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Entnahme von Proben beim Wildschwein zur Untersuchung auf ...

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<strong>Entnahme</strong> <strong>von</strong> <strong>Proben</strong> <strong>beim</strong><br />

<strong>Wildschwein</strong> <strong>zur</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>auf</strong><br />

Trichinen<br />

Eine Anleitung für<br />

Jagdausübungsberechtigte<br />

(nach Vorlagen des LAVES und des Landkreises Uelzen)<br />

Landkreis Lüchow-Dannenberg,<br />

Veterinärwesen und Verbraucherschutz<br />

Dr. Birgit Mennerich-Bunge


Begriffsverwirrung<br />

• Schulung <strong>zur</strong> Trichinenprobenentnahme (FlHG)<br />

– Schulungsnachweis als Voraussetzung für die Übernahme einer<br />

amtlichen Aufgabe Schwarzwild<br />

• Berechtigung <strong>zur</strong> Trichinenprobenentnahme (FlHG)<br />

– Übertragung der amtlichen Aufgabe an geschulte Personen für<br />

ein bestimmtes Revier nach Antragstellung Schwarzwild:<br />

• Sachkundenachweis<br />

• Jagdausübungsberechtigung (für ein bestimmtes Revier)<br />

• „Kundiger Jäger“ (§ 4 Tier-LMHV)<br />

– kundig in Sachen Wildbrethygiene (allgemein)<br />

– nötig für Inverkehrbringen <strong>von</strong> Wild<br />

– über den Jagdschein ab 1987 automatisch bestätigt<br />

alles Wild


Heutiges Programm<br />

• Rechtsgrundlagen<br />

• Trichinen: Biologie, Infektionswege Krankheitserscheinungen,<br />

Vorkommen, Diagnostik<br />

• Aufbrechen <strong>von</strong> Schwarzwild und <strong>Entnahme</strong> der<br />

Trichinenproben<br />

• Kennzeichnung der Wildkörper und <strong>Proben</strong> sowie<br />

<strong>Proben</strong>versand<br />

• Ausfüllen des Wildursprungsscheines<br />

• Dokumentationspflichten und Verantwortlichkeiten<br />

des Jagdausübungsberechtigten<br />

• Schulung „kundiger Jäger“<br />

• Anmerkungen <strong>zur</strong> <strong>Wildschwein</strong>epest


Rechtsgrundlagen <strong>zur</strong><br />

Trichinenprobenentnahme<br />

• § 1 Fleischhygienegesetz (FlHG) für Eigenbedarf<br />

• § 4 Abs. 2 der Tierische Lebensmittel-Hygiene-VO für<br />

Abgabe <strong>von</strong> Wild<br />

– allgemeine grundsätzliche Pflicht <strong>zur</strong> amtlichen<br />

Schlachttier- und Fleischuntersuchung für Tiere, deren<br />

Fleisch zum Genuss für den Menschen verwendet werden<br />

soll.<br />

– Pflicht <strong>zur</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>auf</strong> Trichinen für <strong>Wildschwein</strong>e,<br />

Füchse, Dachse, Sumpfbiber Bären u.a. fleischfressende<br />

Tiere, wenn das Fleisch zum Genuss für den Menschen<br />

verwendet werden soll<br />

amtlich = durch amtlichen Tierarzt


• § 4 Tier-LMHV<br />

Rechtsgrundlagen <strong>zur</strong><br />

Trichinenprobenentnahme<br />

Ausnahme <strong>von</strong> der amtlichen Fleischuntersuchung für<br />

Wild, wenn:<br />

• Kleine Menge unmittelbare Abgabe an den Endverbraucher oder<br />

örtliche Betriebe des Einzelhandels <strong>zur</strong> unmittelbaren Abgabe<br />

an Endverbraucher<br />

• keine bedenklichen Merkmale vor/nach dem Schuss<br />

Aber: amtliche Trichinenuntersuchungspflicht bleibt bestehen, und<br />

kann höchstens übertragen werden bei unmittelbare Abgabe an<br />

Einzelhandel oder Jäger<br />

d.h. bisher: der amtliche Tierarzt zieht <strong>Proben</strong> <strong>von</strong> jedem Stück<br />

Schwarzwild und untersucht diese <strong>auf</strong> Trichinen!


