Die Sachverständigen.
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An das<br />
Bezirksgericht Leibnitz<br />
Ger.Abt. 2<br />
Kadagasse 8<br />
8430 Leibnitz<br />
Betreibende Partei: Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG<br />
6020 Innsbruck, Meinhardstraße 1<br />
und 1 weiterer beigetretener Gläubiger<br />
Verpflichtete Parteien Franz Zach, geb. 09.09.1963<br />
8481 Weinburg am Saßbach, Siebing 29<br />
wegen: € 145.340,00 s.A.<br />
GUTACHTEN<br />
zum Zwecke der Feststellung<br />
des Verkehrswertes der nachstehend<br />
angeführten Liegenschaft<br />
8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Gerichtsbezirk Leibnitz,<br />
GB 66107 Ehrenhausen, EZ 239<br />
(1/1 Anteil, BLNr. 1)<br />
<strong>Die</strong> <strong>Sachverständigen</strong>.<br />
<strong>Sachverständigen</strong>sozietät<br />
Allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige<br />
Bmst. Ing. Rudolf Neubinger<br />
Dipl.-Ing. Walter Schemitsch<br />
Dipl.-Ing. Anton Wallner<br />
Dipl.-Ing. Lydia Unger<br />
Konsulent Dir. Dagobert Pantschier<br />
A-8051 Graz, Wiener Straße 180 Tel. 0316/67 05 04<br />
Fax 0316/67 05 04 - 18<br />
e-mail: office@die-sachverstaendigen.eu<br />
Exekutionssache<br />
7 E 94/09m -10, BG Leibnitz<br />
(beigetreten: 7 E 111/09 m)
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
1 Allgemeine Angaben<br />
1.1 Auftrag<br />
<strong>Die</strong> Bewertung der Liegenschaft erfolgt über Auftrag des BG Leibnitz, Abt. 2<br />
(Richter Mag. Andreas Graßler) 8430 Leibnitz, Kadagasse 8, zum Zwecke der<br />
Feststellung des Verkehrswertes der Liegenschaft 8461 Ehrenhausen,<br />
Georgigasse 68 mit den darauf befindlichen „Georgi Schlössl“, welches als Restaurant<br />
und Hochzeitsschloss genutzt wird und dem Wirtschaftsgebäude.<br />
1.2 Befundaufnahme<br />
<strong>Die</strong> Befundaufnahme wird aufgrund der Besichtigung am 10.12.2009 vom allgemein<br />
beeideten und gerichtlich zertifizierten <strong>Sachverständigen</strong>, Herrn Dagobert<br />
Pantschier, <strong>Sachverständigen</strong>sozietät, 8051 Graz, Wiener Straße 180, unter<br />
Mitwirkung von Frau DI Lydia Unger durchgeführt.<br />
An der Befundaufnahme hat der Gerichtsabgeordnete, Herr Krenn, sowie für die<br />
Schätzung des Zubehörs SV Bernd-Fritz Holasek und dessen Mitarbeiterin teilgenommen.<br />
1.3 Liegenschaft<br />
EZ 239, GB 66107 Ehrenhausen<br />
Bezirksgericht Leibnitz<br />
8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
1.4 Eigentümer<br />
gemäß Grundbuchabfrage vom 01.12.2009 (B-Blatt):<br />
************************************* B ***************************************<br />
1 ANTEIL: 1/1<br />
Zach Franz<br />
GEB: 1963-09-09 ADR: Siebing 101 Weinburg 8481<br />
e 4068/2004 Kaufvertrag 2004-05-28 Eigentumsrecht vorgemerkt<br />
f 4404/2004 Rechtfertigung<br />
g 6805/2009 Belastungs- und Veräußerungsverbot<br />
Franz Zach 2
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
2 Befund<br />
2.1 Allgemeines<br />
2.1.1 Unterlagen<br />
Dem <strong>Sachverständigen</strong> werden nachstehend angeführte Unterlagen zur Verfügung<br />
gestellt, bzw. erhoben:<br />
- Grundbuchsauszug<br />
- Katasterplan<br />
- Einreichplan vom 08.03.2005<br />
- Baubeschreibung<br />
- Gewerberechtlicher Bescheid<br />
- Ortsbildsachverständigengutachten SV Arch. DI Hans-Jochen Wigand<br />
- Lageplan<br />
- Erhebungen im Grundbuch<br />
- Flächenwidmungsplan der Gemeinde Gamlitz<br />
- Vergleichspreissammlung des SV<br />
- Liegenschaftsbewertungsgesetz<br />
- ÖNORM 1802 Liegenschaftsbewertung<br />
- Liegenschaftsbewertung Heimo Kranewitter, 5.Auflage<br />
- Besichtigung an Ort und Stelle<br />
- Fotodokumentation im Zuge der Befundaufnahme<br />
2.1.2 Bewertungsstichtag<br />
10.12.2009<br />
2.2 Gutsbestand<br />
2.2.1 Grundbuch<br />
Gemäß dem vorliegenden Grundbuchsauszug vom 01.12.2009 besteht die<br />
Einlagezahl aus nachstehend angeführten Grundstücken:<br />
GRUNDBUCH 66107 Ehrenhausen EINLAGEZAHL 239<br />
BEZIRKSGERICHT Leibnitz<br />
****************************************************** ABFRAGEDATUM 2009-12-01<br />
Letzte TZ 6805/2009<br />
