Magazin - FunWithMusic
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30 Oldie-Markt 6/08 Plattenkritiken VI<br />
Fury In The<br />
Slaughterhouse<br />
Don’t Look Back<br />
SPV 78932<br />
Als Abschied nicht etwa ein<br />
Album mit neuen Liedern,<br />
sondern mit Raritäten und<br />
Outtakes aus den letzten 20<br />
Jahren vorzulegen, hat<br />
etwas. Musikalisch ist das<br />
teilweise sehr gut und<br />
teilweise eher nicht. Aber<br />
der Charakter der Band aus<br />
Hannover wird von dieser<br />
Kompilation besser<br />
getroffen als eine letzte<br />
Kollektion mit neuen<br />
Liedern. Deswegen ist das<br />
legitim und nicht nur für<br />
Fans interessant, sondern<br />
gerade für den Otto<br />
Normalverbraucher.<br />
Kim Simmonds<br />
Struck By Lightning<br />
Blue SPV 50702 CD<br />
Der Mann war 40 Jahre<br />
lang der Kopf von Savoy<br />
Brown, dem Inbegriff des<br />
britischen Bluesrock, mit<br />
denen er in den 70er und<br />
80er Jahren riesige Erfolge<br />
in den USA feierte. 2008 ist<br />
er als Solist unterwegs und<br />
das im akustischen Blues.<br />
Das ist neben der Tatsache,<br />
dass er das glänzend<br />
beherrscht, das<br />
überraschendste an der CD.<br />
Ob als Gitarrist, Sänger<br />
oder Songschreiber: Das ist<br />
guter Countryblues von<br />
einem alten Profi, der das<br />
Feeling und das Können<br />
dafür besitzt.<br />
Dokken<br />
Lightning Strikes Again!<br />
Frontier FRCD 349 /<br />
Soulfood<br />
Die Frage bei der Reunion<br />
einer bekannten Band ist<br />
immer, ob sie die Qualität<br />
von früher wieder erreichen<br />
kann oder nicht. Die<br />
Antwort für die Hardrocker<br />
aus Los Angeles ist ein<br />
klares: Sie können. Die<br />
Songs wirken knackigfrisch<br />
und die Band spielt<br />
wie aus einem Guss<br />
zusammen. Ob die Soli, die<br />
Refrains oder der<br />
Rhythmus: Das ist richtig<br />
guter Hardrock von einer<br />
Gruppe, die beweist, dass<br />
sie während der Trennung<br />
nichts verlernt hat.<br />
Carl Douglas<br />
Return Of The Fighter<br />
Musik Mosaik 0011/Schacht<br />
Bei dem Namen fällt einem<br />
sofort Kung Fu Fighting<br />
ein, seinem einzigen Hit,<br />
der dafür aber gleich ein<br />
Welthit war. Ihn jedoch<br />
darauf zu reduzieren, wäre<br />
ein Fehler. Mit diesem Teil<br />
beweist er, dass er in der<br />
Lage ist, starke Soul-Songs<br />
zu schreiben und sie auch<br />
noch gut umzusetzen. Er<br />
überzeugt hier als Sänger<br />
genauso wie als Produzent<br />
und fand den richtigen Mix<br />
aus modernen Klängen und<br />
dem klassischen Sound, der<br />
ihm als Sänger bestens zu<br />
Gesicht steht. Einen Schuss<br />
Disco gab er auch noch zu.<br />
Asia<br />
Phoenix<br />
Frontier FRCD 370 /<br />
Soulfood<br />
Angesichts der Tatsache,<br />
dass John Wetton vor der<br />
Produktion der CD einen<br />
dreifachen Bypass überlebt<br />
hat, passt der Titel absolut.<br />
Bezieht man ihn aber auf<br />
die Musik, dann muss man<br />
konstatieren, dass die<br />
Musik zwar gut gelungen<br />
ist, aber nicht an den<br />
Erstling heranreichen kann.<br />
Immerhin gelang dem<br />
Quartett eine ansprechende<br />
CD, die die Balance<br />
zwischen dem Pathos und<br />
