestände seniorengerecht<br />
umgebaut oder neu gebaut werden, unter anderem<br />
durch die Schaffung von schwellenfreien Zugängen zu<br />
den Wohnungen. Bei der Auswahl geeigneter Standorte<br />
sollten die Wohnpräferenzen der Seniorenhaushalte<br />
Berücksichtigung finden (wohnungsnahe Einkaufsmöglichkeiten,<br />
gute medizinische Versorgung und gute<br />
ÖPNV-Anbindung, ruhiges Wohnumfeld, Aufzug im Gebäude).<br />
Hier bieten sich beispielsweise innenstadtnahe<br />
Lagen in Sandberg/Flamweg in der Nähe des Hauses<br />
Elbmarsch an. Ein zusätzliches Angebot an haushalts-
Alternativen zum<br />
Eigenheim<br />
- 66 -<br />
nahen Dienstleistungen ist ein wichtiger Vermarktungsfaktor.<br />
Schließlich ist auch der Neubau von größeren Mietwohnungen<br />
mit Vier- bis Fünfzimmerwohnungen angeraten,<br />
und zwar für Familien als Alternative zum Eigenheim.<br />
Hier ist insbesondere die Nähe zu Kindergärten und<br />
Schulen der entscheidende Standortfaktor.<br />
Maßnahmen und Umfang zum Handlungsfeld „Neubau“<br />
• Neubaubedarf von insgesamt 2.260 Wohneinheiten<br />
darunter 1.380 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
und 880 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern<br />
• Ausweisung zusätzlicher Wohnbauflächen wie im<br />
Flächennutzungsplan vorgesehen: 76 ha Bruttowohnbauland<br />
• Direkte Vergabe von 20 % der Flächen im Eigenheimbau<br />
an private Bauherren<br />
• Schaffung von Angeboten durch Neubau<br />
- Eigenheimerwerber: Bevorzugt wird das freistehende<br />
Einfamilienhaus, Reihenhäuser im Eigentum<br />
nur schwer vermarktbar<br />
- Potenzial von 900 Mietwohnungen<br />
- Senioren/Reurbanisierer: Neubau von 200 barrierefreien,<br />
gut ausgestatteten Wohneinheiten in der<br />
Innenstadt (Eigentum)<br />
- Projekt Studentenwohnheim<br />
- Neubau für Senioren (mit Dienstleistungen)<br />
- Große Wohnungen für Familien als Alternative<br />
zum Eigenheim
- 67 -<br />
6.2 Handlungsfeld „Preisgünstiger oder geförderter Wohnraum“<br />
Entscheidender<br />
Faktor für eine<br />
erfolgreiche Wohnraumversorgung<br />
Eine ausreichende Versorgung mit preisgünstigem und<br />
gefördertem Wohnraum ist ein wesentlicher Faktor für<br />
die erfolgreiche Wohnraumversorgung in einer <strong>Stadt</strong>.<br />
Gerade mietpreisgebundene Wohnungen mit städtischen<br />
Belegungsrechten sind wichtig, um bestimmten<br />
Haushalten, die auf dem freien Wohnungsmarkt nicht<br />
unterkommen, mit Wohnraum zu versorgen. Dies gilt<br />
insbesondere vor dem Hintergrund der sich verändernden<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des steigenden<br />
Anteils an Arbeitslosen und Haushalten mit einem<br />
geringen Haushaltsnettoeinkommen. Im Folgenden<br />
wird das Angebot an preisgünstigem und gefördertem<br />
Wohnraum in <strong>Elmshorn</strong> dem Bedarf gegenübergestellt.<br />
6.2.1 Mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum<br />
1.317 belegungsgebundene<br />
Wohnungen<br />
Schwerpunkte in<br />
vier <strong>Stadt</strong>teilen<br />
NEUE LÜBECKER<br />
und<br />
ADLERSHORST,<br />
größte Vermieter<br />
von gefördertem<br />
Wohnraum<br />
In der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> gab es im Januar 2005 einen Bestand<br />
von 1.317 Wohnungen, der aufgrund einer öffentlichen<br />
Förderung einer Mietpreis- und Belegungsbindung<br />
unterliegt.<br />
Der Bestand an gebundenem Wohnraum verteilt sich auf<br />
acht <strong>Elmshorn</strong>er <strong>Stadt</strong>teile. Mit 383 Wohnungen findet<br />
sich mehr als ein Viertel des heutigen mietpreis- und<br />
belegungsgebundenen Wohnraums im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Hainholz</strong>.<br />
Fast ebenso viele geförderte Wohnungen befinden<br />
sich in der Innenstadt. Darüber hinaus gibt es auch in<br />
den <strong>Stadt</strong>teilen Langenmoor/Kaltenweide und Klostersande<br />
und einen verhältnismäßig großen Bestand an<br />
gebundenem Wohnraum.<br />
Mit 720 Wohnungen sind über die Hälfte aller öffentlich<br />
geförderten Wohnungen mit aktuellen Mietpreis- und<br />
Belegungsbindungen im Besitz der NEUE LÜBECKER<br />
Norddeutsche Baugenossenschaft eG. Weitere 37 %<br />
des gebundenen Wohnungsbestands (483 WE) befinden<br />
sich im Eigentum der ADLERSHORST Baugenossenschaft<br />
eG. Die übrigen 9 % (114 WE) haben unterschiedliche<br />
Eigentümer.
0<br />
0<br />
4<br />
7<br />
- 68 -<br />
Abb. 35 Mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
Innenstadt<br />
Klostersande<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
Köhnholz<br />
Sandberg/Flamweg<br />
Langelohe<br />
1<br />
0<br />
Voßkuhlen<br />
0<br />
3<br />
5<br />
14<br />
19<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
Vorschlags- oder Belegrechte der <strong>Stadt</strong> Öffentlich gefördert und Mietpreisgebunden<br />
© GEWOS<br />
497 Wohnungen mit<br />
direkten städtischen<br />
Belegungsrechten<br />
Jedes zweite<br />
städtische Belegrecht<br />
in <strong>Hainholz</strong><br />
21<br />
21<br />
Verteilung über die <strong>Stadt</strong>teile in Prozent<br />
0 10 20 30 40 50<br />
Von den 1.317 öffentlich geförderten Wohnungen wurde<br />
der Bau von 497 derzeit noch gebundenen Wohnungen<br />
ergänzend durch kommunale Mittel der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
gefördert. Für diese Wohnungen besitzt die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
entweder ein direktes Belegungsrecht oder ein<br />
Vorschlagsrecht bei der Vermietung, so dass die beim<br />
Sozialamt vorsprechenden Haushalte mit dringendem<br />
Wohnraumbedarf zeitnah untergebracht werden können.<br />
In diesen Wohnungen finden insbesondere Haushalte<br />
mit einem dringenden Wohnraumbedarf sowie Haushalte,<br />
die aufgrund spezieller Merkmale nur geringe Chancen<br />
auf dem freien Wohnungsmarkt haben, eine Heimat.<br />
Knapp die Hälfte (244 WE) aller Wohnungen mit städtischen<br />
Belegrechten finden sich im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Hainholz</strong><br />
(vgl. Abb. 35). Die Sozialstruktur in <strong>Hainholz</strong> wird besonders<br />
in den Bereichen mit Mietwohnungsbeständen<br />
erheblich durch den hohen Anteil an gebundenem<br />
Wohnraum - insbesondere den Wohnungen mit städtischen<br />
Belegrechten - geprägt. Hinzu kommen die rund<br />
750 Wohnungen im sogenannten Thormälenbestand,<br />
die zwar keiner Mietpreis- und Belegungsbindung unterliegen,<br />
die aber aufgrund ihrer relativ geringen Mieten<br />
28<br />
29<br />
49
- 69 -<br />
und ihrer schlechten Qualität infolge eines erheblichen<br />
Instandsetzungs- und Modernisierungsbedarfs vielfach<br />
von sozial schwachen Mietergruppen bewohnt werden.<br />
Die 497 Wohnungen, für die die <strong>Stadt</strong> direkte Belegungs-<br />
bzw. Vorschlagsrechte besitzt, liegen im Bestand<br />
der folgenden vier Eigentümer:<br />
Tabelle 5 Wohnungen mit städtischem Belegungsrecht nach Eigentümer<br />
Eigentümer Anzahl Wohnungen Anteil<br />
ADLERSHORST 287 58 %<br />
NEUE LÜBECKER 175 35 %<br />
Pingel 18 4 %<br />
GeWoGe 17 3 %<br />
Gesamtstadt <strong>Elmshorn</strong> 497 100 %<br />
Rund 340 Wohnungen<br />
fallen bis 2008<br />
aus der Bindung<br />
© GEWOS<br />
Von den öffentlich geförderten Wohnungen in <strong>Elmshorn</strong><br />
fällt bis Ende 2008 rund ein Viertel aus der Mietpreis-<br />
und Belegungsbindung (vgl. Tab. 5). Fast die Hälfte<br />
des Bestands bleibt der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> aufgrund der in<br />
Schleswig-Holstein typischen sehr langen vereinbarten<br />
Tilgungs- und Förderzeiträume jedoch mindestens bis<br />
2050 erhalten. Allerdings können die Eigentümer von<br />
ihrem Recht der vorzeitigen Tilgung Gebrauch machen,<br />
so dass der tatsächliche Bindungsausfall nicht exakt<br />
absehbar ist.<br />
Tabelle 6 Tilgungsende des geförderten Wohnungsbestands<br />
Voraussichtliches Tilgungsende<br />
Anzahl der<br />
Wohnungen<br />
Prozentualer<br />
Anteil<br />
Prozente<br />
aufsummiert<br />
2005 bis 2010 340 26 % 26 %<br />
2011 bis <strong>2015</strong> 0 0 % 26 %<br />
2016 bis 2020 16 1 % 27 %<br />
2021 bis <strong>2030</strong> 19 1 % 28 %<br />
2031 bis 2050 21 2 % 30 %<br />
2051 bis 2070 284 22 % 52 %<br />
nach 2070 637 48 % 100 %<br />
Summe 1.317 100 % 100 %<br />
© GEWOS
- 70 -<br />
Tabelle 7 Bindungsauslauf direkter städtischer Belegrechte<br />
Ende des Belegungsrechts<br />
Anzahl der<br />
Wohnungen<br />
Prozentualer<br />
Anteil<br />
Prozente<br />
aufsummiert<br />
2005 bis 2010 20 4 % 4 %<br />
2011 bis <strong>2015</strong> 0 0 % 4 %<br />
2016 bis 2020 14 3 % 7 %<br />
2021 bis <strong>2030</strong> 28 6 % 13 %<br />
2031 bis 2050 121 24 % 37 %<br />
2051 bis 2070 191 38 % 75 %<br />
nach 2070 123 25 % 100 %<br />
Summe 497 100 % 100 %<br />
Zunehmend weniger<br />
neue Bindungen<br />
Überwiegend<br />
Wohnungen mit<br />
zwei Wohnräumen<br />
© GEWOS<br />
Bereits in den letzten vier Jahren ist mit rund 300 mietpreisgebundenen<br />
Wohnungen der Bestand an Sozialwohnungen<br />
in <strong>Elmshorn</strong> erheblich reduziert worden.<br />
Darunter waren allein 124 Wohnungen mit städtischen<br />
Belegrechten, die dem Sozialamt nicht mehr für eine<br />
direkte Belegung oder über das Vorschlagsrecht zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Der Bindungsausfall ist auch deswegen problematisch,<br />
da die Anzahl der neu geförderten Wohnungen in <strong>Elmshorn</strong><br />
- wie auch in Schleswig-Holstein insgesamt - stark<br />
zurückgegangen ist. Dieser Trend - gekoppelt mit dem<br />
Bindungsausfall - führt dazu, dass zukünftig eher weniger<br />
mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen<br />
zur Verfügung stehen werden.<br />
Sowohl beim Gesamtbestand an mietpreis- und belegungsgebundenen<br />
Wohnungen als auch bei den Wohnungen<br />
mit städtischen Belegungsrechten handelt es<br />
sich zu rund der Hälfte um Zweizimmerwohnungen (vgl.<br />
Tab. 8). Ein weiteres Drittel sind Dreizimmerwohnungen.<br />
Einzimmerwohnungen sind mit 7 % lediglich gering vertreten,<br />
ebenso wie Vierzimmerwohnungen mit 6 %.
- 71 -<br />
Tabelle 8 Wohnungsgrößenstruktur nach Zimmerzahl<br />
Wohnungstyp Mietpreisgebundene<br />
Wohnungen<br />
Wohnungen mit<br />
städtischem<br />
Belegrecht<br />
Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />
Einzimmerwohnungen 95 7 % 34 7 %<br />
Zweizimmerwohnungen 639 49 % 269 54 %<br />
Dreizimmerwohnungen 426 32 % 151 30 %<br />
Vierzimmerwohnungen 78 6 % 43 9 %<br />
Zimmerzahl unbekannt 79 6 % - -<br />
Summe 1.317 100 % 497 100 %<br />
6.2.2 Bedarf an gebundenem Wohnraum<br />
Jährlich<br />
ausgestellte Wohnberechtigungsscheine<br />
© GEWOS<br />
Der Bedarf an gebundenem Wohnraum stammt von<br />
Haushalten mit einem geringen Einkommen sowie von<br />
Haushalten, die sich am Markt nicht angemessen versorgen<br />
können. Darunter sind vielfach Alleinerziehende,<br />
Schwangere, ältere und behinderte Menschen und Obdachlose.<br />
Die Einkommensgrenzen für den berechtigten<br />
Personenkreis, der von der Gemeinde einen sogenannten<br />
Wohnberechtigungsschein erhält, sind im Gesetz<br />
über die soziale Wohnraumförderung (WoFG) geregelt,<br />
sofern sie nicht von den Ländern anders festgelegt sind.<br />
Ein Indikator für den Bedarf an mietpreis- und belegungsgebundenem<br />
Wohnraum ist die Anzahl ausgestellter<br />
Wohnberechtigungsscheine einer Gemeinde. In den<br />
Jahren von 1994 bis 2001 wurden vom Sozialamt in<br />
<strong>Elmshorn</strong> jährlich zwischen rund 530 und 760 Wohnberechtigungsscheine<br />
ausgestellt. Aufgrund eines Systemwechsels<br />
bei der Ausgabe der Wohnberechtigungsscheine<br />
ist die Anzahl der ausgestellten Scheine im Jahr<br />
2004 auf 288 zurückgegangen (vgl. Abb. 36). Im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Gemeinden stellt das Sozialamt<br />
heute nur noch dann einen Wohnberechtigungsschein<br />
aus, wenn der Umzugsbedarf vom Antragsteller nachgewiesen<br />
wird. Nach wie vor verzeichnet die <strong>Stadt</strong> jährlich<br />
rund 700 Antragsteller auf Wohnberechtigungsscheine.
- 72 -<br />
Abb. 36 Ausgestellte Wohnberechtigungsscheine<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Anzahl der ausgestellten Wohnberechtigungsscheine<br />
700<br />
643 641<br />
681<br />
762<br />
562<br />
536<br />
642<br />
Systemwechsel<br />
433<br />
369<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
288<br />
© GEWOS<br />
ALG II-Empfänger Mit Jahresbeginn 2005 bestand allgemein die Befürchtung,<br />
dass sich mit den ALG II-Empfängern eine zusätzlicher<br />
Bedarf nach Wohnraumberechtigungsscheinen<br />
ergibt. Für ALG II-Empfänger gelten derzeit die im Rahmen<br />
der sozialen Wohnraumförderung festgelegten<br />
Mietpreis- und Wohnflächenhöchstgrenzen (vgl. Tab. 8).<br />
Seit Jahresbeginn werden die Empfänger angeschrieben<br />
und bei Überschreitung der zugelassenen Höchstgrenzen<br />
darauf hingewiesen, dass ein Umzug in eine günstigere<br />
oder kleinere Wohnung notwendig ist.
- 73 -<br />
Tabelle 9 Miet- und Wohnflächenhöchstgrenzen für Wohnberechtigte<br />
Miethöchstgrenze in<br />
Euro (Bruttokalt)<br />
1-Personen-Haushalt 342 50<br />
2-Personen-Haushalt 418 60<br />
3-Personen-Haushalt 501 75<br />
4-Personen-Haushalt 579 85<br />
5-Personen-Haushalt 661 95<br />
jede weitere Person 83 10<br />
Bislang keine<br />
Zunahme der<br />
WB-Scheine durch<br />
Hartz IV<br />
Agentur für Arbeit<br />
sieht keine Engpässe<br />
Rund 3.900 Bedarfsgemeinschaften<br />
in <strong>Elmshorn</strong><br />
Maximale<br />
Wohnfläche in m²<br />
© GEWOS<br />
Bislang konnte bei der diesjährigen Vergabe von Wohnberechtigungsscheinen<br />
die Befürchtung einer starken<br />
Zunahme des Bedarfs nicht bestätigt werden. Im Gegenteil,<br />
die Anzahl der im ersten Quartal ausgestellten WB-<br />
Scheine liegt mit 53 rund 40 % unterhalb der im selben<br />
Quartal des Vorjahres ausgegebenen Anzahl. Allerdings<br />
ist die Anzahl der ausgegebenen Scheine im März (22)<br />
gegenüber den zwei vorangegangenen Monaten leicht<br />
angestiegen.<br />
Auch die Arbeitsgemeinschaft der Agentur für Arbeit und<br />
des Kreises Pinneberg bestätigt, dass nur bei wenigen<br />
Haushalten infolge der gesetzlichen Mietpreis- und<br />
Wohnflächenobergrenzen ein Umzug notwendig ist und<br />
diese anscheinend überwiegend ohne Probleme eine<br />
neue Wohnung finden. Kleinere Überschreitungen sind<br />
unproblematisch, bei größeren Überschreitungen werde<br />
individuell entschieden. Allerdings kann die Arbeitsgemeinschaft<br />
derzeit noch nicht die genaue Zahl der<br />
Haushalte angeben, die die geltenden Grenzen überschreiten<br />
und daher umziehen müssen.<br />
Insgesamt sind in der Hauptagentur <strong>Elmshorn</strong>, die sowohl<br />
für <strong>Elmshorn</strong> <strong>Stadt</strong> als auch für <strong>Elmshorn</strong> Land und<br />
weitere angrenzende Gemeinden zuständig ist, 5.800<br />
Bedarfsgemeinschaften gemeldet. Rund zwei Drittel<br />
dieser Bedarfsgemeinschaften leben in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
(3.900 Bedarfsgemeinschaften). Hinter diesen<br />
Haushalten stehen insgesamt rund 6.700 Personen, von<br />
denen rund 30 bis 40 % aus der Sozialhilfe kommen.
Angebot entspricht<br />
nicht dem Bedarf<br />
- 74 -<br />
Die Größen- und Mietstruktur des gebundenen Wohnungsbestands<br />
ist vor dem Hintergrund gesetzlich bestehender<br />
Mietpreis- und Wohnflächenhöchstgrenzen für<br />
unterschiedliche Haushaltsgrößen von großer Bedeutung.<br />
Die Gegenüberstellung der Wohnungen mit städtischen<br />
Belegrechten mit der Haushaltsgrößenstruktur der<br />
Nachfrager, die im Jahr 2004 vom Sozialamt einen<br />
Wohnberechtigungsschein ausgestellt bekamen, zeigt<br />
hinsichtlich der Wohnungsgrößenstruktur deutliche Diskrepanzen<br />
(vgl. Abb. 37).<br />
Abb. 37 Städtische Vorschlags- und Belegrechte<br />
Struktur Angebot und Bedarf<br />
Bis 50 m²<br />
> 50 m² bis<br />
60 m²<br />
> 60 m² bis<br />
75 m²<br />
> 75 m² bis<br />
85 m²<br />
> 85 m²<br />
Summe<br />
Es fehlt an kleinen<br />
Wohnungen mit<br />
städtischen Belegrechten<br />
Größenstruktur<br />
der Wohnungen<br />
mit städt. Rechten<br />
Anzahl WE<br />
40<br />
213<br />
66<br />
94<br />
84<br />
497<br />
Prozentanteil<br />
8 %<br />
43 %<br />
13 %<br />
19 %<br />
17 %<br />
100 %<br />
Haushaltsgrößen<br />
der WB-Schein-<br />
Empfänger 2004<br />
Prozentanteil<br />
40 %<br />
23 %<br />
23 %<br />
9 %<br />
5 %<br />
100 %<br />
Anzahl<br />
Haushalte<br />
116<br />
66<br />
66<br />
26<br />
14<br />
288<br />
1-Personen-<br />
Haushalt<br />
2-Personen-<br />
Haushalt<br />
3-Personen-<br />
Haushalt<br />
4-Personen-<br />
Haushalt<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
5 u. m. Pers.-<br />
Haushalt<br />
Summe<br />
© GEWOS<br />
Insbesondere bei der Unterbringung von Einpersonenhaushalten<br />
gibt es aufgrund der vorhandenen Größenstruktur<br />
im gebundenen Wohnungsbestand derzeit Probleme,<br />
wie das Sozialamt bestätigen konnte. Hier steht<br />
eine Nachfrage von 116 Einpersonenhaushalten 40<br />
Wohnungen bis 50 m² mit städtischem Belegrecht gegenüber.<br />
Auch das Angebot an 125 mietpreis- und belegungsgeförderten<br />
Wohnungen (vgl. Abb. 38) in dieser<br />
Wohnungsgrößenklasse reicht bei einer jährlichen Fluktuationsrate<br />
von 10 - 12 % nicht aus, um den Bedarf zu<br />
befriedigen. Die Inhaber von Wohnberechtigungsschei-
- 75 -<br />
nen müssen sich daher zwangsläufig auch auf dem freien<br />
Wohnungsmarkt nach einer preisgünstigen Wohnung<br />
umsehen.<br />
Abb. 38 Gesamtbestand „Sozialwohnungen“<br />
Struktur Angebot und Bedarf<br />
Bis 50 m²<br />
> 50 m² bis<br />
60 m²<br />
> 60 m² bis<br />
75 m²<br />
> 75 m² bis<br />
85 m²<br />
> 85 m²<br />
Summe<br />
Mangel an kleinen<br />
barrierefreien und<br />
behindertengerechten<br />
Wohnungen<br />
Keine Probleme bei<br />
der Unterbringung<br />
von Obdachlosen<br />
Größenstruktur<br />
aller mietpreisund<br />
belegungsgeb. WE<br />
Anzahl WE<br />
132<br />
381<br />
345<br />
247<br />
212<br />
1.317<br />
Prozentanteil<br />
10 %<br />
29 %<br />
26 %<br />
19 %<br />
16 %<br />
100 %<br />
Haushaltsgrößen<br />
der WB-Schein-<br />
Empfänger 2004<br />
Prozentanteil<br />
40 %<br />
23 %<br />
23 %<br />
9 %<br />
5 %<br />
100 %<br />
Anzahl<br />
Haushalte<br />
116<br />
66<br />
66<br />
26<br />
14<br />
288<br />
1-Personen-<br />
Haushalt<br />
2-Personen-<br />
Haushalt<br />
3-Personen-<br />
Haushalt<br />
4-Personen-<br />
Haushalt<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
5 u. m. Pers.-<br />
Haushalt<br />
Summe<br />
© GEWOS<br />
Problematisch ist derzeit auch die Unterbringung kleinerer<br />
Haushalte, die auf behindertengerechten bzw. barrierefreien<br />
Wohnraum angewiesen sind. Derzeit gibt es nur<br />
wenige Ein- und Zweizimmerwohnungen mit städtischen<br />
Belegungs- oder Vorschlagrechten, die diesen Haushalten<br />
angeboten werden können. Insbesondere behindertengerechte<br />
Wohnungen sind in <strong>Elmshorn</strong> zumeist größer,<br />
da sie z. B. für Familien mit behinderten Kindern<br />
gedacht waren. Probleme ergeben sich dann, wenn für<br />
diese Kinder bei Auszug eine kleine Wohnung gefunden<br />
werden muss.<br />
Die Versorgung von Obdachlosen in <strong>Elmshorn</strong> ist gewährleistet.<br />
Aufgrund intensiver Präventivmaßnahmen<br />
seitens der <strong>Stadt</strong> gibt es lediglich eine geringe Zahl an<br />
gemeldeten Obdachlosen in <strong>Elmshorn</strong> (2004 waren es<br />
19 Haushalte). Die Obdachlosen werden derzeit in über<br />
die <strong>Stadt</strong> verteilten Schlichtwohnungen untergebracht,
Unterbringung einkommensschwacher<br />
Haushalte durch<br />
<strong>Elmshorn</strong>-Land<br />
- 76 -<br />
die die <strong>Stadt</strong> selbst errichtet hat und unterhält. Zurzeit<br />
entstehen in der Carl-Zeiss-Straße zwei neue städtische<br />
Häuser für Obdachlose.<br />
Bei der Nachfrage nach mietpreis- und belegungsgebundenem<br />
Wohnraum in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> ist zu berücksichtigen,<br />
dass die Gemeinden in Schleswig-<br />
Holstein die Möglichkeit haben, bei ihnen gemeldete<br />
Sozialhilfeempfänger, Spätaussiedler und Asylbewerber<br />
auch in anderen Gemeinden unterzubringen. In <strong>Elmshorn</strong><br />
hat dies dazu geführt, dass rund 100 <strong>Hainholz</strong>er<br />
Haushalte von anderen Sozialämtern (hauptsächlich<br />
Amt <strong>Elmshorn</strong>-Land) betreut werden. In der <strong>Elmshorn</strong>er<br />
Statistik tauchen diese Haushalte nicht auf.<br />
6.2.3 Angebot an preisgünstigem Mietwohnraum in <strong>Elmshorn</strong><br />
Nur wenige Wohnungen<br />
der Unternehmen<br />
nicht<br />
„Hartz IV-geeignet“<br />
Im Rahmen der Diskussion um Hartz IV stellt sich unter<br />
anderem die Frage, inwiefern die Mietpreis- und die<br />
Größenstruktur der <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungen unter den<br />
bisher für ALG II-Empfänger angewandten Mietpreis-<br />
und Wohnflächenobergrenzen eine Unterbringung aller<br />
Haushalte gewährleistet. Eine Beantwortung dieser Frage<br />
für den gesamten Mietwohnungsbestand in <strong>Elmshorn</strong><br />
ist aufgrund fehlender umfassender Bestandsdaten nicht<br />
möglich. Eine genaue Analyse des Wohnungsbestands<br />
der größeren Unternehmen zeigt allerdings, dass lediglich<br />
ein sehr kleiner Teil der Wohnungen die derzeitigen<br />
gesetzlichen Mietobergrenzen überschreitet (vgl. Abb.<br />
39).
- 77 -<br />
Abb. 39 Größe und Miethöhe geeignet für Hartz IV-Haushalte<br />
(Unternehmensdaten)<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Anzahl WE<br />
Überschreitungen<br />
der Mietobergrenzen<br />
bei privaten<br />
Vermietern wahrscheinlich<br />
1 Pers. HH 2 Pers. HH 3 Pers. HH 4 Pers. HH 5 Pers. HH 6 Pers. HH<br />
über der Höchstgrenze geeignet<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Für die in Abbildung 39 vorgenommene Darstellung wurden<br />
die kalten Betriebskosten zum Ansatz gebracht. Zu<br />
berücksichtigen ist, dass sich 90 % des mietpreisgebundenen<br />
Wohnraums im analysierten Wohnungsbestand<br />
der großen Unternehmen befinden. Es kann davon ausgegangen<br />
werden, dass außerhalb des analysierten Bestands<br />
der großen Wohnungsunternehmen ein deutlich<br />
größerer Teil der Wohnungen die geltenden Mietobergrenzen<br />
für ALG II-Empfänger überschreitet, da die Mieten<br />
hier über dem Niveau im Unternehmensbestand liegen.<br />
6.2.4 Bedarf an preisgünstigem Mietwohnraum<br />
Mindestens ein<br />
Viertel aller <strong>Elmshorn</strong>er<br />
Haushalte<br />
mit weniger als<br />
1.000 Euro monatlichemHaushaltsnettoeinkommen<br />
Um die Anzahl der Haushalte ermitteln zu können, die<br />
auf preisgünstige Wohnungen in <strong>Elmshorn</strong> angewiesen<br />
sind, bedarf es statistischer Informationen zu den Haushaltsnettoeinkommen<br />
differenziert nach Haushaltsgröße.<br />
Diese Daten liegen für <strong>Elmshorn</strong> nicht vor. Einen Eindruck<br />
der Einkommensstruktur vermittelt Abbildung 40<br />
auf Basis von GFK-Daten. Demnach verfügt rund ein<br />
Viertel aller <strong>Elmshorn</strong>er Haushalte über ein monatliches<br />
Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro.
- 78 -<br />
Im Rahmen der Haushaltsbefragung, bei der ausschließlich<br />
Mieterhaushalte befragt wurden, liegt der Anteil der<br />
Haushalte mit weniger als 1.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen<br />
sogar bei 39 %. Weitere 26 % verfügen<br />
nach eigenen Angaben über ein Haushaltsnettoeinkommen<br />
von 1.000 bis 1.500 Euro, bezogen auf alle Haushalte<br />
<strong>Elmshorn</strong>s liegt der Anteil bei 15 %.<br />
Abb. 40 Haushaltsnettoeinkommen <strong>Elmshorn</strong><br />
2.600 – 3.999 €<br />
2.000 – 2.599 €<br />
4.000 € und mehr<br />
22 %<br />
15 %<br />
7 %<br />
15 %<br />
1.500 – 1.999 €<br />
Zuzugsgebiet für<br />
einkommensschwache<br />
Haushalte<br />
Zunehmend mehr<br />
einkommensschwache<br />
Haushalte<br />
26 %<br />
Unter 1.000 €<br />
15 %<br />
1.000 – 1.499 €<br />
2.000 – 2.499 €<br />
2.500 € und mehr<br />
13 %<br />
1.500 – 1.999 € 17 %<br />
39 %<br />
<strong>Elmshorn</strong> gesamt Haushaltsbefragung<br />
7 %<br />
26 %<br />
1.000 – 1.499 €<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
Unter 1.000 €<br />
© GEWOS<br />
Die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> ist bereits seit mehreren Jahren ein<br />
Zuzugsgebiet für einkommensschwache Haushalte aus<br />
dem Kreis Pinneberg sowie teilweise sogar aus der<br />
<strong>Stadt</strong> Hamburg, wie das Sozialamt aufgrund sogenannter<br />
Kostenerstattungsfälle feststellen konnte. Mit ihrem<br />
vergleichsweise hohen Anteil an mietpreis- und belegungsgebundenem<br />
Wohnraum übernimmt die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Elmshorn</strong> für das Umland eine wichtige Versorgungsfunktion<br />
in Bezug auf kostengünstige und belegungsgebundene<br />
Wohnungen.<br />
In der jüngsten Vergangenheit konnte ein Anstieg der<br />
Haushalte mit einem geringen finanziellen Spielraum<br />
festgestellt werden. Wie in Deutschland insgesamt steigt<br />
auch in der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> die Zahl der Arbeitslosen
- 79 -<br />
tendenziell. Auch der Anteil der Empfänger von Hilfe<br />
zum Lebensunterhalt bezogen auf die Gesamtbevölkerung<br />
ist in <strong>Elmshorn</strong> im Zeitraum von 2001 bis 2003 gestiegen<br />
(vgl. Abb. 41)<br />
Abb. 41 Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt<br />
Anteil an der Gesamtbevölkerung<br />
10,0%<br />
8,0%<br />
6,0%<br />
4,0%<br />
2,0%<br />
0,0%<br />
Näherungsweise<br />
Gegenüberstellung<br />
von Bedarf und Angebot<br />
...<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Für das Wohnraumversorgungskonzept wurde für eine<br />
Gegenüberstellung das Angebot an preisgünstigem<br />
Wohnraum ermittelt und mit dem Bedarf abgeglichen<br />
(vgl. Abb. 42). Für die Ermittlung der Angebotsseite wurde<br />
die aus der Unternehmensbefragung bekannte Mietstruktur,<br />
die um einen Korrekturfaktor (wegen der Neuvermietungspreise<br />
und des nicht erfassten privaten Bestandes)<br />
angepasst wurde, rechnerisch auf den Gesamtbestand<br />
an Mietwohnungen in <strong>Elmshorn</strong> umgelegt.<br />
Zusätzlich wurde eine Zeitungsanalyse der Wohnungsangebote<br />
durchgeführt. Preisgünstige Wohnungen wurden<br />
von GEWOS anhand der derzeit für Sozialwohnungen<br />
geltenden gesetzlichen Mietobergrenzen je Wohnungsgrößenklasse<br />
definiert. Demnach handelt es sich<br />
bei 9.800 (79 %) der 12.400 Mietwohnungen im Mehrfamilienhausbereich<br />
um preisgünstige Wohnungen.
