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18 Oldie-Markt 2/07 Magma: Neue Mannschaft, neuer Beginn Tod in den USA bedeutet hatte, wo das Radio nur die Musik spielt, der man einen klar zuzuordnenden Begriff geben kann. „Entweder fühlt man automatisch, ob man die Musik mag oder nicht. Sie haben Recht, wenn sie sagen, dass keine andere Band auf der Welt wie Magma klingt. Wenn man sich beispielsweise Bartók zu Beginn des 20. Jahrhunderts anhörte, hörte man keine klassische Musik, sondern Jazz. Wie wir hatte er einen eigenen Klang. Von dem Augenblick an, wo es Noten seiner Musik gab, konnten andere in seine Traumwelt hinein schauen. Aber es gibt immer wieder kleine Sachen, die die Musik völlig eigenständig machen. Ich versuchte Magma einzigartig zu machen, damit alle Gruppen meine Sichtweise respektierten und keine andere das Feeling unserer Musik kopieren konnte.“ Dieses Glaubensbekenntnis fand im neuen Jahrtausend wieder wesentlich mehr Anhänger und so war es kein Wunder, dass Magma wieder zu einem festen Bestandteil der europäischen und F-LP: Ballon Noir BAL 13014 amerikanischen Konzertszene wurde. Da kam Vander & Co. zugute, dass die Musik der Truppe sowohl mit einem großen Orchester als auch mit einer spartanischeren Besetzung funktionierte. „Es gibt Leute die denken, wir würden als kulturelle Botschafter Frankreichs durch die Welt reisen. Aber das ist natürlich Blödsinn.“ Immerhin dürfte kaum eine Band aus Frankreich weltweit so bekannt geworden sein wie Magma, aber spezifische Bestandteile der Musik unserer Nachbarn im Westen wird man dort kaum finden, Weiterentwicklung aber leider auch nicht. Es kommt nicht von ungefähr, dass auch die nächste Platte der Band letztlich nur eine Fortführung einer in den 70er Jahre begonnenen Komposition werden sollte. Das machte auch Sinn, denn die Jahre, die die Einheit definierten, waren nun einmal die ersten Jahre, die ihre Abrundung dann von 1973-75 finden sollte. Davon handelt der letzte Abschnitt der Magma-Geschichte, der von der wundersamen Wiederkehr der Formation erzählt. Fortsetzung folgt Tracks CD 1: Korusz 1 Bourges le 29 Septembre 1972 / Korusz 2 Soissons le 11 Janvier 1974 / Korusz 3 Douai le 16 Janvier 1974 Tracks CD 2: Korusz 4 Charleroi le 15 Fevrier 1974 / Korusz 5 Londres le 17 Mars 1974 / Korusz 6 Lille le 18 Avril 1975 / Korusz 7 Lyon le 8 Avril 1975 (extrait) / Versets nocturnes soir du 13 Mars 2000 Studio Uniweria Zekt 2002 CD: Les Cygnes et Les Corbeaux F: 7th A XXXIII Tracks: Des Profondeurs (1-2 Prologue) / Sahïss Siïaaht / Le Vent (3-12 L'Appel) / En Avancant Vers Le Vent / Le Semeur Vers Le Nord / Le Semeur Vers L'ouest / Le Semeur Vers Le Sud / Le Ciel de L'Ocean / Les Cygnes et Les Corbeaux Sont Venus / Vent et Nuées d'Oiseaux / Le Semeur Vers L'est / Le Vent Disparaît / Les Oiseaux Bruns (13-24 Les Oiseaux) / Les Oiseaux En Colere I / Les Oiseaux En Colere II / Les Oiseaux En Colere III / Les Oiseaux En Colere IV / Les Oiseaux En Colere V / Mon Oiseau Est Parti Pour Un Dernier Voyage / Les Oiseaux Blancs et L'oiseau Bleu / Vers L'ineluctable / Chant Unique Pour Appeler L'oiseau I / Chant De La Fatalité / Chant Unique Pour Appeler L'oiseau II / Repos (25-27 Epilogue) / Chant Posthume / Des Profondeurs Stella Vander 1993 CD: D'Epreuves d'Amour F: 7th Rex A VIII Tracks : Malawelakaahm / J'ai Vu Le Roi / La Nuit Du Chasseur / Ma Seule Enfant / Ronde De Nuit / Hello / I Have A Love / Anahe / Colors Of The Rainbow / Nature Boy / Innocent Benoît Widemann 1977 LP: Stress! F: Ballon Noir BAL 13002. CD: 1992 F: Musea FGBG 4238.AR A : Balèze / Herbes sol / Stress! / Le Camp du Drap d'Or / Demi-final B : Quaternaire / Spirale / Fête au Septième Plan - Sacrifice / Final - Partie 1 / Final - Partie 2 1979 Album: Tsunami F: Ballon Noir BAL 13014. CD: 1992 F: Musea FGBG 4271.AR A : Des Îles / Cécile / Fifteen For Me! B : The Proud Mongol / Let's Go, Kids Of The Drum / Tsunami 1984 Album: 3 F: CY Records 733614 A : L'Île du Docteur Z / Six pour trois / Les Nocturnes / B : Compromis historique / Risque calculé / Douceur céleste / Entre les lignes Album: Reel 19.36 F: Fléau 7004 A : Part 1 B : Part 2 with Verto 1978
