Jahresbericht 2009 - Bundessteuerberaterkammer
Jahresbericht 2009 - Bundessteuerberaterkammer
Jahresbericht 2009 - Bundessteuerberaterkammer
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> vertritt als<br />
gesetzliche Spitzenorganisation die Gesamtheit<br />
der bundesweit mehr als 86.000 Steuerberater,<br />
Steuerbevollmächtigten und Steuerberatungsgesellschaften.<br />
Neben der Vertretung<br />
des Berufsstandes auf nationaler und interna-<br />
tionaler Ebene wirkt die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
an der Beratung der Steuergesetze<br />
sowie an der Gestaltung des Berufsrechts mit.<br />
Sie fördert außerdem die berufliche Fortbildung<br />
der Steuerberater und die Ausbildung<br />
des Nachwuchses.
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>
2<br />
Neue Promenade 4<br />
10178 Berlin<br />
Telefon: 030 240087-0<br />
Telefax: 030 240087-99<br />
E-Mail: zentrale@bstbk.de<br />
Internet: www.bstbk.de<br />
Titelfoto: Uwe Wetzig<br />
Gesamtherstellung: DCM Druck Center Meckenheim GmbH
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort 4<br />
Präsidium 8<br />
Geschäftsführung 9<br />
DEUTSCHER STEUERBERATERKONGRESS <strong>2009</strong> 11<br />
Steuerrecht<br />
Im Fokus: Steuerpolitik im Krisen- und Wahljahr <strong>2009</strong> 15<br />
Rechnungslegung<br />
Gelungene Reform des deutschen Bilanzrechts 25<br />
Berufsrecht<br />
Berufsrechte stärken 27<br />
Fortbildung der Steuerberater<br />
Seminare und Lehrgänge mit großer Resonanz 33<br />
Ausbildung<br />
„Da steckt mehr drin, als du denkst“ – neue Kampagne zur Nachwuchsgewinnung 37<br />
Internationale Aktivitäten<br />
Ausbau der Interessenvertretung in der EU und international 39<br />
Ausschüsse 43<br />
Berufsstatistik 49<br />
Eingaben und Stellungnahmen der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> <strong>2009</strong> 59<br />
Haus der Steuerberater 65<br />
3
4<br />
Vorwort<br />
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
das Jahr <strong>2009</strong> stand im Zeichen der weltweiten<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise, deren Auswirkungen<br />
auch in Deutschland deutlich zu spüren<br />
waren. Gerade in solch schwierigen Zeiten wird<br />
unser Berufstand extrem gefordert. Qualitativ<br />
hochwertige steuerliche Beratung, die durch<br />
den Berufstand gewährleistet wird, ist ein Baustein,<br />
um der Krise wirksam zu begegnen. Die<br />
in <strong>2009</strong> neugewählte Bundesregierung muss<br />
dafür nun die richtigen Rahmenbedingungen<br />
setzen, um den Bürgern und Unternehmen den<br />
Weg aus der Krise zu erleichtern.<br />
Die Bundessteuersteuerberaterkammer hat<br />
sich im letzen Jahr aktiv durch ihre Stellungnahmen<br />
zu aktuellen Gesetzesvorhaben,<br />
Gespräche, Publikationen und Veranstaltungen<br />
an der Gestaltung dieses Rahmens beteiligt.<br />
Auch in diesem Jahr sehen wir uns als Direktbetroffene<br />
in der Anwendung des Steuerrechts<br />
in der Pflicht, die Steuergesetzgebung zu<br />
begleiten. Durch unsere Nähe zu Mandanten<br />
und auch als Mittler zwischen Mandant und<br />
Finanzverwaltung sind wir aufgrund unserer<br />
Sachkenntnis direkt mit den Problemen vertraut<br />
und können maßgeblich dazu beitragen,<br />
ein gerechtes, planbares und praktikableres<br />
Steuerrecht zu gestalten.<br />
Mehr als 86.000 Steuerberaterinnen und Steuerberater<br />
sind ein wichtiger und unabhängiger<br />
Bestandteil des deutschen Rechtsstaates. Die<br />
Mandanten wissen, warum sie uns ver- und mit<br />
der Wahrnehmung ihrer Interessen betrauen.<br />
Daher gilt es insbesondere auch, unseren<br />
Berufstand durch berufsrechtliche Maßnahmen,<br />
im Bereich der Fortbildung und der<br />
Öffentlichkeitsarbeit nachhaltig zu fördern und<br />
zu unterstützen. Hier gilt es drohende Einschnitte<br />
und Schäden vom Berufstand fernzuhalten,<br />
um unsere Unabhängigkeit und das<br />
Vertrauen der Mandanten in uns zu schützen.<br />
Dem Angriff auf fundamentale freiberufliche<br />
Werte werden wir auch weiterhin entgegentreten.<br />
Und uns dafür einsetzen, dass die in<br />
§ 160 a StPO umgesetzte Schaffung einer Zweiklassengesellschaft<br />
rückgängig gemacht wird.<br />
Darüber hinaus wird aber auch nachhaltig das<br />
Vertrauen der Mandanten in ihren Steuerberater<br />
und den Rechtsstaat gestört.
Die Rechte der Berufsträger und die Freiheitsrechte<br />
der Mandanten müssen nachhaltig<br />
geschützt werden.<br />
Mit dem Vertrauen der Bürger in ein verlässliches,<br />
gerechtes und praktizierbares Steuersystem,<br />
das durch einen starken Berufsstand<br />
beständig begleitet wird, gelingt uns der Weg<br />
aus der Krise. Davon werden alle Akteure<br />
Bürger, Unternehmen, Steuerberater und die<br />
Finanzverwaltung profitieren. Für dieses Ziel<br />
haben wir uns in <strong>2009</strong> eingesetzt, die Erfolge<br />
werden hier im <strong>Jahresbericht</strong> dokumentiert.<br />
Den Weg werden wir in 2010 weiterverfolgen.<br />
Betrachten Sie daher unseren Überblick als<br />
Zwischenbericht, der zugleich einen Ausblick<br />
auf die kommende Monate gibt.<br />
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen<br />
Ihr<br />
Dr. Horst Vinken,<br />
Präsident der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
5
Leitbild des steuerberatenden Berufs<br />
Als Steuerberater und Steuerberaterinnen<br />
sind wir Angehörige eines Freien Berufs und<br />
Organ der Steuerrechtspflege. Durch die<br />
gesetzlich geschützte berufliche Verschwiegenheit<br />
und die detaillierte Kenntnis der wirtschaftlichen<br />
und persönlichen Verhältnisse<br />
unserer Mandanten tragen wir ein hohes Maß<br />
an Verantwortung und haben eine besondere<br />
Vertrauensstellung.<br />
Wir begleiten unsere Mandanten als unabhängige<br />
und kompetente Ratgeber bei allen<br />
steuerlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen<br />
mit dem Ziel, deren Interessen als<br />
Unternehmer, Institutionen oder Privatpersonen<br />
optimal zu vertreten sowie deren wirtschaftlichen<br />
Erfolg zu fördern und zu sichern.<br />
Unser Leistungsangebot umfasst insbesondere<br />
die Rechnungslegung nach nationalen und<br />
internationalen Vorgaben, die Steuerberatung<br />
und den steuerlichen Rechtsschutz. Die<br />
Beratung in privaten Vermögensangelegenheiten,<br />
die betriebswirtschaftliche Beratung<br />
sowie die Durchführung von gesetzlichen und<br />
freiwilligen Prüfungen sind weitere wesentliche<br />
Tätigkeitsfelder.<br />
Wir üben unseren Beruf unabhängig, eigenverantwortlich<br />
und gewissenhaft aus. Durch<br />
hohe Qualifikation verbunden mit konsequenter<br />
Fortbildung, durch effiziente Kanzleiführung<br />
und Qualitätsmanagement schaffen wir<br />
die Grundlage, um auch zukünftigen Anforderungen<br />
flexibel begegnen zu können.<br />
7
8<br />
Präsidium<br />
Präsident<br />
Vizepräsidenten<br />
Dipl.-Kfm. Dr. Horst Vinken<br />
Steuerberater/Wirtschaftsprüfer<br />
Präsident der Steuerberaterkammer<br />
Düsseldorf<br />
Dipl.-Ing. oec.<br />
Dr. Herbert Becherer<br />
Steuerberater<br />
Präsident der Steuerberaterkammer<br />
Thüringen<br />
Dipl.-Kfm. Manfred Dehler<br />
Steuerberater/vereidigter Buchprüfer/Rechtsbeistand<br />
Präsident der Steuerberaterkammer<br />
Nürnberg<br />
Dipl.-Ök. Dr. Hartmut Schwab<br />
Steuerberater<br />
Präsident der Steuerberaterkammer<br />
München<br />
Präsidialmitglieder<br />
Dipl.-Kfm. Dr. Harald Grürmann<br />
Steuerberater/<br />
vereidigter Buchprüfer<br />
Präsident der Steuerberaterkammer<br />
Niedersachsen<br />
Dipl.-Kfm. Bernd Janssen<br />
Steuerberater<br />
Präsident der Steuerberaterkammer<br />
Hamburg<br />
Dieter Prinz<br />
Steuerberater/Wirtschaftsprüfer<br />
Präsident der<br />
Steuerberaterkammer Köln<br />
Dr. Raoul Riedlinger<br />
Steuerberater/Wirtschaftsprüfer/Rechtsanwalt<br />
Präsident der Steuerberaterkammer<br />
Südbaden<br />
Dipl.-Vw. Edgar Wilk<br />
Steuerberater/vereidigter<br />
Buchprüfer<br />
Präsident der Steuerberaterkammer<br />
Rheinland-Pfalz
Hauptgeschäftsführerin<br />
Dipl.-Fw. (FH) Nora Schmidt-Keßeler<br />
Rechtsanwältin<br />
Zentralabteilung/Seminare<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführerin<br />
Dipl.-Kfm. Bettina Bethge<br />
Berufsrecht<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
Thomas Hund<br />
Rechtsanwalt<br />
Steuerrecht<br />
Geschäftsführer<br />
Dipl.-Kfm., Dipl.-Fw. (FH)<br />
Jörg Schwenker<br />
Steuerberater<br />
Geschäftsführung<br />
9
DEUTSCHER<br />
STEUERBERATERKONGRESS <strong>2009</strong><br />
Mit rund 1.200 Teilnehmern fand am 4. und<br />
5. Mai der DEUTSCHE STEUERBERATER-<br />
KONGRESS <strong>2009</strong> in Hamburg statt. Als Hauptredner<br />
empfing BStBK-Präsident Dr. Horst<br />
Vinken die Landesbischöfin der evangelischlutherischen<br />
Landeskirche Hannovers,<br />
Dr. Margot Käßmann sowie den Präsidenten<br />
der Deutschen Bundesbank Prof. Dr. Axel A.<br />
Weber. Der Kongress stand unter dem Motto<br />
„Zukunftsorientierte Steuerpolitik als Standortvorteil“.<br />
Mit Blick auf den 60. Jahrestag des Grundgesetzes<br />
sprach BStBK-Präsident Vinken von<br />
einer Erfolgsgeschichte, die eng mit dem<br />
Berufsstand der Steuerberater verbunden sei.<br />
Steuerberater als „Organ der Steuerrechtspflege“<br />
wären ohne den Rechtsstaat nicht<br />
denkbar. Von dieser Rolle des Berufsstands<br />
profitierten Bürger und Staat. „Gerade der<br />
unternehmerische Mittelstand braucht unabhängige,<br />
kompetente Steuerberater, um selbst<br />
leistungsfähig zu bleiben,“ so Vinken weiter.<br />
… die Landesbischöfin und heutige EKD-Ratsvorsitzende<br />
Dr. Margot Käßmann.<br />
Als Hauptsprecher empfing BStBK-Präsident Dr. Horst Vinken<br />
(rechts) den Präsidenten der Deutschen Bundesbank Prof. Dr.<br />
Axel A. Weber sowie …<br />
Angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
warnte der BStBK-Präsident vor einem wirtschaftsfeindlichen<br />
Klima in Deutschland und<br />
mahnte zugleich eine stärkere Werteorientierung<br />
der Wirtschaft an. Der Berufsstand der<br />
Steuerberater habe sich mit dem „Leitbild des<br />
steuerberatenden Berufs“ bereits frühzeitig<br />
dazu bekannt. Von der Politik erwarte er unter<br />
anderem, dass sie sich dem Ziel der Steuervereinfachung<br />
endlich ernsthaft zuwende, sagte<br />
Vinken. Als dringende, kurzfristig zu treffende<br />
Maßnahme nannte er vor allem Nachbesserungen<br />
bei der Unternehmenssteuerreform. Daneben<br />
sprach sich der BStBK-Präsident dafür aus,<br />
den Sonderausgabenabzug für private Steuerberatungskosten<br />
wieder zuzulassen. Die komplizierte<br />
Regelung belaste Steuerpflichtige und<br />
Finanzämter gleichermaßen, ihre positive Wirkung<br />
auf den Staatshaushalt gehe hingegen<br />
gegen Null.<br />
„Zukunfts orien -<br />
tierte Steuer -<br />
politik als<br />
Standortvorteil“<br />
11
Rund 1.200<br />
Kongress -<br />
teilnehmer<br />
12<br />
Deutscher Steuerberaterkongress <strong>2009</strong><br />
Die Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann<br />
begeisterte die Teilnehmer mit ihrem Vortrag<br />
„Werte als Standortvorteil“. Es sei allzu einfach,<br />
alle, die unternehmerisch tätig sind, als<br />
die Sündenböcke der Globalisierungsprobleme<br />
anzuprangern. Die Bindung an Werte sei in vielen<br />
Unternehmen, gerade im Mittelstand, verankert.<br />
Dies sei beispielhaft für die gesamte<br />
Wirtschaft. Die Finanzkrise zeige, dass eine<br />
„Ethik des ständigen Wachstums“ in die Irre<br />
führe und durch eine „Ethik des Genug“ ersetzt<br />
werden müsse.<br />
Auch Bundesbankpräsident Prof. Dr. Weber<br />
stellte in seinem Vortrag die Finanzkrise in den<br />
Mittelpunkt – er beleuchtete die „Perspektiven<br />
für den deutschen Finanzmarkt“ angesichts<br />
der scharfen konjunkturellen Abwärtsbewegung.<br />
Zwar gebe es hoffnungsvolle Zeichen für<br />
ein wiederkehrendes Vertrauen an den Finanzmärkten,<br />
allerdings sei mit einer raschen allge-<br />
BStBK-Präsident Dr. Vinken (links) verlieh Dr. Wilfried Dann<br />
den Goldenen Ehrenring.<br />
meinen Erholung nicht zu rechnen, so Weber.<br />
Der Bundesbankpräsident forderte erhebliche<br />
internationale Anstrengungen, um Finanzschocks<br />
diesen Ausmaßes in Zukunft zu verhindern.<br />
Die Fehler in der Finanzmarktregulierung<br />
müssten behoben werden, die Bundesbank<br />
beteilige sich intensiv an entsprechenden<br />
Bemühungen.<br />
Das vielseitige Fachprogramm des Kongresses<br />
deckte ein breites Spektrum aktueller Themen<br />
aus Steuerrecht, Rechnungslegung und be -<br />
triebswirtschaftlicher Beratung ab. Im „Forum<br />
junger Steuerberater“ standen Management-<br />
Themen im Vordergrund.<br />
In Würdigung seiner Lebensleistung für den<br />
steuerberatenden Beruf erhielt Dr. Wilfried<br />
Dann, StB/vBP, unter anhaltendem Applaus<br />
der Teilnehmer des DEUTSCHEN STEUERBERA-<br />
TERKONGRESSES den Goldenen Ehrenring der<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong>. Der langjährige<br />
Präsident der BStBK und Ehrenpräsident der<br />
Steuerberaterkammer Saarland empfing die<br />
höchste Auszeichnung des Berufsstandes aus<br />
den Händen von BStBK-Präsident Dr. Horst<br />
Vinken. „Wir ehren in Dr. Wilfried Dann eine<br />
Persönlichkeit, die sich um den steuerberatenden<br />
Beruf in Deutschland und in Europa in einzigartiger<br />
Weise verdient gemacht hat“, sagte<br />
Vinken in seiner Laudatio. Dann stand 16 Jahre<br />
lang, von 1983 bis 1999, als Präsident an der<br />
Spitze der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> und<br />
gehörte mehr als 20 Jahre deren Präsidium an.<br />
Von der vorausschauenden Amtsführung Danns<br />
profitiere der Berufsstand bis heute in vielfältiger<br />
Weise, so der BStBK-Präsident.
