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Einführung in die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

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<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong><br />

fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong><br />

Johannes Kruse<br />

Kl<strong>in</strong>ik für Psychosomatische Mediz<strong>in</strong> und <strong>Psychotherapie</strong><br />

der Justus Liebig Universität<br />

Gesamtübersicht<br />

PD Dr. Wolfgang Wöller<br />

Rhe<strong>in</strong>kl<strong>in</strong>ik Bad Honnef<br />

1 Grundlagen g und Begrifflichkeit g der <strong>tiefenpsychologisch</strong><br />

p y g<br />

fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong><br />

2 Diagnostik <strong>in</strong> der <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rten<br />

<strong>Psychotherapie</strong><br />

3 Interventionsmöglichkeiten bei Konfliktpathologien<br />

4 Interventionsmöglichkeiten bei somatoformen Störungen<br />

5 Interventionsmöglichkeiten bei schweren<br />

Persönlichkeitsstörungen und Traumafolgeerkrankungen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 2<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

1<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Konfliktmodell<br />

Strukturmodell<br />

Traumamodell<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Diagnostisches Grundmodell<br />

Persönlichkeit des Patienten<br />

Auslösende Situation<br />

Symptomatik<br />

Aufrechterhaltung/Chronifizierung<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation Diagnostik<br />

Seite 3<br />

Seite 4


Therapie-Modelle<br />

Therapiemodell „Bewusstmachung unbewusster Konflikte“<br />

Therapiemodell „Nachentwicklung von Ich-Funktionen“<br />

Therapiemodell „Traumasynthese durch<br />

Traumakonfrontation“<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Aufgabe der <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rten<br />

<strong>Psychotherapie</strong> bei Konfliktpathologien<br />

Aktuelle Symptomatik<br />

Unbewusster<br />

Konflikt<br />

Auslösende Situation Aktuelle Beziehungen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 5<br />

Seite 6<br />

Intersystemische Konfliktkonstellationen<br />

• Wünsche/Impulse stehen im<br />

Konflikt mit der äußeren Realität<br />

(<strong>in</strong>terpersoneller Konflikt)<br />

• Wünsche/Impulse stehen im<br />

Konflikt mit eigenen Normen<br />

(Über-Ich-Es-Konflikt)<br />

• Verbote<br />

• Ich Ich-Ideal-Forderungen<br />

Ideal Forderungen<br />

• Normen stehen im Konflikt mit der<br />

äußeren Realität<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

• Aspekte der eigenen<br />

NNormenwelt ltstehen t h<br />

mite<strong>in</strong>ander im Konflikt<br />

(<strong>in</strong>trasystemischer Konflikt),<br />

• z.B. Über-Ich-Ich-Ideal-Konflikt:<br />

„Scham-Schuld-Dilemmata“<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Äußere<br />

Realität<br />

Normen<br />

(Über-Ich)<br />

Ich<br />

Intrasystemische Konfliktkonstellationen<br />

• Wü Wünsche/Impulse h /I l stehen t h<br />

mite<strong>in</strong>ander im Konflikt<br />

(Ambivalenzkonflikt)<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Äußere<br />

Realität<br />

Normen<br />

(Über-Ich)<br />

Ich<br />

Wünsche/<br />

Impulse<br />

(Es)<br />

Seite 7<br />

Wünsche/<br />

Impulse<br />

(Es) ( )<br />

Seite 8


Systematik pathogener Konflikte<br />

Aktueller Konflikt<br />

<strong>in</strong>trapsychisch <strong>in</strong>terpersonell<br />

bewusst unbewusst<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Konflikttypen nach OPD-II<br />

(Konfliktbereitschaften als Lebensthemen)<br />

• Abhängigkeit vs vs. Autonomie<br />

• Unterwerfung vs. Kontrolle<br />

• Versorgung vs. Autarkie<br />

• Selbstwertkonflikte<br />

• Schuldkonflikte<br />

• ödipal-sexuelle Konflikte<br />

• Identitätskonflikte<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 9<br />

Seite 10<br />

Aktuelle pathogene Konflikte<br />

• bewusste Konflikte<br />

- <strong>in</strong>trapsychisch<br />

- <strong>in</strong>terpersonell<br />

Modell des ich-strukturellen Defizits<br />

• unbewusste <strong>in</strong>trapsychische Konflikte<br />

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Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Modell des unbewussten Konflikts<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Konfliktmodell<br />

Seite 11<br />

• Psychodynamische, dysfunktionale Konflikte lassen sich kennzeichnen<br />

als<br />

• unbewusste,<br />

• lebensgeschichtlich <strong>in</strong> den frühen Interaktionen erworbene,<br />

• festgelegte Erlebens- und Verhaltensmuster <strong>in</strong> Beziehungen,<br />

• <strong>die</strong> nicht durch Willensanstrengungen überwunden werden können.<br />

• Sie s<strong>in</strong>d charakterisiert durch dysfunktionale Entweder-oder-Lösungen<br />

• sowie häufig durch e<strong>in</strong>en Leitaffekt.<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 12


Modell des unbewussten Konflikts<br />

Persönlichkeit mit ungelösten,<br />

aber verdrängten <strong>in</strong>fantilen Konflikten<br />

↓<br />

auslösende Situation<br />

↓<br />

Regression<br />

↓<br />

Aktualisierung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>fantilen Konflikts (Wunsch/Abwehr)<br />

↓<br />

Inkomplette Abwehr des Konflikts: Affekte, <strong>in</strong>sbes. Angst<br />

↓<br />

Symptomatik<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

• reifere („neurotische“) AM (vorw. bei Konfliktpathologien)<br />

• Verdrängung g g<br />

• reifere Formen der Verleugnung<br />

• Isolierung<br />

• Reaktionsbildung<br />

• Intellektualisierung<br />

• Ungeschehenmachen<br />

• unreife AM ( ich-strukt. Störungen oder <strong>in</strong> regressiven Zuständen)<br />