Rechtsgrundlagen <strong>zur</strong><br />

Trichinenprobenentnahme<br />

• Gesetz <strong>zur</strong> Änderung des FlHG vom<br />

04.11.2004<br />

– Möglichkeit (nicht Pflicht!) der Übertragung der<br />

amtlichen <strong>Proben</strong>entnahme <strong>auf</strong> Trichinen für<br />

<strong>Wildschwein</strong>e, die unter diese<br />

Ausnahmeregelung (keine<br />

Fleischuntersuchung) fallen <strong>auf</strong> den<br />

Jagdausübungsberechtigten.<br />

• § 22a Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 FlHG<br />

– Schulung der Jagdausübungsberechtigten


Rechtsgrundlagen <strong>zur</strong><br />

Trichinenprobenentnahme<br />

• Jagdausübungsberechtigter:<br />

– Pächter und Mitpächter<br />

– Jagd<strong>auf</strong>seher und<br />

Jagderlaubnisscheininhaber<br />

– jagdausübungsberechtigte Inhaber<br />

nichtstaatlicher Eigenjagdbezirke<br />

– Leiter und Revierleiter der<br />

Verwaltungsjagdbezirke


Aktuelle Meldungen - 20.02.2006<br />

Weltpremiere: Zwei Trichinenarten in einem <strong>Wildschwein</strong> entdeckt<br />

Berlin (aho/lme) - Weltweit wurde jetzt die erste Mischinfektion <strong>von</strong><br />

Trichinella spiralis und Trichinella pseudospiralis im <strong>Wildschwein</strong><br />

nachgewiesen. Wie das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) heute<br />

in Berlin mitteilt, hat diese Entdeckung Konsequenzen für die<br />

<strong>Untersuchung</strong> <strong>von</strong> Wildfleisch.<br />

.....bislang nur im Ausland und dort zumeist bei fleischfressenden<br />

Vögeln und Wildtieren nachgewiesen.....<br />

.....<strong>auf</strong> der Insel Usedom erlegt.....<br />

Im konkreten Fall wurde im Muskelfleisch des <strong>Wildschwein</strong>es eine<br />

sehr hohe Parasitenkonzentration mit mehr als 900 Larven gefunden.


Aktuelle Meldungen - 20.02.2006<br />

Weltpremiere: Zwei Trichinenarten in einem <strong>Wildschwein</strong> entdeckt<br />

Der Fund <strong>von</strong> Usedom bedeutet, dass <strong>Wildschwein</strong>fleisch künftig auch<br />

<strong>auf</strong> einen Befall mit Trichinella pseudospiralis untersucht werden<br />

muss. Hierfür reicht die klassische <strong>Untersuchung</strong> mit dem<br />

Trichinoskop(= Quetschmethode) nicht aus: Im Gegensatz zu Trichinella<br />

spiralis fehlt Trichinella pseudospiralis nämlich die typische<br />

Kollagenkapsel. Die Larven können deshalb leicht mit Muskelfasern<br />

verwechselt werden.


• Parasitische Würmer<br />

• erwachsener Wurm<br />

lebt im Darm<br />

• Infektiöse Larven des<br />

Wurmes leben in der<br />

Muskulatur<br />

• Keine Ausscheidung<br />

<strong>von</strong> Wurmeiern, lebend<br />

gebärend, im<br />

Organismus bleibend<br />

Biologie der Trichine


Biologie der Trichine<br />

– nach Aufnahme <strong>von</strong> Muskeltrichinen (Larven) entwickeln<br />

sich geschlechtsreife Würmer im Darm<br />

– Begattung, männliche Würmer sterben, weibliche gebären je<br />

1000 – 1500 Jungtrichinellen (Larven)<br />

– Wanderung der Larven aus dem Darm über Blut- und<br />

Lymphsystem in Muskulatur, insbesondere:<br />

• Zwerchfellspfeiler<br />

• Zwischenrippenmuskulatur<br />

• Kehlkopf-, Zungen-, und Augenmuskeln<br />

• Unterarm- und Unterbeinmuskulatur<br />

– 17 – 18 Tage nach Infektion ist die in der Muskulatur<br />

sitzende, lang gestreckte Larve infektiös<br />

– 4 – 6 Wochen p.i.: Aufrollen und Verkapseln der<br />

Muskeltrichine<br />

– 5 – 6 Monate p.i.: Verkalken, dadurch jahrelang infektiös


Baden-<br />

Württemberg<br />

Biologie der Trichine<br />

Fleischverzehr<br />

Fleischverzehr<br />

u.s.w.<br />

Im Wirt x<br />

Darmtrichinen<br />

Muskeltrichinen<br />

Im Folgewirt x+1<br />

Darmtrichinen<br />

Muskeltrichinen<br />

<strong>Entnahme</strong> <strong>von</strong> Trichinenproben <strong>beim</strong> <strong>Wildschwein</strong><br />

