Magazin - FunWithMusic
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EUR 7,10 DIE WELTWEIT GRÖSSTE MONATLICHE<br />
VINYL -/ CD-AUKTION<br />
Phil Lynott:<br />
Geliebter Feind von Gary Moore<br />
02/07<br />
Februar
2 Oldie-Markt 3/07 Schallplattenbörsen<br />
Schallplattenbörsen sind seit einigen<br />
Jahren fester Bestandteil der europäischen<br />
Musikszene. Steigende Besucherzahlen<br />
zeigen, dass sie längst<br />
nicht mehr nur Tummelplatz für Insider<br />
sind. Neben teuren Raritäten bieten die<br />
Händler günstige Second-Hand-Platten,<br />
Fachzeitschriften, Bücher Lexika, Poster<br />
und Zubehör an. Rund 250 Börsen<br />
finden pro Jahr allein in der Bundesrepublik<br />
statt. Oldie-Markt veröffentlicht<br />
als einzige deutsche Zeitschrift<br />
monatlich den aktuellen Börsen-kalender.<br />
Folgende Termine wurden von den<br />
Veranstaltern bekannt gegeben:<br />
Plattenbörsen 2007<br />
Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter Telefon<br />
3. Februar Zwickau Clubhaus Sachsenring First&Last (03 41) 699 56 80<br />
4. Februar München Elserhalle Skull Concerts (089) 45 67 87 56<br />
4. Februar Offenbach Stadthalle Wolfgang W. Korte (061 01) 16 86 62<br />
4. Februar Nürnberg Meistersingerhalle First&Last (03 41) 699 56 80<br />
4. Februar Almelo/Holland Zaal Tibbe Dynamit (00 31) 263 81 72 80<br />
10. Februar Karlsruhe Badnerlandhalle Wolfgang W. Korte (061 01) 12 86 62<br />
10. Februar Cottbus Stadthalle First&Last (03 41) 699 56 80<br />
11. Februar Dortmund Westfalenhalle Goldsaal Manfred Peters (02 31) 48 19 39<br />
11. Februar Berlin Velodrom First&Las (03 41) 699 56 80<br />
11. Februar Darmstadt Orangerie Kai Engel (01 73) 470 79 69<br />
11. Februar Innsbruck/Österreich Hütterberg Werner Stoschek (085 09) 26 09<br />
17. Februar Regensburg Antonius Saal Werner Stoschek (086 09) 25 09<br />
18. Februar Osnabrück Stadthalle Kai Engel (01 73) 470 79 69<br />
24. Februar Eisenach Bürgerhaus Iris Lange (056 59) 73 24<br />
24. Februar München Max-Emanuel-Halle Werner Stoschek (086 09) 25 09<br />
25. Februar Frankfurt Jahrhunderthalle Wolfgang W. Korte (061 01) 12 86 62<br />
25. Februar Chemnitz Stadthalle Iris Lange (056 59) 73 24<br />
Achtung!<br />
An Alle Leser!<br />
Einsendeschluss für die Aution 340 ist der 12. Februar 2007
News Oldie-Markt 3/07 3<br />
News*News*News*News*News*News*News*News*News News*News*News*News*News*News<br />
* Keith Richards hat eine Rolle im dritten<br />
Teil des Multimillionen-Filmerfolgs Fluch<br />
der Karibik: Am Ende der Welt angenommen,<br />
wie Produzent Jerry Bruckheimer am Rand<br />
der Consumers Electronic Show in Las Vegas<br />
bekannt gab. Noch im Januar flog Richards<br />
nach Hawaii, wo er in den letzten Szenen für<br />
diesen Film auftrat. Da Hauptdarsteller<br />
Johnny Depp zugab, bei der Verkörperung<br />
von Jack Sparrow von Richards inspiriert<br />
worden zu sein, macht die Teilnahme des<br />
Gitarristen an dem Film Sinn.<br />
* Morrissey scheint allen Ernstes gesonnen<br />
zu sein, nicht nur einen Songs für den<br />
nächsten Grand Prix d’Eurovision zu<br />
schreiben, sondern ihn auch womöglich selbst<br />
zu interpretieren. In diese Richtung geht<br />
zumindest eine Meldung der BBC.<br />
Tatsächlich geht diese Entwicklung indirekt<br />
auf einen Ausspruch von Morrissey selbst in<br />
einem Interview zurück, in dem er sagte: „Ich<br />
war erschüttert, aber nicht überrascht zu<br />
sehen, wie Großbritannien versagte. Warum<br />
haben sie mich nicht gefragt?“<br />
* Paul McCartney wird einen<br />
unveröffentlichten Song von John Lennon als<br />
seine neueste Single veröffentlichen. Now<br />
And Then wurde von den Beatles in ihrer<br />
großen Zeit unfertig liegen gelassen und erst<br />
wieder bei den Arbeiten zur Anthology<br />
entdeckt. Es existiert ein Band mit dem<br />
Gesang von John Lennon, zu dem Paul<br />
McCartney seine Harmonien zugeben will.<br />
Außerdem arbeitet er derzeit zusammen mit<br />
seinem Cousin an einem Film über seine<br />
Kindheit und Jugend.<br />
* The Police scheint sich tatsächlich 2007 für<br />
eine Tour in der originalen Besetzung<br />
zusammen zu finden. Andy Summers und<br />
Stuart Copeland sind in jedem Fall dafür,<br />
Sting scheint eher dagegen zu sein. Noch im<br />
Januar sollen die Tour und die Daten für<br />
England und die USA auf einer<br />
Pressekonferenz bekannt gegeben werden.<br />
* Bryan Ferry wird 2007 eine neue CD<br />
veröffentlichen, die unter dem Titel<br />
Dylanesque nur Lieder von Bob Dylan<br />
enthalten soll. Bereits auf seiner ersten Platte<br />
hatte Bryan Ferry ja A Hard Rain’s Gonna<br />
Fall interpretiert und da seiner Meinung nach<br />
seine Stimme inzwischen, da sie tiefer und<br />
rauer geworden ist, besser zu den Titeln von<br />
Dylan passt, will er jetzt 11 Klassiker wie All<br />
Along The Watchtower, The Times They Are<br />
A-Changing oder Simple Twist Of Fate<br />
singen.<br />
* The Smashing Punpkins-Reunion scheint<br />
in trockenen Tüchern zu sein, glaubt man<br />
Billy Corgan, der für dieses Jahr in einem<br />
Mail ein neues Album und eine Welt-Tournee<br />
der Tränen ankündigte. Allerdings steht<br />
bislang nur der Schlagzeuger Billy<br />
Chamberlin als ein Mitglied der neuen<br />
Besetzung fest. Eine Plattenfirma für das<br />
angekündigte Werk ist ebenfalls noch nicht<br />
definitiv, aber es spricht vieles für<br />
Warner/Reprise, wo die letzte Soloplatte von<br />
Corgan erschien. Auf der anderen Seite steht<br />
bereits die Veröffentlichung zwischen Mai<br />
und August 2007 fest.<br />
* Michael Jackson will wieder aktiv werden<br />
und 2007 ein neues Album auf den Markt<br />
bringen, das das Black Eyed Peas-Mitglied<br />
WillI.Am produzieren soll. Der hatte im<br />
letzten Jahr in dieser Funktion Erfolge mit<br />
Justin Timberlake, Snoop Dogg und Nas<br />
gefeiert und wurde als bester Produzent für<br />
den Grammy nominiert. Nach seiner Aussage<br />
haben er und Jackson bereits häufig<br />
miteinander gesprochen und dabei ihre<br />
Vorstellungen ausgetauscht: „Mann, er singt<br />
noch immer wie ein Engel. Ihm stehen alle<br />
Möglichkeiten offen. Entweder wird das eine<br />
Sensation oder es wird die Leute völlig kalt<br />
lassen.“ Sicher ist, dass die CD auf dem Two<br />
Seas-Label in Bahrain, dem derzeitigen<br />
Wohnsitz von Jackson, erscheinen wird.<br />
Jackson verklagte im Dezember seine<br />
Finanzberater, weil sie seiner Darstellung<br />
nach zwar 2,5 Millionen Dollar von seinen<br />
Konten genommen, damit aber nicht wie<br />
verabredet, fällige Rechnungen gezahlt<br />
hätten.<br />
* Ahmet Ertegun, der Gründer von Atlantic<br />
Records zusammen mit seinem Bruder<br />
Nesuhi und ihrem Partner Herb Abramson,<br />
starb am 14. Dezember in New York an den<br />
Folgen eines Sturzes, die er bei einem<br />
Konzert der Rolling Stones in New York<br />
erlitt. Die beiden Söhne des türkischen<br />
Botschafters in den USA setzten ihre Liebe<br />
zum R&B und dem Jazz in die Tat um und<br />
machten ihr Label zu einem der wichtigsten<br />
der Popmusik. Auch nachdem es 1967 an<br />
Warner Brothers verkauft wurde, blieb<br />
Ertegun an Bord.<br />
* James Brown, der am härtesten<br />
arbeitende Mann im Showbusiness, starb an<br />
Lungenentzündung am 25. Dezember im<br />
Alter von 73 Jahren in einem Krankenhaus<br />
in Atlanta. Er wurde 1933 in Barnwell,<br />
Georgia geboren und wuchs in Augusta,<br />
Georgia auf, wo er im wahrsten Sinn eine<br />
amerikanische Karriere vom Schuhputzer,<br />
als der er als Kind tatsächlich arbeitete, bis<br />
zum Millionär absolvierte. Den<br />
Radiosender, vor dem er als Kind Schuhe<br />
putzte, kaufte er sich, als er zum Erfolg<br />
gekommen war. Nachdem er wegen<br />
Reifendiebstahls in die Strafschule<br />
gekommen war, lernte er dort zu singen und<br />
schlug danach eine Laufbahn in der<br />
populären Musik ein. Er beeindruckte Hank<br />
Ballard derart, dass er ihm einen Vertrag<br />
bei King Records besorgte. Der erste Hit<br />
kam mit Please, Please, Please 1956 und<br />
von da an bugsierte er 118 Songs in die<br />
R&B-Charts, von denen 94 auch den<br />
Sprung in die Pop-Hitparade schafften.<br />
Dennoch blieb sein Leben nie ohne Ärger<br />
mit dem Gesetz, wegen seines Alkohol-<br />
und Drogen-Mißbrauchs. Nachdem er 1988<br />
eine halbstündige Verfolgungsjagd<br />
initiierte, wurde er zu 6 Jahren Gefängnis<br />
verurteilt, von denen er 15 Monate absitzen<br />
musste. Zuletzt bekam er Probleme, weil er<br />
seine Frau verprügelt hatte.<br />
* Matthew Fisher, ehemaliger Organist von<br />
Procol Harum, gewann am 20. Dezember<br />
einen Prozess in London um die Frage, ob er<br />
die Orgelmelodie von A Whiter Shade<br />
kreierte, gegen Gary Brooker, der das bestritt.<br />
Damit gehören Fisher in Zukunft 40% des<br />
Copyrights an dem Welthit. Brooker muss<br />
zwar keine Einnahmen zurückzahlen, ihm<br />
entstanden aber durch das Urteil Kosten von<br />
500.000 Pfund.<br />
* Yoko Onos Chauffeur wurde am 19.<br />
Dezember in New York wegen Erpressung<br />
verurteilt. Er drohte Yoko Ono, peinliche<br />
private Fotos von ihr an die Presse zu<br />
verkaufen, falls sie ihm nicht 2 Millionen<br />
Dollar zahlte. Außerdem drohte er, sie und<br />
ihren Sohn Sean umzubringen. Dies tat er<br />
dummerweise in einem Gespräch mit<br />
verdeckten Ermittlern.<br />
* Louise Harrison, Schwester von George,<br />
versteigerte ein Cover der LP Meet The<br />
Beatles mit allen Unterschriften der Fab Four<br />
in New York am 20. Dezember für<br />
115.228,82 Dollar an einen unbekannten<br />
Bieter. Das war der größte Betrag, der je für<br />
ein Album der Beatles bezahlt wurde. Die<br />
werden übrigens von der englischen Post<br />
durch eine Serie von sechs Briefmarken<br />
gewürdigt, auf denen jeweils eine ihrer<br />
klassischen Albumhüllen abgebildet ist.<br />
Erscheinungsdatum war der 9. Januar.<br />
* Herb Alpert & Jerry Moss, die Gründer<br />
von A&M werden den President’s Merit<br />
Award der National Academy Of Recording<br />
Arts & Sciences für ihre Verdienste um die<br />
populäre Musik im Rahmen der Grammy-<br />
Verleihungen am 11. Februar erhalten. Neben<br />
ihnen werden Estelle Axton, die<br />
Mitbegründerin von Stax, der Tontechniker<br />
Cosimo Matassa aus New Orleans, die Doors,<br />
Booker T.&The MG’s, Grateful Dead und<br />
Joan Baez geehrt.<br />
* The Ronettes werden am 12. März in die<br />
Rock’n’Roll Hall Of Fame aufgenommen,<br />
zusammen mit Patti Smith, Grandmaster<br />
Flash, Van Halen und R.E.M.<br />
* Mitglieder der Doors, Grateful Dead, Led<br />
Zepplin und Santana haben am 18.<br />
Dezember eine Firma in San Francisco<br />
verklagt, weil sie Stücke aus der Sammlung<br />
des Konzertveranstalters Bill Graham über<br />
E-Bay verkauft hat.
4<br />
Oldie Markt 02/07<br />
Die teuersten Platten des Monats:<br />
Top 20<br />
Januar<br />
1 Didi-Boy<br />
Schließ die Augen (7", M-/M-) 145,50 €<br />
Telefunken U 55808 (65/D)<br />
2 Didi & die ABC-Boys<br />
Das war ein harter Tag (7", M-/M-) 123,52 €<br />
Telefunken U 55818 (65/D)<br />
3 Didi & die ABC-Boys<br />
Nicht eine Mark (7", M-/M-) 107,99 €<br />
Telefunken U 55783 (65/D)<br />
4 Growing Concern<br />
Same (M-/M) 104,00 €<br />
Mainstream S 6108 (US)<br />
5 Masters Apprentices<br />
Choice Cuts (M-/M-) 101,42 €<br />
Columbia (71/AU)<br />
Die ewigen Price-Charts<br />
Top 40<br />
1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)<br />
SIS-0102 (72/UK)<br />
2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)<br />
Trend T-1015 (69/CA)<br />
3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)<br />
RCA 25037 (65/CH)<br />
4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)<br />
CBS S 64958 (72/OE)<br />
5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)<br />
Parlophone PCS 7125 (71/UK)<br />
6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)<br />
Coral CRL 57080 (57/US)<br />
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)<br />
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)<br />
8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)<br />
Music Factorx SRS 001 (69/D)<br />
9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)<br />
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)<br />
10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell 876,87 € (11/95)<br />
Candy Floss CF 7764S (64/US)<br />
11 Lang’syne - Same 844,99 € (2/94)<br />
Düsselton TS 2737 (76/D)<br />
6 Various Artists<br />
Catch Up Vol. 1 (M/M-) 89,80 €<br />
Calig 30613 (D)<br />
7 Popol Vuh<br />
Same (Foc, M/M) 79,77 €<br />
Polydor 2923 009 (SW)<br />
8 Sesselberg<br />
Synthetik 1 (M-/VG+) 77,94 €<br />
Privatpressung (73/D)<br />
9 T 2<br />
It'll All Work Out In Boomland (M/M-) 73,70 €<br />
Decca SKL 5050 (70/UK)<br />
10 Parzival<br />
Legend (Foc, M-/M) 73,19 €<br />
Telefunken SLE 14635-P (D)<br />
11 Ibliss<br />
Supernova (Foc, M/M) 69,25 €<br />
Spiegelei 28501 (71/D)<br />
12 The Petards<br />
Pet Arts (2 LP, M/M) 66,88 €<br />
Liberty 83481/82 (71/D)<br />
13 Improved Sound Limited<br />
Same (2 LP, M/M) 64,29 €<br />
Liberty 83505/06 (70/D)<br />
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)<br />
London Wavelenght (Limited Edition)<br />
13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)<br />
Odeon (gelb) 984008 (65/D)<br />
14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)<br />
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)<br />
15 Svanfriddur - What’s Hidden There 784,75 € (5/94)<br />
Privatpressung (72/UK)<br />
16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)<br />
Qualisound US 403 SLP (71/DK)<br />
17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)<br />
London RSD-1 (69/US)<br />
18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)<br />
Fonoring Decca SFGLP 78299<br />
19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)<br />
Decca DCD 81500 (68/D)<br />
20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)<br />
Philips SBL 7893 (69/UK)<br />
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)<br />
Procom 027606 (76/D)<br />
22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)<br />
Privatpressung (80/D)<br />
23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)<br />
Reflection REL 8 (70/UK)<br />
24 Five Royals - Rockin’ Five Royals 625,67 € (1/97)<br />
Apollo LP 488 (54/US)<br />
25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)<br />
Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)<br />
26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)<br />
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)<br />
14 Bliss<br />
Same (M-/M) 60,43 €<br />
Cannon LP 7707 (US)<br />
15 Michael&The Firebirds<br />
Lass sie bitte gehn (7", M-/M-) 58,67 €<br />
Star-Club Philips (64/D)<br />
16 The Underground Set<br />
Same (VG+/M) 57,77 €<br />
Vogue LDVS 17189 (71/D)<br />
TOP 20/40<br />
17 Amon Düül<br />
Psychedelic Underground (Foc, M/M) 57,72 €<br />
Metronome MLP 15322 (69/D)<br />
18 The Bats<br />
Got A Girl (7", M/M-) 54,36 €<br />
Wam 6017 (D)<br />
19 Various Artists<br />
Jazz-Workshop (Weißlabel-Promo, M/M-) 52,69 €<br />
Columbia 8387 (65/D)<br />
20 Can<br />
Tago Mago (2 LP, M/M) 51,97 €<br />
United Artists UAS 29211/12 (D)<br />
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion<br />
339 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot<br />
und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch<br />
mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs,<br />
Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.<br />
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)<br />
Decca 25014 (67/CH)<br />
28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)<br />
CPM LPS 002 (70/D)<br />
29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)<br />
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)<br />
30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)<br />
MFSL 1-101-114 (82/US)<br />
31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)<br />
Public P 1006 (70/US)<br />
32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)<br />
Decca SKL 5094 (71/UK)<br />
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)<br />
Kerston FK 60514 (73/D)<br />
34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)<br />
MFSL 1-161/170 (84/US)<br />
35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)<br />
Capitol 2553 (66/US)<br />
36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)<br />
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)<br />
37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)<br />
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)<br />
38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)<br />
Triangle 920 321 (72/BL)<br />
39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP) 444,82 € (5/96)<br />
Coral 94071 (56/D)<br />
40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)<br />
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)<br />
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt<br />
Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,<br />
in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
Ergebnisse der AUKTION 339<br />
Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf<br />
Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse<br />
Anzahl der Gebote 3.635<br />
Gesamtwert aller Gebote 47.887,00<br />
Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s 24.417,00<br />
Höchstgebot auf eine Platte / CD 355,00<br />
Highlight des Monats Januar 2007<br />
LP - I Drive - Same - Metronome - MLP 1520 - co - G/M-<br />
So wurde auf die Platte / CD auf Seite 21, Zeile 31 geboten:<br />
Mindestgebot EURO 15,00<br />
Bieter 1 17,77<br />
Bieter 2 - 4 18,00 - 18,90<br />
Bieter 5 24,00<br />
Bieter 6 - 7 31,27 - 32,87<br />
Bieter 8 41,50<br />
Bieter 9 43,60<br />
I Drive aus England war dank Geff<br />
Harrison sowohl Vorläufergruppe von<br />
2066 And Then als auch von Kin Ping<br />
Meh.<br />
Ihre einzige LP ist dementsprechend<br />
eine der größten Raritäten aus dem<br />
Krautrock-Bereich.<br />
Natürlich ist der Zustand der Platte<br />
eher bescheiden. Dennoch ist das<br />
Höchstgebot immer noch relativ gut,<br />
auch wenn es weit unter dem Wert<br />
für eine neuwertige Ausgabe der<br />
Platte liegt.<br />
Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de<br />
Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !<br />
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6 Oldie-Markt 2/07 Vergessene<br />
Edelsteine/Impressum<br />
Vergessene<br />
Edelsteine<br />
Mit That Other Mile legte<br />
Randall Bramblett 1975 ein<br />
überzeugendes Debüt vor.<br />
Sessionmusiker sind die unbesungenen<br />
Helden der Rockmusik. Ohne sie wären die<br />
meisten Produktionen großer Stars nicht<br />
möglich und sie sind bei vielen Alben das<br />
Salz in der Suppe. Randall Bramblett,<br />
Gitarrist, Keyboarder, Saxofonist und<br />
Songschreiber wurde früh ein fester Teil der<br />
Studiomannschaft des legendären Capricorn<br />
Labels in Macon, Georgia. Doch anders als<br />
die Kollegen wollte er immer auch seine<br />
eigenen Lieder spielen. Da er dafür von<br />
Capricorn keine Chance bekam, zog er<br />
weiter zu dem gerade neugegründeten US-<br />
Zweig des Musikablegers von Philips,<br />
Polydor, wo dann 1975 That Other Mile<br />
erschien. Das war leider keine gute Wahl,<br />
denn das Label musste sich in den<br />
Vereinigten Staaten erst etablieren und das<br />
schlug sich beim Resultat der exquisiten LP<br />
nieder: Sie blieb wie Blei in den Regalen<br />
liegen, was angesichts der Besetzung<br />
überraschte, hatten doch viele prominente<br />
Kollegen wie Tommy Talton und Scott<br />
Boyer von Cowboy, Chuck Leavell von den<br />
Allman Brothers und die Studiocracks<br />
Elliott Randall, Eric Weissberg und Rick<br />
Marotta ihm die Ehre gegeben. Dazu<br />
präsentierte er Songs, die auch berühmteren<br />
Namen gut zu Gesicht gestanden hätten und<br />
die seine musikalische Ausrichtung<br />