vorläufige Plombe 7245/2009<br />
************************************* A1 **************************************<br />
GST-NR G BA (NUTZUNG) FLÄCHE GST-ADRESSE<br />
152/4 Landw. genutzt 884<br />
152/5 Sonstige 294<br />
(Straßenanlage)<br />
153/4 Landw. genutzt 521<br />
153/6 Landw. genutzt * 292<br />
.75 GST-Fläche 1113<br />
Baufl.(Gebäude) 240<br />
Baufl.(befestigt) 873 Georgigasse 68<br />
Franz Zach 3
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
GESAMTFLÄCHE 3104<br />
************************************* A2 **************************************<br />
1 a 4572/1999 Zuschreibung Gst 153/6 aus EZ 295 (Über eigenen Antrag)<br />
2 b gelöscht<br />
************************************* B ***************************************<br />
1 ANTEIL: 1/1<br />
Zach Franz<br />
GEB: 1963-09-09 ADR: Siebing 101 Weinburg 8481<br />
e 4068/2004 Kaufvertrag 2004-05-28 Eigentumsrecht vorgemerkt<br />
f 4404/2004 Rechtfertigung<br />
g 6805/2009 Belastungs- und Veräußerungsverbot<br />
************************************* C ***************************************<br />
1 a 2173/1963<br />
DIENSTBARKEIT Gehen, Fahren über Gst 152/4<br />
gem Pkt VI Kaufvertrag 1961-03-07<br />
für Gst 157/1<br />
12 a 4190/2004 Pfandurkunde 2004-07-12<br />
PFANDRECHT EUR 700.000,--<br />
für Raiffeisenbank Mureck registrierte<br />
Genossenschaft mit beschränkter Haftung<br />
b 4967/2004 HAUPTEINLAGE, Simultanhaftung mit NE<br />
EZ 1129 KG 66218 Mureck<br />
13 a 6248/2005<br />
DIENSTBARKEIT Duldung Errichtung Betrieb Instandhaltung<br />
Erneuerung und Umbau der 20/0,4-kV-Kabelstation<br />
Ehrenhausen/Schloß zur Übertragung elektrischer Energie<br />
dienenden Hochspannungsleitung und Fernmeldeanlagen<br />
an Gst 152/4 gem Pkt 1-5 Vereinbarung 2005-09-12 für<br />
STEWEAG-STEG GmbH<br />
14 a 6248/2005<br />
DIENSTBARKEIT Gehen Fahren an Gst 152/4<br />
gem Pkt 1-5 Vereinbarung 2005-09-12 für<br />
STEWEAG-STEG GmbH<br />
15 a 6248/2005<br />
DIENSTBARKEIT Duldung Errichtung Betrieb Instandhaltung<br />
Erneuerung und Umbau zur Übertragung elektrischer Energie<br />
dienenden 20-kV-Abzweigleitung Ehrenhausen/Schloß und<br />
Fernmeldeanlagen an Gst 152/4<br />
gem Pkt 1-6 Vereinbarung 2005-09-12 für<br />
STEWEAG-STEG GmbH<br />
16 a 4666/2007 Pfandurkunde 2007-07-09<br />
PFANDRECHT Höchstbetrag EUR 390.000,--<br />
für Raiffeisenbank Gamlitz registrierte<br />
Genossenschaft mit beschränkter Haftung<br />
21 a 4880/2009 Einleitung des Versteigerungsverfahrens zur<br />
Hereinbringung von EUR 145.340,-- 2,1875 % Z seit<br />
2009-05-01 Kosten 635,30 für Volksbank Tirol<br />
Innsbruck-Schwaz AG<br />
(7 E 94/09m)<br />
22 a 5555/2009 Einleitung des Versteigerungsverfahrens zur<br />
Hereinbringung von vollstr EUR 3.667,36 samt je 6,75 % Z<br />
aus EUR 5.305,98 vom 2008-12-06 bis 2009-03-26,EUR 5.305,98<br />
vom 2009-01-06 bis 2009-04-02, EUR 5.305,98 vom 2009-02-06<br />
bis 2009-04-03, EUR 5.305,98 vom 2009-03-06 bis 2009-06-03,<br />
EUR 1.223,92 vom 2009-03-27 bis 2009-04-02, EUR 3.337,84 am<br />
2009-04-03, EUR 3.3337,84 vom 2009-04-04 bis 2009-06-03,<br />
EUR 3.667,36 seit 2009-06-04<br />
Kosten EUR 1.176,76 samt 4 % Z seit 2009-07-08, EUR 411,13<br />
für<br />
Hanschek Alfred, ver.d.d. GWS Gemeinnützige Alpenländische<br />
Gesellschaft für Wohnungsbau und Siedlungswesen<br />
(7 E 111/09m)<br />
23 a 6805/2009<br />
BELASTUNGS- UND VERÄUSSERUNGSVERBOT für<br />
Zach Franz, geb 1938-01-08<br />
********************************** HINWEIS ************************************<br />
Eintragungen ohne Währungsbezeichnung sind Beträge in ATS<br />
GEBÜHR: EUR 2,52 ********** 2009-12-01 14:53,21545 1I ********** ZEILEN: 83<br />
Entgelt der Verrechnungsstelle IMD: EUR 0,38<br />
Gesamtentgelt: EUR 2,90 zuzüglich 20% USt<br />
Franz Zach 4
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Anmerkung:<br />
Auf die im Grundbuch angemerkten Pfandrechte sowie das Belastungs- und<br />
Veräußerungsverbot wird hingewiesen. <strong>Die</strong>se haben bei der Ermittlung des<br />
Verkehrswertes keine Berücksichtigung erfahren.<br />