Entwicklungszyklus<br />

(Übersicht)<br />

Darmtrichine = Vermehrung<br />

Muskeltrichine = infektiöses<br />

Wartestadium<br />

Folie 8


• Infektionswege<br />

Biologie der Trichine<br />

– Mensch<br />

• Essen <strong>von</strong> rohem,<br />

trichinösen Fleisch<br />

– z.B. Hack,<br />

Rohwürste<br />

– Schwarzwild<br />

• Fressen <strong>von</strong> trichinösen<br />

Tierkadavern<br />

(Fuchskerne)<br />

• Aufnahme infizierter<br />

Beutetiere (Nager)


Erkrankung <strong>beim</strong> Menschen<br />

• 3 – 5 Tage nach Aufnahme der Larven (rohes Fleisch):<br />

– Darmphase<br />

– Mattigkeit, Fieber,<br />

– Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall,<br />

– evt. punktförmige Blutungen unter den Nägeln<br />

• Ab 9. Tag - 4 Wochen nach Infektion:<br />

– Muskelphase<br />

– Muskelschmerzen,<br />

– Heiserkeit,<br />

– Schluck- Atembeschwerden,<br />

– Gesichtsschwellung, Knöchelschwellung,<br />

– Doppelsehen,<br />

– Herz- und Gehirnentzündungen<br />

ca. 5 % Todesfälle


Trichinen in Deutschland<br />

(Quelle: K. Nöckler, BfR)<br />

Jahr <strong>Wildschwein</strong> untersucht Mensch<br />

(positiv) (% der Strecke) (positiv)<br />

1995 13 70,7 10<br />

1996 10 69,5 1<br />

1997 14 76,6 9<br />

1998 12 76,7 51<br />

1999 9 69,9 22<br />

2000 8 75,6 4<br />

2001 4 73,1 5<br />

2002 12 77,6 10<br />

2003 10 78,7 3<br />

2004 11 82,1 5<br />

2005 11 0<br />

2006 22<br />

ca. 0,003 % positiv


<strong>Untersuchung</strong>sergebnisse Blutuntersuchung<br />

(Serologie)<br />

• Flächendeckende <strong>Untersuchung</strong> in Mecklenburg-Vorpommern (2000)*<br />

- untersucht wurden Blutproben <strong>von</strong> 16.888 <strong>Wildschwein</strong>en<br />

- 243 da<strong>von</strong> wiesen Antikörper gegen Trichinen <strong>auf</strong><br />

- d.h. es hatten 1,4% der <strong>Wildschwein</strong>e zumindest Kontakt mit Trichinen<br />

2. Vergleichende Blutuntersuchung in den Niederlanden*<br />

- 1985: 4,3 % der untersuchten Füchse positiv<br />

- 1998: 13,6% der untersuchten Füchse positiv<br />

- 1976-1980: 1,8 % der untersuchten <strong>Wildschwein</strong>e positiv<br />

- 1999: 6,8% der untersuchten <strong>Wildschwein</strong>e positiv<br />

*Quelle: Praktischer Tierarzt 81: 9, 764 (2000) /<br />

Infectieziekten Bulletin 12.1 2000 Trichinella


Trichinenfunde im Landkreis Uelzen<br />

Dezember 2004


Trichinenfunde im Landkreis Uelzen<br />

Januar 2006


<strong>Proben</strong>entnahme<br />

• Die zuständige Behörde kann – <strong>auf</strong> Antrag, gegen<br />

Gebühr - Jagdausübungsberechtigte (für ihren<br />

Jagdbezirk) <strong>zur</strong> <strong>Proben</strong>nahme be<strong>auf</strong>tragen.<br />