zwischen Soul, Country und Rock<br />
demonstrierten. Zusammen mit den<br />
ausgezeichneten Leistungen der Musiker<br />
führte das zu einer herausragenden LP im<br />
Grenzbereich des Southern Rock. Doch zwei<br />
Probleme verhinderten einen größeren<br />
Erfolg: Zum einen die schon angesprochene<br />
US-LP: Polydor PD1-6045<br />
fehlende Marktkraft der Plattenfirma und<br />
zum anderen das große Manko aller<br />
Musiker, die sich ihr Geld vor allem im<br />
Studio verdienen: Aufgrund der zahlreichen<br />
Sessions war Bramblett nicht in der Lage,<br />
für seinen Erstling mit einer Tour zu<br />
werben, zumal er kurz darauf bei Cowboy<br />
und 1977 bei der Band um Chuck Leavell,<br />
Sea Level, einstieg, wo er dann nicht nur als<br />
Oldie-Markt<br />
Oldie-Markt 3/07 Oldie-Markt 4/07<br />
(= Heft 320) (= Heft 321)<br />
Erscheinungsdatum: Erscheinungsdatum:<br />
5. März 2007 2. April 2007<br />
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen- Markt<br />
(Auktion und Festpreis) am:<br />
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-<br />
Markt<br />
(Auktion und Festpreis) am:<br />
12. Februar 2007 12. März 2007<br />
Auktions-Schluß für Auktion 340:<br />
(Poststempel) am:<br />
12. Februar 2007<br />
Auktions-Schluß für Auktion 341:<br />
(Poststempel) am:<br />
12. März 2007<br />
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen<br />
Oldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie deshalb<br />
mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so<br />
früh wie möglich.<br />
Musiker, sondern auch als Songschreiber<br />
Erfolgefeierte. Seine Solo-Karriere ging erst<br />
vor kurzemweiter und 2006 kam eine neue CD<br />
sogar hierzulande auf den Markt, die<br />
demonstrierte,<br />
dass er nach wie vor zu den besseren<br />
Vertretern des Rocks aus dem Süden der USA<br />
zählt, obwohl der Vergleich mit seiner ersten<br />
LP zu Ungunsten der neuen Produktion ausfiel.<br />
Jeder, der sich für den Southern Rock im<br />
Allgemeinen und das<br />
Umfeld der Allman Brothers im Besonderen<br />
interessiert, sollte sich diese LP anhören, denn<br />
da wird er vieles finden, was die Brüder über<br />
die Jahrzehnte hinweg erfolgreich gemacht hat,<br />
von einem, der unbekannt blieb.<br />
Oldie-Markt<br />
2/07<br />
Nr. 319 Februar 2007<br />
Herausgeber: Martin Reichold<br />
Redaktion: Martin Reichold<br />
Internet: http://www.oldiemarkt.com<br />
Fotografie: Willi Kuper<br />
Computerworks: Computer Communication<br />
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster.<br />
Bernd Vogel<br />
Mitarbeiter Spezialgebiete:<br />
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),<br />
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert<br />
Lippe<br />
(Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael Doepner (Status<br />
Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick Guttenbacher (ELO<br />
Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds),<br />
Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd<br />
Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned),<br />
Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis<br />
(Sir Douglas), Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander<br />
(Steppenwolf), Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful<br />
Dead), Uwe Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan<br />
Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),<br />
Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack<br />
(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention), Marcel<br />
Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)<br />
Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler<br />
(Austin, Texas)<br />
Redaktion: Oldie-Markt, Gellertstr. 5, 90409<br />
Nürnberg, Tel: 0911-36680090/1,<br />
Fax: 0911-36680092<br />
Verlag: New Media Verlag, Gellertstr. 5,<br />
90409 Nürnberg<br />
Druck: Interpress, Budapest, Ungarn<br />
Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich.<br />
Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungs.<br />
pflicht, Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden.<br />
Alle Rechte vorbehalten C by New Media Verlag GmbH.<br />
Unverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn<br />
vom Einsender Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft Euro<br />
7,10 (inkl. Mwst.), Jahresabonnement Euro 85,20 (Ausland<br />
auf Anfrage). Kündigung des Abonnements spätestens vier<br />
Wochen vor Ende des bezahlten Zeitraums. Zahlung erbeten<br />
an: BPV Medien Vertriebs GmbH Für das Abo: Deutsche<br />
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24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024 BIC: DEUTEDBHAM<br />
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AC/DC: Spitze in Australien Oldie-Markt 2/07 7<br />
Erfolg mit Bon Scott<br />
Nachdem AC/DC mit Bon Scott den richtigen Sänger gefunden<br />
hatten, ging es mit ihrer Karriere erst richtig los.<br />
Veteran, Anarchist, Drogenkopf, begnadeter Sänger: Bon Scott
8 Oldie-Markt 2/07 AC/DC: Spitze in Australien<br />
Freunde können einem im Leben immer einmal<br />
wieder richtig helfen. Bei Bon Scott war es Vince<br />
Lovegrove, ein Kollege aus seiner Zeit mit<br />
Fraternity, der ihm nicht nur half, als er aus<br />
London zurückkehrte, sondern ihn auch ins<br />
Gespräch brachte, als George Young im Namen<br />
seiner Brüder einen neuen Sänger für AC/DC<br />
suchte, als klar wurde, dass Dave Evans einfach<br />
nicht der Richtige für die Art von Musik war, die<br />
Malcolm und Angus Young spielen wollten.<br />
For Bon Scott war das die Chance, auf die er<br />
gewartet hatte. Nachdem Malcolm und Angus<br />
zusammen mit seinen alten Kollegen von<br />
Fraternity eine Probesession verabredet hatten,<br />
ging er dorthin und schrie, was das Zeug hielt,<br />
mit dem Ergebnis, dass Malcolm und Angus ihn<br />
als neuen Sänger begrüßten. Darauf erbat sich<br />
Bon einige Wochen als Bedenkzeit, während<br />
AC/DC einige Auftritte in Perth absolvierten. Der<br />
denkwürdige Tag kam, ohne dass man einmal<br />
richtig miteinander geprobt hatte. Eine Stunde<br />
vor dem Gig setzte man sich zusammen und<br />
spielte zusammen einige Rock’n’Roll-Nummern.<br />
Dann, erinnerte sich Angus, „war es soweit und<br />
D-LP: Atlantic WEA ATL K 50851<br />
Bon, der eine Flasche Whiskey getrunken und<br />
Haschisch sowie Kokain konsumiert hatte, sagte<br />
Alles klar, ich bin soweit. Und das war er auch.<br />
Er war fit wie ein Turnschuh. Er war wie<br />
verwandelt; als er so ins Publikum schrie und auf<br />
der Bühne herum sprang, konnte er sich wieder<br />
jung fühlen. Es war die reinste Zauberei.“<br />
Fast genauso wichtig war jedoch die Tatsache,<br />
dass Scott mit seinen 28 Jahren gegenüber seinen<br />
Partnern wesentlich mehr Erfahrung im Geschäft<br />
mit der Rockmusik hatte und nicht nur da. So<br />
wurde er eine Art Vaterfigur für seine Kollegen,<br />
die sich mit ihren Problemen an ihn wenden<br />
konnten. Zudem besaß er die Art von Zuversicht,<br />
die der Band ein ganz neues Feuer gab, obwohl<br />
Schlagzeug und Bass noch nicht optimal besetzt<br />
waren. Das wurde besonders deutlich, als man<br />
nach der vierwöchigen Tour durch Australien ins<br />
Studio ging, um die erste LP einzuspielen. Das<br />
geschah in 10 Tagen in den Albert Studios in<br />
Sydney mit Harry Vanda und George Young als<br />
Produzenten, die den kantigen, vitalen, simplen<br />
und energiegeladenen Sound, der sich aus dem<br />
Blues-Klassiker Baby Please Don’t Go und den<br />
AC/DC (3)<br />
von Alexander Mertsch<br />
1984<br />
Single: Nervous Shakedown / Rock’n’Roll Ain’t Noise Pollution (Live)<br />
D: Atlantic WEA 789 651-7, UK: Atlantic WEA A 9651 (Picture Disc: A 9651 P)<br />
12”-EP: Nervous Shakedown / Rock’n’Roll Ain’t Noise Pollution // Sin City (Live) / This<br />
House Is On Fire (Live)<br />
D: Atlantic WEA 786 941-0, UK: Atlantic WEA A 9651 T<br />
Promo-Single: Jailbreak / Same<br />
US: Atlantic WEA 7-89614 (12”: Atlantic WEA PR 645)<br />
Single: Jailbreak / Show Business<br />
US: Atlantic WEA 7-89614<br />
Album: ’74 Jailbreak<br />
US: Atlantic WEA 7 80178-1-Y, JP: Atlantic Pioneer P-6196, AR: Atlantic WEA 80836<br />
(Spanish Titles), PE: Atlantic WEA 0801781. CD: 1990 JP: Atlantic AMCY-39<br />
A: Jailbreak / You Ain’t Got A Hold On Me / Show Business<br />
B: Soul Stripper / Baby, Please Don’t Go<br />
1985<br />
Promo-Single: AC/DC: Danger / Foreigner<br />
AR: Atlantic WEA DFW 013<br />
Promo-Single: Danger / Same<br />
US: Atlantic WEA 7-89532 (12”: PR 750)<br />
Single: Danger (Edit) / Back In Business<br />
D: Atlantic WEA 789 532-7 (Postercover), UK: Atlantic WEA A 9532 (Postercover: A 9532<br />
W, Picture Disc: A 9532 P), US: Atlantic WEA 7-89532. JP: Atlantic Pioneer P-1991<br />
Maxi-Single: Danger / Back In Business<br />
D: Atlantic WEA 786 869-0, UK: Atlantic WEA A 9532 T<br />
Album: Fly On The Wall<br />
D/UK: Atlantic WEA 78 1263-1, US: Atlantic WEA 7 81263-1-E, JP: Atlantic Pioneer P-<br />
13152, AR: Atlantic WEA 80912 (Spanish Titles), AU: Albert Productions EMI APLP-<br />
431066, PE: Atlantic WEA 08126312. CD: D/UK : Atlantic WEA 781 263-2, US: Atlantic<br />
WEA 7 81263-2, RI 1990 AU: Albert Productions Sony Music 465257 2, RI 1995 AU:<br />
Albert Productions EMI 477092-2<br />
A: Fly On The Wall / Shake Your Foundations / First Blood / Danger / Sink The Pink<br />
B: Playing With Girls / Stand Up / Hell Or High Water / Back In Business / Send For The<br />
Man<br />
Video: Fly On The Wall<br />
D: Atlantic WEA 7567 50102-3, AU: Atlantic Sony 49866 2<br />
Tracks: Fly On The Wall / Danger / Sink The Pink / Stand Up / Shake Your Foundations<br />
Single: Sink The Pink / Back In Business<br />
AU: Albert Productions EMI AP-1590<br />
Promo 6“-Flexisingle: Shake Your Foundations (Edit) / Danger (Edit)<br />
UK: Atlantic WEA M-049 (Onesided)<br />
Promo-Single: Shake Your Foundations / Same<br />
US: Atlantic WEA 7-89525<br />
Promo-12”: Shake Your Foundations (Special Radio Mix) / Same<br />
US: Atlantic WEA PR 754<br />
Single: Shake Your Foundations / Send For The Man<br />
US: Atlantic WEA 7-89525, JP: Atlantic P-2038<br />
Promo-12”: Sink The Pink / Same<br />
US: Atlantic WEA PR 766<br />
Single: Sink The Pink / Shake Your Foundations<br />
SP: Atlantic WEA 789 512-7
AC/DC: Spitze in Australien Oldie-Markt 2/07 9<br />
Kompositionen der Young-Brüder sowie den<br />
Texten von Scott zusammensetzte, möglichst<br />
ungeschliffen auf die Bänder gebannt hatten. Das<br />
war für Australien sehr gut – der Rest der Welt<br />
hörte erst einmal weg.<br />
Derweil wurden die Weichen für die Zukunft der<br />
Band woanders gestellt. Mit Zustimmung von<br />
George Young wurde anstelle von Dennis<br />
Laughlin Michael Browning als Manager<br />
engagiert, der erst einmal die Schulden tilgte und<br />
die Band nach Melbourne, dem eigentlichen<br />
Rock-Zentrum des Landes holte. Da sich<br />
außerdem Schlagzeuger Peter Clack im Studio als<br />
unfähig erwiesen hatte – tatsächlich wurden alle<br />
Tracks vom Studiomusiker Tony Kerrante<br />
eingespielt – und zudem erkrankte, trennte man<br />
sich von ihm. Sein Ersatz hieß Philip Hugh<br />
Rudd (* 19.5.1954 Melbourne als Philip Hugh<br />
Rudzevecius), der zuvor schon bei Buster Brown<br />
mit Angry Anderson und bei den Coloured Balls<br />
D-LP: Atlantic WEA 781 263-1<br />
gespielt hatte. Und weil man gerade dabei war,<br />
sich von unpassenden Mitgliedern zu trennen,<br />
musste auch Bassist Rob Bailey gehen, der zum<br />
einen zu lang und zum anderen verheiratet war.<br />
Das passte nicht. Nachdem zunächst George<br />
Young bei etlichen Gigs wie einem Festival-<br />
Auftritt vor Deep Purple den Basspart<br />
übernommen hatte, fand man Mark Whitmore<br />
Evans (* 2.3.1956, Melbourne), der von einem<br />
Freund, der Bühnenarbeiter war, von der Vakanz<br />
erfahren hatte.<br />
In dieser Besetzung ging man daran, zuerst<br />
Melbourne und dann Australien zu erobern und<br />
das gelang schnell. Schon sechs Monate nach<br />
dem Umzug nach Melbourne, wo man im<br />
Stadtteil Kildare ein Haus bewohnte, traten<br />
Stevie Wright und John Paul Young als Anheizer<br />
der Jungs auf – in Sydney war das noch genau<br />
andersherum gewesen. Baby Please Don’t Go<br />
geriet zudem zu einem mittelschweren Hit und<br />
die LP kam in die Charts. Gute Voraussetzungen<br />
also für das zweite Album, das im Juli 1975<br />
erneut in den Studios der Albert Productions in<br />
Sydney von Harry Vanda und George Young<br />
produziert wurde. Im Gegensatz zu High Voltage<br />
1986<br />
Single: Shake Your Foundations / Stand Up<br />
D: Atlantic 789 474-7 (Postercover), UK: Atlantic WEA A 9474 (Calendar Postercover: A<br />
9474 C, Picture Disc: A 9474 P), AU: Albert Productions EMI AP-1664<br />
Maxi-Single: Shake Your Foundations / Stand Up // Jailbreak (Live In Dallas)<br />
D: Atlantic WEA 786 837-0, UK: Atlantic WEA 9474 T<br />
Promo-Single: Who Made Who (Long Version) / Same<br />
US: Atlantic WEA 7-89425 (12”: PR 872)<br />
Promo-Maxi: Who Made Who (Long Version) / (Album Version)<br />
US: Atlantic WEA PR 872<br />
Single: Who Made Who / Guns For Hire (Live)<br />
D: Atlantic WEA 789 425-7, UK: Atlantic WEA A 9425 (Picture Disc: A 9425 P), US:<br />
Atlantic WEA 7-89425, JP: Atlantic Pioneer P-2134, AU: Albert Productions EMI AP-1746<br />
Maxi-Single: Who Made Who (Special Collectors Mix) / Guns For Hire (Live)<br />
D: Atlantic WEA 786 819-0, UK: Atlantic A 9425 T (+ Poster: A 9425 TW), AU: Albert<br />
Productions ED-196<br />
Album: Who Made Who<br />
D: Atlantic WEA 781 650-1, UK: Atlantic WEA WX 57, US: Atlantic WEA 7 81650-1-E, JP:<br />
Atlantic Pioneer P-13269, AR: Atlantic WEA 80100 (Spanish Titles), AU: Albert<br />
Poductions EMI APLP 431068, PE: Atlantic WEA 08165013, RI 1990 AU: Albert<br />
Poductions Sony Music 465253 1. CD: D/UK: Atlantic WEA 781 650-2, US: Atlantic WEA<br />
7 81650-2, RI 1990 AU: Albert Productions Sony Music 465253 2, 1995 AU: Albert<br />
Productions EMI 477093-2<br />
A: Who Made Who / You Shook Me All Night Long / D.T. / Sink The Pink / Ride On<br />
B: Hells Bells / Shake Your Foundations / Chase The Ace / For Those About To Rock (We<br />
Salute You)<br />
Video: Who Made Who<br />
D: Atlantic WEA 7567 50114-3<br />
Tracks: Who Made Who / You Shook Me All Night Long / Shake Your Foundations / Hells<br />
Bells / For Those About To Rock (We Salute You)<br />
Single: You Shook Me All Night Long / She’s Got Balls<br />
D: Atlantic WEA 789 377-7, UK: Atlantic WEA 9377 (Foldout-Cover: A 9377 G, Picture<br />
Disc: A 9377 P), AU: Albert Productions EMI AP-1855<br />
Promo-Single: You Shook Me All Night Long (Album Version) / (Live)<br />
US: Atlantic WEA 7-89377<br />
Promo-Maxi: You Shook Me All Night Long (Live) / (Studio) // Who Made Who (Edit)<br />
US: Atlantic WEA PR 934<br />
Live-Single: You Shook Me All Night Long / She’s Got Balls<br />
US: Atlantic WEA 7-89377<br />
Maxi-Single: You Shook Me All Night Long / She’s Got Balls (Live) // You Shook Me<br />
All Night Long (Live)<br />
D: Atlantic WEA 786 792-0, UK: Atlantic WEA A 9377 T, AU: Albert Productions ED-229<br />
1987<br />
5 LP-Box: AC/DC Volume II<br />
AU: Albert Productions AC/DC 2, RI 1990 AU : Albert Productions Sony Music 465922 1<br />
A/B : Back In Black<br />
C/D: For Those About To Rock (We Salute You)<br />
E/F: Flick Of The Switch<br />
G/H: Fly On The Wall<br />
U/J: Who Made Who (+ Sticker And Poster)<br />
1988<br />
Promo-Single: Heatseeker / Same<br />
US: Atlantic WEA 7-89136, SP: Atlantic WEA 911 (Promo-12” US: Atlantic WEA PR<br />
2207)<br />
CD-Promosingle: Heatseeker<br />
US: Atlantic WEA PR 2208-2<br />
Single: Heatseeker / Go Zone<br />
D: Atlantic WEA 789 136-7, UK: Atlantic WEA 9136, US: Atlantic WEA 7-89136, JP:<br />
Atlantic Pioneer P-2377 (3” CD: 10SW-9)
10 Oldie-Markt 2/07 AC/DC: Spitze in Australien<br />
war T.N.T. stilistisch eindeutig in Richtung<br />
Hardrock gestrickt. Oder wie Angus erzählte:<br />
„George nahm unser schlechtestes Stück und<br />
probierte es auf dem Klavier aus, mit<br />
Arrangements wie bei 10 CC oder sogar<br />
Mantovani. Wenn er fertig war und die Struktur<br />
stimmte, nahmen wir den Song und brachten<br />
unseren Straßenschmutz rein.“<br />
Songs wie der Titeltrack, It’s A Long Way To The<br />
Top (If You Wanna Rock’n’Roll) oder Can I Sit<br />
Next To You Girl waren zwar simpel gestrickt,<br />
aber enorm effektvoll und immer knallhart, so<br />
dass es kein Wunder war, dass die zweite LP in<br />
Australien zu einem Beststeller geriet. Sie ging in<br />
einer Woche 11.000mal über den Ladentisch –<br />
für Australien eine gewaltige Zahl. Und wie es in<br />
einem solchen Fall geht: Die erste LP wurde<br />
gleicht mit nach oben gespült, so dass die beiden<br />
Platten gemeinsam an der Spitze der LP-Charts<br />
des fünften Kontinents standen. Damit war der<br />
erste Schritt in Richtung Erfolg getan, aber für<br />
D-Single: Atlantic WEA 78.9774-7<br />
den internationalen Durchbruch brauchte man<br />
einen potenten Partner und der konnte nicht<br />
Albert Productions heißen. Die Firma, die den<br />
Schritt in die Welt unterstützen wollte hieß<br />
Atlantic Records, das Label also, auf dem sich<br />
Ende der 60er Jahre Led Zeppelin aufgemacht<br />
hatten, den Heavy Metal zu erfinden.<br />
Genau an diese Band fühlten sich die Gewaltigen<br />
von Atlantic denn auch erinnert und so ging es<br />
1976 nach England – auf denselben Weg, den<br />
auch Harry Vanda und George Young mit den<br />
Easybeats beschritten hatten. Um das Projekt<br />
nicht durch eine Studiozeit zu unterbrechen,<br />
spielte man im Januar schon das nächste Opus in<br />
Sydney ein, Dirty Deeds Done Dirt Cheap hieß<br />
es. Am 1. April 1976 zog die ganze Band nach<br />
England um, aber der Start war alles andere als<br />
gut: Die Tour im Vorprogramm von Back Street<br />
Crawler fiel aus, weil Paul Kossoff starb. Aber<br />
wie man von unten aufsteigt, wusste man ja.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Maxi-Single: Heatseeker // Go Zone / Snake Eye<br />
D: Atlantic WEA 786617-0 (3”-CD: 786617-2), UK: Atlantic WEA A 9136 T (3”-CD: A<br />
9136 CD, Foldout-Cover: A 9136 TW, Picture Disc: A 9136 TP), AU: Albert Productions<br />
EMI ED-325<br />
Album: Blow Up Your Video<br />
D: Atlantic WEA 781 828-1, UK: Atlantic WEA WX 144, US: Atlantic WEA 7 81828-1, JP:<br />
Atlantic Pioneer P-13634, AU: Albert Productions APLP 431072, PE: Atlantic WEA<br />
0818281 3, UR: Atlantic WEA 10027-1 (Spanish Titles), YV: Atlantic WEA 80718, (Diff.<br />
Cover: 25003), RI 1989 CZ: Supraphon 11 0577-1311, 1990 AU: Albert Productions Sony<br />
Music 465252 1. CD: D/UK: Atlantic WEA 781 828-2, US: Atlantic WEA 7 81828-2, RI<br />
1990 AU: Albert Productions 465252 2, 1995 AU: Albert Productions EMI 477094 2<br />
A: Heatseeker / That’s The Way I Wanna Rock’n’Roll / Meanstreak / Go Zone / Kissin’<br />
Dynamite<br />
B: Nick Of Time / Some Sin For Nuthin’ / Ruff Stuff / Two’s Up / This Means War<br />
Promo-Single: That’s The Way I Wanna Rock’n’Roll / Same<br />
US: Atlantic WEA 7-89098 (Promo-Maxi: PE 2283), SP: Atlantic WEA 934<br />
Single: That’s The Way I Wanna Rock’n’Roll / Kissin’ Dynamite<br />
D: Atlantic WEA 789 098-7, UK: Atlantic WEA A 9098, US: Atlantic WEA 7-89098, AU:<br />
Albert Productions EMI AP-2069<br />
Maxi-Single: That’s The Way I Wanna Rock’n’Roll // Kissin’ Dynamite / Borrowed Time<br />
D: Atlantic WEA 785 586-0, UK: Atlantic WEA A 9098 T (Foldout-Cover: A 9098 TW,<br />
Picture Disc: A 9098 TP), AU: Albert Productions EMI ED-340<br />
3” CD-Single: That’s The Way I Wanna Rock’n’Roll / Kissin’ Dynamite<br />
JP: Atlantic Pioneer 10SW-49<br />
CD-EP: That’s The Way I Wanna Rock’n’Roll / Kissin’ Dynamite / Live: Shoot To Thrill /<br />
Whole Lotta Rosie<br />
D: Atlantic WEA 786 586-3 (3”), UK: Atlantic WEA A 9098 CD (3”), AU: Albert<br />
Productions EMI<br />
Promo-Maxi: Meanstreak / Same<br />