Weiters ist die <strong>Die</strong>nstbarkeit Gehen und Fahren über Gst 152/4 für Gst 157/1<br />
angemerkt. <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstbarkeit ist löschungsfähig, da zum Gst 157/1 eine Zufahrt<br />
vom öffentlichen Gut aus besteht.<br />
<strong>Die</strong> ebenfalls im Grundbuch angemerkten <strong>Die</strong>nstbarkeiten der Duldung, Errichtung,<br />
Betrieb, Instandhaltung, Erneuerung und Umbau der Kabelstation sowie<br />
die <strong>Die</strong>nstbarkeit des Gehen und Fahrens für STEWEAG-STEG GmbH stellen<br />
keine Beeinträchtigung für die Nutzung und Bewirtschaftung der bewertungsgegenständlichen<br />
Liegenschaft dar und erfahren bei der Ermittlung des Verkehrswertes<br />
keine besondere Berücksichtigung.<br />
2.2.2 Bewertungsgegenstand<br />
Bewertungsgegenstand bildet die EZ 239 mit einer Gesamtfläche von 3.104m²<br />
mit dem darauf situierten Georgi Schloss mit anschließendem Wirtschaftsgebäude,<br />
welches als Restaurant und Hochzeitschloss genutzt wird.<br />
2.2.3 Einheitswert<br />
Der Einheitswert wurde nicht erhoben, da dieser Wert für die Ermittlung des<br />
Verkehrswertes nicht relevant ist.<br />
Franz Zach 5
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
2.3 Grundstücke<br />
2.3.1 Lage<br />
<strong>Die</strong> Bewertungsliegenschaft erreicht man von Graz kommend über die A9, die<br />
Phyrnautobahn Richtung Vogau-Strass, wo man die Autobahn verlässt und weiter<br />
Richtung Ehrenhausen / Gamlitz fährt. Im Ortsgebiet von Ehrenhausen fährt<br />
man Richtung Ortszentrum und zweigt nach dem Bahnübergang rechts und<br />
unmittelbar darauf noch einmal rechts in die Georgigasse ab. Den Straßenverlauf<br />
folgend erreicht man die bewertungsgegenständliche Liegenschaft, welche<br />
westlich der Georgigasse situiert ist.<br />
2.3.2 Beschaffenheit und Nutzung<br />
<strong>Die</strong> bewertungsgegenständliche Liegenschaft umfasst eine Gesamtfläche von<br />
3.104m², wobei das Schloss die Gst-Nr. .75 umfasst. Das Georgi Schloss wurde<br />
nahe der südöstlichen Grundgrenze errichtet, westlich daran schließt ein<br />
ebenerdiges errichtetes Wirtschaftsgebäude an.<br />
Das Gst-Nr. 152/1, welches unmittelbar westlich an die Georgigasse anschließt,<br />
wird als Parkplatz genutzt und ist mit Schotter befestigt. Eine weitere mit Schot-<br />
Franz Zach 6
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
ter befestigte Fläche, welche ebenfalls als Parkplatz genutzt wird, befindet sich<br />
nördlich des Schlosses. <strong>Die</strong> Freifläche zwischen Schloss und Wirtschaftsgebäude<br />
dient in den Sommermonaten als Gastgarten.<br />
Georgi Schloss Turm mit Tordurchfahrt<br />
Der Zugang zum Schloss erfolgt über den nördlich des Schlosses, im Bereich<br />
der Einfahrt zum Parkplatz situierten Zugangsbereich, über welchen man den<br />
Franz Zach 7
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Haupteingang erreicht. Ein weiterer Zugang besteht auf der Rückseite des<br />
Schlosses, welchen man über den Gastgarten erreicht.<br />
Wirtschaftsgebäude Gastgarten<br />
Zufahrt zu Parkplatz Parkplatz<br />
2.3.3 Aufschließung<br />
<strong>Die</strong> Liegenschaften sind entsprechend der Ortslage gut aufgeschlossen. <strong>Die</strong><br />
Beseitigung der Fäkalien und Schmutzwässer erfolgt über Einleitung in den<br />
Ortskanal. <strong>Die</strong> Trinkwasserversorgung erfolgt über Anschluss an die Ortswasserleitung,<br />
die Stromversorgung durch das zuständige EVU. <strong>Die</strong> Mehrungsbeseitigung<br />
(Müllabfuhr) erfolgt durch die Gemeinde Ehrenhausen.<br />
Franz Zach 8
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
2.3.4 Flächenwidmung<br />
<strong>Die</strong> Bewertungsliegenschaft ist im Flächenwidmungsplan der Gemeinde Ehrenhausen<br />
als Kern-, Büro- und Geschäftsgebiet (Sanierungsgebiet Lärm -<br />
ÖBB) mit einer Bebauungsdichte von 0,5 bis 1,0 ausgewiesen.<br />
Franz Zach 9
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
2.4 Georgi Schloss<br />
2.4.1 Geschichte<br />
Zur Zeit, als das Märchenschloss Neuschwanstein des bayrischen Königs Ludwig<br />