Die Elektra-Box Oldie-Markt 2/07 19 Jac’s Baby Elektra mauserte sich von einem Folklabel zur wichtigsten Rockfirma der späten 60er. Die 60er Jahre waren die Zeit im Rock, als die Imperien aufgebaut wurden, die bis heute diese Industrie beherrschen. Jac Holzman, New Yorker aus gutem Haus, fing schon etwas früher an, genauer 1950, als er begann, aus seinem Schlafzimmer im noblen St. John’s College im Staat New York heraus obskure Platten mit Folklore auf den Markt zu bringen, weil er seine beiden Leidenschaften, Tontechnik und Musik, unter einen Hut bringen wollte. Mit einem Startkapital von 600 Dollar brachte er bis 1955 30 Alben auf den Markt, bis es ihm gelang, Theodor Bikel und Josh White unter Vertrag zu nehmen, die in der Folkszene einen guten Namen hatten und erstmals den Namen der Firma etwas bekannter machten. Auf Folk stützte sich Holzman vor allem deswegen, weil die Produktionskosten für die Platten denkbar gering waren. Mit dem Folkboom stieg auch der Umsatz von Elektra, und ab 1963 gehörte die Firma zu den wichtigsten Labeln der Folkmusik, nur um sich von da weiter zu entwickeln, was auf das Bedürfnis von Holzman zurück zu führen war, sein Kind breiter aufzustellen. Dies gelang ihm vor allem mit LPs, die Projekten gewidmet waren, The Blues Project, The Singer/Songwriter Project und What’s Shakin’, die Folk, Blues und Rock abdeckten. Auf diese Art und Weise gelang es Elektra, sich zu einer der besten Platten- Firmen der 60er Jahre zu entwickeln, weil sich aus diesen Projekten jedes Mal neue Wege ergaben, in die Holzman&Co. gingen, zumal er auch das Gespür dafür hatte, ein Studio in Los Angeles zu errichten und so die Basis seines Unternehmens zu erweitern, was in der zweiten Hälfte der 60er Jahre zu solchen Verpflichtungen wie The Doors oder Love führte. Die Behauptung ist sicherlich richtig, dass die 10 Jahre 1963-73 die goldene Zeit von Elektra markierten und deswegen bewegt sich das Material von Forever Changing: The Golden Age Of Elektra 1963-73 (Rhino WSM 8122-74746- 2) auf 5 CDs auch durch dieses Jahrzehnt, an dessen Ende der Verkauf an Kinney stand, um am Ende das E im Weltkonzern WEA zu werden. Und die Aufgabe, die Vielfalt des Labels zu dokumentieren, gelingt der prächtig aufgemachten Box ausgezeichnet. Nicht nur das 76-seitige Buch, das geradezu verschwenderisch ausgestattet wurde, sondern auch das Design der CDs sprechen für die Sorgfalt, mit dem dieses Projekt umgesetzt wurde. Man könnte nun die Namen der Künstler und Bands auf- zählen, die sich hier tummeln, aber das wäre müßig, denn am Ende der selbständigen Existenz besaß das Imperium von Jac Holzman vom Hitparadenfutter von Bread bis zur Avantgarde von Nico alles, was man in der populären Musik damals finden konnte. Ob Trendsetter wie die Stooges um Iggy Pop oder Stilisten wie Tom Rush: Sie alle fanden ihre Heimat auf Elektra und machten so die Firma zu einem der herausragenden Label nicht nur der 60er Jahre, weil Holzman im Gegensatz zu den meisten Gesellschaften nie das Gespür für Niveau oder Qualität verlor, das seinen Ausstoß von Anfang an gekennzeichnet hatte. Das hat natürlich seinen Niederschlag in den 5 CDs gefunden, die nicht nur von der Vielfalt, sondern auch bezüglich der Musik auf einem Level stattfinden, den man heute kaum mehr finden kann. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass die populäre Musik dank der Erfindung des Rock’n’Roll und dann des Beat kontinuierlich neu erfunden werden konnte. Stile wie der Artrock, Folkrock, Countryrock oder der psychedelischen Musik fanden dank Ars Nova, Love, Bread oder den Doors alle ihren Niederschlag bei Elektra und zwar jeweils auf einem ansprechenden Niveau, um nicht zu sagen, mit stilbildenden Künstlern und Gruppen. Deswegen ist das eine Box, die ein Gesamtkunstwerk darstellt: Die Musik, die Gestaltung, der Text: Das alles ist schlicht und einfach phantastisch und streift nicht nur einen Teilbereich der 60er Jahre, sondern eigentlich die gesamte Stimmung und den Stil dieses Jahrzehnts.
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