Sommerfest <strong>2009</strong><br />
V. l. n. r: Lutz Diwell, Staatssekretär des Bundesministeriums der Justiz, BStBK-Präsident Dr. Horst Vinken, BStBK-Präsidiumsmitglied<br />
Edgar Wilk, Berlins Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum und BStBK-Hauptgeschäftsführerin Nora Schmidt-Keßeler<br />
Sommerfest der<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
Rund 300 Gäste kamen zum Sommerfest der<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> am 1. September<br />
in Berlin. Auf Einladung des Gastgebers,<br />
BStBK-Präsident Dr. Horst Vinken, sprach Berlins<br />
Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum ein<br />
Grußwort. Bei herrlichem Wetter feierten die<br />
Gäste aus Berufsstand, Politik, Verwaltung,<br />
Gerichtsbarkeit und Presse auf der Terrasse<br />
des „Hauses der Steuerberater“.<br />
13
Steuerrecht<br />
Im Fokus: Steuerpolitik im<br />
Krisen- und Wahljahr <strong>2009</strong><br />
Die finanz-, wirtschafts- und steuerpolitischen<br />
Bemühungen zur Überwindung der Krise dominierten<br />
im Jahr <strong>2009</strong> die politische Agenda<br />
und die Diskussion im Vorfeld der Bundestagswahl.<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> hat in<br />
zahlreichen Stellungnahmen und Anhörungen<br />
ihren Sachverstand eingebracht.<br />
Unternehmensbesteuerung:<br />
Nachbesserungen durchgesetzt<br />
Frühzeitig hatte die Bundessteuerberater -<br />
kammer vor der massiv krisenverschärfenden<br />
Wirkung einiger Vorschriften der Unternehmenssteuerreform<br />
2008 gewarnt. Es war abzusehen,<br />
dass infolge des Konjunktureinbruchs<br />
immer mehr mittelständische Unternehmen<br />
unter anderem von der Zinsschranke betroffen<br />
sein würden. Anfang des Jahres forderte die<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> Sofortmaßnahmen<br />
im Rahmen des Konjunkturpaketes II:<br />
• Die Hinzurechnungen bei der Gewerbesteuer,<br />
in erster Linie von Miet- und Pachtzinsen auf<br />
Immobilien, sollten kurzfristig entschärft<br />
und mittelfristig vollständig überarbeitet<br />
werden. Denn immer häufiger traten Fälle<br />
auf, bei denen nach der aktuellen Gesetzeslage<br />
die Gewerbesteuerbelastung allein<br />
schon den Unternehmensgewinn überstieg.<br />
Steuerpolitische Agenda der neuen Bundesregierung<br />
Die steuerpolitische Agenda der neuen Bundesregierung<br />
war der Schwerpunkt des<br />
Gesprächs mit Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang<br />
Schäuble am 7. Dezember. Einige Forderungen<br />
der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> sind<br />
im Koalitionsvertrag berücksichtigt, doch müssen<br />
diese konkretisiert und in die Tat umgesetzt<br />
werden. Darüber hinaus besteht aus Sicht<br />
der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> grundsätzlicher<br />
Handlungsbedarf: Die Politik muss die<br />
Strukturprobleme des Steuersystems angehen<br />
und die Qualität der Steuergesetzgebung verbessern<br />
– gerade in Zeiten des Konsolidierungszwangs.<br />
BStBK-Präsident Dr. Vinken und Vizepräsident<br />
Dr. Schwab kündigten an, die weitere<br />
Der neue Bundesminister der Finanzen Dr. Wolfgang<br />
Schäuble mit Dr. Horst Vinken (li.), Präsident der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong>,<br />
und BStBK- Vizepräsident Dr. Hartmut<br />
Schwab (re.)<br />
Debatte mit Empfehlungen an den Steuergesetzgeber<br />
zu begleiten und konkrete Reform -<br />
vorschläge für einzelne Bereiche vorzulegen.<br />
Korrekturen bei<br />
Zinsschranke<br />
und Sanierungs-<br />
klausel<br />
15
Bundesregierung<br />
lenkt bei Steuerberatungskosten<br />
ein<br />
Wachstumsbeschleunigungsgesetz:Forderungen<br />
durch -<br />
gesetzt<br />
16<br />
Steuerrecht<br />
• Bei der Zinsschranke sollte in einem ersten<br />
Schritt die Freigrenze in einen Freibetrag<br />
umgewandelt werden, um den Unternehmen<br />
Planungssicherheit zu verschaffen.<br />
• In den Paragrafen 8c KStG sollte eine Sanierungsklausel<br />
eingefügt werden. Denn nach<br />
der geltenden Regel gingen vorhandene Verlustvorträge<br />
anteilig unter, wenn mehr als<br />
25 Prozent der Anteile verkauft werden. Dies<br />
schreckte potenzielle Investoren ab, in sanierungsfähige<br />
Unternehmen einzusteigen.<br />
Zwar blieben die Vorschläge im Konjunktur -<br />
paket II, das am 13. Februar <strong>2009</strong> verabschiedet<br />
wurde, noch unberücksichtigt, doch wurde<br />
der Regelungsbereich in das „Bürgerentlastungsgesetz<br />
Krankenversicherung“ aufgenommen.<br />
In der Anhörung vor dem Finanzausschuss<br />
des Deutschen Bundestages am<br />
22. April <strong>2009</strong> konnte die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
erneut ihre Forderungen vortragen,<br />
die von vielen Sachverständigen geteilt wurden.<br />
Im Ergebnis vollzog der Gesetzgeber erste<br />
Schritte in die richtige Richtung. So wurde die<br />
Freigrenze bei der Zinsschranke, allerdings<br />
zeitlich befristet auf 2008 und <strong>2009</strong>, von<br />
1 Mio. auf 3 Mio. Euro angehoben. Außerdem<br />
wurde ebenfalls mit zeitlicher Befristung eine<br />
Sanierungsklausel in den § 8c KStG eingefügt.<br />
Für Beteiligungserwerbe zu Sanierungszwecken<br />
in den Jahren 2008 und <strong>2009</strong> sollte es<br />
nicht zu einem Wegfall von Verlustvorträgen<br />
kommen.<br />
Nach der Bundestagswahl gelangen mit dem<br />
Wachstumsbeschleunigungsgesetz weitere<br />
Fortschritte. Die Zinsschranke wurde ent-<br />
schärft und die Freigrenze dauerhaft auf 3 Mio.<br />
Euro angehoben. Auch die Einführung einer<br />
Konzernklausel für den Verlustabzug bei Körperschaften<br />
(§ 8c KStG), die Regelung zur<br />
Berücksichtigung vorhandener stiller Reserven<br />
und die Entfristung der Sanierungsklausel entsprach<br />
den Forderungen der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong>.<br />
Als positiven Schritt wertete sie<br />
ferner die Absenkung des dem Gewerbeertrag<br />
hinzuzurechnenden Finanzierungsanteils von<br />
Mieten, Pachten und Leasingraten von 65 auf<br />
50 Prozent. Hier sind jedoch weitere Maßnahmen<br />
notwendig, z. B. müssen die Hinzurechnungstatbestände<br />
bei der Gewerbesteuer weiter<br />
abgemildert werden und die Gewerbesteuer<br />
sollte wieder voll als Betriebsausgabe absetzbar<br />
sein.<br />
Steuerberatungskosten:<br />
volle Abzugsfähigkeit in Reichweite<br />
Bei der Abzugsfähigkeit der privaten Steuerberatungskosten<br />
hat die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
mit ihren Sachargumenten zu einem<br />
Meinungsumschwung beigetragen. Sie konnte<br />
deutlich machen, dass die Neuregelung aus<br />
dem Jahr 2006 ihre Ziele gänzlich verfehlt hat:<br />
Weder der gewünschte Vereinfachungseffekt<br />
noch die erhofften Steuermehreinnahmen<br />
waren eingetreten. Stattdessen erzeugte die<br />
Aufteilung zwischen abzugsfähigen und nicht<br />
abzugsfähigen Steuerberatungskosten mehr<br />
bürokratische Belastungen sowohl für die<br />
Steuerpflichtigen als auch für die Finanzverwaltung.
Bereits im April <strong>2009</strong> machte sich der Bundesrat<br />
die Forderung der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
nach Wiedereinführung des Sonderausgabenabzugs<br />
für private Steuerberatungskosten<br />
zu eigen. Die Initiative führte jedoch<br />
zunächst nicht zum Ziel. Erst die neue Bundesregierung<br />
bekannte sich im Koalitionsvertrag<br />
zu dieser Maßnahme, deren Umsetzung im<br />
Jahr <strong>2009</strong> jedoch nicht mehr erfolgte. Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
setzt sich weiterhin<br />
dafür ein. Die rasche Wiedereinführung der<br />
vollen Abzugsfähigkeit wäre nicht zuletzt im<br />
Hinblick auf Steuervereinfachung und Bürokratieabbau<br />
ein wichtiges Signal.<br />
Ertragsteuerrecht<br />
Pendlerpauschale:<br />
Verfahrensrechtliche Fragen rasch<br />
geklärt<br />
In seinem richtungweisenden Urteil vom<br />
9. Dezember 2008 hat das Bundesverfassungsgericht<br />
die umstrittene Kürzung der Pendlerpauschale<br />
als verfassungswidrig und deshalb<br />
nichtig eingestuft. Zu diesem Ergebnis war<br />
auch die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> in ihrem<br />
Gutachten an das Bundesverfassungsgericht<br />
gekommen.<br />
Anfang <strong>2009</strong> wies die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
auf verfahrensrechtlichen Regelungsbedarf<br />
hin, um Unsicherheiten in der Praxis zu<br />
vermeiden. Das BMF hat darauf rasch reagiert<br />
und klargestellt, dass § 9 Abs. 2 Satz 2 EStG<br />
bis zu einer gesetzlichen Neuregelung im Wege<br />
vorläufiger Steuerfestsetzung sowie entspre-<br />
Steuerrecht<br />
chend im Lohnsteuerverfahren und weiteren<br />
relevanten Verfahren mit der Maßgabe anzuwenden<br />
ist, dass die tatbestandliche Beschränkung<br />
auf „erhöhte“ Aufwendungen „ab dem<br />
21. Entfernungskilometer“ entfallen sollte.<br />
Auch hinsichtlich der Pauschalbesteuerung<br />
von Fahrtkostenzuschüssen erfolgte eine<br />
praxistaugliche Regelung.<br />
Mit dem Gesetz zur Fortführung der Gesetzes -<br />
lage 2006 bei der Entfernungspauschale vom<br />
20. April <strong>2009</strong> sind rückwirkend ab Veranlagungszeitraum<br />
2007 Aufwendungen für die<br />
Wege zwischen Wohnung und regelmäßiger<br />
Arbeits- bzw. Betriebsstätte wieder ab dem ersten<br />
Entfernungskilometer steuerlich abziehbar.<br />
Erleichterungen bei der Zinsschranke<br />
Erfolgreich hat sich die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
im Januar <strong>2009</strong> mit einer Eingabe<br />
zur Reichweite des § 8a KStG an das BMF<br />
gewandt. § 8a Abs. 2 KStG lässt eine Ausnahme<br />
von der Zinsschranke für nicht konzern -<br />
zugehörige Betriebe dann zu, wenn die Ver -<br />
gütungen für Fremdkapital an einen wesentlich<br />
beteiligten Anteilseigner, an eine diesem<br />
nahestehende Person oder an einen Dritten,<br />
der auf diese Personen zurückgreifen kann,<br />
nicht mehr als 10 Prozent des Nettozinsaufwandes<br />
betragen.<br />
Offen war die Frage, ob dazu bereits jegliche<br />
Rückgriffsmöglichkeit eines Dritten ausreicht.<br />
Die Antwort des BMF auf die entsprechende<br />
Anfrage der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> hat<br />
nun klargestellt, dass bei einer betragsmäßig<br />
Neuregelung<br />
der Pendler -<br />
pauschale<br />
17
Trotz Abgeltungsteuer<br />
muss<br />
oft veranlagt<br />
werden<br />
18<br />
Steuerrecht<br />
beschränkten Rückgriffsmöglichkeit auch nur<br />
dieser Betrag in den Vergleich einzubeziehen<br />
ist, ob die unschädliche Grenze von 10 Prozent<br />
überschritten wird.<br />
Offene Fragen bei<br />
Gesellschafterdarlehen<br />
Nach diversen Änderungen durch das Unternehmenssteuerreformgesetz<br />
2008 sowie das<br />
Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts<br />
und zur Bekämpfung von Missbräuchen<br />
(MoMiG) besteht bei der steuerlichen Behandlung<br />
von Gesellschafterdarlehen eine Reihe<br />
von Fragen mit großer Bedeutung für die Praxis.<br />
Diese hat die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
dem BMF im Juni <strong>2009</strong> vorgetragen.<br />
So hat der Bundesfinanzhof in ständiger Rechtsprechung<br />
für die Frage, unter welchen Voraussetzungen<br />
bei dem Ausfall eines Gesellschafterdarlehens<br />
nachträgliche Anschaffungskosten<br />
vorliegen, bislang an die Rechtsprechung<br />
des BGH zum Eigenkapitalersatzrecht angeknüpft.<br />
Durch das MoMiG wurde das Eigenkapitalersatzrecht<br />
in der bisherigen Form aber<br />
aufgegeben. Offen ist, ob weiterhin an § 17<br />
EStG anzuknüpfen ist oder ober Verluste<br />
zukünftig unter § 20 Abs. 2 EStG fallen. Auch<br />
wie hinsichtlich der Anwendung des § 20 Abs.<br />
2 EStG mit Altfällen zu verfahren ist, bedarf<br />
der Klarstellung. Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
hat dem BMF hierzu ihre Rechtsauffassung<br />
dargelegt. Derzeit wird in der Finanzverwaltung<br />
noch diskutiert, welche steuerlichen Konsequenzen<br />
aus den gesetzlichen Änderungen<br />
zu ziehen sind.<br />
Abgeltungsteuer bringt kaum<br />
Vereinfachung<br />
Ein über hundert Seiten starker Entwurf einer<br />
Verwaltungsanweisung zur Abgeltungsteuer<br />
vom Juli <strong>2009</strong> machte deutlich, dass die Regelung<br />
nicht wie erhofft zur Steuervereinfachung<br />
beigetragen hat. Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
hatte darauf bereits im Gesetzgebungsverfahren<br />
hingewiesen. Auch zu der Verwaltungsanweisung<br />
nahm sie kritisch Stellung.<br />
So plädierte sie hinsichtlich der Regelung zum<br />
Anteilstausch für eine praktikable Lösung, die<br />
dem ursprünglich mit der Abgeltungsteuer verbundenen<br />
Vereinfachungsgedanken Rechnung<br />
trägt. Bislang muss bei vielen privaten Kapitalanlegern<br />
eine Veranlagung durchgeführt werden.<br />
Eine dringende Klarstellung erforderte auch<br />
die Regelung zum Kapitalertragsteuerabzug<br />
bei Leerverkäufen um den Dividendenstichtag<br />
(BMF-Schreiben vom 5. Mai <strong>2009</strong>), nach der<br />
eine Anrechnung sowie Erstattung der in der<br />
Steuerbescheinigung angeführten Kapitalertragsteuer<br />
nur erfolgen können, wenn die Steuerbescheinigung<br />
zusammen mit einer Bescheinigung<br />
des Steuerberaters oder Wirtschaftsprüfers<br />
eingereicht wird. Offen ließ die<br />
Finanzverwaltung jedoch, unter welchen<br />
Voraussetzungen eine Bescheinigung vom<br />
Steuerberater erteilt werden kann. Nach weiteren<br />
Gesprächen sowie zwei schriftlichen Stellungnahmen<br />
hat sich das BMF in einem am<br />
28. Dezember <strong>2009</strong> veröffentlichen Schreiben<br />
genauer zu den Anforderungen für das Ausstellen<br />
einer Bescheinigung geäußert.
Verfahrensrecht<br />
Kritik an Nichtanwendungserlassen<br />
In der öffentlichen Debatte um den Einsatz von<br />
Nichtanwendungserlassen durch die Finanzverwaltung<br />
hat sich die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
klar für einen äußerst restriktiven<br />
Gebrauch dieses umstrittenen Instruments<br />
ausgesprochen. In Nichtanwendungserlassen<br />
ordnet das BMF an, dass höchstrichterliche<br />
Rechtsprechung über den entschiedenen Einzelfall<br />
hinaus nicht oder jedenfalls nicht vollständig<br />
von der Finanzverwaltung anzuwen-<br />
den ist. Dies konterkariert – oft aus Fiskalinteresse<br />
– eine für den Steuerpflichtigen günstige<br />
Rechtsprechung. Die Folge sind Rechtsunsicherheit<br />
und Intransparenz des Steuerrechts.<br />
Im Hinblick auf das immer komplizierter werdende<br />
Steuerrecht kommt diese Facette für den<br />
Einzelnen erschwerend hinzu. Je ausufernder<br />
der Gebrauch von Nichtanwendungserlassen,<br />
desto größer die Flut der Rechtsverfahren, in<br />
die die Steuerpflichtigen getrieben werden.<br />
Die neue Bundesregierung hat sich dieser Auffassung<br />
im Koalitionsvertrag angeschlossen<br />
und eine Begrenzung angekündigt.<br />
DWS-Symposium <strong>2009</strong>: Verfassungsrecht und Steuerrecht<br />
Verfassungsrechtliche Grundsätze werden<br />
vom deutschen Steuergesetzgeber häufig zu<br />
wenig beachtet. Die Folgen sind eine Vielzahl<br />
verfassungsgerichtlicher Verfahren und eine<br />
schwindende Akzeptanz der Steuerbürger. Zu<br />
diesem Ergebnis kommt der wissenschaftliche<br />
Arbeitskreis „Steuerrecht“ des Deutschen<br />
wissenschaftlichen Instituts der Steuerberater<br />
e. V. (DWS-Institut). Dessen 15 „Leitlinien<br />
zum verfassungsrechtlichen Rahmen des<br />
Steuerrechts“ waren am 7. Dezember Gegenstand<br />
einer lebhaften Fachdiskussion auf<br />
dem DWS-Symposium <strong>2009</strong> in Berlin.<br />
„Das Bundesverfassungsgericht musste den<br />
Steuergesetzgeber in jüngster Zeit etliche<br />
Male korrigieren, z. B. beim Erbschaftsteuergesetz<br />
und bei der Pendlerpauschale. Allein<br />
in den letzten zwei Jahren ist die Bundes steu-<br />
Steuerrecht<br />
Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Arbeitskreises<br />
„Steuerrecht“, Prof. Dr. Jörg-Manfred Mössner, stellte die<br />
„Leitlinien zum verfassungsrechtlichen Rahmen des Steuerrechts“<br />
vor.<br />
erberaterkammer bei acht Verfahren zur Stellungnahme<br />
durch das Bundesverfassungs -<br />
gericht aufgefordert worden. Die wachsende<br />
Nichtanwendungserlasse<br />
führen zu<br />
Rechtsunsicherheit<br />
19
20<br />
Steuerrecht<br />
Der DWS-Vorsitzende Dr. Horst Vinken (rechts) eröffnet das<br />
Symposium. Auf dem Podium: Dr. Harald Grürmann, Hartmut<br />
Möllring, Prof. Dr. Christian Flämig, Prof. Dr. Ferdinand Kirchhof<br />
und Prof. Dr. Joachim Wieland (v. l. n. r.)<br />
Rechtsunsicherheit und auch die Folgen dieser<br />
Entwicklung bereiten uns große Sorgen“,<br />
sagte einleitend der Vorstandsvorsitzende<br />
des DWS-Instituts und Präsident der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
Dr. Horst Vinken.<br />
Prof. Dr. Jörg-Manfred Mössner, Vorsitzender<br />
des wissenschaftlichen Arbeitskreises „Steuerrecht“<br />
des DWS-Instituts, fasste die kritische<br />
Position, die der Arbeitskreis in seinen<br />
15 Leitlinien einnimmt, zusammen. Er wies<br />
den Vorwurf der Politik zurück, die höchstrichterliche<br />
Rechtsprechung schränke den<br />
Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers teilweise<br />
zu stark ein. Vielmehr ziehe das Verfassungsrecht<br />
nur dann eine Grenze, wenn der<br />
Staat seinen Finanzbedarf auf verfassungswidrige<br />
Weise decken wolle. Mössner kritisierte<br />
seinerseits die Praxis, verfassungs-<br />
rechtlich bedenkliche Regelungen einzuführen<br />
und deren spätere Beanstandung durch<br />
das Bundesverfassungsgericht in Kauf zu<br />
nehmen.<br />
Die anschließende kontroverse Podiumsdiskussion<br />
moderierte Prof. Dr. Christian Flämig,<br />
Universität Marburg. Darin stellte Niedersachsens<br />
Finanzminister Hartmut Möllring<br />
vor allem das Fiskalinteresse des Staates in<br />
den Vordergrund. Dr. Harald Grürmann,<br />
BStBK-Präsidiumsmitglied und stellvertretender<br />
Vorsitzender des DWS-Instituts kritisierte,<br />
dass gerade die Steuergesetzgebung durch<br />
mangelnde Folgerichtigkeit immer mehr an<br />
Glaubwürdigkeit verliere.<br />
Widerspruch ernteten die Thesen des Arbeitskreises<br />
von Prof. Dr. Joachim Wieland von der<br />
Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften<br />
Speyer. So seien viele der verwendeten<br />
Begriffe, etwa der der finanziellen<br />
Leistungsfähigkeit, zu unbestimmt, um als<br />
Rahmen der Gesetzgebung zu dienen.<br />
Der Richter des Bundesverfassungsgerichts<br />
Prof. Dr. Ferdinand Kirchhof betonte, dass das<br />
Verhältnis Berlin-Karlsruhe besser sei, als es<br />
gelegentlich in der aufgeregten öffentlichen<br />
Debatte den Anschein habe, stünden beide<br />
Seiten doch auch vor ähnlichen Herausforderungen:<br />
Sowohl die Legislative als auch die<br />
Judikative müssten reagieren, wenn sich der<br />
„gesellschaftliche Quellcode“ ändere.