US: Atlantic WEA PR 2417<br />
1990<br />
Promo-12”-EP: Thunderstruck / Fire Your Guns // Moneytalks / Mistress For Christmas<br />
UK: ATCO WEA SAM 893 (Red Wax)<br />
CD-Promosingle: Thunderstruck<br />
US: ATCO WEA PRCD 3522-2<br />
Single: Thunderstruck / Fire Your Guns<br />
UK: ATCO WEA B 8907 (10”-Picture Disc: B 8907 P), AU: Albert Productions Sony<br />
Music 656319 7 (CD-Single: 656319 2)<br />
12”-EP: Thunderstruck / Fire Your Guns // D.T. / Chase The Ace<br />
D: ATCO WEA 7567-96427-0 (CD-EP: 7567-96427-2), UK: ATCO WEA B 8907 T<br />
(Postercover, Also Available As Testpressing On Various Multicoloured Wax, CD-EP: B<br />
8907 CD)<br />
3”-CD Single: Thunderstruck / Fire Your Guns<br />
JP: ATCO Pioneer AMDY-5031<br />
Promo-CD: The Razor’s Edge<br />
D/UK: ATCO WEA AC/DC-1<br />
Tracks: Interview With AC/DC<br />
Album: The Razor’s Edge<br />
D: ATCO WEA 7567-91413-1 (Picture Disc: 9567-91413-8), UK: ATCO WEA WX 364<br />
(Picture Disc: WX 364 P), US: ATCO WEA 7 91413-1, AR/GU: ATCO WEA 91413<br />
(Soanish Titles), AU: Albert Productions Sony Music 467462 1, BO: ATCO WEA WL 1141,<br />
TW: ATCO UFO 19413-1, UR: ATCO WEA 1-91413 (Also As Promo), YV: ATCO WEA<br />
25038. CD: D/UK: ATCO WEA 7567-91413-2, US: ATCO WEA 7 91413-2, AU: Albert<br />
Productions Sony Music 467462-2, 1995 AU: Albert Productions EMI 477095-2<br />
A: Thunderstruck / Fire Your Guns / Moneytalks / The Razors Edge / Mistress For<br />
Christmas / Rock Your Heart Out<br />
B: Are You Ready / Got You By The Balls / Shot Of Love / Let’s Make It / Goodbye &<br />
Good Riddance To Bad Luck / If You Dare
Gary Moore: Der Schritt aus dem Schatten Oldie-Markt 2/07 11<br />
Von L.A. nach London<br />
Nach Thin Lizzy blieb Gary Moore erst einmal in Los Angeles,<br />
bevor er nach London zurückkehrte, wo seine Solokarriere<br />
langsam an Fahrt gewann.<br />
Die Gary Moore Band 1981 (v.l.): Ian Paice, Craig Gruber, Gary Moore, vorne: Neil Carter
12 Oldie-Markt 2/07 Gary Moore: Der Schritt aus dem Schatten<br />
Solisten besitzen in der Rockmusik einen Vorteil:<br />
Sie können jederzeit bei einer anderen Band<br />
einsteigen. Diese Tatsache nützte Gary Moore<br />
1982, als er in Los Angeles das nur ansatzweise<br />
zufriedend stellende G-Force Intermezzo, dass er<br />
mit den amerikanischen Musikern Willie Dee<br />
(Bass, Keyboards, Gesang), Tony Newton<br />
(Gesang) und Mark Nauseef (Schlagzeug) auf die<br />
Beine gestellt hatte, beendete, weil sein<br />
Wunschpartner Glen Hughes nicht bereit<br />
gewesen war, mit ihm zu touren. Die beiden<br />
ersteren kamen von der Gruppe um Joachim<br />
Kühn, Nauseef dagegen hatte Moore bei seinem<br />
Thin Lizzy-Engagement kennen gelernt, als er für<br />
Brian Downey einsprang.<br />
Aufgrund des mangelhaften Erfolgs von G-Force<br />
konnte es sich Moore nicht leisten, die Gruppe<br />
länger zu unterhalten und so ging er gerne auf ein<br />
Angebot von Greg Lake, bei ihm einzusteigen,<br />
ein, zumal Geld für den Bassisten und Sänger<br />
kein Problem war. Mit dem Bassisten Tristram<br />
Margetts, Schlagzeuger Ted McKenna (Rory<br />
Gallagher) und Keyboarder Tommy Eyre<br />
(zahllose Sessions, Mark-Almond) war das eine<br />
UK-LP: CBS 64411<br />
hochkarätig besetzte Truppe, die für 2 Alben<br />
zusammen blieb, ehe Lake selbst aus finanziellen<br />
Gründen die Reißleine ziehen musste: Die US-<br />
Tour nach der zweiten LP 1982 fiel so schwach<br />
aus, dass er Verluste schrieb und das konnte sich<br />
selbst ein Rock-Millionär wie Lake nicht leisten.<br />
Für Moore war das die Chance, seine<br />
Solokarriere wieder aufzunehmen und diesmal tat<br />
er das von England aus, wo sein altes Label Jet<br />
das Material, das er nach G-Force aufgenommen<br />
hatte, zunächst in den Archiven verschwinden<br />
ließ. Erst als er alleine erfolgreich wurde, kamen<br />
die Tracks auf zwei Alben auf den Markt, zuerst<br />
in Japan, dann auch in Europa und zwar auf den<br />
LPs Dirty Fingers und Live At The Marquee.<br />
Nach den Erfahrungen in Los Angeles suchte<br />
sich Gary diesmal seine neuen Partner sorgfältig<br />
aus und tauchte schließlich mit dem Sänger<br />
Charlie Huhn (vorher in der Band von Don<br />
Airey, dem auch Gary geholfen hatte), Tommy<br />
Eyre, dem Bassisten Neil Murray und Ian Paice<br />
am Schlagzeug auf, wobei die Verpflichtung des<br />
Gary Moore (4)<br />
von Frank Küster<br />
1990<br />
CD-Promosingle: Still Got The Blues (Edit, 4:10)<br />
US: Virgin PRCD 014<br />
Maxi-Single: Still Got The Blues For You (Full Length version) // Left Me With The Blues<br />
/ The Sky Is Crying<br />
D: Virgin Ariola 613 246, UK: Virgin VST 1267<br />
CD-EP: Still Got The Blues (For You) / Left Me With The Blues / Further On Up The<br />
Road / Mean Cruel Woman / The Sky Is Crying<br />
JP: Virgin VJCP-1409<br />
Album: Still Got The Blues<br />
D: Virgin 210 558. CD: D: Virgin Ariola 260 558 , UK: Virgin CDV 2612 (Picture-CD:<br />
PCDV 2612), JP: Virgin Victor VJCP-23162, RI 1991 D/UK: Virgin EMI 786167 2<br />
(Remastered, Picture-CD: 786167 0), US: Virgin Capitol V21S 86167-2 (Both + Stumble /<br />
Left Me With The Blues / Further On Up The Road / Mean Cruel Woman / Sky Is Crying)<br />
A: Moving On / Oh Pretty Woman / Walking By Myself / Still Got The Blues / Texas Strut<br />
B: Too Tired / King Of The Blues / As The Years Go Passing By / Midnight Blues / That<br />
Kind Of Woman / All Your Love / Stop Messin' Around<br />
CD: Castle Masters Collection<br />
D: Castle CMC 3001<br />
Tracks: Parisienne Walkways (Live) / Really Gonna Rock Tonight / Nuclear Attack / You<br />
Kissed Me Sweetly / She's Got You / Dirty Fingers / White Knuckles / Rockin' & Rollin' /<br />
Hot Gossip / Hiroshima / Dancin' / You / Run To Your Mama (Live) / Lonely Nights /<br />
Kidnapped / Bad News / Don't Let Me Be Misunderstood / Because Of Your Love<br />
CD: Greatest Hits<br />
EEC: Green Line CDGLP 451<br />
Tracks: She's Got You / Dirty Fingers / Bad News / Hot Gossip / I Look At You / The<br />
Woman's In Love / Nuclear Attack / Parisienne Walkways (Live) / Dancin' / Kidnapped /<br />
Don't Let Me Be Misunderstood / You Kissed Me Sweetly / You / Back On The Streets<br />
(Live) / White Knuckles / Rockin' & Rollin' / Run To Your Mama (Live)<br />
Video: An Evening Of The Blues (Live)<br />
UK: Virgin Music Video VVD 872<br />
Tracks: Oh Pretty Woman / Walking By Myself / All Your Love / Still Got The Blues / Too<br />
Tired / Further On Up The Road / Texas Strut / Moving On / Midnight Blues / King Of The<br />
Blues / Stormy Monday / Caldonia<br />
1991<br />
3 CD: Gary Moore - Collectors' Edition<br />
F: Ten Virgin TPAK 18<br />
Run For Cover / Wild Frontier / After The War<br />
CD: Night Riding<br />
UK: Knight KNCD 10014<br />
Tracks: Parisienne Walkways (Live) / White Knuckles / Rockin' & Rollin' / Really Gonna<br />
Rock Tonight / Don't Let Me Be Misunderstood / Back On The Streets (Live) / She's Got<br />
You / Spirit / Hot Gossip / You Kissed Me Sweetly / Hiroshima / Rest In Peace / Run To<br />
Your Mama<br />
CD: Spotlight<br />
SW: Sonet SPCD-46<br />
Tracks: You / You Kissed Me Sweetly / Hot Gossip / Because Of Your Love / Dancin' /<br />
White Knuckles / Rockin' & Rollin' / Hiroshima / Don't Let Me Be Misunderstood / Run To<br />
Your Mama / Nuclear Attack / Lonely Nights / Rest In Peace / Back On The Streets (Live) /<br />
Parisienne Walkways (Live)<br />
CD: The Early Years<br />
US: WTG Records NK 48779<br />
Tracks: Out In The Fields / Military Man / Empty Rooms / Shapes Of Things / Rockin'
Gary Moore: Der Schritt aus dem Schatten Oldie-Markt 2/07 13<br />
legendären Deep Purple-Drummers schon dank<br />
der Publicity das Geld wert war, das er kostete,<br />
zumal er, nachdem er zunächst nur für die Arbeit<br />
am Album Corridor Of Power eingestiegen war,<br />
danach in der Band blieb. Charlie Huhn blieb<br />
dafür nur kurz, verschwand während der Arbeit<br />
an der LP von der Bildfläche und blieb der<br />
Nachwelt nur dank der EP Live At The Marquee<br />
erhalten, die mit der Erstauflage des Longplayers<br />
verschenkt wurde, auf dem übrigens Jack Bruce<br />
ein kurzes Stelldichein gab.<br />
Zunächst war der Plan nur, ein Studio-Album<br />
aufzunehmen und sich dann wieder anderen<br />
Dingen zuzuwenden, aber in Japan ging die Post<br />
derart ab, dass eine Tour unbedingt erforderlich<br />
wurde, frei nach dem Motto: Geld sieht man in<br />
Japan nur, wenn man vor Ort ist. So machten sich<br />
Moore, Paice und Murray zusammen mit Sänger<br />
John Sloman (später bei Uriah Heep) und dem<br />
alten Partner von Moore aus Colosseum II-<br />
Zeiten, Don Airey, an den Keyboards auf nach<br />
Asien, wo sie bei ihrem Konzert in Tokio sogar<br />
eine Liveplatte einspielten, die aber nur in Japan<br />
D-LP: Bronze Ariola 25543 XOT<br />
auf den Markt kam. Nach diesen Erfahrungen zog<br />
es Gary vor, in der Zukunft ohne Sänger zu<br />
arbeiten: „Jeder Sänger, mit dem ich gearbeitet<br />
habe, hat mich genervt. Ich hasse es, wie<br />
bestimmte Leute posieren und auf ihren<br />
Zehenspitzen stehen. Ich überlegte mir, dass ich<br />
meine Kompositionen besser als jeder andere<br />
interpretieren konnte. Es ist, als ob die Leute<br />
fragen würden: Warum bist du der Sänger? Weil<br />
es da keinen anderen gibt, genau wie bei den<br />
Songs.“<br />
Nach der Japan-Tour holte sich Moore deswegen<br />
für den längerfristig nicht verfügbaren Don Airey<br />
Neil Carter (vorher bei UFO) und begann damit,<br />
ernsthaft an seiner Solo-Laufbahn zu arbeiten,<br />
und das bedeutete vor allem, zu touren. Zuerst in<br />
Europa, wo Corridors Of Power immerhin in<br />
England auf Rang 30 der LP-Charts geklettert<br />
war und dann in den USA im Vorprogramm der<br />
neuen Heavy Metal-Stars Def Leppard. Das<br />
schweißte die Band zusammen und danach ging<br />
es direkt ins Studio, um den Auftrieb und die Ein-<br />
Every Night / Murder In The Skies / Victims Of The Future / Wishing Well / All Messed<br />
Up / End Of The World<br />
1992<br />
Single: Cold Day In Hell / All Time Low<br />
D: Virgin Ariola 115 061, UK: Virgin VS 1393<br />
CD-EP: Cold Day In Hell / All Time Low / Stormy Monday (Live) / Woke Up This<br />
Morning<br />
UK: Virgin VSCDT 1393<br />
CD-EP: Story Of The Blues / Movin' Down The Road / Midnight Blues (Live) / Story Of<br />
The Blues (Dry Mix)<br />
UK: Virgin VSCDG 1412 (Digipak)<br />
CD-EP: Since I Met You Baby / Don't Start Me Talking / Once In A Blue Mood<br />
(Instrumental) / The Hurt Inside<br />
UK: Virgin VSCDT 1423<br />
CD-Promosingle: Separate Ways<br />
D: Virgin Ariola 665 534<br />
Promo-CD-EP: Separate Ways / Live: Texas Strut / Midnight Blues / Oh Pretty Woman /<br />
The Stumble / Moving On<br />
JP: Virgin Victor VJCP-20004<br />
CD-Maxi: Separate Ways / You Don't Love Me (Live) / The Stumble (Live)<br />
UK: Virgin VSCDT 1437<br />
Promo-CD: Gary Moore<br />
UK: Virgin PCDJ 1<br />
Tracks: Still Got The Blues (For You) / Oh Pretty Woman / Too Tired / Cold Day In Hell /<br />
Story Of The Blues / Since I Met You Baby / The Blues Is Alright<br />
CD-EP: Story Of The Blues / Movin' Down The Road / King Of The Blues (Live) / Story<br />
Of The Blues (Long Version) / Stormy Monday (Live)<br />
JP: Virgin Victor VJCP-14046<br />
Album: After Hours<br />
D: Virgin Ariola 212 558. CD: D: Virgin Ariola 262 558, UK: Virgin CDV 2684 (Promo:<br />
GMCDJ 1), JP: Virgin Victor VJCP-28097, RI 1993 D/UK: Virgin EMI 786269 2, US:<br />
Virgin Capitol V21S-86269-2<br />
Tracks: Cold Day In Hell / Don't You Lie To Me (I Get Evil) / Story Of The Blues / Since I<br />
Met You Baby / Separate Ways / Only Fool In Town / Key To Love / Jumping At Shadows<br />
/ Blues Is Alright / Hurt Inside / Nothing's The Same<br />
CD: Back On The Streets<br />
D: Ariola Express 291 006<br />
Tracks: Parisienne Walkways (Live) / Don't Let Me Be Misunderstood / Because Of Your<br />
Love / White Knuckles / Rockin' & Rollin' / Hiroshima / Dallas Warhead (Live) / Run To<br />
Your Mama (Live) / Dancin' / Rest In Peace / The Woman's In Love / Back On The Streets<br />
(Live)<br />
CD: Blues And Moore<br />
D: Edel EDL 2625-2<br />
Tracks: Go, I'm Never Gonna Let You Go / Lonesome Still / Grinding Stone / Boogie My<br />
Way Back Home / Colosseum II: Lament / Wardance / Gary Moore: Back On The Streets /<br />
Parisienne Walkways / Spanish Guitar / White Knuckles / Rockin' & Rollin' / Hiroshima /<br />
Run To Your Mama / Don't Let Me Be Misunderstood / Bad News / Parisienne Walkways<br />
(Live)<br />
CD: Spanish Guitar - Best<br />
JP:MCA Victor MVCM-311<br />
Tracks: Back On The Streets / Fanatical Fascists / Don't Believe A Word / Spanish Guitar<br />
(Philip Lynott Vocal) / Parisienne Walkways / Put It This Way / Desperado / Castles /<br />
Fighting Talk / The Scorch / Spanish Guitar (Gary Moore Vocal) / Spanish Guitar<br />
(Instrumental)<br />
1993<br />
Promo-12”: Parisienne Walkways (Fade) / (Edit)<br />
F: Virgin SA 8039<br />
CD-Promosingle: Parisienne Walkways (Live, Edit) / (Live, Fade)<br />
UK: Virgin VSCDJ 1456
14 Oldie-Markt 2/07 Gary Moore: Der Schritt aus dem Schatten<br />
gespieltheit in die Produktion von Victim Of The<br />
Future mitzunehmen, das von dem mit Kansas<br />
erfolgreichen Produzenten Jeff Glixman betreut<br />
wurde – ein Versuch, einen Sound für den US-<br />
Markt herzustellen. „Das Album ist wesentlich<br />
heavier ausgefallen, sogar heavier als ich es<br />
vorher annahm. Ich habe mir fünf oder sechs<br />
Titel noch einmal angehört und ich war<br />
überrascht. Das ist gut, weil wir mit Corridors Of<br />
Power ein bisschen in die AOR-Falle gegangen<br />
sind.“<br />
Das hing laut Moore eng mit der neuen<br />
Besetzung zusammen, denn „Neil Carter ist nicht<br />
so virtuos wie Don Airey, aber er attackiert die<br />
Tasten wie ein Gitarrist und deswegen ist das<br />
Ganze weniger verspielt und mehr auf die Gitarre<br />
konzentriert.“ Das hatte zumindest in der Heimat<br />
den erhofften Erfolg: Diesmal kratzte er mit dem<br />
12. Platz sogar die Top 10 der LP-Charts an,<br />
während die Single Empty Rooms nicht in diesen<br />
Höhen auftauchte. Sieht man sich den Erfolg in<br />
den USA an, war die Verpflichtung von Glixman<br />
ein Schlag ins Wasser, denn dort rangierte man<br />
UK-LP: Jet CBS JETLP 241<br />
nur unter ferner liefen. Natürlich schloss sich eine<br />
Welt-Tour an, allerdings erneut mit einer neuen<br />
Mannschaft. Für Neil Murray, der zu Whitesnake<br />
zurückkehrte, kam Craig Gruber, der zuvor<br />
sowohl bei Rainbow als auch bei Black Sabbath<br />
mitgewirkt hatte und für Paice, der es vorzog, bei<br />
der Reunion von Deep Purple einzusteigen,<br />
besetzte Bobby Chouinard den Schlagzeuger-<br />
Stuhl, den er bereits bei Teilen der Sessions für<br />
Victims Of The Future eingenommen hatte.<br />
So lautete das Fazit von Moore bis dahin: „Ich<br />
habe keine anderen Beschwerden über meine<br />
Solo-Karriere bislang außer, dass ich letzte Nacht<br />
zuviel getrunken habe. Nein, die Dinge, die ich<br />
bislang gemacht habe, erwiesen sich als richtig<br />
und jetzt mache ich exakt das, was ich tun will.<br />
Wenn man weiß, was man machen will und das<br />
Ganze kontrolliert, kann man nur sich selbst für<br />
das verantwortlich machen, was geschieht.“ Das<br />
sollte sich positiv auswirken.<br />
Fortsetzung folgt<br />
CD: Blues Alive (Live)<br />
D: Virgin EMI 787798 2, UK: Virgin CDV 2716, US: Virgin Capitol V 21Z-87798, JP:<br />
Virgin Victor VJCP-28164 (+ 3” CD: Stop Messin’ Around / You Don’t Love Me / Since I<br />
Met You). 2 LP: UK: Virgin V 2716<br />
Tracks: Cold Day In Hell / Walking By Myself / Story Of The Blues / Oh Pretty Woman /<br />
Separate Ways / Too Tired / Still Got The Blues / Since I Met You Baby / Sky Is Crying /<br />
Further On Up The Road / King Of The Blues / Parisienne Walkways / Jumping At<br />
Shadows<br />
CD: A Portrait Of Gary Moore<br />
D: Castle CHC 7082<br />
Tracks: Run To Your Mama / Nuclear Attack / Parisienne Walkways (Live) / She's Got You<br />
/ Hiroshima / Don't Let Me Be Misunderstood / Dirty Fingers / White Knuckles / Rockin' &<br />
Rollin' / You / Really Gonna Rock Tonight / Dancin' / You Kissed Me Sweetly / Hot Gossip<br />
/ Lonely Nights / Because Of Your Love / Kidnapped / The Woman's In Love / Bad News<br />
CD: A Retrospective<br />
D: MCA MCD 30461<br />
Tracks: Back On The Streets / Fanatical Fascists / Don't Believe A Word / Spanish Guitar<br />
(Vocals: Philip Lynott) / Parisienne Walkways / Put It This Way / Desperado / Castles /<br />
Fighting Talk / The Scorch / Spanish Guitar (Vocals: Gary Moore) / Spanish Guitar<br />
(Instrumental)<br />
1994<br />
Promo-12”: One Day / Parisienne Walkways / Falling In Love With You<br />
F: Virgin SA 8075<br />
CD-Promosingle: One Day<br />
UK: Virgin GMCDJ 94<br />
CD: Ballads & Blues 1982 - 1994<br />
D: Virgin EMI 8 40054 2 UK: Virgin CDV 2768, US: Capitol Virgin V21S-840054. LP:<br />
UK: Virgin V 2768. Laser Disc: 1995 US: Pioneer Artists PA-95-550<br />
Tracks: Always Gonna Love You / Still Got The Blues / Empty Rooms / Parisienne<br />
Walkways / One Day / Separate Ways / Story Of The Blues / Crying In The Shadows /<br />
With Love (Remember) / Midnight Blues / Falling In Love With You / Jumpin' At<br />
Shadows / Blues For Narada / Johnny Boy<br />
CD: Walkways<br />
D: Spectrum 550 738-2<br />
Tracks: Don't Let Me Be Misunderstood / Hot Gossip / Really Gonna Rock Tonight / Back<br />
On The Streets / Dallas Warhead / Parisienne Walkways / Nuclear Attack / Run To Your<br />
Mama / Woman's In Love / Kidnapped / Dirty Fingers / Dancin' / White Knuckles/Rockin'<br />
And Rollin' / Hiroshima<br />
CD: Gary Moore<br />
D: Castle SPC 9522-2 (Limited Edition Of 5000, + German Phonecard Value 6 DM)<br />
Tracks: Hiroshima / Nuclear Attack / Run To Your Mama / Don't Let Me Be Misunderstood<br />
/ Dirty Fingers / You / Really Gonna Rock Tonight / Kidnapped / The Woman's In Love /<br />
Bad News / Because Of Your Love / Dancin' / Lonely Nights / Back On The Streets (Live) /<br />
Dallas Warhead (Live) / Parisienne Walkways (Live)<br />
CD: Hits And More<br />
D: Prima Musik PMM 0563-2<br />
Tracks: Back On The Streets (Live) / Hiroshima / Rest In Peace / Really Gonna Rock<br />
Tonight / She's Got You / Because Of Your Love / Dirty Fingers / White Knuckles / Rockin'<br />
& Rollin' / Lonely Nights / Run To Your Mama / Dallas Warhead (Live) / You Kissed Me<br />
Sweetly / Hot Gossip / Kidnapped<br />
1995<br />
CD: Blues For Greeny<br />
D: Virgin EMI 8 40507 2, UK: Virgin CDV 2784, US: Capitol Virgin V21S-840507, RI<br />
2003 D: Virgin EMI 7243 583670 2, UK: Virgin MOORECD 10 (Both Remastered), NL:<br />
Virgin EMI 7243 581733 2 (2 CD: After Hours/Blues For Greeny) . LP: UK: Virgin V 2784<br />
Tracks: If You Be My Baby / Long Grey Mare / Merry Go Round / I Loved Another<br />
Woman / I Need Your Love So Bad / Same Way / Supernatural / Drifting / Showbiz Blues /<br />
Love That Burns / Looking For Somebody
Magma: Neue Mannschaft, neuer Beginn Oldie-Markt 2/07 15<br />
Zurück zu den Anfängen<br />
Wie für viele andere alte Gruppen bedeutete das neue<br />
Jahrtausend auch für Magma einen Neu-Beginn: Nicht nur<br />
Konzerte, sondern auch neue Platten kamen auf den Markt.<br />
Sein Bass definierte den klassischen Magma-Sound: Bernard Paganotti
16 Oldie-Markt 2/07 Magma: Neue Mannschaft, neuer Beginn<br />
Im Englischen gibt es ein Sprichwort, das<br />
bedeutet: Gute Dinge kommen zu dem, der<br />
wartet. Auf Magma bezogen heißt das, dass es<br />
gegen Ende des letzten Jahrtausends durch die<br />
Einrichtung des eigenen Seventh-Labels und die<br />
Präsenz im Internet nach langen Jahren des<br />
Desinteresses wieder soviel Publicity für die<br />
Band gab wie seit den 70er Jahren nicht mehr,<br />
was sie ab 1998 durch die eigene Homepage auch<br />
ausgezeichnet steuern konnte.<br />
„Wir denken, das Internet ist ein großartiges<br />
Medium für uns. Am Anfang mussten wir mit all<br />
den verschiedenen Plattenfirmen unterhandeln,<br />