• Jagdausübungsberechtigt:<br />

– Pächter und Mitpächter<br />

– Eigenjagdbesitzer<br />

– Bestätigte Jagd<strong>auf</strong>seher<br />

– Jagderlaubnisscheininhaber<br />

– Leiter und Revierleiter der Verwaltungsjagdbezirke<br />

nicht: unselbständige Jagdgäste


<strong>Proben</strong>entnahme<br />

• Der be<strong>auf</strong>tragte Jagdausübungsberechtigte erwirbt<br />

im Landkreis im Fachdienst 39 („Veterinäramt“):<br />

– Wildmarken<br />

– Wildursprungsscheine (dreifache Ausfertigung)<br />

– <strong>Proben</strong>becher<br />

Kosten ca. 10 € für einen Satz je 30 Stück


<strong>Entnahme</strong> der Trichinenproben<br />

Für Verdauungsmethode<br />

vorzugsweise: Zunge<br />

alternativ möglich: Zwerchfellspfeiler<br />

oder Unterarm<br />

Je 10 g + 50 g für eine etwaige Nachuntersuchung bei<br />

positivem Befund 60 g


<strong>Proben</strong>entnahme<br />

Ein korrektes<br />

Aufbrechen ist<br />

Voraussetzung<br />

für die korrekte<br />

<strong>Proben</strong>entnah<br />

me und geht<br />

am<br />

hygienischsten<br />

in einer<br />

Wildkammer….


….. am<br />

hängenden<br />

Stück<br />

(besser: an<br />

den<br />

Hinterläufen<br />

<strong>auf</strong>gehängt)


Aufbrechen<br />

Hals bis<br />

zum<br />

Drossel<br />

knopf<br />

öffnen<br />

….


Drossel und<br />

Schlund hinter<br />

dem<br />

Drosselknopf<br />

abschärfen…..


….freilegen<br />

bis zum<br />

Brustraum...<br />

…und<br />

abschärfen


Bei<br />

männlichen<br />

Stücken:<br />

Pinsel<br />

hochziehen<br />

Schwarte um<br />

die<br />

Geschlechts<br />

organe<br />

abschärfen,<br />

Dabei Pinsel<br />

und Hoden<br />

mit ablösen


Bauchdecke<br />

<strong>auf</strong>schärfen


Durch<br />

Anheben der<br />

Bauchdecke<br />

wird eine<br />

Verletzung<br />

des<br />

Gescheides<br />

vermieden<br />

Tipp: Bauchdecke<br />

mit ganzer Hand<br />

anheben, nicht nur<br />

mit zwei Fingern!


