EPP - Imagic Bildverarbeitung AG
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Sonderdruck Ausgabe 1/2 2001<br />
<strong>Bildverarbeitung</strong> in der Leiterplatten-Qualitätssicherung<br />
Qualität am Schliffbild erkennen<br />
Die Photochemie <strong>AG</strong> im schweizerischen Unterägeri<br />
hat sich auf Prototpen und Kleinserien<br />
spezialisiert. Gerade in diesem Bereich kommt einer<br />
optimierten Qualität eine Schlüsselrolle zu. Aus diesem<br />
Grunde werden bei diesem Hersteller neben den<br />
gängigen Prüfverfahren, elektrischer Test und AOI-<br />
Prüfungen auch noch Schliffbild-Untersuchungen<br />
an Probe-Stellen durchgeführt, um den Aufbau der<br />
internen Struktur betrachten und dokumentieren zu<br />
können. Sven Ehrat, verantwortlich für die eingesetzten<br />
Verfahren/Technologien erklärt die Vorzüge<br />
der eingesetzten <strong>Bildverarbeitung</strong>s-Software Image-<br />
Access von <strong>Imagic</strong>.<br />
Die Photochemie <strong>AG</strong> im schweizerischen<br />
Unterägeri stellt Leiterplatten-Prototypen<br />
und Kleinserien her. Gängige Losgrößen<br />
reichen laut Sven Ehrat von zehn Stück,<br />
die in drei bis fünf Arbeitstagen abgewikkelt<br />
werden, bis zu 100 Stück, für die man<br />
fünf bis fünfzehn Tage benötigt. Nach Absprache<br />
können auch 24 Stunden-Aufträge<br />
abgewickelt werden. Es können Multilayer<br />
bis 32 Lagen in allen modernen Techniken<br />
wie Fine-Line (80 µm) und Microvia (Laserbohren)<br />
aufgebaut werden. „Wir sind<br />
wirklich auf Prototypen spezialisiert”, betont<br />
Ehrat. Zur Zeit sei eine gute Konjunktur<br />
für Leiterplattenhersteller. „Deshalb<br />
sind unsere Kapazitäten voll ausgelastet,<br />
so dass die Lieferzeiten angestiegen sind”,<br />
berichtet er. Dies führt er auf die kürzere<br />
Time-to-Market und verkürzten Entwicklungszeiten<br />
in de Branche zurück und folgert:<br />
„Dadurch wird ein schneller Prototypenbau<br />
immer wichtiger.” Im Durchschnitt<br />
werden derzeit 16 Aufträge täglich<br />
produziert, das sind rund 500 Leiterplatten.<br />
Telekom (Handys), Industrie und<br />
Computer sind die wichtigsten Märkte.<br />
„Die kleinen Prototyp-Serien von High-<br />
End-Leiterplatten die fertigen wir für<br />
einen höheren Preis, der für eine Großserie<br />
nicht mehr gerechtfertigt ist,” beschreibt<br />
Ehrat einen weiteren Grund für die derzeitig<br />
gute Geschäftslage. Die großen Serie<br />
ließen die Kunden dann bei anderen Her-<br />
stellern produzieren. Derzeit sind 117 Mitarbeiter<br />
in Unterägeri beschäftigt und die<br />
Zertifizierungen nach DIN/ISO 9001 und<br />
14000 (Umwelt) sind in Angriff genommen.<br />
Neben dem elektrischen Test und AOI-<br />
Sytemen, die in der Fertigung eingesetzt<br />
werden, werden zusätzlich Schliffbilder<br />
der Leiterplatten mit einen <strong>Bildverarbeitung</strong>ssystem<br />
überprüft. Dabei ist der Lagenaufbau<br />
der bis zu 32 Lagen zu prüfen,<br />
die verpresst werden können. Im Durchschnitt<br />
werden Leiterplatten mit 10 bis 12<br />
Lagen produziert. „Besonders bei kontrollierter<br />
Impedanz müssen gewisse Abstände<br />
eingehalten werden. Ob das gelungen<br />
ist, lässt sich nur anhand des Schliffbildes<br />
feststellen”, erklärt Ehrat diesen Prüfschritt.<br />
Treten z.B. große Abweichungen<br />
auf, erkennt man sehr schnell, dass ein falsches<br />
Prepreg verwendet wurde und kann<br />
reagieren. „Wir haben auf der Nutzenseite<br />
einen Testcoupon. Dieser wird ausgeschnitten,<br />
ein Schliffbild gemacht und Lagenaufbau,<br />
Lagendicken usw. werden betrachtet.<br />
Hat man z.B. eine 0,18 µm Kupferlage<br />
