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Beruf+ Erfolg - PersonalMarkt

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114 WirtschaftsWoche I 30.4.2007 I Nr. 18<br />

ILLUSTRATION: DAN ADEL<br />

Werte<br />

schaffen<br />

DieWirtschaft boomt, und Fachkräfte werden<br />

knapp: höchste Zeit, mehr Geld zu fordern.Wie viel<br />

Sie jetzt verlangen können und wo am meisten gezahlt<br />

wird, zeigt der große Gehaltsvergleich der Vergütungsberatung<br />

Personalmarkt und der WirtschaftsWoche.<br />

A<br />

ls der Wirtschaftsingenieur<br />

Jan Schmidt-Salzer seinen<br />

Schreibtisch bei einem der<br />

beliebtesten Arbeitgeber<br />

Deutschlands verließ, war er<br />

nicht einmal traurig. Vorfast einem Jahr<br />

kündigteerbei BMW,woerzuletzt alsMarketingstratege<br />

arbeitete, und zog von Münchennach<br />

Lübeck. Dort isternun Produktmanager<br />

bei Dräger, einem Medizin- und<br />

Sicherheitstechnikhersteller.<br />

Auf den ersten Blick bringt ihm der<br />

Schritt wenig. Sein Gehalt ist im Vergleich<br />

zu Kollegen inder Branche durchschnittlich,<br />

und auch den oft üblichen zehnprozentigen<br />

Aufschlag bei Jobwechseln gab es<br />

nicht. Mittelfristig wird sich der Umzug in<br />

den Norden für Schmidt-Salzer dennoch<br />

auszahlen: Neben dem Basisgehalt zahlt<br />

ihm Dräger einen attraktiven Bonus –vorausgesetzt,<br />

er erreicht vereinbarte Ziele.<br />

Was ihn außerdem zu Dräger zog, waren<br />

üppige Extras, wie ein baldiger Auslandseinsatz,<br />

mehr Verantwortung in seiner täglichenArbeitsowie<br />

Weiterbildungsoptionen.<br />

„Geld ist nicht immer alles“, sagt Schmidt-<br />

Salzer.Als Führungskraft kann er seine Ma-<br />

nagementfertigkeiten in MBA-Kursen an<br />

Top-Business-Schulen trainieren oder mal<br />

ein Sabbatjahr einschieben. Falls dann<br />

noch Zeit bleibt, steht ihm, wie allen Dräger-Kollegen,<br />

ein Katalog mit 120Angeboten<br />

von Sprach- und Rhetorikkursen bis<br />

hin zur Babysittervermittlungzur Wahl.<br />

Mit diesen Extras liegt Dräger im<br />

Trend. DerWettbewerb um kreative Köpfe<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

2000<br />

Stärker zugelegt<br />

Gehaltsentwicklung nach Ebenen*<br />

(brutto, in Tausend Euro)<br />

Führungskräfte<br />

Fachfunktionen<br />

Akademische Berufseinsteiger<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

