02 Ideal und Wirklichkeit 1
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<strong>Wirklichkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Ideal</strong><br />
1
● Literatur zum heutigen Thema:<br />
Erwin Panofsky, Idea. Ein Beitrag zur Begriffsgeschichte der<br />
älteren Kunsttheorie. 2. Aufl. 1960<br />
Werner Hofmann, Poesie <strong>und</strong> Prosa. Rangfragen in der<br />
Neueren Kunst, in: Jahrbuch der Hamburger<br />
Kunstsammlungen, 18.1973, 173-192<br />
2
Hans Thoma,<br />
Selbstbildnis<br />
mit Amor <strong>und</strong><br />
Tod, 1875<br />
4
● Historia<br />
5
Raffael, Grablegung<br />
Christi, 1507<br />
Jacques Louis David,<br />
Der Tod des Marat,<br />
1793<br />
Charles Baudelaire,<br />
1846: „cruel comme la<br />
nature, ce tableau a tout<br />
le parfum de l’idéal.“<br />
6
● David 1791: »O ma patrie! O ma chère patrie! nous ne serons<br />
donc plus obligés d’aller chercher dans l’histoire des peuples<br />
anciens, de quoi exercer nos pinceaux. […] Non, l’histoire<br />
d’aucun peuple ne m’offre rien de si grand, de si sublime que ce<br />
Serment du Jeu de Paume, que je dois peindre. Non, je n’aurai<br />
pas besoin d’invoquer les dieux de la Fable pour échauffer mon<br />
génie. Nation française! C’est ta gloire que je veux propager.«<br />
7
Paul Baudry (1828-<br />
1886), Der Tod<br />
Marats, 1861<br />
8
● Edvard Munch (1863-1944),<br />
Der Tod Marats, 1907<br />
9
● Natur <strong>und</strong> Industrie<br />
10
● Joseph Anton Koch, Tiberlandschaft bei Aqua Acetosa, 1814<br />
11
Philippe de Loutherbourg, Nächtlicher Anblick von Coalbrookdale, 1800/01<br />
William Beckford: „Nirgendwo gibt es ein solches Land – die Wälder werden<br />
abgeholzt, die Berge abgetragen – man sieht nur Kanäle, weil die Flüsse<br />
missachtet werden – Gas <strong>und</strong> Dampf ist überall – der gleiche Geruch, dieselben<br />
Schwaden ekelhaften, dicken Rauchs – überall der gleiche gewöhnliche and<br />
kommerzielle Blick an allen Stellen: eine tödliche Monotonie <strong>und</strong> eine pietätlose<br />
Kunstfertigkeit spucken Mutter Natur in jeder Sek<strong>und</strong>e ins Gesicht, die ihre 12<br />
Kinder bald in Maschinen <strong>und</strong> Automaten verwandelt sehen wird.“
Fonthill Abbey, ca. 1795 ff.<br />
13
Adolf Menzel, Das Eisenwalzwerk, 1872<br />
14
Jakob Ignaz Hittorff,<br />
Paris, Gare du<br />
Nord, 1864<br />
15
Henry van de Velde,<br />
Schreibtisch <strong>und</strong> Stuhl,<br />
1898<br />
William Morris,<br />
Stoffmuster<br />
Schlangenkopf, 1876<br />
16
Maschinenmöbel der Dresdener Werkstätten für<br />
Handwerkskunst (später Deutsche Werkstätten Hellerau),<br />
Brettmöbel aus Eichenholz nach Entwürfen von Richard<br />
Riemerschmid, 1906<br />
17
● Herrscherbild<br />
18
Antonio<br />
Canova,<br />
Napoleon<br />
als Mars<br />
Pacificator,<br />
1812<br />
Stendhal,<br />
Kapitelüberschrift<br />
aus seiner<br />
„Geschichte der<br />
Malerei in Italien“:<br />
„Que la beauté<br />
antique est<br />
incompatible avec<br />
les passions<br />
modernes.“<br />
19
Jacques Louis David, Napoleon<br />
überquert die Alpen, 1801<br />
20
Paul Delaroche, General<br />
Bonaparte überquert die Alpen,<br />
1848<br />
Jacques Louis David, Napoleon<br />
überquert die Alpen, 1801<br />
21
Aimé Milhomme, Lazare<br />
Hoche, 1797<br />
● Reinhold Begas, Alexander v.<br />
Humboldt, Unter den Linden,<br />
Originalaufstellung, 1883<br />
22
Gottfried Schadow:<br />
„Friedrich der Große in<br />
antiker Bekleidung könnte<br />
mit Julius Cäsar<br />
verwechselt werden“<br />
Christian Daniel Rauch, Reiterdenkmal Friedrichs II., Berlin, 23<br />
Unter den Linden, 1851
Friedrich Amerling, Kaiser<br />
Franz I von Österreich im<br />
österreichischen<br />
Kaiserornat, 1832<br />
Hyacinthe Rigaud, Bildnis<br />
Ludwigs des XIV., 1701<br />
24
● Adolf Menzel, Abreise König Wilhelms I. zur Armee<br />
am 31.Juli 1870, 1871<br />
25
Peter Paul Rubens,<br />
Die Ankunft der Maria<br />
de' Medici in<br />
Marseilles, 1622-26<br />
JAD Ingres,<br />
Henri IV<br />
<strong>und</strong> der<br />
spanische<br />
Botschafter,<br />
1817<br />
Jan<br />
Matejko,<br />
Stanczyk<br />
der Hofnarr,<br />
1861<br />
26
●Julius Große: "Soviel ist sicher, daß das Zeugnis des bloßen<br />
Geschehenseins - oder die sichere Verbürgung des Factums<br />
noch lange kein Maßstab für den Begriff historisch sein kann.<br />
Wäre dies der Fall, so könnte man ein Historienbild malen, z.B.<br />
wie Bonaparte als Knabe die ersten Stiefel bekam, wie<br />
Cromwell als früherer Landmann Salat pflanzt, ... Wer aus<br />
diesem Leben der Gattung (des genus oder des genre) eine<br />
Scene malt - <strong>und</strong> wäre es Friedrich II. bei Tische oder Cäsar im<br />
warmen Bade, er würde immer nur ein Genrebild zu Stande<br />
bringen, ja nur dann Glück haben, wenn er es absichtlich als<br />
Genre malte, ohne einen sonstigen historischen Gedanken<br />
herbeizuquälen."<br />
27