um unsere Mastertapes zurück zu bekommen,<br />
damit wir unseren Katalog selbst vermarkten<br />
konnten.“ Gleichzeitig versuchten Stella und<br />
Christian Vander Unterstützung vom<br />
französischen Staat zu erhalten – natürlich mit<br />
dem zu erwartenden Ergebnis: „Wir verdanken es<br />
kleinen Firmen, dass wir immer noch existieren –<br />
gewiss nicht dem französischen Staat. Wir haben<br />
zwei Jahre an unserem ultimativen Ziel gearbeitet<br />
- ein Konzert von Magma mit einem Sinfonie-<br />
Orchester. Wir hatten alles organisiert, sogar<br />
F-LP: Barclay 80.528<br />
einen Dirigenten für das Orchester. Wir baten um<br />
ein gewisses Budget, um das zu realisieren, aber<br />
wir bekamen nicht einmal eine Antwort!<br />
Deswegen müssen wir diesen Plan wohl für eine<br />
gewisse Zeit zurückstellen.“ So war das Erste,<br />
was man von Magma 2000 hörte, das Konzert<br />
zum 30-jährigen Bestehen der Gruppe, das aber<br />
nicht ein stinknormaler Auftritt war, sondern es<br />
wurde erstmals die Trilogie Theus Hamtaak,<br />
Wurdah Itah und Mekanik Destruktiw<br />
Kommandöh vorgeführt.<br />
Da dieser Gig auch danach auf einer Live-3-CD<br />
Box erschien, bekam man damit einen guten<br />
Eindruck von dem Klang, den Magma 2000<br />
verkörperte und der dem sehr ähnlich war, wie<br />
man sich am Anfang anhörte. Dieses Jubiläum<br />
markierte den Neustart der Band auf einer zwar<br />
nicht ständigen, so doch einer konstanten Basis.<br />
Von da an kann man wieder von der Band<br />
Magma sprechen und das führte 2001 bereits zu<br />
Auftritten in Deutschland, zum einen auf dem<br />
damals schon berühmten Burg Herzberg-Festival<br />
und zum zweiten auf dem Würzburger Artrock-<br />
Festival einen Tag später, am 22. Juli 2001 in<br />
Magma (9)<br />
von Frank Küster<br />
Die Soloplatten (8)<br />
Jannick Top (2)<br />
With The Peppers<br />
1975<br />
Single: Doctor Music / Velvet Moon<br />
F: Sirocco 48015<br />
With Nyl<br />
1976<br />
Album: Nyl<br />
F: Urus Records 000.013<br />
A: Abery / Nyarlathotep / Shatt / (Exept) Dromadaire Bleu / Ibha<br />
B: Nyl / Ailes d'Or / Blue Eyes (Revox Tape) / Dervishes<br />
with Imago<br />
1976<br />
Album: Folle Avoine<br />
F: L'Escargot ESC 329<br />
A: Geronimo / Marous / L’Autobus / Le Serpat / LÄEscalier<br />
B: Suzy / Le Commissariat / La Mosquee / Milai / Turnin’ Back<br />
with Utopic Sporadic Orchestra<br />
2001<br />
CD: Nancy 75 (& Christian Vander)<br />
F: Utopic Records Musea 6246<br />
Tracks: De Futura (16 Okt. 75 Nancy - Rehearsal) / (17 Okt. 75 Nancy - Live) / KMX E<br />
XII Opus 3 (6 Feb. 74 - Bremen) / La Musique des Spheres Part 2 (31 Okt. 76 - Paris) /<br />
KMX E XII opus 3 (Holland 74)<br />
Solo<br />
2001<br />
CD: Soleil d'Ork<br />
F: Utopic Records<br />
Tracks: Epithecantropus Erectus / Viva Utopia / La Musique des Spheres / Mekanik<br />
Machine / Soleil D'Ork / De Futura / Glas<br />
Christian Vander<br />
1973<br />
Album: Fiesta In Drums<br />
F: Palm 003<br />
A: Fiesta In Drums / Suite Exotique (4 Parts)
Magma: Neue Mannschaft, neuer Beginn Oldie-Markt 2/07 17<br />
einem kleinen Club. In beiden Fällen war das<br />
Programm im Prinzip dasselbe wie bei dem Gig<br />
zum 30. Geburtstag der Band, nur die Zugabe –<br />
die Kobaia Melody – wich davon ab, was bei der<br />
festgelegten Struktur der Musik der Gruppe von<br />
Anfang an keine große Überraschung sein<br />
konnte, denn für Spontaneität war da kein Platz<br />
gewesen. Bezeichnend dafür ist eine Anekdote<br />
vom Auftritt in Würzburg: Mitten in Wurdah Itah<br />
musste die Band abbrechen, weil die Keyboards<br />
das Zeitliche gesegnet hatten. Man machte eine<br />
10-minütige Pause, um die Fender Rhodes zu<br />
reparieren und setzte die Show exakt an dem<br />
Punkt fort, an dem man sie unterbrochen hatte.<br />
Doch sollte die Reaktion der meist jungen Fans<br />
ein Indiz für den neuen Ruf der Band sein, so<br />
konnte man nur optimistisch in die Zukunft<br />
blicken. Viele dieser jüngeren Anhänger kannten<br />
nur die Platten und hatten nie einen Gig der Band<br />
gesehen. Dennoch waren sie absolut begeistert,<br />
weil nach wie vor die tragenden Elemente der<br />
Musik der Formation vorhanden waren: Zunächst<br />
F-LP: Ballon Noir BAL 13002<br />
die Dynamik von Vander und sein<br />
unnachahmliches Schlagzeugspiel. Zum zweiten<br />
die unglaubliche Wucht der Musik und zum<br />
dritten der verwegene Stilmix, der bereits zu<br />
Anfang dieser Geschichte thematisiert wurde.<br />
Das alles war 2001 genauso präsent wie 1969 und<br />
das zeigte überdies den zeitlosen Charakter der<br />
Musik. Christian Vander: „Obwohl die Musik<br />
von Magma sehr schwierig ist, verläuft sie doch<br />
in bestimmten Mustern. Für mich ist die Musik<br />
entscheidend, die ich in mir höre. Ein Freund aus<br />
Amerika nannte unsere Musik einmal moderne<br />
klassische Musik. Letztlich sollte jeder Musiker<br />
seinen eigenen Stil haben, damit man ihn nicht<br />
mehr in eine bestimmte Kategorie einfügen<br />
muss.“<br />
Das war ebenso utopisch wie tragisch, denn diese<br />
für Magma nur sehr schwierige Kategorisierung<br />
ihrer Musik führte dazu, dass sie sogar in<br />
Frankreich ins Niemandsland des Rundfunks lief,<br />
weil man diesen Klang eben nicht in eine der ach<br />
so beliebten Programmarten einpassen konnte,<br />
was schon für die erste Ausgabe der Band den<br />
B: Suite Exotique<br />
Album: Christian Vander - Jeff Saeffer - Jef Catoire - Jef Gilson<br />
F: Palm 006<br />
A: Colchique dans les Prés / Joie / Tromba (first part)<br />
B: Tromba (second part)<br />
1974<br />
Album: Tristan et Iseult<br />
F: Barclay 80.528, RI 1978 F: Egg 90.171<br />
A: Mala Wèlekaahm / Bradïa Da Zimehn Iëgah / Maneh Fur Da Zëss / Fur Di Mel Kobaïa /<br />
Blüm Tendiwa / Wohldünt Më M Dëwelëss<br />
B: Waïnsaht !!! / Wlasïk Steuhn Kobaïa / Sëhnntëht Dros Wurdah Süms / C'est La Vie Qui<br />
Les A Menès La! / Ëk Sün Da Zëss? / De "Zeuhl" Undazïr<br />
1988<br />
Album: To Love<br />
F: 7th A III. CD: 1988 F: 7th A III<br />
A: Salut / Love Is / Sands<br />
B: To Love / River / You Glory The One / XMC<br />
1990<br />
CD: Jour Apres Jour (Christian Vander Trio)<br />
F: 7th A IV<br />
Tracks: Day After Day / Dear Mac / Chim Chim Cheree / Like Sonny<br />
1993<br />
CD: Offering: A Fiieh<br />
F: 7th A-IX<br />
Tracks: Hymne Kobaien / Cosmos / A Fiieh / La Marche Celeste / Magnifi / Purificatem<br />
(Accord des Instruments) / Purificatem<br />
CD: Christian Vander Trio - 65!<br />
F: 7th A-X<br />
Tracks: 65! (June 11th) / Brazilia / The Coaster / Giant Steps / Lonnie's Lament / Tensions /<br />
Skunckadelic's / Doktor Pitt / 65! (June 15 th ; Recorded Live To 2-track, June 10th - 15th<br />
1993)<br />
CD: Vander - Top - Blasquiz - Garber: Sons Document 1973<br />
F: AKT II (Recorded 1973; This Is A Purely Improvised Recording, Recorded At The<br />
Manor In 1973 The Night Before MDK Was Recorded)<br />
Track: Neneh<br />
CD: Les Voyages de Christophe Colomb<br />
F: AKT III (Recorded Live In 1992)<br />
Tracks: La Ville De Palos / Voyages En La Mer Oceane / L'Utopie / L'Orage Mystique<br />
1995<br />
CD: A Tous les Enfants...<br />
F:7th A-XIV<br />
Tracks : Coucou / Au Premier Coup Entendez-Vous! / Hymne Aux Enfants - Zoland / Au<br />
Deuxieme Coup Appretez Vous! / Regarde / J'ai Du Bon Tabac / Les Oies Sauvages / Mr.<br />
Vent / Au Troisieme Coup Amenez-Vous! / Le Ballet Des Sorcieres / Il Est Sept Heures<br />
Reveillez Vous! / Ronde De Nuit / Aujourd'hui C'est Fete / Il Est Noel / Chanson Pour<br />
Pâques / Chanson Des Oeufs / La Memoire de L'eau / A la Claire Fontaine / Le Marchand<br />
de Sable / Dodo L'enfant Do<br />
1999<br />
CD: Au Sunset (Christian Vander Quartet)<br />
F: 7th A XXVIII<br />
Tracks : Brazilia / Transition / Impressions / Naima / 65!<br />
2000<br />
Doppel-CD: Korusz - A la Recherche du Chorus supreme<br />
F: Chant du Monde (Versets nocturnes soir du 13 mars 2000 Studio Uniweria Zekt)
18 Oldie-Markt 2/07 Magma: Neue Mannschaft, neuer Beginn<br />
Tod in den USA bedeutet hatte, wo das Radio nur<br />
die Musik spielt, der man einen klar<br />
zuzuordnenden Begriff geben kann. „Entweder<br />
fühlt man automatisch, ob man die Musik mag<br />
oder nicht. Sie haben Recht, wenn sie sagen, dass<br />
keine andere Band auf der Welt wie Magma<br />
klingt. Wenn man sich beispielsweise Bartók zu<br />
Beginn des 20. Jahrhunderts anhörte, hörte man<br />
keine klassische Musik, sondern Jazz. Wie wir<br />
hatte er einen eigenen Klang.<br />
Von dem Augenblick an, wo es Noten seiner<br />
Musik gab, konnten andere in seine Traumwelt<br />
hinein schauen. Aber es gibt immer wieder kleine<br />
Sachen, die die Musik völlig eigenständig<br />
machen. Ich versuchte Magma einzigartig zu<br />
machen, damit alle Gruppen meine Sichtweise<br />
respektierten und keine andere das Feeling<br />
unserer Musik kopieren konnte.“ Dieses<br />
Glaubensbekenntnis fand im neuen Jahrtausend<br />
wieder wesentlich mehr Anhänger und so war es<br />
kein Wunder, dass Magma wieder zu einem<br />
festen Bestandteil der europäischen und<br />
F-LP: Ballon Noir BAL 13014<br />
amerikanischen Konzertszene wurde. Da kam<br />
Vander & Co. zugute, dass die Musik der Truppe<br />
sowohl mit einem großen Orchester als auch mit<br />
einer spartanischeren Besetzung funktionierte.<br />
„Es gibt Leute die denken, wir würden als<br />
kulturelle Botschafter Frankreichs durch die Welt<br />
reisen. Aber das ist natürlich Blödsinn.“<br />
Immerhin dürfte kaum eine Band aus Frankreich<br />
weltweit so bekannt geworden sein wie Magma,<br />
aber spezifische Bestandteile der Musik unserer<br />
Nachbarn im Westen wird man dort kaum finden,<br />
Weiterentwicklung aber leider auch nicht. Es<br />
kommt nicht von ungefähr, dass auch die nächste<br />
Platte der Band letztlich nur eine Fortführung<br />
einer in den 70er Jahre begonnenen Komposition<br />
werden sollte. Das machte auch Sinn, denn die<br />
Jahre, die die Einheit definierten, waren nun<br />
einmal die ersten Jahre, die ihre Abrundung dann<br />
von 1973-75 finden sollte. Davon handelt der<br />
letzte Abschnitt der Magma-Geschichte, der von<br />
der wundersamen Wiederkehr der Formation<br />
erzählt. Fortsetzung folgt<br />
Tracks CD 1: Korusz 1 Bourges le 29 Septembre 1972 / Korusz 2 Soissons le 11 Janvier<br />
1974 / Korusz 3 Douai le 16 Janvier 1974<br />
Tracks CD 2: Korusz 4 Charleroi le 15 Fevrier 1974 / Korusz 5 Londres le 17 Mars 1974 /<br />
Korusz 6 Lille le 18 Avril 1975 / Korusz 7 Lyon le 8 Avril 1975 (extrait) / Versets<br />
nocturnes soir du 13 Mars 2000 Studio Uniweria Zekt<br />
2002<br />
CD: Les Cygnes et Les Corbeaux<br />
F: 7th A XXXIII<br />
Tracks: Des Profondeurs (1-2 Prologue) / Sahïss Siïaaht / Le Vent (3-12 L'Appel) / En<br />
Avancant Vers Le Vent / Le Semeur Vers Le Nord / Le Semeur Vers L'ouest / Le Semeur<br />
Vers Le Sud / Le Ciel de L'Ocean / Les Cygnes et Les Corbeaux Sont Venus / Vent et<br />
Nuées d'Oiseaux / Le Semeur Vers L'est / Le Vent Disparaît / Les Oiseaux Bruns (13-24<br />
Les Oiseaux) / Les Oiseaux En Colere I / Les Oiseaux En Colere II / Les Oiseaux En Colere<br />
III / Les Oiseaux En Colere IV / Les Oiseaux En Colere V / Mon Oiseau Est Parti Pour Un<br />
Dernier Voyage / Les Oiseaux Blancs et L'oiseau Bleu / Vers L'ineluctable / Chant Unique<br />
Pour Appeler L'oiseau I / Chant De La Fatalité / Chant Unique Pour Appeler L'oiseau II /<br />
Repos (25-27 Epilogue) / Chant Posthume / Des Profondeurs<br />
Stella Vander<br />
1993<br />
CD: D'Epreuves d'Amour<br />
F: 7th Rex A VIII<br />
Tracks : Malawelakaahm / J'ai Vu Le Roi / La Nuit Du Chasseur / Ma Seule Enfant / Ronde<br />
De Nuit / Hello / I Have A Love / Anahe / Colors Of The Rainbow / Nature Boy / Innocent<br />
Benoît Widemann<br />
1977<br />
LP: Stress!<br />
F: Ballon Noir BAL 13002. CD: 1992 F: Musea FGBG 4238.AR<br />
A : Balèze / Herbes sol / Stress! / Le Camp du Drap d'Or / Demi-final<br />
B : Quaternaire / Spirale / Fête au Septième Plan - Sacrifice / Final - Partie 1 / Final - Partie<br />
2<br />
1979<br />
Album: Tsunami<br />
F: Ballon Noir BAL 13014. CD: 1992 F: Musea FGBG 4271.AR<br />
A : Des Îles / Cécile / Fifteen For Me!<br />
B : The Proud Mongol / Let's Go, Kids Of The Drum / Tsunami<br />
1984<br />
Album: 3<br />
F: CY Records 733614<br />
A : L'Île du Docteur Z / Six pour trois / Les Nocturnes /<br />
B : Compromis historique / Risque calculé / Douceur céleste / Entre les lignes<br />
Album: Reel 19.36<br />
F: Fléau 7004<br />
A : Part 1<br />
B : Part 2<br />
with Verto 1978
Die Elektra-Box Oldie-Markt 2/07 19<br />
Jac’s Baby<br />
Elektra mauserte sich<br />
von einem Folklabel zur<br />
wichtigsten Rockfirma<br />
der späten 60er.<br />
Die 60er Jahre waren die Zeit im Rock, als<br />
die Imperien aufgebaut wurden, die bis<br />
heute diese Industrie beherrschen. Jac<br />
Holzman, New Yorker aus gutem Haus, fing<br />
schon etwas früher an, genauer 1950, als er<br />
begann, aus seinem Schlafzimmer im noblen<br />
St. John’s College im Staat New York<br />
heraus obskure Platten mit Folklore auf den<br />
Markt zu bringen, weil er seine beiden<br />
Leidenschaften, Tontechnik und Musik,<br />
unter einen Hut bringen wollte. Mit einem<br />
Startkapital von 600 Dollar brachte er bis<br />
1955 30 Alben auf den Markt, bis es ihm<br />
gelang, Theodor Bikel und Josh White unter<br />
Vertrag zu nehmen, die in der Folkszene<br />
einen guten Namen hatten und erstmals den<br />
Namen der Firma etwas bekannter machten.<br />
Auf Folk stützte sich Holzman vor allem<br />
deswegen, weil die Produktionskosten für<br />
die Platten denkbar gering waren. Mit dem<br />
Folkboom stieg auch der Umsatz von<br />
Elektra, und ab 1963 gehörte die Firma zu<br />
den wichtigsten Labeln der Folkmusik, nur<br />
um sich von da weiter zu entwickeln, was<br />
auf das Bedürfnis von Holzman zurück zu<br />
führen war, sein Kind breiter aufzustellen.<br />
Dies gelang ihm vor allem mit LPs, die<br />
Projekten gewidmet waren, The Blues<br />
Project, The Singer/Songwriter Project und<br />
What’s Shakin’, die Folk, Blues und Rock<br />
abdeckten. Auf diese Art und Weise gelang<br />
es Elektra, sich zu einer der besten Platten-<br />
Firmen der 60er Jahre zu entwickeln, weil<br />
sich aus diesen Projekten jedes Mal neue<br />
Wege ergaben, in die Holzman&Co. gingen,<br />
zumal er auch das Gespür dafür hatte, ein<br />
Studio in Los Angeles zu errichten und so<br />
die Basis seines Unternehmens zu erweitern,<br />
was in der zweiten Hälfte der 60er Jahre zu<br />
solchen Verpflichtungen wie The Doors<br />
oder Love führte. Die Behauptung ist<br />
sicherlich richtig, dass die 10 Jahre 1963-73<br />
die goldene Zeit von Elektra markierten und<br />
deswegen bewegt sich das Material von<br />
Forever Changing: The Golden Age Of<br />
Elektra 1963-73 (Rhino WSM 8122-74746-<br />
2) auf 5 CDs auch durch dieses Jahrzehnt,<br />
an dessen Ende der Verkauf an Kinney<br />
stand, um am Ende das E im Weltkonzern<br />
WEA zu werden. Und die Aufgabe, die<br />
Vielfalt des Labels zu dokumentieren,<br />
gelingt der prächtig aufgemachten Box<br />
ausgezeichnet. Nicht nur das 76-seitige<br />
Buch, das geradezu verschwenderisch<br />
ausgestattet wurde, sondern auch das Design<br />
der CDs sprechen für die Sorgfalt, mit dem<br />
dieses Projekt umgesetzt wurde. Man könnte<br />
nun die Namen der Künstler und Bands auf-<br />
zählen, die sich hier tummeln, aber das wäre<br />
müßig, denn am Ende der selbständigen<br />
Existenz besaß das Imperium von Jac Holzman<br />
vom Hitparadenfutter von Bread bis zur<br />
Avantgarde von Nico alles, was man in der<br />
populären Musik damals finden konnte. Ob<br />
Trendsetter wie die Stooges um Iggy Pop oder<br />
Stilisten wie Tom Rush: Sie alle fanden ihre<br />
Heimat auf Elektra und machten so die Firma<br />
zu einem der herausragenden Label nicht nur<br />
der 60er Jahre, weil Holzman im Gegensatz zu<br />
den meisten Gesellschaften nie das Gespür für<br />
Niveau oder Qualität verlor, das seinen<br />
Ausstoß von Anfang an gekennzeichnet hatte.<br />
Das hat natürlich seinen Niederschlag in den 5<br />
CDs gefunden, die nicht nur von der Vielfalt,<br />
sondern auch bezüglich der Musik auf einem<br />
Level stattfinden, den man heute kaum mehr<br />
finden kann. Das hat natürlich auch damit zu<br />
tun, dass die populäre Musik dank der<br />
Erfindung des Rock’n’Roll und dann des Beat<br />
kontinuierlich neu erfunden werden konnte.<br />
Stile wie der Artrock, Folkrock, Countryrock<br />
oder der psychedelischen Musik fanden dank<br />
Ars Nova, Love, Bread oder den Doors alle<br />
ihren Niederschlag bei Elektra und zwar<br />
jeweils auf einem ansprechenden Niveau, um<br />
nicht zu sagen, mit stilbildenden Künstlern und<br />
Gruppen. Deswegen ist das eine Box, die ein<br />
Gesamtkunstwerk darstellt: Die Musik, die<br />
Gestaltung, der Text: Das alles ist schlicht und<br />
einfach phantastisch und streift nicht nur einen<br />
Teilbereich der 60er Jahre, sondern eigentlich<br />
die gesamte Stimmung und den Stil dieses<br />
Jahrzehnts.
20 Oldie-Markt 2/07 Frank Sinatra in Las Vegas<br />
Frankie In Vegas<br />
Frank Sinatra trat über einen<br />
Zeitraum von 25 Jahren in Las<br />
Vegas auf. Eine 5 CD-Box bringt<br />
die Highlights seiner Konzerte.<br />
Las Vegas ist weltweit ein Synonym für<br />
Glücksspiel. Um aber die Menschen, die ihr<br />
Geld vor den Automaten oder an den<br />
Tischen ausgeben sollen, anzulocken oder<br />
ihren Angehörigen, die vielleicht nicht die<br />
ganze Zeit spielen wollen, Unterhaltung zu<br />
bieten, war es von Anfang an Absicht der<br />
Macher, namhafte Stars in die Hotels zu<br />
locken, damit das Geschäft nicht auf ein<br />
Gebiet beschränkt wurde. So kam es, dass<br />
Frank Sinatra, dem immer eine gewisse<br />
Nähe zur Mafia nachgesagt wurde, die ja der<br />
Erfinder der Stadt war, von 1951 an jedes<br />
Jahr dort auftrat, zuerst im Desert Inn, dann<br />
im Hotel At The Sands, von dem ihm ein<br />
Teil gehörte und schließlich in den Hotels,<br />
die ihm am meisten boten. Das waren immer<br />
die Höhepunkte des Jahres oder, wie es ein<br />
Zeitzeuge, der Regisseur Billy Wilder,<br />
formulierte: „Wenn Frank Sinatra in Las<br />
Vegas auftrat war es, als ob Mackie Messer<br />
in der Stadt wäre.“ Das kam hauptsächlich<br />
deswegen zustande, weil er immer das<br />
Lokal, in dem er gastierte, bis zum letzten<br />
Platz füllte. Die 4 CD- und 1 DVD-Box<br />
Vegas (Reprise WEA 8122-74075-2) bringt<br />
Shows aus den Jahren 1961, 1966, 1978 (die<br />
DVD), 1982 und 1987, also fünf der Kon-<br />
Das Booklet<br />
zerte, die Sinatra immer in dem Umfeld<br />
präsentierten, in dem er sich einfach wohl<br />
fühlte, ganz abgesehen von der Tatsache, dass<br />
für einen Perfektionisten wie ihn die äußeren<br />
Bedingungen natürlich ein Traum waren. Er<br />
konnte mit dem Orchester jederzeit proben,<br />
übte beispielsweise immer eine gesamte Show<br />
ein, bevor er auftrat, um jeden Abend aus dem<br />
Repertoire frei auswählen zu können. Zur<br />
gleichen Zeit war es für einen Mann wie<br />
Sinatra, der genau das liebte, was Las Vegas<br />
anbot – Wein, Weib und Gesang – fast wie ein<br />
Paradies, das zu tun, was sein Beruf war und<br />
das auch noch an einem Ort, der zu nichts<br />
anderem diente, als Spass zu haben. So sorgte<br />
er auch für Highlights, die nie vergessen<br />
wurden, wie die Kreation des sogenannten Rat<br />
Packs, als er am Film Ocean’s Eleven arbeitete<br />
und gleichzeitig mit seinen Ko-Stars Sammy<br />
Davis jr., Dean Martin, Joey Bishop und Peter<br />
Lawford Abend für Abend eine Show gab, bei<br />
der jeder 15 Minuten alleine auf die Bühne<br />
kam und am Ende das gesamte Gremium als<br />
Chor agierte. Von diesen Shows lebte die<br />
ganze Stadt, weil sie das brachten, was das<br />
Talmi der Wüstenmetropole dringend brauchte<br />
– echtes Glamour. Deswegen sind diese vier<br />
CDs und vor allem die 1 DVD eine Reise<br />
durch das Leben einer Showstadt.