• Spaltung<br />

• primitive Idealisierung<br />

• Entwertung<br />

• projektive Identifizierung<br />

• primitive Verleugnung<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 13<br />

Seite 14<br />

Der therapeutische Umgang mit Konflikten<br />

• Bewusste Konflikte<br />

• durch Klärung darstellen<br />

• Entwicklung der defizitären Ich-Funktionen<br />

• Unbewusste Konflikte<br />

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Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

• durch Abwehranalyse (Klärung, Konfrontation,<br />

Deutung) ) bewusst machen<br />

• ggf. Unterstützung bei der emotionalen Verarbeitung<br />

2<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Arbeit mit dem Therapiemodell<br />

Seite 15<br />

„Bewusstmachung „ g<br />

unbewusster Konflikte“<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 16


Diagnostische Klärung<br />

• Strukturdiagnostik:<br />

- Relevante Ich-Funktionsdefizite?<br />

- Unreife Abwehrmechanismen mit verzerrter<br />

Realitätswahrnehmung?<br />

- (Selbst-)schädigende Beziehungsmuster?<br />

• Psychodynamische Hypothese<br />

- Konfliktbereitschaft als Lebensthema?<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Konflikttypen nach OPD-II<br />

(Konfliktbereitschaften als Lebensthemen)<br />

• Abhängigkeit vs vs. Autonomie<br />

• Unterwerfung vs. Kontrolle<br />

• Versorgung vs. Autarkie<br />

• Selbstwertkonflikte<br />

• Schuldkonflikte<br />

• ödipal-sexuelle Konflikte<br />

• Identitätskonflikte<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 17<br />

Seite 18<br />

Therapiemodell „Bewusstmachung unbewusster<br />

Konflikte“<br />

Sicherheit und Halt <strong>in</strong> der therapeutischen Beziehung<br />

↓<br />

Erfassung von auslösender Situation und aktuellen Beziehungen<br />

↓<br />

Affekte als Tor zum unbewussten Konflikt<br />

↓<br />

Abwehranalyse<br />

↓<br />

Darstellung des Konflikts<br />

↓<br />

Zurückweisung der <strong>in</strong>fantilen Wunschkomponente<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

1. Schritt: Therapeutische Arbeitsbeziehung<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 19<br />

• Atmosphäre von Sicherheit und Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

geben.<br />

• Orientierung und Kontrollbedürfnis beachten<br />

• B<strong>in</strong>dungsbedürfnis des Patienten beachten<br />

- Aufmerksamkeit, , nonverbales Verhalten, ,<br />

Blickkontakt etc.<br />

• aktuelle emotionale Bef<strong>in</strong>dlichkeit des<br />

Patienten erfassen und verbalisieren<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 20


1. Schritt: Therapeutische Arbeitsbeziehung<br />

• Erläuterungen und Erklärungen geben<br />

• Skepsis und Ängste des Patienten aufgreifen<br />

• ke<strong>in</strong>e Konfrontation mit problematischen und<br />

unbewussten Aspekten des Erlebens und<br />

Verhaltens<br />

• Wertschätzen und Ressourcenperspektive<br />

E<strong>in</strong>nehmen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Therapeutische Arbeitsbeziehung<br />

• nonverbale Signale des Patienten aufnehmen<br />

• Sprechaktivität und Redeweise auf den<br />

Patienten abstimmen<br />

• sich dem Patienten gegenüber natürlich<br />

verhalten<br />

• auf f direkte Fragen des Patienten e<strong>in</strong>gehen,<br />

Beantwortung reflektieren<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 21<br />

Seite 22<br />

Therapeutischen Arbeitsbeziehung<br />

• Kontrolle der Gegenübertragung<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

- Distanz zum Gegenübertragungsaffekt<br />

- Verständnis der aktuellen<br />

Regulationsbedürfnisse: Sicherheit/Kontrolle –<br />

Selbstwertschutz<br />

• Verständnis des aktuellen Konflikts<br />

- <strong>in</strong> der therapeutischen Beziehung<br />

- <strong>in</strong> den <strong>in</strong>terpersonellen Beziehungen<br />

- vor dem H<strong>in</strong>tergrund ich-struktureller<br />

Regulationsprobleme<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

2. Schritt: Erfassung von auslösender Situation<br />

und aktuellen Beziehungen Hier-und-Jetzt<br />

• zur konkreten Schilderung von<br />

Beziehungsepisoden anregen<br />

• symptomauslösende Bed<strong>in</strong>gungen fragen<br />

• zu Vermutungen und Phantasien anregen<br />

• Angaben g des Patienten vorsichtig g h<strong>in</strong>terfragen g<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 23<br />

Seite 24


3. Schritt:<br />

Affekte als Tor zu unbewussten Konflikt<br />

• Auf affektiv bedeutsame Aspekte achten<br />

• Affekte spiegeln und klarifizieren<br />

• Affekterleben ggf. <strong>in</strong>tensivieren<br />

• Kontext der Affektentstehung explorieren<br />

• Affekte mit konflikthaften Objektbeziehungen<br />

verknüpfen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

4. Schritt: Abwehranalyse<br />

• reifere („neurotische“) AM (vorw. bei Konfliktpathologien)<br />

• Verdrängung g g<br />

• reifere Formen der Verleugnung<br />

• Isolierung<br />

• Reaktionsbildung<br />

• Intellektualisierung<br />

• Ungeschehenmachen<br />

• unreife AM ( ich-strukt. Störungen oder <strong>in</strong> regressiven Zuständen)<br />

• Spaltung<br />

• primitive Idealisierung<br />

• Entwertung<br />

• projektive Identifizierung<br />

• primitive Verleugnung<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 25<br />

Seite 26<br />

Vorgehen bei der Abwehranalyse<br />

• Schutzfunktion der Abwehr akzeptieren, Nachteile<br />

müssen überwiegen.<br />

überwiegen<br />

• Hypothese über <strong>die</strong> Art der abzuwehrenden Affekte und<br />

Wünsche bzw. Impulse formulieren<br />

• Abwehrformen und Abgewehrtes (Wünsche (Wünsche, Impulse<br />

usw.) identifizieren und mite<strong>in</strong>ander verknüpfen<br />

• Nach Möglichkeit <strong>die</strong> Patienten bei ihrer Arbeit begleiten<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Klären (Klarifizieren)<br />

