Azubi bestens auf Draht - LÜLING
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Landessieg: <strong>Azubi</strong> <strong>bestens</strong> <strong>auf</strong> <strong>Draht</strong> - Altena - DerWesten<br />
http://www.derwesten.de/staedte/altena/<strong>Azubi</strong>-<strong>bestens</strong>-<strong>auf</strong>-<strong>Draht</strong>-id3767834.html<br />
Landessieg<br />
<strong>Azubi</strong> <strong>bestens</strong> <strong>auf</strong> <strong>Draht</strong><br />
Altena, 27.09.2010, Christof Hüls<br />
Sebastian Schwarze hat mit Bestbenotung seine Ausbildung zum <strong>Draht</strong>zieher bei Lüling abgeschlossen.<br />
27.09.2010<br />
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Altena. Vom Absteiger zum Super-<strong>Azubi</strong>: Sebastian Schwarze ist der beste <strong>Draht</strong>zieher-<br />
Lehrling des Landes. Stolz verkündete die <strong>Draht</strong>zieherei Lüling gestern den Landessieg des 21jährigen<br />
Lüdenscheiders.<br />
Sebastian Schwarze bekam 93 von 100 möglichen Punkten. Lüling-Geschäftsführer Christian von der<br />
Crone freut sich: „Wir sind stolz.“ Erst kam die Meldung der Südwestfälischen Industrie- und<br />
Handelskammer, dass Sebastian Schwarze der Beste im Bezirk sei. Dann legte die Handelskammer<br />
Bielefeld noch einen dr<strong>auf</strong>: Sebastian Schwarze ist einer von zwei Landesbesten.<br />
Allein <strong>auf</strong>grund seiner Schulnoten wäre der junge Mann vor zweieinhalb Jahren nicht eingestellt<br />
worden. Nach Klasse 8 musste er vom Gymnasium zur Realschule wechseln. Nach dem Abschluss<br />
bildete er sich am Berufskolleg zum „Informationstechnischen Assistenten“ aus. Schwarze: „Das war<br />
nichts für mich.“ Es folgte ein „EQJ-Jahr“: eine Einstiegsqualifikation für Jugendliche in einer<br />
Lehrwerkstatt – ein Jahr Feilen, Sägen, Bohren, Senken.<br />
70 Bewerbungen schrieb er für Ausbildungsstellen zum Werkzeugmechaniker,<br />
Zerspanungsmechaniker und andere Jobs aus der Metallbranche. Dreimal durfte er sich vorstellen,<br />
etwa bei Lüling. Allein <strong>auf</strong>grund der Noten wäre er wohl nicht eingeladen worden. „Ich war zu faul“,<br />
gesteht Schwarze heute.<br />
Den Ausschlag gab wohl die Bewerbungsmappe, vermutet Geschäftsführer Christian von der Crone.<br />
Im persönlichen Gespräch spüre man schnell, „ob wir zusammen passen“, erklärt Dirk Kruse. Er<br />
steuert die Produktion der Lüling-Werke in Altena und Iserlohn und führt die Bewerbungsgespräche.<br />
Rund 50 Bewerbungen für eine <strong>Draht</strong>zieher-Ausbildung kommen pro Jahr <strong>auf</strong> den Tisch. Persönlich<br />
spricht er mit etwa zehn Bewerbern. Sein Vorgänger landete den Glückstreffer Sebastian Schwarze.<br />
Warum sie ihn genommen haben? Sebastian Schwarze: „Weil die gesehen haben, wie ich arbeite.“<br />
Ein Praktikum gehört obligatorisch zur Bewerberauswahl. Als Lüdenscheider wusste Sebastian<br />
Schwarze nicht wirklich, was ein <strong>Draht</strong>zieher macht. In Altena sieht das anders aus. Die große Zahl<br />
von Bewerbern erklärt sich Christian von der Crone mit dem kontinuierlichen Kontakt zu Haupt- und<br />
Realschule. Mit der Hauptschule Rahmede pflegt Lüling eine Partnerschaft. Über die<br />
Wirtschaftsjunioren fließen kontinuierlich Infos in die Schulen. Lüling lädt zu Werksführungen ein.<br />
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Landessieg: <strong>Azubi</strong> <strong>bestens</strong> <strong>auf</strong> <strong>Draht</strong> - Altena - DerWesten<br />
Christian von der Crone verteidigt vehement den Erhalt der <strong>Draht</strong>zieher-Ausbildung. Immer wieder gab<br />
es Vorstöße, den Job zum Anlern-Beruf zu degradieren. „Die Anforderungen sind einfach zu hoch“,<br />
unterstreicht Dirk Kruse. Seit über 50 Jahren gibt es den Ausbildungsberuf. Früher sei alles noch<br />
etwas „grobschlächtiger“ gewesen, formuliert es der Produktionschef. Es gab an den Maschinen<br />
Anschalter und Temposteuerung. Heute wacht der Computer mit. Der <strong>Draht</strong>zieher steuert Ziehmittel-<br />
Einsatz, überwacht mechanische Werte, nimmt Proben, verpackt das wertvolle Produkt für den<br />
Abtransport. Darüber hinaus steht er an der Glühe oder baut Ziehsteine.<br />
Lüling bildet über den<br />
eigenen Bedarf aus<br />
Eine Degradierung zum Anlernberuf würde auch der Firmenphilosophie widersprechen. Christian von<br />
der Crone: „Wir bilden mehr als wir brauchen. Wir sehen uns in der Pflicht, jungen Leuten eine<br />
Ausbildung zu ermöglichen.“<br />
Für Sebastian Schwarze war die Ausbildung bei Lüling ein Volltreffer. Sicher auch <strong>auf</strong>grund der EQJ-<br />
Ausbildung „ging vieles ganz einfach.“ Die Sache machte Spaß und durch die Lehrwerkstatt fühlte er<br />
sich gut <strong>auf</strong> seine Prüfungen vorbereitet. Das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft hat<br />
den Lüdenscheider eingeladen, sich um ein Stipendium zu bewerben. So bekäme Schwarze 5.000<br />
Euro, um sich in Abendschule oder am Wochenende zum Industriemeister fortzubilden.<br />
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