Der Schnitt<br />

wird bis<br />

zum<br />

Brustbein<br />

geführt


Milz<br />

Bauchorga<br />

ne etwas<br />

„<strong>zur</strong> Seite<br />

räumen“<br />

Blinddarm<br />

Dickdarm


Schlossnaht<br />

freilegen


Schlossnaht<br />

durchtrennen


Schloss<br />

<strong>auf</strong>brech<br />

en


Brandadern<br />

Enddarm<br />

und<br />

Harnröhre<br />

herauslös<br />

en…<br />

Blase


Brandadern<br />

…und <strong>zur</strong><br />

Seite ziehen


Brandadern<br />

der Länge<br />

nach<br />

<strong>auf</strong>schärfen


Zwischen Magen<br />

und Zwerchfell<br />

die Stelle<br />

suchen, an der<br />

der Schlund<br />

durch das<br />

Zwerchfell tritt<br />

Schlund<br />

herausziehen,<br />

dann mit beiden<br />

Händen Magen<br />

und Gescheide<br />

aus der<br />

Bauchhöhle<br />

ziehen


Brustraum<br />

öffnen


und<br />

Brustorgane<br />

(Lunge, Herz)<br />

freilegen


Das<br />

Zwerchfell<br />

liegt nun<br />

frei<br />

Niere<br />

Zwerchfells<br />

pfeiler<br />

Herz


Zwerchfell<br />

Von der<br />

Bauchseite aus<br />

ist der<br />

Zwerchfellspfeiler<br />

als paariger<br />

Muskelstrang<br />

sichtbar<br />

Nieren


Herz<br />

Zwerchfell mit<br />

etwa 3 – 5 cm<br />

Abstand vom<br />

Rippenbogen<br />

und <strong>von</strong> der<br />

Wirbelsäule<br />

umschneiden<br />

Zwerchfellspfeiler<br />

Niere


Der<br />

Zwerchfellpfeiler<br />

bleibt dabei<br />

erhalten<br />

Niere


Eine etwa<br />

nussgroße<br />

Probe (10g)<br />

Zwerchfellpfeil<br />

er, besser 60 g<br />

für etwaige<br />

Nachuntersuch<br />

ungen<br />

entnehmen<br />

Niere


Wurde das<br />

Zwerchfell<br />

versehentlich<br />

vollständig entfernt,<br />

so verbleiben meist<br />

Reste des<br />

Zwerchfellpfeilers<br />

am Geräusch (im<br />

Mittelfeld der Lunge<br />

zwischen den<br />

Lungenflügeln).<br />

Man kann sie<br />

notfalls dort<br />

entnehmen.


Vorderarm<br />

muskulatur


Alternativ: 10g<br />

Vorderarmmusku<br />

latur


Für die<br />

Verdauungsmetho<br />

de kann eine<br />

Probe der Zunge<br />

genommen<br />

werden…<br />

……aber auch Unterarm<br />

oder Zwerchfellspfeiler<br />

Mindestens<br />

10 g, besser<br />

60g für<br />

Nachunters<br />

uchung


Einlegen der<br />

Probe in ein<br />

<strong>Proben</strong>gefäß


Kennzeichnung<br />

des<br />

<strong>Proben</strong>gefäßes<br />

mit der<br />

Wildmarke<br />

Zugehörigkeit<br />

muss<br />

zweifelsfrei<br />

sein!<br />

ggf. kühlen!


Dokumentation<br />

Jeder be<strong>auf</strong>trage Jagdausübungsberechtigte<br />

erhält (für seinen Jagdbezirk)<br />

– Wildmarken<br />

– Wildursprungsschein<br />

Bei der <strong>Entnahme</strong> der <strong>Proben</strong> ist der Wildkörper mit<br />

der Wildmarke an Bauch oder Brust zu kennzeichnen,<br />

der Wildursprungsschein ist auszufüllen


Wildmarke:<br />

NI-DAN 01234<br />

Wichtig! Vollständig!<br />

Ohne Angaben keine<br />

<strong>Untersuchung</strong>!<br />

Sperrfrist! Vorher darf<br />

der Wildkörper nicht in<br />

Verkehr gebracht<br />

werden!<br />

Aber: heute direkte<br />

Benachrichtigung<br />

erforderlich!


Transport der Probe<br />

• Gekühlt und gekennzeichnet<br />

• Zusammen mit Wildursprungsschein (vollständig<br />

ausgefüllt!)<br />

• Ggf. auch mehrere <strong>Proben</strong> gesammelt<br />

• Zu den benannten amtlichen TÄ (4)<br />

• Problem: Akkreditierung


Abgabe der Probe<br />

Wildursprungsschein ist in dreifacher<br />

Ausfertigung ausgefüllt mit der Probe <strong>beim</strong><br />

zuständigen amtlichen Tierarzt des Erlegunsortes<br />

oder Wohnortes des Jägers abzugeben.<br />

Stempel<br />

(Angabe, ab wann Stück freigegeben ist –<br />

nicht mehr zulässig)<br />

• Original (weiß) zuständige Behörde<br />

• 1. Durchschrift an endgültigen Besitzer des Wildkörpers<br />

• 2. Durchschrift hat der be<strong>auf</strong>trage<br />

Jagdausübungsberechtigte 2 Jahre <strong>auf</strong>zubewahren


Verantwortlichkeit des be<strong>auf</strong>tragten<br />

Jagdausübungsberechtigten<br />

• Keine Trichinenuntersuchung Straftat<br />

• Mängel im Dokument oder bei der<br />

Kennzeichnung keine <strong>Untersuchung</strong><br />

• Wiederholte Verstöße in der<br />

Dokumentation Berechtigung <strong>zur</strong><br />

<strong>Proben</strong>entnahme wird entzogen<br />

Der unterzeichnende Jagdausübungsberechtigte trägt<br />

die Verantwortung, er muss die Nachweise führen und<br />

hat dafür zu sorgen, dass das Stück nicht vor<br />

Abschluss der <strong>Untersuchung</strong> in Verkehr gebracht<br />

wird.