... unter<br />
Einbeziehung der<br />
Unternehmensdaten<br />
und der Ergebnisse<br />
der Haushaltsbefragung<br />
- 80 -<br />
Bei der näherungsweisen Berechnung des Bedarfs an<br />
preisgünstigem Wohnraum wurde sich an den in<br />
§ 9 WoFG genannten Haushaltseinkommensgrenzen<br />
orientiert. Unberücksichtigt bleiben dabei die in den<br />
§§ 20 bis 24 WoFG genannten Frei- und Abzugsbeträge<br />
und Sondervorschriften zur Einkommensermittlung.<br />
Demnach wird ein Einpersonenhaushalt mit einem maximalen<br />
Jahreshaushaltsnettoeinkommen von 12.000<br />
Euro als Nachfrager preisgünstigen Wohnraums angesehen.<br />
Die Haushaltsgrößenstruktur sowie deren Einkommensstruktur<br />
wurde in Anlehnung an die Ergebnisse<br />
der Haushaltsbefragung <strong>Elmshorn</strong> ermittelt. Die so ermittelten<br />
Ergebnisse sind daher Näherungswerte zur<br />
Einschätzung der derzeitigen Versorgungssituation. Aufgrund<br />
der Auswahl der befragten Haushalte in den<br />
Schwerpunktstadtteilen und bei den <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsunternehmen<br />
mit einem hohen Anteil an mietpreis-<br />
und belegungsgebundenem Wohnraum kann davon<br />
ausgegangen werden, dass der Anteil der einkommensschwachen<br />
Haushalte in der Haushaltsbefragung tendenziell<br />
höher ist als der in Bezug auf den gesamten<br />
Mietwohnungsbestand in <strong>Elmshorn</strong>.<br />
Abb. 42 Preisgünstiger Wohnraum<br />
Struktur Angebot und Bedarf<br />
Bis 50 m²<br />
> 50 m² bis<br />
60 m²<br />
> 60 m² bis<br />
75 m²<br />
> 75 m² bis<br />
85 m²<br />
> 85 m²<br />
Summe<br />
Größenstruktur der WE,<br />
die die gesetzl. Mietobergrenzen<br />
nicht überschreiten<br />
Anzahl WE<br />
2.900<br />
2.250<br />
3.050<br />
1.050<br />
550<br />
9.800<br />
Prozentanteil<br />
30 %<br />
23 %<br />
31 %<br />
11 %<br />
5 %<br />
100 %<br />
Anzahl Haushalte<br />
innerhalb der<br />
Einkommensgrenzen<br />
Prozentanteil<br />
40 %<br />
31 %<br />
16 %<br />
11 %<br />
2 %<br />
100 %<br />
Anzahl<br />
Haushalte<br />
3.400<br />
2.620<br />
1.340<br />
920<br />
270<br />
8.550<br />
1-Personen-<br />
Haushalt<br />
2-Personen-<br />
Haushalt<br />
3-Personen-<br />
Haushalt<br />
4-Personen-<br />
Haushalt<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
5 u. m. Pers.-<br />
Haushalt<br />
Summe<br />
© GEWOS
Insgesamt<br />
ausreichend<br />
preisgünstiger Wohnraum<br />
...<br />
... jedoch ein Mangel<br />
an preisgünstigen<br />
Wohnungen für<br />
kleinere Haushalte<br />
Vielfach hohe<br />
Mietbelastung<br />
- 81 -<br />
Mittels der näherungsweisen Berechnung des Bedarfs<br />
ergibt sich eine Anzahl von 8.550 Haushalten, die<br />
innerhalb der gesetzlichen Einkommensgrenzen liegen.<br />
Die rechnerische Gegenüberstellung zeigt, dass<br />
der preisgünstige Wohnraum in <strong>Elmshorn</strong> derzeit<br />
knapp ist, aber ausreicht. Allerdings haben die Haushalte<br />
wenig Wahlmöglichkeiten. Dies wird durch die in<br />
<strong>Elmshorn</strong> mit den Wohnungsunternehmen und der<br />
<strong>Stadt</strong> geführten Expertengespräche bestätigt.<br />
Wie bereits bei der Gegenüberstellung von Angebot<br />
und Bedarf der mietpreis- und belegungsgebundenen<br />
Wohnungen sowie der Wohnungen mit städtischen<br />
Belegrechten wird deutlich, dass insbesondere im<br />
Bereich kleinerer preisgünstiger Wohnungen ein Angebotsdefizit<br />
besteht (vgl. Abb. 42). Demnach sind<br />
zahlreiche kleinere Haushalte derzeit gezwungen,<br />
entweder eine teurere kleinere Wohnung oder eine<br />
größere Wohnung im Segment der kostengünstigen<br />
Wohnungen anzumieten. Insbesondere in der Größenklasse<br />
60 bis 75 m² besteht ein größeres Angebot.<br />
Auch die Haushaltsbefragung bestätigt, dass ein großer<br />
Teil der <strong>Elmshorn</strong>er Mieterhaushalte derzeit eine<br />
erhöhte Mietbelastung aufweist. Demnach bringen<br />
derzeit im Schnitt 30 % aller Haushalte mehr als ein<br />
Drittel ihres Haushaltsnettoeinkommens für ihre Miete<br />
auf. Bei den Ein- und Zweipersonenhaushalten beträgt<br />
der Anteil sogar 33 %, während von den größeren<br />
Haushalten mit drei und mehr Personen nur 25 %<br />
mehr als ein Drittel ihres Einkommens für die Miete<br />
aufbringen.
6.2.5 Handlungsempfehlungen<br />
Anpassung des<br />
Förderschlüssels bei<br />
der Schaffung neuer<br />
Bindungen<br />
Kompensierung des<br />
Bindungsausfalls<br />
Abdeckung<br />
zusätzlicher Bedarfe<br />
- 82 -<br />
Mit ihren rund 1.300 mietpreis- und belegungsgebundenen<br />
Wohnungen und ihren insgesamt rund 10.000<br />
preisgünstigen Mietwohnungen gelingt es der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Elmshorn</strong> derzeit, die Wohnraumversorgung für die<br />
<strong>Elmshorn</strong>er Haushalte sowie für das Umland sicherzustellen.<br />
Allerdings entspricht die Wohnungsgrößenstruktur im<br />
Bereich der preisgünstigen Wohnungen derzeit nicht<br />
dem Bedarf. Insbesondere bei kleineren Wohnungen<br />
für Ein- und Zweipersonenhaushalte bestehen Defizite<br />
an passenden Wohnungen, so dass diese Haushalte<br />
derzeit häufig eine höhere Mietbelastung in Kauf<br />
nehmen müssen und wenig Wahlmöglichkeiten haben.<br />
Bei der zukünftigen Schaffung neuer Bindungen<br />
ist der Förderschlüssel daher an den Bedarf anzupassen.<br />
Nach wie vor wird der Anteil der Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />
in <strong>Elmshorn</strong> steigen. Zwar steigt<br />
insgesamt auch der Wohnflächenverbrauch der<br />
<strong>Elmshorn</strong>er. Dies gilt jedoch für einkommensschwache<br />
Haushalte nur bedingt, da diese sich aufgrund<br />
ihres eingeschränkten finanziellen Spielraums eine<br />
Wohnflächenvergrößerung vielfach nicht leisten können.<br />
Nicht zuletzt aufgrund der Überprüfungen der<br />
Mieten und Wohnungsgrößen im Rahmen der Hartz<br />
IV-Gesetzgebung besteht ein Bedarf an Wohnungen,<br />
deren Größe und Mietpreis den Haushaltsgrößen entsprechen.<br />
Angesichts des Bindungsausfalls gilt es, zukünftig<br />
neue Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen<br />
zu schaffen. Bis 2010 fällt bei planmäßiger<br />
Tilgung mehr als ein Viertel des heutigen belegungsgebundenen<br />
Bestands weg. Diese rund 350 Wohnungen<br />
sollten durch Neubau- oder Bestandsförderung<br />
von Wohnungsgrößen für Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />
kompensiert werden.<br />
Darüber hinaus ergibt sich durch die bis <strong>2015</strong> steigende<br />
Zahl an Haushalten in <strong>Elmshorn</strong> sowie die aufgrund<br />
der wirtschaftlichen Entwicklung vermutlich
Handlungsempfehlung:<br />
Bindungstausch<br />
ermöglichen<br />
Schaffung eines Teils<br />
kleiner, barrierefreier<br />
Wohnungen<br />
Weiterhin genaue<br />
Beobachtung der<br />
Auswirkungen durch<br />
Hartz IV<br />
- 83 -<br />
ebenfalls steigende Zahl an Haushalten mit begrenztem<br />
finanziellen Spielraum, ein zusätzlicher Bedarf an<br />
kostengünstigen Wohnungen. Daher sollen bis <strong>2015</strong><br />
rund 10 % des Neubaus (ca. 250 WE) im Rahmen<br />
öffentlicher Förderung mit Mietpreisbindungen errichtet<br />
werden. Alternativ können Bindungen auch im Bestand<br />
geschaffen werden. Eine Fortführung der Wohnungsmarkbeobachtung,<br />
insbesondere im engen<br />
Kontakt zum Sozialamt als Aussteller von Wohnberechtigungsscheinen<br />
sowie zu den großen <strong>Elmshorn</strong>er<br />
Vermietern sollte zusätzlich erfolgen, um auf Bedarfe<br />
reagieren zu können.<br />
Dabei sollte von Seiten der <strong>Stadt</strong> darauf geachtet werden,<br />
dass vor dem Hintergrund gemischter sozialer<br />
Strukturen in den Quartieren und <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Elmshorn</strong>s<br />
eine weitere Konzentration von gebundenen<br />
Wohnungen vermieden wird. Derzeit sind die <strong>Stadt</strong>teile<br />
<strong>Hainholz</strong> und Innenstadt zum Teil erheblich von der<br />
großen Anzahl an gebundenen Wohnungen betroffen.<br />
Grundsätzlich sollte auf die Möglichkeiten des Bindungstausches<br />
zurückgegriffen werden, um eine verbesserte<br />
Sozialstruktur zu ermöglichen und den Wohnungsunternehmen<br />
mehr Spielraum bei der Wohnungsbelegung<br />
zu geben.<br />
Darüber hinaus sollte bei der Förderung von Wohnraum<br />
darauf geachtet werden, dass in einem gewissen<br />
Maße auch kleine barrierefreie und behindertengerechte<br />
Wohnungen errichtet werden (unter 10 %<br />
der neuen Bindungen). Dies ist insbesondere auch<br />
vor dem Hintergrund des steigenden Anteils sowie der<br />
steigenden Anzahl älterer Menschen in <strong>Elmshorn</strong> zu<br />
berücksichtigen.<br />
Durch die Hartz IV-Gesetzgebung könnten sich auch<br />
im Bereich des preisgünstigen Wohnraums zukünftig<br />
noch Anforderungen ergeben. Aus heutiger Sicht<br />
scheint die Versorgungslage bei Anwendung der derzeit<br />
gültigen Mietpreis- und Wohnungsgrößenobergrenzen<br />
weitgehend unproblematisch. Allerdings ist<br />
die jetzige Datenlage aufgrund der erst zum Januar
- 84 -<br />
2005 aktuell gewordenen Gesetzeslage sehr begrenzt.<br />
Auch sind die Fristen, die den ALG II-<br />
Empfängern für einen Umzug gesetzt worden sind,<br />
noch nicht in allen Fällen ausgelaufen. Diesen Themenbereich<br />
muss die <strong>Stadt</strong> zukünftig beobachten,<br />
insbesondere die Entwicklung der ausgestellten<br />
Wohnberechtigungsscheine sowie die Anzahl der<br />
Haushalte, die zum Umzug aufgefordert werden -<br />
sofern die Daten zukünftig durch die Arbeitsgemeinschaft<br />
aufbereitet werden. Von einer Senkung der auf<br />
die ALG II-Bezieher angewendeten Mietpreis-<br />
und/oder Wohnungsgrößenobergrenzen ohne eine<br />
erneute Überprüfung, ob das Angebot dann dem Bedarf<br />
entspricht, sollte abgesehen werden.<br />
Maßnahmen und Umfang zum Handlungsfeld „Preisgünstiger oder geförderter<br />
Wohnraum“<br />
• Schaffung von 350 mietpreis- und belegungsgebundenen<br />
Wohnungen (Neubau, Bestandsmaßnahmen)<br />
als Ausgleich für den Bindungsausfall,<br />
Wohnungsgrößen bis 60 m² für Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />
• Deckung des Zusatzbedarfs an mietpreis- und<br />
belegungsgebundenen Wohnungen aufgrund des<br />
Anstiegs der Haushaltszahl durch öffentliche Förderung<br />
bei 10 % des Neubaubedarfs (rd. 250 WE)<br />
• (Fortführung der) Wohnungsmarktbeobachtung in<br />
Bezug auf mietpreis- und belegungsgebundenen<br />
Wohnraum, u. a. Beobachtung der Zahl der ausgestellten<br />
Wohnberechtigungsscheine, der zum<br />
Umzug aufgeforderten ALG II-Empfänger<br />
• Schaffung von kleinen, barrierefreien (behindertengerechten)<br />
Wohnungen bei unter 10 % der<br />
neuen Bindungen<br />
• Anpassung des Förderschlüssels an die Nachfrage,<br />
insbesondere den hohen Anteil an Ein- und<br />
Zweipersonenhaushalten
- 85 -<br />
6.3 Handlungsfeld „Generationenwechsel“<br />
Altersbedingter<br />
Eigentümerwechsel<br />
Eine Schlüsselfunktion für die zukünftige Entwicklung<br />
des <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsbestandes kommen Art und<br />
Umfang der Wohnungsmodernisierung zu.<br />
In den nächsten Jahren kommt es bundesweit aufgrund<br />
der Zunahme der älteren Bevölkerung und der damit<br />
zunehmenden Sterbefälle zu einer steigenden Anzahl an<br />
Erbfällen im Eigentumssektor. Durch Erbschaften werden<br />
sich die Investitionen für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />
erhöhen. Die älteren Eigentümer<br />
neigen in der Regel dazu, nur noch unbedingt<br />
notwendige Investitionen zu tätigen. Bei einem Besitzerwechsel<br />
durch Erbschaft und Verkauf der Immobilie<br />
erfolgt eine Anpassung der veralteten Ausstattungen an<br />
die zurzeit üblichen Standards.<br />
Abb. 43 <strong>Elmshorn</strong>: Wohnungen nach Baualter<br />
und Wohnungsgröße<br />
28%<br />
17%<br />
Baualter<br />
bis 1918<br />
1919 bis 1948<br />
1949 bis 1968<br />
1969 bis 1978<br />
ab 1979<br />
11%<br />
36%<br />
8%<br />
Wohnungsgröße<br />
38%<br />
9%<br />
53%<br />
kleine Wohneinheiten (1 und 2 Räume)<br />
mittlere Wohneinheiten (3 und 4 Räume)<br />
große Wohneinheiten (mehr als 4 Räume)<br />
© GEWOS
Seniorengerechte<br />
Wohnungen<br />
Energetische<br />
Optimierung von<br />
Wohngebäuden<br />
Relativ junge<br />
Baualtersstruktur<br />
Herausforderungen<br />
für <strong>Elmshorn</strong><br />
- 86 -<br />
Aber auch die Anpassung der Wohnung auf einen altengerechten<br />
Standard wird mit der wachsenden älteren<br />
Bevölkerungsgruppe einen positiven Effekt auf das künftige<br />
Modernisierungsvolumen haben.<br />
Auch werden eine Reihe von Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />
durch neue gesetzliche Vorschriften<br />
und Vorgaben veranlasst. Dies gilt insbesondere<br />
für den Bereich der Energieversorgung und der Wärmedämmung.<br />
Die Altersstruktur des Wohnungsbestandes in <strong>Elmshorn</strong><br />
wird durch Neubauten mit einem Baualter nach 1949<br />
geprägt. Mehr als ein Drittel der Wohnungen wurden in<br />
den Jahren zwischen 1949 und 1969 errichtet, weitere<br />
17 % bis 1978. Betrachtet man zusätzlich die Zeitspanne<br />
von 1949 bis 1978, wird ersichtlich, dass über die Hälfte<br />
der Wohnungen in diesen 30 Jahren gebaut worden<br />
sind. Weitere 28 % der Wohnungen sind ab 1979 errichtet<br />
worden.<br />
Nimmt man die vorhandene Alterstruktur als Grundlage<br />
und geht von einem durchschnittlichen Instandhaltungs-<br />
und Modernisierungsrhythmus von 25 bis 30 Jahren aus,<br />
wird das große Marktpotential für Modernisierung und<br />
Instandhaltung in den kommenden Jahren deutlich. Hinzu<br />
kommt, dass die Zeitintervalle, in denen insbesondere<br />
Modernisierungen vorgenommen werden bzw. werden<br />
müssen, zunehmend kürzer werden.<br />
Diese Entwicklungen bedeuten für <strong>Elmshorn</strong>:<br />
• In welchem Umfang ist der Generationenwechsel<br />
im Bestand der Ein- und Zweifamilienhäuser ein<br />
Handlungsfeld?<br />
• Mit welchen Maßnahmen ist im Bestand der<br />
Mehrfamilienhäuser zu reagieren?<br />
• Welche Wohnumfeldmaßnahmen sind notwendig,<br />
um die Quartiere für die heutigen und zukünftigen<br />
Zielgruppen attraktiv zu gestalten?
- 87 -<br />
6.3.1 Generationenwechsel im Eigenheimbereich<br />
<strong>Stadt</strong>teile mit großen<br />
Beständen an<br />
Eigenheimen<br />
Foto 4:<br />
Klostersande, Pferdeviertel:Eigenheimbestände<br />
der<br />
60er Jahre...<br />
Foto 5:<br />
... zum Teil bereits<br />
modernisiert<br />
Der Markt<br />
funktioniert<br />
Eigenheimgebiete prägen auch in <strong>Elmshorn</strong> die <strong>Stadt</strong>struktur.<br />
Bereits in den dreißiger Jahren wurde die „Siedlung“<br />
in Langenmoor/Kaltenweide errichtet und in den<br />
folgenden Jahrzehnten erweitert und verdichtet. In den<br />
sechziger Jahren erfolgte der Bau von Eigenheimen im<br />
sogenannten „Pferdeviertel“ in Klostersande. Gerade in<br />
diesem Viertel stehen zurzeit Eigenheime zum Verkauf<br />
oder werden vererbt.<br />
Die Zahl der Transaktionen an Eigenheimen in <strong>Elmshorn</strong><br />
insgesamt liegt bei unter fünfzig Verkäufen im Jahr. Dieser<br />
Wert schließt den Verkauf von Neubauten ein. Aus<br />
Sicht von GEWOS funktioniert der Markt für Eigenheime<br />
in <strong>Elmshorn</strong> - anders als beispielsweise in Städten wie<br />
Neumünster, wo in den großen Neubaugebieten am
- 88 -<br />
<strong>Stadt</strong>rand bei sinkender Nachfrage aufgrund von Bevölkerungsrückgängen<br />
langfristig Leerstände zu erwarten<br />
sind.<br />
Für die Erwerber und Erben steht ein Instrumentarium<br />
an Fördermitteln des Landes und des Bundes zur Verfügung,<br />
um Kauf und Modernisierung zu unterstützen. Die<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> hat im Rahmen ihrer laufenden Tätigkeiten<br />
darauf zu achten, dass die Versorgung mit Kindergärten<br />
in diesen Vierteln langfristig gesichert ist.<br />
Eine Vertiefung dieser Themenstellung ist daher im<br />
Rahmen des Wohnraumversorgungskonzeptes nicht<br />
notwendig. Es ergibt sich kein gesonderter Handlungsbedarf.<br />
6.3.2 Modernisierungserfordernisse im Mietwohnungsbestand<br />
Sanierungsstand der<br />
Unternehmen in<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Da nicht aus allen Unternehmen Angaben zum Sanierungsstand<br />
vorlagen und diese ohnehin nur einen kleineren<br />
Teil des <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsbestandes verwalten,<br />
konzentriert sich die weitere Darstellung auf die Sicht<br />
der Mieter und die daraus abzuleitenden Empfehlungen.<br />
GEWOS hat parallel zum Wohnraumversorgungskonzept<br />
im Auftrag der Wohnungsunternehmen Auswertungen<br />
zu den Modernisierungserfordernissen vorgenommen.<br />
Zufriedene Mieter? Zufriedene Mieter sind Mieter, die tendenziell länger in<br />
ihren Wohnungen und ihrem <strong>Stadt</strong>teil verbleiben, als<br />
unzufriedene Mieter, es sei denn, die berufliche, finanzielle<br />
oder familiäre Situation erfordert einen Umzug.<br />
Insbesondere die Zufriedenheit mit den drei „Visitenkarten“<br />
eines Hauses - Hauseingang, Treppenhaus und<br />
Bad - sind wichtig bei der Beurteilung einer Wohnung.<br />
Ein adäquater Grundriss und die angemessene Größe<br />
einer Wohnung sind neben dem Balkon weitere wichtige<br />
Kriterien. Die Beurteilung dieser Merkmale fiel unterschiedlich<br />
aus.
- 89 -<br />
Abb. 44 Zufriedenheit mit der Wohnung<br />
nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />
Anteil zufriedener und sehr zufriedener Mieter<br />
Grundriss der<br />
Wohnung<br />
Größe der<br />
Wohnung<br />
Balkon/ Terrasse<br />
Heizung<br />
Bad<br />
Schallisolierung<br />
Gesamt<br />
90 %<br />
90 %<br />
79 %<br />
79 %<br />
70 %<br />
59 %<br />
* Feldbesetzung gering<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
90 %<br />
89 %<br />
79 %<br />
71 %<br />
64 %<br />
53 %<br />
SG<br />
<strong>Hainholz</strong>*<br />
77 %<br />
75 %<br />
70 %<br />
54 %<br />
29 %<br />
58 %<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
90 %<br />
86 %<br />
87 %<br />
87 %<br />
85 %<br />
83 %<br />
ST<br />
Klostersande<br />
84 %<br />
86 %<br />
85 %<br />
77 %<br />
69 %<br />
46 %<br />
SG<br />
Kloster-<br />
Sande*<br />
67 %<br />
75 %<br />
80 %<br />
41 %<br />
53 %<br />
50 %<br />
ST<br />
Langelohe<br />
94 %<br />
96 %<br />
64 %<br />
68 %<br />
56 %<br />
52 %<br />
Abb. 45 Modernisierungswünsche nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Renovierung Bad<br />
Renovierung Küche/<br />
Treppe/ Flur<br />
Balkon<br />
Sicherheit Haustür/<br />
Gegensprechanlage<br />
Hellhörigkeit/ bessere<br />
Schalisolierung<br />
Neue Heizung<br />
Müllentsorgung neu<br />
organisieren<br />
Gesamt<br />
37 %<br />
16 %<br />
13 %<br />
10 %<br />
3 %<br />
3 %<br />
1 %<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
45 %<br />
13 %<br />
13 %<br />
8 %<br />
-<br />
4 %<br />
-<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
23 %<br />
26 %<br />
14 %<br />
2 %<br />
5 %<br />
2 %<br />
5 %<br />
ST<br />
Klostersande<br />
19 %<br />
19 %<br />
19 %<br />
12 %<br />
9 %<br />
2 %<br />
-<br />
ST<br />
Langelohe*<br />
55 %<br />
10 %<br />
7 %<br />
17 %<br />
-<br />
-<br />
-<br />
32 %<br />
28 %<br />
8 %<br />
6 %<br />
2 %<br />
-<br />
ST<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
93 %<br />
91 %<br />
75 %<br />
80 %<br />
71 %<br />
57 %<br />
ST<br />
Langenmoor/<br />
Kaltenweide<br />
11 %<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg<br />
/ Flamweg<br />
90 %<br />
92 %<br />
79 %<br />
83 %<br />
75 %<br />
66 %<br />
© GEWOS<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg /<br />
Flamweg<br />
44 %<br />
6 %<br />
14 %<br />
11 %<br />
2 %<br />
6 %<br />
2 %<br />
© GEWOS
- 90 -<br />
Handlungsempfehlungen Wohnungsgröße und Schnitt<br />
Wohnungsgröße<br />
und Schnitt als gut<br />
bewertet<br />
Handlungsempfehlung:Zusammenlegung<br />
nur bei<br />
Generationenwechsel<br />
im Bestand<br />
Mit einem Anteil von rund 90 % sehr zufriedener bzw.<br />
zufriedener Mieter ergibt sich die höchste Zufriedenheit<br />
bei der Bewertung der Wohnungsgröße und des Grundrisses<br />
der Wohnung. Die Zusammenlegung von Wohnungen<br />
und die Anpassung der Grundrisse an moderne<br />
Standards (z. B. ausreichend große Zimmer) werden<br />
von den Mietern nicht als zentrale Anforderung an ihre<br />
Vermieter gesehen.<br />
Unter Vermietungsaspekten spielen Grundriss und Größe<br />
eine wesentlich wichtigere Rolle, da weitere Faktoren<br />
wie ein gewachsenes Wohnumfeld oder eine angenehme<br />
Nachbarschaft bei der Anmietung eine vergleichsweise<br />
untergeordnete Bedeutung haben. Wohnungen<br />
mit Grundrissen aus den fünfziger Jahren, wie sie nachfolgend<br />
dargestellt werden, sind heute nur noch schwer<br />
zu vermieten.<br />
Die Zusammenlegung von Wohnungen und die Änderung<br />
von Grundrissen sind in der Regel sehr aufwendige<br />
Modernisierungen. Die Kosten können bis zu 25.000<br />
Euro je Wohneinheit betragen. Diese umfangreichen<br />
Maßnahmen sollten daher vorzugsweise bei kompletten<br />
Gebäudesanierungen und möglichst in entmietetem Zustand<br />
durchgeführt werden.
- 91 -<br />
Abb. 46 Problematische Wohnungsschnitte<br />
Wohnküchen,<br />
Kochnischen<br />
Extrem kleine Bäder<br />
Sehr kleine Zimmer<br />
Abb. 47 Problematische Wohnungsgrößenstruktur<br />
2 2/2 Zi.-Whg., 56 m²<br />
Baujahr 50er Jahre<br />
Bezogen auf Zimmerzahl<br />
sehr kleine Wohnungen<br />
- 2 - Zi. - Whg., 36 m²<br />
- 2 ½ - Zi. - Whg., 55 m², 46 m²<br />
- 2 2/2 - Zi. - Whg., 56 m², 49 m²<br />
- 3 ½ - Zi. - Whg., 58 m²<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
- 92 -<br />
Handlungsempfehlungen für Bäder, Küchen und Balkone<br />
Handlungsbedarf bei<br />
Modernisierung von<br />
Bädern, Küchen und<br />
Balkonen<br />
Eine vergleichsweise hohe Unzufriedenheit besteht dagegen<br />
mit den Bädern, den Küchen und den Balkonen/Terrassen.<br />
In den Ergebnissen spiegelt sich auch<br />
die Baualtersstruktur wider. Gerade in den unsanierten<br />
Beständen der fünfziger Jahre besteht mit den einzelnen<br />
Merkmalen der Wohnungen, insbesondere mit den Bädern,<br />
eine deutlich höhere Unzufriedenheit als in neueren<br />
Beständen. Bäder - wie nachfolgend dargestellt -<br />
sind in dieser Form nicht mehr zu vermieten. Wichtige<br />
Merkmale eines nachfragegerechten Bades sind dagegen:<br />
• Direkte Be- und Entlüftung (Fenster), aktive Entlüftung<br />
• Fliesenhöhe mindestens 1,70 Meter<br />
• Zeitlose, neutrale Fliesung<br />
• Strukturheizkörper<br />
• Stellplatz für Waschmaschine<br />
• Wandhängende WCs<br />
Abb. 48 Ausstattungsdefizite im Bad<br />
Nur ein Warmwasseranschluss<br />
- Boiler im Duschbad,<br />
nicht am Becken<br />
- kein Warmwasser in<br />
der Küche<br />
Alle Wohnungen mit<br />
Duschbad<br />
Erneuerung der Kacheln<br />
bei Neuvermietung<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
Handlungsempfehlung:Modernisierung<br />
nach individueller<br />
Vereinbarung<br />
Weitere Aspekte<br />
Erhöhte Unzufriedenheit<br />
mit der<br />
Sauberkeit<br />
Handlungsempfehlung:<br />
Auf Wunsch<br />
Erneuerung der<br />
Wohnungstüren<br />
- 93 -<br />
Zahlreiche Mieter wünschten sich die Modernisierung<br />
ihrer Küchen und Bäder. Vor dem Hintergrund der verhältnismäßig<br />
geringen Bereitschaft, für Modernisierungen<br />
Mieterhöhungen in Kauf zu nehmen, empfiehlt<br />
GEWOS, individuelle Küchen- und Badmodernisierungen<br />
in enger Absprache mit den Mietern durchzuführen.<br />
So können den Mietern beispielsweise einzelne Modernisierungsmöglichkeiten<br />
mit den damit verbundenen<br />
Mehrzahlungen aufgelistet werden. Auf diese Weise<br />
erhalten die Haushalte die Möglichkeit, ihre Wünsche<br />
den finanziellen Möglichkeiten entsprechend zu erfüllen.<br />
Eine im Vergleich zu anderen Befragungen erhöhte Unzufriedenheit<br />
konnte bei der Beurteilung der Sauberkeit<br />
und Ordnung in den Wohngebäuden festgestellt werden.<br />
Hier beträgt der Anteil zufriedener und sehr zufriedener<br />
Mieter lediglich 68 %. In den Beständen der <strong>Stadt</strong>teile<br />
<strong>Hainholz</strong> und Langelohe werden diese Aspekte besonders<br />
bemängelt, während in Klostersande eine überdurchschnittlich<br />
hohe Zufriedenheit mit Sauberkeit und<br />
Ordnung besteht. Sauberkeit und Ordnung sind keine<br />
primären Modernisierungserfordernisse. Sie sind im Zusammenhang<br />
mit dem Erscheinungsbild eines Objektes<br />
und dem Stellenwert bei den Mietern jedoch essentiell.<br />
Große Unzufriedenheit besteht bei der Schallisolierung.<br />
Die Umsetzung einer verbesserten Schallisolierung<br />
- einer der Hauptwünsche der Mieter - ist bei Bestandsgebäuden<br />
zumeist sehr schwierig oder bautechnisch<br />
nicht realisierbar. Abgesehen von Maßnahmen zur<br />
Lärmverringerung, beispielsweise durch eine verbesserte<br />
Durchsetzung der Ruhezeiten, besteht durch die gezielte<br />
Erneuerung von Wohnungstüren die Möglichkeit,<br />
zumindest die Geräuschdurchlässigkeit vom Treppenhaus<br />
zu vermindern und somit dem Wunsch nach mehr<br />
Ruhe entgegen zu kommen. Ähnlich wie die Modernisierung<br />
der Küchen und Bäder sollte die Erneuerung der<br />
Wohnungstüren im Rahmen einer individuellen Mietervereinbarung<br />
erfolgen. Die Motivation der Mieter zum<br />
Einbau neuer Wohnungstüren ist darüber hinaus häufig<br />
in dem Wunsch nach Einbruchssicherheit begründet.