Verfassungsrechtliche Prüfung des<br />
„Soli“ zweckmäßig<br />
Der 7. Senat des Niedersächsischen Finanz -<br />
gerichts hält die andauernde Erhebung des<br />
Solidaritätszuschlags für verfassungswidrig<br />
und hat das Klageverfahren mit dem Az. 7 K<br />
143/08 dem Bundesverfassungsgericht vorgelegt.<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> begrüßte<br />
es, dass das BMF daraufhin mit der kurzfristigen<br />
Veröffentlichung eines Vorläufigkeitsvermerks<br />
für Rechtssicherheit sorgte.<br />
Eine verfassungsrechtliche Überprüfung des<br />
Solidaritätszuschlaggesetzes ist aus Sicht der<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> zumindest zweckmäßig.<br />
Die Frage ist berechtigt, ob mit dem<br />
Solidaritätszuschlag noch Bedarfsspitzen<br />
abgefangen werden, oder ob dieser nicht mittlerweile<br />
zum Dauerzustand geworden ist. Zwar<br />
hatte das Bundesverfassungsgericht 1967 entschieden,<br />
dass eine Ergänzungsabgabe aus<br />
Verfassungsgründen nicht befristet werden<br />
muss. 1972 hat es allerdings auch entschieden,<br />
dass der Bund nicht berechtigt ist, unter der<br />
Bezeichnung „Ergänzungsabgabe“ eine Steuer<br />
einzuführen, die den Vorstellungen des Verfassungsgesetzgebers<br />
vom Charakter einer solchen<br />
Abgabe erkennbar widerspricht.<br />
Bekämpfung der<br />
Steuerhinterziehung<br />
Steuerrecht<br />
Vorrang für zwischenstaatliche Regeln<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> hat sich klar<br />
als Befürworterin des Kampfes gegen Steuerhinterziehung<br />
positioniert. Da Steuerberater<br />
sich als Organ der Steuerrechtspflege für die<br />
korrekte Anwendung der Steuergesetze einsetzen,<br />
begrüßen sie ein konsequentes Vorgehen<br />
gegen Steuerhinterzieher auf internationaler<br />
und nationaler Ebene.<br />
Dabei sollten aus Sicht der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
klare Richtlinien für eine verbesserte<br />
zwischenstaatliche Zusammenarbeit Vorrang<br />
vor nationalen Regelungen haben. Auch<br />
dürfen gesetzliche Maßnahmen rechtsstaatliche<br />
Grundsätze nicht verletzen. Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
teilte daher die Kritik am<br />
Referentenentwurf des Steuerhinterziehungsbekämpfungsgesetzes,<br />
den das BMF im Januar<br />
<strong>2009</strong> vorlegte. Statt einer zielgenauen<br />
Bekämpfung zu missbilligender Praktiken lief<br />
der Entwurf auf einen Generalverdacht gegen<br />
Steuerpflichtige hinaus, die geschäftliche<br />
Beziehungen in bestimmte Drittländer unterhielten.<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> beurteilte es<br />
daher positiv, dass die am 22. April vom Bundeskabinett<br />
verabschiedete abgemilderte Fassung<br />
des Steuerhinterziehungsbekämpfungsgesetzes<br />
kein sofortiges Inkrafttreten vorsah.<br />
Vielmehr erhielten bislang unkooperative Staaten<br />
die Gelegenheit, Versäumnisse der Vergangenheit<br />
nachzuholen. Erst wenn die internatio-<br />
Ist der „Soli“<br />
noch eine Ergänzungsabgabe?<br />
Rechtsstaatliche<br />
Grundsätze<br />
dürfen nicht<br />
verletzt werden<br />
21
Mehr und mehr<br />
„Steueroasen“<br />
kooperativ<br />
22<br />
Steuerrecht<br />
nalen Bemühungen erfolglos blieben, sollten<br />
Sanktionen im Inland greifen.<br />
Auch in der Anhörung vor dem Finanzausschuss<br />
des Deutschen Bundestages am 25. Mai<br />
<strong>2009</strong> betonte die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong>,<br />
dass der „Kampf gegen die Steueroasen“<br />
nicht auf dem Rücken der Steuerpflichtigen<br />
ausgetragen werden dürfe. Die vorgesehenen<br />
gesetzlichen Regelungen sollten daher nicht<br />
überstürzt beschlossen werden. Die Anwendung<br />
der mit dem Gesetz angedrohten Maßnahmen<br />
müsse das letzte Mittel bleiben.<br />
Dieser Weg erwies sich im weiteren Verlauf des<br />
Jahres als erfolgreich: Immer mehr Länder und<br />
Gebiete erklärten sich bereit, die von der OECD<br />
entwickelten Standards zur Zusammenarbeit<br />
im Kampf gegen Steuerflucht und Steuerhinterziehung<br />
zu akzeptieren und in ihre Steuerpolitik<br />
zu integrieren. Gleichwohl ist das Steuerhinterziehungsbekämpfungsgesetz<br />
am 31. Juli<br />
<strong>2009</strong> verkündet worden.<br />
Deutliche Kritik am<br />
Verordnungsentwurf<br />
Vor diesem Hintergrund kritisierte die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong>,<br />
dass im Juli <strong>2009</strong> ein<br />
Referentenentwurf für eine Steuerhinterziehungsbekämpfungsverordnung<br />
vorgelegt wurde,<br />
obwohl sich mehr und mehr „Steueroasen“<br />
kooperativ zeigten. Sie trug außerdem erhebliche<br />
verfassungsrechtliche Bedenken gegen<br />
den Entwurf vor. Auch die geschätzten Bürokratiekosten<br />
der Verordnung gaben Anlass zur<br />
Kritik. Die Vielzahl der den betroffenen Unter-<br />
nehmen auferlegten Informationspflichten ließen<br />
die zu erwartende Bürokratiekostenbelastung<br />
auf mehr als eine halbe Million Euro in<br />
die Höhe schnellen. Doch schien selbst diese<br />
Summe aus Sicht der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
eher willkürlich und tendenziell zu<br />
niedrig angesetzt. Die Verordnung ist am<br />
25. September in Kraft getreten und ab dem<br />
Veranlagungszeitraum 2010 anzuwenden.<br />
Allerdings hat das BMF mit Schreiben vom<br />
5. Januar 2010 festgestellt, dass derzeit kein<br />
Staat oder Gebiet die Voraussetzungen für die<br />
die nach der Verordnung anzuwendenden<br />
Maßnahmen erfüllt.<br />
Internationales Steuerrecht<br />
Änderungsbedarf bei<br />
Verwaltungsgrundsätzen zur<br />
Funktionsverlagerung<br />
Die gesetzliche Neuregelung der grenzüberschreitenden<br />
Funktionsverlagerung erfolgte im<br />
Zuge der Unternehmenssteuerreform zum<br />
1. Januar 2008. Die entsprechenden Verwaltungsgrundsätze<br />
legte das BMF jedoch erst gut<br />
eineinhalb Jahre später, im Juli <strong>2009</strong>, vor. Die<br />
endgültige Fassung des BMF-Schreibens war<br />
bis Jahresende <strong>2009</strong> noch immer nicht veröffentlicht.<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> kritisierte die<br />
lange Zeitverzögerung ebenso wie die Verschärfung<br />
der gesetzlichen Lage durch die Verwaltungsanweisung,<br />
etwa im Hinblick auf die<br />
Funktionsverdoppelung. Hingewiesen wurde<br />
außerdem auf die inkonsistente Definition des
Begriffs „Funktion“, was erhebliche Abgrenzungsfragen<br />
zur Folge hat.<br />
Fachinformation zu<br />
Verrechnungspreisen in Deutschland<br />
und Frankreich<br />
Im Juli <strong>2009</strong> hat die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
zusammen mit der französischen Berufsorganisation<br />
Ordre des Experts-Comptables eine<br />
umfassende Darstellung zu Verrechnungspreisen<br />
in Deutschland und Frankreich vorgelegt.<br />
Da kaum ein Thema für Unternehmen im grenzüberschreitenden<br />
Geschäftsverkehr so viele<br />
steuerliche Fallstricke aufweist wie die Verrechnungspreise,<br />
hat sich das deutsch-fran -<br />
zösische Experten-Gremium intensiv mit einer<br />
aktuellen Aufarbeitung der Problematik<br />
beschäftigt.<br />
Die Fachinformation in deutscher und französischer<br />
Sprache befasst sich mit Fragen einer<br />
angemessenen und von den jeweiligen Finanzbehörden<br />
akzeptierten Aufteilung von Besteuerungsgrundlagen<br />
im bilateralen Geschäftsverkehr.<br />
Sie gibt außerdem einen Überblick über<br />
Äußerungen der deutschen und französischen<br />
Finanzverwaltung zu Verrechnungspreisfragen<br />
und Verfahrensgrundsätzen, etwa bezüglich<br />
der Anforderungen an zu erstellende Dokumentationen.<br />
Umsatzsteuer<br />
Kritik am ermäßigten Steuersatz für<br />
Hotelübernachtungen<br />
Die Absenkung des Umsatzsteuersatzes für<br />
kurzfristige Beherbergung auf 7 Prozent zum<br />
1. Januar 2010 durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz<br />
hat die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
aus systematischen Gründen kritisiert:<br />
Es ist seit Jahren unbestritten, dass die Liste<br />
der dem ermäßigten Steuersatz unterliegenden<br />
Tatbestände durchforstet und bereinigt werden<br />
muss. Von der Tendenz her sollten die Ausnahmen<br />
hier zurückgedrängt, nicht aber ausgeweitet<br />
werden. Die Änderung durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz<br />
gibt daher aus<br />
Sicht der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> ein<br />
falsches Signal. Sie hat außerdem darauf hingewiesen,<br />
dass die Steuersatzsenkung eine<br />
Vielzahl neuer Fragen bei der praktischen<br />
Umsetzung nach sich ziehen wird, die Steuerpflichtige,<br />
Finanzverwaltung und Gerichte<br />
beschäftigen werden. Offene Fragen und Probleme<br />
verursacht die Änderung vor allem im<br />
lohn- und sozialversicherungsrechtlichen Reisekostenrecht<br />
sowie beim Vorsteuerabzug,<br />
worauf die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> in<br />
zwei Eingaben an das BMF hinwies.<br />
EU-VAT-Package: Neue Regeln im<br />
Umsatzsteuerrecht<br />
Steuerrecht<br />
Mit der Umsetzung des „Mehrwertsteuer-<br />
Pakets“ der EU (EU-VAT-Package) traten zum<br />
1. Januar 2010 wesentliche Neuerungen im<br />
Umsatzsteuerrecht in Kraft. Die Bundessteuer-<br />
Umsatzsteuersatzung<br />
wirft<br />
viele Fragen auf<br />
Deutsch- fran -<br />
zösische Broschüre<br />
zu<br />
Verrechnungs -<br />
preisen<br />
23
EU-VAT-Package<br />
bringt Verein -<br />
fachungen<br />
Abgabefrist für<br />
ZM ist jetzt<br />
praxisgerecht<br />
24<br />
Steuerrecht<br />
beraterkammer hat sowohl bei den EU-Beratungen<br />
zum Mehrwertsteuerpaket als auch bei der<br />
nationalen Umsetzung im Jahressteuergesetz<br />
<strong>2009</strong> praxistaugliche Lösungen angemahnt.<br />
Außerdem unterstützte sie mit umfangreichen<br />
Informationen den Berufsstand dabei, die notwendigen<br />
Änderungen im Rechnungswesen der<br />
Mandanten rechtzeitig zu veranlassen.<br />
Insgesamt ist es zu begrüßen, dass durch die<br />
neuen Normen eine Vereinfachung der komplizierten<br />
Ortsbestimmungsregelungen eintreten<br />
wird. Gleichwohl bleibt das Umsatzsteuerverfahren<br />
hoch kompliziert. So besteht eine Reihe<br />
von Sonderregelungen fort, von denen einige<br />
für alle Leistungsempfänger gelten, andere nur<br />
für nicht unternehmerische Leistungsempfänger.<br />
Erfolgreiche Eingabe<br />
zur ZM-Abgabefrist<br />
Gemeinsam mit dem DIHK und dem ZDH<br />
setzte sich die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
erfolgreich dafür ein, dass die Richtlinie<br />
2008/117/EG vom 16. Dezember 2008, die der<br />
Bekämpfung des Steuerbetrugs bei innergemeinschaftlichen<br />
Umsätzen dienen soll, in<br />
nationales Recht umgesetzt wurde, ohne die<br />
Unternehmen zusätzlich zu belasten. So plädierten<br />
die Organisationen dafür, den für die<br />
Abgabe der Zusammenfassenden Meldung<br />
(ZM) gewährten Spielraum in vollem Umfange<br />
zu nutzen. Mit dem Referentenentwurf eines<br />
„Gesetzes zur Umsetzung steuerrechtlicher EU-<br />
Vorgaben sowie weiterer steuerrechtlicher<br />
Regelungen“ entsprach die Finanzverwaltung<br />
diesem Petitum.<br />
Die neuen Regelungen, die zum 1. Juli 2010 in<br />
Kraft treten sollen, sind vor allem deshalb zu<br />
begrüßen, weil die Dauerfristverlängerung für<br />
die Abgabe der Zusammenfassenden Meldung<br />
aufgrund von EU-Vorgaben gestrichen wird.<br />
Diese Problematik sollte aus Sicht der drei<br />
Organisationen auf EU-Ebene nochmals aufgegriffen<br />
werden. <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong>,<br />
DIHK und ZDH setzten sich außerdem für den<br />
Erlass eines BMF-Schreibens ein, das Klarheit<br />
hinsichtlich der Praxisprobleme, beispielsweise<br />
der Abgrenzung von Werklieferungen und<br />
Werkleistungen im innergemeinschaftlichen<br />
Kontext, schafft.