II. bereits vollendet war, ging der Schriftsteller Ferdinand von Saar in Ehrenhausen<br />
daran, einen ähnlichen Traum im englischen Tudor-Stil in Ehrenhausen<br />
zu verwirklichen. Vermutlich hat sein Freund Stephan von<br />
Millenkowitsch, der bei ihm sich aufhielt ihn zu dieser Entscheidung beeinflusst.<br />
So wurde vor über 160 Jahren im Jahre 1821 unter Graf Attems erbaut und liegt<br />
auf einer Anhöhe am Anfang der Südsteirischen Weinstrasse.<br />
Das Georgi-Schlössl hat zwei Haupteingänge, einen vom Schlosshof im Norden<br />
und einen über eine gedeckte Terrasse im Süden. Erker, Giebeln, Türme und<br />
Türmchen wechseln einander ab. Südseitig schließt ein zweiter To der ehemaligen<br />
Murbrücke an, mit steinernem Aufsatz und Wappen. Von dort wurde zusätzlich<br />
ein Turm angefügt (Gst-Nr. 152/6 – Fremdbesitz).<br />
Vom Schlosshof aus bietet sich ein Blick auf die Achse Georgi-Schloss, Pfarrkirche-Rathaus,<br />
mit direktem Blick zum Schloss Ehrenhausen und dem Mausoleum<br />
der Eggenberger.<br />
Franz Zach 10
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Im Jahre 2004 wurde das Schloss vom nunmehrigen Eigentümer Herrn Franz<br />
erworben. <strong>Die</strong> stark in Mitleidenschaft gezogene alte Bausubstanz wurde in<br />
feinster Handarbeit mit viel Liebe zum Detail restauriert. Nach diesen umfangreichen<br />
Umbauarbeiten wurden die Pforten des Georgi Schlosse im Mai 2005<br />
wieder geöffnet. Im Februar 2009 erfolgte der Abschluß der neuen Identität, indem<br />
nun unter neuem "Flaggenzeichen" - dem gelanzten "Doppel G" - das äußere<br />
Erscheinungsbild auch der inneren Neuausrichtung folgt.<br />
Franz Zach 11
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
2.4.2 Beschreibung Georgi Schloss<br />
Das Georgi Schloss wurde in Massivbauweise errichtet und umfasst ein Erdgeschoss,<br />
ein 1. und 2.Obergeschoss. <strong>Die</strong> Erschließung erfolgt über das innen<br />
liegende mit Steintreppen und Gußeisengeländer mit Holzhandlauf errichtete<br />
Stiegenhaus, welches auf der hinteren Seite des Schlosses (Gastgarten) situiert<br />
ist. Im Erdgeschoss befinden sich der Eingangsbereich mit Foyer und Rezeption,<br />
sowie Rittersaal, Saal, Theke mit Bar und Kaminzimmer. Weiters befindet<br />
sich im Erdgeschoss die Küche. Im 1.Obergeschoss sind Privaträume, Büros,<br />
eine Kapelle mit anschließendem Saal, der sogenannte Weiße Salon und Sanitärräume<br />
situiert. Im 2.Obergeschoss befindet sich neben Privaträumen ein<br />
Raum für standesamtliche Trauungen, in welchem man über eine Wendeltreppe<br />
eine Terrasse erreicht. <strong>Die</strong> Dacheindeckung des gesamten Schlosses besteht<br />
aus Ziegel.<br />
Eingangsbereich Foyer<br />
Holzdecke Kaminzimmer<br />
Franz Zach 12
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Kaminzimmer Theke (Bar)<br />
Holzdecke Erker<br />
Rittersaal mit Erker<br />
<strong>Die</strong> Wandflächen im gesamten Schloss sind verputzt und gemalt und teilweise<br />
mit Holz verkleidet, die Decken umfassen in den meisten Räumen Holzvertäfelungen.<br />
Franz Zach 13
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
In den Sanitärräumen wurden am Boden und an den Wänden keramische Fliesen<br />
verlegt. In der Küche besteht der Bodenbelag aus einem aufwaschbaren<br />
Belag, an den Wänden sind ebenfalls keramische Fliesen vorhanden. Der Eingangsbereich<br />
mit dem Foyer, sowie die Vorräume des Stiegenhauses sind mit<br />
Steinplatten verlegt. In Sälen, Salons und Privaträumen wurden soweit möglich<br />
die ursprünglichen Parkettböden erhalten, in den Räumen, in welchen dies nicht<br />
möglich war, wurden neue Parkettböden verlegt.<br />
<strong>Die</strong> Türen umfassen Holzfüllungstüren, welche an Holzzargen angebracht sind.<br />
<strong>Die</strong> Holzkastenfenster wurden im Zuge der Renovierung saniert bzw. wurden<br />
teilweise Kunststofffenster mit Isolierverglasung montiert.<br />
<strong>Die</strong> Beheizung erfolgt über eine Warmwasserzentralheizung mit Ölfeuerung,<br />
welche im Wirtschaftsgebäude untergebracht ist. Zusätzlich ist im Kaminzimmer<br />