produziert, es sollte aber eine<br />
0,35 µm dicke sein, merkt man das sofort<br />
und kann gegensteuern”, berichtet Ehrat.<br />
Auch Kurzschlüsse lassen sich damit relativ<br />
exakt lokalisieren, im elektrischen Test<br />
sei dies nicht möglich. Ein großes Problem<br />
könne das verkupfern kleiner Bohrungen<br />
Die angepasste Bedienoberfläche des <strong>Bildverarbeitung</strong>ssystems<br />
von <strong>Imagic</strong><br />
in hochlagigen Multilayern sein. „Bei Bohrungen<br />
kann man das Verhalten der Glasfasern<br />
erkennen und ob die Bohrung gut<br />
geworden ist”, erklärt Ehrat die weiteren<br />
Möglichkeiten des Verfahrens.<br />
Aufgebaut wurde der Prüfplatz, mit einer<br />
Videokamera und einem Monitor. „Wir<br />
hatten am Monitor eine Fotokamera und<br />
haben die entsprechenden Dokumente<br />
manuell erstellt. Es wurde ein Foto vom<br />
Schliffbild gemacht und dieses betrachtet.<br />
Die Lagen wurden mit dem Mikroskop gemessen<br />
und der Kunde bekam diese Dokumente<br />
auf Wunsch. Wir haben sie zum<br />
Qualitätsnachweis für jeden Auftrag gemacht”,<br />
berichtet Ehrat von der Vergangenheit.<br />
Die Skalierung wollte man direkt<br />
in den Bildschirm einblenden und dieses<br />
Bild auf einem Plotter ausdrucken. Bei seinen<br />
Untersuchungen hat sich die EDVunterstüzte<br />
<strong>Bildverarbeitung</strong> als das beste<br />
Verfahren herauskristallisiert, wobei neben<br />
den Kosten auch andere Kriterien beachtet<br />
wurden.<br />
Verschiedene Anbieter wurden geprüft,<br />
und schließlich hat man aufgrund verschiedener<br />
Kriterien das digitale Bildmanagement-System<br />
ImageAccess von <strong>Imagic</strong><br />
gewählt. „Wir achten sehr auf lokale Nähe<br />
der Lieferanten, damit bei Problemen der<br />
Service innerhalb von Stunden vor Ort ist.<br />
Das hat einen großen Einfluss, weil uns ein<br />
Stillstand sehr teuer kommt”, erklärt er
dazu. Funktionale Aspekte waren auch<br />
sehr wichtig und eine einfache Bedienung,<br />
damit man auch mit angelerntem Personal<br />
arbeiten könne. Deshalb wurde die Bedieneroberfläche<br />
angepasst. Die manuelle Er-<br />
Das <strong>Bildverarbeitung</strong>ssystem ImageAccess von <strong>Imagic</strong> im<br />
Einsatz bei der Photochemie <strong>AG</strong><br />
stellung der Dokumentation mit Fotos war<br />
langwierig. Bei hochlagigen Multilayern<br />
mussten zwei Fotos gemacht und zusammengesetzt<br />
werden. „Die Amortisation<br />
wurde mit der <strong>Imagic</strong>-Lösung durchgerechnet<br />
und alleine die Vereinfachung des<br />
Arbeitsablaufes brachte erhebliche Einsparung<br />
an Zeit und Kosten für Fotos. Pro<br />
Jahr mussten manuell 375 Stunden bei<br />
zehn Aufträgen täglich aufgebracht werden.<br />
Heute sind wir bei 16 Aufträgen,<br />
wobei sich die Kosten für Arbeit und Filme<br />
ebenfalls erhöht haben. Dadurch haben<br />
sich die rund 21.000 Franken sehr schnell<br />
bezahlt gemacht”, freut sich Ehrat. Zusätzlich<br />
habe man mit der EDV-gestützten<br />
<strong>Bildverarbeitung</strong> nach außen ein besseres<br />
Image und die Mitarbeiter seien auch motivierter,<br />
weil moderne Arbeitsmittel eingesetzt<br />
werden. „Das hat sich sehr gut bewährt<br />
und wir konnten das System weiter<br />
<strong>Imagic</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>AG</strong><br />
Europastrasse 27<br />
CH-8152 Glattbrugg<br />
Tel: +41 (0)1 809 40 60<br />
Fax: +41 (0)1 809 40 61<br />
E-Mail: info@imagic.ch<br />
Internet: www.imagic-imaging.com<br />
TEST <strong>EPP</strong> & QS<br />
nutzen, z.B. Testberichte erstellen, die Problemstelle<br />