* gilt für Unternehmen mit 100 bis 1000 Mitarbeitern;<br />

Quelle: Personalmarkt.de<br />

<strong>Beruf+</strong><br />

<strong>Erfolg</strong><br />

ist wieder voll entbrannt. Unternehmen<br />

buhlen vor allem umBetriebswirte, Ingenieure,Naturwissenschaftler<br />

und IT-Experten.<br />

Rund 3,5 Milliarden Euro im Jahr kostet<br />

der Fachkräftemangel die Wirtschaft<br />

schon heute, schätzt der PersonaldienstleisterJobs<br />

inTime. In solchen Zeiten müssen<br />

Arbeitgeber die Lohntüte mit allerlei Extras<br />

aufhübschen, um die „begehrten Fachkräfte<br />

zu gewinnen und zu halten“, sagt<br />

ChristianBrück vonder aufVergütungspezialisierten<br />

Unternehmensberatung Heissmann.<br />

Aber nicht nur indiesen goldenen<br />

Zeiten: Viele Unternehmen stellen sich bereits<br />

darauf ein, dass gutes Personal wegen<br />

des ausbleibenden Nachwuchsesdauerhaft<br />

knapp wird.<br />

Schlecht fürsie –gut für die Arbeitnehmer:<br />

Siekönnen selbstbewussterinden Gehaltspoker<br />

gehen. Dazu sollte man allerdings<br />

seinen Marktwert und die neuesten<br />

Vergütungstrends kennen. Denn fordern<br />

etwa Bewerber 20 Prozent mehr als das<br />

durchschnittliche Gehalt vergleichbarer<br />

Stellen, gelten sie alsunverschämtund sind<br />

ausdem Rennen. Verlangen sie40Prozent<br />

weniger,geltensie alsschlechtinformiert. »<br />

Nr. 18 I 30.4.2007 I WirtschaftsWoche 115


<strong>Beruf+</strong><strong>Erfolg</strong> I Gehaltsvergleich<br />

Oder noch schlimmer: als wertlos. Werzudem<br />

die Klaviatur der Zusatzleistungen<br />

nicht beherrscht oder das Gehaltsgespräch<br />

nicht richtig vorbereitet, verschenkt viel<br />

Verhandlungspotenzial (siehe auch Kasten<br />

Seite 120).<br />

Wie weit Sie sich beim nächsten Vorstellungsgespräch<br />

vorwagen dürfen, welche<br />

Trends auf dem Gehaltsmarkt für Berufseinsteiger,<br />

Fach- und Führungskräfte wichtig<br />

werden und welche Tricks bei den Verhandlungen<br />

funktionieren, lesen Sie indiesem<br />

großen Gehaltsvergleich, den wir gemeinsam<br />

mit der Hamburger VergütungsberatungPersonalmarkterarbeitet<br />

haben.<br />

Exklusiv haben die Gehaltsberater von<br />

Personalmarktrund214 000 aktuelleDatensätzeanalysiert<br />

undmit 700000 aus denvergangenen<br />

Jahrenverglichen. Herausgekommen<br />

ist eine Tabelle mit rund 480 Berufen<br />

und Positionen. Unterteilt nach Geschlecht,<br />

aufgeschlüsselt in 22 Regionen und unter<br />

Berücksichtigung der Auswirkung von sieben<br />

Firmengrößen, ergibt sich so ein Vergleich<br />

mit über 400000 Gehältern. In wenigen<br />

Schritten können Sie damit Ihren<br />

Tabelle ➊ Verdienen Sie soviel, wie Sie verdienen?<br />

Durchschnittliche Gehälter nach Branchen und Berufsgruppen (brutto, inEuro, inklusive fixer und variabler Anteile)<br />

Anlagenbau<br />

Autoindustrie<br />

Banken Bau Biotechnologie<br />

Chemie,<br />

Verfahrenstechnik<br />

Energie Elektrotechnik<br />

Großhandel<br />

IT-<br />

Systemhaus<br />

Konsum- und<br />

Gebrauchsgüter<br />

Logistik,<br />

Transport<br />

und Verkehr<br />

Luftfahrt Maschinenbau<br />

Medien,<br />

Presse<br />

Medizintechnik<br />

Tabelle ➋ Regionales Gehaltsniveau<br />

Wie viel man wo verdient (Indexwerte)<br />

Frankfurt 1,19 Nürnberg<br />

München 1,16 PLZ 5ohne Köln<br />

Stuttgart 1,15 PLZ 4ohne Düsseldorf<br />

Düsseldorf 1,12 Berlin<br />

PLZ 6ohne Frankfurt 1,06 PLZ 3ohne Hannover<br />

Köln 1,06 PLZ 2ohne Hamburg<br />

Hamburg 1,03 PLZ 9ohne Nürnberg<br />

PLZ 7ohne Stuttgart 1,03 Ostdeutschland<br />

PLZ 8ohne München 1,02 Dresden<br />

Westdeutschland 1,02 PLZ 0ohne Dresden<br />

Hannover 1,01 PLZ 1ohne Berlin<br />

Quelle: Personalmarkt.de<br />

Messe Pharma Software Telekommunikation<br />

Geschäftsführung<br />

Vorsitz 202 537 202 537 213 584 179 524 185 965 200 695 193 883 190 753 169 578 183 204 197 565 173 629 197 197 202 721 184 861 193 883 181 362 209 902 199 959 198 854 156 137 196 829 129 255<br />

Mitglied 141 093 134 118 141 812 117 700 124 441 135 628 140 497 134 174 121 656 121 316 141 734 125 820 129 289 138 423 128 780 128 388 127 569 140 415 142 085 142 659 103 393 131 710 88 259<br />

Vertrieb/Marketing<br />

Vertriebs-Marketingleiter 107 640 114 264 110 037 89 713 94 880 115 456 107 247 102 205 92 699 103 357 107 998 96 044 98 547 105 573 98 246 109 381 97 174 110 371 108 428 108 703 88 087 100 423 67 313<br />

Regionalverkaufsleiter 89755 95 278 91 754 74 807 – 96272 89 427 85 223 77 297 86 183 90 054 80 085 82 172 88 031 81 922 91 207 92 032 90 412 90 641 73 451 83 737 56 129<br />

Außendienstmitarbeiter 49616 52 623 50 768 41 392 43 761 53 157 49 405 42 195 38 301 47 600 44 622 44 244 45 467 48 678 45 286 50 374 40 118 50 906 49 964 44 913 40 567 46 318 31 037<br />

Mitarbeiter im Marketing 46 905 49 688 46 508 38 160 40 148 38 955 45 315 38 558 34 980 43 725 40 943 40 545 41 738 46 110 41 340 46 110 36 968 46 508 47 303 41 340 36 968 42 533 31 403<br />

Finanzen<br />

Kaufmännischer Leiter 105 487 112 012 116 975 98 175 92 962 113 192 105 123 100 220 90 907 101 320 105 910 94 141 107 841 103 449 96 281 107 226 95 286 108 139 106 270 106 601 86 351 98 392 73 517<br />

Leiter Finanz-/Rechnungswesen 83 651 88 719 85 593 69 784 73 780 89 620 83 295 71 139 64 574 80 251 75 231 74 594 76 655 82 069 76 350 84 929 67 637 85 825 84 238 75 722 68 394 78 090 52 327<br />

Bilanzbuchhalter 45 098 44 442 45 754 39 973 41 408 44 237 43 171 42 474 37 759 40 793 43 991 38 661 43 909 45 139 41 162 43 171 40 383 45 303 44 524 42 310 34 766 43 827 28 781<br />

Controlling 55 794 59 227 57 036 46 502 49 180 59 845 55 590 52 977 48 050 53 574 55 980 49 783 51 080 54 722 50 925 56 696 50 369 57 209 56 202 56 345 45 659 52 053 34 891<br />

Mitarbeiter Rechnungswesen 47 316 50 189 51 501 42 838 45 255 44 188 45 797 43 741 39 671 44 137 46 219 41 013 47 056 46 419 41 953 46 710 41 587 51 610 47 650 46 520 37 616 47 898 35 564<br />

Produktion<br />

Produktionsleiter 94028 94 835 – – – 94853 86 852 85 450 – 82069 90 729 – 94853 93 204 82 811 86 852 – 91142 – – – – –<br />

Produktionsingenieur 62 274 65 938 – – – 52000 60 204 51 526 – 57987 54 473 – 55486 61 132 55 216 61 367 – 62068 – – – – –<br />

