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PDF - Chaosradio - CCC

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GEHEN SIE NICHT ÜBER LOS, ZIEHEN SIE NICHT 400 MARK EIN…<br />

AES und Attack<br />

von Rüdiger Weis (cryptolabs Amsterdam) und Stefan Lucks (Universität Mannheim)<br />

Gross war seit Oktober 2000 die Freude endlich über ein standardisiertes und sichereres<br />

Verschlüsselungsverfahren zu verfügen. Der neue Chipher Rijndael ist schnell und<br />

elegant - vielleicht etwa zu schnell und sehr wahrscheinlicher Weise viel zu elegant.<br />

Neue Angriffsmethoden lassen jedenfalls, obgleich noch entfernt von einer praktischen<br />

Durchführbarkeit, bei vielen Kryptographen recht ungute Gefühle entstehen.<br />

Der AES (Advanced Encryption Standard) ist der<br />

Nachfolger des inzwischen wegen der zu geringen<br />

Schlüsslelänge völlig unsicheren DES (Data Encryption<br />

Standard). Die Wahl des AES ist das Ergebnis eines<br />

mehrjährigen, mit großer Sorgfalt vom US-amerikanischen<br />

NIST (National Institute of Standards and Technology)<br />

betriebenen Prozesses [WL99].<br />

Zentrale Anforderungen waren dabei:<br />

• 128-bit breite Blockchiffre.<br />

• Drei verschieden Schlüssellängen 128 bit, 192 bit<br />

und 256 bit.<br />

• AES soll mindestens so schnell und sicher sein wie<br />

Triple-DES,<br />

• Im Gegensatz zum DES-Verfahren wurden diesmal<br />

die Design-Grundsätze veröffentlicht.<br />

• Die Entwickler mussten plausibel machen, dass<br />

ihre Algorithmen nicht mit geheimen Hintertüren<br />

versehen sind.<br />

Auf der ersten AES-Konferenz 1998 wurden 15<br />

Kandidaten präsentiert. Die Submission der<br />

Deutschen Telekom mit dem schönen Namen<br />

Magenta wurde übrigens schon während des<br />

Vorstellungsvortages gebrochen.<br />

Nach der zweiten Konferenz wurden vom NIST fünf<br />

Finalisten ausgewählt.<br />

• Mars<br />

• RC6<br />

• Rijndael<br />

• Serpent<br />

• Twofish<br />

Von diesen Kandidaten wurden Mars, Serpent<br />

und Twofish von der NSA hohe Sicherheit<br />

bescheinigt und Rijndael und RC6 nur<br />

angemessene. Gegen Mars und RC6 gab es von<br />

verschiedener Seite Bedenken wegen möglicher<br />

Patentbegehrlichkeiten.<br />

10 10<br />

#80 / viertes quartal 2002<br />

Nach der dritten AES-Konferenz im Jahr 2000 mit einer<br />

eingehende Diskussion der fünf Finalisten entschied<br />

sich das NIST für "Rijndael" als vorläufiger Standard,<br />

der Ende November 2001 als endgültiger Standard<br />

bestätigt wurde.<br />

Rijndael<br />

Rijndael wurde von den beiden Belgiern Joan Daemen<br />

und Vincent Rijmen entwickelt. Rijndael ist eine Weiterentwicklung<br />

des SQUARE Algorithmus, der ebenfalls<br />

von den beiden Autoren zusammen mit Lars Knuden<br />

entworfen [DKR97]. Rijndael verwendet eine<br />

umkehrbare 8x8 bit S-Box und nutzt Berechnungen<br />

mit Polynomen über den Körper GF[28], um gute Diffusionseigenschaften<br />

sicherzustellen. Die Berechnungen<br />

erinnern an fehler- erkennende bzw. -korrigierende<br />

Codes (MDS-Codes). Rijndael ist im Gegensatz zu<br />

DES kein Feistel-Netzwerk.<br />

Rijndael überzeugte nicht nur durch Effizienz, sondern<br />

auch durch seine mathematisch elegante und einfache<br />

Struktur. Manche Kryptographen warnten allerdings<br />

auch davor, daß gerade diese einfache Struktur ein Einfallstor<br />

für Angreifer sein könnte. Und es gab noch<br />

weitere kritische Stimmen.<br />

Geringe Sicherheitsmargen<br />

Vielen Kryptographen erschien insbesondere die<br />

Rijndael-Variante für 128-bit Schlüssel mit nur 10 Runden<br />

und recht einfacher Rundenfunktion als "recht<br />

nahe am Limit". So verwendet der Konkurrent Serpent<br />

32 Runden.<br />

Einfache S-Boxen<br />

Als weiterer Kritikpunkt galt die einfache algebraische<br />

Beschreibung der S-Boxen, die ihrerseits die einzige<br />

nichtlineare Komponente der Chiffre sind. Dieser<br />

Punkt ist im Zusammenhang mit den aktuellen Ergeb-<br />

die datenschleuder

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