Häufig gestellte Fragen<br />

Frage: Darf ein <strong>zur</strong> <strong>Proben</strong>ahme berechtigter<br />

Jäger auch die Probe bei einem im Nachbarrevier<br />

erlegten <strong>Wildschwein</strong> nehmen?<br />

Antwort: Nein! Die Berechtigung ist revierbezogen.<br />

Er müsste auch für dieses Revier<br />

Jagdausübungsberechtigter sein (z. Bsp.<br />

Jagderlaubnisscheininhaber)<br />

Ändert sich vielleicht


Häufig gestellte Fragen<br />

Frage: Ein Stück wird direkt <strong>von</strong> der Strecke<br />

abgegeben (verk<strong>auf</strong>t). Was ist bzgl. der<br />

<strong>Proben</strong>ahme zu beachten?<br />

Antwort: 2 Möglichkeiten:<br />

b) Probe wird noch vor Abgabe genommen:<br />

Der <strong>Proben</strong>ehmer muss den Abnehmer<br />

des Stückes dar<strong>auf</strong> hinweisen, dass<br />

dieser vor Verwertung des Stückes<br />

zwingend <strong>auf</strong> die durchgefaxte Kopie des<br />

Wildursprungs-scheines zu warten hat!


Häufig gestellte Fragen<br />

Frage: Ein Stück wird direkt <strong>von</strong> der Strecke<br />

abgegeben (verk<strong>auf</strong>t). Was ist bzgl. der<br />

<strong>Proben</strong>ahme zu beachten?<br />

b) Abgabe erfolgt ohne <strong>Proben</strong>ahme:<br />

In diesem Fall ist nur noch der für den<br />

Wohnsitzes des Abnehmers zuständige<br />

amtliche Tierarzt berechtigt die Probe zu<br />

nehmen.


Häufig gestellte Fragen<br />

Frage: Wie ist der Abl<strong>auf</strong> bei der Feststellung<br />

<strong>von</strong> Trichinen?<br />

Antwort: In der Regel werden mehrere Wildchweine<br />

gleichzeitig <strong>auf</strong> Trichinen<br />

ntersucht. Werden Larven gefunden, gelten<br />

iese <strong>Wildschwein</strong>e als verdächtig bis das Tier<br />

urch Einzeluntersuchungen ermittelt worden<br />

st. Das trichinöse Schwein wird dann unter<br />

ufsicht des amtlichen Tierarzt unschädlich<br />

eseitigt und die anderen sind wieder<br />

reigegeben..


Häufig gestellte Fragen<br />

Frage: Kann ein Bote mit der Abgabe der<br />

Probe be<strong>auf</strong>tragt werden?<br />

Antwort: Ja. Die <strong>Proben</strong> können durch einen<br />

oten gebracht werden. Untersucht werden<br />

llerdings nur <strong>Proben</strong>, die persönlich<br />

bergeben wurden, da das <strong>Wildschwein</strong> erst<br />

auglich ist, wenn der Besitzer die vor Ort<br />

ingetragene Frist eingehalten hat. Diese ist<br />

hm nur bekannt, wenn er den ausgefüllten<br />

ildursprungsschein gleich wieder mitnimmt.


Häufig gestellte Fragen<br />

Frage: Wie lange dauert die <strong>Untersuchung</strong>?<br />

Antwort: Die <strong>Proben</strong> werden in der Regel am<br />

age der Abgabe untersucht und das negative<br />

rgebnis wird meist gegen 17.00 Uhr<br />

eststehen. Bei positiven Befunden muss Zeit<br />

ür Nachuntersuchung + Sperrung und<br />

ernichtung bleiben, daher werden die<br />

ildschweine <strong>auf</strong> dem Wildursprungsschein<br />

rst am nächsten morgen um 8.00 Uhr<br />

reigegeben.


Kleine Pause…..??<br />

Danach geht´s so<br />

weiter!


16 kg, Veränderungen nur<br />

an Haupt und Träger…..<br />

…???<br />

ob mein<br />

Nachbar<br />

das noch<br />

isst…?<br />

…aber,<br />

wenn er<br />

mich nun<br />

dazu<br />

einlädt…?<br />

..kundiger<br />

Jäger?<br />

Wilduntersuchungen sind<br />

kostenfrei VI Hannover!


