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PRESSEMITTEILUNG - Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis

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REGIERUNGSPRÄSIDIUM FREIBURG<br />

PRESSESTELLE<br />

<strong>PRESSEMITTEILUNG</strong> 13.12.2012<br />

Hochwasserrückhaltebecken Wolterdingen: Nun kann der<br />

Probestau kommen<br />

Regierungspräsidium plant Nasstest<br />

Nach der baulichen Fertigstellung des Hochwasserrückhaltebeckens und der<br />

Trockenabnahme steht dem Hochwasserrückhaltebecken Wolterdingen die erste<br />

Bewährungsprobe ins Haus – der Probestau. Schon im Winter 2012/2013 ist geplant,<br />

ein kleineres Hochwasser zu nutzen, um alle Anlagenteile gründlich zu<br />

testen. „Die im Einstaufall erforderlichen Betriebsabläufe haben wir in einer umfangreichen<br />

Betriebsvorschrift zusammengefasst, nach den „Trockenübungen“<br />

soll alles nun mit den Beteiligten in einem unkritischen Hochwasser erprobt werden.<br />

Danach ist die Anlage offiziell betriebsbereit. Sollte sich außerplanmäßig<br />

bereits zuvor ein „richtiges“ Hochwasser entwickeln, „stehen wir natürlich auch<br />

parat“ so Oliver Stenzel vom Regierungspräsidium Freiburg.<br />

Der Probestau erfolgt zwischen dem 21.12.2012 und dem 21.03.2013, wenn die<br />

Hochwasservorhersagezentrale des Landes eine ausreichende Wassermenge<br />

prognostiziert; d. h. einen maximalen Abfluss in der Breg von etwa 50 m³/s und<br />

vor allem eine Fülle der Hochwasserwelle von insgesamt mehr als 2,5 Mio. m³.<br />

Dann werden die Segmentwehre des Auslassbauwerks so geschlossen, dass<br />

nur noch ein niedriger Basisabfluss weiter fließt und das Becken zu mindestens<br />

¾ Höhe eingestaut wird. Nach einer kurzen Beobachtungsphase mit gleich bleibendem<br />

Wasserstand im Becken nutzt man die Entleerungsphase für Messungen<br />

und Kontrollen. Der Prozess vom Beginn des Einstaus bis zur vollständigen<br />

Entleerung nimmt etwa 4 bis 5 Tage in Anspruch.<br />

Dienstgebäude Kaiser-Joseph-Straße 167 · 79098 Freiburg i. Br. · Telefon 0761 208-0 · Telefax 0761 208-1066 · pressestelle@rpf.bwl.de<br />

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- 2 -<br />

Beim Probestau beteiligt ist vor allem die Stadt Donaueschingen mit der Feuer-<br />

wehr, die sich um die Straßensperrung und -sicherung, den Dammbalkenver-<br />

schluss an der Dammkrone und die Umleitungsbeschilderung kümmert. Mit un-<br />

terschiedlichen Ämtern ist das <strong>Landratsamt</strong> <strong>Schwarzwald</strong>-<strong>Baar</strong>-<strong>Kreis</strong> eingebun-<br />

den, das sich mit dem Amt für Wasser- und Bodenschutz beratend einbringt und<br />

mit der Pressestelle für die Öffentlichkeitsarbeit, mit dem Katastrophenschutz-<br />

amt, dem <strong>Kreis</strong>brandmeister, dem Forstamt, der Straßenmeisterei, dem Stra-<br />

ßenverkehrsamt (ÖPNV-Organisation) zur Unterstützung bereit steht. Der Pro-<br />

bestau erfordert auch die Sperrung der Landesstraße, die dann auch unter Was-<br />

ser geht. Nach dem Abstau überprüft ein Gutachter, ob Straße und Böschungen<br />

keinen Schaden erlitten haben. Erst danach kann sie wieder für den Verkehr<br />

freigegeben werden. Es ist mit einer Sperrung von 1-2 Wochen zu rechnen, die<br />

Umleitung wird ausgeschildert sein.<br />

Das Naturereignis Hochwasser lässt sich nicht vollständig beherrschen, es bleibt<br />

immer ein Restrisiko. Was aber gelingen kann, ist die Minimierung des Risikos<br />

durch Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes und der Optimierung<br />

der Vorsorge. Und hierbei ist das Hochwasserrückhaltebecken Wolterdingen in<br />

Verbindung mit den begleitenden Maßnahmen an Brigach, Breg und Donau der<br />

herausragende Baustein für das baden-württembergische Donaugebiet. Wenn in<br />

absehbarer Zukunft die letzten örtlichen Schutzmaßnahmen umgesetzt sind,<br />

kann ein 100-jährliches Hochwasser an der Oberen Donau bis Ulm ohne Schaden<br />

für Siedlungen abgepuffert und abgeleitet werden.<br />

gez. Joachim Müller-Bremberger


Anhang Technische Daten<br />

- 3 -<br />

3.1. Beckendaten<br />

Das HRB Wolterdingen / Breg ist ein gesteuertes Becken im Hauptschluss der Breg auf<br />

der Gemarkung Wolterdingen. In der Tabelle sind Kenndaten zum Becken zusammengefasst.<br />

Gewöhnlicher HW-Rückhalteraum IGHR 4,7 Mio. m³<br />

Vollstau ZV (Stauziel) 729,50 m+NN<br />

Stauhöhe (Messlatte am Auslassbauwerk) 16,33 m<br />

Gewöhnliche HW Fläche FV 70 ha<br />

Regelabgabe QR 75 m³/s<br />

Höhe Absperrbauwerk über Gründungssohle ca. 20,7 m<br />

Schutzgrad der Anlage T = 100 a<br />

Klassifizierung (nach DIN 19700) großes Becken<br />

Inbetriebnahme 2012<br />

Dauerstau Nein<br />

Die Zuflüsse zum HRB Wolterdingen / Breg können der folgenden Tabelle entnommen<br />

werden:<br />

Ereignis HQ5 HQ10 HQ20 HQ50 HQ100<br />

Beckenzufluss*<br />

[m³/s]<br />

92 112 130 155 173<br />

* Quelle: „Hochwassergefährdung an der baden-württembergischen Donau – hydrologische Berechnungen“,<br />

KIT<br />

Wesentliche Anlagenteile des HRB Wolterdingen / Breg sind der rd. 455 m lange Rückhaltedamm,<br />

das Auslassbauwerk mit 2 Betriebsauslässen und einem Ökodurchlass (3<br />

Segmentwehre: B x H = 4,0 m x 3,5 m) und die Hochwasserentlastungsanlage (2 Fischbauchklappen:<br />

B = 5,0 m). Hinzu kommen der Steuerpegel im Unterwasser am Schliefisteg<br />

und der Beckenpegel im Zulaufbereich des Auslassbauwerks, der Grobrechen vor<br />

der Hochwasserentlastungsanlage, der Kolksee, das Betriebsgebäude, die Unterhaltungs-<br />

und Ersatzwege und die Beschilderung und<br />

Abschrankungen der Umleitungsstrecke.

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