Techniker in Produktion 42 442 45 014 – – – 45471 42 262 36 094 – 40717 38 171 – 38893 41 640 38 738 43 091 – 43546 – – – – –<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Forschungsleiter 106 271 113 862 – 92513 98 680 114 811 99 914 98 301 – 94411 101 812 – 111 015 104 468 – 107 220 – 113 862 108 169 97 921 – – –<br />

Mitarbeiter F&E 65 912 69 790 – 53464 56 507 55 037 63 721 54 537 – 61374 57 655 – 58758 64 703 – 64952 – 65694 66 337 58 031 – – –<br />

IT<br />

IT-Leiter 101 738 107 902 104 100 84 873 89 733 108 998 101 306 86 521 78 536 97 603 91 498 90 723 93 230 99 814 92859 103 292 82 262 104 383 102 452 92 095 83 183 94 974 63 641<br />

Softwareentwicklung 55435 58 846 59 138 46 203 48 863 59 460 55 232 52 636 47 740 53 229 55 619 49 463 50 752 54 370 50597 56 332 50 045 56 841 55 841 55 982 45 365 51 718 34 666<br />

Systemadministration 48 302 47 600 49 005 42 813 44 350 47 380 46 238 45 492 40 442 43 691 47 117 41 408 47 029 48 346 44087 46 238 43 252 48 522 47 687 45 316 37 237 46 941 30 826<br />

Personal<br />

Leiter Personal 102 428 108 646 111 486 92 743 97 966 95 656 99 141 94 688 85 879 95 546 100 052 88 784 101 864 100 487 90 817 101 115 90 027 111 723 103 150 100 705 81 430 103 689 76 988<br />

Leiter Personalentwicklung 85784 91 090 95 126 79 873 75 598 92 049 85 488 81 501 73 927 82 395 86 128 76 557 87 698 84 127 78 297 87 198 77 488 87 914 86 421 86 690 70 222 80 014 59 786<br />

Personalreferent 54 835 54 037 55 633 48 604 50 349 53 788 52 492 51 645 45 912 49 601 53 489 47 009 53 389 54 885 50 049 52 492 49 102 55 084 54 137 51 445 42 273 53 290 34 995<br />

Personalsachbearbeiter 38126 40 472 38 974 31 776 33 606 40 894 37 986 36 201 32 834 36 608 38 252 34 018 34 905 37 393 34 798 38 742 34 418 39 093 38 405 38 502 31 200 35 569 23 842<br />

Quelle: Personalmarkt.de<br />

Verdienen Sie genug?Wie viel können Sie beim<br />

nächsten Gehaltsgespräch verlangen? Unter<br />

wiwo.de/gehaltsanalyse ermitteln Personalmarkt-Experten<br />

Ihren Marktwert. WirtschaftsWoche-<br />

Leser zahlen für die 14-seitige Analyse bis zum<br />

13. Mai einen Sonderpreis von 19,90 Euro.<br />

Darüber hinaus können Sie mit dem Autor<br />

diskutieren und sich Ihre Fragen von Gehalts-Experten<br />

beantworten lassen – im WiWo-Karriereblog:<br />

blog.wiwo.de/karriere<br />

Marktwert ermitteln undgehen bestenspräpariertindie<br />

nächsteGehaltsverhandlung.<br />

Und die sollten Sie jetzt führen: Die<br />

Gehältervon hoch qualifizierten Fach- und<br />

Führungskräften werden in diesem Jahr<br />

im Schnitt „bis zu vierProzentsteigen“,sagt<br />

etwa Personalmarkt-Geschäftsführer Tim<br />

Böger. Für einige ist sogar noch mehr<br />

drin: HochQualifizierte, die in den vergangenen<br />

Jahren viel geleistet haben, können<br />

jetzt „zwischenvierund zehn Prozent mehr<br />

Gehalt verlangen“, sagt Gehaltsberater<br />

MartinWehrle. FürFührungskräfte in wirt-<br />

schaftlich starken Unternehmen sei auch<br />

über zehn Prozent drin.<br />

Das gilt allerdings nicht für alle –im<br />

Durchschnitt aller Berufsgruppen und<br />

Branchen dürften die Gehälter dieses Jahr<br />

nurum2,3 Prozent steigen, schätzt die Unternehmensberatung<br />

Mercer Human Resource<br />

Consulting. Das ist nur wenig mehr,<br />

als sich Mieten, Lebensmittel und Benzin<br />

ohnehin verteuern werden.<br />

Während bestens geschulte Fach- und<br />

Führungskräfte mit mehr Geld rechnen<br />

können, müssen sich geringer Qualifizierte<br />

auf Stagnation oder sogar einen schrumpfenden<br />

Reallohn einstellen. Zwar sinkt<br />

auch im niedrig qualifizierten Sektor die Arbeitslosigkeit.Aber:Berufsgruppen<br />