Robert Plant: Die Solo-Jahre Oldie-Markt 2/07 21<br />
Sänger? Musiker!<br />
Robert Plant ist als Solist länger<br />
tätig, als er es mit Led Zeppelin<br />
war. Alle seine Solo-Alben gibt es<br />
jetzt in einer CD-Box.<br />
Nach dem Ende eine großen Gruppe stellt<br />
sich immer die Frage, welcher Musiker das<br />
kreative Sagen hatte und deswegen als Solist<br />
eine ähnliche Karriere hinlegen kann wie in<br />
der Band. Die meisten hätten im Fall von<br />
Led Zeppelin da wohl auf Jimmy Page<br />
gesetzt, doch es war Robert Plant, der dann<br />
bis heute 9 Soloplatten vorgelegt hat und<br />
daneben noch zwei mit seinem alten Freund<br />
Page. Diese Alben gibt es jetzt alle auf der 9<br />
CD- + 1 DVD-Box Nine Lives (Rhino WSM<br />
8122-78778-2) und demonstrieren vor allem<br />
Eines: Robert Plant ist viel mehr als nur ein<br />
Sänger – auch wenn das sicherlich schon<br />
genug wäre – er ist ein großartiger Musiker,<br />
dessen Bitte an Ahmet Ertegun, nachdem er<br />
seinen ersten Solo-Plattenvertrag mit<br />
Atlantic unterzeichnet hatte: „Bitte nehmen<br />
Sie mich ernst“ – wirklich genau den Kern<br />
traf: Hier war kein Superstar, der sich auf<br />
seinen Lorbeeren ausruhen wollte, sondern<br />
ein eigenständiger Künstler, der immer<br />
wieder seinen Stil umstellte, wenn er auf<br />
einen neuen Klang neugierig war oder auf<br />
Herausforderungen reagieren wollte, wie<br />
beispielsweise das sowohl zum Folk als<br />
auch zu politischen Texten gehende Werk<br />
Fate Of Nations 1993 zeigte, in dem er zum<br />
Beispiel vehement gegen den Golf-Feldzug,<br />
aber auch gegen Umweltverschmutzung<br />
Stellung bezog. Dabei blieb es nicht. Kurz<br />
darauf tat er sich mit der Band Strange<br />
Sensation zusammen, die wie er eine Fusion<br />
aus arabischer und westlicher Musik spielte.<br />
Daraus resultierten die letzten beiden CDs,<br />
auf denen Plant einen neuen Weg einschlug,<br />
Das Booklet<br />
wie schon des öfteren bevor. Erinnert sei hier<br />
nur an seine famose Hommage an seine Idole<br />
der Rock’n’Roll-Ära mit der Honeydrippers-<br />
Mini-LP, die ihm mit dem wunderbaren<br />
Remake des Klassikers Sea Of Love einen<br />
Welthit bescherte. Oder an die elektronischen<br />
Abstecher zu Beginn seiner Solokarriere in den<br />
80er mit Shaken’n’Stirred. Oder eben an die<br />
Hommage an seine Helden mit dem 2002er<br />
Album voll mit Coverversionen, Dreamland,<br />
übrigens die erste Kooperation mit seiner<br />
neuen Band. Das alles präsentiert einen der<br />
seltenen Fälle eines Musikers, der trotz seines<br />
Ikonen-Status nach wie vor neugierig auf neue<br />
Musik ist und immer wieder Risiken eingeht.<br />
Gerade im Vergleich zu seinem früheren<br />
Partner Jimmy Page fällt auf, dass er zudem<br />
immer wieder tourte und sich seinem Publikum<br />
eben nicht als abgehobener Superstar zeigte,<br />
sondern als Mensch mit allen seinen Fehlern.<br />
Die Ausstattung der Box jedoch zeigt seinen<br />
Status in der Industrie: Nicht nur die Tatsache,<br />
dass es hier 9 CDs und eine DVD mit einem<br />
Film über seine Solokarriere gibt (natürlich mit<br />
Live- und Video-Material aus allen Phasen),<br />
sondern vor allem das wunderbar gestaltete<br />
Booklet, das sowohl inhaltlich wie grafisch<br />
herausragend gelungen ist, demonstrieren, dass<br />
hier ein Großer der Rockmusik gefeiert wird.<br />
Diese Box unterstreicht sein Können.
22 Oldie-Markt 2/07 Holger Czukay: Solo-Auswahl<br />
Jenseits von Can<br />
Holger Czukay brachte seine<br />
Faszination für elektronische Musik<br />
in Can ein – als Solist konnte er sie<br />
voll ausleben.<br />
Musik kennt keine Grenzen – das ist ebenso<br />
banal wie richtig, findet aber im Alltag der<br />
Rockmusik kaum seine Entsprechung. Für<br />
Holger Czukay jedoch wäre ohne diesen<br />
Satz seine Karriere als Musiker überhaupt<br />
nicht denkbar gewesen. Von Anfang an<br />
strebte er eine Verbindung der disparatesten<br />
Quellen an, gerade weil er davon überzeugt<br />
war, dass Musik zunächst einmal nur Musik<br />
ist, ohne Kategorien oder Einschränkungen.<br />
Als Musikdozent in der Schweiz erlebte er<br />
natürlich das genaue Gegenteil und folglich<br />
war es für ihn wie eine Offenbarung, als er<br />
auf Musiker traf, die das genauso sahen wie<br />
er. Daraus entstand Can. Doch bevor er in<br />
dieser Gruppe aktiv wurde, hatte er die<br />
Chance, sein musikalisches Credo erstmals<br />
auf eigene Rechung umzusetzen, mit seinem<br />
Freund Rolf Dammers als Technical Space<br />
Compoer’s Crew. Zusammen nahmen sie<br />
Canaxis 5 (Revisited/SPV 305082)in einer<br />
Nacht im Studio von Karlheinz Stockhausen<br />
auf, weil es technische Möglichkeiten besaß,<br />
die sie sonst nicht finden konnten. Erstmals<br />
setzten sie die Vision von Czukay in die Tat<br />
um: Die Verbindung exotischer Musik mit<br />
der westlichen Tradition, hier beispielsweise<br />
eine singende Vietnamesin. Zusammen mit<br />
den elektronischen Klängen ergab das einen<br />
fremdartigen, interessanten, problematischen<br />
Sound, der zwischen Pop und E-Musik<br />
stand.<br />
Kam diese LP 1969 – heute mit zwei Tracks<br />
von der letzten Tour – noch als eine bessere<br />
Privatpressung auf den Markt, erschien<br />
Radio Wave Surfer (Revisited/SPV<br />
305092) 1989 auf Virgin, dank seiner Jahre<br />
bei Can. Letztlich verwirklichte Czukay hier<br />
das, was er schon in den letzten Jahren mit<br />
der Band umgesetzt hatte: Eine Mischung<br />
aus seinen Backing-Tracks und Musik aus<br />
aller Welt, die er mit einem Radio-Apparat<br />
ganz zufällig einfing. Sobald etwas zu seiner<br />
Musik passte, integrierte er es in den Sound<br />
mit dem Ergebnis, dass man quasi eine<br />
Weltreise in 40 Minuten absolvierte, die<br />
heute um Mono Tone aus den damaligen<br />
Sessions bereichert wurde. Die Skala geht<br />
von faszinierend bis verstörend, je nachdem<br />
wie gut Czukay die verschiedenen Teile<br />
aneinander anpassen konnte.<br />
Nachdem dieses Album vom kommerziellen<br />
Erfolg her enttäuschend ausgefallen war –<br />
wenig überraschend, denn für die Masse war<br />
das sicher nicht angelegt – obwohl er es mit<br />
Michael Karoli und Jaki Liebezeit von Can,<br />
sowie dem amerikanischen Sänger Sheldon<br />
Ancel eingespielt hatte, erschien<br />
Good Morning Story (Revisited/SPV 305102)<br />
1999<br />
nur in den USA. Im Prinzip war es eine<br />
konsequente Fortsetzung der Musik von Radio<br />
Wave Surfer, obwohl er diesmal nicht mit<br />
Radio-Apparaten arbeitete, sondern Collagen<br />
in seine Stücke einfügte. Diesmal half ihm die<br />
gesamte Can-Besetzung und Ancel, dazu die<br />
Sängerin U-She und der Percussionist Rhani<br />
Krija. Von der Technik her war das erneut ein<br />
Treffen der Kulturen, die durch die Ideen von<br />
Czukay zusammen fanden. Von der Technik<br />
her ist das ähnlich, aber die Anrichtung war<br />
total anders. Einige Tracks spielte Czukay<br />
sogar komplett solo ein. Diesmal erhält man<br />
einen Remix der Komposition Mirage.<br />
Noch konsequenter ging er 2001 auf dem nur<br />
als Privatpressung in einer Auflage von 1000<br />
Stück erschienenen Linear City (Revisited /<br />
SPV 305112) vor, bei dem er das Internet für<br />
seine Zwecke einsetzte. Von der BBC erhielt er<br />
ein Band von einer sudanesischen<br />
Hochzeitsfeier mit der Bitte, sie auf seine Art<br />
neu abzumischen. Nach einem Jahr stieß er<br />
durch Zufall wieder darauf und remixte es<br />
nicht nur selbst, sondern schickte es auch an<br />
andere Musiker, die ihren Senf dazu gaben,<br />
ohne das zu kennen, was andere dazu geliefert<br />
hatten. Czukay nahm das Ganze dann und<br />
mischte es erneut ab – fertig.
Neue Bücher zur Rockmusik Oldie-Markt 2/07 23<br />
Musik zum Lesen<br />
Ein Fotobuch, eine Biografie und<br />
eine Diskografie sind diesmal neu<br />
am Start.<br />
Die 60er Jahre besitzen für viele Menschen<br />
von heute eine große Faszination. Aus der<br />
Sicht von heute schienen sie auf der einen<br />
Seite unschuldig und naiv, auf der anderen<br />
Seite aber voller Chancen zu sein. Für die<br />
Kultur und da speziell die Rockmusik mag<br />
das zutreffen – für die Gesellschaft bestimmt<br />
nicht. Die europaweiten Demonstrationen<br />
der Studenten kamen 1968 ja nicht aus dem<br />
Grund zustande, weil die Beteiligten mehr<br />
Geld haben wollten, sondern, weil sie sehr<br />
genau spürten, dass die Gesellschaften nicht<br />
im Lot waren. Damit setzten die Revoluzzer<br />
mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung<br />
nur den Impetus um, der die meisten<br />
Musiker dazu gebracht hatte, nicht einer<br />
bürgerlichen Karriere zu folgen, sondern ihr<br />
Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und<br />
Musik zu ihrem Beruf zu machen. Für die<br />
einen endete das im Niemandsland oder<br />
wegen der Drogen auf dem Friedhof, für die<br />
anderen in Ruhm und Reichtum. Zu den<br />
letzteren gehören die Rolling Stones, die bis<br />
heute touren und fleißig weiter an ihrer<br />
Legende stricken. In The Beginning<br />
(Edition Olms Zürich, ISBN: 978-3-383005-<br />
37-5, 49,90€) führt den Leser zurück in die<br />
Zeit, als die Rolling Stones von einer Idee<br />
des Brian Jones zur größten Rock’n’Roll-<br />
Band der Welt wurden – mit allem, was<br />
dazu gehört. Das Buch endet mit dem Tod<br />
des längst bedeutungslos gewordenen Brian<br />
Jones und das ist absolut richtig so. Denn<br />
sein Tod und die kurz darauf folgenden von<br />
Janis Joplin und Jimi Hendrix beendeten die<br />
goldenen 60er Jahre und machten den Weg<br />
frei für das Jahrzehnt, in dem die Rockmusik<br />
vor allem als riesige Geld-Druckmaschine<br />
fungierte. Die Fotos von Bent Rej haben die<br />
Zeit auf eine Art und Weise eingefangen, die<br />
unnachahmlich ist. Plötzlich stehen die über<br />
60-jährigen als junge Männer vor uns, die<br />
zunächst einmal Spass haben wollten und<br />
dann merkten, dass sie damit auch reich<br />
werden können. Der spartanische Text ist<br />
genau richtig, denn die Fotos sind es, die das<br />
Buch einzigartig machen und der Preis ist<br />
für einen prachtvoll aufgemachten Wälzer<br />
mit 320 Seiten ein Geschenk. Jeder, der sich<br />
für die 60er Jahre interessiert, sollte hier<br />
zuschlagen. Denn hier gibt es Zeitgeist pur.<br />
Wie auch die Rolling Stones waren Led<br />
Zeppelin ein Produkt der 60er Jahre. Nicht<br />
nur, weil sie eigentlich aus den Yardbirds<br />
hervorgingen, sondern weil ihre Inspiration<br />
genau aus den Quellen gespeist wurde, aus<br />
der sich die Kollegen ebenfalls bedient<br />
hatten: Dem Blues und dem Rock’n’Roll<br />
(siehe die im Heft 1/07 besprochene CD über<br />
die imaginäre Musikbox der Band). Und vom<br />
Erfolg her waren sie Partner ihrer Londoner<br />
Kollegen, obwohl sie sie zeitweise sogar<br />
übertrumpften. Wie keine andere Gruppe<br />
wurden Robert Plant, Jimmy Page, John Paul<br />
Jones und John Bonham zu einem Synonym<br />
für das, was am Rock der 70er Jahre gut und<br />
was an ihm schlecht gewesen ist. Da war auf<br />
der einen Seite natürlich die fantastische<br />
Musik, aber auf der anderen standen die<br />
Exzesse, die die späteren Jahre begleiteten und<br />
die neutrale Beobachter an römische Orgien<br />
erinnerten. Solche waren Ralph Hulett und<br />
Jerry Prochnicky gewiss nicht, sondern Fans,<br />
aber das war bei der Abfassung von Whole<br />
Lotta Led-Unsere Reise mit Led Zeppelin<br />
(Iron Pages, IP. Verlag, Haydnstr. 2, 12203<br />
Berlin, ISBN: 978-3-931624-34-7, 20,75€ inkl.<br />
Porto) nicht besonders störend. Denn als Fans<br />
besitzen die beiden viele Informationen, an die<br />
andere Autoren nicht herangekommen wären<br />
und das gibt dem Ganzen eine Atmosphäre, die<br />
ihm sehr zugute kommt, verbunden mit den<br />
persönlichen Anmerkungen des Duos. Kritik<br />
bleibt da eher außen vor, okay. Wer sich für<br />
Led Zeppelin interessiert, sollte zuschlagen.<br />
Zurück zu den Rolling Stones, die zu dem<br />
großen Dreigestirn der Plattensammler zählen<br />
– neben den Beatles und Elvis. Deswegen ist<br />
ein Buch wie Rolling Stones Worlwide I<br />
(Maus Of Music Buchverlag, Bellealliancestr.<br />
39, 20259 Hamburg, ISBN: 978-3-9809137-3-<br />
7, 38 €) für jeden Sammler eine unentbehrliche<br />
Hilfe bei der Jagd auf die raren Originale der<br />
Band. Denn Christoph Maus listet alle<br />
Singles und EPs von 1963-1971 mit ihren<br />
originalen Covern und – viel wichtiger – auch<br />
den Labeln ab, auf denen sie auf den Markt<br />
kamen. Dank der Einleitungen, die auf jedes<br />
Land eingehen, ist das ein wahres<br />
Kompendium für alle Sammler. Toll!
24 Oldie-Markt 2/07 DVD-Kritiken<br />
Neko Case<br />
Live From Austin, Tx<br />
New West NW8031/Blue<br />
Rose/Soulfood<br />
In der Popmusik gibt es<br />
Karrierleitern, deren<br />
einzelne Sprossen für den<br />
Außenstehenden nur<br />
schwer nachzuvollziehen<br />
sind. Die Dame aus Texas<br />
zum Beispiel begann als<br />
Schlagzeugerin in einer<br />
Punkband und tritt noch<br />
heute mit den New<br />
Pornographers auf, ehe sie<br />
ihre Fähigkeiten als<br />
Songschreiberin und<br />
Sängerin sowie ihre Liebe<br />
zum Gospel und Country<br />
entdeckte – zwei Stile, die<br />
man nicht unbedingt in der<br />
Nähe des Punk vermutet<br />
hätte. Als Solistin hat sie<br />
sich einen Status erarbeitet,<br />
der ihr ein Konzert in der<br />
Konzertserie einbrachte,<br />
die der DVD-Serie ihren<br />
Namen gab. Und siehe da:<br />
Zwar ist der Punk bei ihren<br />
Songs eher selten zu finden<br />
– obwohl im Booklet<br />
zitiert – was sich mit<br />
einem akustischen Bass<br />
auch eher problematisch<br />
umsetzen ließe, aber sie<br />
demonstriert ihr Können in<br />
ihren beiden Funktionen<br />
durchaus beeindruckend.<br />
Vor allem die Tatsache,<br />
dass zwei ihrer Cover-<br />
Versionen von Bob Dylan<br />
und Hank Williams<br />
stammen beweist, dass sie<br />
sich in der Tradition des<br />
Stils sieht, den sie bringt.<br />
Da ihre eigenen Songs, die<br />
in der Mehrheit sind, oft<br />
genug passen, ist dies das<br />
Konzert eine Newcomerin,<br />
die man in Zukunft auf<br />
dem Zettel haben sollte.<br />
Melanie C<br />
Live Hits<br />
Red Girl/WEA 5101<br />
18824-2<br />
Sobald sich eine<br />
erfolgreiche Gruppe wie<br />
die Spice Girls auflöst, ist<br />
immer die Frage, wer sich<br />
als Solistin etablieren<br />
kann. Das hat eigentlich<br />
nur die Dame geschafft<br />
und das kann kein Wunder<br />
sein. Schon zu Zeiten der<br />
Retortengruppe war sie die<br />
mit Abstand beste<br />
Sängerin ihrer Kolleginnen<br />
und besaß auch eine eigene<br />
Persönlichkeit neben den<br />
künstlich aufgesetzten<br />
Images. Allerdings dauerte<br />
es bis zu ihrer dritten CD,<br />
eh die Solostufe so richtig<br />
zündete, aber mit Hits wie<br />
Next Best Superstar oder<br />
First Day Of My Life hat<br />
sie den Durchbruch auf<br />
eigene Rechnung geschafft<br />
– was ihr zuhause längst<br />
gelungen ist. Dort trat sie<br />
am 31.8.2006 in The<br />
Bridge vor handverlesenen<br />
Gästen auf und diese Show<br />
wurde für die DVD auf<br />
Film gebannt. Dank des<br />
akustischen Teils kann sich<br />
die Dame bestens entfalten<br />
und beweist, dass sie<br />
zurecht als zukünftiger<br />
Star gehandelt wird. Es ist<br />
besonders schön, dass es<br />
nicht nur bei den Bildern<br />
von dem Gig blieb,<br />
sondern zum einen ein<br />
Interview und zum zweiten<br />
ein Film zugegeben<br />
wurden, der das Geschehen<br />
hinter der Bühne einfing.<br />
Das macht die DVD zu<br />
einem ebenso informativen<br />
wie optisch und akustisch<br />
ansprechenden Teil.<br />
Various Artists<br />
ZDF Hitparade-Die 90er<br />
Sony BMG 88697 00896 9<br />
Eigentlich beißt sich das ja<br />
– die ZDF Hitparade und<br />
die 90er Jahre und das ging<br />
wohl auch den Chefs so,<br />
die dieses Format denn<br />
auch versenkten. Dennoch<br />
gab es auch in der Dekade<br />
den deutschen Schlager<br />
und wenn man fair ist,<br />
muss man zugeben, dass es<br />
ihm besser ging als seit<br />
langem. Das hatte vor<br />
allem etwas mit dem<br />
Metier der sogenannten<br />
volkstümlichen Musik zu<br />
tun, die bis heute unter<br />
dem Deckmantel der<br />
Volksmusik für gewaltige<br />
Verkaufszahlen sorgt,<br />
obwohl sie tatsächlich<br />
nichts anderes ist als der<br />
gute alte Schlager – nur die<br />
Musiker treten in Tracht<br />
auf. Dank des Bonus-Teils<br />
tauchen auch die<br />
internationalen Stars auf,<br />
wenn man unter solch<br />
gnädigerweise vergessenen<br />
Hupfdohlen wie Samantha<br />
Fox so etwas verstehen<br />
will. Doch die deutschen<br />
Spitzenreiter der 90er<br />
finden sich hier alle, von<br />
Bernhard Brink bis zu<br />
Wolfgang Petry, Andrea<br />
Berg bis zu Michelle. 35<br />
Titel sind eine ganze<br />
Menge und da wird sich<br />
für jeden Liebhaber des<br />
Genres etwas finden,<br />
zumal die Breite des<br />
Materials erstaunlich ist,<br />
die Altstars wie Karel Gott<br />
und Drafi Deutscher<br />
genauso einschließt wie<br />
die Vorboten der neuen<br />
Zeit wie Rosenstolz.<br />
The String Cheese<br />
Incident<br />
Live From Austin, Tx<br />
New West 8030/Soulfood<br />
Die Countrymusik ist<br />
inzwischen fast ebenso<br />
facettenreich wie der Soul<br />
oder Hardrock. Zu ihr<br />
gehören Traditionalisten<br />
ebenso wie die modernen<br />
Vertreter, die mehr nach<br />
Rock als nach Country<br />
klingen oder eine Band wie<br />
diese, die von Grateful<br />
Dead mindestens genauso<br />
beeinflusst wurde wie von<br />
Bill Monroe. Wie sich die<br />
fünf Herren aus Bluegrass,<br />
Country und Rock einen<br />
eigenen Sound gestrickt<br />
haben, durften sie am 24.<br />
Juli 2001 bei Austin City<br />
Limits präsentieren. Und<br />
das war schon eine runde<br />
Sache, die die fünf Herren<br />
da vorstellten und die auf<br />
der DVD den Vorteil hat,<br />
dass der Auftritt im<br />
Gegensatz zu der im US-<br />
Fernsehen gesendeten<br />
Version nicht auf 30<br />
Minuten reduziert wurde,<br />
sondern das ganze Konzert<br />
zu sehen ist. Das ist aus<br />
dem Grund wichtig, weil<br />
die Improvisationen so in<br />
voller Länge zu<br />
besichtigen sind und die<br />
machen nun einmal bei den<br />
Jungs das Salz in der<br />
Suppe aus. Wie sie in<br />
einem Stück zwischen den<br />
Stilarten hin- und her<br />
wechseln muss man<br />
gesehen haben und dank<br />
der Tatsache, dass sie im<br />
Gesang den instrumentalen<br />
Fähigkeiten nicht hinterher<br />
hinken, ist das in jeder<br />
Beziehung einfach<br />
großartige Musik.<br />
Barry Manilow<br />
Music And Passion (2<br />
DVD)<br />
Warner 2564 64003-2<br />
Man muss kein Fan des New<br />
Yorkers sein, um zu wissen,<br />
woher er den Titel für den<br />
Doppelpack nahm, der auf<br />
Disc 1 aus einem Mitschnitt<br />
seiner 100. Show in Las<br />
Vegas besteht: Der stammt<br />
aus seinem größten Hit,<br />
Copacabana. Wer in den<br />
USA erfolgreich in der Stadt<br />
in Nevada auftritt, hat es im<br />
Showbusiness ganz nach<br />
oben geschafft und wer das<br />
über 100mal tut, gehört zu<br />
den absoluten Spitzen. Der<br />
ehemalige Arrangeur und<br />
Pianist von Bette Midler hat<br />
das nicht nur dank seiner<br />
meist selbst geschriebenen<br />
Hits erreicht, sondern auch<br />
durch die Anpassung an den<br />
amerikanischen Massen-<br />
Geschmack. Das ist für<br />
deutsche Ohren manchmal<br />
etwas hart, aber die Optik<br />
und die Professionalität des<br />
Mannes machen da vieles<br />
wett. Zudem ist die zweite<br />
Disc ausschließlich dem<br />
Drumherum gewidmet. Zum<br />
einen beleuchtet der Film mit<br />
dem Namen des Sets, wie die<br />
Show zustande kam und in<br />
dem Rahmen kommt auch<br />
der Mann selbst zu Wort.<br />
Und zum zweiten wird die<br />
Fernsehshow, auf der Disc 1<br />
beruht, dokumentiert. Und<br />
zum guten Ende gibt es noch<br />
drei Titel, die sowohl als<br />
Video wie als Mitschnitt von<br />
einem anderen Konzert<br />
daherkommen. Das ist vor<br />
allem viel Material und für<br />
jeden Fan des Sängers und<br />
Songschreibers dürfte das<br />
eine feine Sache sein.