Präferenzen der Zielgruppen<br />
Bei Umzug:<br />
Wohnungen mit<br />
Balkon und Vollbad<br />
gewünscht<br />
Singles achten<br />
besonders auf<br />
Balkon ...<br />
... und auf Vollbad/<br />
Badewanne<br />
- 94 -<br />
Im Rahmen einer offenen Frage wurden die <strong>Elmshorn</strong>er<br />
Haushalte gefragt, welche Ausstattungsmerkmale ihre<br />
Wohnung im Fall eines hypothetischen Umzugs auf jeden<br />
Fall haben sollten. Dabei zeigte sich, dass die Mieter<br />
insbesondere auf das Vorhandensein eines Balkons<br />
(39 % der befragten Haushalte) und eines Vollbads bzw.<br />
einer Badewanne (35 %) Wert legen (vgl. Abb. 49).<br />
Auf einen Balkon achten vor allem die Singlehaushalte<br />
sowie die Mehrpersonenhaushalte im erwerbsfähigen<br />
Alter ohne Kinder (50 %). Dagegen ist lediglich für 29 %<br />
der Rentnerhaushalte der Balkon ein wichtiges Wohnungsmerkmal.<br />
Das Vollbad bzw. die Badewanne ist ebenfalls sehr<br />
wichtig für die Singlehaushalte (45 %). Für die den Rentnerhaushalten<br />
ist dieses Merkmal dagegen weniger entscheidend<br />
(29 %).<br />
Abb. 49 „Welche Ausstattungsmerkmale sollte Ihre<br />
Wohnung auf jeden Fall besitzen?“<br />
Balkon<br />
Vollbad/ Badewanne<br />
Einbauküche<br />
Dusche/Badewanne<br />
getrennt<br />
Terrasse<br />
Große Küche<br />
13<br />
17<br />
19<br />
0 10 20 30 40 50<br />
In Prozent aller Befragten, die diese Frage beantwortet haben<br />
29<br />
35<br />
39<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
Große Küchen für<br />
Familien und Singles<br />
- 95 -<br />
Eine Einbauküche wird von allen Haushaltstypen in gleichem<br />
Maße als wichtiges Ausstattungsmerkmal bezeichnet.<br />
Auf eine große Küche legen vor allem Haushalte<br />
mit Kindern und junge Singlehaushalte besonderen<br />
Wert.<br />
Senioren 51 % aller befragten Haushalte können sich einen<br />
Verbleib in ihrer jetzigen Wohnung im Alter vorstellen.<br />
Bei den befragten Rentnerhaushalten ist der Anteil mit<br />
77 % wesentlich höher.<br />
Fehlender Aufzug<br />
ein Hindernis<br />
Handlungsempfehlung:<br />
Verbleib in<br />
der Wohnung<br />
ermöglichen<br />
Als Gründe für einen Auszug wurden vorwiegend die zu<br />
überwindenden Treppen bzw. der fehlende Aufzug genannt.<br />
Einige Haushalte wiesen auch auf die nicht altengerechte<br />
Wohnungsausstattung hin.<br />
Die Rentnerhaushalte sind die zufriedensten Mieter, sie<br />
haben die geringsten Umzugsabsichten. Ziel sollte es<br />
sein, den älteren Mietern den längstmöglichen Verbleib<br />
in der Wohnung zu sichern, beispielsweise durch den<br />
individuellen altengerechten Umbau einzelner Wohnungen<br />
und die Kooperation mit Pflegediensten, die den<br />
älteren Mietern Hilfestellungen geben können.
6.3.3 Wohnumfeldaufwertung<br />
Qualität des Wohnumfelds<br />
wichtig<br />
- 96 -<br />
Die Zufriedenheit der Bewohner mit dem Wohnumfeld<br />
trägt wesentlich zu ihrer gesamten Wohnzufriedenheit<br />
und somit auch zur Verweildauer im und zur Identifikation<br />
mit dem <strong>Stadt</strong>teil bei.<br />
Abb. 50 Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld<br />
nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />
Abfallentsorgung<br />
Öffentliche<br />
Sicherheit<br />
Verkehrsituation<br />
Garten-/<br />
Grünanlagen<br />
Lärmbelästigung<br />
Gemeinschaftsgefühl/<br />
Nachbarschaft<br />
Parkplatzsituation<br />
Sauberkeit öff.<br />
Grünanlagen<br />
* Feldbesetzung gering<br />
Gesamt<br />
84 %<br />
81 %<br />
79 %<br />
78 %<br />
75 %<br />
75 %<br />
72 %<br />
70 %<br />
Größte Unzufriedenheit<br />
bei der Sauberkeit<br />
öffentlicher<br />
Grünflächen<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
69 %<br />
63 %<br />
73 %<br />
71 %<br />
76 %<br />
68 %<br />
81 %<br />
63 %<br />
SG<br />
<strong>Hainholz</strong>*<br />
18 %<br />
26 %<br />
41 %<br />
14 %<br />
48 %<br />
45 %<br />
81 %<br />
9 %<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
86 %<br />
89 %<br />
73 %<br />
80 %<br />
68 %<br />
71 %<br />
71 %<br />
69%<br />
ST<br />
Klostersande<br />
92 %<br />
83 %<br />
79 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
77 %<br />
65 %<br />
70 %<br />
SG<br />
Kloster-<br />
Sande*<br />
76 %<br />
62 %<br />
100 %<br />
88 %<br />
86 %<br />
69 %<br />
79 %<br />
41 %<br />
ST<br />
Langelohe<br />
85 %<br />
86 %<br />
83 %<br />
80 %<br />
80 %<br />
68 %<br />
43 %<br />
79 %<br />
ST<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
81 %<br />
89 %<br />
90 %<br />
72 %<br />
72 %<br />
80 %<br />
79 %<br />
68 %<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg/<br />
Flamweg<br />
90 %<br />
80 %<br />
78 %<br />
83 %<br />
82 %<br />
79 %<br />
79 %<br />
75 %<br />
© GEWOS<br />
Die Haushaltsbefragung ergab, dass bei den Mieterhaushalten<br />
eine vergleichsweise hohe Unzufriedenheit<br />
mit der Sauberkeit der öffentlichen Grünanlagen besteht<br />
(vgl. Abb. 50). Knapp ein Drittel aller Mieter sind mit diesen<br />
unzufrieden oder sehr unzufrieden. Kritik an der<br />
Sauberkeit der Grünanlagen wird insbesondere in den<br />
beiden Schwerpunktgebieten <strong>Hainholz</strong> und Klostersande<br />
deutlich. Augenscheinlich flossen in diese Ergebnisse<br />
die Unzufriedenheit mit der Sauberkeit der privaten, an<br />
die Gebäude grenzenden Grünflächen mit ein.
Verbesserung der<br />
Grünanlagen und<br />
deren Sauberkeit<br />
wichtige Schlüssel<br />
für die Zufriedenheit<br />
Junge Haushalte:<br />
Wohnungsnahe<br />
Stellplätze<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
wichtig im<br />
Wohnumfeld<br />
- 97 -<br />
Wie wichtig die Sauberkeit der Grünanlagen für die Bewertung<br />
des Wohnumfelds ist, wird ebenfalls aus der<br />
Befragung deutlich. So rangieren die Merkmale Grünanlagen<br />
und Sauberkeit bei der Frage nach den wichtigsten<br />
Merkmalen des Wohnumfelds insgesamt auf Platz<br />
zwei. 34 % aller Befragten nannten diese als zwei der<br />
drei wichtigsten Merkmale. Haushalte mit Kindern legen<br />
einen besonders großen Stellenwert auf Grünanlagen<br />
und Sauberkeit.<br />
Sowohl für die <strong>Stadt</strong> als auch für die Wohnungseigentümer<br />
gilt es daher, auf die Bereitstellung attraktiv gestalteter<br />
Grünanlagen zu achten und für deren ausreichende<br />
Sauberkeit Sorge zu tragen. Dies gilt insbesondere für<br />
die <strong>Stadt</strong>teile, die heute oder zukünftig für Haushalte mit<br />
Kindern attraktiv sein sollen, wie beispielsweise <strong>Hainholz</strong>.<br />
Auch die Stellplatzsituation schneidet im Rahmen der<br />
Wohnumfeldbewertung durch die Mieterhaushalte unterdurchschnittlich<br />
ab. Überdurchschnittlich unzufrieden mit<br />
der Stellplatzsituation sind insbesondere die Mieter in<br />
den <strong>Stadt</strong>teilen Langelohe und Klostersande. Die Haushaltsbefragung<br />
zeigt, dass insbesondere junge Haushalte,<br />
vielfach Singles, einen hohen Stellenwert auf wohnungsnahe<br />
Stellplätze legen. Eine zielgruppenorientierte<br />
Planung und Vermarktung von Wohnungsbeständen an<br />
junge Haushalte muss daher die Bereitstellung ausreichend<br />
wohnungsnaher Parkplätze berücksichtigen.<br />
Zu den wichtigsten Einrichtungen im Wohnumfeld gehören<br />
die Einkaufsmöglichkeiten. Fast 80 % aller Befragten<br />
benannten dieses Merkmal. Ebenso viele Haushalte sind<br />
derzeit mit den Einkaufsmöglichkeiten in ihrem Wohnumfeld<br />
zufrieden oder sehr zufrieden. Insbesondere in<br />
der Innenstadt und in Langenmoor/Kaltenweide herrscht<br />
diesbezüglich eine hohe Zufriedenheit (über 90 %). Auffallend<br />
ist allerdings der hohe Anteil unzufriedener Mieter<br />
in Langelohe. Hier sollte die <strong>Stadt</strong> prüfen, ob durch<br />
entsprechende Flächenausweisungen zu einer verbesserten<br />
wohnungsnahen Einkaufssituation beigetragen<br />
werden kann.
Keine unmittelbaren<br />
Handlungsbedarfe<br />
bei medizinischer<br />
Versorgung,<br />
Schulen und ÖPNV-<br />
Anbindungen<br />
- 98 -<br />
Neben den Einkaufsmöglichkeiten werden die medizinische<br />
Versorgung (34 %), die ÖPNV-Anbindung (28 %)<br />
und die Schulen (18 %) als wichtige Einrichtungen angesehen.<br />
Die Zufriedenheitsabfrage zeigt, dass die<br />
<strong>Elmshorn</strong>er Haushalte in Bezug auf diese Einrichtungen<br />
eine hohe Zufriedenheit aufweisen. Hier ergeben sich<br />
daher keine unmittelbaren Handlungsbedarfe. Die<br />
Haushaltsbefragung wurde bereits im Jahr 2004 durchgeführt.<br />
Die Umstrukturierungen der Buslinien, die derzeit<br />
in Langenmoor/Kaltenweide zu Protesten führen,<br />
schlagen sich hier noch nicht nieder.<br />
Maßnahmen und Umfang zum Handlungsfeld „Generationenwechsel“<br />
• Wohnungszusammenlegungen bei Beständen mit<br />
sehr kleinen Wohnungen (primär fünfziger Jahre) bei<br />
Generationswechsel im Bestand<br />
• Altengerechter Umbau ausgewählter Wohnungsbestände,<br />
insbesondere Bestände mit folgenden Lagekriterien:<br />
zentrale Lage oder gute ÖPNV-Anbindung<br />
gute Einkaufsmöglichkeiten<br />
gute medizinische Versorgung<br />
• Modernisierung der Küchen und Bäder, insbesondere<br />
in den Beständen der fünfziger und sechziger Jahre<br />
• Verbesserung der Sauberkeit und der Gestaltung der<br />
(öffentlichen) Grünanlagen, insbesondere in kinderreichen<br />
<strong>Stadt</strong>teilen bzw. in <strong>Stadt</strong>teilen, die zukünftig<br />
für Haushalte mit Kindern attraktiv sein sollen<br />
• Schaffung von wohnungsnahen Stellplätzen, insbesondere<br />
in Beständen mit der Zielgruppe junge Menschen<br />
und Singles<br />
• Aufnahme des Themas Wohnumfeldverbesserung in<br />
das Integrierte <strong>Stadt</strong>umbaukonzept <strong>Elmshorn</strong>
6.4 Handlungsfeld <strong>Hainholz</strong><br />
6.4.1 <strong>Stadt</strong>räumliche Lage<br />
Großes Plus:<br />
Zentrale Lage in<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Abb. 51<br />
Übersichtsplan<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
- 99 -<br />
Der <strong>Stadt</strong>teil <strong>Hainholz</strong> liegt im Südosten von <strong>Elmshorn</strong>.<br />
Begrenzt wird der <strong>Stadt</strong>teil im Norden durch die vierspurige<br />
Hamburger Straße, die die Verbindung zwischen<br />
der Innenstadt und der A 23 herstellt. Über die<br />
etwa 2 km entfernte Autobahnzufahrt <strong>Elmshorn</strong> ist<br />
<strong>Hainholz</strong> für den motorisierten Individualverkehr sehr<br />
gut angebunden. Der <strong>Stadt</strong>rand von Hamburg ist über<br />
die A 23 bei normaler Verkehrslage in etwa 20 Minuten<br />
zu erreichen.<br />
Im Osten bildet der Adenauerdamm, der beidseitig<br />
überwiegend mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebaut<br />
ist, die Grenze. Ähnlich gestaltet sich die Situation im<br />
Süden im Bereich der Straßen Plinkstraße und <strong>Hainholz</strong>er<br />
Damm. Im Westen wird <strong>Hainholz</strong> durch die<br />
Bahntrasse Hamburg-Neumünster begrenzt. Allerdings<br />
bilden die Bahntrasse und auch die Hamburger Straße<br />
eine Barriere, so dass die Anbindung an die Innenstadt<br />
nicht gut ist.
6.4.2 Gebietsbeschreibung <strong>Hainholz</strong><br />
Heterogene<br />
Gebietsstruktur<br />
Schwerpunktgebiet<br />
- 100 -<br />
<strong>Hainholz</strong> hat eine heterogene Gebietstruktur mit verschiedenen<br />
Formen der Wohnnutzung und einem hohen<br />
Anteil an zusammenhängenden Grünflächen. Von<br />
der Gebäudestruktur und von der Nutzung her ist<br />
<strong>Hainholz</strong> dreigeteilt. U-förmig umschlossen wird das<br />
Quartier von einer kleinteiligen Ein- und Zweifamilienhausstruktur<br />
mit überwiegend von den Eigentümern<br />
selbst bewohnten Gebäuden; die Struktur des zentralen<br />
Gebiets wird bestimmt von mehrgeschossigen<br />
Mietshäusern mit Großsiedlungscharakter in teilweise<br />
verdichteter, teilweise aufgelockerter Bauweise. Bandartig<br />
liegen im Gebiet immer wieder große Bereiche mit<br />
Schulen und Kindergärten mit teilweise großen Freiflächen,<br />
Sportanlagen und Spielplätzen. Durchzogen ist<br />
ganz <strong>Hainholz</strong> von weit in das Gebiet reichenden<br />
Grünflächen und Gartenanlagen.<br />
Nördlich der <strong>Hainholz</strong>er Schulstraße um die Straßen<br />
Rethfelder Ring, Eichenkamp und <strong>Hainholz</strong>er Damm<br />
bis zur Hamburger Straße liegt das Schwerpunktgebiet<br />
„<strong>Hainholz</strong>“. Der Bestand setzt sich zusammen aus<br />
Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern in Zeilenbauweise<br />
und in Punkthochhäusern. Ein Großteil des<br />
<strong>Hainholz</strong>er Wohnungsbestandes am Rethfelder Ringes<br />
(rund 750 WE) befindet sich im Besitz des Privatvermieters<br />
Dr. Thormählen. Sie stammen aus dem ehemaligen<br />
Bestand der „Neuen Heimat“.<br />
Viele Grünflächen Der optische Eindruck des <strong>Stadt</strong>gebietes wird durch<br />
den starken Baumbestand und die vielen Grünflächen<br />
stark begünstigt. Jedoch ist der Großteil dieser Grünflächen<br />
im nördlichen Bereich des Gebietes in einem<br />
äußerst ungepflegten und verwilderten Zustand. Dagegen<br />
besteht in den kleinteiligeren Wohnanlagen unterhalb<br />
der Wasserstraße/Fröbelstraße ein sehr gepflegtes<br />
Wohnumfeld.<br />
Im zentralen Bereich südlich und nördlich der <strong>Hainholz</strong>er<br />
Schulstraße, die das Gebiet von West nach Ost<br />
durchläuft, überwiegen infrastrukturelle Nutzungen<br />
(Schulen, Sportplätze und Supermärkte).
Negatives Image mit<br />
Wirkung<br />
- 101 -<br />
Das <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Hainholz</strong> hat ein extrem negatives<br />
Image. So fühlen sich Bewohner der teilweise sehr<br />
attraktiven und weniger problematischen Wohnlagen<br />
im Süden des Gebietes nicht als „<strong>Hainholz</strong>er“, um keinesfalls<br />
mit den konfliktreichen Wohnlagen im Norden<br />
des Gebietes gleichgesetzt zu werden. Der Adenauerdamm<br />
gilt, so ein Gesprächspartner, als „Demarkationslinie“<br />
zwischen dem Schwerpunktgebiet und den<br />
guten Wohnlagen weiter im Osten.<br />
6.4.3 Bestand, Infrastruktur und Bevölkerung<br />
Bestand:<br />
Städtebau der 1960er<br />
und 70er Jahre<br />
Foto 6:<br />
Punkthochhäuser<br />
und Einkaufszentrum<br />
am <strong>Hainholz</strong>er Damm<br />
Großes Plus:<br />
Gute Infrastruktur mit<br />
einem Einzugsbereich<br />
über das Quartier<br />
hinaus<br />
Die Planungen für <strong>Hainholz</strong> reichen in die sechziger<br />
Jahre zurück, als Prognosen für das Ende des 20.<br />
Jahrhunderts mit 65.000 Einwohnern für die <strong>Elmshorn</strong><br />
rechneten. Daher wurden innerhalb des <strong>Stadt</strong>teils<br />
<strong>Hainholz</strong> in der damals überwiegenden drei- bis viergeschossigen<br />
Zeilenbauweise Wohngebäude für rund<br />
15.000 Personen errichtet. Östlich des <strong>Hainholz</strong>er<br />
Damms wurden vier neungeschossige Punkthochhäuser<br />
mit je 49 Wohneinheiten errichtet.<br />
Infrastrukturell ist <strong>Hainholz</strong> sehr gut ausgestattet: Es<br />
gibt Schulen, Kindergärten, kirchliche Einrichtungen<br />
und Einrichtungen für Jugendliche und ältere Menschen.<br />
Diese Einrichtungen haben in Verbindung mit<br />
dem neugestalteten Einkaufszentrum am <strong>Hainholz</strong>er<br />
Damm eine Bedeutung über die Grenzen des Quartiers<br />
hinaus. Im Norden des Wohngebietes <strong>Hainholz</strong><br />
befindet sich ein Heizkraftwerk, das zum Teil die Fernwärme<br />
für die Bestände in <strong>Hainholz</strong>-Nord liefert, und<br />
zwar zu relativ hohen Kosten.
Großes Plus: Sozial-<br />
und Bildungseinrichtungen<br />
Foto 7:<br />
Waldorfschule und<br />
-kindergarten am<br />
Adenauerdamm<br />
Bevölkerung verhältnismäßig<br />
jung<br />
- 102 -<br />
Es sind eine Vielzahl von Bildungseinrichtungen innerhalb<br />
des <strong>Stadt</strong>gebietes <strong>Hainholz</strong> oder in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft vorhanden. So ist die Kooperative Gesamtschule<br />
<strong>Elmshorn</strong> in <strong>Hainholz</strong> die größte Bildungseinrichtung<br />
ihrer Art in Schleswig-Holstein. Zudem besitzt<br />
der <strong>Stadt</strong>teil ein gutes Angebot an sozial ausgerichteten<br />
Vereinen. Eine sehr umfassende Arbeit leistet<br />
in <strong>Hainholz</strong> bereits seit längerem die AWO und die<br />
evangelische Kirche. Hier wird unter anderem ein<br />
Frauentreff organisiert, der innerhalb des <strong>Stadt</strong>gebietes<br />
bei der Organisation von Veranstaltungen stark in<br />
Erscheinung tritt.<br />
Ende 2004 lebten in <strong>Hainholz</strong> 6.563 Einwohner, was<br />
rund 13 % der Bevölkerung <strong>Elmshorn</strong>s ausmacht. Die<br />
Bevölkerungszahl zeigt seit 1998 eine leicht rückläufige<br />
Tendenz. Der Ausländeranteil liegt bei 17 %. Die<br />
Bewohner von <strong>Hainholz</strong> sind im Vergleich zu <strong>Elmshorn</strong><br />
sehr jung, wobei die Unterschiede 1998 noch deutlicher<br />
ausgeprägter waren als 2004. Die größten Differenzen<br />
im Vergleich zu <strong>Elmshorn</strong> zeigen sich bei den<br />
unter 20-Jährigen, deren Anteil an der Bevölkerung<br />
knapp 28 % beträgt, während es in <strong>Elmshorn</strong> nur<br />
knapp 22 % sind. In den Altersgruppen von 20 bis 64<br />
Jahren liegen die Werte von <strong>Hainholz</strong> und <strong>Elmshorn</strong><br />
recht dicht beieinander (rund 61 %). Erst bei den Rentnerhaushalten<br />
bestätigt sich die Struktur eines sehr<br />
jungen <strong>Stadt</strong>teils; während in <strong>Elmshorn</strong> rund 18 % der<br />
Bewohner 65 und älter sind, sind es in <strong>Hainholz</strong> gerade<br />
einmal knapp 12 %.
17,0 17,0<br />
23,0<br />
- 103 -<br />
Abb. 52 Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong><br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
in Prozent<br />
unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />
<strong>Hainholz</strong> 1998 <strong>Hainholz</strong> 2004 <strong>Hainholz</strong> <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />
Abb. 53 Monatlich verfügbares Einkommen<br />
in Prozent<br />
11,8<br />
26,9<br />
unter 500 € 500 bis<br />
999 €<br />
25,4<br />
1.000 bis<br />
1.499 €<br />
19,0<br />
16,8<br />
1.500 bis<br />
1.999 €<br />
15,0<br />
12,5<br />
2.000 bis<br />
2.499 €<br />
<strong>Hainholz</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
9,0<br />
6,5<br />
2.500 € und<br />
mehr<br />
Beratung<br />
Planung<br />
For schung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
Viele einkommensschwache<br />
Haushalte<br />
- 104 -<br />
6.4.4 Problemfeld Schwerpunktgebiet<br />
Versorgung einkommensschwacher<br />
Haushalte<br />
Foto 8:<br />
1960er Jahre Wohngebäude<br />
in Zeilenbauweise<br />
westlich<br />
des <strong>Hainholz</strong>er<br />
Damms<br />
Unter den befragten Haushalten gibt es viele einkommensschwache<br />
Haushalte. Die Haushalte, denen im<br />
Monat unter 500 Euro zur Verfügung stehen, liegen mit<br />
17 % deutlich über dem <strong>Elmshorn</strong>er Durchschnitt von<br />
knapp 12 %. Hierbei handelt es sich um die Haushalte<br />
in den Mehrfamilienhäusern, in denen der Anteil der<br />
Sozialhilfeempfänger sehr hoch ist. Im mittleren Einkommensbereich<br />
von 500 bis unter 1.500 Euro liegt<br />
<strong>Hainholz</strong> mit 40 % deutlich unter dem Niveau von<br />
<strong>Elmshorn</strong> (54 %). Der Anteil der Haushalte, die im Monat<br />
mehr als 1.500 Euro zur Verfügung haben, liegt mit<br />
43 % wieder leicht über dem Schnitt der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
von knapp 36 %. Das liegt unter anderem daran,<br />
dass in <strong>Hainholz</strong> relativ viele große Haushalte leben.<br />
Der Großteil des Wohnungsbestandes wurde mit der<br />
Förderung durch öffentliche Mittel errichtet. Heute sind<br />
in <strong>Hainholz</strong> insgesamt noch 383 Wohnungen mietpreisgebunden,<br />
was knapp 30 % des Sozialwohnungsbestandes<br />
von <strong>Elmshorn</strong> ausmacht. Die Bestände<br />
im Schwerpunktgebiet sind weitestgehend bindungsfrei,<br />
übernehmen aber aufgrund ihrer relativ<br />
günstigen Mieten eine besondere Funktion im Mietwohnungsmarkt.
Abb. 54: Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong><br />
- 105 -
Handlungsfeld 1:<br />
Bewohner und<br />
Sozialstruktur<br />
Handlungsfeld 2:<br />
Schlechter Zustand<br />
der Gebäude und<br />
Freiflächen<br />
- 106 -<br />
Der Vermieter im Schwerpunktgebiet hat durch seine<br />
Vermietungspolitik dazu beigetragen, dass fast ausschließlich<br />
sozialschwache Mieter in seinen Beständen<br />
wohnen:<br />
• Der Anteil der Sozialhilfeempfänger ist mit rund 28<br />
% sehr hoch. Ein großes Problem stellt der Alkoholmissbrauch<br />
dar.<br />
• Als zunehmend problematisch erweist sich die<br />
Vielzahl unterschiedlicher Nationalitäten in <strong>Hainholz</strong>.<br />
In den vergangenen zehn Jahren sind sehr<br />
viele Spätaussiedler in das Gebiet gekommen.<br />
Neben einem großen Anteil an türkischstämmiger<br />
Bevölkerung, die vor allem im südöstlichen Teil<br />
des <strong>Stadt</strong>gebietes lebt, sind auch zunehmend Afrikaner<br />
und Kurden nach <strong>Hainholz</strong> gezogen. Vor allem<br />
unter den Jugendlichen kommt es zu Konfrontationen<br />
und Konflikten mit Bandenbildung.<br />
• Vor allem die Punkthochhäuser im nördlichen Teil<br />
des Gebietes stellen soziale Brennpunkte dar, da<br />
die Nationalität der Mieter bunt gemischt ist.<br />
• Charakteristisch für den <strong>Stadt</strong>teil ist auch die relativ<br />
hohe Zahl alleinerziehender türkischer Frauen.<br />
Verstärkt wird der problematische Ruf, den <strong>Hainholz</strong> in<br />
<strong>Elmshorn</strong> hat, noch durch den extrem schlechten Zustand<br />
der Gebäude und Freiflächen. Hier sind es vor<br />
allem die Punkthochhäuser und die Zeilenbauten nördlich<br />
des Rethfelder Ring, an denen teilweise seit der<br />
Errichtung keine umfassenden Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten<br />
mehr vorgenommen wurden.<br />
Der private Eigentümer des Großteils der Wohnungen<br />
(ca. 750 Wohneinheiten) hat bis heute Investitionen in<br />
das Gebiet unterlassen. Wesentliche Schäden sind:<br />
• Undichte Flachdächer, fehlende Wärmedämmung<br />
• Risse in den Fassaden, undichte Verfugungen,<br />
fehlende Wärmedämmung<br />
• Veraltete und schadhafte Gebäudetechnik: Heizungsanlagen<br />
und Elektrotechnik, Ver- und Entsorgung,<br />
Aufzüge
Szenario: Weiterer<br />
Niedergang zu<br />
erwarten<br />
Foto 9:<br />
Extrem ungepflegtes<br />
Wohnumfeld im<br />
Schwerpunktgebiet<br />
- 107 -<br />
• Eingangsbereiche mit defekten oder nicht vorhandenen<br />
Schließ- und Klingelanlagen, zerstörten<br />
Briefkästen<br />
• Ungepflegte Freiflächen ohne Strukturen. Die ungepflegten<br />
Außenanlagen, in denen es in einigen<br />
Bereichen zur Vermüllung kommt, verstärken den<br />
negativen Eindruck<br />
Die Bewohner sind extrem unzufrieden mit den Wohnungen<br />
und dem Wohnumfeld. Sie leiden unter den<br />
ungünstigen sozialen und baulichen Zuständen sowie<br />
unter dem negativen Image des <strong>Stadt</strong>teils, das auch<br />
auf die anderen Wohnlagen in <strong>Hainholz</strong> ausstrahlt und<br />
insgesamt für <strong>Elmshorn</strong> ein gravierendes Problem verkörpert.<br />
Die genannten Kritikpunkte in Verbindung mit einer<br />
- aus Bewohnersicht - kaum voranschreitenden Umsetzung<br />
der Beseitigung der Mängel im Gebiet veranlassen<br />
63 % der Haushalte im Schwerpunktgebiet zu<br />
der Aussage, <strong>Hainholz</strong> kurz- und mittelfristig verlassen<br />
zu wollen. Es liegt an den beschränkten finanziellen<br />
Mitteln und an dem knappen Angebot im preisgünstigen<br />
Marktsegment, dass in den Beständen dieser<br />
Wunsch nicht umgesetzt wird und kaum Leerstände zu<br />
verzeichnen sind. Setzen diese erst ein, ist ein weiterer<br />
Niedergang des <strong>Stadt</strong>teils mit Auswirkungen auf die<br />
angrenzenden Gebiete mit zunehmender Fluktuation,<br />
weiterem Preisverfall und Leerständen vorgegeben.