mit Gehältern<br />

unter 35000 Euro werden künftig<br />

im Schnitt kaum höher bezahlt,Funktionen<br />

oberhalb von55000 Eurodagegen werden<br />

Böger zufolge „deutlichzulegen“.<br />

Vorallem drei Trends fallen bei der<br />

Analyse des Zahlenwerks auf: Erstens kommen<br />

Führungskräfte beim Gehaltspoker<br />

am besten weg; zweitens werden neben<br />

Managern auch akademische Fachkräfte »<br />

So ermitteln Sie Ihren Marktwert<br />

Schritt ➊ Zuerst ermitteln Sie bitte Ihr Durchschnittsgehalt<br />

in Tabelle 1und tragen eshier ein:<br />

116 WirtschaftsWoche I 30.4.2007 I Nr. 18 Nr. 18 I 30.4.2007 I WirtschaftsWoche 117<br />

. Euro<br />

Schritt ➋ Schreiben Sie nun den Indexwert für die Region,<br />

in der Sie arbeiten, aus Tabelle 2indas linke Feld<br />

und multiplizieren Sie esmit dem Gehalt aus Schritt 1:<br />

X .. ..= .. . Euro<br />

Schritt ➌ Es fehlt noch der Indexwert für Ihre Unternehmensgröße.<br />

Schreiben Sie diesen bitte in das linke<br />

Feld und multiplizieren ihn mit dem Ergebnis aus Schritt 2.<br />

Das Ergebnis spiegelt Ihr Vergleichsgehalt, das für Ihre<br />

Funktion, Branche, Region und Firmengröße üblich ist.<br />

X .. ..= .. . Euro<br />

Frauen verdienen immer noch weniger. Das sollten Sie in<br />

Gehaltsforderungen nicht berücksichtigen. Wenn Sie dennoch<br />

wissen wollen, wie groß die Lücke ist, multiplizieren<br />

Sie das Ergebnis mit dem Wert in der Spalte „Frauen“.<br />

X .. ..= .. . Euro<br />

Tabelle ➌ Unternehmensgröße<br />

Gehaltsunterschiede nach Funktion und Unternehmensgröße (Indexwerte)<br />

Funktion Zahl der Mitarbeiter<br />

Geschäftsführung, Vorsitz 1,93 1,54 1,28<br />

Geschäftsführung, Mitglied 1,62 1,55 1,30<br />

andere Funktionen 1,22 1,04 1,04<br />

Quelle: Personalmarkt.de<br />

Touristik,<br />

Freizeit<br />

Versicherungen<br />

Zeitarbeit<br />

1,01<br />

0,99<br />

0,98<br />

0,95<br />

0,94<br />

0,91<br />

0,90<br />

0,86<br />

0,81<br />

0,78<br />

0,76<br />

>5000 1001-5000 501-1000 101-500 51-100 21-50 1-20<br />

1,05<br />

1,21<br />

1,03<br />

0,82<br />

0,99<br />

1,01<br />

0,70<br />

0,92<br />

0,88<br />

Frauen<br />

(Indexwerte)<br />

–<br />

–<br />

0,85<br />

0,92<br />

0,93<br />

0,91<br />

0,81<br />

0,81<br />

0,90<br />

0,91<br />

0,78<br />

0,89<br />

0,83<br />

0,88<br />

0,85<br />

0,86<br />

1,00<br />

0,98<br />

0,97<br />

0,85<br />

0,85<br />

0,84<br />

0,97<br />

0,55<br />

0,67<br />

0,79


<strong>Beruf+</strong><strong>Erfolg</strong> I Gehaltsvergleich<br />

zunehmend nach Leistung bezahlt, und<br />

drittens öffnet sich die Gehaltsschere bei<br />

Berufseinsteigern.<br />

Führungskräfte. VomAufwärtstrend bei<br />

den Gehältern profitieren die Chefs am<br />

meisten. Laut Personalmarkt konnten sie<br />

ihr Gehalt in denvergangenen fünf Jahren<br />

insgesamt um18Prozent verbessern, fast<br />

viermal so stark wie der Durchschnitt der<br />

akademischen Fachkräfte. Besonders zugelangt<br />

haben in dieser Zeit die Geschäftsführer<br />

– mit über 30 Prozent,gefolgt vonTechnikleitern,<br />

Marketingchefs und Einkaufmanagern<br />

mit jeweils 20 Prozent.<br />

Grund dafür ist auch,dass ihr individuelles<br />

Risiko gestiegen ist: In keinem anderen<br />

europäischen Land wird heute stärker<br />

leistungsabhängig entlohnt als hierzulande.<br />

Doch es gibt Unterschiede: Je größer der<br />

Konzern und jehöher das Gehalt des Mitarbeiters,<br />

„destogrößerderAnteil leistungsbezogener<br />

Gehaltsbestandteile“, sagt Petra<br />

Knab-Hägele, Partnerin der UnternehmensberatungTowers<br />

Perrin.<br />

Warenvor wenigenJahrenerst zwei Drittelder<br />

Gehaltsteile im Top-Management großer<br />

Konzerne variabel, sind heute bis zu 75<br />

Prozent leistungsabhängige Anteile üblich.<br />

Und weil es quer durch alle Branchen bei<br />

Banken, Einzelhandelskonzernen und<br />

Dienstleistungsunternehmen gut läuft, beschert<br />

dasManagerneinen goldenen Regen.<br />

Das typische Gehalt von Führungskräftenunterhalb<br />

derTop-Ebenenwie zum Beispiel<br />

einem Bereichsleiter ineinem Autokonzern,<br />

besteht laut Towers Perrin zu60<br />

Prozent auseinemGrundgehalt,zu24Prozent<br />

aus Bonuszahlungen, die an individuelle<br />

oder Unternehmenszielegeknüpftsind,<br />

und zu16Prozent aus sogenannten Long-<br />

Term-Incentives, etwa Aktienoptionen.<br />

Letztere sind bei den Mitarbeitern wenig<br />

beliebt. Entwickelt sich die Aktie negativ<br />

oder stagniert der Wert, sind die Optionen<br />

wertlos. Nurnoch 36 Prozent der langfristigen<br />