ein offener Kamin vorhanden.<br />
Kücheansicht<br />
Franz Zach 14
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Stiegenhaus EG bis 2.OG<br />
Holzfüllungstüren<br />
Franz Zach 15
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Sanitärräume<br />
Privaträume Trauungssaal<br />
Trauungssaal mit Kapelle<br />
Franz Zach 16
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Privaträume und Büro<br />
Trauungssaal und Salons<br />
Franz Zach 17
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Privaträume 2.OG<br />
Trauungssaal mit Wendeltreppe<br />
Terrasse am Plateau (2.OG)<br />
Franz Zach 18
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Deckenansicht Trauungssaal mit Wendeltreppe<br />
Privaträume (2.OG)<br />
2.4.3 Wirtschaftsgebäude<br />
Das Wirtschaftsgebäude, welches ebenfalls ein Baualter von über 100 Jahren<br />
aufweist, wurde ebenerdig in Massivbauweise in einer L-Form auf der südwestlichen<br />
Seite des Schlosses errichtet. Das Gebäude ist mit einem ca. 45° geneigtem<br />
Satteldach mit Ziegeleindeckung versehen. Auf der Südseite wurde im<br />
Dachgeschoss Dachflächenfenster eingebaut.<br />
Franz Zach 19
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Im Zuge der Sanierung des Schlosses wurde im Wirtschaftsgebäude die Heizungsanlage<br />
mit Tankraum, sowie Kühlräume für den Restaurantbetrieb errichtet.<br />
<strong>Die</strong> restlichen Räume werden für Lagerzwecke genutzt. Weiters wurde<br />
nördlich ein Schuppen angebaut, welcher als Garage dient.<br />
2.4.4 Bauzustand<br />
Der Bauzustand der Gebäude entspricht dem Baualter und weist einen<br />
Erhaltungszustand auf.<br />
„guten“<br />
2.4.5 Nutzflächen entsprechend dem beiliegendem Einreichplan<br />
Georgi Schloss<br />
Erdgeschoss 303,91m²<br />
1.Obergeschoss 313,04m²<br />
Dachgeschoss 299,69m²<br />
Wirtschaftsgebäude 173,46m²<br />
Schuppen 86,66m²<br />
Franz Zach 20
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
3 Gutachten<br />
3.1 Allgemeine Bewertungsgrundlagen<br />
3.1.1 Der Verkehrswert einer Liegenschaft wird maßgeblich von den im Grundstücksverkehr<br />
herrschenden Wertvorstellungen bestimmt. Er ist ein Wert für jedermann,<br />
losgelöst von allen persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Eigentümers.<br />
Für seine Ermittlung gelten ausschließlich objektive Gesichtspunkte.<br />
Der Verkehrswert wird auch als gemeiner Wert oder als Marktwert bezeichnet.<br />
3.1.2 Der Verkehrswert wird durch den Preis bestimmt, der im redlichen Geschäftsverkehr<br />
nach den Eigenschaften, der Beschaffenheit, der Lage und der Verwendbarkeit<br />
des Bewertungsgegenstandes, ohne Rücksicht auf ungewöhnliche<br />
oder persönliche Verhältnisse, zu erzielen ist.<br />
3.1.3 Der redliche Geschäftsverkehr ist der Handel auf dem feien Markt, bei dem sich<br />
die Preise nach dem marktwirtschaftlichen Prinzip von Angebot und Nachfrage<br />
bestimmen.<br />
Er unterliegt den Gegebenheiten der allgemeinen wirtschaftlichen Lage der Situation<br />
auf dem Realitätenmarkt und dem Kapitalmarkt.<br />
3.1.4 Bei der Wertermittlung sind alle tatsächlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen<br />
Umstände zu berücksichtigen, die den Wert der Liegenschaft beeinflussen können.<br />
Ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse sind bei der Wertermittlung<br />
ebenso auszuschließen, wie Affektionswerte, Spekulationsgesichtspunkte oder<br />
sonstige subjektive Faktoren.<br />
3.1.5 Für die Berechnung des Verkehrswertes stehen dem <strong>Sachverständigen</strong><br />
unterschiedliche Bewertungsmethoden zur Verfügung.<br />
<strong>Die</strong> gängigsten sind:<br />
- das Vergleichswertverfahren,<br />
- das Sachwertverfahren und<br />
- das Ertragswertverfahren.<br />
Franz Zach 21
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Es wird in jedem einzelnen Bewertungsfall zu prüfen sein, welche Bewertungsmethode<br />
zielführend ist.<br />
3.1.6 Der Bodenwert wird in der Regel vom ortsüblichen Kaufpreis für Grundstücke<br />
abgeleitet.<br />