Wilduntersuchungen<br />

• Veterinärinstitut Hannover<br />

• Dr. Michael <strong>von</strong> Keyserlingk<br />

• Eintrachtweg 17<br />

• 30173 Hannover<br />

• Tel.: 0511 2889 70<br />

• Handy: 0163 2889701<br />

• michael.<strong>von</strong>keyserlingk@laves.niedersachsen.de<br />

• (auch am Wochenende!)<br />

• <strong>Untersuchung</strong> kostenfrei


Kundiger Jäger<br />

(§ 4 Tier-LMHV)<br />

• Kleine Mengen <strong>von</strong> erlegtem Wild… dürfen nur <strong>von</strong><br />

Personen abgegeben werden, die <strong>auf</strong> dem Gebiet des<br />

Körperbaus, der Lebensfunktionen, des normalen und<br />

abnormen Verhaltens und krankhafter Veränderungen<br />

des Wildes sowie der hygienischen Anforderungen im<br />

Umgang mit Wild …geschult sind.<br />

– <strong>Untersuchung</strong> <strong>auf</strong> die Merkmale in Anlage 4 Nr. 1.3<br />

– Hygienische Behandlung des Wildes


Abnormales Verhalten,<br />

krankhafte Veränderungen<br />

• Wild, das <strong>beim</strong> Erlegen (= Verhalten),<br />

Aufbrechen, Zerwirken und weiteren<br />

Behandeln bedenklichen Merkmale<br />

<strong>auf</strong>weist (krankhafte Veränderungen), ist<br />

der amtlichen Fleischuntersuchung<br />

zuzuführen oder unschädlich zu<br />

beseitigen.


Bedenkliche Merkmale<br />

1.Abnorme Verhaltensweisen<br />

oder Störungen des<br />

Allgemeinbefindens<br />

z.B. Botulismus


Abnormales Verhalten -<br />

Bewegungsstörungen<br />

Achtung: Schweinepest!


Bedenkliche Merkmale<br />

2. Fehlen <strong>von</strong><br />

Anzeichen äußerer<br />

Gewalteinwirkungen<br />

als Todesursache<br />

(Fallwild)<br />

Immer untauglich!<br />

Unfallwild…….??? Nicht verkehrsfähig!!


3. Geschwülste oder<br />

Abszesse, wenn<br />

sie zahlreich oder<br />

verteilt in inneren<br />

Organen oder in<br />

der Muskulatur<br />

vorkommen<br />

Bedenkliche Merkmale


Bedenkliche Merkmale<br />

4.Schwellungen der<br />

Gelenke oder Hoden,<br />

Hodenvereiterungen,<br />

Leber- und<br />

Milzschwellungen,<br />

Darm- oder<br />

Nabelentzündungen,<br />

• bei Federwild<br />

Entzündungen des<br />

Herzens, des Drüsen-<br />

oder Muskelmagens


5.Fremder Inhalt in<br />

den Körperhöhlen,<br />

insbesondere<br />

Magen- und<br />

Darminhalt oder<br />

Harn, wenn Brust-<br />

und Bauchfell<br />

verfärbt sind<br />

Bedenkliche Merkmale


6 Erhebliche<br />

Gasbildung im<br />

Magen- und<br />

Darmkanal mit<br />

Verfärbung der<br />

inneren Organe<br />

Bedenkliche Merkmale


7 Erhebliche<br />

Abweichung<br />

der Muskulatur<br />

oder der<br />

Organe in<br />

Farbe,<br />

Konsistenz<br />

oder Geruch<br />

Bedenkliche Merkmale<br />

Achtung: Gefahr <strong>von</strong> Schweinepest!


Bedenkliche Merkmale<br />

8 Offene<br />

Knochenbrüche,<br />

soweit sie nicht<br />

unmittelbar mit<br />

dem Erlegen in<br />

Zusammenhang<br />

stehen


9 Erhebliche<br />

Abmagerung<br />

oder Schwund<br />

einzelner<br />

Muskelpartien<br />

Bedenkliche Merkmale


10.<br />

Frische<br />

Verklebungen<br />

oder<br />

Verwachsungen<br />

<strong>von</strong> Organen<br />

mit Brust- oder<br />

Bauchfell<br />

Bedenkliche Merkmale<br />

Organ lässt sich nur unter Substanzverlust herauslösen


Sonstige sinnfällige Veränderungen<br />

Bandwurmfinne<br />

falls nur am Gescheide…<br />

Wildkörper tauglich,<br />

Gescheide unschädlich<br />

entsorgen<br />

Falls in Muskulatur:<br />

Wildkörper untauglich!