- 108 -<br />
6.4.5 Handlungsempfehlungen Schwerpunktgebiet<br />
Voraussetzung für<br />
eine positive Entwicklung:Eigentümerwechsel<br />
Prüfung der<br />
Instandsetzungsfähigkeit<br />
Das Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> übernimmt in <strong>Elmshorn</strong><br />
die Funktion der Versorgung einkommensschwacher<br />
Haushalte mit Wohnraum. Diese Funktion wird das<br />
Gebiet zukünftig nur noch ausüben können, wenn eine<br />
Kombination aus eigentumsrechtlichen Maßnahmen,<br />
baulicher Sanierung bzw. Neubau und der Fortführung<br />
des Quartiersmanagements gelingt. Hierfür stehen zum<br />
einen die Projekte im Rahmen der <strong>Soziale</strong>n <strong>Stadt</strong>. Zum<br />
anderen bietet der <strong>Stadt</strong>teil mit seinen umfangreichen<br />
Potenzialen in der Infrastruktur Ansatzpunkte, um im<br />
Schwerpunktgebiet durch gezielte Investitionen in den<br />
Bestand den Niedergang aufzuhalten. Hierzu ist eine<br />
Prüfung der Sanierungsfähigkeit des Bestandes erforderlich.<br />
Voraussetzung für eine positive Entwicklung ist die Kooperation<br />
des Besitzers der Bestände. Diese ist jedoch<br />
seit Jahren nicht gegeben. Die Lösung liegt daher in<br />
einem Eigentümerwechsel. Eine Alternative unter den<br />
bisherigen Vorzeichen besteht nicht. Die folgenden<br />
Empfehlungen werden unter dem Vorzeichen „Eigentümerwechsel“<br />
diskutiert. GEWOS geht davon aus,<br />
dass der neue Besitzer Interesse an einem aktiven Bestandsmanagement<br />
hat.<br />
Die Situation im Schwerpunktgebiet hat keine grundsätzlich<br />
stadtstrukturellen oder architektonischen Ursachen.<br />
Mag der Baukörper kontrovers diskutiert werden,<br />
der Typ Hochhaus stellt als solches jedoch keinen Missstand<br />
dar.<br />
Gravierend ist jedoch der Instandsetzungsstau, der in<br />
den Gebäuden aufgetreten ist. Der Zustand des Bestandes<br />
zeigt, dass eine Bewertung der Gebäude als<br />
Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen vordringlich<br />
ist. Aufschluss über die tatsächlich anfallenden<br />
Kosten und die Bewertung der kaufmännischen Aspekte<br />
(insbesondere vor dem Hintergrund von möglicherweise<br />
bestehenden Verbindlichkeiten) liefert eine detaillierte<br />
bautechnische Untersuchung. Die Untersuchung<br />
kann folgende Szenarien nach sich ziehen:
Szenario Sanierung des Bestandes<br />
Sanierte Wohnungen<br />
am Markt platzierbar<br />
- 109 -<br />
Handlungsempfehlungen Punkthochhäuser<br />
Stärken der<br />
Punkthochhäuser<br />
• Szenario Sanierung: Komplette Sanierung der Gebäudehülle<br />
und der Gebäudetechnik<br />
• Szenario Rückbau: Rückbau des Bestandes oder<br />
einzelner Bestandsgruppen, z. B. der Punkthochhäuser<br />
Die Wohnungen finden zurzeit trotz des Zustandes<br />
noch Mieter, so weisen die Bestände kaum Leerstände<br />
auf. In beiden Varianten ist daher zu berücksichtigen,<br />
dass für die von Sanierung oder Rückbau betroffenen<br />
Haushalte Ersatzwohnungen bereit gestellt werden<br />
müssen.<br />
Die Wohnungen werden in saniertem Zustand am Markt<br />
ihre Nachfrager finden. Im Folgenden werden Maßnahmen<br />
benannt, die neben der grundlegenden Sanierung<br />
als Basis auf spezielle Zielgruppen ausgerichtet<br />
sind. Die Vorschläge stehen unter der Maßgabe, preisgünstigen<br />
Wohnraum in <strong>Hainholz</strong> zu sichern und eine<br />
behutsame Entwicklung anzustoßen. Die Variante, in<br />
den Punkthochhäusern beispielsweise attraktive, gut<br />
ausgestattete Apartments einzurichten, wird angesichts<br />
der kleinräumigen Situation und der Marktlage nicht<br />
weiter verfolgt.<br />
Die vier Punkthochhäuser umfassen insgesamt rund<br />
200 Wohnungen. Die Gebäude weisen in Ausstattung<br />
und Beschaffenheit folgende Stärken auf:<br />
• Balkone<br />
• Aufzug mit Möglichkeit des barrierefreien Zuganges<br />
• Große Wohnungen
Schwächen der<br />
Punkthochhäuser<br />
Zielgruppen Senioren<br />
und Behinderte<br />
- 110 -<br />
Auch die Mikrolage ist als gut zu bewerten:<br />
• Direkte Nahversorgung<br />
• Potenziell attraktives Wohnumfeld (Freiflächen)<br />
• Nähe zu Schulen und Kindergärten<br />
Die Schwächen liegen in<br />
• dem gravierenden Instandsetzungsstau.<br />
• den teilweise innenliegenden Bädern (keine grundsätzliche<br />
Schwäche bei funktionierender aktiver<br />
Entlüftung).<br />
• dem nördlichen Bereich in der Lage an der Hamburger<br />
Straße und am Heizkraftwerk.<br />
• den Wohnpräferenzen mit Vorbehalten gegenüber<br />
Wohnen im Hochhaus.<br />
Die Beschaffenheit und die Ausstattung der Gebäude<br />
(Aufzug, barrierefreier Zugang) und die Nähe zu den<br />
Versorgungseinrichtungen sprechen für die Ausrichtung<br />
auf die Zielgruppen Senioren und Behinderte mit geringem<br />
Einkommen. Gesucht werden von diesen zwar<br />
tendenziell kleine Wohnungen, aber vor dem Hintergrund<br />
der demographischen Entwicklung und der Möglichkeit,<br />
die die große Zahl an Wohnungen im Gebäude<br />
bietet, ist ein Punkthochhaus auf die Zielgruppe Senioren<br />
und Behinderte auszurichten. Begleitende Maßnahmen<br />
sind Serviceleistungen, die auf Wunsch des<br />
Mieters vom Eigentümer an private Dienstleister vermittelt<br />
werden (Wäscheservice, Wohnungsreinigung, Lieferservice).<br />
Auch sollte eine Gästewohnung vorgehalten<br />
werden. GEWOS schlägt für dieses Konzept aufgrund<br />
der Nähe zur Hamburger Straße (Anschluss an die Innenstadt)<br />
und der Lage am Einkaufszentrum das nördliche<br />
Punkthochhaus vor.<br />
Zielgruppe Familien Die Sanierung im Bestand der Punkthochhäuser sollte<br />
auf Familien mit Kindern ausgerichtet werden. Die<br />
Nachbarschaft zu den Schulen und Kindertagesstätten<br />
bieten hierfür ideale Rahmenbedingungen. Vor dem<br />
Hintergrund, preiswerten Wohnraum zu erhalten, sollte<br />
eine einfache Sanierung erfolgen. Auch in diesen Gebäuden<br />
ist bei der Grundsanierung der barrierefreie
Gestaltung des<br />
Wohnumfeldes<br />
- 111 -<br />
Handlungsempfehlungen Zeilenbauten<br />
Stärken der<br />
Zeilenbauten<br />
Zugang zu und in den Wohnungen zu sichern.<br />
Eine Trennung der Wohnfunktionen und die Zuordnung<br />
zu bestimmten Gebäuden ist nicht zwingend erforderlich.<br />
Geprüft werden sollte ein Konzept „Miteinander<br />
Wohnen“, das ein generationenübergreifendes Zusammenleben<br />
in einem Objekt ermöglicht. Hierzu ist eine<br />
Wohnung als Möglichkeit zum gemeinsamen Treffen<br />
vorzusehen.<br />
Das Beispiel verdeutlicht, dass es nicht nur um eine<br />
optimale bauliche Lösung gehen kann. Ein Erwerber<br />
muss in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement<br />
auch Interesse an einer sozialen Betreuung der<br />
Bewohner zeigen.<br />
Das Wohnumfeld ist entsprechend umzugestalten<br />
(Strukturierung der Flächen, Sicherung der Wege, wohnungsnahe<br />
Ausstattung mit Spielgeräten). Im Umfeld<br />
der Hochhäuser sind als „Abstandsflächen“ dienende<br />
Freiflächen zu vermeiden. Das bereits vorliegende Konzept<br />
zur Gestaltung der Freiflächen bietet hierzu die<br />
notwendige Grundlage<br />
Die sechzehn überwiegend viergeschossigen Zeilenbauten<br />
zwischen Hamburger Straße, <strong>Hainholz</strong>er Damm<br />
und <strong>Hainholz</strong>er Schulstraße weisen in Ausstattung und<br />
Beschaffenheit folgende Stärken auf:<br />
• Balkone<br />
• Mittelgroße, gut geschnittene Wohnungen<br />
Auch die Mikrolage ist als gut zu bewerten:<br />
• Direkte Nahversorgung<br />
• Potenziell attraktives Wohnumfeld (Freiflächen)<br />
• Nähe zu Schulen und Kindergärten<br />
• Spielplatz im östlichen Bereich
Schwächen der<br />
Zeilenbauten<br />
Zielgruppe Haushalte,<br />
die auf preisgünstigen<br />
Wohnraum angewiesen<br />
sind<br />
Zwei Wohnungstypen<br />
mit Balkon<br />
- 112 -<br />
Die Schwächen liegen in<br />
• dem gravierenden Instandsetzungsstau<br />
• den einheitlichen Größenstrukturen der Wohnungen<br />
• den fehlenden Fahrstühlen und dem nicht barrierefreien<br />
Zugang im Erdgeschoss<br />
• der Lage an der Hamburger Straße im nördlichen<br />
Bereich (Emissionen)<br />
• kleinen Küchen<br />
Im Bestand westlich des <strong>Hainholz</strong>er Damms sieht<br />
GEWOS neben den allgemeinen Instandhaltungsmaßnahmen<br />
keinen speziellen Handlungsbedarf.<br />
Viele Wohnungen verfügen über drei Zimmer und sind<br />
im Durchschnitt 65 Quadratmeter groß. Vor allem für<br />
kleine Haushalte mit maximal drei Personen besteht<br />
hier günstiger Wohnraum, der allerdings durch eine<br />
grundlegende Sanierung der Gebäude verbessert werden<br />
muss. Zielgruppe sind alle Haushalte, die auf preisgünstigen<br />
Wohnraum angewiesen sind.<br />
GEWOS empfiehlt eine Auflockerung der Grundrisse<br />
der Wohnungen, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen.<br />
Neben den Balkonen, über die jede Wohnung<br />
verfügt, besteht die Möglichkeit, den Erdgeschosswohnungen<br />
Freiflächen zuzuordnen, so dass die<br />
Wohnungen dann über Mietergärten verfügen, die über<br />
eine Treppe zu erreichen sind.<br />
Die folgende Abbildung zeigt, wie aus zwei gleichgroßen<br />
Wohnungen durch geringe Umbaumaßnahmen<br />
zwei verschieden große Wohnungen entstehen: Die<br />
große Wohnung (ca. 85 qm) verfügt über zwei große<br />
Wohnräume mit etwa 20 qm und zwei kleinere Arbeits-<br />
oder Schlafräume mit rund 12 qm. Die kleine Wohnung<br />
(ca. 45 qm) erhält eine Wohnküche und einen Schlafraum.<br />
Beide Wohnungen behalten den 2,3 qm großen<br />
Balkon bzw. die Loggia. GEWOS empfiehlt, in jedem<br />
Gebäude jeweils ein Geschoss entsprechend umzugestalten.
Abb. 55:<br />
Empfehlung: Grundrissänderungen<br />
- 113 -<br />
Grundriss von zwei normierten 3-Zimmer-Wohnungen Typ<br />
„Mefa 35“ in einem der <strong>Hainholz</strong>er Wohnblöcke.<br />
Wohnung 1<br />
Wohnung 2<br />
Es besteht die Möglichkeit zur Veränderung der Grundrisse.<br />
Vorschlag zur Veränderung der Grundrisse: Der Flur in Wohnung 1<br />
wird erweitert, um das zusätzliche Zimmer zu erschließen. In Wohnung<br />
2 wird eine Wohnküche geschaffen und dem Schlafraum wird<br />
die Abstellkammer zugefügt.
Zielgruppen Familien<br />
und Alleinerziehende<br />
Zielgruppe „Junge<br />
Haushalte“<br />
Variante Rückbau und Neubau<br />
- 114 -<br />
Handlungsempfehlungen Punkthochhäuser<br />
Kompletter Rückbau<br />
der Punkthochhäuser<br />
Für die umgebauten größeren Wohnungen sind Familien<br />
eine wichtige Zielgruppe. Für Singles sind die vergleichsweise<br />
kleinen Wohnungen geeignet. Denkbar ist<br />
darüber hinaus auch ein Wohnprojekt für Alleinerziehende,<br />
das auch entsprechende Beratung und Hilfestellung<br />
bei der Kinderbetreuung sicherstellen kann. Geeignet<br />
sind hierfür die Wohnungen in ihrer bisherigen<br />
Struktur.<br />
Insbesondere für die „Nestflüchter“, also junge Erwachsene,<br />
die ihren ersten Haushalt gründen, können im<br />
Bestand der Zeilenbauten Angebote bereit gestellt werden.<br />
Frisch von zu Hause ausgezogen und teilweise<br />
finanziell noch von den Eltern abhängig, suchen junge<br />
Haushalte kostengünstigen Wohnraum. Mit sogenannten<br />
„First-Flat“-Angeboten können vor allem kleinere<br />
Wohneinheiten vermarktet werden. Der Einbau von<br />
zwar einfachen, aber auf diese spezielle Zielgruppe<br />
ausgerichteten Küchenzeilen sowie Einbauschränken<br />
ist ein Vorteil, da hierdurch die Haushaltsgründung erleichtert<br />
wird.<br />
Aufgrund des schlechten Zustandes der Punkthochhäuser<br />
ist ein Abriss sowohl aus wirtschaftlichen als auch<br />
aus bautechnischen Gesichtspunkten denkbar. Abriss<br />
und Neubau bieten die Möglichkeit, das Schwerpunktgebiet<br />
<strong>Hainholz</strong> städtebaulich umzugestalten und baulich<br />
aufzuwerten.<br />
Für die Bebauung der frei werdenden Flächen ist eine<br />
Mischung aus Gebäuden mit drei bzw. vier Vollgeschossen<br />
denkbar. In den Gebäude in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft zum Einkaufzentrum könnten in den<br />
Erdgeschossen Geschäftsräume (z. B. Arztpraxen) eingerichtet<br />
werden.<br />
Die viergeschossigen Bauten sollten mit Aufzügen aus-
Preisgünstiger<br />
Wohnraum in <strong>Elmshorn</strong><br />
begrenzt<br />
- 115 -<br />
gestattet werden. Breite Türen ermöglichen gleichermaßen<br />
den einfachen Zugang für Rollstuhlfahrer und<br />
für Kinderwagen. Durch die Ausstattung des Bades,<br />
z.B. mit Duschen auf Fußbodenniveau, bieten die Wohnungen<br />
eine Flexibilität für Haushalte in verschiedenen<br />
Lebensphasen.<br />
In den vier Punkthochhäusern leben knapp 200 Haushalte.<br />
Diesen Haushalten müssen Ersatzwohnungen<br />
zur Verfügung zu stellen. In <strong>Elmshorn</strong> werden zurzeit in<br />
großem Umgang Bestände aus dem preisgünstigen<br />
Segment saniert oder rückgebaut, wie zum Beispiel:<br />
• Am Schleusengraben (<strong>Stadt</strong>teil Sandberg/Flamweg)<br />
• Auf der Uhlenhorst (<strong>Stadt</strong>teil Sandberg/Flamweg)<br />
• in der Chemnitzstraße/Albert-Schweitzer-Straße<br />
(<strong>Stadt</strong>teil Klostersande)<br />
• Bereiche Zeppelinplatz, Ellerndamm (<strong>Stadt</strong>teil Langenmoor/Kaltenweide)<br />
Der sich aus dem Abgleich des preisgünstigen Wohnungsangebots<br />
mit dem Bedarf ergebende rechnerische<br />
Überhang von 1.250 benötigten Wohneinheiten<br />
(vgl. Kap. 6.2) ist auf dem Markt nicht ohne weiteres<br />
verfügbar. Die Wohnungen werden bereits von Haushalten<br />
belegt, die nicht primär auf preisgünstigen Wohnraum<br />
angewiesen sind. Daher sollten den vom Rückbau<br />
betroffenen Haushalten Wohnungen angeboten werden,<br />
die im Rahmen der normalen Fluktuation bei den<br />
Wohnungsunternehmen freigezogen werden.<br />
Dieses ist - vor dem Hintergrund der gesamtstädtischen<br />
Aufgabe „<strong>Hainholz</strong>“ - eine gemeinschaftliche Aufgabe<br />
der <strong>Elmshorn</strong>er Wohnungsunternehmen. Zu klären ist<br />
mit dem Land Schleswig-Holstein die Übernahme bzw.<br />
Finanzierung der fälligen Genossenschaftsanteile.<br />
Um auch die Bewohnerstruktur in <strong>Hainholz</strong> zu verändern,<br />
dürfen die benötigten Ersatzwohnungen nicht den<br />
Charakter einer Übergangswohnung haben. Ziel ist es,<br />
für das Schwerpunktgebiet auch neue Mietergruppen zu<br />
erschließen.
- 116 -<br />
Handlungsempfehlungen Zeilenbauten<br />
Verdichtung des<br />
Bestandes<br />
Foto 10:<br />
Viergeschossiger Zeilenbau<br />
in <strong>Hainholz</strong><br />
Foto 11:<br />
Beispiel nach<br />
Aufstockung<br />
Strukturelle Veränderung<br />
in Zusammenhang<br />
mit Gesamtkonzeption<br />
Im Kerngebiet gibt es durch die Zeilenbebauung ohne<br />
Rückbau keine Potenziale für eine Nachverdichtung auf<br />
Freiflächen. Möglichkeiten bestehen dagegen in der<br />
Aufstockung der Zeilenbauten. So könnten attraktive<br />
Wohnungen mit großen Dachterrassen entstehen, die<br />
durch eine moderne Bauweise nicht nur die Gebäude<br />
selbst, sondern architektonisch das gesamte Quartier<br />
aufwerten.<br />
In <strong>Elmshorn</strong> werden bereits heute viele der in den<br />
neunziger Jahren ausgebauten Dachgeschosswohnungen<br />
nicht mehr vermietet. Vor diesem Hintergund<br />
ist die empfohlene Maßnahme ein Baustein im<br />
Gesamtkonzept „<strong>Hainholz</strong>“.<br />
Weiterhin denkbar ist ein punktueller Rückbau von
Rückbau einzelner<br />
Zeilenbauten<br />
Fortführung<br />
des Quartiersmanagement<br />
- 117 -<br />
einzelnen Beständen im Randbereich mit der<br />
Möglichkeit, weitere Flächen für den Bau von Ein- und<br />
Zweifamilienhäusern oder kleinteiligen Mehrfamilienhäusern<br />
auszuweisen.<br />
In <strong>Elmshorn</strong> besteht ein hoher Bedarf an Eigenheimen.<br />
Die angrenzenden Bereiche des Schwerpunktgebietes<br />
<strong>Hainholz</strong> sind geprägt von Einfamilienhäusern. Eine<br />
Ausweitung dieser Bauform hinein in das östliche<br />
Schwerpunktgebiet kann funktionieren, wenn die<br />
Erschließung über den Adenauerdamm erfolgt und das<br />
Einfamilienhausgebiet in sich geschlossen bleibt. Der<br />
Spielplatz, der zur Zeit zwischen den Eigenheimen und<br />
der Zeilenbebauung liegt, würde in verkleinerter Form<br />
das Zentrum des neuen Gebietes bilden. Für die<br />
verbleibende Bebauung wird ein neuer Spielplatz in<br />
zentralerer Lage geschaffen. Der jetzige zeichnet sich<br />
in Relation zum Schwerpunktgebiet durch eine relativ<br />
periphere Lage aus.<br />
Beide dargestellten Szenarien sind keine kurzfristigen<br />
Lösungen. Der Umbau bzw. die Modernisierung können<br />
nur in Etappen erfolgen.<br />
Die Stabilisierung und Aufwertung des Gebietes wird<br />
daher nur gelingen, wenn die begleitenden sozialen<br />
Maßnahmen langfristig fortgeführt werden. Seit 2001 ist<br />
ein Teil von <strong>Hainholz</strong> ein Sondergebiet des Programms<br />
„<strong>Soziale</strong> <strong>Stadt</strong>“. Seitdem wurden zahlreiche Untersuchungen<br />
und Handlungskonzepte erarbeitet, die sich<br />
teilweise in der Umsetzung befinden.
- 118 -<br />
Abb. 56: Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> - Bebauungsvorschläge nach Rückbau<br />
Bauflächen<br />
für Mehrfamilienhäuser<br />
Ausweitung<br />
des Ein- und<br />
Zweifamilienhausgebiets<br />
Ein Handlungskonzept sowie eine Freiflächenplanung<br />
liegen für <strong>Hainholz</strong> vor, dessen Weiterführung und Umsetzung<br />
GEWOS empfiehlt. Das <strong>Stadt</strong>teilbüro mit dem<br />
Quartiersmanager wurde eingerichtet, um eine zentrale<br />
Planung und Organisation aller Maßnahmen zu gewährleisten.<br />
Bei LOS (Lokales Kapital für soziale Zwecke)<br />
sind bereits 27 Projekte angemeldet.<br />
Mit der Eröffnung des neuen Einkaufszentrums am<br />
<strong>Hainholz</strong>er Damm (u. a. EDEKA, ALDI) im April 2004<br />
konnte das <strong>Stadt</strong>teilmanagement in <strong>Hainholz</strong> einen entscheidenden<br />
Erfolg verzeichnen. Das Einkaufszentrum<br />
wird insgesamt sehr gut angenommen, auch von Kun-
- 119 -<br />
den aus anderen <strong>Stadt</strong>teilen.<br />
Für die hier aufgezeigten Maßnahmen ist jedoch ein<br />
Verkauf der Bestände an einen Investor, der Interesse<br />
an einer langfristigen Bewirtschaftung des Bestandes<br />
hat, zwingend erforderlich.<br />
Maßnahmen und Umfang zum Handlungsfeld „<strong>Hainholz</strong>“<br />
• Veräußerung des Bestandes im Schwerpunktgebiet<br />
• Prüfung auf Modernisierungsfähigkeit<br />
Szenario Sanierung<br />
• Sanierung mit Zielgruppe Senioren und Behinderte<br />
• Sanierung mit Zielgruppen Familien<br />
• Sanierung mit Zielgruppen Familien, Alleinerziehende,<br />
Haushalte, die auf preisgünstigen Wohnraum<br />
angewiesen sind<br />
Szenario Rückbau<br />
• Abriss der Punkthochhäuser<br />
• Neubau von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />
• Etappenweiser Rückbau, Ersatzwohnungen in den<br />
Beständen der Wohnungsunternehmen<br />
Weitere Maßnahmen<br />
• Langfristiges Quartiersmanagement mit Begleitung<br />
des Besitzerwechsels<br />
• Umsetzung des Freiraumkonzeptes<br />
6.5 Zusammenfassung mit Maßnahmenplan<br />
Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Kommunale Wohnraumversorgungskonzepte wurden<br />
als Instrument durch das Wohnraumförderungsgesetz<br />
im Jahr 2002 eingeführt. In Schleswig-Holstein wird<br />
dieses Instrument genutzt, indem auf Basis einer umfangreichen<br />
Bestands- und Wohnungsmarktanalyse
- 120 -<br />
zukünftige Wohnraumbedarfe und Förderschwerpunkte<br />
benannt werden.<br />
Stabile <strong>Stadt</strong>quartiere Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong> gilt es bei steigender Nachfrage<br />
die Schere zwischen den verschiedenen Wohnungsteilmärkten<br />
nicht wachsen zu lassen, um so langfristig<br />
funktionsfähige und sozial stabile <strong>Stadt</strong>quartiere zu<br />
erhalten. Der Trend zur gut ausgestatteten Mietwohnung<br />
oder aber zum Eigentum im Einfamilienhaus ist<br />
zwar deutlich, aber aktuell und auch zukünftig - das<br />
zeigen die Ergebnisse der Studie - gibt es Bevölkerungsgruppen<br />
mit Versorgungsproblemen am Markt,<br />
die auf preisgünstigen oder geförderten Wohnraum<br />
angewiesen sind.<br />
Wohnstandort<br />
<strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong><br />
Demographische<br />
Herausforderung<br />
Vor diesem Hintergrund hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
GEWOS mit der Erstellung eines Wohnraumversorgungskonzeptes<br />
beauftragt, das die notwendigen<br />
Handlungsbedarfe, aber auch die Chancen des Wohnungsmarktes<br />
in <strong>Elmshorn</strong> aufzeigen soll.<br />
Das vorliegende Konzept basiert auf einer Wohnungsmarktanalyse<br />
und -prognose bis zu den Jahren <strong>2015</strong><br />
und <strong>2030</strong>. Es werden Aussagen zu folgenden Themen<br />
getroffen:<br />
• Flächenbedarfe für die Bauleitplanung<br />
• Preisgünstiges Wohnen<br />
• Maßnahmen im Bestand<br />
• Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong><br />
Die Bevölkerung in <strong>Elmshorn</strong> wird bis zum Jahr 2010<br />
weiter wachsen. Der demographische Knick ist nach<br />
dem Jahr 2010 zu erwarten. Dennoch steigt die Nachfrage<br />
nach Wohnungen weiter. Durch die Verkleinerung<br />
der Haushaltsgrößen steigt die absolute Zahl an<br />
Haushalten. Zunehmen werden die Ein- und Zweipersonenhaushalte.<br />
Neben der Veränderung der Haushaltsstrukturen<br />
verändert sich auch der Altersaufbau.<br />
Im Jahr <strong>2030</strong> ist mindestens jeder fünfte <strong>Elmshorn</strong>er<br />
über 64 Jahre alt.
„Das Wachstum<br />
sichern“<br />
Preisgünstigen Wohnraum<br />
sichern<br />
Generationenwechsel<br />
im Bestand<br />
- 121 -<br />
Die wachsende Zahl an Haushalten bewirkt einen<br />
Neubaubedarf von insgesamt 2.260 Wohneinheiten,<br />
darunter 1.380 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
und 880 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern.<br />
Die im neuen Flächennutzungsplan ausgewiesenen<br />
Flächen sind hierfür notwendig und ausreichend.<br />
<strong>Elmshorn</strong> verfügt über einen Bestand von rund 1.300<br />
gebundenen Wohnungen. Dieser Bestand sollte gehalten<br />
werden und um den aus dem Nachfragewachstum<br />
resultierenden Zusatzbedarf (250 Wohneinheiten) erweitert<br />
werden. Allerdings entspricht die Wohnungsgrößenstruktur<br />
im Bereich der preisgünstigen Wohnungen<br />
derzeit nicht dem Bedarf. Insbesondere bei kleineren<br />
Wohnungen für Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />
bestehen Defizite an passenden Wohnungen, so dass<br />
diese Haushalte derzeit häufig eine höhere Mietbelastung<br />
in Kauf nehmen müssen und wenig Wahlmöglichkeiten<br />
haben. Bei der zukünftigen Schaffung neuer<br />
Bindungen ist der Förderschlüssel daher an den Bedarf<br />
anzupassen.<br />
Vor dem Hintergrund der nach wie vor unklaren Entwicklung<br />
der, unter die Regelungen von Hartz IV fallenden<br />
Bedarfsgemeinschaften, sollte die Entwicklung<br />
weiter beobachtet werden. GEWOS sieht hier zunächst<br />
keinen wachsenden Bedarf.<br />
Modernisierung und Instandhaltung sind Themen mit<br />
wachsender Bedeutung. Die Anpassung des Bestandes<br />
an die älter werdende Bevölkerung kann auf verschiedenen<br />
Weise erfolgen:<br />
• Wohnungszusammenlegungen bei Beständen mit<br />
sehr kleinen Wohnungen (primär Baujahr fünfziger<br />
Jahre) bei Generationswechsel im Bestand<br />
• Altengerechter Umbau ausgewählter Wohnungsbestände,<br />
insbesondere Bestände mit folgenden Lagekriterien:<br />
- Zentrale Lage<br />
- ÖPNV-Anbindung
Schwerpunktgebiet<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
<strong>Stadt</strong>entwicklungs-<br />
konzept <strong>Elmshorn</strong><br />
- 122 -<br />
- Gute Einkaufsmöglichkeiten<br />
- Gute medizinische Versorgung<br />
Die Modernisierung der Küchen und der Bäder ist bereits<br />
heute eine wichtige bauliche Maßnahme, die von<br />
den Haushalten gefordert wird.<br />
Für die im Wohnraumversorgungskonzept aufgezeigten<br />
Maßnahmen ist ein Verkauf der Bestände an einen<br />
Investor, der Interesse an einer langfristigen Bewirtschaftung<br />
des Bestandes hat, zwingend erforderlich.<br />
<strong>Hainholz</strong> sollte als Wohnungsstandort mit einem Angebot<br />
an preisgünstigem Wohnraum erhalten bleiben.<br />
Wichtige Maßnahmen sind:<br />
• Vordringliche Prüfung der Bestände auf Modernisierungsfähigkeit<br />
• Sanierung der Punkthochhäuser mit Zielgruppen<br />
Senioren und Behinderte<br />
• Sanierung der Zeilenbauten u. a. mit Zielgruppe<br />
Familien<br />
• Langfristiges Quartiersmanagement und Umsetzung<br />
des Freiraumkonzeptes<br />
Auch für den Bestand im Bereich Morthorststraße<br />
muss eine bauliche und eigentumsrechtliche Lösung<br />
gefunden werden.<br />
<strong>Elmshorn</strong> plant die Erstellung eines <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeptes.<br />
Ein Baustein dieses <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzeptes<br />
bildet das vorliegende Wohnraumversorgungskonzept.<br />
• Vordringlich erscheint es GEWOS, die zukünftige<br />
Position der Gesamtstadt zu klären. Welche Funktion<br />
übernimmt <strong>Elmshorn</strong> im Jahr <strong>2030</strong> in Schleswig-Holstein<br />
und in der Metropolregion Hamburg?<br />
• Welches Selbstverständnis kennzeichnet die <strong>Stadt</strong><br />
- insbesondere auch unter dem Thema Wohnen,<br />
aber auch unter Wirtschaft, Bildung, Gesundheit<br />
und <strong>Soziale</strong>s?
- 123 -<br />
Fortgeführt werden sollte im Rahmen der Erstellung<br />
des Konzeptes der bestehende Arbeitskreis.<br />
Abb. 56 Gesammelte Eindrücke<br />
zum Wohnstandort <strong>Elmshorn</strong><br />
Potenzial<br />
Krückau<br />
untergenutzt<br />
Als Besserverdiener<br />
möchte man nicht<br />
in <strong>Elmshorn</strong> leben<br />
<strong>Elmshorn</strong> hat eine<br />
unattraktive Innenstadt<br />
<strong>Elmshorn</strong> ist grau<br />
und dicht bebaut<br />
<strong>Elmshorn</strong> hat viele<br />
Sozial- und Bildungseinrichtungen<br />
<strong>Elmshorn</strong> hat<br />
viele Grünflächen<br />
<strong>Elmshorn</strong> ist ein<br />
wichtiges Zentrum<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
Unattraktive<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
© GEWOS<br />
Marketingkonzept Abgeleitet aus dem <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzept<br />
wird es darum gehen, <strong>Elmshorn</strong> als Wohnstandort<br />
zu positionieren. Denn eines ist klar:<br />
Auch die anderen Städte der Region positionieren<br />
sich und profitieren zum Teil von den gleichen<br />
externen Faktoren.<br />
Auf den nächsten drei Seiten sind die einzelnen<br />
Maßnahmen nach Handlungsfeldern, Akteuren<br />
und Zeiten aufgeführt.
Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />
Gesamtstädtisch Bis <strong>2015</strong> Wohnungswirtschaft,<br />
Bauträger<br />
Neubau Neubaubedarf von insgesamt 2.260 Wohneinheiten,<br />
darunter<br />
• 1.380 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
• 880 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern<br />
Gesamtstädtisch Bis <strong>2015</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
Neubau Ausweisung zusätzlicher Wohnbauflächen<br />
im Flächennutzungsplan nicht notwendig: 76<br />
ha Bruttowohnbauland bereits in Flächennutzungsplan<br />
2010 und als Reserven als<br />
Potenzial vorhanden<br />
Gesamtstädtisch Bis <strong>2015</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
Neubau Direkte Vergabe von 20 % der Flächen im<br />
Eigenheimbau an private Bauherren<br />
Bis <strong>2015</strong> Wohnungswirtschaft,<br />
Bauträger, Förderung<br />
durch <strong>Stadt</strong> und Land<br />
Neubau Schaffung von Angeboten durch Neubau:<br />
• Primär am <strong>Stadt</strong>rand<br />
• Eigenheimerwerber: Bevorzugt wird das<br />
freistehende Einfamilienhaus, Reihenhäuser<br />
im Eigentum nur schwer vermarktbar.
Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />
• Innenstadt<br />
• Senioren/Reurbanisierer: Neubau von<br />
200 barrierefreien, gut ausgestatteten<br />
Wohneinheiten in der Innenstadt (Eigentum)<br />
• Innenstadt<br />
• Projekt Studentenwohnheim<br />
• Innerstädtisch<br />
• Neubau für Senioren (mit Dienstleistungen)<br />
• Innerstädtisch<br />
• Große Wohnungen für Familien als Alternative<br />
zum Eigenheim<br />
Bis 2010 <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>, Land<br />
Schleswig-Holstein,<br />
Wohnungswirtschaft<br />
Gesamtstädtisch unter Vermeidung<br />
einer weiteren Konzentration<br />
von Bindungen (z.<br />
B. in <strong>Hainholz</strong>, Innenstadt,<br />
Bereich Morthorststraße)<br />
Schaffung von 350 mietpreis- und belegungsgebundenen<br />
Wohnungen (Neubau,<br />
Bestandsmaßnahmen) als Ausgleich für den<br />
Bindungsausfall, Wohnungsgrößen bis 60 m²<br />
für Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />
Preisgünstiges Wohnen<br />
Bis <strong>2015</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>, Land<br />
Schleswig-Holstein,<br />
Wohnungswirtschaft<br />
Gesamtstädtisch unter Vermeidung<br />
einer weiteren Ballung<br />
von Bindungen (z. B. in<br />
<strong>Hainholz</strong>, Innenstadt)<br />
Deckung des Zusatzbedarfs an mietpreisund<br />
belegungsgebundenen Wohnungen aufgrund<br />
des Anstiegs der Haushaltszahl durch<br />
öffentliche Förderung bei 10 % des Neubaubedarfs<br />
(rd. 250 WE)<br />
Preisgünstiges Wohnen
Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />
Gesamtstädtisch Fortlaufend <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>, Land<br />
Schleswig-Holstein<br />
(Fortführung der) Wohnungsmarktbeobachtung<br />
in Bezug auf mietpreis- und belegungsgebundenen<br />
Wohnraum, u. a. Beobachtung<br />
der Zahl der ausgestellten Wohnberechtigungsscheine,<br />
der zum Umzug aufgeforderten<br />
ALG II-Empfänger<br />
Preisgünstiges Wohnen<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>, Land<br />
Schleswig-Holstein,<br />
Wohnungswirtschaft<br />
Gesamtstädtisch Fortlaufend bis<br />
<strong>2015</strong><br />
Schaffung von kleinen, barrierefreien (behindertengerechten)<br />
Wohnungen bei unter 10 %<br />
der neuen Bindungen<br />
Preisgünstiges Wohnen<br />
Gesamtstädtisch Ab sofort <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>,<br />
Land Schleswig-<br />
Holstein, Wohnungswirtschaft<br />
Anpassung des Förderschlüssels an die<br />
Nachfrage, insbesondere den hohen Anteil<br />
an Ein- und Zweipersonenhaushalten<br />
Preisgünstiges Wohnen<br />
Fortlaufend Wohnungswirtschaft<br />
Insbesondere in folgenden<br />
<strong>Stadt</strong>teilen:<br />
Sandberg/Flamweg, Langenmoor/Kaltenweide<br />
Generationenwechsel Wohnungszusammenlegungen bei Beständen<br />
mit sehr kleinen Wohnungen (primär<br />
fünfziger Jahre) bei Generationswechsel im<br />
Bestand
Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />
Fortlaufend Wohnungswirtschaft,<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
Vorzugsweise in den <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Innenstadt und Sandberg/Flamweg<br />
Generationenwechsel Altengerechter Umbau ausgewählter Wohnungsbestände,<br />
insbesondere Bestände mit folgenden Lagekriterien:<br />
• zentrale Lage oder gute ÖPNV-<br />
Anbindung<br />
• gute Einkaufsmöglichkeiten<br />
• gute medizinische Versorgung<br />
Fortlaufend Wohnungswirtschaft<br />
Insbesondere in folgenden<br />
<strong>Stadt</strong>teilen:<br />
- <strong>Hainholz</strong><br />
- Langelohe<br />
Generationenwechsel Modernisierung der Küchen und Bäder, insbesondere<br />
in den Beständen der fünfziger<br />
und sechziger Jahre<br />
Fortlaufend <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>,<br />
Wohnungswirtschaft<br />
Insbesondere in folgenden<br />
<strong>Stadt</strong>teilen:<br />
- <strong>Hainholz</strong><br />
Generationenwechsel Verbesserung der Sauberkeit und der Gestaltung<br />
der (öffentlichen) Grünanlagen, insbesondere<br />
in kinderreichen <strong>Stadt</strong>teilen bzw.<br />
in <strong>Stadt</strong>teilen, die zukünftig für Haushalte mit<br />
Kindern attraktiv sein sollen
Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />
Fortlaufend <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
Insbesondere in folgenden<br />
<strong>Stadt</strong>teilen<br />
- Klostersande<br />
- Langelohe<br />
- Innenstadt<br />
Generationenwechsel Schaffung von wohnungsnahen Stellplätzen,<br />
insbesondere in Beständen mit der Zielgruppe<br />
junge Menschen und Singles<br />
2005 <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
Generationenwechsel Aufnahme des Themas Wohnumfeldverbesserung<br />
in das Integrierte <strong>Stadt</strong>umbaukonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> kurzfristig Wohnungswirtschaft,<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>. Land<br />
Schleswig-Holstein<br />
<strong>Hainholz</strong> Veräußerung des Bestandes im Schwerpunktgebiet<br />
<strong>Hainholz</strong> Prüfung auf Modernisierungsfähigkeit Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> kurzfristig Wohnungswirtschaft<br />
(Erwerber)<br />
Punkthochhaus nach Veräußerung Wohnungswirtschaft<br />
(Erwerber)<br />
<strong>Hainholz</strong> Szenario Sanierung:<br />
Sanierung mit Zielgruppe Senioren und Behinderte
Maßnahmen-Plan zum Wohnraumversorgungskonzept<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Handlungsfeld Maßnahme und Umfang Räumliche Ebene Zeithorizont Akteure<br />
Punkthochhaus nach Veräußerung Wohnungswirtschaft<br />
(Erwerber)<br />
<strong>Hainholz</strong> Szenario Sanierung:<br />
Sanierung mit Zielgruppen Familien<br />
Zeilenbauten nach Veräußerung Wohnungswirtschaft<br />
(Erwerber)<br />
<strong>Hainholz</strong> Sanierung mit Zielgruppen Familien, Alleinerziehende,<br />
Haushalte, die auf preisgünstigen<br />
Wohnraum angewiesen sind<br />
nach Veräußerung Wohnungswirtschaft<br />
(Erwerber)<br />
Punkthochhäuser, Zeilebauten<br />
<strong>Hainholz</strong> Szenario Rückbau:<br />
Etappenweiser Rückbau, Ersatzwohnungen<br />
in den Beständen der Wohnungsunternehmen<br />
nach Veräußerung Wohnungswirtschaft<br />
(Erwerber)<br />
<strong>Hainholz</strong> Szenario Rückbau:<br />
Neubau von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />
Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> langfristig <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Hainholz</strong> Langfristiges Quartiersmanagement Umsetzung<br />
des Freiraumkonzeptes<br />
<strong>Hainholz</strong> Umsetzung des Freiraumkonzeptes Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong> langfristig <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>
Eckdaten 2004<br />
Charakteristik<br />
Fotos<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil <strong>Hainholz</strong><br />
<strong>Hainholz</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
Einwohner 6.655 13 % *<br />
Ausländeranteil 17 % 7 %<br />
Wohneinheiten 2.800 12 % *<br />
Einwohner/ 2,4 2,2<br />
Wohneinheit<br />
* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />
Baustruktur: Sehr heterogenes Gebiet, durchzogen<br />
von zahlreichen Grünflächen; Teile mit<br />
Großsiedlungscharakter, aber auch Eigenheimgebiete<br />
Lage in der <strong>Stadt</strong>: Südöstlich der Innenstadt<br />
Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />
6 Schulen<br />
5 Kindertagesstätten<br />
1 Kirche und kirchliche Einrichtungen<br />
1 Jugendhaus<br />
1 Altentagesstätte<br />
Wohnungen in:<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
72%<br />
<strong>Hainholz</strong>er Damm Eichenkamp<br />
westlich Adenauerdamm <strong>Hainholz</strong>er Damm<br />
Einfamilienhäusern<br />
21%<br />
Zweifamilienhäusern<br />
7%
Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />
Bevölkerung<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil <strong>Hainholz</strong><br />
Anzahl Wohneinheiten: 557<br />
Adlershorst<br />
Neue Lübecker<br />
Sanierungsstand:<br />
In Teilen saniert<br />
Bestand Thormählen 730 Wohneinheiten<br />
komplett unsaniert<br />
Monatlich verfügbares Einkommen<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
in Prozent<br />
17,0 17,0<br />
11,8<br />
in Prozent<br />
0,5<br />
26,9<br />
unter 500 € 500 bis<br />
999 €<br />
14,5<br />
25,4<br />
23,0<br />
1.000 bis<br />
1.499 €<br />
40,4<br />
19,0<br />
16,8<br />
1.500 bis<br />
1.999 €<br />
bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />
größer<br />
<strong>Hainholz</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
52,1<br />
56,9<br />
15,0<br />
12,5<br />
2.000 bis<br />
2.499 €<br />
<strong>Hainholz</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />
30,5<br />
9,0<br />
6,5<br />
2.500 € und<br />
mehr<br />
Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />
Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />
383 WE<br />
Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: 14 %<br />
Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />
<strong>Elmshorn</strong>: 29 %<br />
Die Hälfte aller städtischen Belegungsrechte<br />
finden sich in <strong>Hainholz</strong><br />
Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
ab 1988<br />
32%<br />
1979 - 1987<br />
18%<br />
Art<br />
Öffentlich<br />
gefördert<br />
Freifinanziert<br />
(%)<br />
1961 - 1978<br />
50%<br />
Min. -Durchschnitt -Max.<br />
in Euro/m²<br />
3,26 - 4,71 -5,90<br />
4,58 - 5,66 -7,26<br />
unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />
<strong>Hainholz</strong> 1998 <strong>Hainholz</strong> 2004 <strong>Hainholz</strong> <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />
1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />
- 1 % - 3 %<br />
2,7<br />
2,4
Ergebnisse der Befragung<br />
Mobilität<br />
Probleme/Potenziale<br />
Perspektiven<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil <strong>Hainholz</strong><br />
Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />
Hohe Unzufriedenheit, insbesondere im Bereich<br />
Rethfelder Ring/Eichenkamp (Negativimage)<br />
Kritik: Hoher Ausländeranteil/<strong>Soziale</strong>s Umfeld<br />
Starke Vermüllung<br />
Mangelnde Sicherheit<br />
Gestaltung/Zustand Grünflächen<br />
Lob: Parkplatzsituation<br />
Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />
Insgesamt durchschnittliche Zufriedenheit, hohe<br />
Unzufriedenheit (insb. Bäder, Heizungen) im<br />
Schwerpunktgebiet, Kritik an der Sicherheit in<br />
den Gebäuden<br />
Mieterwünsche: Modernisierung der Wohnungen,<br />
bessere Mieterauswahl<br />
Umzugsabsichten und -motive<br />
Überdurchschnittlich hohe Umzugsabsichten<br />
(47 %), insbesondere im Schwerpunktgebiet<br />
(63 %, 16 % kurzfristig)<br />
Dominierende Umzugsgründe<br />
- Unzufriedenheit mit Wohnung/Wohnumfeld<br />
- Negativimage des <strong>Stadt</strong>teils<br />
- Wohnung zu teuer<br />
Probleme<br />
Hohe Unzufriedenheit mit <strong>Stadt</strong>teil (Image)<br />
Teilweise Vermüllung/Verwahrlosung des<br />
Wohnumfelds im Schwerpunktgebiet<br />
Schwierige soziale Mischung, unter anderem<br />
aufgrund des hohen Anteils an mietpreis- und<br />
belegungsgebundenen Wohnungen<br />
Absehbar hohe Fluktuation<br />
Problembestand im Schwerpunktgebiet mit<br />
erheblichem Sanierungsbedarf, schwieriger<br />
Mieterstruktur, schwieriger Eigentümerfrage<br />
Geringes Sicherheitsempfinden der Bewohner<br />
Mangelhafte Gestaltung der zahlreich vorhanden<br />
Grün- und Freiflächen<br />
Struktur der befragten Haushalte<br />
Überwiegend größere Haushalte<br />
<br />
<br />
Viele Familien und Alleinerziehende<br />
Rentneranteil unterdurchschnittlich<br />
Umzugsthermometer<br />
Gefahr des weiteren Niedergangs des <strong>Stadt</strong>teils<br />
mit Auswirkungen auf die benachbarten<br />
Wohnungsbestände (Fluktuation, Preisverfall,<br />
Leerstand)<br />
Potenziale<br />
Gebäudebestand aus den siebziger Jahren<br />
(insbesondere viergeschossige Zeilenbauten)<br />
mit Qualitäten (Grundrisse, Balkone)<br />
Hoher Anteil an Grün- und Freiflächen<br />
Ausreichend wohnungsnahe Stellplätze<br />
<br />
<br />
<strong>Soziale</strong> Infrastruktur (Campus <strong>Hainholz</strong>)<br />
Neubaupotenziale<br />
Veräußerung des Bestandes im Schwerpunktgebiet mit anschließender Instandsetzung/Modernisierung<br />
und Wohnumfeldmaßnahmen<br />
Zielgruppen: Senioren, Familien, Alleinerziehende, Haushalte, die auf preisgünstigen Wohnraum<br />
angewiesen sind<br />
Erhalt des Standortes für preisgünstigen Wohnraum<br />
<br />
4 Personen<br />
16%<br />
3 Personen<br />
21%<br />
5 und mehr<br />
Personen<br />
8% 1 Person<br />
18%<br />
2 Personen<br />
37%<br />
Zuzug Wegzug Umzug<br />
Langfristiges Quartiersmanagement; Begleitung bei Besitzerwechsel; Umsetzung des Freiraumkonzeptes
Eckdaten 2004<br />
Charakteristik<br />
Fotos<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Klostersande<br />
Klostersande <strong>Elmshorn</strong><br />
Einwohner 9.400 19 % *<br />
Ausländeranteil 6 % 7 %<br />
Wohneinheiten 4.650 20 % *<br />
Einwohner/ 2,0 2,2<br />
Wohneinheit<br />
* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />
Baustruktur: Im nördlichen Bereich Gewerbe,<br />
sonst überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
und Zeilenbauten<br />
Lage in der <strong>Stadt</strong>: Durch Verkehrswege und<br />
Gewerbegebiet isolierte Lage zur nördlich<br />
liegenden Innenstadt<br />
Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />
2 Schulen / 3 Kindertagesstätten<br />
1 Altentagesstätte<br />
2 Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />
2 Kulturelle Einrichtungen<br />
1 Jugendhaus<br />
Wohnungen in:<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
63%<br />
Eichstraße Finaleweg<br />
Bereich Morthorststraße Bereich Morthorststraße<br />
Einfamilienhäusern<br />
25%<br />
Zweifamilienhäusern<br />
12%
Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />
Bevölkerung<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Klostersande<br />
Anzahl Wohneinheiten: 858<br />
Neue Lübecker<br />
Adlershorst<br />
Sanierungsstand:<br />
Überwiegend saniert; Teilbestände bereits vollständig<br />
saniert<br />
Schwerpunktgebiet Morthorststraße unsaniert<br />
(Vermieter : Thormählen)<br />
Monatlich verfügbares Einkommen<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
in Prozent<br />
11,8<br />
8,3<br />
in Prozent<br />
0,7<br />
0,5<br />
32,5<br />
26,9<br />
unter 500 € 500 bis<br />
999 €<br />
17,6<br />
14,5<br />
25,0 25,4<br />
1.000 bis<br />
1.499 €<br />
55,4<br />
52,1<br />
17,5 16,8<br />
1.500 bis<br />
1.999 €<br />
bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />
größer<br />
Klostersande <strong>Elmshorn</strong><br />
24,4<br />
11,7 12,5<br />
2.000 bis<br />
2.499 €<br />
Klostersande <strong>Elmshorn</strong><br />
Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />
30,5<br />
6,5<br />
5,0<br />
2.500 € und<br />
mehr<br />
Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />
Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />
271 WE<br />
Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: 6 %<br />
Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />
<strong>Elmshorn</strong>: 21 %<br />
Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1979 - 1987<br />
9%<br />
Art<br />
ab 1988<br />
14%<br />
Öffentlich<br />
gefördert<br />
Freifinanziert<br />
(%)<br />
1961 - 1978<br />
29%<br />
bis 1949<br />
14%<br />
1950 - 1960<br />
34%<br />
Min. -Durchschnitt -Max.<br />
in Euro/m²<br />
3,37 - 4,33 -5,47<br />
3,17 - 4,77 -6,96<br />
unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />
Klostersande 1998 Klostersande 2004 Klostersande <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />
1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />
- 3 % - 3 %<br />
2,0<br />
2,4
Ergebnisse der Befragung<br />
Mobilität<br />
Probleme/Potenziale<br />
Perspektiven<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Klostersande<br />
Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />
Hohe Zufriedenheit mit <strong>Stadt</strong>teil, allerdings<br />
deutlich geringer im Schwerpunktgebiet<br />
Lob: Gute Nachbarschaft<br />
Ruhiges Umfeld<br />
Garten-/Grünanlagen<br />
Kritik: Vermüllung, mangelhafte öffentliche<br />
Sicherheit (nur Schwerpunktgebiet)<br />
Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />
Insgesamt durchschnittliche Zufriedenheit,<br />
jedoch hohe Unzufriedenheit im Schwerpunktgebiet<br />
(mit Heizungen, Bädern, Grundrissen)<br />
Geringe Zufriedenheit mit der Sicherheit in den<br />
Gebäuden<br />
Umzugsabsichten und -motive<br />
Geringe Umzugsabsichten, jedoch deutlich<br />
höher im Schwerpunktgebiet<br />
Dominierende Umzugsgründe<br />
- Unzufriedenheit mit Wohnung (insbesondere<br />
im Schwerpunktgebiet)<br />
- falsche Wohnungsgröße<br />
- Schwerpunktgebiet: Wohnung zu teuer<br />
Probleme<br />
Bestände im Schwerpunktgebiet:<br />
- Modernisierungsbedarf<br />
- Erhöhte Unzufriedenheit der Mieter, daher<br />
absehbare Fluktuation<br />
- Schwierige Sozialstruktur<br />
- Endgültige Klärung der Eigentümerfrage<br />
Negativimage durch Mieterstruktur und Erscheinungsbild<br />
in den Beständen des Schwerpunktgebiets<br />
mit Auswirkungen auf die Vermarktung/Vermietung<br />
im restlichen <strong>Stadt</strong>teil<br />
Struktur der befragten Haushalte<br />
Überwiegend Ein- und<br />
Zweipersonenhaushalte<br />
Viele junge Singles (< 30 Jahre) und Singles<br />
(30 - 44 Jahre)<br />
<br />
Viele Alleinerziehende<br />
Umzugsthermometer<br />
Potenziale<br />
Grüne Lage am <strong>Stadt</strong>rand, große Teile des<br />
<strong>Stadt</strong>teils durch Eigenheimgebiete geprägt<br />
Hohe Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil<br />
Familienfreundliches Umfeld<br />
<br />
<br />
3 Personen<br />
9%<br />
2 Personen<br />
38%<br />
4 Personen<br />
5%<br />
Zuzug Wegzug Umzug<br />
Hohes Angebot an gebrauchten Immobilien<br />
Stabilisierung des Schwerpunktgebietes „Morthorststraße“ vor dem Hintergrund der Alterung und<br />
des problematischen Image<br />
Verkauf der Bestände im Schwerpunktgebiet mit anschließender Sanierung (Alternative Rückbau<br />
prüfen)<br />
Sensible Belegungspolitik, Zielgruppe: Haushalte, die auf preisgünstigen Wohnraum angewiesen<br />
sind<br />
Wohnumfeldaufwertung<br />
Eigenheimbestand der sechziger Jahre („Pferdeviertel“) ohne Handlungsbedarf<br />
1 Person<br />
48%
Eckdaten 2004<br />
Charakteristik<br />
Fotos<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Sandberg/Flamweg<br />
Sandberg/ <strong>Elmshorn</strong><br />
Flamweg<br />
Einwohner 6.187 12 % *<br />
Ausländeranteil 10 % 7 %<br />
Wohneinheiten 2.800 12 % *<br />
Einwohner/ 2,2 2,2<br />
Wohneinheit<br />
* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />
Baustruktur: Überwiegend Doppel- und Reihenhäuser.<br />
In zwei Bereichen Gebäude in Zeilenbauweise.<br />
Im östlichen Bereich Gewerbegebiet.<br />
Lage in der <strong>Stadt</strong>: Westlich der Innenstadt,<br />
teilweise noch sehr zentral<br />
Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />
3 Schulen<br />
4 Kindertagesstätten<br />
1 Altenheim/Pflegeheim („Haus Elbmarsch“)<br />
2 Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />
2 Einrichtungen der Öffentliche Verwaltung<br />
Wohnungen in:<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
60%<br />
Luftbild Sandberg/Flamweg Schleusengraben<br />
Gerberstraße Gerberstraße stadtauswärts<br />
Einfamilienhäusern<br />
27%<br />
Zweifamilienhäusern<br />
13%
Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />
Bevölkerung<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Sandberg/Flamweg<br />
Anzahl Wohneinheiten: 744<br />
Neue Lübecker<br />
Adlershorst<br />
GeWoGe<br />
Deutsche Annington<br />
Sanierungsstand:<br />
Vielfach teil- und unsanierte Bestände<br />
“<strong>Stadt</strong>umbau West“<br />
Monatlich verfügbares Einkommen<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
in Prozent<br />
11,8<br />
6,9<br />
in Prozent<br />
2,3<br />
0,5<br />
26,9<br />
24,1<br />
unter 500 € 500 bis<br />
999 €<br />
21,4<br />
14,5<br />
25,4<br />
23,0<br />
1.000 bis<br />
1.499 €<br />
68,4<br />
bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />
größer<br />
Sandberg/Flamweg <strong>Elmshorn</strong><br />
52,1<br />
21,8 21,8<br />
16,8<br />
1.500 bis<br />
1.999 €<br />
7,9<br />
30,5<br />
12,5<br />
2.000 bis<br />
2.499 €<br />
Sandberg/Flamweg <strong>Elmshorn</strong><br />
Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />
2,3<br />
6,5<br />
2.500 € und<br />
mehr<br />
Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />
Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />
36 WE<br />
Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: 1 %<br />
Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />
<strong>Elmshorn</strong>: 3 %<br />
Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Art<br />
ab 1988<br />
7%<br />
1961 - 1978<br />
41%<br />
Öffentlich<br />
gefördert<br />
Freifinanziert<br />
(%)<br />
1950 - 1960<br />
52%<br />
Min. -Durchschnitt -Max.<br />
in Euro/m²<br />
5,01 - 5,01 -5,01<br />
3,17 - 4,88 -7,60<br />
unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />
Sandberg/Flamweg 1998 Sandberg/Flamweg 2004<br />
Sandberg/Flamweg <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />
1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />
+ 6 % + 3 %<br />
2,4
Ergebnisse der Befragung<br />
Mobilität<br />
Probleme/Potenziale<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Sandberg/Flamweg<br />
Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />
Durchschnittliche Zufriedenheit mit <strong>Stadt</strong>teil<br />
Kritik: Hoher Ausländeranteil<br />
<strong>Soziale</strong>s Umfeld<br />
Fehlende Nachbarschaft<br />
Vermüllung/Unruhe<br />
Lob: Kurze Wege/Lage in der <strong>Stadt</strong><br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />
Durchschnittliche Zufriedenheit mit den Wohnungen<br />
Hohe Zufriedenheit mit Grundriss und<br />
Schnitt der Wohnungen<br />
Renovierung der Bäder auffallend häufig<br />
gewünscht<br />
Umzugsabsichten und -motive<br />
Geringe Umzugsabsichten<br />
Dominierende Umzugsgründe<br />
- Arbeitsplatzwechsel<br />
- Umzug ins Eigenheim<br />
- Wohnung zu klein/zu groß<br />
Probleme<br />
Belastung durch Bundesstraße in Richtung<br />
Glücksstadt<br />
Die Haushaltsstruktur ist durch kleine Haushalte<br />
überwiegend älterer Mieter gekennzeichnet;<br />
es fehlen Familien<br />
Modernisierungsbedarf (Bäder)<br />
<br />
Aufgrund der Alterstruktur besteht langfristig<br />
das Problem des Generationswechsels und<br />
damit der Bedarf nach Umbau (größere Wohnungen)<br />
oder Abriss und Neubau<br />
Einseitige Struktur an Wohnungsgrößen; geeignet<br />
für Singles oder Ältere, nicht familienfreundlich<br />
(68 % zwischen 40 und 65 m²)<br />
Hoher Anteil an kleinen Wohnungen<br />
Struktur der befragten Haushalte<br />
Viele kleine Haushalte (insb. 1-Pers.)<br />
Viele Rentnerhaushalte und Singles über<br />
45 Jahre<br />
Wenige Familien<br />
Umzugsthermometer<br />
Potenziale<br />
4 Personen<br />
4%<br />
3 Personen<br />
9%<br />
2 Personen<br />
31%<br />
5 und mehr<br />
Personen<br />
1%<br />
1 Person<br />
55%<br />
Zuzug Wegzug Umzug<br />
Hoher Bestand an Mehrfamilienhäusern in<br />
zentraler Lage zur Innenstadt<br />
Unmittelbare Lage an der Krückau im südlichen<br />
Bereich und <strong>Stadt</strong>randlage im westlichen<br />
Bereich<br />
Infrastruktur mit Alteneinrichtungen, dazwischen<br />
Grünflächen als Potenzial für Erweiterungsmaßnahmen<br />
Positive Entwicklung mit Anstieg der<br />
Bevölkerung um 6 % durch Neubau von<br />
Eigenheimen im nordwestlichen Bereich<br />
Einfamilienhausbereiche sehr innenstadtnah
Perspektiven<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Sandberg/Flamweg<br />
Geringer Teil an öffentlich gefördertem Wohnraum. Empfehlung: In Kooperation mit den Wohnungsunternehmen<br />
Abstimmung der baulichen Maßnahmen und der Verbesserungen im Umfeld<br />
der Wohnanlagen<br />
Programm Inwertsetzung Freiflächen im Rahmen des STEK, Beispiel: Schützenplatz<br />
Modernisierung der Mehrfamilienhäuser aus den 50er Jahren, Rückbau/neubau prüfen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Zusammenlegung von Wohnungen<br />
Neubauprojekte für ältere Haushalte (gemeinschaftliches Wohnen)<br />
Neubau/Umbau für Familien als Alternative zum Eigenheim<br />
Bestände in Umstrukturierung: Auf der Uhlenhorst, Gerberstraße<br />
1.815<br />
218
Eckdaten 2004<br />
Charakteristik<br />
Fotos<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Langenmoor/Kaltenweide<br />
Langenmoor/ <strong>Elmshorn</strong><br />
Kaltenweide<br />
Einwohner 6.473 13 % *<br />
Ausländeranteil 4 % 7 %<br />
Wohneinheiten 2.800 12 % *<br />
Einwohner/ 2,3 2,2<br />
Wohneinheit<br />
* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />
Baustruktur: Überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser.<br />
Im westlichen Teil Zeilenbauweise.<br />
Lage in der <strong>Stadt</strong>: Nördlich der Innenstadt,<br />
durchzogen von zahlreichen Grünflächen<br />
Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />
3 Schulen<br />
2 Kindertagesstätten<br />
1 Altenheim/Pflegeheim<br />
4 Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />
4 Einrichtungen der Öffentlichen Verwaltung<br />
Wohnungen in:<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
54%<br />
Zeppelinplatz Bereich Danziger Straße<br />
Bereich Philosophenweg Ellerndamm<br />
Einfamilienhäusern<br />
32%<br />
Zweifamilienhäusern<br />
14%
Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />
Bevölkerung<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Langenmoor/Kaltenweide<br />
Anzahl Wohneinheiten: 783<br />
Neue Lübecker<br />
Deutsche Annington<br />
Adlershorst<br />
GEWOGE<br />
Sanierungsstand:<br />
Überwiegend teilsaniert<br />
Monatlich verfügbares Einkommen<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