Hierfür bietet sich das Vergleichswertverfahren an. <strong>Die</strong> zum Vergleich herangezogenen<br />
Bodenpreise müssen jedoch Grundstücke betreffen, die mit dem Bewertungsgrundstück<br />
hinsichtlich ihrer Lage, Beschaffenheit und Nutzungsmöglichkeit<br />
übereinstimmen.<br />
Sie müssen im wesentlichen die gleichen wertbeeinflussenden Faktoren<br />
besitzen, wie die zu bewertende Grundfläche.<br />
Darunter sind zu verstehen:<br />
- die allgemeine und besondere Lage,<br />
- der Erschließungszustand und die Erschließungskosten,<br />
- die Grundstücksform und die –gestalt,<br />
- eine bereits vorhandene Bebauung,<br />
- Verwertungs- und Nutzungsmöglichkeiten,<br />
- die Bodenbeschaffenheit und eventuell geologische Überlegungen, die Entfernung<br />
zum Ortszentrum, zur nächsten größeren Ortschaft, zu den nächsten<br />
öffentlichen Versorgungseinrichtungen und privaten Bedarfsstellen, den<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln, Überlandstraßen, Eisenbahnen usw.<br />
Wenn die Eigenschaften der wertbeeinflussenden Faktoren der Vergleichsgrundstücke<br />
von jenen des Bewertungsgegenstandes abweichen, so sind die<br />
Differenzen durch schlüssige Zu- und Abschläge zu berichtigen<br />
Preise, die auf den Wert der besonderen Vorliebe schließen lassen, sind eben<br />
so vom Preisvergleich auszuschließen, wie Preise unter Verwandten und Arrondierungskäufe.<br />
3.1.7 Der Bauzeitwert wird von den Herstellungskosten abgeleitet. <strong>Die</strong> Herstellungskosten<br />
umfassen alle Aufwendungen, die erforderlich sind, um ein dem Bewertungsgegenstand<br />
gleiches Objekt an der gleichen Stelle, in gleicher Größe,<br />
Konstruktionsart, Bauweise und Ausstattung am Wertermittlungsstichtag zu errichten.<br />
Franz Zach 22
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Der Herstellungswert wird in der Regel nach dem Kubikmeter umbauten Raum,<br />
multipliziert mit einem angemessenen Preis €/m³, berechnet.<br />
Bei Objekten mit unterschiedlichen Bewertungsmerkmalen, mit einer unterschiedlichen<br />
Bauweise, Ausstattung usw. wird zur Präzisierung der Herstellungskosten<br />
eine Unterteilung mit den adäquaten Preisansätzen vorgenommen.<br />
Bei Objekten mit einer einfachen Bauausführung kann der Nennwert auch nach<br />
der verbauten Fläche, multipliziert mit einem angemessenen Preis €/m², berechnet<br />
werden.<br />
3.1.8 Von den Herstellungskosten wird für die bisherige Bestandsdauer des Bewertungsgegenstandes<br />
und dessen Folgen ein Abschlag für die technische Wert-<br />
minderung vorgenommen.<br />
In diesem Abschlag kommen die Wertminderung des Herstellungswertes<br />
infolge des Alters, allfälliger Baugebrechen, von Baumängeln und Instandhaltungsmängeln<br />
zum Ausdruck.<br />
Der Abschlag für die technische Wertminderung erfolgt als Prozentsatz des<br />
Herstellungswertes.<br />
3.1.9 <strong>Die</strong> wirtschaftliche Wertminderung wird neben der technischen Wertminderung<br />
zusätzlich durch einen Abschlag vom Herstellungswert berücksichtigt. <strong>Die</strong> wirtschaftliche<br />
Wertminderung umfasst alle jene Faktoren, welche eine verminderte<br />
wirtschaftliche Nutzbarkeit des Bewertungsgegenstands zum Bewertungszeitpunkt<br />
und in der Restnutzung verursachen.<br />
Darunter sind eine veraltete Bauweise, Anlage und Funktionsart, eine unwirtschaftliche<br />
Bauausführung oder eine persönliche Baugestaltung zu verstehen.<br />
Weiters enthält die wirtschaftliche Wertminderung den verlorenen Bauaufwand,<br />
welcher sich weder im Falle eines Verkaufes als Erlös erzielen lässt, noch im<br />
Falle einer Vermietung oder Verpachtung eine angemessene Rendite abwirft.<br />
Der verlorene Bauaufwand stellt somit einen Anpassungsfaktor dar, der vom<br />
unmittelbaren Geschehen auf dem Realitätenmarkt abzuleiten ist.<br />
Der Abschlag für die wirtschaftliche Alterung erfolgt ebenfalls als Prozentsatz<br />
des Herstellungswertes.<br />
Franz Zach 23
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Sachwert:<br />
Zu ermitteln ist der Bodenwert und der Bauwert.<br />
Der Bodenwert ergibt sich aus dem Vergleich mit tatsächlich erzielten Kaufpreisen<br />