• das Material so ordnen, dass e<strong>in</strong>e<br />

nachvollziehbare Abfolge des Erlebens und<br />

Verhaltens entsteht<br />

• das subjektive Verständnis und <strong>die</strong> eigene<br />

Deutung der Zusammenhänge erfassen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 27<br />

Seite 28


Konfrontieren<br />

• den Patienten mit widersprüchlichen und konflikthaften<br />

Aspekten p des von ihm e<strong>in</strong>gebrachten g Materials vertraut<br />

machen<br />

• ihn auf Aspekte se<strong>in</strong>es Erlebens, Denkens und<br />

Verhaltens h<strong>in</strong>zuweisen<br />

• <strong>die</strong> ihm nicht bewusst, aber bewusstse<strong>in</strong>sfähig (vorbewusst) s<strong>in</strong>d<br />

• <strong>die</strong> sich aber aus se<strong>in</strong>en Verhaltensweisen oder aus anderen<br />

E<strong>in</strong>fällen erschließen lassen<br />

• <strong>die</strong> im Widerspruch zu se<strong>in</strong>en verbalen Ausführungen stehen<br />

Deuten<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 29<br />

• das manifeste Erleben und Verhalten des<br />

Patienten mit unbewussten Motiven,<br />

Wünschen und Gefühlen <strong>in</strong> Zusammenhang<br />

br<strong>in</strong>gen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 30<br />

Verleugnung<br />

hier: der libid<strong>in</strong>ösen Wünsche/Impulse<br />

• Klärung<br />

• Schildern Sie mir bitte genau, wie <strong>die</strong> Begegnung<br />

mit Herrn K. ablaufen.<br />

• Wie erleben Sie ihn?<br />

• Was empf<strong>in</strong>den Sie selbst?<br />

• Wie reagieren Sie auf ihn?<br />

• Wenn er … sagt, sagt was bedeutet das für Sie?<br />

• Wie verstehen Sie das?<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Verleugnung<br />

hier: der libid<strong>in</strong>ösen Wünsche/Impulse<br />

• Konfrontation<br />

• Sie sagen immer wieder, wieder dass Herr K. K ihnen „völlig völlig<br />

egal“ ist. Auf der anderen Seite haben Sie berichtet,<br />

wie Sie sich durch ihn verletzt gefühlt haben. Und<br />

dann gab es Momente, <strong>in</strong> denen Sie ihn auch<br />

sympathisch fanden. Ich würde das gerne besser<br />

verstehen.<br />

• Ich habe den E<strong>in</strong>druck, dass Sie mit ziemlich<br />

widersprüchlichen id ü hli h GGefühlen fühl auf f HHerrn KK. reagieren, i<br />

mal mit heftigen negativen Gefühlen, aber manchmal<br />

s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Gefühle auch nicht so negativ. Was me<strong>in</strong>en<br />

Sie?<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 31<br />

Seite 32


Verleugnung<br />

hier: der libid<strong>in</strong>ösen Wünsche/Impulse<br />

• Deutung<br />

• Könnte es se<strong>in</strong>, dass Herr K. Ihnen deshalb so<br />

„egal“ ist,<br />

- weil es Ihnen unangenehm ist, dass Sie doch<br />

heftigere Gefühle – und auch nicht nur negative<br />

Gefühle – ihm gegenüber haben?<br />

- weil Sie gleichzeitig denken: Das darf doch gar<br />

nicht se<strong>in</strong> se<strong>in</strong>, dass ich e<strong>in</strong>em Vorgesetzten gegenüber<br />

solche Gefühle habe, noch dazu, wenn er sich so<br />

verletzend und ekelhaft verhält?<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Verdrängung<br />

hier: der Er<strong>in</strong>nerung an e<strong>in</strong>e positive Erfahrung<br />

• Klärung<br />

• Schildern Sie mir bitte genau, genau wie so e<strong>in</strong><br />

Arbeitstag mit Herrn … abgelaufen ist.<br />

• Wie erleben Sie ihn?<br />

• Was empf<strong>in</strong>den Sie selbst?<br />

• Wie reagieren Sie auf ihn?<br />

• Wenn er … sagt, was bedeutet das für Sie?<br />

• Wi Wie verstehen t h Si Sie d das? ?<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 33<br />

Seite 34<br />

Verdrängung<br />

hier: der Er<strong>in</strong>nerung an e<strong>in</strong>e positive Erfahrung<br />

• Konfrontation<br />

• Ich weiß nicht, nicht ob Ihnen aufgefallen ist ist, dass Sie<br />

jetzt nur noch <strong>die</strong> negativen Begegnungen<br />

beschreiben, während Sie doch noch vor zwei<br />

Stunden auch andere D<strong>in</strong>ge berichtet hatten.<br />

Was me<strong>in</strong>en Sie?<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Verdrängung<br />

hier: der Er<strong>in</strong>nerung an e<strong>in</strong>e positive Erfahrung<br />

• Deutung<br />

• Ist es möglich, g , dass es für Sie unangenehm g<br />

(vielleicht sogar pe<strong>in</strong>lich) ist, dass da auch<br />

positivere Erfahrungen waren, sodass sie das<br />

jetzt vergessen haben zu erwähnen?<br />

• Halten Sie es möglich, dass Sie doch mehr<br />

positive Gefühle gegenüber Herrn … haben, aber<br />

gleichzeitig das Gefühl: Ne<strong>in</strong>, das möchte ich auf<br />

ke<strong>in</strong>en Fall Fall. Oder: Das sollte doch nicht se<strong>in</strong> se<strong>in</strong>.<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

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Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 35<br />