in Prozent<br />
11,8<br />
6,9<br />
in Prozent<br />
0,5<br />
26,9<br />
24,1<br />
unter 500 € 500 bis<br />
999 €<br />
8,6<br />
14,5<br />
25,4<br />
23,0<br />
1.000 bis<br />
1.499 €<br />
52,1<br />
50,1<br />
21,8 21,8<br />
bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />
größer<br />
Langenmoor/Kaltenweide <strong>Elmshorn</strong><br />
16,8<br />
1.500 bis<br />
1.999 €<br />
36,5<br />
30,5<br />
12,5<br />
2.000 bis<br />
2.499 €<br />
Langenmoor/Kaltenweide <strong>Elmshorn</strong><br />
Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />
4,9<br />
2,3<br />
6,5<br />
2.500 € und<br />
mehr<br />
Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />
Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />
181 WE<br />
Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: 7 %<br />
Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />
<strong>Elmshorn</strong>: 14 %<br />
Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Art<br />
Öffentlich<br />
gefördert<br />
ab 1988<br />
2%<br />
Freifinanziert<br />
(%)<br />
1950 - 1960<br />
25%<br />
1961 - 1978<br />
73%<br />
Min. -Durchschnitt -Max.<br />
in Euro/m²<br />
2,97 - 3,46 -4,99<br />
3,87 - 4,85 -5,94<br />
unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />
Langenmoor/Kaltenweide 1998 Langenmoor/Kaltenweide 2004<br />
Langenmoor/Kaltenweide <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />
1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />
- 4 % - 3 %<br />
2,4
Ergebnisse der Befragung<br />
Mobilität<br />
Probleme/Potenziale<br />
Perspektiven<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Langenmoor/Kaltenweide<br />
Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />
Hohe Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil<br />
Lob: Nachbarschaft<br />
Verkehrs-/Stellplatzsituation<br />
Kritik: Abgelegene Lage<br />
Zu wenig Einkaufsmöglichkeiten<br />
Lärmbelastung<br />
Grünflächengestaltung an Gebäuden<br />
Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />
Durchschnittliche Zufriedenheit mit den Wohnungen,<br />
hohe Zufriedenheit mit Grundrissen<br />
Unzufriedenheit mit Hauseingängen, Treppenhäusern,<br />
Heizungen<br />
Wunsch nach Heizungsmodernisierung<br />
Umzugsabsichten und -motive<br />
Durchschnittliche Umzugsbereitschaft<br />
Geringe Bereitschaft, bei Umzug im <strong>Stadt</strong>teil zu<br />
bleiben (unter anderem Wunsch nach Eigenheim<br />
im Grünen)<br />
Gründe: Falsche Wohnungsgröße<br />
Unzufriedenheit mit Wohnung<br />
Probleme<br />
Viele ältere Haushalte, anstehender Generationenwechsel<br />
Teilweise bestehende Unzufriedenheiten mit<br />
den Wohnungen (Ausstattung)<br />
Überdurchschnittliche hohe Wegzugtendenzen<br />
bei Familien (Mehrfamilienhausbestand)<br />
In den Randbereichen teilweise erhebliche<br />
Entfernung zur Innenstadt, Kritik an fehlenden<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
ÖPNV-Anschluss<br />
Struktur der befragten Haushalte<br />
Hauptsächlich Zweipersonenhaushalte (vor<br />
allem Rentner)<br />
Überdurchschnittlich viele Familien<br />
3 Personen<br />
14%<br />
Umzugsthermometer<br />
Modernisierung und Umbau des Mehrfamilienhausbestandes<br />
(vordringlich altengerecht)<br />
Überprüfung Infrastruktur vor dem Hintergrund<br />
der benachbarten Bebbauung Äußere Kaltenweide/<br />
4 Personen<br />
14%<br />
2 Personen<br />
46%<br />
1 Person<br />
26%<br />
Zuzug Wegzug Umzug<br />
Potenziale<br />
Hohe Durchgrünung, Nähe zu Grünzügen
Eckdaten 2004<br />
Charakteristik<br />
Fotos<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Langelohe<br />
Langelohe <strong>Elmshorn</strong><br />
Einwohner 5.618 11 % *<br />
Ausländeranteil 6 % 7 %<br />
Wohneinheiten 2.550 11 % *<br />
Einwohner/ 2,2 2,2<br />
Wohneinheit<br />
* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />
Baustruktur: Mischung von Großstrukturen,<br />
Zeilenbauten und eng stehenden Ein- und Zweifamilienhäusern;<br />
Neubaureserve<br />
Lage in der <strong>Stadt</strong>: Östlich der Innenstadt. Weitläufige,<br />
zusammenhängende Grünflächen<br />
Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />
6 Schulen<br />
2 Kindertagesstätte<br />
2 Altenheime/Pflegeheime<br />
2 Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />
1 Einrichtung der Öffentlichen Verwaltung<br />
1 Krankenhaus<br />
1 Jugendhaus<br />
Wohnungen in:<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
65%<br />
Beethovenstraße Am Fischteich<br />
Am Fischteich Langelohestraße<br />
Einfamilienhäusern<br />
25%<br />
Zweifamilienhäusern<br />
10%
Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />
Bevölkerung<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Langelohe<br />
Anzahl Wohneinheiten: 632<br />
Deutsche Annington<br />
Adlershorst<br />
GEWOGE<br />
Neue Lübecker<br />
Sanierungsstand:<br />
Zum Teil unsaniert<br />
Monatlich verfügbares Einkommen<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
in Prozent<br />
6,0<br />
11,8<br />
in Prozent<br />
0,5<br />
14,0<br />
26,9<br />
unter 500 € 500 bis<br />
999 €<br />
18,0<br />
14,5<br />
38,0<br />
25,4<br />
1.000 bis<br />
1.499 €<br />
52,1<br />
48,1<br />
18,0<br />
16,8<br />
1.500 bis<br />
1.999 €<br />
14,0<br />
12,5<br />
2.000 bis<br />
2.499 €<br />
Langelohe <strong>Elmshorn</strong><br />
Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />
33,9<br />
30,5<br />
10,0<br />
6,5<br />
2.500 € und<br />
mehr<br />
bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />
größer<br />
Langelohe <strong>Elmshorn</strong><br />
Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />
Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />
10 WE<br />
Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: unter 1 %<br />
Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />
<strong>Elmshorn</strong>: unter 1 %<br />
Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Art<br />
Öffentlich<br />
gefördert<br />
Freifinanziert<br />
(%)<br />
ab 1988<br />
2%<br />
1961 - 1978<br />
98%<br />
Min. -Durchschnitt -Max.<br />
in Euro/m²<br />
k. A.<br />
3,51 - 5,29 -5,90<br />
unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />
Langelohe 1998 Langelohe 2004 Langelohe <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />
1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />
+ 1 % 0 %<br />
2,4
Ergebnisse der Befragung<br />
Mobilität<br />
Probleme/Potenziale<br />
Perspektiven<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Langelohe<br />
Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />
Durchschnittliche Zufriedenheit mit <strong>Stadt</strong>teil<br />
Kritik: Abgelegene Lage, weite Wege<br />
Parkplatzsituation<br />
Nachbarschaft<br />
Lob: Nähe/Sauberkeit Grünanlagen<br />
Nachbarschaft<br />
Ruhiges Umfeld<br />
Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />
Unterdurchschnittliche Zufriedenheit mit Wohnungen<br />
(Kritik an Bädern, Heizungen und<br />
Balkonen, jedoch nicht an Grundriss/Schnitt)<br />
Hohe Unzufriedenheit mit allen Aspekten des<br />
Wohnhauses, insbesondere Treppenhäusern,<br />
Eingängen, Sicherheit, Nachbarschaft<br />
Sehr großer Wunsch nach Bäderrenovierung,<br />
Verbesserung Sicherheit der Haustür<br />
Umzugsabsichten und -motive<br />
Hohe Bereitschaft zum Verbleib im <strong>Stadt</strong>teil<br />
Dominierende Umzugsgründe<br />
- Unzufriedenheit mit Wohnung<br />
- Wohnung zu teuer<br />
- Umzug ins Eigenheim<br />
Probleme<br />
Hoher Anteil älterer Mieter, absehbarer Generationenwechsel<br />
Hoher Anteil unsanierter Bestände, insbesondere<br />
aus den sechziger Jahren (Ausstattungsdefizite)<br />
Schlechte Anbindung an Innenstadt<br />
Drohende Abwanderung<br />
Struktur der befragten Haushalte<br />
Hauptsächlich Zweipersonenhaushalte<br />
(darunter vor allem Rentner)<br />
Sehr wenige Einpersonenhaushalte<br />
Überdurchschnittlich viele Haushalte mit<br />
Kindern<br />
3 Personen<br />
14%<br />
Umzugsthermometer<br />
Potenziale<br />
4 Personen<br />
12%<br />
5 und mehr<br />
Personen<br />
2%<br />
2 Personen<br />
42%<br />
1 Person<br />
30%<br />
Hohe Durchgrünung, Nähe zum Grünzug mit<br />
zahlreichen Freizeitmöglichkeiten<br />
Nordakademie und Krankenhaus als große<br />
Institutionen im <strong>Stadt</strong>teil<br />
Begehrte Wohngegend: Am Fischteich<br />
Sanierung des Bestandes am Nibelungenring/Beethovenstraße (preisgünstiger Wohnraum)<br />
Überprüfung der Nahversorgung (Nibelungenring, Am Fischteich)<br />
1.815<br />
Zuzug Wegzug Umzug<br />
218
Eckdaten 2004<br />
Charakteristik<br />
Fotos<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Innenstadt<br />
Innenstadt <strong>Elmshorn</strong><br />
Einwohner 6.322 13 % *<br />
Ausländeranteil 21 % 7 %<br />
Wohneinheiten 3.750 16 % *<br />
Einwohner/ 1,7 2,2<br />
Wohneinheit<br />
* bezogen auf <strong>Elmshorn</strong><br />
Baustruktur: Überwiegend geschlossene<br />
Bebauung<br />
Lage: Zentrale Lage<br />
Wichtige Nutzungen/Infrastruktur:<br />
3 Schulen / 3 Kindertagesstätten<br />
3 Altenheime/Pflegeheime<br />
6 Kirchen und kirchliche Einrichtungen<br />
7 Einrichtungen der Öffentlichen Verwaltung<br />
1 Altentagesstätte<br />
3 kulturelle Einrichtungen<br />
1 Feuerwehr<br />
Wohnungen in:<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
98%<br />
Alter Markt Schulstraße<br />
Marktstraße Peterstraße<br />
Einfamilienhäusern<br />
Zweifamilienhäusern<br />
1%<br />
1%
Wohnungswirtschaftliche Daten (große Vermieter)<br />
Bevölkerung<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Innenstadt<br />
Anzahl Wohneinheiten: 724<br />
Neue Lübecker<br />
Adlershorst<br />
Sanierungsstand:<br />
Überwiegend unsaniert<br />
Monatlich verfügbares Einkommen<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
in Prozent<br />
20,3<br />
11,8<br />
in Prozent<br />
0,5<br />
31,1<br />
26,9<br />
unter 500 € 500 bis<br />
999 €<br />
19,6<br />
14,5<br />
24,3<br />
25,4<br />
1.000 bis<br />
1.499 €<br />
46,0<br />
bis 24 m² 25 - 40 m² 41 - 65 m² 66 - 90 m² 91 m² und<br />
größer<br />
Innenstadt <strong>Elmshorn</strong><br />
12,2<br />
52,1<br />
16,8<br />
1.500 bis<br />
1.999 €<br />
31,2<br />
12,5<br />
6,8<br />
2.000 bis<br />
2.499 €<br />
Innenstadt <strong>Elmshorn</strong><br />
Baualterstruktur Wohnungsgrößenstruktur<br />
30,5<br />
5,4<br />
3,2<br />
6,5<br />
2.500 € und<br />
mehr<br />
Durchschnittliche Miethöhe Anzahl und Anteil gebundener Wohnraum<br />
Anzahl öffentlich geförderte Wohnungen:<br />
373 WE<br />
Anteil an WE <strong>Stadt</strong>teil: 10 %<br />
Anteil an gebundenem Wohnraum in<br />
<strong>Elmshorn</strong>: 28 %<br />
Altersstruktur 2004/<strong>2015</strong> Bevölkerungsentwicklung<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1979 - 1987<br />
15%<br />
1961 - 1978<br />
61%<br />
Art<br />
Öffentlich<br />
gefördert<br />
Freifinanziert<br />
(%)<br />
ab 1988<br />
0%<br />
1950 - 1960<br />
24%<br />
Min. -Durchschnitt -Max.<br />
in Euro/m²<br />
3,93 - 4,77 -6,00<br />
3,50 - 4,95 -10,00<br />
unter 6 6 bis 19 20 bis 29 30 bis 44 45 bis 64 65 und älter<br />
Innenstadt 1998 Innenstadt 2004 Innenstadt <strong>2015</strong> <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />
1998 bis 2004 2004 bis <strong>2015</strong><br />
- 2 % - 2 %<br />
2,4
Ergebnisse der Befragung<br />
Mobilität<br />
Probleme/Potenziale<br />
Perspektiven<br />
Wohnraumversorgungskonzept <strong>Elmshorn</strong><br />
<strong>Stadt</strong>teilprofil Innenstadt<br />
Bewertung <strong>Stadt</strong>teil/Wohnumfeld<br />
Überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit mit<br />
dem <strong>Stadt</strong>teil<br />
Lob: Zentrale Lage, Einkaufsmöglichkeiten<br />
Kritik: Fehlende Nachbarschaft<br />
Zu wenig Grünanlagen<br />
Lärmbelastung Verkehr/Gewerbe<br />
Geringe Sauberkeit<br />
Bewertung Wohnung/Wohnhaus<br />
Sehr hohe Zufriedenheit mit den Wohnungen<br />
und den Gebäuden, insbesondere mit<br />
- Bädern<br />
- Schallisolierung<br />
- Grundrissen<br />
Teilweise Kritik: Verschmutzte, renovierungsbedürftige<br />
Treppenhäuser<br />
Umzugsabsichten und -motive<br />
Durchschnittliche Umzugsabsichten bei den<br />
befragten Haushalten bei hoher Bereitschaft<br />
zum Verbleib im <strong>Stadt</strong>teil<br />
Dominierende Umzugsgründe<br />
- Unzufriedenheit mit Wohnungen (Größe,<br />
Miethöhe, Qualität)<br />
Probleme<br />
Emissionsbelastung durch Verkehr und<br />
Gewerbe<br />
Teilweise Stellplatzmangel für Anwohner<br />
Wenige wohnungsnahe Grün- und Erholungsflächen<br />
Teilweise sanierungsbedürftige Gebäude<br />
Teilweise keine optimale, identitätsstiftende<br />
<strong>Stadt</strong>gestalt (gestalterische Mängel insbesondere<br />
im Bahnhofsbereich)<br />
Verbesserung der <strong>Stadt</strong>gestalt im Rahmen des<br />
STEK (z.B. Buttermarkt, nordöstliche Innenstadt,<br />
Kibek-Hochhaus, Hafen)<br />
Wohnungsangebote für Studenten<br />
Altengerechte Sanierung der Bestände<br />
<br />
<br />
Neubau von Komfortwohnungen<br />
Struktur der befragten Haushalte<br />
Überwiegend Ein- und Zweipersonenhaushalte<br />
Kaum Familien<br />
Umzugsthermometer<br />
Potenziale<br />
Wohnstandort in zentraler Lage mit guter<br />
Infrastruktur<br />
Gastronomische und kulturelle Angebote<br />
Gute Anbindung an den ÖPNV<br />
<br />
<br />
5 und mehr<br />
Personen<br />
4 Personen<br />
1%<br />
3%<br />
3 Personen<br />
9%<br />
2 Personen<br />
38%<br />
1 Person<br />
49%<br />
Zuzug Wegzug Umzug<br />
Überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit mit<br />
dem <strong>Stadt</strong>teil bei den befragten Haushalten<br />
Aufgrund der zentralen Lage guter Wohnstandort<br />
für ältere Menschen sowie Berufstätige<br />
ohne Kinder<br />
Teilweise attraktive alte Bausubstanz<br />
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung im Zusammenhang<br />
mit der verkehrlichen Neustrukturierung<br />
in <strong>Elmshorn</strong><br />
damit Steigerung der Wohnqualität (Lärmverminderung)<br />
Aufwertung der Innenstadt durch kulturelle,<br />
gastronomische Angebot sowie durch Magnete<br />
im Einzelhandel
Anhang A<br />
Ergebnisse der Haushaltsbefragung
- A1 -<br />
Anhang A Ergebnisse der Haushaltsbefragung<br />
A.1 Methodik<br />
Enge Kooperation<br />
mit der Wohnungswirtschaft<br />
Sechs Schwerpunktstadtteile<br />
Die Untersuchung basiert auf einer schriftlichen Befragung<br />
von Mieterhaushalten, die zum Jahresende 2004<br />
durchgeführt wurde. Durch die Mitwirkung der Wohnungswirtschaft<br />
wurde die Haushaltsbefragung im Rahmen<br />
des Wohnraumversorgungskonzepts auf die Bestände<br />
der NEUEN LÜBECKER, der ADLERSHORST<br />
und der EMV Immobilienmanagement GmbH in <strong>Elmshorn</strong><br />
ausgeweitet. Insgesamt wurden damit 3.724 <strong>Elmshorn</strong>er<br />
Haushalte in zehn <strong>Stadt</strong>teilen angeschrieben und<br />
um die Beantwortung des Fragebogens gebeten.<br />
Sechs Schwerpunktstadtteile standen im Mittelpunkt der<br />
Befragung:<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
Innenstadt<br />
Klostersande<br />
Köhnholz<br />
Langelohe<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
Abb. A1 Eckdaten der Haushaltsbefragung<br />
Innenstadt<br />
Brutto-Stichprobe<br />
638 beantwortete<br />
Fragebögen (17 %)<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
3.724<br />
Regionale Auswertung<br />
- 6 Schwerpunktstadtteile<br />
- 2 Schwerpunktgebiete<br />
© GEWOS
- A2 -<br />
638 Fragebögen Ingesamt flossen 638 beantwortete Fragebögen in die<br />
Ergebnisse ein. Einen Überblick über den Rücklauf in<br />
den einzelnen <strong>Stadt</strong>teilen gibt Abbildung A2.<br />
Abb. A2 Antworten nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Schwerpunktgebiet Klostersande<br />
Standardisierter<br />
Fragebogen<br />
Inhalte der<br />
Befragung<br />
Klostersande<br />
Sandberg /Flamweg<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
Langenmoor / Kaltenweide<br />
Innenstadt<br />
Langelohe<br />
Köhnholz<br />
Lieth<br />
Sibirien<br />
Papenhöhe<br />
Schwerpunktgebiet <strong>Hainholz</strong><br />
0,5<br />
0,5<br />
1,7<br />
2,5<br />
8,9<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
in Prozent aller Befragten<br />
(Schwerpunktgebiete: in Prozent aller Befragten im jeweiligen <strong>Stadt</strong>teil)<br />
© GEWOS<br />
13,3<br />
14,3<br />
14,1<br />
19,4<br />
18,8<br />
20,1<br />
21,7<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Für die Befragung hat GEWOS einen vierseitigen Fragebogen<br />
entwickelt, der für die Befragungen in den Unternehmensbeständen<br />
noch um zwei Seiten erweitert<br />
wurde. Um die Beantwortung der Fragen zu erleichtern,<br />
wurden in vielen Fällen detaillierte Antwortmöglichkeiten<br />
vorgegeben. Bei ausgewählten Fragen wurde darüber<br />
hinaus bewusst eine offene Fragestellung gewählt, um<br />
die Ergebnisse nicht zu beeinflussen.<br />
Folgende Themenbereiche wurden abgefragt:<br />
Zufriedenheit der Mieter mit ihren Wohnungen, ihrem<br />
unmittelbaren Wohnumfeld und ihrem <strong>Stadt</strong>teil<br />
Verbesserungswünsche der Mieter an der Wohnung,<br />
dem Wohnhaus, dem Wohnumfeld und der Wohnsituation<br />
allgemein (teilweise nur in der Unternehmensbefragung)
- A3 -<br />
A.2 Strukturmerkmale der Befragten<br />
A.2.1 Haushaltsgrößen<br />
Überwiegend Ein-<br />
und Zweipersonenhaushalte<br />
Durchschnittlich<br />
zwei Personen pro<br />
Haushalt<br />
Bei den befragten Haushalten in <strong>Elmshorn</strong> handelt es<br />
sich vorwiegend um kleine Haushalte mit ein oder zwei<br />
Personen. Sie machen allein rund 77 % der befragten<br />
Haushalte aus (vgl. Abb. A3). Der Anteil der Ein- und<br />
Zweipersonenhaushalte in <strong>Elmshorn</strong> (gesamt) beträgt<br />
rund 71 % und ist damit geringer als jener bei der Befragung.<br />
Der Unterschied zur gesamtstädtischen Struktur<br />
ergibt sich dadurch, dass keine Haushalte im Eigentum<br />
befragt wurden, die tendenziell größer sind.<br />
Die durchschnittliche Haushaltsgröße in den befragten<br />
Mieterhaushalten liegt bei 2,0 Personen je Haushalt<br />
(<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>: 2,1).<br />
Abb. A3 Haushaltsgrößenstruktur der befragten Haushalte<br />
Durchschnittliche Haushaltsgröße im Geschoßwohnungsbau<br />
Gesamtstadt: 2,0<br />
1 Pers.<br />
2 Pers.<br />
3 Pers.<br />
4 Pers.<br />
5 Pers.<br />
6 u. m. Pers.<br />
1,4<br />
0,5<br />
8,3<br />
12,6<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
37,6<br />
0 10 20 30 40<br />
in Prozent aller Befragten<br />
39,6<br />
© GEWOS
- A4 -<br />
A.2 Strukturmerkmale der Befragten<br />
A.2.1 Haushaltsgrößen<br />
Überwiegend Ein-<br />
und Zweipersonenhaushalte<br />
Durchschnittlich<br />
zwei Personen pro<br />
Haushalt<br />
Bei den befragten Haushalten in <strong>Elmshorn</strong> handelt es<br />
sich vorwiegend um kleine Haushalte mit ein oder zwei<br />
Personen. Sie machen allein rund 77 % der befragten<br />
Haushalte aus (vgl. Abb. A3). Der Anteil der Ein- und<br />
Zweipersonenhaushalte in <strong>Elmshorn</strong> (gesamt) beträgt<br />
rund 71 % und ist damit geringer als jener bei der Befragung.<br />
Der Unterschied zur gesamtstädtischen Struktur<br />
ergibt sich dadurch, dass keine Haushalte im Eigentum<br />
befragt wurden, die tendenziell größer sind.<br />
Die durchschnittliche Haushaltsgröße in den befragten<br />
Mieterhaushalten liegt bei 2,0 Personen je Haushalt<br />
(<strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>: 2,1).<br />
Abb. A3 Haushaltsgrößenstruktur der befragten Haushalte<br />
Durchschnittliche Haushaltsgröße im Geschoßwohnungsbau<br />
Gesamtstadt: 2,0<br />
d<br />
c a<br />
c<br />
c<br />
d<br />
b<br />
b<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
1 Pers.<br />
2 Pers.<br />
3 Pers.<br />
4 Pers.<br />
5 Pers.<br />
6 u. m. Pers.<br />
1,4<br />
0,5<br />
8,3<br />
12,6<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
37,6<br />
0 10 20 30 40<br />
in Prozent aller Befragten<br />
39,6<br />
© GEWOS
Viele Singlehaushalte<br />
in<br />
Sandberg/Flamweg<br />
und der Innenstadt<br />
- A5 -<br />
Die <strong>Stadt</strong>teile Sandberg/Flamweg und Innenstadt sind<br />
durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Einpersonenhaushalten<br />
geprägt (vgl. Abb. A4). Bei rund der<br />
Hälfte aller Haushalte handelt es sich hier um Single-<br />
Haushalte.<br />
Abb. A4 Haushaltsgrößen nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />
1-Personen-<br />
Haushalt<br />
2-Personen-<br />
Haushalt<br />
3-Personen-<br />
Haushalt<br />
4-Personen-<br />
Haushalt<br />
5 u. m.-<br />
Personen-<br />
Haushalt<br />
Gesamt<br />
40 %<br />
38 %<br />
13 %<br />
8 %<br />
1 %<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
18 %<br />
37 %<br />
21 %<br />
16 %<br />
8 %<br />
SG<br />
<strong>Hainholz</strong>*<br />
25 %<br />
56 %<br />
0 %<br />
13 %<br />
6 %<br />
* Verminderte Aussagekraft, Feldbesetzung gering<br />
ST=Schwerpunktstadtteil<br />
SG=Schwerpunktgebiet<br />
Größere Haushalte<br />
in <strong>Hainholz</strong> und<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
49 %<br />
38 %<br />
9 %<br />
3 %<br />
1 %<br />
A.2.2 Haushalts- und Altersstruktur<br />
Viele Rentner-<br />
Haushalte<br />
ST<br />
Klostersande<br />
48 %<br />
38 %<br />
9 %<br />
5 %<br />
-<br />
SG<br />
Kloster-<br />
Sande*<br />
47 %<br />
41 %<br />
6 %<br />
6 %<br />
-<br />
ST<br />
Langelohe<br />
30 %<br />
42 %<br />
14 %<br />
12 %<br />
2 %<br />
ST<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
26 %<br />
45 %<br />
14 %<br />
14 %<br />
-<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg<br />
/ Flamweg<br />
55 %<br />
31 %<br />
9 %<br />
4 %<br />
1 %<br />
© GEWOS<br />
Einen geringen Anteil an Einpersonenhaushalten weisen<br />
dagegen die Bestände in den <strong>Stadt</strong>teilen <strong>Hainholz</strong> und<br />
Langenmoor/Kaltenweide auf. In diesen <strong>Stadt</strong>teilen<br />
wohnen vermehrt größere Haushalte.<br />
Die Mieterschaft der befragten Haushalte ist in erheblichem<br />
Maße durch Rentnerhaushalte (inklusive Haushalte<br />
mit Personen im Vorruhestand) geprägt. Der Anteil<br />
der Rentnerhaushalte an allen befragten Haushalten<br />
beträgt 34 % (vgl. Abb. A5). Besonders hoch ist der Anteil<br />
der Rentnerhaushalte in der Innenstadt und in Sandberg/Flamweg<br />
(45 %).
- A6 -<br />
Abb. A5 Haushaltsstruktur nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Rentner-Einpers.haushalte<br />
Rentner-Zweipers.haushalte<br />
Junge Single (
- A7 -<br />
Abb. A6 Altersstruktur der Befragten<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
in Prozent<br />
5,7%<br />
unter 6<br />
Jahre<br />
A.2.3 Sozialstruktur<br />
Rund ein Drittel der<br />
Mieter erwerbstätig<br />
17 ,2 %<br />
6 bis 19<br />
Jahre<br />
11,5 %<br />
20 bis 29<br />
Jahre<br />
20,3%<br />
30 bis 44<br />
Jahre<br />
Haushaltsbefragung<br />
23,8%<br />
45 bis 64<br />
Jahre<br />
21,4%<br />
65 J. und<br />
älter<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Rund ein Drittel aller bei der Befragung erfassten Personen,<br />
die Angaben zu ihrer derzeitigen Tätigkeit machten,<br />
sind erwerbstätig. 18 % der Befragten sind Angestellte<br />
bzw. Beamte, 16 % Arbeiter und lediglich 1 % Selbständige<br />
(vgl. Abb. A7). Entsprechend dem großen Anteil an<br />
Rentnerhaushalten gaben rund 34 % der befragten Mieter<br />
an, entweder Rentner oder im Vorruhestand zu sein.<br />
Rund 11 % der Mieter sind derzeit erwerbslos oder arbeitssuchend.
Abb. A7 Art der Beschäftigung<br />
Rentner/Vorruhestand<br />
Angestellter/Beamter<br />
Arbeiter<br />
Arbeitssuchend<br />
Ausbildung/Studium<br />
Hausfrau<br />
Erwerbslos<br />
Mutterschafts-/Erziehungsurlaub<br />
40 % mit<br />
abgeschlossener<br />
Berufsausbildung<br />
Selbständiger<br />
ABM/Umschulung<br />
38 % der Haushalte<br />
mit weniger als<br />
1.000 Euro/Monat<br />
Haushaltseinkommen<br />
1<br />
1<br />
2<br />
3<br />
- A8 -<br />
8<br />
8<br />
8<br />
in Prozent<br />
16<br />
18<br />
34<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />
© GEWOS<br />
Von den 828 Personen, die zu ihrem Ausbildungsstand<br />
Aussagen machten, gaben 40 % als höchsten Ausbildungsstand<br />
eine abgeschlossene Berufsaufbildung<br />
(Lehre, Berufs-/Handelsschule) an. Lediglich 7 % haben<br />
einen (Fach-)Hochschulabschluss, weitere 6 % einen<br />
Fachschulabschluss. 19 % der Haushaltsmitglieder, zu<br />
denen Angaben vorliegen, gaben als höchsten Ausbildungsstand<br />
einen Haupt- und Realschulabschluss an,<br />
weitere 6 % die allgemeine Hochschulreife (Abitur).<br />
18 % befinden sich noch in der Ausbildung (Schule/Lehre).<br />
566 der 643 befragten Haushalte machte Angaben zu<br />
ihrem monatlich verfügbaren Haushaltsnettoeinkommen.<br />
Nach eigenen Angaben verfügen rund 38 % der Haushalte<br />
über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen<br />
unter 1.000 Euro (vgl. Abb. A8). In den <strong>Stadt</strong>teilen Innenstadt,<br />
Klostersande und Sandberg/Flamweg liegt der<br />
Anteil der Haushalte, die weniger als 1.000 Euro zur<br />
Verfügung haben, sogar über 40 bzw. 50 %. Im Schwerpunktgebiet<br />
<strong>Hainholz</strong> hingegen gaben lediglich 13 % an
- A9 -<br />
unter 1.000 Euro/Monat Haushaltsnettoeinkommen zur<br />
Verfügung zu haben.<br />
Abb. A8 Einkommensstruktur nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Unter 500 €<br />
500 bis 999 €<br />
1.000 bis 1.499 €<br />
1.500 bis 1.999 €<br />
2.000 bis 2.499 €<br />
2.500 € und mehr<br />
Gesamt<br />
12 %<br />
27 %<br />
26 %<br />
17 %<br />
13 %<br />
7 %<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
17 %<br />
17 %<br />
23 %<br />
19 %<br />
15 %<br />
9 %<br />
SG<br />
<strong>Hainholz</strong>*<br />
7 %<br />
6 %<br />
47 %<br />
7 %<br />
27 %<br />
6 %<br />
* Verminderte Aussagekraft, Feldbesetzung gering<br />
A.2.4 Wohndauer<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
20 %<br />
31 %<br />
24 %<br />
12 %<br />
7 %<br />
5 %<br />
ST<br />
Klostersande<br />
8 %<br />
33 %<br />
25 %<br />
17 %<br />
12 %<br />
5 %<br />
SG<br />
Kloster-<br />
Sande*<br />
13 %<br />
50 %<br />
6 %<br />
25 %<br />
-<br />
6 %<br />
ST<br />
Langelohe<br />
6 %<br />
14 %<br />
38 %<br />
18 %<br />
14 %<br />
10 %<br />
ST<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
7 %<br />
24 %<br />
23 %<br />
22 %<br />
22 %<br />
2 %<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg/<br />
Flamweg<br />
15 %<br />
31 %<br />
24 %<br />
14 %<br />
7 %<br />
8 %<br />
© GEWOS<br />
Viele Neumieter Über 40 % der befragten Haushalte sind seit dem Jahr<br />
2000 in ihre Wohnung gezogen (vgl. Abb. A9). Entsprechend<br />
dem hohen Anteil an älteren Haushalten ist der<br />
Anteil an Mietern, die vor 1980 in ihre jetzige Wohnung<br />
gezogen sind mit ca. 20 % sehr hoch.<br />
... insbesondere in<br />
Klostersande und<br />
Sandberg/Flamweg<br />
Auffällig ist der hohe Neumieteranteil in Klostersande<br />
und Sandberg/Flamweg, wohingegen in Langenmoor/Kaltenweide<br />
nur wenige nach 1999 eingezogene<br />
Mieter wohnen (vgl. Abb. A10).