vergleichbarer Grundstücke, wobei die die Vergleichbarkeit beeinflussenden<br />
Umstände durch Zu- und Abschläge zu berücksichtigen sind. Zum Vergleich<br />
geeignet sind nur Kaufpreise, die in zeitlicher Nähe zum Wertermittlungsstichtag<br />
im redlichen Geschäftsverkehr bezahlt wurden. Der Bodenwert ist als<br />
Wert des fiktiv unbebauten Grundstückes zu ermitteln. Ergeben sich aus der<br />
Bebauung Wertänderungen, sind sie zu berücksichtigen.<br />
Der Bauwert ergibt sich aus dem Neubauwert, abzüglich der altersbedingten<br />
und einer allfälligen Wertminderung infolge Mängel, Schäden oder rückgestauten<br />
Reparaturbedarfs und infolge verlorenen Bauaufwandes. Er wird aus den<br />
gewöhnlichen Kosten auf der Basis der Raummeterpreise ermittelt. <strong>Die</strong> altersbedingte<br />
Wertminderung findet durch einen prozentuellen Abschlag vom Herstellungswert<br />
nach der erweiterten Ross’schen Abschreibung Berücksichtigung.<br />
3.2 Bewertung<br />
<strong>Die</strong> Bewertung erfolgt im Sinne des Liegenschaftsbewertungsgesetzes nach<br />
dem Sachwertverfahren bzw. dem Vergleichswertverfahren. Daraus ist unter<br />
Berücksichtigung der Marktverhältnisse der Verkehrswert abzuleiten.<br />
Franz Zach 24
7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
3.3 Verkehrswert<br />
3.3.1 Sachwert<br />
Bodenwert<br />
<strong>Die</strong> Bewertung der Grundstücke erfolgt entsprechend der Verkehrslage, der<br />
Verwertbarkeit und Nutzungsmöglichkeit im Mittel. Bei der Bewertung werden<br />
Kaufvorgänge in zeitlicher Nähe und vergleichbarer Lage herangezogen. Bei<br />
der Bewertung ist zu beachten, dass einerseits ein Mittelwert der Preise aus<br />
dem Grundstücksverkehr herangezogen wird, und andererseits Zu- und Abschläge<br />
bzw. eine Gewichtung des Grundstückspreises unter Beachtung auf die<br />
örtlichen Gegebenheiten vorzunehmen ist. Bei der Bewertung werden Kaufvorgänge<br />
in zeitlicher Nähe zum Bewertungsstichtag und vergleichbarer Lage<br />
herangezogen.<br />
Franz Zach 25
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Für die Bewertung werden Kaufvorgänge in der bewertungsgegenständlichen<br />
KG herangezogen, wobei ca. 10 Kaufvorgänge zur Verfügung standen. Nach<br />
Ausscheiden der nicht repräsentativen Kaufvorgänge wurden Kaufvorgängen<br />
mit von Preisen von gerundet € 15,-- / m² bis € 29,-- / m² in die Ermittlung des<br />
Bodenwertes einbezogen.<br />
Unter Zugrundelegung einer durchschnittlichen Valorisierung von 3% und dem<br />
Lagezuschlag errechnet sich ein durchschnittlicher Preis von gerundet € 25,00 /<br />
m². Unter Berücksichtigung der gegebenen Bebauungsdichte und unter Hinzurechnung<br />
der Aufschließungskosten und Anschlussgebühren wird ein Zuschlag<br />
von 40% als wert angemessen bestimmt, sodass sich der Grundstückspreis<br />
zu € 25,00 / m² zuzüglich 40% = € 40,00 / m².<br />
Bodenwert<br />
3.104m² je m² € 40,00 € 124.160,--<br />
Summe Bodenwert € 124.160,--<br />
Franz Zach 26
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3.3.2 Bauwert<br />
<strong>Die</strong> Bewertung erfolgt nach m² Nettonutzfläche. Ausgangspunkt sind die Herstellungskosten,<br />
von welchen in der Folge die technische und wirtschaftliche<br />
Wertminderung in Abzug gebracht.<br />
Herstellungskosten (exkl. MwSt.)<br />
Georgi Schloss<br />
Erdgeschoss<br />
304m² je m² € 2.000,00 € 608.000,--<br />
1.Obergeschoss<br />
313m² je m² € 2.000,00 € 626.000,--<br />
2.Obergeschoss<br />
300m² je m² € 2.000,00 € 600.000,--<br />
Summe Herstellungskosten € 1.834.000,--<br />
Für die technische und wirtschaftliche Wertminderung<br />
sowie dem Umstand, dass es sich um<br />
ein Schloss handelt, welches auch einen kulturellen<br />
Wert darstellt, wird eine Restnutzungsdauer<br />
von 100 Jahren zugrunde gelegt. Als<br />
durchschnittliches Bestandsalter wird unter Berücksichtigung<br />
der durchgeführten Sanierung<br />
und des Umbaus in den Jahren 2004 bis 2008<br />
von 40 Jahre angesetzt. Daraus errechnet sich<br />
ein Alter von 29% der Lebensdauer, was bei einer<br />