Seite 36


Vorgehen bei der Abwehranalyse<br />

• bei der Abwehrdeutungen stets mit der Oberfläche<br />

beg<strong>in</strong>nen („von der Oberfläche <strong>in</strong> <strong>die</strong> Tiefe“)<br />

• ke<strong>in</strong>e isolierte Benennung unbewusster Wünsche und<br />

Impulse ohne gleichzeitige Erwähnung der gegen sie<br />

gerichteten Abwehr<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

E<strong>in</strong>sichtsfördernde Interventionen<br />

• Klären<br />

• Konfrontieren<br />

• Deuten<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 37<br />

Seite 38<br />

5. Schritt: Darstellung des Konflikts und<br />

Zurückweisung der <strong>in</strong>fantilen Wunschkomponente<br />

• Infantile Wurzeln des Konflikts können, müssen<br />

aber nicht zur Darstellung kommen<br />

• Bewusstes Abtrauern des nicht erfüllbaren<br />

(<strong>in</strong>fantilen) Wunsches<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Zum Stil der Deutungstechnik<br />

• Deutungen sollen<br />

• als Vermutung oder <strong>in</strong> Frageform formuliert werden<br />

• stets von der Oberfläche zur Tiefe voranschreiten, d.h.<br />

bei bewussten und vorbewussten, niemals bei<br />

unbewussten Aspekten beg<strong>in</strong>nen<br />

• e<strong>in</strong>fach, verständlich und natürlich geäußert werden<br />

• vom Patienten als hilfreich erlebt werden können<br />

• nicht Anlass zu unnötigen Widerstandsphänomenen<br />

geben<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 39<br />

Seite 40


Widerstand<br />

• alle Phänomene im Therapieprozess, <strong>die</strong><br />

sich dem Erreichen der Therapieziele p<br />

entgegensetzen.<br />

„Was immer <strong>die</strong> Fortsetzung der Arbeit stört,<br />

ist e<strong>in</strong> Widerstand“ (Freud 1900)<br />

• <strong>die</strong>nt oftmals der Affektvermeidung<br />

• ist beziehungsregulierend<br />

• ist immer auf das Therapieziel gerichtet<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Widerstand -Freud<br />

• Verdrängungswiderstand<br />

• Übertragungswiderstand<br />

• Widerstand aus dem sekundären<br />

Krankheitsgew<strong>in</strong>n<br />

• Es-Widerstand – am Gewohnten festhalten<br />

• Über-Ich Widerstand –<br />

• negative therapeutische Reaktion<br />

- Masochistische Struktur, Neid, Übertragung, Angst vor<br />

Folgen etc.<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 41<br />

Seite 42<br />

Widerstandsphänomene<br />

• bewusste Widerstandsphänomene<br />

• unbewusste Widerstandsphänomene<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Bewusste Widerstandsphänomene<br />

• Informationen vorenthalten<br />

• <strong>die</strong> Unwahrheit sagen<br />

• absprachewidriges und mit den Zielen der<br />

Therapie unvere<strong>in</strong>bares Verhalten (z.B.<br />

selbstverletzende Tendenzen<br />

Tendenzen,<br />

Suchtmittelkonsum)<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 43<br />

Seite 44


Unbewusste Widerstandsphänomene<br />

• unangenehme und bedrohliche<br />

Themen und Affekte vermeiden<br />

• sich unklar ausdrücken<br />

• abschweifen, unvermittelt das<br />

Thema wechseln<br />

• schweigen<br />

• sich nicht er<strong>in</strong>nern können<br />

• nüchtern-sachlich sprechen, wo<br />

e<strong>in</strong> Affektausdruck zu erwarten<br />

wäre<br />

• <strong>in</strong> Klischees und Fachwörtern<br />

reden<br />

• über unbedeutende oder triviale<br />

D<strong>in</strong>ge reden<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Widerstandsdeutungen<br />

• endlos sprechen, ohne zum<br />

Wesentlichen zu kommen<br />

• widersprüchliche Phänomene<br />

nebene<strong>in</strong>ander stehen lassen<br />

• unlogische Schlüsse ziehen<br />

• Therapiestunden versäumen<br />

• sich verspäten<br />

• sich weigern zu bezahlen<br />

• unterschiedliche Formen des<br />

Agierens<br />

• grundsätzlich alle<br />

Abwehrmechanismen<br />

• Widerstandsdeutungen gehen auf <strong>die</strong> Abwehr des<br />

Patienten <strong>in</strong> der therapeutischen Situation e<strong>in</strong>, sie<br />

bbeschreiben h ib di <strong>die</strong> AArt t ddes Wid Widerstands t d und d weisen i<br />

auf den Grund für <strong>die</strong> Abwehr und das Abgewehrte<br />

h<strong>in</strong>.<br />

T: Halten Sie es für möglich, dass Sie deshalb so undeutlich<br />

und unverständlich sprechen, weil Ihnen e<strong>in</strong>e weitere<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der Thematik unangenehm oder<br />

auch ängstigend g g ist?<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 45<br />

Seite 46<br />

Übertragung<br />

• Gefühle, Gedanken, Erwartungen und Verhaltensweisen<br />

gegenüber aktuellen Bezugspersonen, <strong>die</strong> alle<strong>in</strong> aus der aktuellen<br />

<strong>in</strong>terpersonellen Interaktion nicht erklärbar ä s<strong>in</strong>d<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

- im Lichte vergangener Erfahrungen verzerrte Wahrnehmung<br />

aktueller Beziehungen<br />

- Folge g von Projektionen j oder Externalisierungen g von<br />

Selbstanteilen des Patienten<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Übertragungsphänomene<br />

• lassen sich <strong>in</strong> positive, negative und erotisierte<br />

(sexualisierte) Übertragungen unterteilen<br />

• werden meist durch Aspekte der Realbeziehung<br />

ausgelöst („Übertragungsauslöser“)<br />

• können besonders bei ich-strukturellen Störungen<br />

schnell und heftig auftreten<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 47<br />