Plattenkritiken I Oldie-Markt 2/07 25<br />
A. Dunbar Retaliation<br />
Same/Dr. Dunbar’s<br />
Prescription (2 CD)<br />
Blue/SPV 97892 CD<br />
Die Formation um einen<br />
der besten Schlagzeuger<br />
von der englischen Insel<br />
gehörte zwar gewiss nicht<br />
zu den berühmtesten<br />
Bands im Bluesrock, aber<br />
genauso wenig zu den<br />
schlechteren. Ganz im<br />
Gegenteil war das, was der<br />
Mann mit seinen Kollegen<br />
bot, einer der besseren<br />
Versuche, die Mutter des<br />
Pop mit dem Rock zu<br />
verbinden und das<br />
beweisen beide Platten, die<br />
1968 und 1969 erschienen,<br />
zu jeder Zeit. Das ist<br />
originell, findet jenseits der<br />
Boogieschiene statt und<br />
besitzt gute Songs.<br />
Woolly Wolstenholme<br />
Maestoso<br />
Eclectic/SPV 305552<br />
Eines der Kennzeichen<br />
vieler Musiker, die im<br />
Artrock tätig waren, war,<br />
dass sie sich immer ganz<br />
gerne in Begriffen der E-<br />
Musik herumtrieben. Bei<br />
dem Ex-Keyboarder von<br />
Barclay James Harvest<br />
führte das 1980 zu diesem<br />
Solowerk, das denn auch<br />
gründlich misslang. Es ist<br />
weniger die Sucht nach<br />
den höheren Weihen,<br />
sondern vor allem die über<br />
weite Strecken herrschende<br />
Langeweile, die diese CD<br />
auch heute kennzeichnen.<br />
Mit den im Konzert<br />
eingespielten Bonustracks<br />
aber punktet er.<br />
A. Dunbar Retaliation<br />
To Mum/Remains To Be<br />
Heard (2 CD)<br />
Blue/SPV 979122 CD<br />
Ironie besitzt im realen<br />
Leben den Vorzug, immer<br />
einmal wieder unfreiwillig<br />
zu Tage zu kommen. So<br />
war der Titel der 4. und<br />
letzten LP der Bluesrock-<br />
Gruppe um Aynsley<br />
Dunbar genau falsch: Nach<br />
der Platte war nämlich<br />
Schluss mit den Jungs und<br />
die Scheiben gerieten zwar<br />
zu Sammlerstücken, aber<br />
zu mehr langte das nicht.<br />
Jetzt sollte man sie sich<br />
noch einmal anhören, denn<br />
diese Band war eine der<br />
originellsten Einheiten in<br />
dem Stil, auch wenn das<br />
nur von den Sammlern<br />
honoriert wurde.<br />
Trouble<br />
Psalm 9 (CD+DVD)<br />
Escapi EMUS 066 / Edel<br />
Einfluss fragt auch in der<br />
populären Musik nicht<br />
nach Verkaufszahlen. Da<br />
können auch Platten, die<br />
sich zum Zeitpunkt der<br />
ersten Veröffentlichung<br />
nicht gerade berauschend<br />
absetzen ließen, auf lange<br />
Sicht Spuren hinterlassen,<br />
die sich diametral<br />
entgegengesetzt zum<br />
kommerziellen Erfolg<br />
verhalten. So ging es dem<br />
Quintett aus Chicago mit<br />
seinem Debüt 1984, dem<br />
man den Einfluss von<br />
Black Sabbath zwar noch<br />
deutlich anhörte, das aber<br />
bereits deutlich in die<br />
Doom-Richtung ging.<br />
David Crosby<br />
If I Only Could<br />
(CD+DVD)<br />
Rhino WSM 8122 73204-2<br />
1971, als das Original auf<br />
den Markt kam, wurde es<br />
im Rolling Stone als eine<br />
der überflüssigsten Solo-<br />
Platten eines Superstars<br />
bezeichnet und 35 Jahre<br />
später kann man diesem<br />
Urteil kaum fundiert<br />
widersprechen. Zu ziel-<br />
und belanglos hört sich das<br />
an und der eine Bonustrack<br />
hilft da genau so wenig<br />
wie die Tatsache, dass es<br />
das Ganze noch auf einer<br />
DVD gibt, die noch einige<br />
Videos beisteuert. Das<br />
muss man nicht haben,<br />
auch wenn die Stimme von<br />
Crosby immer hörenswert<br />
bleiben wird.<br />
Trouble<br />
The Skull (CD+DVD)<br />
Escapi EMUS 067/Edel<br />
Ein Jahr später hatten sich<br />
die fünf deutlich hörbar<br />
vom großen Vorbild frei<br />
geschwommen und man<br />
hatte nicht nur das Tempo<br />
etwas angezogen, sondern<br />
marschierte in die eigene<br />
Richtung, die vor allem<br />
düster und dröhnend<br />
ausfiel. Kein Wunder, dass<br />
sich etliche Bands der 90er<br />
daran ausrichteten. Die<br />
Klasse der beiden<br />
Gitarristen ist bis heute<br />
beeindruckend und die<br />
DVD bringt ein Konzert<br />
von 1984, während man<br />
auf der ersten nur ein<br />
Interview und einige<br />
Videos zu sehen bekommt<br />
Guru Guru<br />
Don’t Call Us (2 CD(<br />
Revisited/SPV 305322<br />
Der wohl als Ehren-Name<br />
Deutschlands Cream<br />
verliehene Titel führte<br />
beim Urgestein des<br />
Deutschrock zu einigen<br />
Platten, die man nicht<br />
mehr hören muss und dazu<br />
zählt das Opus von 1973,<br />
das bewies, dass die<br />
Besetzung mit Ax Genrich<br />
nicht mehr die Kreativität<br />
von früher besaß.<br />
Immerhin gibt es 2006<br />
dazu eine CD mit einem<br />
Konzert aus der Zeit und<br />
das ist eine ganz andere<br />
Kiste: Auf der Bühne<br />
waren Mani Neumaier &<br />
Co. immer eine absolute<br />
Bereicherung.<br />
Guru Guru<br />
Shake Well<br />
Revisited/SPV 305342<br />
Im Geschäft mit der<br />
Rockmusik zu bleiben<br />
bedeutet vor allem, sich<br />
immer wieder neu zu<br />
erfinden. Das bedeutete<br />
1993 für die Krautrocker<br />
vor allem, sich weit von<br />
dem Sound weg zu<br />
bewegen, den man einmal<br />
geprägt hatte. Das war<br />
Rock’n’Roll, unterhaltsam,<br />
witzig und ideenreich, wie<br />
man ihn den Jungs als<br />
letztes zugetraut hätte. Das<br />
klappt auch 12 Jahre später<br />
noch bestens und ein<br />
Bonustrack von damals<br />
beweist, wie gut man<br />
rocken konnte, wenn man<br />
nur wollte.<br />
Polecats<br />
Cult Heroes<br />
Vampirette VAMPCD<br />
105 / MCDP<br />
Den ganz großen Namen<br />
haben die Engländer in<br />
der langen Geschichte<br />
des Rock nicht, aber in<br />
den 70ern gehörten sie<br />
zu den Speerspitzen der<br />
Welle, die den alten<br />
Sound der 50er Jahre<br />
ganz neu aufbereiteten.<br />
Deswegen ist der Titel<br />
dieser Kompilation von<br />
Aufnahmen, die die<br />
Band 1979 aufnahm,<br />
zwar leicht übertrieben –<br />
falsch ist er nicht. Denn<br />
in der Szene hat die<br />
Gruppe einen tollen Ruf<br />
und den belegt die CD,<br />
die modernen<br />
Rockabilly bringt.<br />
Guru Guru<br />
Wah Wah<br />
Revisited/SPV 305332<br />
Mit einer neuen<br />
Besetzung – mit dem<br />
ehemaligen Gitarristen<br />
von Atlantis, Dieter<br />
Bornschlegel, änderte<br />
man den Sound etwas,<br />
speziell die Weltmusik<br />
feierte ihre Rückkehr in<br />
das Programm. Zwar<br />
klang das nicht ganz so<br />
vital wie zwei Jahre<br />
zuvor, aber das war eine<br />
gelungene Mischung aus<br />
dem alten Klang und<br />
dem unkomplizierten<br />
Rock, den man 1993<br />
gebracht hatte. Folglich<br />
war auch das eine der<br />
besseren Platten im<br />
Oeuvre von Guru Guru.
26 Oldie-Markt 2/07 Plattenkritiken II<br />
Ray Condo & His<br />
Hardrock Goners<br />
Condo Country<br />
Vampirette 102/MCDP<br />
Definitionen von Stilarten<br />
der Popmusik differieren<br />
zwischen den USA und<br />
Europa. Die Musik der<br />
Combo auf diesem<br />
Material von 1997 würde<br />
wohl jeder hierzulande als<br />
Rockabilly mit einem<br />
starken Schuss Country<br />
bezeichnen. Doch die<br />
Linernotes aus den USA<br />
sprechen von Countryrock<br />
und Hardrock. Das haut<br />
definitiv nicht hin. Den<br />
Sound der 50er Jahre<br />
haben der Sänger und seine<br />
Band auf jeden Fall gut<br />
drauf. Was zum großen<br />
Wurf fehlt sind die<br />
passenden Songs.<br />
Kelly Price<br />
This Is Who I Am<br />
Windham Hill/ARIS 82876<br />
88167-2<br />
Angesichts dieser CD mit<br />
den besten Aufnahmen der<br />
Dame ist es schon einmal<br />
angebracht, sich an die<br />
Anfänge der Firma von<br />
William Ackerman zu<br />
erinnern, die in der New<br />
Age-Musik lagen. Da war<br />
eine Sängerin aus dem<br />
Gospel-Bereich sicherlich<br />
nicht zuhause – heute ist<br />
sie das. Sie bringt den<br />
Sound, der dank der<br />
Harlem Gospel Singers<br />
auch hierzulande ein<br />
Begriff geworden ist: Den<br />
Mix aus den traditionellen<br />
Botschaften und dem<br />
Klang, der eher an Soul<br />
erinnert.<br />
Lucio Dalla<br />
12000 Lune (3 CD)<br />
RCA ARIS 82876<br />
Unter den italienischen<br />
Songschreibern und<br />
Sängern nimmt der Mann<br />
eine Sonderstellung ein<br />
und das beweist dieser<br />
Dreierpack mit seinen<br />
besten Titeln seit 1966 zu<br />
jeder Zeit. Das ist oft<br />
zeitlos guter Pop und mit<br />
den zwei neuen Stücken<br />
schlägt er leicht und locker<br />
die Brücke zur Jetztzeit.<br />
Wie vielen der besten<br />
italienischen Cantautoren –<br />
der italienische Ausdruck<br />
für Singer/Songwriter, der<br />
den Pop definitiv mit<br />
einschließt – gelingt ihm<br />
der Spagat zwischen<br />
Anspruch und Kommerz.<br />
Friend’n Fellow<br />
Light My Fire<br />
Ruf/in akustik 062 1123<br />
Als Boxer ist Axel Schulz<br />
leider ein Auslaufmodell.<br />
Aber so tragisch sein<br />
Comeback für ihn auch<br />
verlief - für das Duo war es<br />
ein Glücksfall, denn er<br />
wählte für seinen Auftritt<br />
nicht nur Light My Fire in<br />
ihrer Fassung, sondern<br />
stellte auch noch diese CD<br />
mit ihren besten Tracks<br />
zusammen. Zusammen mit<br />
den neu abgemischten<br />
Versionen des Titeltracks<br />
und von Taxi zeigt das<br />
tatsächlich das Spektrum<br />
des Duos, das zwischen<br />
Jazz und Pop vermittelt<br />
und in den besten Songs an<br />
Tuck & Patti herankommt.<br />
Atlanta Rhythm Section<br />
Georgia Rhythm<br />
Yellow/SPV 97812 CD<br />
Studiomusiker sind meist<br />
die unbesungenen Helden<br />
der Rockmusik, doch die<br />
Band aus Atlanta schaffte<br />
nicht nur den Sprung in die<br />
Hitparaden, sondern sie<br />
erarbeitete sich auch einen<br />
ganz eigenen Sound, den<br />
man hier anhand ihrer 12<br />
besten Lieder genießen<br />
kann. Dazu gehörten der<br />
ansteckende Rhythmus<br />
genauso wie der Gesang<br />
von Ronnie Hammond und<br />
die starken Gitarren von<br />
J.R. Cobb und Barry<br />
Bailey. Das Material<br />
konzentriert sich auf die<br />
70er Jahre, als die Jungs<br />
ihre beste Musik machten<br />
Various Artists<br />
Bob Dylan’s Jukebox<br />
Chrome Dreams/in akustik<br />
022 60442<br />
Wer sich die wöchentliche<br />
Radiosendung des Meisters<br />
im US-Radio anhört weiß,<br />
dass sein Herz für die<br />
Wurzeln der Popmusik in<br />
Amerika schlägt – was<br />
Wunder, schließlich waren<br />
der Blues und Country die<br />
Quellen, aus denen sich<br />
das Folk-Revival Anfang<br />
der 60er Jahre vor allem<br />
speiste. Und so finden sich<br />
unter den 25 Titeln neben<br />
den Legenden auch die<br />
absolut obskuren Künstler,<br />
die selbst den Experten<br />
kaum ein Begriff sind wie<br />
Buell Kazee oder die<br />
Bently Boys. Deswegen ist<br />
das ein toller Sampler<br />
Mägo de Oz<br />
Rarezas (2 CD)<br />
Locomotive LM 370/Alive<br />
Die Qualität einer Band<br />
zeigt sich oft erst wirklich<br />
bei einem solchen Sampler<br />
– wenn man sogar auf<br />
Singles B-Seiten und<br />
Bonustracks gute Ware<br />
abliefert, dann hat man<br />
einiges auf der Pfanne. Das<br />
gilt auf jeden Fall für die<br />
Spanier, die sowohl mit<br />
ihren Singles als auch mit<br />
Beiträgen für Tribut-Alben<br />
sowie einem Mitschnitt<br />
von einem Konzert 1985 in<br />
Mexico City beweisen,<br />
dass sie nicht nur zuhause<br />
eine der besten Metal<br />
Bands überhaupt sind. Da<br />
gibt es viel zu entdecken –<br />
nicht nur für Fans.<br />
Various Artists<br />
Ruf Records Anthology<br />
(CD+DVD)<br />
Ruf/in akustik 062 1121<br />
Der Untertitel dieses fein<br />
gestalteten Doppelpacks<br />
sagt es: Seit 12 Jahren hat<br />
das Label des ehemaligen<br />
Managers von Luther<br />
Allison eine Mission: Den<br />
Blues in Europa (und nicht<br />
nur da) zu popularisieren<br />
und dank sowohl guter wie<br />
schön aufgemachter CDs<br />
hat man das auch geschafft<br />
– ein Blick auf die Liste<br />
der 26 Lieder demonstriert<br />
das. Von Luther Allison<br />
bis zu Ana Popovic findet<br />
man etliche der Namen,<br />
die erst dank des kleinen<br />
Labels in Europa bekannt<br />
geworden sind. Wie gut sie<br />
sind, zeigen die 2 Discs.<br />
John Gorka<br />
Pure<br />
Windham Hill/ARIS 82876<br />
81596 2<br />
Obwohl der Folkie nicht<br />
das Glück hatte, einen Hit<br />
zu landen, gehört er in<br />
dieselbe Klasse wie David<br />
Cohen. Sowohl seine Texte<br />
als auch sein Gesang und<br />
oft genug seine Melodien<br />
besitzen die Intensität und<br />
das Engagement, das guten<br />
vom nicht so guten Folk<br />
unterscheiden. Da reicht<br />
die Stimme und die Gitarre<br />
der akustischen Art aus,<br />
um den Zuhörer in ihren<br />
Bann zu schlagen. Dieser<br />
Sampler mit seinen besten<br />
Lieder aus der Zeit beim<br />
einmal als New Age-Firma<br />
gestarteten Label beweist<br />
das jederzeit.<br />
Thessera<br />
Fooled Edges<br />
Progrock PRR 225/H’art<br />
Nichts beweist die<br />
Rückkehr des guten alten<br />
progressiven Rock aus<br />
dem Exil, in das er durch<br />
den Punk geschickt wurde<br />
besser, als dieses Label aus<br />
den USA, das speziell für<br />
solche Bands wie dieses<br />
Sextett gegründet wurde,<br />
das ursprünglich den Rock<br />
mit brasilianischen<br />
Rhythmen verbinden<br />
wollte. Klar, dass man<br />
zudem ein Konzeptalbum<br />
über die Geschichte des<br />
jungen Künstlers Andrew<br />
Hesser produzierte. Viel<br />
von Brasilien findet man<br />
nicht mehr, aber guten<br />
Progrock durchaus.
Plattenkritiken III Oldie-Markt 2/07 27<br />
Prymary<br />
Tragedy Of Innocence<br />
Progrock PR 350/H’art<br />
Virtuosität ist gerade in der<br />
Welt des progressiven<br />
Rock eine überschätzte<br />
Eigenschaft, bringt sie<br />
doch für das Ganze nur<br />
dann etwas, wenn sie in<br />
das richtige Gesamtbild<br />
eingefügt wird. Das Sextett<br />
aus Südkalifornien hat das<br />
durchaus bedacht. Das ist<br />
ganz sicher keine leichte<br />
Kost, aber in den besten<br />
Momenten passen die<br />
atemberaubenden Läufe<br />
von Gitarrist Sean Entrikin<br />
in die Kompositionen und<br />
ergänzen die oft schrägen<br />
Melodien zu einem<br />
stimmigen Ganzen und das<br />
ergibt guten Rock.<br />
Doi<br />
Sing The Boy Electric<br />
Quartermain QMRCD 014<br />
/ Broken Silence<br />
Wer den Titel schnell liest,<br />
könnte statt Boy wohl<br />
Body lesen und das lag<br />
sicher in der Absicht der<br />
Dänen, auch wenn sie<br />
Welten vom klassischen<br />
Album von Weather<br />
Report entfernt sind, das<br />
den modifizierten Namen<br />
trug. Aber die Elektronik<br />
spielt hier wie dort die<br />
tragende Rolle. Wo Joe<br />
Zawinul&Co. aber die<br />
Brücke zwischen Jazz und<br />
Rock schlagen wollten,<br />
gehen die Skandinavier<br />
zwar zurück in die 70er,<br />
dort aber zum progressiven<br />
Rock. Dank einiger guter<br />
Lieder klappte das.<br />
Manning<br />
Anser’s Tree<br />
Progrock PRR 270/H’art<br />
Anspruch lässt sich<br />
durchaus mit Unterhaltung<br />
verbinden, schließlich<br />
haben die besten Gruppen<br />
des progressiven Rock das<br />
bewiesen. Aber genau da<br />
liegt natürlich die Crux des<br />
ganzen Stils: Oft klappen<br />
eben die hochfliegenden<br />
Pläne der Musiker nicht.<br />
Dafür ist das Solo-Album<br />
des Engländers ein gutes<br />
Beispiel. Er setzt damit das<br />
Leben einer Figur, die er<br />
auf seiner ersten Solo-CD<br />
1999 geschaffen hat, fort,<br />
vergaß aber dabei, dass<br />
man neben einer Story<br />
auch gute Songs braucht.<br />
So ist das Durchschnitt.<br />
Lucas, White & Edsey<br />
LWE<br />
Progrock PRR 180/H’art<br />
Wenn es ein Instrument<br />
gibt, das man als Synonym<br />
für den klassischen<br />
Artrock nehmen kann,<br />
dann ist es der Synthesizer<br />
und der steht dank Frank<br />
Lucas im Mittelpunkt des<br />
Klangs des Trios, zumal<br />
Lucas gerne zugibt, vor<br />
allem von Jordan Rudess<br />
von Dream Theater<br />
beeinflusst worden zu sein.<br />
Dennoch gibt es hier<br />
keinen progressive Metal,<br />
sondern verwandt sind die<br />
Drei aus Chicago vor allem<br />
mit den Artrock-Trios vom<br />
Schlage Emerson, Lake &<br />
Palmer. Bombast gibt es,<br />
aber auch Substanz.<br />
Rocket Scientists<br />
Revolution Road (2 CD)<br />
Progrock TTMD-1050 /<br />
H’ar t<br />
Erik Norlander ist dank<br />
seiner Frau Lana Lane eine<br />
große Nummer in der<br />
Szene des progressiven<br />
Rock von heute. Da kann<br />
man auch die Band wieder<br />
aufleben lassen, die in den<br />
90er Jahren nicht so ganz<br />
den großen Erfolg feierte.<br />
Der Doppelpack beweist,<br />
dass er und sein Partner,<br />
Gitarrist Mark McCrite<br />
nicht nur von dem zehren,<br />
was die Idole von einst<br />
vorgelegt haben, obwohl<br />
sie die gerne zitieren. Da<br />
steckt einiges an eigenen<br />
Ideen drin und von den<br />
Instrumenten her ist das eh<br />
eine runde Sache.<br />
Cosmo<br />
Alien<br />
Frontiers FR CD 312 /<br />
Soulfood<br />
Stammbäume sind im<br />
Rock genauso wichtig wie<br />
woanders und so macht es<br />
schon etwas her, wenn<br />
Fran Cosmo eine Zeit bei<br />
Boston vorweisen kann.<br />
Genau in die Richtung geht<br />
auch die Musik seiner<br />
Band, für die sein Bruder<br />
Antonio die Songs<br />
geliefert hat. Zwar<br />
erreichen die beiden mit<br />
ihren Partnern nicht ganz<br />
die Klasse eines Tom<br />
Scholz, aber einige Male<br />
blitzt hier das auf, was<br />
Scholz&Co. zu einer der<br />
ganz großen Gruppen im<br />
Melodic Rock-Bereich<br />
gemacht hat.<br />
Henning Pauly<br />
Babysteps<br />
Progrock PRR 142/H’art<br />
Die Keyboarder sind bei<br />
Artrock-Bands oft genug<br />
die Chefs im Ring, aber<br />
der in Los Angeles lebende<br />
Deutsche hat begriffen,<br />
dass ein Egotrip nicht zu<br />
guter Musik führt. So<br />
sorgte er bei seinem<br />
Konzept-Album über die<br />
Erholung eines Sportlers<br />
von einer schweren<br />
Verletzung für eine Musik,<br />
die vor allem in die härtere<br />
Ecke des Stils geht – da er<br />
sowohl die Gitarre wie die<br />
Tasten bediente, kein<br />
Problem. Zudem lud er<br />
sich gute Sänger ein und<br />
mit den guten Songs wurde<br />
das eine starke Platte.<br />
Richie Kotzen<br />
Into The Black<br />
Frontiers FR CD 315 /<br />
Soulfood<br />
Gesuchte Sessionmusiker<br />
wie der in Los Angeles<br />
lebende Gitarrist, Sänger<br />
und Songschreiber müssen<br />
vor allem eines sein:<br />
Vielseitig. Da fällt es eher<br />
schwer, einen eigenen Stil<br />
zu entwickeln und so legte<br />
er auch schon Hardrock-<br />
wie Blues-CDs vor.<br />
Diesmal darf es wieder der<br />
härtere Rock sein, aber im<br />
Gegensatz zu früher<br />
besann er sich nicht nur<br />
auf sein Können auf der<br />
Gitarre, sondern lieferte als<br />
Komponist ebenfalls gute<br />
Ware ab, weswegen diese<br />
Platte einer seiner besten<br />
Solo-Werke wurde.<br />
Retroheads<br />
Introspective<br />
Unicorn Digital UNCR-<br />
5033/H’art<br />
Norwegen war bislang vor<br />
allem durch seine Bands<br />
zwischen Country und<br />
Rock bekannt, doch dieses<br />
Septett geht einen ganz<br />
anderen Weg. Es fand<br />
seine Vorbilder im<br />
progressiven Rock der<br />
70er und 80er Jahre. Doch<br />
von denen hat man sich auf<br />
dem zweiten Album hörbar<br />
freigeschwommen. Diese<br />
CD ist vor allem geprägt<br />
durch die guten Songs und<br />
den richtig guten<br />
Gitarristen Sven<br />
Asmussen, der etlichen<br />
Stücken einen zusätzlichen<br />
Kick gegeben hat. Das<br />
sollte man sich anhören!<br />
Claude Diamond<br />
Highway Of Life<br />
Rounder / in akustik 063<br />
1038<br />
Getretener Quark wird<br />
breit, nicht stark. Das mag<br />
hart klingen, aber bedeutet<br />
vor allem, dass viel Musik<br />
nicht notwendigerweise<br />
gute Musik bedeutet. Der<br />
Mann schlägt in dieselbe<br />
Kerbe wie Guy Clark und<br />
das bedeutet einen folkigen<br />
Country, der von seinem<br />
markanten Gesang lebt.<br />
Allerdings erreicht er nur<br />
selten die Klasse seines<br />
Vorbilds, gab auf der<br />
anderen Seite mehr Rock<br />
und Country dazu. Das ist<br />
teilweise durchaus gut,<br />
aber 21 Songs in knapp 76<br />
Minuten sind einfach sehr<br />
viel – zu viel.