Rehleber mit verdickten und vereiterten<br />

Leber nicht zum<br />

Verzehr geeignet, <strong>auf</strong><br />

Veränderungen an<br />

übrigen Organen und<br />

Tierkörper achten, um<br />

Entscheidung bzgl.<br />

Fleischuntersuchung<br />

zu treffen<br />

Gallengängen (Leberegelbefall)


sonstige sinnfällige Veränderungen<br />

Lungenwürmer<br />

<strong>auf</strong> Veränderungen an übrigen Organen und<br />

Tierkörper achten, um Entscheidung bzgl.<br />

Fleischuntersuchung zu treffen


1.<br />

Bedenkliche Merkmale<br />

(Federwild)<br />

Geschwülste oder Wucherungen im<br />

Kopfbereich oder an den Ständern bei<br />

Federwild


2.<br />

Bedenkliche Merkmale<br />

(Geflügel)<br />

Verklebte Augenlider, Anzeichen <strong>von</strong><br />

Durchfall, insbesondere im Bereich der<br />

Kloake, sowie Verklebungen und<br />

sonstige Veränderungen der<br />

Befiederung, Haut- und Kopfanhänge<br />

sowie Ständer bei Federwild


Fleischuntersuchung<br />

• Eingeweide, die Veränderungen<br />

<strong>auf</strong>weisen, sind so zu kennzeichnen, dass<br />

die Zugehörigkeit zu dem betreffenden<br />

Wildkörper festgestellt werden kann, sie<br />

müssen bis zum Abschluss der amtlichen<br />

<strong>Untersuchung</strong> <strong>beim</strong> Wildköper verbleiben


Anforderung an die Abgabe kleiner Mengen <strong>von</strong><br />

erlegtem Wild oder Fleisch <strong>von</strong> erlegtem Wild<br />

• Großwild ist unmittelbar nach dem Aufbrechen und<br />

Ausweiden so <strong>auf</strong>zubewahren, dass es gründlich<br />

auskühlen und in den Körperhöhlen austrocknen kann.<br />

• Kleinwild ist unmittelbar nach dem Erlegen so<br />

<strong>auf</strong>zubewahren, dass es gründlich auskühlen kann<br />

• Großwild muss alsbald nach dem Erlegen <strong>auf</strong> eine<br />

Innentemperatur <strong>von</strong> höchstens 7°C,<br />

• Kleinwild <strong>auf</strong> eine Innentemperatur <strong>von</strong> höchstens 4°C<br />

abgekühlt sein; erforderlichenfalls ist das erlegte Wild<br />

dazu in eine geeignete Kühleinrichtung zu verbringen.<br />

• Diese Temperaturen müssen gehalten werden<br />

• Wild in der Decke oder im Federkleid darf Fleisch <strong>von</strong><br />

erlegtem Wild nicht berühren.<br />

• Ansprüche an Wildkammern!


Teilversorgung in Aufbrechpausen<br />

zum unmittelbaren Auskühlen!<br />

Schloss bleibt geschlossen, Schutz der Keulenmuskulatur<br />

• Schlund abbinden<br />

• Bauchdecke <strong>von</strong> Schloss bis Brustbein öffnen<br />

• Zwerchfell durchtrennen, Gescheide vor verlagern<br />

• Enddarm doppelt abbinden und dazwischen durchtrennen<br />

• Kleines Gescheide kopfwärts aus Tierkörper entfernen<br />

• Bei Wiederkäuern Schlund vor dem großen Gescheide (Magen und<br />

Vormägen) doppelt abbinden und dazwischen durchtrennen<br />

• Großes Gescheide nach einer Seite herausnehmen und so spannen,<br />

das Zwerchfell umschnitten werden kann<br />

• Leber und Milz bleiben bis <strong>zur</strong> Endversorgung im Tierkörper


Wildmarke:<br />

NI-DAN 01234<br />

Wichtig! Vollständig!<br />

Jagdausübungsberechtigter /<br />

kundiger Jäger<br />

Stempel in Jagdschein!


Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

…noch Lust <strong>auf</strong> 10 min<br />

Schweinepest…??

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