Seite 48


Indikation zur Übertragungsanalyse<br />

• Ke<strong>in</strong>e Analyse der Übertragung:<br />

• bei guter therapeutischer Arbeit<br />

• bei mild positiver Übertragung<br />

• Übertragungsanalyse:<br />

• wenn <strong>die</strong> Übertragung zum Widerstand wird<br />

• bei negativer Übertragung<br />

• bei erotisierter/sexualisierter Übertragung<br />

• bei verzerrender idealisierender Übertragung<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Übertragungsanalyse im Hier und Jetzt<br />

• Übertragungsbezogene Überzeugungen und Affekte<br />

erkennen und herausarbeiten<br />

herausarbeiten.<br />

• Übertragungsbezogene Anspielungen aufgreifen<br />

• Übertragung annehmen und erkunden, ke<strong>in</strong>e<br />

vorschnelle Zurückweisung<br />

• Auslöser <strong>in</strong> der Beziehung erkunden<br />

• Übertragung vor dem H<strong>in</strong>tergrund früher Beziehungen<br />

deuten<br />

• Parallelen zu aktuellen Beziehungen herstellen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 49<br />

Seite 50<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Arbeit mit dem Therapiemodell<br />

„Nachentwicklung von Ich-Funktionen “<br />

PD Dr. Wolfgang Wöller<br />

Rhe<strong>in</strong>kl<strong>in</strong>ik Bad Honnef<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Strukturdiagnostik<br />

1. Ich-Funktionen<br />

- Relevante Ich-Funktionsdefizite?<br />

2. Abwehr<br />

- Unreife Abwehrmechanismen mit verzerrter<br />

Realitätswahrnehmung?<br />

3. (Objekt-)Beziehungen<br />

- (selbst-)schädigend<br />

- (selbst-)ausbeuterisch<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 51<br />

Seite 52


Ich-Funktionen<br />

• Emotionsregulierung<br />

- Affektsteuerung , Affektdifferenzierung, Affektdifferenzierung Impulskontrolle<br />

Impulskontrolle,<br />

Objektkonstanz<br />

• Mentalisierung<br />

- Selbst- und Fremdwahrnehmung, Reflexion eigener und fremder<br />

mentaler Zustände, Selbst-Objekt-Differenzierung<br />

• Ich-Integration<br />

- Identitätsbildung gvs. Wechselnde Aktualisierung gwidersprüchlicher p<br />

Persönlichkeitsanteile (Identitätsdiffusion, Ego-State-Disorder)<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 53<br />

Störung der Emotionsregulierung:<br />

Überflutung durch traumatische Affekte im Alltagsleben<br />

Scham<br />

Schuldgefühle<br />

Verllassense<strong>in</strong><br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Verzweiflung<br />

Ohnmacht<br />

Leere<br />

Wut<br />

Seite 54<br />

E<strong>in</strong>geschränkte Mentalisierungsfähigkeit<br />

• vor allem unter Stress verm<strong>in</strong>derte Fähigkeit,<br />

• … über eigene g und fremde mentale Zustände nachzudenken,<br />

ohne sofort zu handeln<br />

• … sich selbst und wichtige Bezugspersonen als durch<br />

Bedürfnisse und Wünsche motiviert wahrzunehmen<br />

• …. Hypothesen über mentale Zustände oder Motive anderer<br />

Personen zu bilden<br />

• wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er förderlichen B<strong>in</strong>dungsbeziehung erworben<br />

• bei B<strong>in</strong>dungstraumatisierungen gestört<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Unzureichende Integration der<br />

Persönlichkeit<br />

• Wechselnde Aktualisierung unvere<strong>in</strong>barer<br />

Persönlichkeitsanteile und widersprüchlicher<br />

Teilidentitäten („Ego-States“)<br />

• durch Verleúgnung getrennt gehalten<br />

• bei dissoziativer Komorbidität: Strukturelle Dissoziationen der<br />

Persönlichkeit<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 55<br />

Seite 56


Dom<strong>in</strong>anz unreifer Abwehrmechanismen<br />

mit verzerrter Realitätswahrnehmung<br />

• Spaltung p g<br />

• primitive Idealisierung<br />

• Entwertung<br />

• projektive Identifizierung<br />

• primitive Verleugnung<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Unreife (Objekt-)Beziehungsmuster<br />

• Teilobjektbeziehungen (vs. Ganzobjektbeziehungen):<br />

- Wahrnehmung anderer Personen nur unter dem Aspekt der<br />

eigenen Bedürfnisbefriedigung<br />

• Selbst- oder fremdschädigende Verhaltens- und<br />

Beziehungsmuster<br />

- Selbst- oder fremdausbeuterische Verhaltens- und<br />

Beziehungsmuster<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 57<br />

Seite 58<br />

Merkmale struktureller Störungen<br />

1. Defizitäre Ich-Funktionen<br />

EEmotionsregulierung ti li<br />

Mentalisierung<br />

Ich-Integration<br />

2. Unreife realitätsverzerrende Abwehrorganisation<br />

3. unreife „Teilobjektbeziehungen“ mit Selbst- oder<br />

FFremdschädigung d hädi<br />

• Nicht vorübergehend konfliktbed<strong>in</strong>gt, sondern<br />

andauernd<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Diagnostik der strukturellen Defizite nach OPD-2<br />

1 Kognitive Fähigkeit<br />

11.1 1 Selbstwahrnehmung<br />

- Selbstreflexion<br />

- Affektdifferenzierung<br />

- Identität<br />

1.2 Objektwahrnehmung<br />

- Selbst-Objekt-Differenzierung<br />

Selbst Objekt Differenzierung<br />

- ganzheitliche Objektwahrnehmung<br />

- realistische Objektwahrnehmung<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

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Seite 59<br />

Seite 60


Diagnostik der strukturellen Defizite nach OPD-2<br />

2 Steuerungsfähigkeit<br />

22.1 1 Selbstregulierung<br />

- Impulssteuerung<br />

- Affekttoleranz<br />

- Selbstwertregulierung<br />

2.2 Regulierung des Objektbezugs<br />

- Beziehungen schützen<br />

- Interessenausgleich<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Diagnostik der strukturellen Defizite nach OPD-2<br />