Zustandsnote von 2,5 eine Wertminderung<br />
von 34,74% ergibt. - € 637.132,--<br />
Bauzeitwert Georgi Schloss € 1.196.868,--<br />
Wirtschaftsgebäude mit Schuppen<br />
Wirtschaftsgebäude<br />
173m² je m² € 2.000,00 x Faktor 0,60 € 207.600,--<br />
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Schuppen (Holzbau)<br />
87m² je m² € 300,00 € 26.100,--<br />
Summe Herstellungskosten € 233.700,--<br />
Für die technische und wirtschaftliche Wertminderung<br />
wird eine Restnutzungsdauer von 50<br />
Jahren zugrunde gelegt. Als durchschnittliches<br />
Bestandsalter wird unter Berücksichtigung der<br />
durchgeführten Sanierung und des Umbaus in<br />
den Jahren 2004 bis 2008 von 40 Jahre angesetzt.<br />
Daraus errechnet sich ein Alter von 44%<br />
der Lebensdauer, was bei einer Zustandsnote<br />
von 2,5 eine Wertminderung von 48,53% ergibt. - € 113.415,--<br />
Bauzeitwert Wirtschaftsgebäude € 120.285,--<br />
Bauzeitwert Georgi Schloss und Wirtschaftsgebäude € 1.317.153,--<br />
Außenanlagen (befestigter Parkplatz, Gastgarten,<br />
Eingangsbereich, gärtnerische Gestaltung<br />
usw.) 5% vom Bauzeitwert € 65.858,--<br />
Summe bauliche Anlagen € 1.383.011,--<br />
Summe Sachwert (Bodenwert, Bauwert) € 1.507.171,--<br />
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3.4 Anpassung an den Verkehrswert<br />
Gemäß § 7 Liegenschaftsbewertungsgesetz ist der Verkehrwert aus dem Ergebnis<br />
des angewandten Verfahrens (Sachwertverfahren) unter Berücksichtigung<br />
der Verhältnisse im redlichen Geschäftsverkehr abzuleiten (= sog. Marktanpassung).<br />
<strong>Die</strong> Marktbeobachtung und Gespräche mit Kollegen, die auch in der Vermittlung<br />
hochwertiger Wohnimmobilien, Residenzen und Schlösser tätig sind, zeigen,<br />
dass der Interessentenkreis für Schlösser sehr selektiv wahrnimmt, ob alle für<br />
diese Immobilienkategorie erforderlichen Kriterien erfüllt sind. Solche Kriterien<br />
bestehen insbesondere in einem prestigeträchtigen Gesamtambiente, einem<br />
repräsentativen Raumprogramm, entsprechenden Umschließungsflächen und<br />
einer zum Immobilientyp passenden Zufahrt und Umgebung. Aus diesen Kriterien<br />
wurde analog einem Ratingsystem ein Prozentmuster gebildet, wobei einheitlich<br />
festzustellen war, dass dem prestigeträchtigen Gesamtambiente der<br />
höchste Stellenwert beizumessen ist.<br />
<strong>Die</strong> derzeitige Bewirtschaftung bzw. Verwendung als Gastronomiebetrieb wird<br />
nur eingeschränkt wahrgenommen, da sich die Öffnungszeiten zum überwiegenden<br />
Teil auf geschlossene Veranstaltungen beschränkt, wobei für diese unter<br />
Beobachtung der Buchungslage eine gute Nachfrage besteht.<br />
Für eine allenfalls gewünschte Nutzung als Wohnobjekt sind Adaptierungen vor<br />
allem für Sanitäranlagen erforderlich.<br />
Für die Bestimmung der Höhe des Abschlages wurden auch Kontakte mit SV<br />
Kollegen aufgenommen, um einen noch größeren Überblick zu erzielen.<br />
Aufgrund der durchschnittlichen bis eingeschränkten Marktgängigkeit wird ein<br />
Marktanpassungsabschlag von 15% als wert angemessen bestimmt.<br />
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7 E 94/09 m, BG Leibnitz 8461 Ehrenhausen, Georgigasse 68<br />
Sachwert € 1.507.171,--<br />
Anpassung 15% € 226.076,--<br />
€ 1.281.095,--<br />
Verkehrswert gerundet € 1.280.000,--<br />
Verkehrswert der Liegenschaft<br />
(in Worten: Euro einemillionzweihundertachtzigtausend)<br />
€ 1.280.000,--<br />
Hierdurch versichere ich die Richtigkeit vorstehender Bewertung, die ich nach<br />
vorheriger persönlicher Besichtigung der Liegenschaft und nach genauer Betrachtung<br />
aller Umstände erstellt habe.<br />
Graz, 21.Dezember 2009<br />
Beilagen: Grundbuchsauszug<br />
Katasterplan<br />
Einreichplan<br />
Baubeschreibung<br />
Gewerberechtliche Betriebsanlagengenehmigung<br />
Ortsbildsachverständigengutachten SV Wigand<br />
.....................................................................<br />
Pantschier<br />
(der allgemein beeidete und<br />
gerichtlich zertifizierte Sachverständige)<br />
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