Anreizsystemeseien deshalb heute<br />

solche Optionen, sagt Knab-Hägele. Sie<br />

werden immer öfterdurch sogenannte Performance<br />

Share Units und Performance-<br />

Cash-Pläne ersetzt. Das sind Anreizpläne,<br />

in denen Barzahlungen an Ziele geknüpft<br />

werden, wie die Entwicklung interner<br />

Kennzahlen oder steigendeAktienkurse.<br />

Entgegen der öffentlichen Meinung lassen<br />

sich die Gehaltsschecks derManager allerdings<br />

nicht unbegrenzt maximieren. Boni<br />

und Anreizprogramme werden inzwischen<br />

vonvielen der börsennotierten deut-<br />

Große Spreizung Geld für Schlüsselfunktionen<br />

Einstiegsgehälter nach Fachrichtungen*<br />

(brutto, in Euro)<br />

Naturwissenschaften<br />

(Biologie, Chemie, Physik)<br />

Rechtswissenschaften<br />

Mathematik/Informatik<br />

Medizin<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Psychologie<br />

Agrar- und<br />

Forstwissenschaften<br />

Gesellschafts- und<br />

Sozialwissenschaften<br />

Sprach- und<br />

Kulturwissenschaften<br />

Grafik/Design<br />

41200<br />

39200<br />

38000<br />

37800<br />

37800<br />

36100<br />

34100<br />

33700<br />

31000<br />

30000<br />

28500<br />

* durchschnittlich, gerundet; Quelle: Personalmarkt.de<br />

118 WirtschaftsWoche I 30.4.2007 I Nr. 18<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

2000<br />

Fünf Berufsgruppen im Vergleich*<br />

(Bruttoeinkommen, in Tausend Euro)<br />

Business Development<br />

akademischtechnische<br />

Berufe<br />

Controlling<br />

Softwareentwicklung<br />

Buchhaltung<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

* gilt für Unternehmen mit 100 bis 1000 Mitarbeitern;<br />

Quelle: Personalmarkt.de<br />

schen Unternehmen nach oben gedeckelt.<br />

Grunddafür istauch die heftige öffentliche<br />

Kritik an exorbitant hohen Chefgehältern.<br />

Fachkräfte.Vorbeisinddie Zeitenkollektiver<br />

Gehaltserhöhungen. Früher reichte<br />

beim Chef auch schon mal das Argument<br />

wirtschaftlicher Hochphasen für mehr<br />

Geld. Bei vielen stieg das Einkommen<br />

zudem mit der Zahl der Jahre,indenen sie<br />

allmorgendlich ihre Stechkarte stempelten.<br />

Heute zahlen Unternehmen außerhalb<br />

der Tarifgehälter fast nur noch nach dem<br />

Wert, den ein Mitarbeiter für sie hat. Und<br />

der bemisst sich nach Qualifikation und<br />

Leistung.<br />

Die zunehmend international agierenden<br />

Unternehmen suchen vor allem hoch<br />

qualifiziertes Personal an Schlüsselstellen<br />

wie Forschung und Entwicklung, strategi-<br />

Ende der Flaute nicht für jeden<br />

sches Marketing undVertrieb. Spezialisten<br />

in diesen Sektoren werden nach Ansicht<br />

von Arbeitsmarktexperten künftig signifikant<br />

besser bezahlt, selbst wenn die Konjunkturparty<br />

dann vielleicht vorbei ist.<br />

Da passt ins Bild, dass Mitarbeiter in<br />

Entwicklungsabteilungen auch in den vergangenen<br />

schwachen Jahren mit rund<br />

zwei Prozent überdurchschnittlich hinzuverdienten.<br />

Dagegen sanken die Gehälter<br />

vonVerwaltungsmitarbeitern wie etwa<br />

Buchhaltern. „Mitarbeiter, durch deren<br />

Arbeit sich Unternehmen vom Wettbewerb<br />

absetzen können, verdienen künftig<br />

mehr“, sagt Dirk Ewert, Vergütungsexperte<br />

der Beratungsfirma Mercer (siehe<br />

Grafik).<br />

Deswegen sei in Gehaltsverhandlungen<br />

wichtiger dennje, den eigenen Wert für das<br />

Unternehmen ins rechte Licht zu rücken.<br />

Um sich vorzubereiten, rät Wehrle, über<br />

mehrere Monate ein Leistungstagebuch zu<br />

führen. Habe ich einen Mitarbeiter in das<br />

Unternehmen vermittelt? Einen Kollegen<br />

vertreten? Preise gewonnen? Mit Fortbildungen<br />

den Marktwert gesteigert? Habe<br />

ichIdeen entwickelt, mit denen Kosten eingespart<br />

werden konnten? Der pauschale<br />

Hinweis in den Verhandlungen, dass das<br />

Unternehmen Gewinne schreibt und man<br />

deshalb nun auch dran sei, zieht „längst<br />

nicht mehr“, warnt Wehrle.<br />

Lässt sich der Arbeitgeber trotzdem<br />

nicht überzeugen, sollte man die leistungsabhängigen<br />

Gehaltsteile ins Spiel bringen.<br />

Die liegen ohnehin im Trend: Bei Banken,<br />

Automobilzulieferern und inTeilen der »»<br />

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<strong>Beruf+</strong><strong>Erfolg</strong> I Gehaltsvergleich Auch in guten Zeiten gilt: Wer unvorbereitet in die Verhandlung geht,<br />

ist schnell am Ende. Die zehn wichtigsten Fragen für das Gehaltsgespräch –und was Experten raten.<br />