Rechnungslegung<br />
Gelungene Reform des deutschen<br />
Bilanzrechts<br />
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />
in Kraft<br />
Am 26. März <strong>2009</strong> hat der Deutsche Bundestag<br />
das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz<br />
(BilMoG) verabschiedet. Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
hatte das gesamte Gesetzgebungsverfahren<br />
konstruktiv begleitet, wobei<br />
ihre Vorschläge und Stellungnahmen in fast<br />
allen wesentlichen Punkten berücksichtigt<br />
wurden. So bleibt die Fair-Value-Bewertung<br />
von zu Handelszwecken erworbenen Finanzinstrumenten<br />
einer branchenspezifischen Regelung<br />
vorbehalten. Auch den Vorschlägen der<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> zur Zurechnung<br />
von Vermögensgegenständen sowie den<br />
Bedenken gegen die Aktivierungspflicht aktiver<br />
latenter Steuern wurde Rechnung getragen.<br />
Insgesamt ebnet das Gesetz einem modernisierten<br />
Bilanzrecht für den Mittelstand den<br />
Weg, wobei bewährte Prinzipien des HGB<br />
erhalten bleiben. Steuerberater und ihre Mandanten<br />
haben so eine dauerhafte Alternative<br />
zur internationalen Rechnungslegung.<br />
BilMoG-Praxiskommentar<br />
herausgegeben<br />
Die Bilanzerstellung gehört seit jeher zu den<br />
Kernaufgaben der Steuerberater. Sie sind<br />
daher dafür prädestiniert, ihre mittelständischen<br />
Mandanten auch in die neue Bilanzie-<br />
BStBK-Präsident Dr. Horst Vinken überreichte der scheidenden<br />
Bundesministerin der Justiz Brigitte Zypries einen Band des<br />
neuen BilMoG-Praxiskommentars. Das Treffen am 21. Oktober<br />
<strong>2009</strong> bildete den Schlusspunkt der konstruktiven Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesministerium im Bemühen um eine<br />
praxistaugliche Reform des Bilanzrechts.<br />
rungswelt nach dem BilMoG zu begleiten. Um<br />
die Umsetzung der Reform zu unterstützen, hat<br />
die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> den Berufsstand<br />
frühzeitig und umfassend über die neuen<br />
Regelungen informiert. Zu den wichtigsten<br />
Aktivitäten des Jahres <strong>2009</strong> zählte neben zahlreichen<br />
Fortbildungsveranstaltungen die Veröffentlichung<br />
des ersten BilMoG-Praxiskommentars<br />
für Steuerberater. Mit der gemeinsamen<br />
Herausgabe des Bandes setzen die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
und der Deutsche Steuerberaterverband<br />
ihre erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
auf dem Gebiet der Rechnungslegung<br />
fort.<br />
Mit den Autoren Dr. Horst Vinken, Hans-Christoph<br />
Seewald, Prof. Dr. Hans-Michael Korth<br />
Steuerberater<br />
begleiten Mandanten<br />
in die<br />
neue Bilanzierungswelt<br />
25
Materielle Maßgeblichkeit<br />
muss<br />
bestehen bleiben<br />
Neue JA-Verlautbarung<br />
im<br />
Frühjahr 2010<br />
26<br />
Rechnungslegung<br />
und Manfred Dehler kommentieren namhafte<br />
Experten der Rechnungslegung die neuen<br />
Bilanzierungsvorschriften. Die Kommentierung<br />
orientiert sich an der Gliederung der Bilanzposten<br />
und stellt schwerpunktmäßig auf den<br />
Jahresabschluss einschließlich Anhang sowie<br />
den Lagebericht ab. In gesonderten Kapiteln<br />
werden die Unterschiede zwischen Handelsbilanz<br />
und Steuerbilanz sowie die zahlreichen<br />
Übergangsvorschriften erläutert.<br />
Der Band „BilMoG. Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz.<br />
Praxiskommentar für Steuerberater“<br />
ist im Juli <strong>2009</strong> im erschienen.<br />
BStBK plädiert für Erhalt<br />
der Einheitsbilanz<br />
Bei der Beratung des BilMoG hat sich die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
stets dafür eingesetzt,<br />
dass Handels- und Steuerbilanz nicht<br />
weiter auseinanderdriften und die Einheitsbilanz<br />
möglich bleibt. Sie kritisierte daher, dass<br />
der im Oktober <strong>2009</strong> vorgelegte Entwurf eines<br />
BMF-Schreibens zur Maßgeblichkeit der Handelsbilanz<br />
für die steuerliche Gewinnermittlung<br />
den Eindruck erweckt, dass die Finanzverwaltung<br />
in letzter Konsequenz eine eigenständige<br />
Steuerbilanz anstrebt.<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> warnte davor,<br />
über die Abschaffung der umgekehrten Maßgeblichkeit<br />
durch das BilMoG hinaus nun auch<br />
eine Abkehr von der materiellen Maßgeblichkeit<br />
einzuleiten. Ziel des Gesetzgebers war es<br />
immer, die Maßgeblichkeit und damit auch die<br />
Möglichkeit einer Einheitsbilanz für kleine und<br />
mittlere Unternehmen beizubehalten. Eine völlige<br />
Entkoppelung von Handelsbilanz und<br />
Steuerbilanz war im Gesetzgebungsverfahren<br />
nicht vorgesehen. Vielmehr sollte sich die<br />
materielle Maßgeblichkeit der Handelsbilanz<br />
für die Steuerbilanz grundsätzlich auf alle Vorschriften<br />
erstrecken, die für den Ansatz und die<br />
Bewertung der Bilanzposten maßgeblich sind,<br />
es sei denn, es bestehen steuerrechtliche<br />
Ansatz- oder Bewertungsvorbehalte.<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> sprach sich<br />
daher für eine enge, am Willen des Gesetzgebers<br />
ausgerichtete Auslegung des § 5 Abs. 1<br />
Satz 1 Halbsatz 2 EStG aus.<br />
Grundsätze für die Erstellung von<br />
Jahresabschlüssen überarbeitet<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> hat ihre „Verlautbarung<br />
zu den Grundsätzen für die Erstellung<br />
von Jahresabschlüssen durch Steuerberater<br />
vom 22. und 23. Oktober 2001“ vollständig<br />
überarbeitet. Dies war insbesondere aufgrund<br />
der Entwicklung in der Rechnungslegung und<br />
der Anpassung an die heutigen Qualitätsanforderungen<br />
erforderlich. Dabei konnte eine weitgehende<br />
Übereinstimmung über die Grundsätze<br />
für die Erstellung von Jahresabschlüssen nach<br />
ausführlichen Diskussionen mit dem Institut der<br />
Wirtschaftsprüfer (IDW) erreicht werden.<br />
Die endgültige Neufassung der Verlautbarung<br />
wird durch die Bundeskammerversammlung im<br />
Frühjahr 2010 verabschiedet. Bis dahin behält<br />
die bisherige Fassung ihre Gültigkeit.
Berufsrecht<br />
Berufsrechte stärken<br />
Uneingeschränktes<br />
Zeugnisverweigerungsrecht wieder<br />
einführen<br />
Gemäß § 160a Abs. 1 StPO besteht nur noch<br />
gegenüber Geistlichen, Strafverteidigern und<br />
Abgeordneten ein umfassendes Beweiserhebungs-<br />
und Verwertungsverbot. Für alle anderen<br />
Berufsgeheimnisträger, also auch für Steuerberater<br />
und Rechtsanwälte, sind diese Rechte<br />
zum 1. Januar 2008 abgeschwächt und an<br />
eine eigenständige Verhältnismäßigkeitsprüfung<br />
gekoppelt worden.<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> hatte sich<br />
stets gegen diese Einschränkung gewehrt und<br />
unter anderem auf die verfassungsrechtliche<br />
Problematik der Neuregelung hingewiesen. Im<br />
März <strong>2009</strong> legte sie dazu eine vom Bundesverfassungsgericht<br />
angeforderte Stellungnahme<br />
vor. Besonders kritisch zu bewerten ist die Aushöhlung<br />
des beruflichen Vertrauensschutzes,<br />
durch die eine „Zweiklassengesellschaft“ von<br />
Berufsgeheimnisträgern entstanden ist.<br />
Die neue Bundesregierung hat die Kritik der<br />
Betroffenen aufgegriffen: Laut Koalitionsvertrag<br />
will sie den Schutz von Berufsgeheimnis -<br />
trägern stärken und die in § 160a StPO vorgenommene<br />
Differenzierung beseitigen. Im Referentenentwurf<br />
eines entsprechenden Gesetzes<br />
vom 17. Dezember <strong>2009</strong> sind allerdings lediglich<br />
Rechtsanwälte berücksichtigt, obwohl<br />
Steuerberater in steuerrechtlichen Strafverfahren<br />
ebenfalls sowohl beratend als auch verteidigend<br />
tätig werden. Die Bundessteuerberater-<br />
kammer hat dagegen verfassungsrechtliche<br />
Bedenken vorgetragen und fordert, dass auch<br />
Steuerberater in den Anwendungsbereich des<br />
Gesetzes einbezogen werden.<br />
Bedenken gegen SWIFT-Abkommen<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> hat sich<br />
gegen den geplanten umfassenden Datenzugriff<br />
im sogenannten SWIFT-Abkommen zwischen<br />
der EU und den USA ausgesprochen.<br />
Gegenüber der Bundesregierung machte sie<br />
deutlich, dass das Abkommen nationale und<br />
europäische Datenschutzrechte gefährde. Ein<br />
Zugriff auf die von SWIFT verwalteten Informationen<br />
würde nämlich Rückschlüsse auf personenbezogene<br />
Daten und auf wirtschaftliche<br />
Tätigkeiten von Unternehmen und Privatpersonen<br />
zulassen. Auch die Daten der Zahlungsströme<br />
zwischen Steuerberatern und Mandaten<br />
oder auch Mandaten und ihren Geschäftspartnern<br />
wären betroffen, was nicht zuletzt<br />
das gesetzlich geschützte Beratungsverhältnis<br />
beeinträchtigen würde.<br />
Daher begrüßt die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong>,<br />
dass das Europäische Parlament am<br />
11. Februar 2010 den Abschluss des SWIFT-<br />
Abkommen gestoppt hat. Die Entscheidung ist<br />
ein klares Bekenntnis zum Datenschutz und<br />
stärkt den Schutz der personenbezogenen<br />
Daten der EU-Bürger.<br />
„Zweiklassen -<br />
gesellschaft“<br />
von Berufsgeheimnisträgern<br />
beseitigen<br />
BStBK begrüßt<br />
EP-Votum gegen<br />
SWIFT-Abkommen<br />
27
BOStB wird<br />
schlanker<br />
Zulassungs -<br />
verfahren zur<br />
Prüfung<br />
reibungslos<br />
28<br />
Berufsrecht<br />
Modernisierung der Berufsordnung<br />
Schwerpunkt der berufspolitischen Arbeit im<br />
Jahr <strong>2009</strong> war die grundlegende Novellierung<br />
und Modernisierung der Berufsordnung<br />
(BOStB). Sie regelt die Rechte und Pflichten<br />
der Berufe der Steuerberater und Steuerbevollmächtigten.<br />
Der Änderungsbedarf resultiert<br />
vor allem aus dem Achten Steuerberatungsänderungsgesetz,<br />
das im April 2008 in Kraft<br />
getreten ist. Die wesentlichen Neuerungen des<br />
Gesetzes wie die Lockerung des Verbots der<br />
gewerblichen Tätigkeit und die Zulassung des<br />
Syndikus-Steuerberaters müssen in der BOStB<br />
näher geregelt werden. Anpassungen sind<br />
außerdem aufgrund der neueren Rechtsprechung,<br />
insbesondere im Bereich der Werbung,<br />
erforderlich. Ziel der Überarbeitung ist ferner<br />
eine Straffung des Regelwerks. So sollen Vorschriften,<br />
die lediglich den Wortlaut des Steuerberatungsgesetzes<br />
wiederholen, ebenso<br />
gestrichen werden wie zivil-, handels- und<br />
wettbewerbsrechtliche Regelungen: Die BOStB<br />
soll sich künftig auf die notwendige Konkretisierung<br />
der Regelungen des Steuerberatungsgesetzes<br />
konzentrieren.<br />
Die Änderung der Berufsordnung ist Aufgabe<br />
der Satzungsversammlung der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong>.<br />
Sie trat im Jahr <strong>2009</strong> zweimal<br />
zusammen, nämlich am 31. März und am<br />
14. September, und fasste Beschlüsse zu<br />
wesentlichen Regelungsbereichen. Neu gefasst<br />
wurden die zentralen Grundpflichten des Steuerberaters,<br />
d. h. die Pflicht zur Unabhängigkeit,<br />
zur Gewissenhaftigkeit, zur Eigenverantwortlichkeit<br />
und zur Verschwiegenheit. Die Satzungsversammlung<br />
beschloss ferner eine<br />
deutliche Straffung und Konzentration der Werbevorschriften<br />
von bisher elf Paragraphen auf<br />
eine einzige Vorschrift.<br />
Die Arbeit an der Modernisierung der BOStB<br />
dauert an. Im Jahr 2010 wird die Satzungsversammlung<br />
noch mehrfach zusammentreten.<br />
Ziel ist es, das novellierte Regelwerk Anfang<br />
2011 in Kraft zu setzen.<br />
Organisation der Steuerberaterprüfung<br />
Durch das Achte Steuerberatungsänderungsgesetz<br />
wurde die Zuständigkeit für die Zu -<br />
lassung zur und Befreiung von der Steuer -<br />
beraterprüfung sowie die organisatorische<br />
Durch führung ab der Prüfung <strong>2009</strong> auf die<br />
Steuerberaterkammern übertragen. Dagegen<br />
wird die Steuerberaterprüfung selbst wie bisher<br />
durch die Finanzverwaltung abgenommen.<br />
Auch bleibt sie für die Erstellung der Prüfungsklausuren<br />
und die Bestimmung des Prüfungstermins<br />
zuständig.<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> hat die<br />
Umsetzung des neuen Verfahrens unterstützt.<br />
<strong>2009</strong> erfolgten die Zulassung zur Prüfung<br />
sowie die Durchführung der Prüfung, die bundeseinheitlich<br />
vom 6. bis 8. Oktober stattfand,<br />
erstmals durch die Steuerberaterkammern. Die<br />
Umstellung verlief effizient und reibungslos.
Fachberatertitel zunehmend beliebt<br />
Seit dem 1. August 2007 haben Steuerberaterinnen<br />
und Steuerberater die Möglichkeit, die<br />
amtlichen Titel „Fachberater/in für Internationales<br />
Steuerrecht“ und „Fachberater/in für Zölle<br />
und Verbrauchsteuern“ zu erwerben. Grundlage<br />
ist die von der Satzungsversammlung der<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> erlassene Fachberaterordnung.<br />
Immer mehr Berufsangehörige<br />
nutzen diese neue Möglichkeit, auf eine entsprechende<br />
Spezialisierung hinzuweisen. Zum<br />
Stichtag 1. Januar 2010 trugen insgesamt 436<br />
Berufsangehörige den Titel „Fachberater/in für<br />
Internationales Steuerrecht“ oder „Fachberater/in<br />
für Zölle und Verbrauchsteuern“. Die<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> steht den Steuerberaterkammern<br />
bei rechtlichen Fragen zur<br />
Fachberaterordnung zur Verfügung und fördert<br />
deren einheitliche Anwendung.<br />
Mehr als 2.300 Syndikus-Steuerberater<br />
Mit dem Achten Steuerberatungsänderungsgesetz<br />
wurde der Syndikus-Steuerberater eingeführt.<br />
Seit April 2008 können Steuerberater<br />
somit unter bestimmten Voraussetzungen auch<br />
Angestellte eines gewerblichen Unternehmens<br />
sein. Die Zahl der bestellten Syndikus-Steuerberater<br />
ist im Laufe des Jahres <strong>2009</strong> noch einmal<br />
deutlich gestiegen – von 1.357 auf 2.338<br />
Syndizi zum 1. Januar 2010. Dies bestätigt,<br />
dass die Einführung des Syndikus-Steuerberaters<br />
einem sowohl auf Seiten des Berufsstandes<br />
als auch auf Seiten der Wirtschaft verbreiteten<br />
Bedürfnis entspricht.<br />
Vereinbare Tätigkeiten<br />
Berufsrecht<br />
Vereinbare Tätigkeiten gewinnen im Leistungsspektrum<br />
der Steuerberater immer mehr an<br />
Bedeutung. Im Jahr <strong>2009</strong> hat die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
daher die „Allgemeinen Hinweise<br />
für die Ausübung vereinbarer Tätigkeiten“<br />
vollständig aktualisiert sowie Hinweise zu<br />
insgesamt elf speziellen Tätigkeitsfeldern neu<br />
herausgegeben.<br />
Im Einzelnen handelt es sich um Hinweise zur<br />
Tätigkeit des Steuerberaters als<br />
• Testamentsvollstrecker,<br />
• Sanierungs- und Insolvenzberater,<br />
• Fördermittel- und Subventionsberater,<br />
• Finanzierungsberater,<br />
• Hausverwalter und Verwalter nach dem<br />
Wohnungseigentumsgesetz,<br />
• Zwangsverwalter,<br />
• Insolvenzverwalter,<br />
• Mediator,<br />
• Nachlassverwalter,<br />
• Beirat<br />
• sowie für die Tätigkeit in schiedsrichterlichen<br />
Verfahren.<br />
Diese Hinweise, die in der aktuellen Ausgabe<br />
des Berufsrechtlichen Handbuches veröffentlicht<br />
sind, haben keinen bindenden Charakter,<br />
sondern geben Anregungen für die Praxis.<br />
Dabei werden jeweils auch Versicherungs- und<br />
Abrechnungsfragen berücksichtigt. Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
will Steuerberatern<br />
damit den Einstieg in neue Beratungsgebiete<br />
und den Ausbau bestehender Leistungsangebote<br />
erleichtern.<br />
436 Fachberater<br />
Neue Hinweise<br />
zu vereinbaren<br />
Tätigkeiten<br />
29
Anwendungs -<br />
hinweise zum<br />
Geld wäsche -<br />
gesetz<br />
FATF- Länder -<br />
prüfung<br />
40.000 Such -<br />
anfragen pro<br />
Monat<br />
DWS-Tagung:<br />
DocMorris-Urteil<br />
im Fokus<br />
30<br />
Berufsrecht<br />
Bekämpfung der Geldwäsche<br />
Mit Wirkung zum 21. August 2008 wurde das<br />
Geldwäschegesetz an die Dritte EU-Geldwäscherichtlinie<br />
angepasst und grundlegend<br />
überarbeitet. Auch für Steuerberater, die schon<br />
bisher zu den Verpflichteten nach dem Geld -<br />
wäschegesetz gehörten, wurden neue Pflichten<br />
geschaffen.<br />
Zur Unterstützung der Berufsangehörigen hat<br />
die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> Anwendungshinweise<br />
zum Geldwäschegesetz herausgegeben.<br />
Die Hinweise informieren über die neue<br />
Rechtslage und erläutern die den Steuerberater<br />
nach dem novellierten Geldwäschegesetz<br />
treffenden Pflichten. Dazu gehören unter anderem<br />
die Pflicht zur Identifizierung des Mandanten<br />
sowie die Pflicht zur Erstattung einer Verdachtsanzeige<br />
bei Geldwäscheverdacht.<br />
Um die Umsetzung der internationalen Standards<br />
der Financial Action Task Force (FATF)<br />
zur Geldwäschebekämpfung zu kontrollieren,<br />
führt der Internationale Währungsfonds (IWF)<br />
regelmäßig Länderprüfungen durch. <strong>2009</strong><br />
fand eine solche FATF-Prüfung in Deutschland<br />
Zum „Fremdbesitzverbot im Recht der Steuerberater<br />
und anderer Freier Berufe“ veranstaltete<br />
das Deutsche wissenschaftliche Institut<br />
der Steuerberater e. V. (DWS-Institut) am<br />
statt. In diesem Rahmen wurde die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
durch einen Vertreter<br />
des IWF angehört. Das Ergebnis der FATF-Länderprüfung<br />