3 Emotionale Fähigkeit<br />

33.1 1 Kommunikation nach <strong>in</strong>nen<br />

- Affekte erleben<br />

- Fantasien nutzen<br />

- Körperselbst<br />

3.2 Kommunikation nach außen<br />

- Kontaktaufnahme<br />

- Affektmitteilung<br />

- Empathie<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 61<br />

Seite 62<br />

Diagnostik der strukturellen Defizite nach OPD-2<br />

4 Fähigkeit zur B<strong>in</strong>dung<br />

44.1 1 Innere Objekte<br />

- Internalisierung<br />

- Introjekte<br />

- variable B<strong>in</strong>dung<br />

4.2 Kommunikation nach außen<br />

- B<strong>in</strong>dungsfähigkeit<br />

- Hilfe annehmen<br />

- B<strong>in</strong>dungen lösen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Vorkommen schwerer ich-struktureller Defizite<br />

• bei den <strong>die</strong> meisten Persönlichkeitsstörungen<br />

• vor allem bei:<br />

- Emotional <strong>in</strong>stabile PS<br />

- Histrionische PS<br />

- Abhängige PS<br />

- Dissoziale PS<br />

- Paranoide und schizoide PS<br />

• weniger bei:<br />

- Ängstlich-vermeidende PS<br />

- Anankastische PS<br />

- teilweise narzisstische PS<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

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Seite 63<br />

Seite 64


Vorkommen schwerer ich-struktureller Defizite<br />

• bei anderen Störungsbildern, u.a. häufig bei<br />

• somatoforme Störungen<br />

• dissoziative Störungen<br />

• Essstörungen<br />

• Angsterkrankungen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Was s<strong>in</strong>d Persönlichkeitsstörungen?<br />

• Diagnostisches Konstrukt zur Beschreibung von<br />

anhaltenden Auffälligkeiten im Erleben und<br />

Verhalten<br />

• Aspekte von Dysfunktionalität <strong>in</strong> Bezug auf<br />

Lebensbewältigung<br />

- Selbstschädigung<br />

- Fremdschädigung<br />

• Interpersoneller Aspekt<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 65<br />

Seite 66<br />

Persönlichkeitsstörungen und Traumatisierung<br />

• Borderl<strong>in</strong>e-Persönlichkeitstsörung: In zwei Drittel bis drei Viertel aller Fälle<br />

körperliche oder sexuelle Traumatisierungen<br />

(Zanar<strong>in</strong>i et al. 1989, 2002, Herman et al. 1989, Ogata et al. 1990, Westen et al. 1990, Paris u. Zweig-Frank 1992,<br />

Modest<strong>in</strong> et al. al 1998, 1998 Johnson et al al. 1999) 1999).<br />

• körperliche Misshandlung und Vernachlässigung <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit als signifikante<br />

Prädiktoren der Dissozialen Persönlichkeitstörung (Straus et al. 1997, Luntz u. Widom 1994,<br />

Rauchfleisch 1997).<br />

• Übrige Persönlichkeitsstörungen<br />

• <strong>in</strong>sgesamt empirisch wenig untersucht<br />

• kasuistische Berichte von Misshandlungen bei den meisten PS<br />

• bei vielen PS schwere B<strong>in</strong>dungs- und Beziehungstraumatisierungen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Modell der erfahrungsabhängigen<br />

Hirnentwicklung<br />

• Das Wachstum des präfrontalen Cortex (als Zentrum<br />

der Emotions-regulierung) g g) ist <strong>in</strong> hohem Maße abhängig gg<br />

von der Qualität des mütterlichen Attunement und der<br />

B<strong>in</strong>dungserfahrung<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

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Seite 67<br />

Seite 68


B<strong>in</strong>dungstrauma<br />

• = Scheitern der psychobiologischen Regulation auf der psychologischen und<br />

physiologischen Ebene<br />

• Misshandelnde Misshandelnde, vernachlässigende Bezugspersonen zeigen<br />

unangemessene und zurückweisende Reaktionen auf k<strong>in</strong>dliche<br />

Affektzustände<br />

• weniger positive Affektzustände im geme<strong>in</strong>samen Spiel<br />

• traumatische Zustände mit anhaltenden negativen<br />

Affektzuständen<br />

• ke<strong>in</strong> <strong>in</strong>teraktives „Reparieren „Reparieren“ der unvermeidlichen Rupturen der<br />

B<strong>in</strong>dungsbeziehung<br />

• negative emotionale Zustände bleiben über längere Zeit anhalten<br />

• dauerhaft erhöhte Cortison-Spiegel<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

… führen zu chaotischen<br />

biochemischen Veränderungen im<br />

k<strong>in</strong>dlichen Gehirn, Gehirn <strong>in</strong>sbesondere<br />

zur exzessiven Freisetzung von<br />

Adrenal<strong>in</strong> und Noradrenal<strong>in</strong>.<br />

Diese Substanzen führen <strong>in</strong> hoher<br />

Konzentration zum Rückgang von<br />

Synapsen und beschleunigen<br />

damit den normalen Prozess des<br />

programmierten Zelltodes (Zhang<br />

et al. 1997, McLaughl<strong>in</strong> et al.<br />

1998).<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 69<br />

Seite 70<br />

verm<strong>in</strong>derte Top-Down-<br />

Modulation der Amygdala<br />

Präfrontales Defizit<br />

Störung der Fähigkeit Störungen der Fähigkeit<br />

zur Emotionsregulierung zur Mentalisierung<br />

Verstärktes Bedrohungserleben<br />

Maladaptives Handeln auf der Basis <strong>die</strong>ses Bedrohungserlebens<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

• Lebenslange Möglichkeit der Modifikation<br />

und Neuorganisationen neuronaler<br />

Verb<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> Abhängigkeit vom<br />