Wie Sie mehrrausholen<br />

1<br />

Wie gehe ich vor? Nur wer sich vorbereitet<br />

und geschickt verhandelt, erreicht<br />

im Gehaltsgespräch seine Ziele.<br />

Planen Sie deswegen ein solches Gespräch<br />

über mehrere Monate. Das Wichtigste: Führen<br />

Sie ein Leistungstagebuch. Dann suchen<br />

Sie einen optimalen Termin. Wenn das Gespräch<br />

näher rückt, üben Sie Ihren Auftritt in<br />

Rollenspielen zu Hause und überlegen Sie,<br />

welche Gegenargumente kommen können.<br />

Bedenken Sie, dass die Kunst des Gehaltsgespräch<br />

darin liegt, „persönliche <strong>Erfolg</strong>e so<br />

zu präsentieren, dass sie mit den Unternehmenszielen<br />

deckungsgleich sind“, sagt Gehaltsexperte<br />

Christian Püttjer.<br />

2<br />

Welcher Zeitpunkt ist der beste?<br />

Wenig Sinn hat ein Gespräch, wenn im<br />

Unternehmen Hektik herrscht oder der<br />

Chef unter Druck steht. Auch die Jahreszeit<br />

kann eine Rolle spielen: „Im Herbst kommen<br />

alle, führen Sie solche Gespräche lieber<br />

imSpätsommer“, rät Püttjer, „da planen<br />

viele Unternehmen ihr Personalbudget und<br />

die Töpfe sind voll.“ Ein guter Zeitpunkt ist<br />

auch, wenn Sie gerade ein großes Projekt<br />

erfolgreich abgeschlossen haben.<br />

3<br />

Wie bitte ich um einen Termin?<br />

Ideal für Gehaltsverhandlungen sind<br />

Jahres- oder Beurteilungsgespräche.<br />

Wer solange nicht warten will, sollte nach<br />

einem Gespräch „für weitere berufliche Entwicklungsmöglichkeiten“<br />

fragen, rät Beraterin<br />

Cornelia Topf. Das zeigt Leistungsbereitschaft.<br />

Beginnen Sie ein Gehaltsgespräch<br />

niemals im Fahrstuhl oder inder Kantine.<br />

4<br />

Wie führe ich das Gespräch? Gehaltsberater<br />

empfehlen, das Treffen mit<br />

dem Chef indrei Abschnitte zu gliedern.<br />

Stellen Sie erstens Ihre <strong>Erfolg</strong>sbilanz<br />

vor und kommen Sie mit dem Vorgesetzten<br />

gemeinsam „zu einer positiven Bewertung“<br />

Ihrer Leistung, rät Püttjer. Machen Sie zweitens<br />

klar, dass Sie auch künftig bereit sind,<br />

solche Belastungen zu schultern. Und weil<br />

dadurch Ihr Wert für das Unternehmen<br />

steigt, sollte sich das im Gehalt spiegeln.<br />

Bringen Sie anschließend Ihre Gehaltsforderung<br />

als Größenordnung ins Spiel. Drittens:<br />

Sollte es keine Einigung geben, schlagen Sie<br />

einen Aufschlag über nichtbare Zusatzleistungen<br />

vor. Vielleicht lassen sich ein paar Urlaubstage<br />

mehr rausschlagen oder eine teure<br />

Fortbildung. Werden Sie sich einig, wiederholen<br />

Sie die Punkte amEnde des Ge-<br />

120 WirtschaftsWoche I 30.4.2007 I Nr. 18<br />

sprächs. All das fassen Sie nach dem Treffen<br />

in einer freundlichen Gesprächsnotiz zusammen,<br />

die Sie ihrem Chef zukommen lassen.<br />

5<br />

Wie präsentiere ich meine<br />

Leistung? Am leichtesten haben es<br />

Mitarbeiter, die ihre <strong>Erfolg</strong>e in Zahlen<br />

belegen können: Steigende Kundenzahlen<br />

oder mehr Abschlüsse sind gute Argumente.<br />

Aber auch andere können ihren Wert beschreiben:<br />

Wo haben Sie zusätzliche Aufgaben<br />

übernommen? Welche Fortbildungen<br />

haben Sie besucht? Wo konnten Sie eigene<br />

Ideen umsetzen? Inwelchen Arbeitsfeldern<br />

sind Sie unentbehrlich? Argumentieren Sie<br />

dabei nicht mit Ihrem Team. Teamarbeit ist<br />

gut, aber imGehaltsgespräch geht es allein<br />

um Ihre individuelle Leistung!<br />

6<br />

Wie viel kann ich verlangen? Gehaltscoach<br />

Martin Wehrle rät, sich eine<br />

Waage vorzustellen: Je mehr auf der<br />