Abb. A9 Wohndauer<br />
Einzug seit 2003<br />
Einzug 2000 bis 2002<br />
Einzug in den 90er<br />
Jahren<br />
Einzug in den 80er<br />
Jahren<br />
Einzug in den 70er<br />
Jahren<br />
Einzug vor 1970<br />
- A10 -<br />
7,9<br />
12,3<br />
13,7<br />
0 10 20<br />
20,9<br />
Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />
Abb. A10 Wohndauer nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Einzug seit 2003<br />
Einzug 2000 bis<br />
2002<br />
Einzug in den<br />
90er Jahren<br />
Einzug in den<br />
80er Jahren<br />
Einzug in den<br />
70er Jahren<br />
Einzug vor 1970<br />
Gesamt<br />
21 %<br />
22 %<br />
23 %<br />
14 %<br />
12 %<br />
8 %<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
17 %<br />
24 %<br />
28 %<br />
17 %<br />
12 %<br />
2 %<br />
SG<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
12 %<br />
44 %<br />
13 %<br />
6 %<br />
19 %<br />
6 %<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
24 %<br />
17 %<br />
28 %<br />
15 %<br />
14 %<br />
2 %<br />
ST<br />
Klostersande<br />
30 %<br />
19 %<br />
21 %<br />
9 %<br />
9 %<br />
12 %<br />
SG<br />
Klostersande<br />
6 %<br />
24 %<br />
18 %<br />
23 %<br />
6 %<br />
23 %<br />
ST<br />
Langelohe<br />
16 %<br />
36 %<br />
21 %<br />
5 %<br />
11 %<br />
11 %<br />
22<br />
23,1<br />
ST<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
13 %<br />
15 %<br />
24 %<br />
20 %<br />
14 %<br />
14 %<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg<br />
/ Flamweg<br />
20 %<br />
28 %<br />
21 %<br />
13 %<br />
10 %<br />
8 %<br />
© GEWOS
A.3 Wohnzufriedenheit<br />
- A11 -<br />
Im Rahmen der Haushaltsbefragung <strong>Elmshorn</strong> wurden<br />
die Mieterhaushalte gefragt, wie zufrieden sie mit ihren<br />
Wohnungen, ihren Wohngebäuden, ihrem Wohnumfeld<br />
und ihrem <strong>Stadt</strong>teil sind. Die Ergebnisse dieser Wohnzufriedenheitsabfrage<br />
erlauben wesentliche Rückschlüsse<br />
auf vorliegende Mängel und Defizite in den Beständen<br />
bzw. in den <strong>Stadt</strong>teilen. Zufriedene Mieter sind Mieter,<br />
die tendenziell länger in ihren Wohnungen und ihrem<br />
<strong>Stadt</strong>teil verbleiben, als unzufriedene Mieter, es sei<br />
denn, die berufliche, finanzielle oder familiäre Situation<br />
erfordern einen Umzug. Insbesondere die Zufriedenheit<br />
mit dem <strong>Stadt</strong>teil ist ein wichtiger Indikator für die <strong>Stadt</strong>,<br />
in welchen <strong>Stadt</strong>teilen gezielte Aufwertungsmaßnahmen<br />
durchgeführt werden müssen.<br />
A.3.1 Zufriedenheit mit den Wohnungen und den Wohngebäuden<br />
Unterschiedliche<br />
Bewertung der<br />
Wohnungsmerkmale<br />
Hohe Zufriedenheit<br />
mit der Wohnungsgröße<br />
und dem<br />
Schnitt<br />
Die Bewertung einzelner Ausstattungsmerkmale bzw.<br />
Aspekte der Wohnung zeigt, dass die befragten Mieter<br />
mit den einzelnen Merkmalen in unterschiedlichem Maße<br />
zufrieden sind (vgl. Abb. A11).<br />
Mit einem Anteil von rund 90 % sehr zufriedener bzw.<br />
zufriedener Mieter ergibt sich die höchste Zufriedenheit<br />
bei der Bewertung der Wohnungsgröße und des Grundrisses<br />
der Wohnung. Eine vergleichsweise hohe Unzufriedenheit<br />
besteht dagegen mit den Bädern und den<br />
Balkons/Terrassen. Die höchste Unzufriedenheit besteht<br />
mit der Schallisolierung. Ähnliche Ergebnisse konnte<br />
GEWOS auch in anderen Städten feststellen. In den<br />
Ergebnissen spiegelt sich auch die Baualtersstruktur<br />
wider. Gerade in den unsanierten Beständen der fünfziger<br />
Jahre besteht mit den einzelnen Merkmalen der<br />
Wohnungen, insbesondere der Bäder, eine deutlich höhere<br />
Unzufriedenheit als in den neueren Beständen.
- A12 -<br />
Abb. A11 Zufriedenheit mit der Wohnung<br />
Gesamtergebnis<br />
Heizung<br />
Schallisolierung<br />
Bad<br />
Balkon / Terrasse<br />
Größe der Wohnung<br />
Grundriss der Wohnung<br />
9<br />
15<br />
19<br />
18<br />
24<br />
24<br />
50<br />
55<br />
60<br />
61<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden<br />
Abb. A12 Zufriedenheit mit der Wohnung<br />
nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />
Anteil zufriedener und sehr zufriedener Mieter<br />
Grundriss der<br />
Wohnung<br />
Größe der<br />
Wohnung<br />
Balkon/ Terrasse<br />
Heizung<br />
Bad<br />
Schallisolierung<br />
* Feldbesetzung gering<br />
Gesamt<br />
90 %<br />
90 %<br />
79 %<br />
79 %<br />
70 %<br />
59 %<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
90 %<br />
89 %<br />
79 %<br />
71 %<br />
64 %<br />
53 %<br />
SG<br />
<strong>Hainholz</strong>*<br />
77 %<br />
75 %<br />
70 %<br />
54 %<br />
29 %<br />
58 %<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
90 %<br />
86 %<br />
87 %<br />
87 %<br />
85 %<br />
83 %<br />
ST<br />
Klostersande<br />
84 %<br />
86 %<br />
85 %<br />
77 %<br />
69 %<br />
46 %<br />
66<br />
66<br />
SG<br />
Kloster-<br />
Sande*<br />
67 %<br />
75 %<br />
80 %<br />
41 %<br />
53 %<br />
50 %<br />
25<br />
96 %<br />
64 %<br />
68 %<br />
56 %<br />
21<br />
ST<br />
Langelohe<br />
94 %<br />
52 %<br />
16<br />
15<br />
16<br />
9<br />
9<br />
93 %<br />
91 %<br />
75 %<br />
80 %<br />
71 %<br />
57 %<br />
9<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
5<br />
6<br />
ST<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
1<br />
1<br />
© GEWOS<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg<br />
/ Flamweg<br />
90 %<br />
92 %<br />
79 %<br />
83 %<br />
75 %<br />
66 %<br />
© GEWOS
Hohe Unzufriedenheit<br />
in den Schwerpunktgebieten<br />
Durchschnittlich<br />
hohe Zufriedenheit<br />
mit der Nachbarschaft<br />
- A13 -<br />
Besonders unzufrieden mit den einzelnen Aspekten ihrer<br />
Wohnung sind die Mieter in den beiden Schwerpunktgebieten,<br />
wogeben bei den Mietern in der Innenstadt eine<br />
auffällig hohe Zufriedenheit besteht (vgl. Abb. A12).<br />
Die Zufriedenheit mit dem Wohnhaus wurde lediglich im<br />
Rahmen der Unternehmensbefragungen abgefragt. Bei<br />
der Bewertung einzelner Merkmale der Wohngebäude<br />
unterscheiden sich die Ergebnisse nicht so sehr wie bei<br />
der Bewertung einzelner Wohnungsmerkmale. Die<br />
höchste Zufriedenheit besteht mit der Hausgemeinschaft<br />
bzw. der Nachbarschaft. Mit dieser sind immerhin 79 %<br />
der Mieter zufrieden oder sehr zufrieden (vgl. Abb. A13).<br />
Dies ist ein Ergebnis, das deutlich besser ist, als in vielen<br />
anderen Beständen, in denen GEWOS Wohnzufriedenheitsbefragungen<br />
durchgeführt hat. Unterdurchschnittlich<br />
fällt die Zufriedenheit mit der Nachbarschaft/Hausgemeinschaft<br />
allerdings in den Beständen<br />
des <strong>Stadt</strong>teils Langelohe aus (vgl. Abb. A14).<br />
Abb. A13 Zufriedenheit mit dem Wohnhaus<br />
Gesamtergebnis<br />
Nachbarschaft /<br />
Hausgemeinschaft<br />
Sicherheit<br />
Treppenhaus<br />
Hauseingang<br />
Sauberkeit / Ordnung<br />
10<br />
13<br />
13<br />
11<br />
17<br />
55<br />
57<br />
63<br />
60<br />
62<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
sehr zufrieden zufrieden weniger zufrieden unzufrieden<br />
22<br />
22<br />
19<br />
19<br />
16<br />
8<br />
8<br />
10<br />
10<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
5<br />
© GEWOS
Beurteilung der<br />
Sicherheit ähnlich<br />
wie bei anderen<br />
Unternehmen<br />
Erhöhte<br />
Unzufriedenheit mit<br />
der Sauberkeit ...<br />
... und mit den<br />
Hauseingängen<br />
- A14 -<br />
Mit der Sicherheit sind insgesamt 73 % der Mieter zufrieden<br />
oder sehr zufrieden. Vergleichbare Ergebnisse<br />
konnte GEWOS auch bei anderen Wohnzufriedenheitsbefragungen<br />
feststellen.<br />
Eine im Vergleich zu anderen Befragungen erhöhte Unzufriedenheit<br />
zeigt bei der Beurteilung der Sauberkeit<br />
und Ordnung in den Wohngebäuden festgestellt werden.<br />
Hier beträgt der Anteil zufriedener und sehr zufriedener<br />
Mieter lediglich 68 %. In den Beständen der <strong>Stadt</strong>teile<br />
<strong>Hainholz</strong> und Langelohe werden diese Aspekte besonders<br />
bemängelt, während in Klostersande eine überdurchschnittlich<br />
hohe Zufriedenheit mit der Sauberkeit<br />
und Ordnung besteht.<br />
Eine ebenso geringe Zufriedenheit in Bezug auf die<br />
Wohngebäude zeigt sich bei der Beurteilung der<br />
Hauseingänge. Insbesondere in den Beständen Langelohe<br />
und Langenmoor/Kaltenweide besteht eine vergleichsweise<br />
hohe Unzufriedenheit mit diesem Merkmal.<br />
Abb. A14 Zufriedenheit mit dem Wohnhaus<br />
nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Nachbarschaft/<br />
Hausgemeinschaft<br />
Treppenhaus<br />
Sicherheit<br />
Hauseingang<br />
Sauberkeit/<br />
Ordnung<br />
Gesamt<br />
79 %<br />
73 %<br />
73 %<br />
68 %<br />
68 %<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
79 %<br />
83 %<br />
63 %<br />
76 %<br />
60 %<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
80 %<br />
76 %<br />
80 %<br />
74 %<br />
64 %<br />
ST<br />
Klostersande<br />
82 %<br />
74 %<br />
77 %<br />
79 %<br />
77 %<br />
ST<br />
Langelohe<br />
65 %<br />
57 %<br />
64 %<br />
43 %<br />
58 %<br />
ST<br />
Langenmoor/<br />
Kaltenweide<br />
82 %<br />
69 %<br />
73 %<br />
55 %<br />
71 %<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg /<br />
Flamweg<br />
78 %<br />
65 %<br />
72 %<br />
62 %<br />
68 %<br />
© GEWOS
A.3.2 Modernisierungswünsche<br />
52 % der Haushalte<br />
mit Modernisierungswünschen<br />
Modernisierung der<br />
Bäder gewünscht<br />
- A15 -<br />
52 % der befragten Haushalte nutzten die Möglichkeit,<br />
im Rahmen einer offenen Frage Modernisierungswünsche<br />
anzugeben.<br />
Am häufigsten ist der Wunsch nach einer Badmodernisierung<br />
(37 %). Weitere 16 % wünschen sich eine Renovierung<br />
der Küche. Abbildung 52 gibt einen Überblick<br />
über die Modernisierungswünsche differenziert nach<br />
<strong>Stadt</strong>teilen, die deutliche Unterschiede in den Sanierungswünschen<br />
erkennen lässt.<br />
Abb. A15 Modernisierungswünsche nach <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Renovierung Bad<br />
Renovierung Küche/<br />
Treppe/ Flur<br />
Balkon<br />
Sicherheit Haustür/<br />
Gegensprechanlage<br />
Hellhörigkeit/ bessere<br />
Schalisolierung<br />
Neue Heizung<br />
Müllentsorgung neu<br />
organisieren<br />
Gesamt<br />
37 %<br />
16 %<br />
13 %<br />
10 %<br />
3 %<br />
3 %<br />
1 %<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
45 %<br />
13 %<br />
13 %<br />
8 %<br />
-<br />
4 %<br />
-<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
23 %<br />
26 %<br />
14 %<br />
2 %<br />
5 %<br />
2 %<br />
5 %<br />
ST<br />
Klostersande<br />
19 %<br />
19 %<br />
19 %<br />
12 %<br />
9 %<br />
2 %<br />
-<br />
ST<br />
Langelohe*<br />
55 %<br />
10 %<br />
7 %<br />
17 %<br />
-<br />
-<br />
-<br />
ST<br />
Langenmoor/<br />
Kaltenweide<br />
32 %<br />
28 %<br />
8 %<br />
11 %<br />
6 %<br />
2 %<br />
-<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg /<br />
Flamweg<br />
44 %<br />
6 %<br />
14 %<br />
11 %<br />
2 %<br />
6 %<br />
2 %<br />
© GEWOS
- A16 -<br />
A.4 Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil und dem Wohnumfeld<br />
A.4.1 Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil<br />
Geringe Zufriedenheit<br />
im <strong>Hainholz</strong><br />
Insgesamt sind 83 % der befragten Mieter der Haushaltsbefragung<br />
zufrieden mit ihrem <strong>Stadt</strong>teil. Besonders<br />
hoch ist die Zufriedenheit bei den Mietern in Köhnholz<br />
und Langenmoor/Kaltenweide (>98 %). Besonders niedrig<br />
ist die Zufriedenheit dagegen in <strong>Hainholz</strong>, insbesondere<br />
bei den Mietern im Schwerpunktgebiet.<br />
Abb. A16 Anteil der mit dem <strong>Stadt</strong>teil zufriedenen Mieter<br />
Gesamtstadt: 83 %<br />
++<br />
+<br />
++<br />
++<br />
++<br />
+<br />
++<br />
_<br />
__<br />
+<br />
++<br />
+<br />
_<br />
__
- A17 -<br />
Tabelle A1: Anteil der mit dem <strong>Stadt</strong>teil zufriedenen Mieter<br />
Bereich Anteil in %<br />
Schwerpunktstadtteile:<br />
- <strong>Hainholz</strong> 45 %<br />
- Innenstadt 92 %<br />
- Klostersande 90 %<br />
- Langelohe 85 %<br />
- Langenmoor/Kaltenweide 99 %<br />
- Sandberg/Flamweg 87 %<br />
Schwerpunktgebiete:<br />
- <strong>Hainholz</strong> 13 %<br />
- Klostersande 77 %<br />
Gesamt 83 %<br />
Haushalte mit<br />
Kindern tendenziell<br />
unzufriedener<br />
Unterschiedliche<br />
Gründe für<br />
Beurteilung des<br />
<strong>Stadt</strong>teils<br />
© GEWOS<br />
Differenziert nach Haushaltstypen liegt die Zufriedenheit<br />
mit dem <strong>Stadt</strong>teil bei Rentnerhaushalten mit 87 % deutlich<br />
höher als bei anderen Haushaltstypen. Unterdurchschnittlich<br />
fällt die Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil mit<br />
80 % bei den Haushalten mit Kindern und den Mehrpersonenhaushalten<br />
ohne Kindern aus.<br />
Die Befragten hatten die Möglichkeit, im Rahmen einer<br />
offenen Frage ihre Gründe für die Zufriedenheit bzw.<br />
Unzufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil darzustellen. Zumeist<br />
wurde die hohe Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil mit der<br />
zentralen Lage bzw. mit dem ruhigen Umfeld begründet.<br />
Die Ergebnisse spiegeln die unterschiedlichen Qualitäten<br />
der <strong>Stadt</strong>teile wider (vgl. Abb. A17). Aufgrund der<br />
zumeist hohen Zufriedenheit mit den <strong>Stadt</strong>teilen wurden<br />
nur wenige Unzufriedenheitsgründe genannt. Zumeist<br />
wurden der hohe Ausländeranteil, das negative soziale<br />
Umfeld und die Vermüllung bemängelt, insbesondere in<br />
<strong>Hainholz</strong>.
- A18 -<br />
Abb. A17 Gründe für die Zufriedenheit mit dem <strong>Stadt</strong>teil<br />
nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />
Anteil der des jeweiligen Grundes an allen genannten Gründen<br />
Ruhiges Umfeld<br />
Kurze Wege/ zentrale<br />
Lage<br />
Grünanlagen/ Nähe<br />
zu Parks<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Nachbarschaft<br />
* Feldbesetzung gering<br />
Gesamt<br />
46 %<br />
43 %<br />
14 %<br />
12 %<br />
12 %<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
52 %<br />
15 %<br />
12 %<br />
21 %<br />
9 %<br />
SG<br />
<strong>Hainholz</strong>*<br />
33 %<br />
-<br />
33 %<br />
67 %<br />
33 %<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
-<br />
92 %<br />
2 %<br />
16 %<br />
2 %<br />
ST<br />
Klostersande<br />
64 %<br />
26 %<br />
22 %<br />
4 %<br />
25 %<br />
Anmerkung:<br />
Im <strong>Stadt</strong>teil Langenmoor/Kaltenweide wurden keine Gründe genannt<br />
Verbleib der Kinder<br />
im <strong>Stadt</strong>teil<br />
SG<br />
Klostersande*<br />
57 %<br />
14 %<br />
57 %<br />
-<br />
14 %<br />
ST<br />
Langelohe<br />
53 %<br />
31 %<br />
25 %<br />
9 %<br />
3 %<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg /<br />
Flamweg<br />
45 %<br />
62 %<br />
5 %<br />
9 %<br />
8 %<br />
© GEWOS<br />
Rund 72 % der Befragten, die im Haushalte lebende<br />
Kinder haben, sind der Meinung, dass diese bei einem<br />
Auszug im <strong>Stadt</strong>teil wohnen bleiben möchten. Besonders<br />
hoch ist der Anteil in den Beständen in Langenmoor/Kaltenweide<br />
und in Klostersande, wo sich 77 %<br />
bzw. 81 % der Befragten vorstellen können, dass ihre<br />
Kinder bei einem Umzug im <strong>Stadt</strong>teil bleiben. Besonders<br />
niedrig ist der Anteil in <strong>Hainholz</strong> mit 50 %. Die Gründe<br />
für einen wahrscheinlichen Wegzug der Kinder aus dem<br />
<strong>Stadt</strong>teil sind dabei zumeist in der Ausbildung bzw. im<br />
Wunsch der Kinder nach einem Umzug in eine große<br />
<strong>Stadt</strong> („erlebnishungrig“) begründet. In <strong>Hainholz</strong> wurde<br />
eine Verneinung der Frage nach dem Verbleib der Kinder<br />
im <strong>Stadt</strong>teil vielfach mit dem negativem Ruf des<br />
<strong>Stadt</strong>teils begründet.
- A19 -<br />
A.4.2 Beurteilung des Wohnumfelds<br />
Größte Zufriedenheit<br />
mit der Abfallentsorgung<br />
Bei der Beurteilung einzelner Aspekte des Wohnumfelds<br />
ergibt sich die höchste Zufriedenheit der Mieter der<br />
Haushaltsbefragung mit der Abfallentsorgung. Insgesamt<br />
sind 84 % der Befragten mit diesem Wohnumfeldmerkmal<br />
zufrieden oder sehr zufrieden (vgl. Abb. A18).<br />
Ebenfalls positiv bewertet wird der Aspekt der öffentlichen<br />
Sicherheit. So gaben 81 % der Mieter an, mit diesem<br />
Merkmal ihres Wohnumfeldes zufrieden bzw. sehr<br />
zufrieden zu sein an.<br />
Abb. A18 Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld<br />
Gesamtergebnis<br />
Abfallentsorgung<br />
öffentliche Sicherheit<br />
Verkehrssituation<br />
Garten/ Grünanlagen<br />
Lärmbelästigung<br />
Gemeinschaftsgefühl/<br />
Nachbarschaft<br />
Parkplatzsituation<br />
Sauberkeit öff.<br />
Grünanlagen<br />
8<br />
12<br />
10<br />
12<br />
10<br />
15<br />
19<br />
22<br />
60<br />
65<br />
61<br />
73<br />
66<br />
63<br />
56<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden<br />
62<br />
21<br />
25<br />
19<br />
19<br />
17<br />
17<br />
15<br />
13<br />
7<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
5<br />
5<br />
6<br />
6<br />
3<br />
4<br />
5<br />
© GEWOS
- A20 -<br />
Abb. A19 Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld<br />
nach <strong>Stadt</strong>teilen und Schwerpunktgebieten<br />
Abfallentsorgung<br />
Öffentliche<br />
Sicherheit<br />
Verkehrsituation<br />
Garten-/<br />
Grünanlagen<br />
Lärmbelästigung<br />
Gemeinschaftsgefühl/<br />
Nachbarschaft<br />
Parkplatzsituation<br />
Sauberkeit öff.<br />
Grünanlagen<br />
* Feldbesetzung gering<br />
Gesamt<br />
84 %<br />
81 %<br />
79 %<br />
78 %<br />
75 %<br />
75 %<br />
72 %<br />
70 %<br />
Geringe Zufriedenheit<br />
mit Sauberkeit<br />
und Nachbarschaft<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
69 %<br />
63 %<br />
73 %<br />
71 %<br />
76 %<br />
68 %<br />
81 %<br />
63 %<br />
SG<br />
<strong>Hainholz</strong>*<br />
18 %<br />
26 %<br />
41 %<br />
14 %<br />
48 %<br />
45 %<br />
81 %<br />
9 %<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
86 %<br />
89 %<br />
73 %<br />
80 %<br />
68 %<br />
71 %<br />
71 %<br />
69%<br />
ST<br />
Klostersande<br />
92 %<br />
83 %<br />
79 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
77 %<br />
65 %<br />
70 %<br />
SG<br />
Kloster-<br />
Sande*<br />
76 %<br />
62 %<br />
100 %<br />
88 %<br />
86 %<br />
69 %<br />
79 %<br />
41 %<br />
ST<br />
Langelohe<br />
85 %<br />
86 %<br />
83 %<br />
80 %<br />
80 %<br />
68 %<br />
43 %<br />
79 %<br />
ST<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
81 %<br />
89 %<br />
90 %<br />
72 %<br />
72 %<br />
80 %<br />
79 %<br />
68 %<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
ST<br />
Sandberg/<br />
Flamweg<br />
90 %<br />
80 %<br />
78 %<br />
83 %<br />
82 %<br />
79 %<br />
79 %<br />
75 %<br />
© GEWOS<br />
Eine vergleichsweise hohe Unzufriedenheit besteht dagegen<br />
mit der Nachbarschaft, der Stellplatzsituation und<br />
der Sauberkeit der Grünanlagen (
- A21 -<br />
Abb. A20 Wichtigste Merkmale im Wohnumfeld<br />
gute Nachbarschaft<br />
Grünanlagen<br />
Sauberkeit<br />
Ruhe allg.<br />
allg. Sicherheit<br />
Stellplätze<br />
Lärmbelästigung durch Verkehr<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Anmerkung:<br />
Mehrfachantworten waren möglich<br />
Erhöhung der<br />
Wohnzufriedenheit<br />
durch Verbesserung<br />
der Sauberkeit ...<br />
... und Schaffung<br />
wohnungsnaher<br />
Parkplätze<br />
11<br />
12<br />
21<br />
21<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />
Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />
27<br />
34<br />
34<br />
39<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Die gute Nachbarschaft, die Nähe zu Grünanlagen und<br />
die Sauberkeit im Wohnumfeld werden von den Mietern<br />
als die drei wichtigsten Wohnumfeldmerkmale benannt<br />
(vgl. Abb. A20). So ist für 40 % der Befragten das Merkmal<br />
der guten Nachbarschaft ein entscheidendes Kriterium<br />
zur Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld.<br />
Auch die Bereitstellung von wohnungsnahen Parkplätzen<br />
kann zu einer Verbesserung der Wohnzufriedenheit<br />
beitragen. Für 21 % aller Befragten gehören Stellplätze<br />
zu den wichtigsten Wohnumfeldmerkmalen, insbesondere<br />
wurde dieses Merkmal zur Wohnumfeldverbesserung<br />
in der Innenstadt und in Klostersande angeführt.
- A22 -<br />
Abb. A21 Wichtigste Merkmale im Wohnumfeld<br />
Gute<br />
Nachbarschaft<br />
Grünanlagen<br />
Sauberkeit<br />
Ruhe allg.<br />
Allg. Sicherheit<br />
Stellplätze<br />
Lärmbelästigung<br />
durch Verkehr<br />
Einkaufsmöglich -<br />
keiten<br />
* Feldbesetzung gering<br />
Gesamt<br />
39 %<br />
34 %<br />
34 %<br />
27 %<br />
21 %<br />
21 %<br />
12 %<br />
11 %<br />
ST<br />
<strong>Hainholz</strong><br />
40 %<br />
24 %<br />
63 %<br />
22 %<br />
24 %<br />
21 %<br />
8 %<br />
3 %<br />
Mehrfachantworten waren möglich<br />
SG<br />
<strong>Hainholz</strong>*<br />
20 %<br />
12 %<br />
48 %<br />
8 %<br />
12 %<br />
4 %<br />
4 %<br />
4 %<br />
ST<br />
Innenstadt<br />
26 %<br />
15 %<br />
19 %<br />
25 %<br />
21 %<br />
17 %<br />
13 %<br />
19 %<br />
ST<br />
Klostersande<br />
42 %<br />
45 %<br />
36 %<br />
26 %<br />
24 %<br />
22 %<br />
18 %<br />
9 %<br />
SG<br />
Kloster-<br />
Sande*<br />
12 %<br />
24 %<br />
18 %<br />
18 %<br />
18 %<br />
6 %<br />
6 %<br />
-<br />
ST<br />
Langelohe<br />
36 %<br />
36 %<br />
36 %<br />
21 %<br />
18 %<br />
11 %<br />
11 %<br />
ST<br />
Langenmoor/Kaltenweide<br />
Tabelle A2: Wichtigste Wohnumfeldmerkmale nach Haushaltstypen<br />
Gesamt<br />
36 %<br />
49 %<br />
43 %<br />
29 %<br />
29 %<br />
18 %<br />
22 %<br />
8 %<br />
14 %<br />
Anteil der Nennungen an den Haushalten, die<br />
die Frage beantworteten (in Prozent)<br />
Rentner-<br />
haushalte<br />
Haushalte<br />
mit<br />
Kindern<br />
Single-<br />
haushalte<br />
(
Haushalte mit<br />
Kindern legen besonderen<br />
Wert auf<br />
gute Nachbarschaft<br />
- A23 -<br />
Mit überdurchschnittlichen 48 % legen die Haushalte mit<br />
Kindern besonders großen Wert auf ein harmonisches<br />
Nachbarschaftsverhältnis (vgl. Tab. 3). Darüber hinaus<br />
sind ihnen Grünanlagen und die Sauberkeit des Wohnumfelds<br />
wichtig. Ähnliche Ansprüche an das Wohnumfeld<br />
haben auch die Seniorenhaushalte, wobei diese<br />
zusätzlichen Stellenwert auf Einkaufsmöglichkeiten und<br />
ein Umfeld ohne Verkehrslärm legen (vgl. Tab. A2).<br />
Abb. 22 „Welche Verbesserungen würden Sie sich für Ihr<br />
Wohnumfeld wünschen?“<br />
Mehr Sauberkeit<br />
Grünanlagen<br />
Stellplätze<br />
Besseres Miteinander/<br />
Hilfsbereitschaft<br />
Verkehrsberuhigung/<br />
weniger Verkehr<br />
Weniger Lärm<br />
Verbesserung der<br />
Müllentsorgung<br />
Kinder-/Jugendangebote<br />
Bewohner<br />
wünschen sich ein<br />
sauberes<br />
Wohnumfeld<br />
7<br />
8<br />
9<br />
0 5 10 15 20<br />
Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />
11<br />
11<br />
14<br />
14<br />
16<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Der am häufigsten genannte Wunsch zur Verbesserung<br />
des Wohnumfeldes ist die Verbesserung der Sauberkeit.<br />
So wünschen sich 16 % der Befragten ein saubereres<br />
Wohnumfeld. Auch die Verbesserung der Grünanlagen<br />
und die Bereitstellung weiterer Stellplätze sind häufige<br />
Wünsche (vgl. Abb. A22).
A.4.3 Bewertung der Infrastruktur<br />
Hohe Zufriedenheit<br />
mit den Schulen<br />
Geringe Zufriedenheit<br />
mit Jugend- und<br />
Mietertreffs<br />
- A24 -<br />
Die Mieter wurden gebeten, eine Bewertung einzelner<br />
Infrastrukturmerkmale ihrer <strong>Stadt</strong>teile vorzunehmen.<br />
Dabei stellt sich heraus, dass die höchste Zufriedenheit<br />
bei der Bewertung der Schulen und Kinderhorte vorliegt<br />
(>90 % Zufriedenheit). Auch mit den Busanbindungen,<br />
der Versorgung mit weiterführenden Schulen und der<br />
medizinischen Versorgung besteht eine vergleichsweise<br />
hohe Zufriedenheit (>84 % Zufriedenheit).<br />
Eine hohe Unzufriedenheit liegt dagegen mit Angeboten<br />
an spezielle Nutzergruppen vor, darunter Mietertreffs<br />
und Jugendtreffs. In die schlechte Beurteilung der Mieter<br />
ist dabei jedoch vermutlich das Fehlen dieser Angebote<br />
in ihrem <strong>Stadt</strong>teil eingeflossen.<br />
Einen Überblick über die Zufriedenheit mit den abgefragten<br />
Infrastrukturmerkmalen gibt Tabelle A3.