Gebrauch (Huether et al. 1999)<br />

Vielfach wiederholte Aktivierung neuronaler Netzwerke<br />

bis zur Etablierung neuer Muster<br />

Üben und Durcharbeiten neuer Muster<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 71<br />

Seite 72


2 - Modell der neuronalen Netzwerke<br />

Immer wieder gleichzeitige Aktivierung derselben<br />

Neuronenverbände Zusammenwirken der neuronalen<br />

Erregungsmuster Bahnung synaptischer<br />

Übertragungsbereitschaften („Neurons who fire together, wire<br />

together“, Hebb 1949)<br />

Wird e<strong>in</strong> Element e<strong>in</strong>es Netzwerkes getriggert, kann e<strong>in</strong><br />

ganzes Netzwerk aktiviert werden.<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Arbeit mit dem Therapiemodell<br />

„Traumasynthese durch<br />

Traumakonfrontation“<br />

PD Dr. Dr Wolfgang Wöller<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Rhe<strong>in</strong>kl<strong>in</strong>ik Bad Honnef<br />

Seite 73<br />

Seite 74<br />

Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD, PTSB)<br />

• Symptomtrias<br />

• Intrusionen<br />

• Vermeidungsverhalten und allgeme<strong>in</strong>er emotionaler<br />

Taubheitszustand<br />

• anhaltendes physiologisches Hyperarousal<br />

• ZZeitkriterium itk it i<br />

• Dauer > 1 Monat<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Modell der Dysregulation der hippokampalen<br />

Er<strong>in</strong>nerungsspeicherung (Trauma-Modell)<br />

Funktionsm<strong>in</strong>derung des Hippokampus<br />

• Stö Störung der d normalen l Er<strong>in</strong>nerungsverarbeitung E i b it bei b i<br />

posttraumatischer Belastungsstörung (Intrusionen,<br />

„Flashbacks“) und dissoziativen Störungen<br />

(Amnesien)<br />

Ungefilterte Aktivität der Amygdala<br />

•unangemessene unangemessene Meldung von Gefahrensignalen<br />

•übergeneralisierte Angstreaktionen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 75<br />

Seite 76


Weitere Traumafolgeerkrankungen<br />

• Die folgenden Krankheitsbilder können (aber müssen nicht)<br />

Folge psychischer Traumatisierung se<strong>in</strong>:<br />

• depressive Symptome<br />

• dissoziative Symptom<br />

• Somatisierungsstörungen<br />

• Essstörungen<br />

• Substanzabhängigkeit<br />

• PTBS<br />

• schwere Persönlichkeitsstörungen<br />

(Herman 1992, Brown u. F<strong>in</strong>kelhor 1986, Felitti et al. 2002).<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Therapie-Konzept orientiert am Traumamodell<br />

• Traumaspezifische Stabilisierung<br />

• Aktivierung und Aufbau von Ressourcennetzwerken mit dem Ziel der<br />

Deaktivierung von Traumanetzwerken<br />

• Traumabearbeitung mit Hilfe traumabearbeitender Verfahren<br />

• EMDR<br />

• VT-Technik der prolongierten Exposition<br />

• Re<strong>in</strong>tegration<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 77<br />

Seite 78<br />

Traumaspezifische Stabilisierung: Aktivierung und<br />

Aufbau von Ressourcennetzwerken“ mit dem Ziel der<br />

DDeaktivierung k i i von TTraumanetzwerken k<br />

- Ressourcennetzwerke mit implizit gespeicherten<br />

positiven Interaktionserfahrungen<br />

- Traumanetzwerke mit implizit gespeicherten negativen<br />

Interaktionserfahrungen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Wir benötigen auch das Änderungswissen<br />

anderer <strong>Psychotherapie</strong>schulen<br />

• verhaltenstherapeutische Elemente<br />

• ressourcen- und lösungsorientierte Techniken<br />

• imag<strong>in</strong>ative Techniken<br />

• psychoedukative Techniken<br />

• körpertherapeutische Schulen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 79<br />

Seite 80


Interventionsstrategie bei Patienten mit<br />

Traumafolgeerkrankungen ohne Konflikt- und ohne<br />

Strukturpathologie<br />

1 - Therapeutische Beziehung<br />

• Vermittlung e<strong>in</strong>er positiven Beziehungserfahrung:<br />

• Sicherheit, Kontrolle, Wohlbef<strong>in</strong>den, Halt/Grenzen, Selbstwertschutz<br />

2 - Arbeit mit dem Trauma-Modell<br />

• Stabilisierung<br />

• Traumakonfrontation<br />

• Re<strong>in</strong>tegration<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Interventionsstrategie bei Patienten mit<br />

Traumafolgeerkrankungen<br />

mit Konfliktpathologie<br />

1 - Therapeutische Beziehung<br />

• Vermittl Vermittlung ng e<strong>in</strong>er positi positiven en Be Beziehungserfahrung:<br />

ieh ngserfahr ng<br />

• Sicherheit, Kontrolle, Wohlbef<strong>in</strong>den, Halt/Grenzen, Selbstwertschutz<br />

2 - Arbeit mit dem Trauma-Modell<br />

• Stabilisierung<br />

• Traumakonfrontation<br />

• Re<strong>in</strong>tegration<br />

3. Arbeit mit dem Konflikt-Modell<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 81<br />

Seite 82<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

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4<br />

Arbeit mit dem komb<strong>in</strong>ierten Therapiemodell<br />

„Nachentwicklung Nachentwicklung von Ich-Funktionenen“ Ich Funktionenen“ und<br />

„Traumasynthese durch Traumakonfrontation“<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Hierarchie der Interventionsstrategien bei<br />

Traumafolgeerkrankungen mit Strukturpathologie<br />

1 - Therapeutische Beziehung<br />

Vermittlung e<strong>in</strong>er positiven Beziehungserfahrung:<br />

Sicherheit, Kontrolle, Wohlbef<strong>in</strong>den, Halt/Grenzen, Selbstwertschutz<br />