28 Oldie-Markt 2/07 Plattenkritiken IV<br />
Myrol<br />
Your Heart Is My Heart<br />
Too<br />
Rounder/inak 062 301010<br />
Mutter- und Töchter-Duos<br />
arbeiten nicht nur in der<br />
deutschen Volksmusik,<br />
sondern noch besser in der<br />
Countrymusik, frag nach<br />
bei Naomi und Wynona<br />
Judd. Da knüpfen Haley<br />
und Joanne Myrol aus<br />
Kanada an, haben sich aber<br />
stilistisch etwas anders<br />
orientiert. Das ist weniger<br />
Pop als purer Country, den<br />
sie mit ihren traumhaften<br />
Harmonien an die Frau und<br />
den Mann bringen wollen.<br />
Das ist teilweise richtig gut<br />
– nur einige starke Songs<br />
mehr im Programm<br />
könnten sie gebrauchen.<br />
Plüsch<br />
Früsch Gwäsche<br />
Sony BMG 82876 89293 2<br />
Schweizer Bands sollten<br />
sich einmal Inspiration von<br />
deutschen Bands holen, die<br />
mit ihrer Mundart nicht nur<br />
in Deutschland erfolgreich<br />
wurden, sondern auch im<br />
angrenzenden Ausland.<br />
BAP versteht man schon in<br />
Bottrop genauso wenig wie<br />
in Wien und dennoch<br />
haben es die Jungs<br />
geschafft. Das Quintett aus<br />
Zürich hat sich das zu<br />
Herzen genommen und<br />
rockt in Schwyzerdütsch<br />
daher, dass es eine Freude<br />
ist. Das ist frisch, gut und<br />
macht Spass – was soll<br />
also das Gewäsche um den<br />
Dialekt?<br />
Lonestar<br />
Mountains<br />
BNA/ARIS 82876 87114 2<br />
Der einsame Stern macht<br />
sich in den USA immer gut<br />
in einem Gruppen-Namen,<br />
erinnert er doch an Texas,<br />
wo nach Meinung vieler<br />
Amis das archaische Leben<br />
noch zuhause ist. Damit<br />
haben die Jungs aber nicht<br />
viel zu tun. Das ist hörbar<br />
durch die Nashville-Mühle<br />
gedrehter Countryrock mit<br />
viel Pop-, aber zu wenig<br />
Rock-Anteilen. So wird<br />
das vor allem eines:<br />
Massenware, die gefällig<br />
am Ohr vorbeigeht. Gut<br />
wäre es, wenn Widerhaken<br />
vorhanden wären, aber die<br />
gibt es hier nicht.<br />
Rockin’ Carbonara<br />
We Did It Right!<br />
Vampirette VAMPCD 109<br />
/ MCDP<br />
Von der Besetzung her<br />
kann man dem Trio nur<br />
beipflichten: Ja, so stellt<br />
man Rockabilly richtig<br />
her: Gitarre, akustischer<br />
Bass und Snare – mehr<br />
braucht es nicht. Viel<br />
wichtiger jedoch ist, dass<br />
das auch musikalisch<br />
hinhaut und da haben die<br />
Engländer mit einem Mix<br />
aus Coverversionen und<br />
eigenen Songs gleichfalls<br />
gut aufgetischt. Das geht<br />
verdammt gut ab und ist<br />
über weite Strecken<br />
deutlich mehr als<br />
Traditionspflege (MCDP,<br />
Postfach 170103, 60075<br />
Frankfurt/Main).<br />
The Holmes Brothers<br />
State Of Grace<br />
Alligator/in akustik 080<br />
4912<br />
Selbst auf einem der<br />
weltweit renommiertesten<br />
Blues-Label gibt es nicht<br />
nur den puren Stoff und<br />
das ist gut so. Denn der<br />
Blues kann aufgrund seiner<br />
Einfachheit immer einmal<br />
wieder ein bisschen auf die<br />
Nerven gehen. Da ist es<br />
gut wenn man, wie die drei<br />
Brüder, sowohl Country<br />
als auch Soul ins Spiel<br />
bringt. Im Mittelpunkt<br />
steht jedoch der Gesang<br />
des Trios, der auch nicht so<br />
gute Kompositionen über<br />
ihren Wert hinaus verkauft.<br />
Deswegen ist das eine<br />
feine Platte.<br />
The Woodchoppers<br />
No Time!<br />
Vampirette VAMPCD 103<br />
/ MCDP<br />
Selten stehen jung und alt<br />
so nebeneinander wie beim<br />
Rockabilly, der in den<br />
letzten Jahren immer mehr<br />
Fans gewinnt. Das beruht<br />
auf seiner Vitalität, seinem<br />
direkten Zugriff und auf<br />
der Tatsache, dass der Stil<br />
zurückführt in die Anfänge<br />
der Rockmusik, als alles<br />
noch so leicht und unernst<br />
erschien. Das Problem<br />
dabei ist, dass man sehr<br />
aufpassen muss, nicht in<br />
die Rolle des reinen<br />
Traditionalisten zu<br />
verfallen. Dann wird es<br />
nämlich etwas staubig und<br />
das hat hier ebenfalls seine<br />
Spuren hinterlassen.<br />
Bradley Walker<br />
Highway Of Dreams<br />
Rounder/in akustik 062<br />
05812<br />
Dem Bluegrass geht es im<br />
Rahmen der Countrymusik<br />
wie dem Blues beim Pop:<br />
Alle Jahre wieder feiert er<br />
seine Wiedergeburt und<br />
tritt in den Vordergrund.<br />
Das könnte der Mann auch<br />
schaffen, weil seine Musik<br />
geschickt die akustische<br />
Machart und den feinen<br />
Gesang mit guten Songs<br />
verbindet, so dass der alte<br />
Klang in ganz neuem Licht<br />
erscheint. Da feiern die<br />
Dillards ebenso ihre<br />
Wiedergeburt wie Bill<br />
Monroe. Dennoch hört sich<br />
das nie angestaubt an. Gut<br />
dem Dinge!<br />
Pink<br />
Something Shocking<br />
Vampirette VAMPCD 104<br />
/ MCDP<br />
Nein, die Dame aus den<br />
USA hat mit dem Quartett<br />
absolut gar nichts zu tun,<br />
obwohl die Frisuren des<br />
Gruppenbilds mit Dame<br />
teils ebenso ausgefallen<br />
sind wie die der Kollegin<br />
in den Hitparaden. Das ist<br />
aber auch schon das<br />
Einzige, was die beiden<br />
abgesehen vom Namen<br />
verbindet. Denn das Credo<br />
der vier ist der Rock &<br />
Roll, dem sie auch mit der<br />
Vorderseite des Inlets<br />
Referenz erwiesen, auf<br />
dem sie das berühmte<br />
Fury-Label zitieren. Doch<br />
es fehlt ihnen noch der<br />
Schuss Exklusivität.<br />
Sarah McLachlan<br />
Mirrorball (2 CD)<br />
Arista/ARIS 82876 87284<br />
2<br />
Es ist nicht ungewöhnlich,<br />
dass Urteile über eine<br />
Künstlerin differieren. Die<br />
Dame hier wird von den<br />
einen verehrt, die anderen<br />
tun sie eher als belanglos<br />
ab. Dank ihrer Idee mit<br />
dem Frauen-Festival Lilith<br />
Fair ist sie inzwischen<br />
richtig prominent. Da lohnt<br />
ein Blick zurück und dieser<br />
Mitschnitt eines Konzertes<br />
von 1998 in Portland,<br />
Oregon beweist, dass sie<br />
auf der Bühne besser wirkt<br />
als im Studio. Wo da ihr<br />
Gesang ab und zu nervt, ist<br />
er das Highlight und das<br />
Repertoire glänzt auch.<br />
Carrie Rodriguez<br />
Seven Angels On A<br />
Bicycle<br />
Rounder/Inak 062 1024<br />
Für eine Newcomerin gibt<br />
es kaum einen besseren<br />
Weg, sich einen Namen zu<br />
machen, als mit einem<br />
namhaften Künstler<br />
zusammen zu arbeiten. Die<br />
Dame tat das mit Chip<br />
Taylor, auf dessen Label<br />
ihr Debüt erschienen ist<br />
und beweist jetzt, dass sie<br />
durchaus auf ihren eigenen<br />
Füßen stehen kann.<br />
Stilistisch ist das natürlich<br />
ebenfalls im Bereich<br />
zwischen Country und<br />
Folk gehalten, aber ihre<br />
Songs und ihre Stimme<br />
sorgen für eine Stimmung,<br />
die auch in schwächeren<br />
Momenten trägt.
Plattenkritiken V Oldie-Markt 2/07 29<br />
Streif<br />
Nordic Winter<br />
Ozella/in akustik 019 015<br />
Es ist bestimmt nicht<br />
schlecht, wenn man einem<br />
berühmten Vorbild folgt,<br />
und das gilt auch für Label.<br />
Dagobert Böhm richtet<br />
seine Firma offensichtlich<br />
nach dem Vorbild von<br />
Windham Hill aus und das<br />
geht bis zum Design der<br />
Cover. Da ist es dann gut,<br />
wenn die Musik auf den<br />
Platten auch noch in das<br />
Bild passt und das tut sie<br />
beim 4. Opus des Quartetts<br />
aus Norwegen. Sie basiert<br />
auf Volksmusik, wurde<br />
aber von der Formation so<br />
arrangiert, dass da<br />
vielfältige Einflüsse<br />
auftauchen.<br />
Sam Roberts<br />
Chemical City<br />
Universal 06024 9857294<br />
Unglücklicherweise kann<br />
man von einem schönen<br />
Cover nicht auf eine<br />
ebensolche Musik<br />
schließen. Der kanadischer<br />
Singer/Songwriter hat mit<br />
der Single The Gate zwar<br />
zuhause einen Nr.-1-Hit<br />
gefeiert, aber so recht lässt<br />
sich das nicht<br />
nachvollziehen. Sicher:<br />
Das ist ein melodischer<br />
Klang, der sanften Rock<br />
mit einem guten Sänger<br />
verbindet, aber genau das<br />
ist auch das Problem des<br />
Ganzen: Die Musik geht zu<br />
oft am Ohr vorbei, die<br />
samtweichen Töne haben<br />
zuwenig Widerhaken.<br />
Dan Bern<br />
Breathe<br />
Cooking Vinyl/Indigo<br />
Bob Dylan hat gewaltige<br />
Schatten über die<br />
Popmusik geworfen und<br />
sein Landsmann tritt seit<br />
einigen Jahren in seine<br />
Fußstapfen, weil seine<br />
Stimme sehr stark an das<br />
Idol erinnert. Das war<br />
zuerst knapp am Plagiat<br />
vorbei, doch mittlerweile<br />
hat sich Bern frei gemacht.<br />
Das ist guter, rockiger<br />
Singer/Songwriter-Sound<br />
mit einer eigenen Note, die<br />
zwar Reminiszenzen an<br />
Bob den Großen wachruft,<br />
aber gute eigene Lieder<br />
besitzt. Dazu ließ er auch<br />
den Rock nicht außer acht.<br />
Das ist seine beste CD.<br />
The Electric Family<br />
Royal Hunt<br />
Trobal Stomp TS 505 /<br />
Cargo<br />
Ausdauer kann auch bei<br />
der Rockmusik ein echter<br />
Wert sein. Das beweist die<br />
Gruppe um Tom Redeker<br />
seit Jahren, weil sie von<br />
mal zu mal besser wird.<br />
Am Anfang war das eher<br />
unbeholfener Rock aus der<br />
Richtung Kraut, jetzt hat<br />
sich die Formation nicht<br />
nur personell gefestigt,<br />
sondern vor allem das<br />
Songmaterial besitzt einen<br />
eigenen Klang, der diesmal<br />
deutlich dunkler wirkt als<br />
zuvor. Das bekommt ihm<br />
aber sehr gut, nicht nur,<br />
weil die Stimme von<br />
Redeker da passt, sondern<br />
auch der Rest klappt.<br />
Ahmed El-Salamouny<br />
Sketches Of Rio<br />
Acoustic Music / Rough<br />
Trade 319.1377.2<br />
Wahre Weltmusik ist es,<br />
wenn ein deutschägyptischer<br />
Gitarrist Musik<br />
aus Brasilien spielt. Das ist<br />
im Falle des Mannes kein<br />
Zufall, sondern er zieht<br />
schon länger mit seinem<br />
Brazilian Guitar-Projekt<br />
durch die Lande und<br />
deswegen ist die Musik<br />
wie aus einem Guss. Vor<br />
allem die Besetzung mit<br />
zwei Gitarristen und einem<br />
Percussionisten ist für den<br />
Sound wie geschaffen und<br />
dementsprechend hört sich<br />
das wie Musik an, die am<br />
Strand von Rio de Janeiro<br />
entstand. Die Wärme, der<br />
Rhythmus – alles da.<br />
Golden Smog<br />
Another Fine Day<br />
Lost Highway/Universal<br />
06024 98890431<br />
Wären die Zeiten der<br />
Supergroups nicht schon<br />
länger vorbei – diese Band<br />
könnte man so bezeichnen,<br />
fanden sich hier doch die<br />
Reste solcher bestens<br />
beleumundeter Truppen<br />
wie der Jayhawks, Wilco<br />
und Soul Asylum<br />
zusammen. Mit der<br />
Lockerheit, die Hobby-<br />
Bands oft besitzen, spielen<br />
sie sich durch einen Mix<br />
aus Rock, Pop und einem<br />
Schuss Country. Bei der<br />
entspannten Atmosphäre<br />
ging ihnen aber ab und zu<br />
die richtige Spannung<br />
flöten und deswegen klingt<br />
es manchmal schlapp.<br />
Firebug<br />
On The Move<br />
Grover/SPV 127432<br />
Der Erfolg eines Stils zeigt<br />
sich auch dadurch, dass er<br />
global gespielt wird. Diese<br />
Band kommt aus Brasilien<br />
und das wird dann weniger<br />
exotisch wenn man weiß,<br />
dass Reggae-Spezialist<br />
Victor Rice von Houston<br />
nach Sao Paulo übersiedelt<br />
ist. Er hatte die Hände an<br />
den Reglern und prompt<br />
klingt der Ska und der<br />
Reggae der Südamerikaner<br />
nach dem, was Rice schon<br />
mit anderen Gruppen<br />
vorexerziert hat und was<br />
man am besten mit dem<br />
Ausdruck zeitlos benennen<br />
kann. Das swingt und reißt<br />
mit – ganz locker.<br />
Poppa Chubby<br />
Electric Chubbyland (3<br />
CD)<br />
Dixie Frog 8615-3/Fenn<br />
Als Bluesrockgitarrist<br />
nicht von Jimi Hendrix<br />
beeinflusst zu werden, ist<br />
beinahe unmöglich. So<br />
ging es auch dem New<br />
Yorker Schwergewicht und<br />
er setzte seinem Idol dieses<br />
Denkmal. Auf den zwei<br />
Live-CDs stellte er seine<br />
Versionen der Klassiker in<br />
einem Club in seiner<br />
Heimat vor, auf dem<br />
Studioteil packte er die<br />
Titel drauf, die auf dem<br />
Konzertmitschnitt keinen<br />
Platz mehr fanden. Das<br />
Resultat ist mitreißender<br />
Rock in Fassungen, die die<br />
alten Stücke stimmig<br />
modernisieren.<br />
The Caroloregians<br />
Organic Cool Beat From<br />
The Groovy Mines<br />
Grover/SPV 127422<br />
Die Belgier sind auf der<br />
Suche nach einem Namen<br />
ihrer Band auf eine ganz<br />
neue Methode verfallen:<br />
Sie entlehnten ihn dem<br />
lateinischen Namen ihrer<br />
Heimat Charleroi. Ins Ohr<br />
geht der sicher nicht so<br />
schnell, ganz anders als die<br />
Musik. Denn die von dem<br />
Reggae-Stil der 60er Jahre<br />
beeinflussten Instrumentals<br />
swingen stets exquisit,<br />
angetrieben von der<br />
dominierenden Hammond-<br />
Orgel, die wie bei den<br />
Originalen das Tempo und<br />
die Melodien vorgibt. Das<br />
ist bester alter Wein in<br />
neuen Schläuchen.<br />
Kamelot<br />
One Cold Winter’s Night<br />
(2 CD)<br />
SPV 085-99902<br />
Als Band mit einem<br />
gewissen Namen schneidet<br />
man heutzutage nicht<br />
einfach ein Konzert mit,<br />
um eine Liveplatte auf den<br />
Markt bringen, sondern das<br />
Ganze wird auch auf Film<br />
gebannt, für die DVD. So<br />
gingen auch die Metaller<br />
bei ihrer Show in Oslo vor.<br />
Zusammen mit einigen<br />
Gästen wie beispielsweise<br />
Gitarrist Sascha Paeth<br />
spielten sie sich durch ihre<br />
besten Stücke und das bot<br />
sowohl kräftigen Metal als<br />
auch Bombast als auch<br />
gute Songs. Das ist eine<br />
richtig gute Livescheibe<br />
einer starken Metal-Band.