wird für Mitte 2010 erwartet.<br />
Steuerberater-Suchdienst im Internet<br />
Der „Steuerberater-Suchdienst“, den die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
und die Steuerberaterkammern<br />
auf ihren Internet-Seiten anbieten,<br />
verzeichnete auch <strong>2009</strong> wieder hohe Nutzerquoten:<br />
Aktuell werden durchschnittlich<br />
40.000 Suchanfragen pro Monat registriert.<br />
Auch die Zahl der Einträge hat seit der Etablierung<br />
des Dienstes vor nunmehr sieben Jahren<br />
kontinuierlich zugenommen. Gegenwärtig sind<br />
knapp 25.000 Berufsangehörige im Suchdienst<br />
verzeichnet. Gezielt gesucht werden<br />
kann sowohl nach regionalen Kriterien als<br />
auch nach Arbeitsgebieten, Branchenkenntnissen<br />
sowie Fremdsprachenkenntnissen. Die<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> sorgt in Zusammenarbeit<br />
mit der DATEV eG für eine stetige<br />
Weiterentwicklung und Aktualisierung dieses<br />
Angebots.<br />
„Das Fremdbesitzverbot im Recht der Steuerberater und anderer<br />
Freier Berufe“ – berufsrechtliche Fachtagung des DWS-Instituts<br />
11. November <strong>2009</strong> in Berlin eine berufsrechtliche<br />
Fachtagung. Rund 130 Experten<br />
diskutierten das Thema, das seit dem EuGH-<br />
Urteil im Fall „DocMorris“, welches das deut-
sche Fremdbesitzverbot für Apotheken bestätigte,<br />
vermehrt in der Diskussion ist.<br />
Der Vorsitzende des DWS-Instituts und Präsident<br />
der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
Dr. Horst Vinken begrüßte anlässlich der<br />
Tagung die Aussage der Bundesregierung im<br />
Koalitionsvertrag, am Fremdbesitzverbot<br />
uneingeschränkt festhalten zu wollen: „Die<br />
Angehörigen der klassischen Freien Berufe<br />
sind – im Interesse des Gemeinwohls –<br />
gesetzlich zur Unabhängigkeit der Berufsausübung<br />
verpflichtet. Um diese Unabhängigkeit<br />
zu gewährleisten, dürfen sich nur bestimmte<br />
Berufsträger zur gemeinsamen Berufsausübung<br />
zusammenschließen bzw. Gesellschafter<br />
z. B. einer Steuerberatungsgesellschaft<br />
werden. Von der Aufweichung dieses Verbots<br />
hätten Verbraucher keine Vorteile, im Gegenteil:<br />
Es würde damit beispielsweise auch das<br />
Zeugnisverweigerungsrecht der Steuerberater<br />
und anderer Freier Berufe ausgehöhlt.“<br />
Die Mitglieder des Wissenschaftlichen<br />
Arbeitskreises „Berufsrecht“ des DWS-Instituts<br />
referierten zu verschiedenen Aspekten<br />
des Themas. Prof. Dr. Reinhard Singer von der<br />
Berliner Humboldt-Universität stellte das Doc-<br />
Morris-Urteil des Europäischen Gerichtshofes<br />
(EuGH) von 19. Mai <strong>2009</strong> vor und zog den<br />
Vergleich zu dem Urteil zum griechischen<br />
Optikergesetz aus dem Jahr 2005. BStBK-Präsidiumsmitglied<br />
Dr. Raoul Riedlinger erläuterte<br />
die Ausgestaltung des gemilderten Fremdbesitzverbotes<br />
im Steuerberatungsgesetz und<br />
dessen Konsequenzen für die Praxis. Prof. Dr.<br />
Berufsrecht<br />
Der Wissenschaftliche Arbeitskreis „Berufsrecht“ v. l. n. r.:<br />
Prof. Dr. Thomas Mann, Prof. Dr. Gerhard Ring, Prof. Dr.<br />
Harald Herrmann (Vorsitzender), Dr. Raoul Riedlinger und<br />
Prof. Dr. Reinhard Singer<br />
Gerhard Ring, Technische Universität Bergakademie<br />
Freiberg, vertiefte die unterschiedlichen<br />
Ausprägungen des Fremdbesitzverbotes<br />
in den Freien Berufen und stellte die Frage<br />
nach deren Europafestigkeit. Prof. Dr. Thomas<br />
Mann von der Universität Göttingen analysierte<br />
die Vorschrift aus verfassungsrechtlicher<br />
Sicht. Der Eingriff in die Berufsfreiheit sei<br />
gerechtfertigt, denn er diene dem Schutz der<br />
freiberuflichen Unabhängigkeit in seinen verschiedenartigen<br />
Ausprägungen, so sein Fazit.<br />
Der Vorsitzende des DWS-Arbeitskreises Prof.<br />
Dr. Harald Herrmann, Universität Erlangen-<br />
Nürnberg, stellte abschließend die deutschen<br />
Vorschriften und die Freiberufsrechte anderer<br />
europäischer Staaten in den Kontext der<br />
EuGH-Rechtsprechung. Die von Prof. Dr. Herrmann<br />
moderierte Abschlussdiskussion mit<br />
dem Fachpublikum bot Gelegenheit, einzelne<br />
Aspekte des facettenreichen Themas zu vertiefen.<br />
Fremdbesitz ver-<br />
bot zweck mäßig<br />
und rechtlich<br />
gerechtfertigt<br />
31
Fortbildung für Steuerberater<br />
Seminare und Lehrgänge<br />
mit großer Resonanz<br />
BStBK-Seminare mit breiter<br />
Themenpalette<br />
Mehr als 90 Seminare mit über 4.000 Teilnehmern<br />
– das ist die Erfolgsbilanz der Seminare<br />
der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> im Jahr<br />
<strong>2009</strong>. Die Veranstaltungen deckten eine breite<br />
Palette aktueller Themen im Bereich der<br />
betriebswirtschaftlichen Beratung sowie zum<br />
Internationalen Steuerrecht ab. Von besonderem<br />
Interesse für den Berufsstand und daher<br />
äußerst nachgefragt war im Jahr <strong>2009</strong> das<br />
Seminar zum Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz.<br />
In Zusammenarbeit mit den Steuerberaterkammern<br />
wurde es bundesweit insgesamt<br />
32 Mal abgehalten. Auch <strong>2009</strong> erhielten die<br />
BStBK-Seminare wieder sehr gute Teilnehmerbewertungen.<br />
Die Themen und Referenten im Einzelnen:<br />
Problemgröße Eigenkapital: Handels- und<br />
gesellschaftsrechtliche Fragen<br />
Prof. Dr. Manfred Pollanz, StB/WP,<br />
Bodman-Ludwigshafen<br />
Bewertung von kleinen und mittleren<br />
Unternehmen<br />
Dipl.-Kfm. Christoph Wollny, StB/WP, Berlin<br />
Beratung rund um die Immobilie<br />
Hans-Joachim Beck, Vors. Richter am<br />
Finanz gericht Berlin-Brandenburg/<br />
Prof. Dr. rer. pol. Michael Bosch, Präsident<br />
Hamburger Fern-Hochschule<br />
Einstieg in die betriebswirtschaftliche<br />
Beratung: Gründung – Coaching – Analyse<br />
Dipl. rer. oec. Helmut Schoefflung, Aßlar<br />
Rechtsformoptimierung für mittelständische<br />
Unternehmen – neue Rechtslage, Steuerbe -<br />
lastungsvergleiche, Krisenszenarien<br />
Dipl.-Wirtschaftsjursit (FH) Dr. Swen Bäuml,<br />
StB, Ingelheim am Rhein<br />
Finanzkrise und Mittelstand –<br />
Unterstützung des Mandanten bei<br />
Finanzierungsverhandlungen<br />
Dipl.-Kfm. Dr. Michael Bormann, StB, Berlin<br />
BWA professionell und effektiv gestalten –<br />
aus Unternehmer-, Banken- und Beratersicht<br />
Prof. Dr. Manfred Pollanz, StB/WP,<br />
Bodman-Ludwigshafen<br />
Kostenrechnung, Kostenmanagement und<br />
Kalkulation für mittelständische Betriebe<br />
Dipl.-Ök. Dr. Andreas Nagel, StB, Hannover<br />
Finanzierungsstrategien und Finanzplanung<br />
für KMU<br />
Dipl.-Ök. Dr. Andreas Nagel, StB, Hannover<br />
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG)<br />
intensiv<br />
Prof. Dr. Manfred Pollanz, StB/WP,<br />
Bodman-Ludwigshafen<br />
Schwerpunkt -<br />
thema BilMoG<br />
33
34<br />
Fortbildung der Steuerberater<br />
Basiswissen im Internationalen Steuerrecht<br />
Prof. Dr. Stephan Kudert, Frankfurt (Oder)/<br />
Prof. Dr. Adrian Cloer, StB/RA, Berlin<br />
Aktuelle Entwicklungen im Internationalen<br />
Steuerrecht – Rechtsänderungen,<br />
Rechtsprechung, Verwaltungsanweisungen<br />
Prof. Dr. Stephan Kudert, Frankfurt (Oder)/<br />
Prof. Dr. Adrian Cloer, StB/RA, Berlin<br />
Erbschaftsteuer international –<br />
Steuerliche Schwerpunkte der inter nationalen<br />
Nachfolgeplanung<br />
Dr. Marc Jülicher, RA/FA f. StR, Bonn<br />
Fördermittelberatung durch Steuerberater<br />
auf nationaler und EU-Ebene<br />
Dipl.-Bw. Christel Spielmann, Arnsberg<br />
Grenzüberschreitender Mitarbeitereinsatz:<br />
Lohnsteuer und Sozialversicherungsrecht/<br />
Outbound und Inbound<br />
Ulrich Buschermöhle, Rentenberater,<br />
Frankfurt a. M. / Dipl.-Kfm. Dipl.-Finw.<br />
Dr. Oliver Schmidt, StB, Hamburg<br />
Kooperationsseminare mit der<br />
DATEV eG<br />
Auch im Jahr <strong>2009</strong> setzten die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
und die DATEV eG ihre erfolgreiche<br />
Seminar-Kooperation fort. An den<br />
gemeinsam durchgeführten zwölf Fortbildungsveranstaltungen<br />
nahmen insgesamt rund<br />
400 Steuerberaterinnen und Steuerberater<br />
teil. Das Besondere bei diesen Seminaren ist<br />
die Themenauswahl. Neben der Ausbildungs-<br />
reihe „Wirtschaftsmediation für Steuerberater“<br />
wurden einwöchige Akademien angeboten, bei<br />
denen berufs- und fachübergreifende Anliegen<br />
im Mittelpunkt stehen. Unter dem Motto „Der<br />
Steuerberater als Unternehmer“ erfuhren die<br />
Teilnehmer von erstklassigen Referenten mehr<br />
zu Fragen rund um Marketing, ungewöhnliche<br />
Wege zum Kanzleierfolg, Mitarbeitermotivation<br />
und Konfliktlösung.<br />
DWS-Jahres-Arbeitstagung<br />
„Recht und Besteuerung der<br />
Familienunternehmen“<br />
Im Herbst <strong>2009</strong> fand die traditionsreiche Veranstaltungsreihe<br />
„Recht und Besteuerung der<br />
Familienunternehmen“ des Deutschen wissenschaftlichen<br />
Instituts der Steuerberater e. V.<br />
(DWS-Institut) statt. In Wiesbaden, Berlin,<br />
Nürnberg, Dortmund, Baden-Baden, Saar -<br />
brücken und Hamburg informierten sich rund<br />
1.400 Teilnehmer über die aktuelle und spezielle<br />
Rechtslage bei Familienunternehmen.<br />
StB Dr. Martin Strahl und StB/RA/FA f. StR<br />
Dr. Ralf Demuth stellten in ihrem Vortrag die<br />
Personengesellschaft in den Fokus. Sie erläuterten<br />
aktuelle Entwicklungen und gaben<br />
Gestaltungsempfehlungen für Familiengesellschaften.<br />
Von den ersten praktischen Erfahrungen<br />
mit dem neuen Bewertungsrecht bei der<br />
Bewertung von Grund- und Betriebsvermögen<br />
berichtete OAR Wilfried Mannek. Er wies dabei<br />
besonders auf offene Punkte hin, die einer Klärung<br />
durch die Rechtsprechung bedürfen. Eine<br />
große Bandbreite von Themen deckte das Referat<br />
„GmbH-Geschäftsführer aktuell“ ab, das im
Wechsel von ORR Ralf Neumann, StOAR Thomas<br />
Stimpel und StAM Jochen Bürstinghaus<br />
gehalten wurde. Sie stellten unter anderem<br />
Aktuelles zur Steuerhaftung beim GmbH-<br />
Geschäftsführer vor und brachten Licht in das<br />
Dunkel der unübersichtlichen Steuerrechtsmaterie<br />
der Pensionszusagen.<br />
Fachberater-Lehrgänge des DWS-<br />
Instituts erfolgreich<br />
Seit Inkrafttreten der Fachberaterordnung zum<br />
1. August 2007 ist für Steuerberaterinnen und<br />
Steuerberater der Weg frei, sich Spezialqualifikationen<br />
zu erarbeiten und diese als Zusatz zur<br />
Berufsbezeichnung auch der Öffentlichkeit zu<br />
zeigen. Das DWS-Institut unterstützt interessierte<br />
Berufsangehörige durch das Angebot<br />
entsprechender Lehrgänge.<br />
<strong>2009</strong> fanden zwei Lehrgänge zum/r „Fachberater/in<br />
für Internationales Steuerrecht“ statt,<br />
und zwar in der Zeit von 16. Februar bis zum<br />
3. April <strong>2009</strong> in Berlin sowie in der Zeit vom<br />
31. August bis zum 19. September <strong>2009</strong> in<br />
Form einer Sommerakademie in Bad Saarow.<br />
Beide Lehrgänge standen unter der wissenschaftlichen<br />
Leitung von Prof. Dr. Stephan<br />
Kudert, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine<br />
BWL, insbesondere Betriebswirtschaftliche<br />
Steuerlehre, von der Europa-Universität Viadrina<br />
in Frankfurt (Oder), dem ein Team erfahrener<br />
Dozenten zur Seite stand. Zur optimalen<br />
Vorbereitung auf die Klausuren wurden komplexe<br />
Fallstudien durchgeführt, die den Stoff in<br />
Fortbildung der Steuerberater<br />
einem anwendungsbezogenen Gesamtkontext<br />
vertiefen.<br />
Steuerberaterinnen und Steuerberater, die sich<br />
auf dem Gebiet der Zölle und Verbrauchsteuern<br />
weiterqualifizieren wollten, hatten dazu beim<br />
DWS-Lehrgang in der Zeit vom 7. September<br />
bis zum 27. November <strong>2009</strong> in Münster Gelegenheit.<br />
Mit der wissenschaftlichen Leitung<br />
war Prof. Dr. Hans-Michael Wolffgang, StB, Leiter<br />
der Abteilung Zölle und Verbrauchsteuern<br />
des Instituts für Steuerrecht der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität, betraut. Gemeinsam mit<br />
einem 15-köpfigen Expertenteam bildete er die<br />
Teilnehmer in dem 120 Zeitstunden umfassenden<br />
Lehrgang erfolgreich aus.<br />
Drei Lehrgänge<br />
zum/r Fach -<br />
berater/in<br />
35
Ausbildung<br />
„Da steckt mehr drin, als du<br />
denkst“ – neue Kampagne zur<br />
Nachwuchsgewinnung<br />
Leicht positiver Trend setzt sich fort<br />
Im steuerberatenden Beruf hat sich die Ausbildungssituation<br />
<strong>2009</strong> – entgegen dem allgemeinen<br />
Trend – erneut leicht verbessert. Per<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> waren bundesweit 17.421<br />
Ausbildungsverhältnisse zum/r Steuerfachangestellten<br />
registriert. Damit ist die Gesamtzahl<br />
der Auszubildenden im zweiten Jahr in Folge<br />
gestiegen.<br />
Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die<br />
Lage angespannt: So waren im Juli <strong>2009</strong> noch<br />
rund 700 gemeldete Ausbildungsplätze unbesetzt.<br />
Es ist davon auszugehen, dass sich der<br />
Wettbewerb um qualifizierte Bewerber allein<br />
aus demographischen Gründen in den nächsten<br />
Jahren weiter verschärfen wird.<br />
Informationskampagne zum<br />
Ausbildungsberuf<br />
Im April <strong>2009</strong> ging eine neue Kampagne zum<br />
Ausbildungsberuf Steuerfachangestellte/r an<br />
den Start. Der Titel der Kampagne „Steuerfachangestellte/r?<br />
Da steckt mehr drin, als du<br />
denkst“, spiegelt den Aha-Effekt wider, den<br />
Jugendliche erleben, wenn sie mehr über diesen<br />
Beruf erfahren. Dafür wurden Gymnasiasten<br />
zwischen 15 und 18 Jahren sowie reale<br />
Auszubildende in die Entwicklung der Kampagne<br />
einbezogen. Die Kampagne besitzt damit<br />
für die Adressaten eine hohe Glaubwürdigkeit.<br />
Unter www.mehr-als-du-denkst.de finden interessierte<br />
Jugendliche alles Wissenswerte zum Ausbildungsberuf.<br />
Ein Flyer, eine CD-ROM sowie die neue Internetseite<br />
www.mehr-als-du-denkst.de sind die<br />
wichtigsten Informationsmittel der Kampagne.<br />
Hier finden junge Leute umfassende Informationen<br />
zur Ausbildung und zum Berufsbild des<br />
Steuerfachangestellten. Mit Hilfe eines Online-<br />
Tests können sie spielerisch ausprobieren, ob<br />
der Beruf zu ihnen passt. Außerdem stehen<br />
Bewerbungstipps sowie eine Online-Börse zur<br />
gezielten Ausbildungsplatzsuche zur Verfügung.<br />
Bundesweite Schulaktion<br />
Herzstück der Kampagne ist eine gezielte bundesweite<br />
Schulaktion. Dafür hat die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
gemeinsam mit einer auf<br />
Bildungskommunikation spezialisierten Agentur<br />
informative Lehrmaterialien erarbeitet, die<br />
direkt im Unterricht in den Klassen 9 und 10 an<br />
Gymnasien und Realschulen eingesetzt werden<br />
können. Das Infopaket umfasst neun Arbeitsblätter.<br />
Darin werden zum Beispiel das Steuer-<br />
Attraktiver<br />
Internetauftritt<br />
BStBK bringt das<br />
Thema Steuern<br />
an die Schulen<br />
37
Schulaktion<br />
öffnet Türen<br />
38<br />
Ausbildung<br />
system, die Steuerverwendung und beispielsweise<br />
auch das hochaktuelle Thema Finanzkrise<br />
anhand anschaulicher Beispiele aus der<br />
Lebenswelt der Schüler erklärt. Das Angebot<br />
erreichte die Schulen durch eine große Postkartenaktion:<br />
Knapp 39.000 Bestell-Postkarten<br />
wurden im Novemer <strong>2009</strong> bundesweit an<br />
Lehrkräfte der Fachrichtungen Wirtschaft und<br />
Politik verschickt.<br />
Das Ziel der Aktion liegt auf der Hand: Wenn<br />
die Schüler im Unterricht erleben, wie spannend<br />
die Steuermaterie sein kann, so ist das<br />
eine gute Voraussetzung, um sie auch für den<br />
Beruf zu interessieren. Daher enthält das<br />
Unterrichtsmaterial auch Arbeitsblätter zum<br />
Thema Berufsfindung mit einem besonderen<br />
Fokus auf die interessante Berufsoption des<br />
Steuerfachangestellten. Die Aktion will damit<br />
bei Schülern und ihren Lehrern Interesse<br />
wecken, sich weitere Informationen zu holen.<br />
Hervorragende Resonanz<br />
Die Resonanz auf das neue Informationsangebot<br />
war ausgesprochen positiv. Die Steuerberaterkammern,<br />
die auch <strong>2009</strong> auf zahlreichen<br />
Ausbildungsmessen und Informationsveranstaltungen<br />
für den Ausbildungsberuf warben,<br />
haben knapp 80.000 Flyer und 60.000 CD-<br />
ROMs verteilt. Die neue Internetseite<br />
www.mehr-als-du-denkst.de verzeichnete<br />
42.000 Besucher und 280.000 Seitenaufrufe.<br />
Die durchschnittliche Verweildauer der Besucher<br />
von mehr als fünf Minuten spricht für die<br />
Attraktivität und den Informationsgehalt des<br />
Auftritts.<br />
Mit einer Rücklaufquote von 7 Prozent hat<br />
auch die Schulaktion die Erwartungen übertroffen.<br />
2.800 Lehrkräfte von Gymnasien,<br />
Realschulen und höheren Handelsschulen<br />
bestellten das Schulmaterial. Viele Steuerberaterkammern<br />
versandten auf Wunsch zusätzlich<br />
Klassensätze der Arbeitsblätter. Zahlreiche<br />
Lehrer zeigten sich darüber hinaus interessiert<br />
an weiteren Informationen oder beispielsweise<br />
am Besuch eines „Schulpaten“ der Steuerberaterkammer.<br />
Die Schulaktion erweist sich damit<br />
als „Türöffner“: Steuerberaterkammern können<br />
neue Kontakte zu engagierten Lehrerinnen und<br />
Lehrern aufbauen, die ihre Schüler bei der zentralen<br />
Frage der Berufsentscheidung unterstützen<br />
möchten.