2 - Arbeit mit dem Strukturmodell<br />

Förderung der Emotionsregulierung, Mentalisierung, Ich-Integration<br />

3. - Arbeit mit dem Trauma-Modell<br />

4. - Arbeit mit dem Konfliktmodell<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 83<br />

Seite 84


Psychodynamisch-<br />

ressourcenorientiertes i ti t<br />

Therapiekonzept zur Behandlung<br />

komplex traumatisierter Patienten mit<br />

schweren Persönlichkeitsstörungen<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Therapiekonzepts bei traumabed<strong>in</strong>gten<br />

Persönlichkeitsstörungen<br />

1. Stabilisierung und Strukturaufbau<br />

1.1 Sicherheit, Halt und <strong>die</strong> Stärkung der<br />

Bewältigungskompetenz<br />

1.2 Emotionsregulierung und Selbstfürsorge<br />

1.3 Mentalisierung und <strong>die</strong> Entwicklung stabiler<br />

Repräsentanzen<br />

2. Schonende Traumabearbeitung<br />

e<strong>in</strong>schl. persönlichkeitsspezifischer Alltagsstressoren<br />

3. Konfliktbearbeitung und <strong>die</strong> Arbeit an maladaptiven<br />

Beziehungsmustern<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 85<br />

Seite 86<br />

Phase 1a:<br />

Sicherheit, Halt und <strong>die</strong> Stärkung der Bewältigungskompetenz:<br />

Externe Emotionsregulierung:<br />

Maximaler Kontrast zur traumatischen Situation<br />

Traumatische Situation Therapeutische Situation<br />

Bedrohung, Unsicherheit Sicherheit<br />

Kontrollverlust Kontrolle<br />

Verwirrung, Intransparenz Aufklärung, Transparenz<br />

Gefühl des Alle<strong>in</strong>gelassense<strong>in</strong>s reale Präsenz<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Phase 1a:<br />

Beziehungsgestaltung unter Berücksichtigung der für <strong>die</strong> jeweilige<br />

Persönlichkeitsstörung typischen Bedrohungserlebens<br />

• Näheängste<br />

• Narzisstische Verletzlichkeit<br />

• Ängste vor Verlassenwerden/Trennungsängste<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

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Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

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Seite 88


Phase 1a:<br />

Stärkung der Bewältigungskompetenz<br />

• Exploration aller bisherigen Bewältigungsstrategien<br />

• Wie s<strong>in</strong>d Sie damit umgegangen?<br />

• Was hat Ihnen geholfen?<br />

• Wie haben Sie es geschafft, dass es nicht noch schlimmer<br />

wurde?<br />

• Was hat Ihnen geholfen, den Mut nicht ganz zu verlieren?<br />

• Entwicklung von Ressourcenvorstellungen<br />

• Was könnte Ihnen helfen?<br />

• Was würden Sie brauchen, um zu ...<br />

Phase 1a:<br />

Halt<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

• Schutz der Therapie, der PatientIn und der TherapeutIn<br />

vor destruktiven Impulsen<br />

• Klare Grenzsetzungen<br />

• Begrenzung schädigenden oder manipulativen<br />

Verhaltens<br />

• Vere<strong>in</strong>barungen, Verträge<br />

• Suizidalität<br />

• Selbstverletztendem Verhalten<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 89<br />

Seite 90<br />

Phase 1b:<br />

Emotionsregulierung und Selbstfürsorge<br />

• Vermittlung von Distanzierungstechniken<br />

• Affektdifferenzierung<br />

• Förderung der Selbstfürsorge<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Fressattacken<br />

und<br />

selbst<strong>in</strong>diziertes<br />

Erbrechen<br />

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Substanzmissbrauch<br />

(Alkohol (Alkohol, Drogen)<br />

Seite 91<br />

Selbstschädigende Verhaltensweisen zur<br />

Kompensation der gestörten Emotionsregulierung<br />

Risikoverhalten<br />

(schnelles<br />

Autofahren)<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Selbstverletzendes<br />

Verhalten<br />

Seite 92


Selbstbezogene schädigende Verhaltensmuster als<br />

Ausdruck komplexer traumabed<strong>in</strong>gter Funktionsdefizite<br />

• Gefahren nicht antizipieren (können)<br />

• nicht für sich sorgen g können ( (können) )<br />

• sich nicht abgrenzen (können)<br />

• sich nicht schützen (können)<br />

• hilflos se<strong>in</strong>, nicht handeln (können)<br />

• erneuter t Opferstatus O f t t (Reviktimisierungsneigung)<br />

(R ikti i i i )<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Interpersonelle schädigende Verhaltensweisen zur<br />

Kompensation der gestörten Emotionsregulierung<br />

• zum Schutz vor Kränkungen, Verletzungen und<br />

Ohnmachterleben<br />

• entwerten<br />

• Aufmerksamkeit oder Zuwendung erzw<strong>in</strong>gen<br />

• unter Druck setzen, erpressen<br />

• sich zurückziehen<br />

• drohen drohen, beschuldigen beschuldigen, entwerten<br />

• sich unangemessen verführerisch verhalten<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Seite 93<br />

Seite 94<br />

Distanzierungstechniken<br />

• Ablenkungstechniken<br />

• Aufmerksamkeitsumfokussierung<br />

• Imag<strong>in</strong>ative Techniken<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

Affektdifferenzierung<br />

• Vergangenheits- und Gegenwartsanteil<br />

identifizieren und Vergangenheitsanteil<br />

„wegpacken“<br />

• traumatische Affekte von adaptiven<br />

Emotionen unterscheiden<br />

Vortrags- und Autoren<strong>in</strong>formation<br />

J. Kruse „<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>tiefenpsychologisch</strong> fun<strong>die</strong>rte <strong>Psychotherapie</strong>“<br />

Sem<strong>in</strong>ar im Rahmen der L<strong>in</strong>dauer <strong>Psychotherapie</strong>wochen (www.Lptw.de)<br />

Seite 95<br />

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