visuell anzeigen und dann Markierungen<br />
einfügen”, ist Ehrat begeistert.<br />
Bei Reklamationen könne man alles belegen<br />
und jetzt auch per E-Mail verschicken.<br />
Probleme des Vortages werden<br />
anhand der Fehlerprotokolle<br />
besprochen und daraus<br />
Rückschlüsse auf den<br />
Fertigungsprozess gezogen.<br />
Über die Archivnummer ist<br />
jede Leiterplatte fest definiert.<br />
Kunden-, Auftragsund<br />
Schliffbildnummer werden<br />
automatisch in diese<br />
Form gebracht. Die aufgenommenen<br />
Bilder werden<br />
digital abgespeichert und<br />
ein Jahr vorgehalten. Durch<br />
Komprimierung kann die<br />
Datenmenge reduziert und<br />
abgespeichert werden. Der<br />
Zugriff erfolgt mit Pass-<br />
Wort, damit nicht unbeabsichtigt gelöscht<br />
wird.<br />
Die <strong>Bildverarbeitung</strong>s-Software ImageAccess<br />
ist modular aufgebaut und lässt sich<br />
durch die Vielzahl ihrer Module an unterschiedlichste<br />
Anwendungen anpassen.<br />
Durch die Unterstützung vielfältiger Bildquellen<br />
wie Kameras, Scanner, Elektronenmikroskope,<br />
Endoskope und Ultraschall-<br />
Geräte ist ImageAccess in vielen Bereichen<br />
der professionellen <strong>Bildverarbeitung</strong> einsetzbar.<br />
Der Bildmanager, der die Verwaltungsaufgaben,<br />
die mit dem Archivieren<br />
der Bilder anfallen, wurde wie schon erwähnt<br />
an die Bedürfnisse von Photochemie<br />
angepasst. Mit diesem Modul lassen<br />
sich die Bilder eines Archivs auf andere<br />
Datenträger verschieben oder kopieren,<br />
über Macros automatisch bearbeiten, als<br />
Anhang zu E-Mails verschicken, Bilder aktualisieren<br />
und aus Archiven Unterarchive<br />
erzeugen. Das Modul Bildbearbeitung ermöglicht<br />
die automatische und interaktive<br />
Bearbeitung der Bilder. Im interaktiven Betrieb<br />
können die Bilder mit allen zur Verfügung<br />
stehenden Funktionen in Echtzeit<br />
auf dem Bildschirm verändert werden.<br />
Funktionsabläufe können als Macros abgespeichert,<br />
einer Bildquelle zugeordnet und<br />
nach der Bilderfassung automatisch ausgeführt<br />
werden. Damit wird der Bildeinzug<br />
mit automatischer Nachbearbeitung<br />
auf einen Tastendruck reduziert. Das<br />
Modul Messen und Beschriften erlaubt das<br />
interaktive Vermaßen und Beschriften von<br />
Bildern. Die Messungen und Texte werden<br />
auf einer Zeichenebene über dem Bild ausgeführt<br />
und können individuell numeriert,<br />
beschriftet und in Schriftart, Größe,<br />
Farbe und Dicke verändert werden. Eine<br />
manuelle oder automatische Kalibrierung<br />
erleichtert das korrekte Vermaßen. Mit der<br />
Option Bildmontage lassen sich mehrere<br />
Einzelbilder eines Archivs oder direkt ab<br />
Kamera zu einem Übersichtsbild zusammensetzen.<br />
Diese Funktion ist besonders<br />
bei Aufnahmen mit hoher Vergrößerung<br />
hilfreich, in denen ein Objekt mit der gewünschten<br />
Vergrößerung nicht als Ganzes<br />
erfasst werden kann. Wird dieses Objekt in<br />
mehreren sich überlappenden Einzelbildern<br />
aufgenommen, lässt sich daraus mit<br />
den Hilfsmitteln dieser Option ein Gesamtbild<br />
erstellen. Mit diesen Funktionen<br />
ist Ehrat derzeit rundum zufrieden,<br />
möchte als Zukunftsvision den Operationsplan<br />
mit in die Prüfung einbinden.<br />
„Das heißt, dass wir einen Vergleich der<br />
Ist-Maße mit den durch den Plan vorgegebenen<br />
Maßen durchführen können. Das<br />
schwebt uns noch vor”, erklärt er. Und ist<br />
sich aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen<br />
mit Hersteller <strong>Imagic</strong> auch sicher,<br />
dass sein Wunsch bald in Erfüllung gehen<br />
wird. (pa)