Internationale Aktivitäten<br />
Ausbau der Interessenvertretung<br />
in der EU und international<br />
Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> unterhält<br />
fortlaufend Kontakte mit internationalen<br />
berufsständischen Organisationen. Das EU-<br />
Verbindungsbüro in Brüssel beobachtet die<br />
Entwicklungen vor Ort und informiert über<br />
Vorhaben des Parlamentes und der Kommission.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> hat die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
ihre Aktivitäten in der EU und inter -<br />
national ausgeweitet und sich an zahlreichen<br />
Initiativen zur Stärkung des Berufsstandes<br />
beteiligt.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit war<br />
das Thema Rechnungslegung, zu welchem sich<br />
die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> im Rahmen<br />
von Konsultationen und Eingaben gegenüber<br />
der Kommission und dem Europäischen Parlament<br />
geäußert und die Interessen des Berufsstandes<br />
vertreten hat.<br />
Internationale Beziehungen<br />
In den internationalen Gremien wird die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
durch den Präsidenten<br />
Dr. Horst Vinken, den Vizepräsidenten<br />
Dr. Herbert Becherer und die Hauptgeschäftsführerin<br />
Nora Schmidt-Keßeler vertreten.<br />
Förderpreis Internationales<br />
Steuerrecht <strong>2009</strong><br />
Mit dem „Förderpreis Internationales<br />
Steuerrecht“, der jährlich für die beste<br />
Publikation auf dem Gebiet der internationalen<br />
Besteuerung und des internationalen<br />
Steuerberatungsrechts vergeben wird,<br />
unterstützt die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
die Teilnahme des Berufsnachwuchses an<br />
den Kongressen der International Fiscal<br />
Association (IFA).<br />
Den Förderpreis <strong>2009</strong> erhielt Dr. Sonja<br />
Tegtmeyer für ihre Dissertation „Zwischenstaatliche<br />
informationelle Unterstützung in<br />
Steuersachen mit Nicht-EU-Staaten“. BStBK-<br />
Vizepräsident Dr. Herbert Becherer verlieh<br />
die Auszeichnung am 4. Mai auf dem<br />
DEUTSCHEN STEUERBERATERKONGRESS in<br />
Hamburg. Die Preisträgerin wird zum IFA-<br />
Kongress 2010 nach Rom reisen.<br />
Verbindungsbüro<br />
in Brüssel<br />
Preisverleihung<br />
in Hamburg<br />
39
Enger Austausch<br />
mit dem Berufsstand<br />
in Österreich<br />
und der<br />
Schweiz<br />
40<br />
Internationale Aktivitäten<br />
D-A-CH Präsidententreffen in Wien<br />
Im letzten Jahr war Österreich Gastgeber des<br />
alljährlich stattfindenden Spitzentreffens der<br />
Präsidenten der Kammerorganisationen aus<br />
Österreich, der Schweiz und Deutschland<br />
(D-A-CH). Im Mittelpunkt der Gespräche am<br />
2. und 3. Juli in Wien standen die Erörterung<br />
steuer- und berufsrechtlicher Entwicklungen in<br />
den drei Ländern sowie die Auswirkungen<br />
europäischer Richtlinienpolitik. Schwerpunkt<br />
der Diskussion waren dabei die Auswirkung<br />
von berufsrechtlichen Entscheidungen des<br />
EuGH, der Informationsaustausch nach Art. 26<br />
OECD-Musterabkommen und die Entwicklung<br />
des Bankgeheimnisses. Darüber hinaus diskutierten<br />
die Spitzenvertreter der Organisationen<br />
die Imagepositionierung des Steuerberaters in<br />
ihrem jeweiligen Land und berichteten über<br />
die wichtigsten Merkmale der Kampagnen.<br />
Gemeinsamer Ausschuss<br />
Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz (D-A-CH)<br />
Der Ausschuss beschäftigt sich mit steuerrechtlichen<br />
Fragen, die Deutschland, Österreich und<br />
die Schweiz betreffen, und arbeitet eng mit<br />
internationalen Gremien wie der europäischen<br />
Steuerberaterorganisation Confédération<br />
Fiscale Européenne (CFE) und der International<br />
Fiscal Association (IFA) zusammen. Im<br />
Rahmen der Aktivitäten des D-A-CH Steuerausschusses<br />
bereitet die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
gemeinsam mit der österreichischen<br />
Kammer der Wirtschaftstreuhänder (KWT) und<br />
der Schweizerischen Treuhand-Kammer den im<br />
zweijährigen Turnus stattfindenden D-A-CH<br />
Steuerkongress inhaltlich vor. Daneben werden<br />
in gemeinsamen Eingaben Probleme im Be -<br />
steuerungsverfahren aufgedeckt und Lösungsoder<br />
Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.<br />
Ferner wird die tägliche Arbeit der Steuerberater<br />
in den drei Ländern durch die Ausarbeitung<br />
von Rechtsvergleichen unterstützt.<br />
Im Mittelpunkt der Arbeiten im Jahr <strong>2009</strong><br />
stand die fachliche Ausgestaltung des nächsten<br />
D-A-CH Steuerkongresses im Frühjahr 2011<br />
in Wien. Ferner wurden Themen wie die Grenzgängerbesteuerung<br />
in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz und die Besteuerung leitender<br />
Angestellter nach den geltenden Doppelbesteuerungsabkommen<br />
bearbeitet.<br />
D-A-CH Steuerkongress in Wien<br />
Um die Auswirkungen der deutschen Unternehmenssteuerreform,<br />
die jüngste Rechtsprechung<br />
zum internationalen Steuerrecht sowie Probleme<br />
aus der aktuellen DBA-Praxis ging es auf<br />
dem D-A-CH Steuerkongress, den die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong>,<br />
die österreichische KWT<br />
und die Schweizer Treuhandkammer am 13. und<br />
14. März <strong>2009</strong> in Wien veranstalteten. Der<br />
D-A-CH Steuer-Kongress steht unter fachlicher<br />
Federführung des gemeinsamen D-A-CH Steuerausschusses<br />
und findet alle zwei Jahre statt.<br />
Professor Karl Bruckner von der KWT und<br />
BStBK-Präsident Dr. Horst Vinken begrüßten<br />
rund 200 Teilnehmer zum Kongress.<br />
Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
auf das Steuerrecht bestimmten über wei-
te Strecken die Diskussion. Äußerst kritisch wurde<br />
die seit der deutschen Unternehmenssteuerreform<br />
zu besteuernde Funktionsverlagerung<br />
gesehen. Besonders kontrovers diskutierten die<br />
Kongressteilnehmer die Missbrauchsabwehr bei<br />
Treaty- bzw. Directive Shopping durch Zwischenschaltung<br />
(funktionsloser) Gesellschaften.<br />
Treffen Deutschland – Frankreich<br />
Zu der Berufskammer der Experts-Comptables<br />
in Frankreich unterhält die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
engen Kontakt. Im Jahr <strong>2009</strong> trafen<br />
sich Vertreter der beiden Berufsorganisationen<br />
im Januar in Berlin und im Juli in Paris.<br />
Im Rahmen des Austauschs über aktuelle Steuerrechtsentwicklungen<br />
stieß die Einführung<br />
des sogenannten Faktorverfahrens in Deutschland<br />
bei den Franzosen auf besonderes Interesse.<br />
Die französische Seite informierte insbesondere<br />
über Änderungen bei der französischen<br />
Gewerbesteuer (Taxe Professionnelle)<br />
sowie die aufgrund der EuGH-Rechtsprechung<br />
eingeführte Möglichkeit, Verluste aus dem EU-<br />
Raum auch in Frankreich geltend zu machen.<br />
Außerdem wurde das gemeinsame Projekt<br />
einer Darstellung zum Thema Verrechnungspreise<br />
abgeschlossen. Die Ausarbeitung fasst<br />
die in beiden Ländern sehr aktuelle Thematik<br />
der Verrechnungspreise aus französischer und<br />
aus deutscher Sicht zusammen. Das 184-seitige<br />
Werk richtet sich an Steuerpraktiker, die im<br />
Bereich deutsch-französischer Wirtschaftsbeziehungen<br />
tätig sind.<br />
CETAX-Ausschuss<br />
Internationale Aktivitäten<br />
Der internationale Ausschuss für Rechnungs -<br />
legung und Steuerrecht in Zentraleuropa<br />
(CETAX), dem Vertreter des Berufsstandes aus<br />
Deutschland, Österreich, Polen, der Slowakei,<br />
Slowenien, Tschechien, Ungarn und aus weiteren<br />
Ländern angehören, befindet sich momentan<br />
in einer Phase der Neuausrichtung.<br />
Ländernews sowie weitere Arbeitspapiere, die<br />
der Ausschuss verfasst hat, sind zu folgenden<br />
Themen unter www.bstbk.de abrufbar:<br />
• Umsatzsteuer,<br />
• Verrechnungspreise,<br />
• Behandlung von Leasing im Steuerrecht,<br />
• Prinzipien der Ertragbesteuerung,<br />
• Prinzipien der Rechnungslegung,<br />
• wesentliche Abweichungen bei der Gewinnermittlung<br />
von Kapitalgesellschaften,<br />
• Besteuerung von Personengesellschaften<br />
Teil 2,<br />
• Betriebsstätten inkl. Arbeitnehmerbesteuerung<br />
sowie<br />
• wichtige Internetlinks für beratende Berufe<br />
aus den Mitgliedsländern.<br />
Confédération Fiscale<br />
Européenne (CFE)<br />
Zur europäischen Steuerberaterorganisation<br />
Confédération Fiscale Européenne (CFE) unterhält<br />
die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> enge<br />
Verbindungen und engagiert sich in deren Gremien.<br />
Am 26. September 2008 wählte die CFE-<br />
Aktuelle Bro -<br />
schüre: Verrech-<br />
nungspreise in<br />
Deutschland und<br />
Frankreich<br />
41
Jubiläumskonferenz<br />
in Paris<br />
42<br />
Internationale Aktivitäten<br />
Generalversammlung den BStBK-Vizepräsidenten<br />
Dr. Herbert Becherer zu einem ihrer Vizepräsidenten.<br />
Er trat das Amt am 1. Januar<br />
<strong>2009</strong> an.<br />
50-jähriges CFE-Jubiläum<br />
Im September <strong>2009</strong> feierte die CFE ihr 50-jähriges<br />
Bestehen. Zur Jubiläumskonferenz, die unter<br />
dem Motto „Europa wettbewerbsfähiger machen<br />
– Wo stehen wir nach 50 Jahren?“ am 25. September<br />
in Paris stattfand, begrüßte der Präsident<br />
der CFE Stephen Coleclough Teilnehmer aus<br />
fast allen der 32 Mitgliedsorganisationen aus<br />
insgesamt 24 Ländern. Die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
wurde durch ihren Präsidenten Dr.<br />
Horst Vinken und die Haupt geschäftsführerin<br />
Nora Schmidt-Keßeler vertreten.<br />
Vertreten die <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> in der CFE: Vizepräsident<br />
Dr. Herbert Becherer, BStBK-Hauptgeschäftsführerin<br />
Nora Schmidt-Keßeler sowie Prof. Dr. Christian Schmidt, Delegierter<br />
im CFE-Steuerausschuss<br />
Zum Auftakt richtete die französische Ministerin<br />
für Wirtschaft, Industrie und Beschäftigung<br />
Christine Lagarde eine Videobotschaft an die<br />
Teilnehmer. Der Vorsitzende des CFE-Steuerausschusses<br />
Gottfried Schellmann beleuchtete<br />
im Anschluss die Entwicklung des Steuerrechts<br />
auf europäischer Ebene. Weltweit sei die Harmonisierung<br />
auf steuerlichem Gebiet in keinem<br />
anderen gemeinsamen Markt so weit fortgeschritten<br />
wie in der Europäischen Union, was<br />
vor allem dem innergemeinschaftlichen Handel<br />
zugute käme, so Schellmann.<br />
Die anschließend tagende Generalversammlung<br />
der CFE verabschiedete unter anderem<br />
ein „Manifest zum Berufsbild der Steuerberater<br />
in Europa“. Darin werden Kernaussagen zur<br />
unabhängigen Berufsausübung sowie zur Qualifizierung<br />
von Steuerberatern gemacht.<br />
International Fiscal Association<br />
Die deutsche Landesgruppe der Vereinigung<br />
für Internationales Steuerrecht (International<br />
Fiscal Association/IFA) ist eine nichtstaatliche<br />
und ungebundene internationale Organisation<br />
im Bereich des Steuerwesens. Sie vereinigt in<br />
ihren Reihen die Steuerpflichtigen, ihre Berater,<br />
Verwaltungsbeamte, Richter sowie Universitätsprofessoren<br />
und stellt damit ein einzigartiges<br />
Forum der Begegnung dar, in dem Fragen<br />
des internationalen Steuerrechts behandelt<br />
werden können. Auch <strong>2009</strong> beteiligte sich die<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> aktiv an der<br />
Arbeit der Vereinigung.
