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Fit für das Reich der Mitte - Landesspracheninstitut in der Ruhr ...

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Bildung<br />

<strong>Ruhr</strong>-Universität macht fit <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Reich</strong> <strong>der</strong> <strong>Mitte</strong><br />

Bochum, 30.05.2010, Sara Damirchi<br />

Dr. N<strong>in</strong>g-n<strong>in</strong>g Loh-John erklärt den Kursteilnehmern anhand von Bil<strong>der</strong>n und <strong>der</strong> Lautschrift P<strong>in</strong>y<strong>in</strong> die Sprache.<br />

Fotos: Ingo Otto / WAZ. FotoPool<br />

Bochum. Im Landesprachen<strong>in</strong>stitut <strong>der</strong> <strong>Ruhr</strong>-Universität lernen Schüler und Manager <strong>in</strong> drei<br />

Wochen Ch<strong>in</strong>esisch zu sprechen.<br />

Sie spitzen ihre Lippen, blicken fragend zur Tafel. Dort steht Dr. N<strong>in</strong>g-n<strong>in</strong>g Loh-John und pustet e<strong>in</strong>en<br />

Ton heraus. Was bei <strong>der</strong> 51-Jährigen so leicht aussieht, ist <strong>für</strong> ihre Schüler im Landesprachen<strong>in</strong>stitut<br />

(LSI) Schwerstarbeit.<br />

Doch wer sich wie die Fünf nach drei Kurswochen auf Ch<strong>in</strong>esisch verständigen mächte, <strong>für</strong> den ist die<br />

richtige Aussprache grundlegend. Immer wie<strong>der</strong> bewegt die Dozent<strong>in</strong> ihre Hände <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft, als würde<br />

sie e<strong>in</strong>en Chor dirigieren. "Ich sehe schon an Ihrem Mund, ob sie <strong>das</strong> Wort richtig aussprechen", sagt<br />

Loh-John. Auf ihr Zeichen reißen alle Schüler erneut den Mund weit auf, bemühen sich bei cM - Tee<br />

- mit steigen<strong>der</strong> Tonhöhe zu sprechen und die zweite Tonart zu treffen.<br />

Die Anstrengung steht ihnen dabei <strong>in</strong>s Gesicnt geschrieben.<br />

"Wenn ich mich auf den richtigen Betonung konzentriere, kann<br />

ich im Gespräch nur schwer verfolgen, was me<strong>in</strong> Gegenüber<br />

sagt", me<strong>in</strong>t etwa Bernd Mangier. Doch er weiß, wie wichtig<br />

die fünf Varianten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Unterhaltung s<strong>in</strong>d. "Bei <strong>der</strong> falschen<br />

Aussprache kann aus e<strong>in</strong>em Wort anstelle von Mutter auch<br />

mal Pferd werden", sagt <strong>der</strong> 42-Jährige lachend. Seit e<strong>in</strong>er<br />

Woche pauken Mangier und die an<strong>der</strong>en Tonhöhen, Vokabeln<br />

und Grammatik. Für die komplexen Schriftzeichen bleibt im<br />

Kurs wenig Zeit. "Die Teilnehmer lernen aber die<br />

<strong>Landessprachen<strong>in</strong>stitut</strong><br />

Seit 2007 Te <strong>der</strong> <strong>Ruhr</strong>-Unlversltlt<br />

Das S<strong>in</strong>icum, die ch<strong>in</strong>esische<br />

AbteilUng im Landesprachen<strong>in</strong>stitut<br />

(LSI), existiert seit 1980 und bildet mit<br />

Russicum (1973 gegründet),<br />

Japonicum und Arabicum seit 1993<br />

<strong>das</strong> LSI. Bis 2007 war <strong>das</strong> LSI e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>richtung des Landes NRW.<br />

Baupr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> Schrift, so <strong>das</strong>s sie e<strong>in</strong> Wörterbuch benutzen können", erklärt Loh-John.<br />

Sie schreibt <strong>das</strong> ch<strong>in</strong>esische Wort <strong>für</strong> Hotel <strong>in</strong> P<strong>in</strong>y<strong>in</strong>, <strong>der</strong> Lautschrift, an die Tafel. Kle<strong>in</strong>e<br />

Markierungen über den Buchstaben signalisieren den Teilnehmem, welche Silbe sie <strong>in</strong> welcher<br />

Stimmlage sprechen müssen. "Das Erlernen <strong>der</strong> Aussprache ist viel Arbeit", weiß die Dozent<strong>in</strong>. Und sie<br />

fügt h<strong>in</strong>zu: "Der Kurs ist sehr <strong>in</strong>tensiv und <strong>für</strong> manche e<strong>in</strong>e Belastung". Denn wer Hochch<strong>in</strong>esisch<br />

beherrschen will, muss jeden Tag nach dem Unterricht mit 40 Wochenstunden nachbereiten. "Wer<br />

nicht motiviert ist, kann den Kurs nicht schaffen", me<strong>in</strong>t Loh-John.


Max Westerheide, Melanie Benz<strong>in</strong>ger<br />

und Joachim Zimmer pauken mehrere<br />

Stunden täglich Hochch<strong>in</strong>esisch.<br />

Die Teilnehmer stammen aus ganz Deutschland, vieie wohnen<br />

<strong>für</strong> die Kursdauer im LSI. Motiviert s<strong>in</strong>d sie alle, wenngleich<br />

aus den unterschiedlichsten Gründen. Melanie Benz<strong>in</strong>ger etwa<br />

lernt die Sprache <strong>für</strong> sich, während Joachim Zimmer bald <strong>in</strong><br />

Ch<strong>in</strong>a arbeiten wird. Max Westerheide steht wohl die größte<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung bevor. "Ab August verbr<strong>in</strong>ge ich e<strong>in</strong><br />

Austauschjahr <strong>in</strong> Lanxhou", sagt <strong>der</strong> 17 -Jährige. Angst davor,<br />

Schulfächer nicht auf Ch<strong>in</strong>esisch verstehen zu können, hat er<br />

ke<strong>in</strong>e. Der Sprach kurs im LSI ist nicht vorbei, da denkt <strong>der</strong><br />

Bochumer darüber nach, was er noch alles können will: "Für<br />

die Zeit <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a habe ich mir vorgenommen, 1000<br />

Schriftzeichen zu lernen."

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