30 Oldie-Markt 2/07 Plattenkritiken VI<br />
Nanci Griffith<br />
Ruby’s Torch<br />
Rounder/in akustik 063<br />
32652<br />
Für jeden Künstler kommt<br />
irgendwann die Zeit, in<br />
dem er seine Karriere an<br />
sein Alter anpassen muss.<br />
Mit über 50 kann die<br />
Dame nicht mehr als<br />
kleines Mädchen auftreten,<br />
und die Musik geht auch<br />
weg vom Countryfolk zum<br />
massentauglichen Pop.<br />
Denn der Titel sagt nichts<br />
anderes aus, dass es hier<br />
Klassiker des Pop made in<br />
USA gibt, die sie mit<br />
Streichern einspielte. Das<br />
passt recht gut, wirkt aber<br />
des öfteren etwas dröge, da<br />
der nötige Druck fehlt und<br />
die Dame selbst etwas sehr<br />
abgeklärt wirkt.<br />
Leverton/Richardson<br />
The End Of The Pier<br />
Show<br />
Eclectic/SPV 305542<br />
Routinierte Musiker haben<br />
es an sich, dass sie im<br />
Laufe ihrer Karriere etliche<br />
Stile durchlaufen haben.<br />
Geoffrey Richardson tat<br />
das mit Caravan, sein<br />
Partner mit Juicy Lucy, Fat<br />
Mattress, Steve Marriott<br />
und auch Caravan. Jetzt<br />
taten sie sich zusammen<br />
und haben etliche Cover<br />
mit eigenem Material<br />
eingespielt. Dabei gingen<br />
sie wohltuend sparsam mit<br />
den Liedern um, so dass<br />
sie auch solchen Hits wie<br />
Say It Ain’t So neues<br />
Leben einhauchen konnte.<br />
Die CD zeigt die Vorzüge<br />
der Routine.<br />
Michael Sagmeister<br />
Soul Ticket<br />
Acoustic Music / Rough<br />
Trade 319.1372.2<br />
George Benson hat es<br />
vorgemacht und einer der<br />
besten deutschen Jazz-<br />
Gitarristen will es<br />
nachmachen: Durch die<br />
Verbindung mit populärer<br />
Musik die eigenen Klänge<br />
besser verkaufen als nur im<br />
Jazz-Ghetto. Deswegen<br />
packte er auf diese CD<br />
neben seinen eigenen<br />
Stücken einige Soul-<br />
Klassiker wie Sunny oder<br />
Killing Me Softly, die er<br />
von Gästen singen ließ.<br />
Das Nebeneinander ergibt<br />
reizvolle Resultate, aber es<br />
bleibt auch das: Ein Mix<br />
aus Jazz und Soul, der<br />
nicht zusammenpasst.<br />
Matchbox<br />
Comin’ Home<br />
Vampirette VAMPCD 1207<br />
/ MCDP<br />
Bevor sie jede Menge Hits<br />
mit Pseudo-Rock’n’Roll<br />
feierten, waren die Jungs<br />
von der Insel tatsächlich<br />
echte Rock’n’Roller und<br />
dahin kehrten sie nach den<br />
fetten Jahren wieder<br />
zurück. Das ist genau das,<br />
was man hier bekommt.<br />
Eine Mischung aus den<br />
Klassikern und neueren<br />
Titeln, die live serviert<br />
wurden und demonstrieren,<br />
wie gut und authentisch die<br />
Engländer rocken können.<br />
Das klingt so frisch, als ob<br />
Johnny Come Lately oder<br />
Settin’ The Woods On Fire<br />
gestern erst geschrieben<br />
worden wären.<br />
Larry Coryell / Victor<br />
Bailey / Lenny White<br />
Traffic<br />
Chesky/in akustik 030 322<br />
Beim Jazzrock ging es wie<br />
beim Rockabilly: Viele der<br />
Pioniere gingen da zum<br />
Jazz zurück wie dort zum<br />
Country. Aber auf dieser<br />
SACD gehen die Pioniere<br />
wieder auf die Reise zur<br />
Fusion. Das zeigen nicht<br />
nur die Kompositionen wie<br />
Manic Depression oder<br />
Electric Jam, sondern auch<br />
die Arrangements, die den<br />
Rock genauso zur Geltung<br />
bringen wie die jazzigen<br />
Improvisationen, die ein<br />
Larry Coryell immer in<br />
seinem Repertoire hatte.<br />
Das ist ein gelungener Mix<br />
aus Virtuosität und<br />
Musikalität.<br />
Styx<br />
One With Everything<br />
Frontiers FR CD 311 /<br />
Soulfood<br />
Hits sind im Rock fast so<br />
etwas wie eine Rente. Man<br />
kann in ihrem Schatten<br />
nicht nur touren, sondern<br />
sie auch auf eine neue Art<br />
und Weise aufbereiten und<br />
genau das taten die Pomp-<br />
Rocker aus Chicago. Hier<br />
spielten sie ihre Erfolge<br />
mit einem Orchester ein<br />
und das gab dem Ganzen<br />
natürlich einen neuen<br />
Charakter, zumal gerade<br />
die Balladen für eine<br />
solche Begleitung wie<br />
geschaffen sind. Doch<br />
auch die Rocker klappten<br />
gut und die zwei neuen<br />
Titel fügen sich da bestens<br />
ein. Interessant.<br />
Joe Brown<br />
Down To Earth<br />
Track TRA 1057 / Rough<br />
Trade<br />
In England ist der schon zu<br />
Rock’n’Roll-Zeiten aktive<br />
Mann eine Legende und<br />
das sieht man nicht nur an<br />
der Liste der Musiker,<br />
sondern auch daran, dass<br />
er beim Abschiedskonzert<br />
für George Harrison<br />
teilnahm. Anders als viele<br />
Kollegen ruhte er sich<br />
nicht auf seinen Lorbeeren<br />
aus, sondern er wendete<br />
sich anderen Stilen zu wie<br />
in den 70ern dem Country.<br />
Hier zelebriert er die<br />
Genres, aus denen der<br />
Rock’n’Roll entstand und<br />
so bekommt man einen<br />
sauberen Mix aus Country,<br />
Blues und Folk.<br />
M.A.S.S.<br />
Mysteria (3 SACD)<br />
Membran Int. 224083-372<br />
Eigentlich steht hinter dem<br />
Namen Stephan Kaske und<br />
damit die Elektronik-<br />
Legende Mythos. Wie<br />
schon Anfang der 70er<br />
Jahre verbindet er Melodie<br />
mit dem Rhythmus und<br />
gab diesmal sogar noch<br />
Gesang dazu. Wie seinem<br />
alten Kollegen Klaus<br />
Schulze gelingen ihm<br />
Spannungsbögen, die trotz<br />
ihrer langen Dauer stets<br />
spannend bleiben. Da sind<br />
sogar 3 SACDs nicht zu<br />
viel, sondern Kaske gelingt<br />
es meistens, den richtigen<br />
Mix aus Spannung und<br />
Melodie zu finden, ohne zu<br />
seicht zu werden.<br />
Dion<br />
Bronx In Blue<br />
Blue/SPV 95752 CD<br />
Dass der bekannteste Hit<br />
des Mannes The Wanderer<br />
heißt, besitzt durchaus eine<br />
gewisse Ironie, denn wie<br />
der durchlief er im Lauf<br />
seiner Karriere jede Menge<br />
Genres, um jetzt beim<br />
Blues zu landen. Dass auf<br />
der Rückseite des Booklets<br />
Robert Johnson zu sehen<br />
ist, bedeutet etwas. Denn<br />
wie der einflussreichste<br />
Countryblues-Gitarrist und<br />
–Sänger beschränkte sich<br />
Dion DiMucci nur auf die<br />
Gitarre und seinen Gesang.<br />
Da er ein exquisiter<br />
Vokalist ist, klappte das<br />
gut, wie die neue Fassung<br />
von The Wanderer zeigt.<br />
The Beatles<br />
Love<br />
Capitol EMI 4534295<br />
Manchmal zeigt es sich<br />
wie in einem Schlaglicht,<br />
wie gut Musikjournalisten<br />
die Musik der Fab Four<br />
tatsächlich kennen. Die,<br />
die sich lobend über diese<br />
CD äußern, tun das sicher<br />
nicht, sondern sie sind auf<br />
die Methode der Martin-<br />
Familie hereingefallen,<br />
unbekanntere Titel der<br />
Jungs herzunehmen und<br />
sie neu zu arrangieren. Das<br />
hat ab und zu gute<br />
Resultate gezeigt, aber neu<br />
ist hier gar nichts. Wer also<br />
Remixe hören will, soll<br />
sich die CD holen. Alle<br />
anderen sind mit den<br />
Originalen gut bedient.
Platte des Monats/Flohmarkt Oldie-Markt 2/07 31<br />
Platte des<br />
Monats<br />
Zion treten mit ihrem Debüt<br />
in die Fußstapfen solcher<br />
Bands wie Journey und REO<br />
Speedwagon<br />
Von der Kritik wurden die späten 70er Jahre<br />
in den USA oft über die Schulter angesehen,<br />
doch die Plattenkäufer sahen das deutlich<br />
anders. Statt Punk kauften sie in den USA<br />
damals solche Bands wie Journey, Kansas<br />
oder REP Speedwagon, die zwar musikalisch<br />
sicher nicht innovativ waren, aber Melodic<br />
Rock der feinsten Art vorlegten. In diese<br />
Spuren tritt Sänger Freddy Curci mit seiner<br />
Band, die er sich aus Session-Assen in Los<br />
Angeles zusammensuchte. Im Zentrum steht<br />
aber der Mann, der Hits mit Sheriff und Alias<br />
feierte und dessen Stimme eine der besten im<br />
Melodic Rock-Bereich darstellt. Doch seine<br />
Frontiers FR CD 313/Soulfood<br />
Fähigkeiten liegen auch beim Songschreiben,<br />
was der Erstling der neuen Band deutlich<br />
demonstriert: Hier finden sich sowohl<br />
Balladen als auch Rocker, vor allem aber<br />
spielt eine Band auf, kein Solist mit<br />
angeheuerten Sessionmusikern. Curci<br />
überzieht nur selten, ansonsten bekommt<br />
man chromblitzenden, punktgenauen<br />
Melodic Rock der ersten Garnitur, bei dem<br />
auch Jason Hook und Joey Scoleri an den<br />
Gitarren brillieren. Deswegen ist das eine<br />
Produktion der besten Art, die sich nicht nur<br />
auf die Melodien verlässt, sondern<br />
gleichzeitig zu jeder Zeit rockt. Den<br />
Vergleich mit den Größen der 70er Jahre<br />
müssen Curci&Co. nie scheuen. MVR<br />
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27.03. Aschaffenburg 18./19.02. München 17.03. Stuttgart 27.03. München<br />
28.03. Regensburg 25.02. Stuttgart 18.03. Düsseldorf 28.03. Pirmasens<br />
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089/7697250) 069/9562020) 030/810750) 089/7697250)
Die Gebührenstruktur für Kleinanzeigen<br />
Die Grundgebühr je Kleinanzeigenzeile beträgt statt 1,05 € nur noch 0,55 €.<br />
Wird eine Platte verkauft, fallen zusätzlich eine Verkaufsgebühr von 0,40 € je Zeile sowie<br />
Verkaufsprovision an - siehe Tabelle.<br />
Sparen - Ihr Vorteil: Wird eine Platte nicht verkauft, fallen lediglich 0,55 € an Gebühren an,<br />
egal wie hoch der Mindestgebotspreis ist! Aufgrund der neuen Preisgestaltung ist es<br />
kostengünstiger, preisgünstige Platten anzubieten. Nicht verkaufte Platten fallen nicht mehr so<br />
hoch ins Gewicht.<br />
Gebühr € je<br />
Zeile generell<br />
Zusatzgebühr €<br />
je Verkauf<br />
Erzielter<br />
Verkaufspreis €<br />
Verkaufsprovision<br />
% aus Erlös<br />
Verkaufsprovision<br />
€ je Verkauf<br />
0,55 € 0,40 € 0,01 - 30,00 € 5 % 0,00 €<br />
0,55 € 0,40 € 30,01 - 60,00 € 4 % 1,50 €<br />
0,55 € 0,40 € 60,01 - 100,00 € 4 % 2,00 €<br />
0,55 € 0,40 € 100,01 - 300,00 € 3 % 3,00 €<br />
0,55 € 0,40 € 300,01 - 600,00 € 3 % 4,00 €<br />
0,55 € 0,40 € 600,01 + 3 % 5,50 €<br />
Die Grundgebühr von 0,55 € je Zeile ist, wie bisher, im Voraus zu bezahlen. Die<br />
Verkaufsgebühren werden nach der Auktion per Bankeinzug bezahlt, wofür sich der<br />
Anzeigenschalter auf dem Kleinanzeigenformular einverstanden erklärt.<br />
Zeit ist Geld: Verkäufer mit eMail-Adresse erhalten eine Aufstellung der verkauften Platten<br />
sowie die Abrechung sofort nach Auktionsende. Nicht verkaufte Platten können schneller<br />
weiterveräussert werden.<br />
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Ab Heft 10/03 kann jeder, der will, Oldie-Markt auch im Internet nutzen.<br />
Wer sich nur für den Kleinanzeigenteil interessiert, kann diesen gegen eine Gebühr von 3,50<br />
EUR/monatlich herunterladen. Dies erfordert ein Jahresabo, welches im Internet gebucht<br />
werden kann.<br />
Falls er auch die Stories ausdrucken will, kostet dies 2,30 EUR/monatlich zusätzlich. Ebenfalls<br />
Jahresabo erforderlich.<br />
Der entsprechende Link ist in Kürze unter www.plattensammeln.de zu finden.<br />
Selbstverständlich erscheint Oldie-Markt als Heft, wie gewohnt, weiterhin.
Flashback 1 Oldie-Markt 2/07 Yesterday<br />
Yesterday: Das lief vor 27 Jahren<br />
* Gregg Allman, Berufsbruder und Keyboardspieler der<br />
gleichnamigen Band, kann es nicht lassen und hat mal wieder<br />
geheiratet. Ob seine neue Frau Julie Bindas genauso lange Haare hat<br />
wie Allmans Ex-Frau Cher, war so schnell nicht rauszukriegen.<br />
* Peter Frampton hat jetzt ein tolles Geschenk für seinen nächsten<br />
Geburtstag: In L.A. kam die bereits patentierte Erfindung des Studio-<br />
Schlagzeugers Rob Rozelle auf den Equipment-Markt: Der findige<br />
Bursche hat in seiner Freizeit eine Applausmaschine The Clapper<br />
gebastelt. Er sagt dazu: „Mit genügend Clappern klingt ein Publikum<br />
von zwanzig ungefähr wie eins von tausend Leuten.“<br />
* Geräusche für die 80er nannte sich das dritte und bislang größte<br />
Festival der neuen Musik in Deutschland in der ausverkauften<br />
Hamburger Markthalle, zu dem sich Publikum aus der BRD,<br />
Schweiz, Österreich und England eingefunden hatte. Vom äußeren<br />
Erscheinungsbild her teilte sich das Publikum in drei Gruppen:<br />
Hardcore-Punks mit Pistols- und Clash-Badges; Avantgardisten in<br />
Fantasie- oder Roboterkleidung, grell oder dezent; schließlich alle<br />
möglichen, die einfach interessiert waren, die wissen wollten, was<br />
passiert. Von dieser Gruppe hatte es in den beiden vorhergegangenen<br />
Punk-Nächten wesentlich weniger gegeben. Bei der Auswahl hatte<br />
man darauf geachtet, dass die Bands zum einen bislang kaum live<br />
aufgetreten waren und die Balance zwischen Pogo-Punks und den<br />
Avantgardisten gehalten wurde. Eigentlich waren sich nur bei<br />
Rotzkotz, die als letzte Rock’n’Roll spielten, alle einig. Alles, was<br />
vorher geschah, ließ sich auf den Satz reduzieren: Wir sind<br />
intolerant! Die Punks, in der Überzahl und selbstbewusster, hatten<br />
ihren Spass bei den Hamburger Bands Razors, Abwärts und<br />
Coroners. Tempo mit ihrer Beatmusik, manchen etwas suspekt,<br />
wurden von angeblich zu diesem Zweck angereisten Berlinern von<br />
der Bühne gepfiffen. Bei Liebesgier, einer vier Frauen/ein Mann-<br />
Band aus Berlin, mit von New York beeinflusster, aber sehr<br />
eigenständiger Minimal-Radikal-Musik (deutsche Texte), standen<br />
sich Hasser und Fans ungefähr gleichwertig gegenüber. Minus Delta<br />
T, die beste Band des Abends, wurden schließlich gewalttätig von<br />
der Bühne geholt. Ihre Musik voller kleiner, hektischer Bewegungen,<br />
mit Cello, Synthi, Bohrmaschine, Staubsaugerschlauch etc. hatte<br />
dabei sogar im nicht-Avantgarde-Lager Freunde gefunden. Dennoch<br />
war Geräusche für die 80er das beste Festival, das wir uns zur Zeit<br />
wünschen können, weil Widersprüche manifest wurden und es gute<br />
neue Musik live zu hören gab.<br />
* Willy de Ville musste jetzt erleben, dass das Leben in den USA<br />
selbst für bekannte Musiker nicht immer erfreulich verläuft. Nach<br />
fast einjähriger Bastel- und Probierzeit wurde ihm von seiner<br />
Plattenfirma kurzerhand der Vertrag gekündigt. Die Bänder, von<br />
allen, die sie bisher gehört hatten, als de Villes beste bezeichnet,<br />
konnte er wieder mit nach Hause nehmen. Grund des Rauswurfs,<br />
wen wunderts, war das liebe Geld. Die Firma hatte die Marktchancen<br />
von Mink de Ville als zu gering berechnet.<br />
* George Curry, Mitglied der Darts, war reichlich weggetreten, als<br />
er diese Tage mit seiner Truppe nach München flog, um dort in einer<br />
bekannten deutschen Fernsehshow aufzutreten. Im Tran malte er auf<br />
seinem Reisepass rum und vergaß dabei die germanische<br />
Genauigkeit. Als die Grenzschützer das Dokument zu sehen<br />
bekamen und feststellten, dass am Geburtsdatum etwas verändert<br />
war, musste der arme George am Flughafen sitzen bleiben. Man hatte<br />
Verdacht geschöpft.<br />
* The Knack wollen ihre nächste LP, die sie in weniger als 13<br />
Tagen<br />
aufnehmen wollen, in Kürze veröffentlichen.<br />
* Rockpile haben es bei einem Konzert kürzlich fertig gebracht,<br />
einen gewissen Robert Plant auf die Bühne zu locken, um mit ihm<br />
Little Sister, bekannt gemacht durch Ry Cooder, anzustimmen.<br />
Zusammen mit Lee Clayton, Richard&Linda Thompson und Police<br />
gehören sie zu den Bands, deren Konzert im Januar in Hamburg<br />
mitgeschnitten wurde, um im Rockpalast des WDR gesendet zu<br />
werden.<br />
* Studio 54, die legendäre Disco in New York, steht kurz vor der<br />
Schließung. Der Grund: Die Besitzer haben Steuern in sechsstelliger<br />
Höhe hinterzogen, die sie jetzt nachzahlen müssen, was sie aber nicht<br />
können.<br />
* John Ellis (Ex-Vibrators) und der ehemalige Chefredakteur der<br />
englischen Ausgabe von Sounds, Dave Fudger, haben sich jetzt<br />
zusammengetan, um die A-Seite der neuen Single von Ellis<br />
gemeinsam zu gestalten.<br />
* Kim Fowley musste kürzlich hart durchgreifen, als er erfuhr, dass<br />
weder die 18 Jahre noch die Geschichte seiner Entdeckung von<br />
Cindy von den Orchids stimmten. Tatsächlich ist die gute Cindy<br />
deutlich jünger und geht noch zur Schule. Das tut sie jetzt auch<br />
wieder,<br />
während die neue Sängerin der Orchids jetzt Jan King heißt.<br />
* The Clash, Punishment Of Luxury, Modettes und Spizz Energi<br />
werden in den kommenden Wochen durch Deutschland touren.<br />
* Rickie Lee Jones, Greg Kihn, Warren Zevon, Grateful Dead und<br />
die Tazmanian Devils haben für die nächsten Wochen neue Platten<br />
angekündigt.<br />
Neu-Erscheinungen<br />
The A’s – Same Arista Ariola 201 145<br />
The Bizarros – Same Phonogram 9111 031<br />
The Brides Of Funkenstein- Never Buy Texas From A Cowboy<br />
Atlantic WEA WB ATL 50694<br />
Buggles – The Age Of Plastic Ariola 201 190<br />
Roger Chapman – Live in Hamburg Acrobat EMI 1C064-68482<br />
The Flying Lizards – Same Virgin Ariola 201 426<br />
Ellen Foley – Night Out Epic CBS EPC 83718<br />
John Foxx – Metamatic Virgin Ariola 201 434<br />
Friedemann – The Beginning Of Hope Mood 23640<br />
Godley/Creme – Freeze Frame Polydor 2383 555<br />
Nina Hagen – Unbehagen CBS 84104<br />
The Jam – Setting Sons Metronome 0060.257<br />
Kolbe & Illenberger – Colouring The Leaves Mood 23700<br />
Lene Lovich – Stateless Stiff teldec 6.24801<br />
Messalla – Another Sunday Morning Spiegelei INT 145.607<br />
PM – 1 PM Ariola 201650<br />
The Pop – Go! Arista Ariola 201 155<br />
Public Image Limited – Second Edition (2 LP) Virgin Ariola 300<br />
863<br />
Ramones – End Of The Century Sire Ariola 201 332<br />
Secret Affair – Glory Boys Ariola 201 179<br />
Simple Minds – Real To Real Cacophony Arista Ariola 201 150<br />
Sisters Sledge – Love Somebody Today Cotillon WEA COT 50693<br />
Sparks – Terminal Jive Oasis Ariola 201 289<br />
Rachel Sweet – Protect The Innocent Stiff Teldec 6.24251<br />
Peter Thomas – Symphonies Of The 3rd Kind<br />
Toyah – Sheep Farming In Barnet Safari EMI 1C064-63442<br />
Colin Wilkie – Autumn Is Knocking At Our Door Intercord 160.130<br />
Xynn – Dreams About Reality Phonogram 6360 641
Flashback 3 Oldie-Markt 2/07 UK Top-20<br />
January 1980<br />
5 12 19 26<br />
1 Another Brick In The Wall Pink Floyd (Harvest) 1 5 10<br />
2 I Have A Dream Abba (Epic) 2 7 13<br />
3 Day Trip To Bangor Fiddler’s Dream (Dingle) 4 9 24<br />
4 I Only Want To Be With You Tourists (Logo) 5 10 25<br />
5 Brass In Pocket Pretenders (Real) 3 1 1<br />
6 Wonderful Christmas Time Paul McCartney (Parlophone) 18 51 -<br />
7 Rapper’s Delight Sugarhill Gang (Sugarhill) 8 15 23<br />
8 Walking On The Moon Polive (A&M) 9 22 58<br />
9 Que sera mi vida Gibson Brothers (Island) 12 23 52<br />
10 My Simple Heart Three Degrees (Ariola) 10 16 38<br />
11 Off The Wall Michael Jackson (Epic) 25 29 57<br />
12 John I’m Only Dancing David Bowie (RCA) 12 18 43<br />
13 It Won’t Seem Like Christmas Elvis Presley (RCA) 24 42 -<br />
14 No More Tears Donna Summer (Casablanca) 29 48 66<br />
15 Is It Love You’re After Rose Royce (Whitfield) 13 13 19<br />
16 Union City Blue Blondie (Chrysalis) 23 35 59<br />
17 Tears Of A Clown The Beat (2 Tone) 6 8 11<br />
18 Living On An Island Status Quo (Vertigo) 17 28 42<br />
19 Nights In White Satin Moody Blues (Deram) 39 46 65<br />
20 Please Don’t Go K.C.&The Sunhine Band (T.K.) 7 3 5<br />
24 With You I’m Born Again Billy Preston&Syreeta (Motown) 11 2 2<br />
54 My Girl Madness (Stiff) 14 4 3<br />
29 London Calling The Clash (Epic) 15 11 14<br />
27 Blue Peter Mike Oldfield (Virgin) 19 24 32<br />
40 I’m In The Mood For Dancing Nolan Sisters (Epic) 20 6 4<br />
39 Green Onions Booker T.&The MG’s (Atlantic) 26 12 7<br />
58 Better Love Nest Time Dr. Hook (Capitol) 31 14 8<br />
69 Babe Styx (A&M) 37 17 6<br />
42 I Wanna Hold Your Hand Dollar (Carrere) 30 19 9<br />
23 Working For The Yankee Dollar Skids (Virgin) 21 20 28<br />
- It’s Different For Girls Joe Jackson (A&M) 50 27 12<br />
- Too Much Too Young Specials (2 Tone) - - 15<br />
61 Sprits (Having Flown) Bee Gees (RSO) 38 26 16<br />
72 I Hear You Now Jon & Vangelis (Polydor) 45 25 17<br />
65 We Got The Funk Positive Force (Sugarhill) 34 32 18<br />
33 Spacer Sheila & B. Devotion (Carrere) 28 22 20<br />
Diese Seite dokumentiert die Top 20 der<br />
englischen Hitparade im angegebenen<br />
Monat Die Nummern 1-20 stellen die<br />
Reihenfolge am ersten Erhebungstag des<br />
Monats dar, die Zahlen danach die Plätze,<br />
auf denen die Singles rangierten, die an<br />
Den folgenden Daten des Monats in die Top<br />
20 einzogen. Die jeweils erreichten Plätze<br />
stehen unter den jeweiligen Daten.
Das Oldie-Markt Raritätenkabinett<br />
Künstler: Ray Charles A: Opening / Swing A Little Taste / I Got A Woman / Margie / You Don’t Know<br />
Albumtitel: Kings Of Beat 2 Me / Hide Nor Hair / Baby Don’t You Cry<br />
Erscheinungsjahr: 1965 B: Makin’ Whoopee / Hallelujah I Love Her So / Don’t Set Me Free / What’d I<br />
Plattenfirma: Star-Club Philips Say / Finale<br />
Bestellnummer: 158.008 STY<br />
Land: D<br />
Wert: 160,40 €<br />
Anmerkungen: Die im legendären Star-Club in Hamburg live mitgeschnittene LP war eines der herausragenden Alben<br />
im Programm der Firma.<br />
Besetzung: Ray Charles (Gesang, Keyboards) und seine Band