Kinder unter Drei - Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im ...
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Ein Buch entsteht<br />
Kreative Wege zur Sprachförderung<br />
Bereits vor der Pisastudie wurde bei uns<br />
in der <strong>Kinder</strong>tagesstätte Thomas Morus<br />
Haus in Düsseldorf–Heerdt Sprachentwicklung<br />
<strong>im</strong> Rahmen der Integration<br />
ausländischer <strong>Kinder</strong> groß geschrieben.<br />
Umgang mit Sprache und Wortschatzerweiterung<br />
gilt in unserer offenen Arbeit<br />
als das zentrale Thema.<br />
Die Erzieherinnen wurden durch Fortbildungen<br />
angeregt, neue Wege zur Spracherziehung<br />
zu entwickeln (z.B. SISMIK).<br />
Durch die Dokumentation der Frühsprachförderung<br />
<strong>für</strong> jedes Kind waren und sind<br />
die Erzieherinnen jederzeit in der Lage, die<br />
Arbeit ihrer Kolleginnen zu übernehmen<br />
und fortzuführen.<br />
In unserer KiTa treffen <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> Alter<br />
von 3 bis 10 Jahren zusammen. Durch die<br />
erweiterte sprachliche Kommunikation erleben<br />
die <strong>Kinder</strong> ein entspanntes, soziales<br />
Miteinander, was wiederum positive Auswirkungen<br />
auf ihre kreative Entwicklung<br />
hat. In unserer Tagesstätte leben <strong>Kinder</strong><br />
aus 11 Nationen. Unser Bestreben war es<br />
von Anfang an, den <strong>Kinder</strong>n die Integration<br />
in der neuen He<strong>im</strong>at durch intensives<br />
Training der Zweitsprache Deutsch zu erleichtern.<br />
Die Muttersprache der einzelnen<br />
<strong>Kinder</strong> wird in Spielen und Liedern<br />
integriert.<br />
Unsere Beobachtungen haben ergeben,<br />
dass sich durch die <strong>unter</strong>stützende Sprachentwicklung<br />
das Aggressionspotential der<br />
<strong>Kinder</strong> verringert und sie ansprechbarer<br />
macht, ihre eigene Kreativität zu fi nden<br />
und zu entwickeln. Durch den Kontakt mit<br />
der Autorin und Leiterin der Hermeneu-<br />
tischen Praxis Elisabeth Esch<br />
entstand die Idee, <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Sprachförderung zunächst<br />
mit Vorschulkindern und Schulkindern ein<br />
Buch zu erstellen. Durch intensive Vorbereitung<br />
und Planung wurden Titel, Umfang,<br />
Gestaltung und Zeitraum des Projektes<br />
festgelegt.<br />
Titel: KiTa – Geschichten zum Wundern<br />
und Staunen<br />
Umfang: Von jedem Kind sollte mindestens<br />
eine Geschichte, ein Gedicht oder ein Bild<br />
<strong>im</strong> Buch zu fi nden sein<br />
Gestaltung: Format DIN A5<br />
Zeitraum: 3 Monate (bis zur Entlassung<br />
der <strong>Kinder</strong> aus der KiTa)<br />
Der zu erstellende Inhalt wurde <strong>unter</strong>teilt<br />
in Geschichten, Wortgeschichten, ABC<br />
Geschichten, Märchen, Gedichte und<br />
ein Theaterstück. <strong>Kinder</strong>, die noch nicht<br />
schreiben konnten, haben ihre Geschichten<br />
den Erzieherinnen erzählt und ein Bild<br />
dazu gemalt. Die Geschichten wurden von<br />
den <strong>Kinder</strong>n überprüft und gegebenenfalls<br />
korrigiert und <strong>unter</strong>schrieben. Frau<br />
Esch begleitete das Projekt. Sie kam 1x<br />
wöchentlich um mit den Erzieherinnen<br />
über Fortschritte und Probleme zu sprechen<br />
und wenn nötig Anregung <strong>für</strong> die<br />
Praxis zu geben.<br />
Ein Problem zeigte sich in der Verschulung<br />
der <strong>Kinder</strong>. Die Schulkinder waren<br />
anfänglich auf die Notengebung fi xiert und<br />
wollten <strong>im</strong>mer alles „richtig“ machen, um<br />
eine gute Note zu erhalten. Die eigenen<br />
Ideen und Fantasien wurden dadurch blockiert.<br />
Diese Blockade löste sich durch<br />
spielerisches Gestalten mit Worten, die<br />
in einer fantasievollen Geschichte als<br />
Gemeinschaftsarbeit „Geisterstunde <strong>im</strong><br />
Zoo“ auf eine große Papierrolle geschrieben<br />
wurde. Alle <strong>Kinder</strong>, die mitgemacht<br />
hatten, <strong>unter</strong>schrieben. Durch diese Erfahrung<br />
wurden alle neuen Ideen, wie<br />
Re<strong>im</strong>e, ABC Geschichten, Märchen als<br />
KOMPAKT 1/2005 25