Ausschüsse<br />
Das Präsidium der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
wird von insgesamt 17 Fachausschüssen<br />
unterstützt. Die Fachausschüsse analysieren<br />
neue gesetzliche Entwicklungen und rechtliche<br />
Fragestellungen auf ihrem jeweiligen Themengebiet,<br />
bereiten Stellungnahmen vor und beraten<br />
das Präsidium bei seiner Arbeit.<br />
Ausschuss<br />
„Zukunftsentwicklung des Berufs“<br />
Mitglieder:<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Dr. Horst Vinken (Vorsitz)<br />
StB/WP/RB Günther Fischer<br />
StB/vBP Bernd Wilfried Holler<br />
StB Dipl.-Kfm. Prof. Dieter Kempf<br />
StB/vBP Detlef Loczenski<br />
StB/RA/Landw. Buchstelle Reinhard Meier<br />
StB Dipl.-Ing.-Ök. Dr. Holger Stein<br />
StB Dipl.-Ing.-Ök. Dr. Andreas Zönnchen<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
RAin Anette Weißenborn<br />
Ausschuss<br />
„Steuerberatungsrecht“<br />
Mitglieder:<br />
StB/WP/RA Dr. Raoul Riedlinger (Vorsitz)<br />
StB/RB (RAK) Erwin W. Beyhl †<br />
StB/RA/FA f. StR Dr. Alexander Busse<br />
RA Dr. Gregor Feiter<br />
RA Franz-Christian Keil<br />
StB/WP/RA Roland Kleemann<br />
StB Dipl.-Kfm. Boris Kurczinski<br />
StB Volker Läufer<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Dr. Andreas Settele<br />
(seit 22.01.<strong>2009</strong>)<br />
Ansprechpartner in der BStBK:<br />
RA Stefan Ruppert<br />
43
44<br />
Ausschüsse der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
Ausschuss „Europafragen“<br />
Mitglieder:<br />
StB Dipl.-Ing. oec. Dr. Herbert Becherer (Vorsitz)<br />
RA Knut Henze<br />
StB/WP/Exp. Compt. Dipl.-Betriebsw. (FH)<br />
Josef Ludwig<br />
RAin Susanne Metzler<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Dr. Ferdinand Rüchardt<br />
StB/RA/FA f. StR Michael Steinrücke<br />
Ansprechpartner in der BStBK:<br />
RA Moritz Alt<br />
Ausschuss<br />
„Steuerberatergebührenrecht“<br />
Mitglieder:<br />
StB/vBP Dipl.-Volksw. Edgar Wilk (Vorsitz)<br />
StB/WP/RA Lothar Boelsen (seit 29.09.<strong>2009</strong>)<br />
StB Klaus Crusen †<br />
StB/vBP Frank Follert<br />
StB/RB Paul Kokott<br />
StB Dipl.-Volksw. Helmut König<br />
StB/vBP Bernd Peter Rödel (seit 29.09.<strong>2009</strong>)<br />
StB/vBP Frank-Michael Teckentrup<br />
Gerd Wagner<br />
StB Dipl.-Volksw. Dr. Heinrich Weiler<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
RAin Annette Weißenborn<br />
Ausschuss „Sozialversicherungs -<br />
beitragsrecht, Lohnsteuer“<br />
Mitglieder:<br />
StB/vBP Dipl.-Volksw. Edgar Wilk (Vorsitz)<br />
StB/Landw. Buchstelle Manfred Gerstner<br />
StB Dipl.-Kfm. Gerhard Hennenberger<br />
StB/RA/Notar/FA f. StR Dr. jur. Arndt Neuhaus<br />
StB Dipl.-Kfm. Axel Schaare<br />
StB/vBP Dipl.-Kfm. Peter vom Stein<br />
StBin Dipl.-Kffr. Sabine Ziesecke<br />
Ansprechpartnerinnen in der BStBK:<br />
Ass. jur. Ines Beyer-Petz<br />
RAin Claudia Ende<br />
Ausschuss „Qualitätssicherung,<br />
Aus- und Fortbildung der<br />
Berufsangehörigen“<br />
Mitglieder:<br />
StB/vBP Dipl.-Kfm. Dr. Harald Grürmann (Vorsitz)<br />
StBin Ulrike Arndt<br />
StB Dipl.-Betriebsw. (FH) Jörn Ehrsam<br />
(seit 22.01.<strong>2009</strong>)<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Michael Fritzsch<br />
(seit 22.01.<strong>2009</strong>)<br />
StB/vBP Dipl.-Kfm. Elke Heeb<br />
StBin Ursula Meisinger-Ahlers<br />
StB/WP/RB Dipl.-Kfm. Dr. Michael Munkert †<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Dr. Andreas Settele<br />
(bis 22.01.<strong>2009</strong>)<br />
StB/vBP Hans-Jörg Weniger<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
RAin Susanne Wanagas
Ausschuss „Aus- und Fortbildung<br />
der Mitarbeiter“<br />
Mitglieder:<br />
StB/vBP Dipl.-Kfm. Dr. Harald Grürmann<br />
(Vorsitz)<br />
Dipl.-Betriebsw. Bernd Donath<br />
StB/vBP Werner Häßler<br />
StB/vBP/RB/Landw. Buchstelle<br />
Kurt Hengsberger<br />
StB Dipl.-Betriebsw. Volker Kaiser<br />
StB/vBP Heinz Raschdorf<br />
StB Dipl.-Kfm. Alexander C. Schüffner<br />
StBin Dipl.-Ing.-Ök. Gabriela Starck<br />
StB/vBP Gerda Verhasselt<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
RAin Susanne Wanagas<br />
Ausschuss „Vereinbare<br />
Tätigkeiten“<br />
Mitglieder:<br />
StB/WP Dieter Prinz (Vorsitz)<br />
StB Dipl.-Wirtschaftl. Dr. Peter Ehrich<br />
StB/RA Dr. Stefan Kreutziger<br />
StB/RA/FA f. StR/FA f. InsR Thomas Linse LL.M.<br />
StB Axel Loebner<br />
StB Martin Zerwer<br />
StB/vBP Dipl.-Betriebsw. (FH) Werner Zettl<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
Ass. jur. Ines Beyer-Petz<br />
Ausschüsse der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
Ausschuss „Verfahrensrecht und<br />
Steuerstrafrecht“<br />
Mitglieder:<br />
StB/WP Dieter Prinz (Vorsitz)<br />
StB/RA Dr. Thomas Adler<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Günter Helmhagen<br />
RA Prof. Dr. iur. Hinrich Rüping<br />
StB Dipl.-Finw. Helmut Schneider<br />
StB/RA Jürgen Schwarz<br />
StB/Ass. jur. Prof. Jürgen Werner<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
RAin Claudia Ende<br />
Ausschuss „Praxissicherung“<br />
Mitglieder:<br />
StB/WP Dieter Prinz (Vorsitz)<br />
StB/vBP Walburga Hansen<br />
StB/Landw. Buchstelle Dipl.-Hdl. Ulrich Thiemann<br />
StB/vBP Lucia von Buengner<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Hans-Dieter Wirtz<br />
StB Dipl.-Volksw. Jörn Witt<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
RAin Susanne Wanagas<br />
45
46<br />
Ausschüsse der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
Ausschuss<br />
„Internationales Steuerrecht“<br />
Mitglieder:<br />
StB Dipl.-Ing. oec. Dr. Herbert Becherer<br />
(Vorsitz)<br />
StB/RA Dr. Helmut Hauswirth<br />
StB/RA Dr. iur. Ingo Kleutgens<br />
StB Dipl.-Kfm. Priv. Doz. Dr. rer. pol. Christoph<br />
Löffler, LL.M.<br />
StB/WP/Exp. Compt. Dipl.-Betriebsw. (FH)<br />
Josef Ludwig<br />
StB/RA Prof. Dr. Jürgen Lüdicke<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Raimund Mader<br />
StB Dipl.-Kfm. Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Andreas<br />
Oestreicher<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Jörg Penner<br />
StB Dipl.-Kfm. Prof. Dr. Christian Schmidt<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
StBin/RAin/vBPin Cornelia Metzing<br />
Ausschuss „Umsatzsteuer und<br />
Verkehrsteuern, Zölle und<br />
Verbrauchsteuern, Energie- und<br />
Umweltsteuern“<br />
Mitglieder:<br />
StB Dipl.-Ing. oec. Dr. Herbert Becherer<br />
(Vorsitz)<br />
StB/RA Dr. jur. Ulrich Grünwald<br />
StBin Dipl.-Finw. Edith Ketter<br />
StBin/WP Dipl.-Betriebsw. (FH) Evi Lang<br />
StB/WP/RB Dipl.-Betriebsw. Wolfgang Meyer<br />
StB/RA Götz Neuhahn<br />
StBin/WP Dipl.-Kffr. Iris Schaefer<br />
StB Prof. Dr. Hans-Michael Wolffgang<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
StBin/RAin/vBPin Cornelia Metzing<br />
Ausschuss<br />
„Unternehmensberatung/<br />
Betriebswirtschaft“<br />
Mitglieder:<br />
StB Dipl.-Ök. Dr. Hartmut Schwab (Vorsitz)<br />
StB/FB f. IStR/WP/RB Dipl.-Kfm. Thomas Bartling<br />
StB Karl-Heinz Bonjean<br />
StB/vBP Ulf Carlo Hermanns-von der Heide<br />
StB Dipl.-Finw. Ulrich Hesse<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Bernhard Kaiser<br />
StB Dipl.-Ök. Norbert Josef Leuz<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Dr. rer. pol. Dieter Mehnert<br />
Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang Schultze<br />
StB/vBP Dipl.-Kfm. Prof. Dr. Ulrich Sommer<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
StBin Dipl.-Vw. Dr. Carola Fischer
Ausschuss „Ertragsteuern“<br />
Mitglieder:<br />
StB Dipl.-Ök. Dr. Hartmut Schwab (Vorsitz)<br />
StB/WP/RA Dr. Karlheinz Autenrieth<br />
StB Dipl.-Kfm. Thomas Brink<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Hans-Walter Heinz<br />
StB Ulrike Knull<br />
StB/WP Prof. Dr. Ursula Ley<br />
StBin Inge Peter<br />
StB Helmut Wienroth<br />
StB Dipl.-Finw. (FH) Fritz Winkler<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
StBin Dipl.-Vw. Dr. Carola Fischer<br />
Ausschuss „Bewertungsrecht,<br />
Erbschaftsteuer, Grundsteuer“<br />
Mitglieder:<br />
StB Dipl.-Kfm. Bernd Janssen (Vorsitz)<br />
StBin Anita Grothe<br />
Prof. Dr. Kurt-Dieter Koschmieder<br />
StB Bodo Schenk<br />
StBin/FBin f. IStR Dipl.-Kffr. Karin Schopp<br />
StB/vBP/RB Dipl.-Hdl. Klaus-Dieter Schröder<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Peter Zimmert<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
RAin Claudia Kalina-Kerschbaum LL.M.<br />
Ausschüsse der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
Ausschuss „Handelsrecht,<br />
Abschlusserstellung und<br />
Prüfungswesen“<br />
Mitglieder:<br />
StB/vBP/RB Dipl.-Kfm. Manfred Dehler (Vorsitz)<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Elmar Bingel<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Dr. Michael Böhmer<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Uwe Rainer Hähner<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Reinhard Kischel-Leibrecht<br />
StB/WP; CPA Dipl.-Kfm. Hans-Jochen Lorenzen<br />
StB Dipl.-Kfm. Ralph Wilhelm Pesch<br />
StB/WP/RA Dr. Christoph Regierer<br />
StB/WP Dipl.-Kfm. Dr. Peter Stahl<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
RAin Claudia Kalina-Kerschbaum LL.M.<br />
Ausschuss „Elektronische<br />
Datenverarbeitung und<br />
Kommunikation“<br />
Mitglieder:<br />
StB/vBP/RB Dipl.-Kfm. Manfred Dehler (Vorsitz)<br />
StB Dipl.-Kfm. Michael Leistenschneider<br />
StB/vBP Dipl.-Kfm. Walter Mock<br />
StB Dipl.-Volksw. Wolf D. Oberhauser<br />
StB/vBP Hansjörg Reiter<br />
StB Reinhard Verholen<br />
StB/vBP Holger Westermann<br />
Ansprechpartnerin in der BStBK:<br />
RAin Susanne Wanagas<br />
47
Berufsstatistik<br />
Mitgliederentwicklung<br />
Entwicklung des Berufs <strong>2009</strong><br />
Zum Stichtag 1. Januar 2010 hatten die 21<br />
Steuerberaterkammern in Deutschland 86.279<br />
Mitglieder. Das entspricht einem Anstieg um<br />
2.110 bzw. 2,5 Prozent. Im Vorjahr war der<br />
Berufsstand um 3,4 Prozent gewachsen. Die<br />
Hauptursache für diesen deutlichen Mitgliederzuwachs<br />
ist die Einführung des Syndikus-Steuerberaters<br />
mit dem Achten Steuerberatungsänderungsgesetz<br />
im April 2008. Seither wurden<br />
2.338 Syndizi von den Steuerberaterkammern<br />
bestellt, davon 981 im Jahr <strong>2009</strong>. 2007 war<br />
der Berufsstand um 1,8 Prozent gewachsen,<br />
2006 um 1,2 Prozent.<br />
Die mitgliederstärkste unter den Steuerberaterkammern<br />
bleibt München mit insgesamt<br />
10.393 Mitgliedern, gefolgt von Düsseldorf<br />
(8.507), Westfalen-Lippe (7.717) und Hessen<br />
(7.662). Mit 825 Mitgliedern ist Mecklenburg-<br />
Vorpommern die kleinste Steuerberaterkammer,<br />
Bremen (830) und das Saarland (952)<br />
schließen sich an.<br />
Die Quote der selbstständigen Steuerberater<br />
beträgt wie im Vorjahr 71,8 Prozent. 22.000<br />
01.01.<strong>2009</strong> 01.01.2010 Veränderung<br />
in Prozent<br />
Steuerberater 73.454 75.333 2,6<br />
Steuerberatungsgesellschaften 7.870 8.169 3,8<br />
Steuerbevollmächtigte und Sonstige* 2.845 2.777 –2,4<br />
Gesamt 84.169 86.279 2,5<br />
* „Sonstige“ = Personen gem. § 74 Abs. 2 StBerG<br />
Personen (28,2 Prozent) üben den Beruf im<br />
Angestelltenverhältnis aus.<br />
Die Anzahl der Steuerberaterinnen ist erneut<br />
überproportional gestiegen, nämlich um<br />
873 Personen oder 3,6 Prozent. Damit sind<br />
32,3 Prozent aller Berufsangehörigen Frauen.<br />
Das Durchschnittsalter der Berufsangehörigen<br />
beträgt 50,4 Jahre. Differenziert nach Ge -<br />
schlechtern beträgt das Durchschnittsalter bei<br />
den männlichen Berufsangehörigen 52,1 Jahre,<br />
bei den weiblichen 46,7 Jahre.<br />
Die Anzahl der Steuerberaterpraxen ist <strong>2009</strong><br />
um 2,1 Prozent auf 51.525 gestiegen. Den größten<br />
Anteil stellen mit 70,3 Prozent die Einzelpraxen.<br />
Gesellschaften bürgerlichen Rechts<br />
und einfache Partnerschaftsgesellschaften<br />
stellen einen Anteil von 13,8 Prozent. 8.169<br />
Praxen bzw. 15,9 Prozent sind Steuerberatungsgesellschaften.<br />
Ein Blick auf die Anerkennungsjahre<br />
der Steuerberatungsgesellschaften<br />
zeigt, dass knapp die Hälfte (48,6 Prozent) in<br />
den letzen zehn Jahren gegründet wurde.<br />
Knapp ein Viertel aller Berufsangehörigen<br />
(24,4 Prozent) sind mehrfach qualifiziert. Mit<br />
49
50<br />
Statistik<br />
9.519 Personen oder 12,3 Prozent ist die DoppelqualifikationSteuerberater/Wirtschaftsprüfer<br />
nach wie vor am häufigsten. Von diesen<br />
führen 502 Personen zugleich den Titel Rechtsanwalt.<br />
Insgesamt 436 Berufsangehörige haben die im<br />
August 2007 neu eingeführte Zusatzqualifikation<br />
„Fachberater/in für Internationales Steuerrecht“<br />
oder „Fachberater/in für Zölle und<br />
Verbrauchsteuern“ erworben.<br />
Die Ausbildungssituation im steuerberatenden<br />
Beruf hat sich <strong>2009</strong> – entgegen dem allgemeinen<br />
Trend – erneut leicht verbessert. Per<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> waren bundesweit 17.421<br />
Ausbildungsverhältnisse zum/r Steuerfachangestellten<br />
registriert. Das sind 569 bzw.<br />
3,4 Prozent mehr als zum Vorjahresstichtag.<br />
Damit ist die Gesamtzahl der Auszubildenden<br />
im zweiten Jahr in Folge gestiegen – nach<br />
einer rückläufigen Entwicklung in den Jahren<br />
2006 und 2007.