der Melodie recht gut hält<br />
und deutlich abgespeckter<br />
zu Werke gegangen ist.<br />
Giora Feidman<br />
The Spirit Of Klezmer<br />
Pläne 88956/ARIS<br />
Es gibt wenige Musiker die<br />
einen Stil so repräsentieren<br />
wie der Klarinettist die<br />
Klezmer Musik. Er schlägt<br />
die Brücke von der<br />
Vergangenheit in die<br />
Moderne und das beweist er<br />
auch auf diesem Album, auf<br />
dem er jiddische Klassiker<br />
genauso integriert hat wie<br />
neue Kompositionen seiner<br />
Bandmitglieder. Mit seiner<br />
Virtuosität und Musikalität<br />
bringt er mühelos die<br />
verschiedenen Stimmungen<br />
zusammen, so dass am<br />
Ende eine Musik wie aus<br />
einem Guss steht, bei der<br />
der Stil egal ist.<br />
Whitesnake<br />
Good To Be Bad<br />
SPV 98132 CD<br />
Die Schöpfung von David<br />
Coverdale gehört zu den<br />
ganz großen klassischen<br />
Rockbands und kann immer<br />
dann eine Platte machen,<br />
wenn sie will. Dies ist in<br />
den Worten des Chefs die<br />
erste richtig neue Platte seit<br />
20 Jahren, aber da dürfte<br />
man schon etwas mehr<br />
erwarten. Schlecht ist das<br />
sicher nicht, aber es fehlen<br />
eben die richtigen Kracher,<br />
die aus dem Material<br />
herausragen. Das ist solider,<br />
bluesiger Rock, der gut<br />
abgeht, aber es fehlt das<br />
Besondere.<br />
B.B. King<br />
Live<br />
Geffen Universal 174 455-7<br />
Die entscheidende Frage bei<br />
einem Konzertmitschnitt ist<br />
immer die, ob man alles<br />
hören will oder nur die<br />
Höhepunkte. Die Antwort<br />
darauf diktiert die Wahl des<br />
Tonträgers. Denn nur die<br />
DVD enthält das ganze<br />
Konzert (beispielsweise die<br />
Titel der Band ohne den<br />
Meister), während die CD<br />
die besten Stücke bringt.<br />
Für beide Teile gilt jedoch,<br />
dass man den Meister schon<br />
in besseren Konzerten<br />
gehört hat. Das mag seinem<br />
Alter geschuldet sein oder<br />
der Atmosphäre in seinem<br />
Club – aber es trifft zu.<br />
Bob Hall<br />
What Goes Round<br />
Blue SPV 42572 CD<br />
Im Barock war das<br />
beherrschende Bild in der<br />
Literatur das Schicksalsrad,<br />
das einmal oben und ein<br />
anderes Mal unten ist. Für<br />
den Pianisten hat sich mit<br />
dieser Platte ein Kreis<br />
geschlossen, denn als<br />
junger Musiker gehörte er<br />
zu Savoy Brown und jetzt<br />
produzierte ihn mit Kim<br />
Simmonds der Chef der<br />
Gruppe. Und er hat das sehr<br />
gut gemacht. Das ist<br />
beachtlicher Bluesrock mit<br />
dem bekannt filigranen<br />
Klavierspiel des Mannes<br />
und guten Songs.<br />
B.B. King<br />
Live At The BBC<br />
Island Universal 5306314<br />
Was der König der<br />
Bluesgitarre im Konzert<br />
bringen kann, beweisen<br />
diese Mitschnitte aus<br />
Konzerten, die er für den<br />
britischen Staatssender<br />
gegeben hat. Da sich die<br />
beiden Tonträger nur bei<br />
zwei Songs überschneiden,<br />
gewinnt man einen guten<br />
Eindruck von der Musik,<br />
die der Meister in seinen<br />
besten Jahren gemacht hat –<br />
originell, vital und ganz und<br />
gar eigenständig. Hier ist<br />
der Sound, der ihn zurecht<br />
legendär gemacht hat und<br />
zwar aus erster Hand in<br />
starker Qualität.