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Die Welt der Wale und Delfine

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Sachinformationen<br />

Vorkommen von <strong>Wale</strong>n <strong>und</strong> <strong>Delfine</strong>n<br />

<strong>Wale</strong> <strong>und</strong> <strong>Delfine</strong> kommen in fast allen marinen<br />

Lebensräumen <strong>und</strong> einigen Flüssen vor. Sogar<br />

in die Tiefsee dringen Pottwale <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Zahnwale vor, in einen Lebensraum, <strong>der</strong> kalt<br />

<strong>und</strong> lichtlos ist <strong>und</strong> in dem ein Druck auf den<br />

Organismen lastet, <strong>der</strong> über hun<strong>der</strong>tmal höher<br />

ist als an <strong>der</strong> Meeresoberfläche.<br />

Generell spielen für die Verbreitung <strong>und</strong> die<br />

Populationsdichte von <strong>Wale</strong>n <strong>und</strong> <strong>Delfine</strong>n<br />

folgende Faktoren eine Rolle:<br />

- die Erreichbarkeit von Arealen (sowohl<br />

räumlich als auch zeitlich)<br />

- die Selektion <strong>der</strong> Habitate<br />

- abiotische (z.B. Licht, Temperatur, Wind,<br />

Salzgehalt o<strong>der</strong> Strömung) <strong>und</strong><br />

- biotische Faktoren (z.B. Nahrungsangebot,<br />

Nahrungskonkurrenz, Krankheitserreger<br />

<strong>und</strong> Prädatoren).<br />

<strong>Die</strong> Lebensansprüche einer Art können sich<br />

sowohl im Laufe eines Lebenszyklus als auch<br />

einer an<strong>der</strong>en Zeiteinheit (z.B. im Ablauf eines<br />

Jahres) än<strong>der</strong>n, so dass Wan<strong>der</strong>ungen in an<strong>der</strong>e<br />

Lebensräume stattfinden (bei manchen<br />

Grauwalpopulationen z.B. Wan<strong>der</strong>ungen<br />

zwischen den Nahrungsgebieten in Gewässern<br />

höherer geographischer Breite im Sommer <strong>und</strong><br />

Fortpflanzungsgebieten in Gewässern<br />

niedrigerer Breite im Winter).<br />

Vorkommen von <strong>Wale</strong>n <strong>und</strong> <strong>Delfine</strong>n in<br />

deutschen Gewässern <strong>und</strong> im Mittelmeer<br />

Auch an <strong>der</strong> deutschen Küste, in Nord- <strong>und</strong><br />

Ostsee, können <strong>Wale</strong> <strong>und</strong> <strong>Delfine</strong> beobachtet<br />

werden.<br />

In <strong>der</strong> Nordsee finden sich regelmäßig<br />

Schweinswale, Große Tümmler,<br />

Weißschnauzendelfine, Atlantische<br />

Weißseitendelfine, Gemeine <strong>Delfine</strong>,<br />

R<strong>und</strong>kopfdelfine, Schwertwale, Gewöhnliche<br />

Pilotwale <strong>und</strong> Nördliche Zwergwale. In <strong>der</strong><br />

Ostsee leben Schweinswale.<br />

Immer wie<strong>der</strong> erregen auch <strong>Wale</strong> <strong>und</strong> <strong>Delfine</strong> in<br />

Flüssen <strong>und</strong> Flussmündungen Aufsehen. 1966<br />

verirrte sich ein Weißwal (Beluga) in den Rhein<br />

<strong>und</strong> versetzte die Deutschen vier Wochen lang<br />

in Aufregung, bis er schließlich wie<strong>der</strong> ohne<br />

menschliche Hilfe den Weg in die Nordsee fand.<br />

Sogar eine B<strong>und</strong>espressekonferenz soll wegen<br />

des Belugas, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Öffentlichkeit auf den<br />

Namen »Moby Dick« getauft worden war,<br />

unterbrochen worden sein, da viele einen Blick<br />

auf den im Rhein schwimmenden Wal werfen<br />

wollten.<br />

Das Mittelmeer, eine <strong>der</strong> beliebtesten<br />

Urlaubsregionen deutscher Touristen <strong>und</strong><br />

Touristinnen, ist ebenfalls die Heimat<br />

zahlreicher Wal- <strong>und</strong> Delfinarten.<br />

Im Mittelmeer können 18 verschiedene Wal<strong>und</strong><br />

Delfinarten angetroffen werden, darunter<br />

Finnwal, Pottwal, Cuvier-Schnabelwal, Großer<br />

Tümmler, Streifendelfin, Gemeiner Delfin,<br />

R<strong>und</strong>kopfdelfin <strong>und</strong> Gewöhnlicher Pilotwal.<br />

<strong>Die</strong> Beobachtung von <strong>Wale</strong>n <strong>und</strong> <strong>Delfine</strong>n in<br />

freier Wildbahn<br />

Mitte <strong>der</strong> 1950er Jahre führten die ersten<br />

Walbeobachtungstouren Walbegeisterte zu den<br />

Grauwalen in Südkalifornien. Es dauerte fast 30<br />

Jahre, bis dieser Wirtschaftszweig in Europa<br />

Fuß fasste <strong>und</strong> die ersten Delfinbeobachtungsausflüge<br />

vor Gibraltar stattfanden. In den<br />

darauffolgenden Jahren, den späten 1980er <strong>und</strong><br />

1990er Jahren, erlebte die Walbeobachtung ein<br />

rasantes Wachstum <strong>und</strong> zählt heute zu einem<br />

mehrere Hun<strong>der</strong>t Millionen Dollar schweren<br />

Wirtschaftszweig (s. Abbildung 3.1 unter<br />

Lehrerinformationen).<br />

Der Höhepunkt dieser Entwicklung dürfte Anfang<br />

dieses Jahrtausends erreicht worden sein, als<br />

geschätzte 10 Millionen Menschen in 87 Län<strong>der</strong>n<br />

für Walbeobachtungsausflüge an die 1,4<br />

Milliarden Euro ausgaben <strong>und</strong> die vielfältigen<br />

Möglichkeiten nutzten, <strong>Wale</strong>n <strong>und</strong> <strong>Delfine</strong>n in<br />

ihrem Lebensraum nahe zu kommen. Viele<br />

Menschen empfinden eine Walbeobachtung als<br />

einmaliges Erlebnis <strong>und</strong> nehmen diese Erfahrung<br />

zum Anlass, sich für den Schutz dieser<br />

faszinierenden Tiere einzusetzen.<br />

Mögliche Gefahren für die Tiere<br />

In einigen Regionen sind die qualitativen<br />

Standards für Walbeobachtungsausflüge lei<strong>der</strong><br />

sehr gering. Einige Unternehmen sehen die<br />

an<strong>der</strong>en Anbieter als Konkurrenz, fahren ihre<br />

Passagiere so nahe wie möglich an die <strong>Wale</strong><br />

heran <strong>und</strong> nehmen keinerlei Rücksicht darauf,<br />

dass sich vielleicht schon zu viele Boote in<br />

nächster Nähe zu einer Gruppe von <strong>Wale</strong>n <strong>und</strong><br />

<strong>Delfine</strong>n befinden. An Bord fehlt zudem das<br />

naturwissenschaftlich ausgebildete Personal, das<br />

MODUL 3<br />

45<br />

Sachinformationen für Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer

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