Mitglieder nach Kammerbezirken<br />
Statistik<br />
Steuerberaterkammer Steuer- Steuer- Steuer- Gesamt Veränderung<br />
berater beratungs- bevoll- gegenüber<br />
gesell- mächtigte <strong>2009</strong><br />
schaften und Sonstige* in Prozent<br />
Berlin 3.181 536 122 3.839 1,7<br />
Brandenburg 836 146 29 1.011 3,8<br />
Bremen 725 89 16 830 1,2<br />
Düsseldorf 7.715 615 177 8.507 3,0<br />
Hamburg 3.368 380 107 3.855 3,8<br />
Hessen 6.680 641 341 7.662 3,1<br />
Köln 5.294 480 180 5.954 2,4<br />
Mecklenburg-Vorpommern 658 121 46 825 1,7<br />
München 9.075 1.005 313 10.393 3,2<br />
Niedersachsen 6.006 643 245 6.894 2,1<br />
Nordbaden 2.697 281 80 3.058 2,4<br />
Nürnberg 4.010 422 95 4.527 2,6<br />
Rheinland-Pfalz 3.049 329 127 3.505 1,4<br />
Saarland 829 88 35 952 1,4<br />
Sachsen 1.914 318 197 2.429 3,2<br />
Sachsen-Anhalt 776 132 62 970 1,7<br />
Schleswig-Holstein 2.155 275 110 2.540 1,8<br />
Stuttgart 6.555 609 162 7.326 2,4<br />
Südbaden 2.042 225 56 2.323 1,9<br />
Thüringen 924 154 84 1.162 1,1<br />
Westfalen-Lippe 6.844 680 193 7.717 2,0<br />
gesamt: 75.333 8.169 2.777 86.279 2,5<br />
* „Sonstige“ = Personen gem. § 74 Abs. 2 StBerG<br />
51
52<br />
Statistik<br />
Mitgliederentwicklung seit 1962<br />
86.279<br />
Steuerberatungsgesellschaften Mitglieder<br />
Steuerberater *<br />
77.020<br />
78.110<br />
67.901<br />
70.088<br />
61.845<br />
57.616<br />
52.749<br />
49.291<br />
46.069<br />
45.394<br />
43.469<br />
38.721<br />
37.402<br />
31.252<br />
25.997<br />
30.661<br />
24.677<br />
24.081<br />
25.680<br />
24.472<br />
23.919<br />
8.169<br />
6.932<br />
6.056<br />
4.867<br />
3.897<br />
2.600<br />
1.319<br />
591<br />
317<br />
205<br />
162<br />
2010<br />
2005<br />
2000<br />
1995<br />
1990<br />
1985<br />
1980<br />
1975<br />
1970<br />
1965<br />
1962<br />
* Steuerberater, Steuerbevollmächtigte und Personen gem. § 74 Abs. 2 StBerG
Selbstständige und angestellte Steuerberater*<br />
Statistik<br />
01.01.<strong>2009</strong> Anteil 01.01.2010 Anteil<br />
in Prozent in Prozent<br />
selbstständig 54.798 71,8 56.110 71,8<br />
angestellt 21.501 28,2 22.000 28,2<br />
* Steuerberater, Steuerbevollmächtigte und Personen gem. § 74 Abs.2 StBerG<br />
Syndikus-Steuerberater<br />
01.01.<strong>2009</strong> 01.01.2010 Veränderung<br />
in Prozent<br />
Syndikus-Steuerberater 1.357 2.338 72,3<br />
Repräsentanz von Männern und Frauen im Beruf des Steuerberaters<br />
01.01.<strong>2009</strong> 01.01.2010 Veränderung<br />
absolut in Prozent<br />
Steuerberater, männlich* 51.914 52.852 938 1,8<br />
Anteil in Prozent 68,0 67,7<br />
Steuerberater, weiblich* 24.385 25.258 873 3,6<br />
Anteil in Prozent 32,0 32,3<br />
Steuerberater, gesamt* 76.299 78.110 1.811 2,4<br />
* Steuerberater, Steuerbevollmächtigte und Personen gem. § 74 Abs. 2 StBerG<br />
53
54<br />
Statistik<br />
Mitgliederstruktur 01.01.2010 nach Altersklassen*<br />
gesamt Anteil<br />
Jahrgang männlich weiblich gesamt in Prozent<br />
älter 70 Jahre 4.579 767 5.346 6,8<br />
61 – 70 Jahre 9.637 2.214 11.851 15,2<br />
51 – 60 Jahre 13.041 5.734 18.775 24,0<br />
41 – 50 Jahre 14.522 8.352 22.874 29,3<br />
30 – 40 Jahre 10.711 7.651 18.362 23,5<br />
jünger 30 Jahre 354 541 895 1,1<br />
Gesamt 52.851 25.259 78.110 100,0<br />
Durchschnittsalter 52,1 46,7 50,4<br />
* Steuerberater, Steuerbevollmächtigte und Personen nach § 74 Abs. 2 StBerG
Zusätzliche Berufsqualifikationen (nur WP, RA, vBP und sonstige)<br />
der Steuerberater<br />
Der Berufsstand der Steuerberater* weist die folgenden Berufsqualifikationen auf:<br />
Statistik<br />
Berufsqualifikationen Anzahl per Anzahl per in Prozent der StB Veränderung<br />
01.01.<strong>2009</strong> 01.01.2010 per 01.01.2010 gegenüber Vorjahr<br />
in Prozent<br />
StB/WP/RA 497 502 0,6 1,0<br />
StB/vBP/RA 146 149 0,2 2,1<br />
StB/WP 8.925 9.017 11,6 1,0<br />
StB/vBP 3.380 3.226 4,2 –4,6<br />
StB/RB 951 979 1,3 2,9<br />
StB/RA 2.887 2.987 3,8 3,5<br />
StB/sonstige Berufsqualifikation 2.069 2.122 2,7 2,6<br />
StB 57.015 58.676 75,6 2,9<br />
gesamt 75.870 77.658 100,0 2,4<br />
Legende: StB = Steuerberater, WP = Wirtschaftsprüfer, vBP = vereidigte Buchprüfer<br />
Personen mit drei Berufsqualifikationen (z.B. StB / WP / RA) werden bei der Zählung der Zweifachqualifizierten<br />
(z. B. StB/RA) nicht noch einmal erfasst.<br />
* Steuerberater und Steuerbevollmächtigte ohne Personen gem. § 74 Abs. 2 StBerG<br />
Fachberater per 1. Januar 2010<br />
Fachberater für Fachberater für Gesamt<br />
Internationales Steuerrecht Zölle und Verbrauchsteuern<br />
433 3 436<br />
55
56<br />
Statistik<br />
Praxen<br />
01.01.<strong>2009</strong> 01.01.2010 Anteil Veränderung<br />
in Prozent in Prozent<br />
Einzelpraxen 35.383 36.246 70,3 2,4<br />
Berufliche Zusammenschlüsse<br />
gemäß § 56 Abs. 1 StBerG* 7.207 7.110 13,8 –1,3<br />
davon Gesellschaften bürgerlichen Rechts 5.722 5.674 –0,8<br />
davon Sozietäten 4.223 4.181 –1,0<br />
davon überörtliche Sozietäten<br />
davon Partnerschaftsgesellschaften<br />
1.499 1.493 –0,4<br />
gemäß § 3 Nr. 2 StBerG 1.485 1.436 –3,3<br />
Steuerberatungsgesellschaften 7.870 8.169 15,9 3,8<br />
Praxen gesamt 50.460 51.525 100,0 2,1<br />
* In der nachfolgenden Differenzierung hier erstmalig ausgewiesen und erstmalig um überörtliche Sozietäten und einfache<br />
Partnerschaftsgesellschaften ergänzt
Anerkennungsjahre der Steuerberatungsgesellschaften (Stand 01.01.2010)<br />
Statistik<br />
Zeitpunkt der Anerkennung Jahre Anzahl der Steuer- Anteil<br />
des Bestehens beratungsgesellschaften in Prozent<br />
1949 und früher mehr als 60 Jahre 5 0,1<br />
1.1.1950 bis 1.1.1960 51 – 60 Jahre 16 0,2<br />
2.1.1960 bis 1.1.1970 41 – 50 Jahre 90 1,1<br />
2.1.1970 bis 1.1.1980 31 – 40 Jahre 446 5,5<br />
2.1.1980 bis 1.1.1990 21 – 30 Jahre 1.359 16,6<br />
2.1.1990 bis 1.1.2000 10 – 20 Jahre 2.279 27,9<br />
2.1.2000 bis 1.1.2010 weniger als 10 Jahre 3.974 48,6<br />
Gesamt 8.169 100,0<br />
57
58<br />
Statistik<br />
Auszubildende per 31.12.<strong>2009</strong> im Ausbildungsberuf:<br />
Steuerfachangestellte/Steuerfachangestellter<br />
Steuerberaterkammer insgesamt davon davon davon im .... Ausbildungsjahr<br />
männlich weiblich 1. 2. 3. 4.<br />
Berlin 529 173 356 169 187 168 5<br />
Brandenburg 362 84 278 121 111 121 9<br />
Bremen 186 52 134 64 57 65 0<br />
Düsseldorf 1.095 318 777 379 394 314 8<br />
Hamburg 473 142 331 169 163 125 16<br />
Hessen 1.041 262 779 365 344 303 29<br />
Köln 1.021 314 707 363 323 335 0<br />
Mecklenburg-Vorpommern 395 95 300 113 151 121 10<br />
München 2.044 422 1.622 779 680 568 17<br />
Niedersachsen 2.316 656 1.660 791 776 681 68<br />
Nordbaden 471 112 359 138 178 154 1<br />
Nürnberg 1.273 255 1.018 516 366 371 20<br />
Rheinland-Pfalz 778 183 595 253 277 242 6<br />
Saarland 233 58 175 70 77 86 0<br />
Sachsen 572 123 449 210 177 185 0<br />
Sachsen-Anhalt 352 90 262 107 109 131 5<br />
Schleswig-Holstein 881 262 619 352 278 251 0<br />
Stuttgart 837 131 706 305 269 263 0<br />
Südbaden 391 65 326 117 137 137 0<br />
Thüringen 343 67 276 99 108 136 0<br />
Westfalen-Lippe 1.828 501 1.327 626 594 608 0<br />
Bundesgebiet 17.421 4.365 13.056 6.106 5.756 5.365 194
Eingaben und Stellungnahmen der<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> <strong>2009</strong><br />
15.01.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bayerische Staatsministerium der Finanzen zur Umsetzung<br />
der Reform des Erbschaftsteuer- und Bewertungsrechts: Bewertung von Unternehmensvermögen<br />
21.01.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zur Reichweite des Rückgriffs bei<br />
§ 8a Abs. 2 KStG<br />
23.01.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Referentenentwurf für<br />
ein Gesetz zur Bekämpfung schädlicher Steuerpraktiken und der Steuerhinterziehung<br />
(Steuerhinterziehungsbekämpfungsgesetz)<br />
28.01.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bayerische Staatsministerium der Finanzen zur Umsetzung<br />
der Reform des Erbschaftsteuer- und Bewertungsrechts<br />
Bewertung von Unternehmensvermögen<br />
30.01.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Entwurf eines BMF-<br />
Schreibens zu Zweifelsfragen zum Investitionsabzugsbetrag nach § 7g EStG<br />
06.02.<strong>2009</strong> Stellungnahme an den Finanzausschuss des Deutschen Bundestages zum Gesetzentwurf<br />
der Fraktionen CDU/CSU und SPD „Entwurf eines Gesetzes zur Sicherung<br />
von Beschäftigung und Stabilität in Deutschland“<br />
25.02.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zu den Rückstellungen für Aufwendungen<br />
zur Anpassung des betrieblichen EDV-Systems an die Grundsätze zum<br />
Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (GDPdU)<br />
27.02.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesverfassungsgericht zur Verfassungsbeschwerde<br />
gegen das Urteil des Kammergerichts vom 25. Juli 2008 – 21 U 42/07 – in der Fassung<br />
der Berichtigungsbeschlüsse vom 15. August und vom November 2008 –<br />
21 U 42/07 – (1 BvR 3067/08)<br />
05.03.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zur Lohnsteuerrichtlinie 2008 –<br />
Regelmäßige Arbeitsstätte<br />
09.03.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zu Anwendungsproblemen bei<br />
der Umsetzung der Erbschaftsteuerreform<br />
10.03.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zur Kontierung von Belegen<br />
59
60<br />
Eingaben und Stellungnahmen der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> <strong>2009</strong><br />
16.03.<strong>2009</strong> Stellungnahme an den Finanzausschuss des Deutschen Bundestages zum Gesetzentwurf<br />
der Bundesregierung „Entwurf für ein Drittes Gesetz zur Änderung des<br />
Umsatzsteuergesetzes“<br />
17.03.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zur Frage der Verfassungsmäßigkeit<br />
des Solidaritätszuschlaggesetzes 1995<br />
23.03.<strong>2009</strong> Stellungnahme an den Finanzausschusses des Deutschen Bundestages zu den<br />
Anträgen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung anlässlich der öffentlichen<br />
Anhörung am 25. März <strong>2009</strong><br />
24.03.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesverfassungsgericht zur Verfassungsrechtlichen Prüfung<br />
der Frage, ob § 160a Abs. 2 StPO i. d. F. des Gesetzes zur Neuregelung der<br />
Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen<br />
sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG vom 21. Dezember 2007 (BGBl. I<br />
2007 S. 3198 ff.) mit dem Grundgesetz vereinbar ist<br />
25.03.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bayerische Staatsministerium der Finanzen zur Umsetzung<br />
der Reform des Erbschaftsteuer- und Bewertungsrechts<br />
25.03.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zur Umsetzung der Reform<br />
des Erbschaftsteuer- und Bewertungsrechts<br />
25.03.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Justiz zum Vorschlag der EU-Kommission<br />
zur Änderung der Vierten Richtlinie im Hinblick auf Kleinstunternehmen<br />
08.04.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zu den Maßnahmen zur Beseitigung<br />
der Gefahr von Steuermindereinnahmen bei der Erstattung von Kapitalertragsteuer<br />
durch Gestaltungen im Zusammenhang von Leerverkäufen um den Dividendenstichtag<br />
15.04.<strong>2009</strong> Stellungnahme an den Finanzausschusses des Deutschen Bundestages zum Entwurf<br />
eines Gesetzes zur verbesserten steuerlichen Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen<br />
(Bürgerentlastungsgesetz Krankenversicherung)<br />
29.04.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Institut der Wirtschaftsprüfer zum Entwurf eines IDW Standards:<br />
Grundsätze für die Erstellung von Jahresabschlüssen durch Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW ES 7)
Eingaben und Stellungnahmen der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> <strong>2009</strong><br />
30.04.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Justiz zum „Consultation Paper on<br />
Review of the Accounting Directives“ der EU-Kommission<br />
07.05.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum BMF-Schreiben vom<br />
6. Januar <strong>2009</strong> zu innergemeinschaftlichen Lieferungen (insbesondere § 6a UStG)<br />
08.05.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Entwurf eines BMF-<br />
Schreibens zur Betrieblichen Altersvorsorge (Bildung von Pensionsrückstellungen<br />
nach § 6a EStG bei der Erbringung der Versorgungsleistungen durch externe Versorgungsträger)<br />
20.05.<strong>2009</strong> Stellungnahme an den Finanzausschuss des Deutschen Bundestages anlässlich der<br />
öffentlichen Anhörung am 25. Mai <strong>2009</strong> zu dem Gesetzentwurf der Fraktionen der<br />
CDU/CSU und SPD zum „Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung<br />
(Steuerhinterziehungsbekämpfungsgesetz)“<br />
25.05.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zur Abgrenzung von vermögensverwaltender<br />
und gewerblicher Tätigkeit; Anwendung des BFH-Urteils vom 26. Juni<br />
2007 – BFH-Urteil IV R 49/04 – auf Ein-Objekt-Gesellschaften<br />
04.06.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Vorabentscheidungsersuchen<br />
des Conseil d’Etat, Frankreich vom 2. April <strong>2009</strong> zu der Frage, ob Artikel<br />
24 der Richtlinie 2006/123/EG über die Dienstleistungen im Binnenmarkt einer<br />
nationalen Regelung entgegenstehen, die für reglementierte Berufe (hier: Wirtschaftsprüfer)<br />
die Kundenakquise untersagt<br />
25.06.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zur steuerlichen Behandlung von<br />
Gesellschafterdarlehen nach Unternehmenssteuerreform und MoMiG<br />
30.06.<strong>2009</strong> Eingabe der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> und des DIHK an das Bundesministerium<br />
der Finanzen zum gleichzeitigen Bezug von Pensionszahlungen und Aktivgehalt<br />
bei Gesellschafter-Geschäftsführern<br />
17.07.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Entwurf eines BMF-<br />
Schreibens zum Ort der sonstigen Leistung nach §§ 3a, 3b und 3e UStG ab 1. Januar<br />
2010<br />
61
62<br />
Eingaben und Stellungnahmen der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> <strong>2009</strong><br />
17.07.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Referentenentwurf für<br />
eine Steuerhinterziehungsbekämpfungsverordnung (StHintBekVO)<br />
28.07.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zu den Prämienzahlungen zur<br />
Berufshaftpflicht durch Arbeitgeber bei angestellten Steuerberatern<br />
03.08.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesverfassungsgericht zu Aussetzungs- und Vorlagebeschlüssen<br />
des LG Göttingen vom 11. Dezember 2007 zur Frage, ob § 393 Abs. 2<br />
Satz 2 AO mit dem GG vereinbar ist – 2 BvL 13/07 –<br />
28.08.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Entwurf eines BMF-<br />
Schreibens zu Grundsätzen der Verwaltung für die Prüfung der Einkommensabgrenzung<br />
zwischen nahe stehenden Personen in Fällen von grenzüberschreitenden<br />
Funktionsverlagerungen (Verwaltungsgrundsätze / Funktionsverlagerung)<br />
03.09.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Entwurf eines BMF-<br />
Schreibens zur Abgeltungsteuer<br />
16.09.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Entwurf eines BMF-<br />
Schreibens zur einkommen-(lohn-)steuerlichen Behandlung von freiwilligen Unfallversicherungen<br />
der Arbeitnehmer<br />
23.09.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zu der Unternehmereigenschaft<br />
eines Insolvenzverwalters<br />
15.10.<strong>2009</strong> Eingabe der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> und acht weiterer Organisationen an<br />
das Bundesministerium der Finanzen zu den Nachweispflichten bei innergemeinschaftlichen<br />
Lieferungen<br />
15.10.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Institut der Wirtschaftsprüfer zum Entwurf des IDW ES 7<br />
„Grundsätze für die Erstellung von Jahresabschlüssen durch Wirtschaftsprüfer“ –<br />
Textziffern 32 bis 73<br />
21.10.<strong>2009</strong> Eingabe der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong>, des DIHK und des ZDH an das Bundesministerium<br />
der Finanzen zu der Frist zur Abgabe der Zusammenfassenden Meldung<br />
ab 01.01.2010
Eingaben und Stellungnahmen der <strong>Bundessteuerberaterkammer</strong> <strong>2009</strong><br />
28.10.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zum Entwurf<br />
einer Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung<br />
02.11.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Institut der Wirtschaftsprüfer zum Entwurf des IDW ES 7<br />
„Grundsätze für die Erstellung von Jahresabschlüssen durch Wirtschaftsprüfer“ –<br />
Textziffern 1 bis 31 und 74 bis 85<br />
03.11.<strong>2009</strong> Eingabe an das Bundesministerium der Finanzen zum Datenzugriffsrecht der<br />
Finanzverwaltung – Löschen der Daten<br />
16.11.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Entwurf eines BMF-<br />
Schreibens zur Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die steuerliche Gewinnermittlung;<br />
Änderung des § 5 Abs. 1 EStG durch das Gesetz zur Modernisierung des<br />
Bilanzrechts vom 25. Mai <strong>2009</strong><br />
20.11.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Entwurf einer Allgemeinen<br />
Verwaltungsvorschrift über die Neufassung der Gewerbesteuer-Richtlinien<br />
<strong>2009</strong> (GewStR <strong>2009</strong>)<br />
25.11.<strong>2009</strong> Stellungnahme an den Finanzausschuss des Deutschen Bundestages zum Entwurf<br />
eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums<br />
30.11.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Referentenentwurf<br />
des BMF zum Gesetz zur Umsetzung steuerrechtlicher EU-Vorgaben sowie weiterer<br />
steuerrechtlicher Regelungen<br />
10.12.<strong>2009</strong> Stellungnahme an das Bundesministerium der Finanzen zum Entwurf eines BMF-<br />
Schreibens vom 5. Mai <strong>2009</strong> (BStBI I S. 631) zur Anrechnung und Erstattung von<br />
Kapitalertragsteuer bei über den Dividendenstichtag zu regulierenden Geschäften;<br />
Entwurf eines BMF-Schreibens zu Fragen im Zusammenhang mit der Erstellung der<br />
Bescheinigung durch Steuerberater und Rechtsanwälte<br />
63
Haus der Steuerberater<br />
<strong>Bundessteuerberaterkammer</strong><br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />
Neue Promenade 4, 10178 Berlin<br />
Postfach 02 88 55, 10131 Berlin<br />
Tel.: 030 240087-0<br />
Fax: 030 240087-99<br />
E-Mail: zentrale@bstbk.de<br />
Internet: www.bstbk.de<br />
EU-Verbindungsbüro<br />
35 rue des Deux Eglises<br />
B-1000 Brüssel<br />
Tel.: +32 2 2350100<br />
Fax: +32 2 7349117<br />
E-Mail: bruessel@bstbk.be<br />
Deutsches wissenschaftliches Institut der Steuerberater e. V.<br />
Neue Promenade 4, 10178 Berlin<br />
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Tel.: 030 246250-10<br />
Fax: 030 246250-50<br />
E-Mail: info@dws-institut.de<br />
Internet: www.dws-institut.de<br />
DWS Verlag des wissenschaftlichen Instituts der Steuerberater GmbH<br />
Neue Promenade 4, 10178 Berlin<br />
Postfach 02 35 53, 10127 Berlin<br />
Tel.: 030 288856-6<br />
Fax: 030 288856-70<br />
E-Mail: info@dws-verlag.de<br />
Internet: www.dws-verlag.de<br />
DWS Steuerberater-Online-GmbH<br />
Neue Promenade 4, 10178 Berlin<br />
Postfach 02 35 53, 10127 Berlin<br />
Tel.: 030 246250-70<br />
Fax: 030 246250-77<br />
E-Mail: info@dws-steuerberater-online.de<br />
Internet: www.dws-steuerberater-online.de<br />
Confédération Fiscale Européenne · Generalsekretariat<br />
Neue Promenade 4, 10178 Berlin<br />
Postfach 02 88 55, 10131 Berlin<br />
Tel.: 030 240087-22<br />
Fax: 030 240087-99<br />
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