Hoher Stellenwert<br />
von Einkaufsmöglichkeiten<br />
- A25 -<br />
Tabelle A3: „Wie zufrieden ist ihr Haushalt mit den folgenden Einrichtungen<br />
im Wohnumfeld?“<br />
Spielplätze/<br />
Angebot für Kleinkinder<br />
Jugendtreff/<br />
Angebot für Jugendliche<br />
Seniorentreff/Angebote für<br />
ältere Menschen<br />
Mietertreff/<br />
Nachbarschaftshaus<br />
Gesamt <strong>Hainholz</strong><br />
Innenstadt<br />
Klostersande <br />
Langelohe<br />
Lang./<br />
Kalt.<br />
Anteil zufriedener und sehr zufriedener Mieter in %<br />
Auf die Frage nach den drei wichtigsten Einrichtungen<br />
im Wohnumfeld wiesen 77 % der Befragten auf den hohen<br />
Stellenwert von Einkaufsmöglichkeiten hin. Darüber<br />
hinaus sind den Mietern die medizinische Versorgung im<br />
Wohnumfeld und die ÖPNV-Verbindungen besonders<br />
wichtig (vgl. Abb. A23).<br />
Sand./<br />
Flam.<br />
74 73 79 68 72 71 84<br />
52 50 36* 51 80* 41* 60<br />
64 48 79* 65 56* 55 73<br />
47 54* 53* 40* 14* 45* 52*<br />
Medizinische Versorgung 85 81 98 82 84 88 82<br />
Angebot an kulturellen<br />
Einrichtungen 64 41 78 76 69* 59 60<br />
Restaurants/Kneipen 77 66 94 79 81 65 81<br />
Angebot an Sportstätten 79 83 73 70 90 87 72<br />
Kindergarten/-hort 92 94 90 89 88* 90 98<br />
Grundschule 94 88 84 96 100* 96 96<br />
Versorgung mit weiterführenden<br />
Schulen<br />
87 90 88 82 90* 91 84<br />
Einkaufsmöglichkeiten 80 87 92 73 61 97 67<br />
Nahverkehrsanbindung<br />
Bus<br />
87 83 92 86 84 97 84<br />
Park-/Stellplätze 70 87 74 54 46 70 76<br />
* Feldbesetzung gering<br />
© GEWOS
- A26 -<br />
Abb. A23 „Welches sind die wichtigsten Einrichtungen<br />
im Wohnumfeld?“<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Ärzt/ med. Versorgung<br />
Bus-/ Bahnverbindungen<br />
Schulen<br />
Stellplätze<br />
Spiel-/ Sportanlagen<br />
Kindergärten<br />
Grünanlagen<br />
Kultur/ Freizeit<br />
Gastronomie<br />
Verkehrsanbindung/ Autobahn<br />
Schwimm bad/ Sportstätten<br />
Anmerkung:<br />
Mehrfachantworten waren möglich<br />
A.5 Umzugsmotivation<br />
A.5.1 Umzugsabsichten<br />
Mehr als ein Drittel<br />
denkt an Umzug<br />
Erhöhte Fluktuation<br />
in <strong>Hainholz</strong> und<br />
Langelohe absehbar<br />
1<br />
4<br />
6<br />
7<br />
8<br />
8<br />
9<br />
13<br />
18<br />
28<br />
34<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
in Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />
77<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Insgesamt denken 34 % der befragten Haushalten an<br />
einen Auszug aus ihrer derzeitigen Wohnung. 9 % der<br />
Mieter planen bereits innerhalb der kommenden zwölf<br />
Monate einen Umzug, weitere 12 % innerhalb der<br />
nächsten drei Jahre.<br />
Eine erhöhte Fluktuation ist unter anderem in den Beständen<br />
in <strong>Hainholz</strong>, Langelohe sowie Klostersande zu<br />
erwarten (vgl. Abb. A25).
- A27 -<br />
Abb. A24 „Beabsichtigen Sie einen Auszug aus ihrer jetzigen<br />
Wohnung und wenn ja, in welchem Zeitraum?“<br />
ja, innerhalb von<br />
drei Jahren<br />
12%<br />
ja, innerhalb von<br />
12 Monaten<br />
9%<br />
ja, langfristig<br />
13%<br />
nein<br />
66%<br />
Abb. A25 Umzugsabsichten vs. Zufriedenheit mit <strong>Stadt</strong>teil<br />
Anteil der mit dem <strong>Stadt</strong>teil zufriedenen Mieter<br />
Gesamtstadt: 83 %<br />
b<br />
a<br />
a b<br />
a c<br />
a<br />
a<br />
b<br />
d<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
Anteil der auszugswilligen Mieter<br />
Gesamtstadt: 34 %<br />
a<br />
b<br />
b c<br />
a c<br />
b<br />
b<br />
c<br />
d<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
A.5.2 Umzugsgründe<br />
Falsche Wohnungsgröße<br />
häufigster<br />
Umzugsgrund<br />
- A28 -<br />
Der häufigste Umzugsgrund ist die zu kleine bzw. zu<br />
große Wohnung, die 38 % der umzugswilligen Haushalte<br />
benannten. Des weiteren benannten 28 % ihre Unzufriedenheit<br />
mit dem Wohnumfeld als Umzugsgrund (vgl.<br />
Abb. A26). Im <strong>Stadt</strong>teil <strong>Hainholz</strong> sind die Unzufriedenheit<br />
mit dem Wohnumfeld und das negative <strong>Stadt</strong>teilimage<br />
die am häufigsten genannte Umzugsgrund. In Langelohe<br />
ist dagegen die Unzufriedenheit mit der Wohnung der<br />
häufigst genannte Grund, gefolgt von der Unzufriedenheit<br />
mit dem Wohnumfeld und der Wohnungsgröße. Im<br />
Schwerpunktgebiet Klostersande begründet sich der<br />
Umzugswunsch zumeist in der Unzufriedenheit mit der<br />
Wohnung, wogegen des Wohnumfeld nur von wenigen<br />
Mietern als Grund benannt wurde.<br />
Abb. A26 „Welche Gründe gibt es für Ihren<br />
geplanten Umzug?“<br />
Wohnung zu groß/ zu klein<br />
Unzufriedenheit mit dem Wohnumfeld<br />
Unzufriedenheit mit der Wohnung<br />
Veränderung der Haushaltsgröße<br />
Wohnung zu teuer<br />
Arbeitsplatzwechsel<br />
Ruf des <strong>Stadt</strong>teil zu schlecht<br />
Erw erb Eigenheim/Eigentumsw hg<br />
Ausbildung/Studium<br />
2<br />
11<br />
13<br />
13<br />
18<br />
19<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />
in Prozent aller Befragten, die einen Umzugsgrund nannten<br />
27<br />
28<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
38<br />
© GEWOS
A.5.3 Umzugsziele<br />
<strong>Stadt</strong>teilverbundenheit<br />
insbesondere in<br />
Langenmoor/<br />
Kaltenweide und in<br />
der Innenstadt<br />
- A29 -<br />
37 % aller umzugswilligen Befragten können sich bei<br />
einem Umzug einen Verbleib im eigenen <strong>Stadt</strong>teil vorstellen.<br />
Insbesondere die Mieter in Langenmoor/<br />
Kaltenweide fühlen sich mit ihrem <strong>Stadt</strong>teil verbunden<br />
(46 % Verbleib im <strong>Stadt</strong>teil). Auch die Mieter in der Innenstadt<br />
würden zu 45 % im <strong>Stadt</strong>teil verbleiben. Dagegen<br />
können sich deutlich weniger umzugswillige Haushalte<br />
in <strong>Hainholz</strong> (24 %) und in Langelohe (29 %) bei<br />
Umzug einen Verbleib im <strong>Stadt</strong>teil vorstellen.<br />
Abb. A27 „Wohin würden Sie gerne ziehen?“ *<br />
Innerhalb des <strong>Stadt</strong>teils<br />
An dere r <strong>Stadt</strong>te il<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
Anderer Ort Schleswig-<br />
Holstein<br />
Anderes Bundesland /<br />
Aus land<br />
Verbleib in <strong>Elmshorn</strong><br />
* Mehrfachantworten möglich<br />
Innenstadt beliebtes<br />
Umzugsziel<br />
17<br />
20<br />
37<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />
47<br />
77<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
47 % der Umzugswilligen gaben an, in einen anderen<br />
<strong>Stadt</strong>teil ziehen zu wollen. Knapp die Hälfte dieser Befragten<br />
bevorzugt dabei die Innenstadt. Unter diesen<br />
Befragten befinden sich bis auf Ausnahme der Rentnerhaushalte<br />
alle Haushaltstypen. Weitere Umzugsziele<br />
liegen am <strong>Stadt</strong>rand (u. a. Lieth, Sibirien). Sie werden<br />
vor allem von Haushalten mit Kindern bevorzugt. Insgesamt<br />
wollen 77 % der Umzugswilligen in <strong>Elmshorn</strong> wohnen<br />
bleiben.
Junge Singles zieht<br />
es nach Hamburg<br />
- A30 -<br />
A.5.4 Bei Umzug bevorzugte Wohnform<br />
Mietwohnungen bei<br />
Umzug präferiert<br />
Von den 20 % der umzugswilligen Befragten, die<br />
Schleswig-Holstein als Umzugsziel angaben, zieht es<br />
zahlreiche Befragte in die Umlandgemeinden von <strong>Elmshorn</strong><br />
bzw. schlicht „aufs Land“. Bei einem Umzug in ein<br />
anderes Bundesland wurde zumeist Hamburg als Umzugsziel<br />
angegeben, insbesondere von den jüngeren<br />
Singles.<br />
Unter den umzugswilligen Haushalten ist das Wohnen<br />
zur Miete bei weitem die bevorzugte Wohnform (74 %).<br />
Ins Eigentum zieht es 17 % der Umzugswilligen, zumeist<br />
Haushalte mit Kindern (28 %). Rund 79 % dieser Haushalte<br />
bevorzugen dabei das Eigenheim, während 21 %<br />
eine Eigentumswohnung kaufen würden. Die Eigentumswohnung<br />
wird von den Mehrpersonenhaushalten<br />
ohne Kindern am ehesten geschätzt. Von diesen würden<br />
37 % bei einem Umzug eine Eigentumswohnung dem<br />
Eigenheim vorziehen.<br />
Abb. A28 „Welche Wohnung würden Sie nach Ihrem<br />
Umzug beziehen?“<br />
Altengerechtes Wohnen<br />
Eigentum<br />
17%<br />
8 %<br />
Sonstiges<br />
1 %<br />
74 %<br />
Mietwohnung<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
33 % der Rentnerhaushalte<br />
erwägen<br />
Umzug in altengerechtes<br />
Wohnen<br />
Wohnen zur Miete<br />
von Singles bevorzugt<br />
- A31 -<br />
Bei den Rentnerhaushalten ist die Mietwohnung ebenfalls<br />
die bevorzugte Wohnform (61 %). 33 % der umzugswilligen<br />
Rentnerhaushalte können sich einen Umzug<br />
ins altengerechte Wohnen vorstellen. Weitere 6 %<br />
der Rentnerhaushalte würden bei einem Umzug gerne<br />
Wohneigentum erwerben.<br />
Besonders beliebt ist das Wohnen zur Miete bei Singlehaushalten<br />
(89 %). Während die jungen Singles unter 30<br />
Jahren noch zu 95 % in eine andere Mietwohnung umziehen<br />
würden, sind es bei den 30- bis 44-jährigen Singles<br />
nur noch 89 % und bei den über 44-jährigen Singles<br />
85 %.
A.6 Wohnpräferenzen<br />
- A32 -<br />
A.6.1 Ausschlaggebende Merkmale bei der Wohnungswahl<br />
Miethöhe<br />
ausschlaggebend<br />
bei Wohnungswahl<br />
Die <strong>Elmshorn</strong>er Haushalte wurden nach den ausschlaggebenden<br />
Kriterien bei der Wahl ihrer jetzigen Wohnung<br />
befragt. Dabei ergab sich, dass die Miethöhe den größten<br />
Einfluss auf die Mietentscheidung hat. 58 % der Befragten<br />
benannten speziell dieses Merkmal bei der<br />
Wohnungswahl als ausschlaggebend (vgl. Abb. A29).<br />
Abb. A29 „Was war bei der Wahl ihrer jetzigen Wohnung<br />
ausschlaggebend?“ *<br />
Miete<br />
Wohnungsgröße<br />
Lage in dies em <strong>Stadt</strong>teil<br />
Lage in Elms horn<br />
Verm ieter<br />
Nähe zu Familie/<br />
Freunden<br />
Ausstattung<br />
* Mehrfachantworten möglich<br />
<strong>Stadt</strong>teillage vor<br />
allem bei Mietern<br />
der Innenstadt<br />
ausschlaggebend<br />
21<br />
30<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />
36<br />
40<br />
48<br />
53<br />
58<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Die Lage im <strong>Stadt</strong>teil war für 53 % der Befragten mit<br />
ausschlaggebend bei der Wahl ihrer Wohnung. Insbesondere<br />
für die Befragten in der Innenstadt (69 %) war<br />
der <strong>Stadt</strong>teil ausschlaggebend bei der Wohnungswahl.<br />
Bei den Mietern in <strong>Hainholz</strong> war der <strong>Stadt</strong>teil dagegen<br />
nur für 18 % mit ausschlaggebend.
- A33 -<br />
A.6.2 Gewünschte Ausstattungsmerkmale<br />
Wohnungen mit<br />
Balkon und Vollbad<br />
gewünscht<br />
Singles achten<br />
besonders auf<br />
Balkon ...<br />
... und auf Vollbad/<br />
Badewanne<br />
Im Rahmen einer offenen Frage wurden die <strong>Elmshorn</strong>er<br />
Haushalte gefragt, welche Ausstattungsmerkmale ihre<br />
Wohnung im Fall eines hypothetischen Umzugs auf jeden<br />
Fall haben sollten. Dabei zeigte sich, dass die Mieter<br />
insbesondere auf das Vorhandensein eines Balkons<br />
(39 % der befragten Haushalte) und eines Vollbads bzw.<br />
einer Badewanne (35 %) wert legen (vgl. Abb. A30).<br />
Auf einen Balkon achten vor allem die Singlehaushalte<br />
sowie die Mehrpersonenhaushalte im erwerbsfähigen<br />
Alter ohne Kinder (50 %). Dagegen ist lediglich für 29 %<br />
der Rentnerhaushalte der Balkon ein wichtiges Wohnungsmerkmal.<br />
Das Vollbad bzw. die Badewanne ist ebenfalls sehr<br />
wichtig für die Singlehaushalte (45 %). Von den Rentnerhaushalten<br />
ist dieses Merkmal dagegen weniger entscheidend<br />
(29 %).<br />
Abb. A30 „Welche Ausstattungsmerkmale sollte Ihre<br />
Wohnung auf jeden Fall besitzen?“<br />
Balkon<br />
Vollbad/ Badewanne<br />
Einbauküche<br />
Dusche/Badewanne<br />
getrennt<br />
Terrasse<br />
Große Küche<br />
13<br />
17<br />
19<br />
0 10 20 30 40 50<br />
In Prozent aller Befragten, die diese Frage beantwortet haben<br />
29<br />
35<br />
39<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS
Große Küchen für<br />
Familien und<br />
Singles<br />
A.6.3 Bevorzugte Wohnform<br />
Miete die bevorzugte<br />
Wohnform<br />
- A34 -<br />
Eine Einbauküche wird von allen Haushaltstypen in gleichem<br />
Maße als wichtiges Ausstattungsmerkmal bezeichnet.<br />
Auf eine große Küche legen vor allem Haushalte<br />
mit Kindern und junge Singlehaushalte besonderen<br />
Wert.<br />
Rund drei Viertel aller befragten Haushalte bevorzugt als<br />
Wohnform das Wohnen zur Miete. 53 % der Mieter würden<br />
gern auch weiterhin in ihrer jetzigen Mietwohnung<br />
wohnen bleiben. Bei den Rentnerhaushalten sind es<br />
sogar mehr als drei Viertel aller Haushalte. Jedoch lediglich<br />
34 % der Singlehaushalte und der Haushalte mit<br />
Kindern wünschen sich einen Verbleib in ihrer jetzigen<br />
Wohnung.<br />
Abb. A31 „In welcher Art Wohnung<br />
würden Sie gerne wohnen?“<br />
In meiner jetzigen<br />
Mietwohnung<br />
Generell zur Miete<br />
Generell im eigenen<br />
Haus<br />
Generell in einer<br />
Eigentumswohnung<br />
In meiner jetzigen<br />
Mietwohnung, die ich<br />
gerne kaufen würde<br />
Singles und<br />
Familien zieht es ins<br />
Wohneigentum<br />
2<br />
6<br />
20<br />
19<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Prozent aller Befragten, die eine Antw ort auf diese Frage gegeben haben<br />
53<br />
Beratung<br />
Planung<br />
Forschung<br />
GEWOS<br />
© GEWOS<br />
Ein Viertel der Befragten bevorzugt dagegen das Wohneigentum.<br />
Insbesondere unter den Haushalten mit Kindern<br />
(42 %) und den Singlehaushalten (35 %) ist ein<br />
hoher Anteil, der gerne im Wohneigentum wohnen würde.<br />
Präferiert wird dabei das eigene Haus. 87 % der
- A35 -<br />
A.6.4 Verbleib in der Wohnung im Alter<br />
77 % der Rentnerhaushalte<br />
können<br />
sich Verbleib in der<br />
Wohnung vorstellen<br />
Insbesondere in<br />
Sandberg/Flamweg<br />
und in der Innenstadt<br />
Verbleib wahrscheinlich<br />
Verbleib oftmals<br />
aufgrund des fehlenden<br />
Aufzugs<br />
nicht möglich<br />
Haushalte mit Kindern würden lieber in das eigene Haus<br />
ziehen, lediglich 13 % in eine Eigentumswohnung. Bei<br />
den Singlehaushalten würden dagegen 27 % eine Eigentumswohnung<br />
erwerben. Bei den Rentnerhaushalten<br />
beträgt der Anteil derjenigen, die eine Eigentumswohnung<br />
einem Eigenheim vorziehen würden, 28 %.<br />
51 % aller befragten Haushalte können sich einen<br />
Verbleib in ihrer jetzigen Wohnung im Alter vorstellen.<br />
Bei den befragten Rentnerhaushalten ist der Anteil mit<br />
77 % nachvollziehbar wesentlich höher.<br />
Eine ausschließliche Betrachtung der Rentnerhaushalte<br />
nach <strong>Stadt</strong>teilen ergibt, dass sich insbesondere die<br />
Rentner in Sandberg/Flamweg (91 %) und in der Innenstadt<br />
(84 %) einen Verbleib in ihren Wohnungen vorstellen<br />
können. Deutlich unterdurchschnittlich fällt dagegen<br />
der Anteil der Rentnerhaushalte, die im <strong>Stadt</strong>teil verbleiben<br />
würden, in Klostersande (50 %) und in <strong>Hainholz</strong><br />
(69 %) aus.<br />
Als Gründe dafür, dass sich die Rentnerhaushalte einen<br />
Verbleib in der Wohnung nicht vorstellen können, wurden<br />
vorwiegend die zu überwindenden Treppen bzw. der<br />
fehlende Aufzug genannt. Einige Haushalte wiesen auch<br />
auf die nicht altengerechte Wohnungsausstattung hin.<br />
Andere Gründe, wie beispielsweise eine unzureichende<br />
Infrastruktur (Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten) oder eine<br />
schlechte Verkehrsanbindung werden nicht genannt,<br />
obwohl einige Mieter diese bei der Beurteilung der <strong>Stadt</strong>teile<br />
bemängelten.
Anhang B<br />
Methodische Grundlagen des<br />
Wohnraumversorgungskonzeptes <strong>Elmshorn</strong>
- B1 -<br />
B Methodische Grundlagen des Wohnraumversorgungskonzeptes<br />
<strong>Elmshorn</strong><br />
B.1 Grundsätzliche Annahmen<br />
Im Folgenden wird das grundsätzliche Vorgehen der<br />
einzelnen methodischen Teilschritte erläutert.<br />
Datengrundlage Für die Erarbeitung der Situationsanalyse und der Wohnungsmarktprognose<br />
hat GEWOS neben eigenen Datenbeständen<br />
auf Datengrundlagen<br />
Wohnungsmarktrelevante<br />
Größen<br />
Wohneinheiten auf<br />
der Angebotsseite<br />
• der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
• des Landes Schleswig-Hostein<br />
• des Landkreises Pinneberg<br />
• der beteiligten Wohnungsunternehmen<br />
• der Agentur für Arbeit<br />
• sowie auf Auswertungen von Presse- und Internetrecherchen<br />
zurückgegriffen. In <strong>Elmshorn</strong> und ausgewählten Umlandgemeinden<br />
wurden zudem Befragungen von Experten<br />
zum lokalen Wohnungsmarkt durchgeführt.<br />
Die zur Verfügung gestellten Daten wurden aufbereitet<br />
und aufeinander abgestimmt. So wurden für eine Wohnungsmarktanalyse<br />
die amtlichen Statistiken um die Akteure<br />
und Wohneinheiten bereinigt, die nicht dem aktiven<br />
Wohnungsmarktgeschehen zuzurechnen sind. Hierzu<br />
zählen zum Beispiel Untermieter auf der einen Seite<br />
und Wohnungen in Wohnheimen auf der anderen Seite.<br />
Diese Abgrenzung dient dazu, das Marktgeschehen<br />
quantitativ abzubilden. GEWOS hat daher die Kenngrößen<br />
„wohnungsmarktrelevantes Angebot“ und „wohnungsmarktrelevanter<br />
Nachfrage“ berechnet.<br />
Im vorliegenden Gutachten bilden Wohneinheiten das<br />
Angebot. Damit sind sowohl Wohnungen in Mehrfamilienhäusern<br />
als auch in Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
gemeint.
Wohnungsmarktrelevantes<br />
Angebot<br />
Wohnungsmarktrelevante<br />
Nachfrage<br />
gegliedert ...<br />
... nach<br />
Bevölkerung ...<br />
- B2 -<br />
Zur Ermittlung des tatsächlich dem Wohnungsmarkt zur<br />
Verfügung stehenden wohnungsmarktrelevanten Angebotes<br />
wurde der amtliche Wohnungsbestand zunächst<br />
um Wohneinheiten in reinen Wohnheimen sowie Behelfsunterkünften<br />
reduziert. Zusätzlich erfolgte eine Bereinigung<br />
um Wohneinheiten, die nur als Freizeitwohnungen<br />
genutzt werden. Weiterhin werden von GEWOS<br />
die Abgänge berücksichtigt, die beispielsweise durch<br />
Wohnraumzusammenlegung oder Umnutzung von<br />
Wohn- in Gewerberäume entstehen.<br />
Um einen funktionierenden Wohnungsmarkt zu gewährleisten,<br />
auf dem die Haushalte nach ihren Präferenzen<br />
umziehen können, ist mengenmäßig eine Fluktuationsreserve<br />
zu berücksichtigen. Von Wohnungsunternehmen<br />
und Investoren wird diese mit einer möglichst geringen<br />
Größe angesetzt, da eine leere Wohnung immer<br />
auch Erlösausfall bedeutet. Aus Sicht der Nachfrager<br />
bedeutet eine möglichst hohe Quote die verbesserte<br />
Möglichkeit, eigene Umzugspläne zu verwirklichen. Die<br />
Angaben zur Fluktuationsreserve schwanken in der Regel<br />
zwischen 1 % und 3 %. GEWOS geht von einer<br />
Quote von 2 % aus.<br />
Für die Bestimmung der tatsächlich am Markt wirksam<br />
werdenden Nachfrage muss die Anzahl der wohnungsmarktrelevanten<br />
Haushalte ermittelt werden, da die<br />
Nachfrager keine Personen, sondern Haushalte sind.<br />
Bevölkerung und Haushalte entwickeln sich nicht<br />
zwangsläufig parallel.<br />
Zunächst wurde dazu die wohnungsmarktrelevante Bevölkerung<br />
aus der Einwohnermeldestatistik berechnet.<br />
Hierfür wurden aus der Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung<br />
die Personen, die zur Untermiete und diejenigen,<br />
die in Wohnheimen oder Anstalten leben, heraus<br />
gerechnet. Personen, die ihren Nebenwohnsitz in der<br />
Untersuchungsregion haben, wurden der wohnungsmarktrelevanten<br />
Bevölkerung zugerechnet.
- B3 -<br />
Die Angaben zu den Personen mit Nebenwohnsitz beruhen<br />
auf Angaben der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong>. Soweit Daten<br />
nicht unmittelbar aus der amtlichen Statistik entnommen<br />
werden konnten, wurden Schätzwerte angesetzt.<br />
... und Haushalten Aus der berechneten wohnungsmarktrelevanten Bevölkerung<br />
wurden anschließend die wohnungsmarktrelevanten<br />
Haushalte ermittelt. Dies erfolgte mit Hilfe von alters-<br />
und geschlechtsbezogenen Haushaltsmitgliederquoten.<br />
Durchschnittliche<br />
Haushaltsgröße<br />
B.2 Situationsanalyse <strong>Elmshorn</strong> 2004<br />
Haushaltsbefragung<br />
Auswertung der<br />
Wohnungsbestandsdateien<br />
Aus der ermittelten Zahl der wohnungsmarktrelevanten<br />
Bevölkerung sowie der wohnungsmarktrelevanten<br />
Haushalte hat GEWOS die durchschnittliche Haushaltsgröße<br />
berechnet. Diese fällt höher aus als die allgemein<br />
veröffentlichten Daten. Dies liegt an der Verwendung der<br />
wohnungsmarktrelevanten Nachfrage. Durch die angesprochene<br />
Herausrechnung der Untermieter und der<br />
Wohnheimbevölkerung erhöht sich die durchschnittliche<br />
Haushaltsgröße, da diese Bevölkerungsgruppen tendenziell<br />
eher kleine Haushalte bilden.<br />
Die zunehmende Differenzierung von Haushaltsgruppen<br />
führt zur Ausdifferenzierung der Wohnwünsche. Darüber<br />
hinaus steigen die Ansprüche an die Qualität des Wohnraums<br />
und des Wohnumfeldes. Dieses macht eine Betrachtung<br />
von Zielgruppen unumgänglich. Unter Einbeziehung<br />
der Wohnungswirtschaft wurde eine Haushaltsbefragung<br />
von 3.724 Haushalten durchgeführt. Die Ergebnisse<br />
und die Methoden sind im Anhang A dokumentiert.<br />
Neben der Haushaltsbefragung hat GEWOS in Kooperation<br />
mit der Wohnungswirtschaft eine Auswertung der<br />
Wohnungsbestandsdateien durchgeführt. Die Auswertung<br />
liefert folgende Ergebnisse<br />
• Struktur und Höhe der Mieten<br />
• Nachfragestruktur der Mietinteressenten<br />
• Einschätzung der künftigen Nachfrage
Stromzähleranalyse<br />
und Straßenschlüssel<br />
B.3 <strong>Elmshorn</strong> <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />
Bevölkerungs-/<br />
Haushaltsprognose<br />
bis <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong><br />
... für drei Prognosevarianten<br />
Wanderungen als<br />
Variationsfaktor<br />
Gemeinsame<br />
Annahmen für die<br />
Bevölkerungsprognose...<br />
- B4 -<br />
Da keine kleinräumigen Daten zum Wohnungsbestand<br />
vorlagen, wurde eine Analyse der Zähler der <strong>Stadt</strong>werke<br />
<strong>Elmshorn</strong> durchgeführt. Der gewerbliche Bestand wurde<br />
dabei aus den Daten herausgerechnet. Die Zuordnung<br />
der Straßen zu den <strong>Stadt</strong>teilen erfolgte über einen von<br />
GEWOS erstellten Straßenschlüssel.<br />
In der zweiten Stufe der Untersuchung erfolgte eine<br />
Prognose des zukünftigen Bedarfs. Zur Ermittlung des<br />
zukünftigen Bedarfs hat GEWOS auf Basis von<br />
• aktuellen Daten<br />
• ergänzenden Recherchen<br />
• Expertengesprächen<br />
zu den Themenkomplexen Wirtschaft und Wanderungen<br />
eine Bevölkerungsprognose für <strong>Elmshorn</strong> erarbeitet.<br />
Darauf aufbauend wurden die wohnungsmarktrelevanten<br />
Haushalte für die Jahre <strong>2015</strong>/<strong>2030</strong> prognostiziert.<br />
Da eine Prognose nicht punktgenau die Zukunft vorhersagen<br />
kann, wurde die Bevölkerungs- und die Haushaltsprognose<br />
für drei verschiedene Prognosevarianten<br />
vorgenommen. Dadurch entsteht im Ergebnis ein Vorhersagekorridor,<br />
in dem sich die tatsächliche Entwicklung<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit abspielen wird. Die<br />
Basisvariante ist dabei die von GEWOS zurzeit als am<br />
wahrscheinlichsten angesehene Entwicklung.<br />
Die drei Prognosevarianten unterscheiden sich hinsichtlich<br />
der Annahmen zur Höhe des Wanderungssaldos, da<br />
dieser für die Entwicklung der Bevölkerungszahl und der<br />
Anzahl der Haushalte maßgeblich verantwortlich ist. Zur<br />
Stützung der Prognose hat GEWOS Vergleichsstudien<br />
wie die des IFS herangezogen.<br />
Den drei Prognosevarianten liegen folgende gemeinsame<br />
Annahmen zugrunde: Die Geburtenziffern, berechnet<br />
als Durchschnitt der Jahre 1995 bis 2003, bleiben im<br />
Prognosezeitraum konstant. Die altersspezifische Über-
... und für die Haushaltsprognose<br />
Sektorale<br />
Differenzierung<br />
Wohnungsbedarf<br />
versus Angebotspotenzial<br />
- B5 -<br />
lebenswahrscheinlichkeit steigt an, jedoch in geringerem<br />
Maße als in den letzten Jahren.<br />
Die Grundlage für die Ermittlung der Haushalte bilden<br />
die altersspezifischen Haushaltsmitgliederquoten.<br />
GEWOS geht davon aus, dass es auch zukünftig zu einer<br />
Verkleinerung der durchschnittlichen Haushaltsgröße<br />
kommt, allerdings mit einer geringeren Dynamik als<br />
in der Vergangenheit. Verantwortlich hierfür ist u. a. die<br />
sich ändernde altersstrukturelle Zusammensetzung der<br />
Bevölkerung und der Anstieg der Lebenswahrscheinlichkeit.<br />
Die Ergebnisse der Situationsanalyse sowie der Prognose<br />
des Wohnungsbedarfs bis zum Jahr <strong>2015</strong> wurden<br />
anschließend für die einzelnen sektoralen Teilmärkte differenziert.<br />
Dabei erfolgte auf Basis von sekundärstatistischen<br />
Angaben mit Hilfe eines mathematischen Modells<br />
eine Aufteilung auf die einzelnen Marktsegmente:<br />
• Ein- und Zweifamilienhäuser/Mehrfamilienhäuser<br />
• Miete und Eigentum<br />
Die Differenzierung des Marktes ist insbesondere deswegen<br />
wichtig, weil nicht alle Teilmärkte gleichermaßen<br />
von den Marktentwicklungen betroffen sind. Wie die<br />
Struktur der Fertigstellungen der vergangenen Jahre mit<br />
der Dominanz von Eigenheimen zeigt, ändern sich -<br />
auch beeinflusst durch staatliche Förderungen - die Präferenzen<br />
der Haushalte. Andererseits findet heute nicht<br />
mehr jede Wohnung - insbesondere im Geschosswohnungsbau<br />
- einen Nachfrager.<br />
Um den konkreten Handlungsbedarf für die <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
aufzuzeigen, hat GEWOS den prognostizierten<br />
Wohnungsbedarf für das Jahr <strong>2015</strong> dem fortgeschriebenen<br />
Angebot an Wohnungen gegenübergestellt. Bei der<br />
Fortschreibung des Wohnungsbestandes in die Zukunft<br />
wurde wie schon bei der Ermittlung des aktuellen Wohnungsbestandes<br />
eine objekt- und baualterspezifische<br />
Abgangsquote angesetzt. Die Differenz aus Haushalten<br />
und Wohneinheiten wurde den von der <strong>Stadt</strong> <strong>Elmshorn</strong><br />
ermittelten Wohnbauflächen gegenübergestellt.