Leistungsseite lastet, desto mehr müsse auf<br />

der Geldseite nachgelegt werden. Je nachdem<br />

wie viel bei Ihnen auf der einen Seite<br />

liegt, können Sie mit fünf bis zehn Prozent<br />

Gehaltserhöhung in die Verhandlungen gehen.<br />

Natürlich nicht jedes Halbjahr. Püttjer<br />

rät zueinem Zeitabstand von 18 Monaten<br />

für Gehaltsgespräche. Wer jetzt einen neuen<br />

Job annimmt, sollte ruhig versuchen, sein<br />

Gehalt um zehn Prozent zu steigern. Bis zu<br />

20 Prozent sind drin, wenn Sie einen Schritt<br />

auf der Karriereleiter nach oben machen.<br />

7<br />

Was tun, wenn der Chef stur<br />

bleibt? Schaffen Sie Spielraum, indem<br />

Sie mit der maximalen Forderung einsteigen.<br />

Sollten sich die Verhandlungen festfahren,<br />

weil partout nicht mehr Geld drin ist,<br />

bauen Sie eine Brücke, indem Sie höhere<br />

variable Gehaltsteile oder Boni vorschlagen.<br />

Erst wenn das nicht funktioniert, fragen Sie<br />

nach ein paar Urlaubstagen mehr, einer begehrten<br />

Fortbildung oder vereinbaren Sie,<br />

den Dienstwagen künftig auch privat nutzen<br />

zu können. Wenn alles nichts hilft, schlagen<br />

Sie einen neuen Termin für ein Gehaltsgespräch<br />

in einigen Monaten vor.<br />

8<br />

Wie erhöhe ich mein Einstiegsgehalt?<br />

„Berufseinsteiger geben sich<br />

oft mit zu wenig zufrieden“, sagt Wehrle.<br />

Beginnen Sie deswegen mit einer Forderung,<br />

die um fünf Prozent über dem Durchschnitt<br />

Ihres Fachbereichs liegt. Um ein<br />

überdurchschnittliches Gehalt zu rechtfertigen,<br />

kann schon helfen, dem Unternehmen<br />

zuverdeutlichen, dass man vom ersten<br />

Tage an Mehrwert bietet, weil man etwa<br />

im Studium als Werkstudent entsprechende<br />

Erfahrungen gesammelt hat. Zudem sind<br />

Auslandssemester in Boomregionen, asiatische<br />

Sprachen, fachfremde Fähigkeiten (die<br />

für den Job relevant sind) in Gehaltsverhandlungen<br />

Bares wert. Erhalten Sie dennoch<br />

nicht das gewünschte Gehalt, vereinbaren<br />

Sie einen Termin, umdas Gehalt,<br />

etwa nach der Probezeit, noch einmal „zu<br />

überprüfen“, sagt Wehrle.<br />

9<br />

Wie hole ich als Frau mehr raus?<br />

„Frauen neigen dazu, sich unter Wert<br />

zu verkaufen“, sagt Püttjer. Sie gehen<br />

mit einem zu weichen Profil in die Verhandlungen.<br />

Sie wollen „irgendwie mehr“, können<br />

häufig aber nicht sagen, wie viel und<br />

warum. Zudem seien sie oft nicht bereit, zu<br />

pokern und nehmen das erste Angebot an,<br />

ohne sich anderweitig umzuhören. Cornelia<br />

Topf, die Autorin des Buches „Gehaltsverhandlungen<br />

für freche Frauen“ rät: „Wenn<br />

Sie das Gefühl haben, dass Sie zu wenig<br />

verdienen, fragen Sie doch einfach mal,<br />

was ein Mann auf derselben Position bekommen<br />

würde. „Das wirkt Wunder.“<br />

sind die häufigsten<br />

Fehler? Schulgeld, steigende<br />

10Welches<br />

Hypothekenzinsen oder Pflegekosten,<br />

das Leben wird teurer... Solche Argumente<br />

sind Killer inGehaltsverhandlungen.<br />

Damit outen Sie sich als Bettler und<br />

nicht als Leistungsträger. Ebenso falsch ist<br />

es, mit einem Jobwechsel zudrohen, wenn<br />

dieser nicht sicher ist. Denn einigt man sich<br />

nicht, werden Sie künftig möglicherweise<br />

von wichtigen Entscheidungen abgeschnitten<br />

aus Angst, Sie könnten die Information<br />

zur Konkurrenz tragen.<br />

ILLUSTRATION: DAN ADEL<br />

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<strong>Beruf+</strong><strong>Erfolg</strong> I Gehaltsvergleich<br />

Industrie werden bereits Teile des Tarifgehalts<br />

abhängig vom Unternehmensergebnis<br />

gezahlt. Unter Fachkräften nahm<br />

der Anteil der Arbeitsverhältnisse mit variablen<br />

Gehaltsteilen laut Personalmarkt von<br />

2001bis 2006 von21auf über 26 Prozent zu<br />

(sieheTabelle).<br />

Oder man einigt sich auf eine Gehaltserhöhung<br />

ohne Geld.Eine wachsende Zahl<br />

von Unternehmen bietet Mitarbeitern sogenannte<br />

nichtbare Nebenleistungen an.<br />

Sie können Teile des Gehalts in Kinderbetreuung,<br />

Dienstwagen, Altersvorsorge<br />

oder Fortbildungen verwandeln. Bisher<br />

hatten meist nur Führungskräfte diese<br />

Wahl. Dasändertsichnun.<br />

Mercer-Berater stellten bei einer Befragung<br />

von 430 Unternehmen fest, dass Personalchefs<br />

solche Zusatzleistungen in diesem<br />

Jahrstark ausbauen wollen. So planen<br />

fast 60 Prozent der Befragten, stärker in<br />

Training undWeiterbildung zu investieren,<br />

nur16ProzentwollenmehrGeldinhöhere<br />

Gehälter stecken. Studien belegen zudem,<br />

dass ein Paket solcher teils steuer- und abgabenfreier<br />

Extras im Hinblick auf die<br />

wachsende Abgabenlast für viele sogar attraktiverist<br />

alseine Gehaltserhöhung.<br />

Berufseinsteiger. Die deutsche Wirtschaft<br />

wandelt sich zu einem Hochtechnologiestandort.<br />

Absolventen, deren Profil<br />

dazu passt, werden mit viel Geld belohnt.<br />

Alle anderen müssen zurückstecken. Laut<br />

Personalmarkt steigen Sprach- und Kulturwissenschaftler<br />

heute mit weniger als<br />

30 000 Euroindas Berufsleben ein. Sielan-<br />

den damit auf den hinteren Rängen im<br />

Gehaltsvergleich der Berufseinsteiger.<br />

Deutlich mehr bringen Ingenieure, IT-<br />

Fachkräfte und Naturwissenschaftler nach<br />

Hause (sieheGrafik Seite118).<br />

Was für den Einstieg gilt, setzt sich in<br />

den ersten Berufsjahren fort: Die größten<br />

Gehaltssprünge machen IT-Spezialisten,<br />

Betriebswirte und Ingenieure. Ihre Gehälter<br />

infrühen Berufsjahren legten 2006 um<br />

etwa sieben Prozent zu, haben die Berater<br />

vonTowers Perrin ausgerechnet. Am meistenverdienen<br />

Absolventen als Steuerexperten,<br />

Unternehmensberater, Finanzdienstleister,<br />

Ingenieur oder Wirtschaftsprüfer.<br />

Bei großen Beratungsfirmen steigen sie etwa<br />

zwischen 40000 und 50000 Euro ein –<br />

schnelleSteigerungsraten inklusive.<br />

Die breite Masse bleibt von solchen<br />

Summen weit entfernt. Mit rund 38600<br />

merwenigerGeldals ihre männlichen Kollegen,<br />

auch wenn sie dieselbe Arbeit erledigen<br />

und den gleichen Uniabschluss haben.<br />

„Je geringer derFrauenanteil in einer<br />

Branche, desto größer ist oft der Abstand<br />

bei den Gehältern“, sagt Böger. Besserung<br />

ist allerdings in Sicht: Laut Zahlen des<br />

Statistischen Bundesamtes schrumpft der<br />

Abstand.<br />

Ein Grund für den Gehaltsunterschied<br />

zwischen Geschlechtern ist, dass Frauen<br />

während der Elternzeit nicht an den üblichen<br />

Gehaltsrunden teilnehmen können<br />

und sohinter ihren männlichen Kollegen<br />

zurückbleiben. Aber Frauen verhandeln<br />

auch durchweg schlechter,sagen Experten.<br />

„Sie neigen dazu, sich unter Wert zu verkaufen“,sagt<br />

Gehaltsberater Christian Püttjer.<br />

Frauen sind zudem oft nicht bereit, in<br />

den Gehaltsgesprächen zu pokern, und ge-<br />

Wer mehr verdienen will, muss umziehen<br />

122 WirtschaftsWoche I 30.4.2007 I Nr. 18<br />

Euro lag das durchschnittliche Einstiegsgehalt<br />

2006 nur einige Hundert Euro über<br />

dem Durchschnitt des Jahres 2000 (siehe<br />

Grafik Seite115).<br />

Gehaltsberater empfehlen Studenten<br />

deswegen, ihren Marktwert schon im Studium<br />

zu steigern:Auslandspraktika, Diplomarbeiten,<br />

die für den angestrebten Beruf relevant<br />

sind, und Zusatzqualifikationen wie<br />

asiatische Sprachen können das Einstiegsgehalt<br />

erhöhen. Zudem rät Gehaltscoach<br />

Wehrle, sich als Berufsanfänger nicht unter<br />

Wert zu verkaufen–Motto: Hauptsache ein<br />

Job. „Wersich etwa auf 32 000 Euro einlässt,<br />

kommt kaum in absehbarer Zeit auf<br />

45 000 Euro“,sagt Wehrle. DerGrund sind<br />

die prozentualen Steigerungsraten, die sich<br />

immer auf das aktuelle Gehalt beziehen.<br />

Frühes tiefstapelnrächt sich.<br />

Noch mehr bringt Mobilität.Wermehr<br />

verdienen will, sollte einen Umzug erwägen.<br />

Nach Frankfurt zum Beispiel. Hierbekommt<br />

ein Touristik-Marketingmitarbeiter<br />

im Schnitt jedes Jahr mehr als 44 000 Euro<br />

überwiesen. Ein Kollege, der sich auf gleicherEbene<br />

im Umland vonBerlinabmüht,<br />

dagegen nur28100 Euro – rund 35 Prozent<br />

weniger. Mehrverdient auch, werineinem<br />

größeren Unternehmen anheuert. Die Personalmarkt-Zahlen<br />

zeigen, dass Mitarbeiter<br />

vonFirmen mit weniger als 50 Angestellten<br />

rund ein Drittel weniger verdienen als ihre<br />

KollegeninKonzernen.<br />

Was auch noch gilt: Ob Großkonzern<br />

inMünchen oder Zehn-Mann-Bude<br />

in Rostock –Frauen bekommen noch im-<br />

ben sich oft mit dem ersten Angebot zufrieden.<br />

Dabei gehört es zum Spiel solcherVerhandlungen,<br />

das erste Angebot zurückzuweisen.<br />

Frauen sollten deshalb die Tricks der<br />

Gehaltsverhandlung genau beachten: mit<br />

Leistung argumentieren statt mit persönlichen<br />

Problemen,den eigenen Wert für das<br />

Unternehmen herausstellen, nicht lockerlassen<br />

– und vor allem ihren Marktwert<br />

kennen.<br />

Das gilt allerdings auch für Männer.<br />

Laut Personalmarkt liegen 30Prozent aller<br />

Bewerber mit ihren Gehaltsvorstellungen<br />

derart daneben, dass sie von Personalchefs<br />

aussortiert werden. ■<br />

Noch Fragen? A sebastian.matthes@wiwo.de<br />

Mehr Fixum<br />

Fixe und variable Gehaltsteile in Prozent<br />

Geschäftsführung 60/40<br />

Vertrieb/Marketing<br />

Fachkräfte<br />

Führungskräfte<br />

Finanzen<br />

Fachkräfte<br />

Führungskräfte<br />

Produktion<br />

Fachkräfte<br />

Führungskräfte<br />

Forschung &Entwicklung<br />

Fachkräfte<br />

Führungskräfte<br />

IT<br />

Fachkräfte<br />

Führungskräfte<br />

Personal<br />

Fachkräfte<br />

Führungskräfte<br />

Quelle: Personalmarkt.de<br />

88/12<br />

75/25<br />

90/10<br />

75/25<br />

93/7<br />

85/15<br />

90/10<br />

85/15<br />

88/12<br />

78/22<br />

90/10<br />

80/20<br />

ILLUSTRATION: DAN ADEL

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