Zwischen Kostendruck und Sicherheit - ILP Lüthi + Partner AG
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Diesen Bericht hat unser Herr Roland <strong>Lüthi</strong> in der Personalzeitung „Augenblick“<br />
der Asana Gruppe (Spitäler Leuggern <strong>und</strong> Menziken) verfasst.<br />
<strong>Zwischen</strong> <strong>Kostendruck</strong> <strong>und</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />
Roland <strong>Lüthi</strong>, Ing. HTL / <strong>ILP</strong> <strong>Lüthi</strong>+<strong>Partner</strong> <strong>AG</strong><br />
Der B<strong>und</strong>esrat hat das B<strong>und</strong>esgesetz über Arzneimittel <strong>und</strong> Medizinprodukte<br />
(Heilmittelgesetz; HMG) vom 15. Dezember 2000 per 1. Januar 2002 in Kraft<br />
gesetzt.<br />
Seitdem gelten für Anwender, Betreiber <strong>und</strong> Hersteller von Medizinprodukten<br />
geänderte rechtliche Rahmenbedingungen, welche detailliert in der Medizinprodukteverordnung<br />
MepV geregelt sind.<br />
In der MepV gilt speziell,<br />
dass in Spitälern auch neu<br />
die Anwender für die fachmännische<br />
<strong>und</strong> vorschriftsgemässe<br />
Durchführung der<br />
Instandhaltung der Medizinprodukte,<br />
d.h. denjenigen<br />
medizintechnischen Geräten<br />
<strong>und</strong> Anlagen die für die Anwendung<br />
am Menschen<br />
vorgesehen sind, vollumfänglich<br />
zu sorgen haben.<br />
Alle Instandhaltungsmassnahmen<br />
haben dabei nach<br />
den Gr<strong>und</strong>sätzen der Qualitätssicherung<br />
zu erfolgen.<br />
Alle relevanten Prozesse<br />
sind dafür zweckmässig zu<br />
planen <strong>und</strong> zu organisieren.<br />
Für alle aktiven, sowie inaktiven<br />
Medizinprodukte im<br />
Rahmen der Instandhaltung<br />
ist zudem eine Dokumentationspflicht<br />
einzuhalten, welche<br />
uneingeschränkt davon<br />
ausgeht, dass alle Aktionen<br />
<strong>und</strong> alle damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Prüfungen, alle festgestellten<br />
Mängel <strong>und</strong> Störungen,<br />
sowie die getroffenen Massnahmen<br />
pro Produkt festgehalten<br />
<strong>und</strong> reproduzierbar<br />
belegt werden können.<br />
In den Institutionen des Ges<strong>und</strong>heitswesens<br />
obliegt die<br />
Ausführungsverantwortung<br />
für diese Arbeiten meistens<br />
beim Technischen Dienst.<br />
Neue Aufgaben, welche<br />
neue Spannungsfelder entstehen<br />
lassen, welche folgende<br />
übergeordnete<br />
Gr<strong>und</strong>satzfragen auslösen:<br />
können diese Zusatzaufgaben<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich durch den<br />
Technischen Dienst aufgefangen<br />
<strong>und</strong> in den ordentlichen<br />
Tagesablauf integriert<br />
werden ?<br />
Der Technische Dienst, der<br />
wie kein anderer Bereich als<br />
betriebsinternes Dienstleistungsunternehmen<br />
mit<br />
knappen Ressourcen innerhalb<br />
der allgemeinen Haustechnik<br />
<strong>und</strong> anderen Bereichen<br />
den optimalen Spitalbetrieb<br />
gewährleisten muss.<br />
Der Betrieb unserer Spitäler<br />
ist ohne diese Leistungen<br />
der technischen Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong>enkbar. Zumal vielerorts<br />
erschreckend zu sehen ist,<br />
wie sehr sich speziell Anwenderkreise<br />
in den Spitälern<br />
nur ungern mit technischen<br />
Fragen auseinandersetzen<br />
wollen, meist fast<br />
blind auf die gute Funktion<br />
ihrer eingesetzten Geräte<br />
vertrauen, ohne sich jedoch<br />
persönlich um die Pflege<br />
<strong>und</strong> die Instandhaltung dieser<br />
zu kümmern.<br />
Daher lassen diese Erkenntnisse<br />
den Schluss zu,<br />
dass die Umsetzung der<br />
neuen MepV massgeblich<br />
allein durch das technische<br />
Personal zu realisieren ist.<br />
Technische Leiter setzen<br />
sich auseinander<br />
Dies war im speziellen auch<br />
in den aargauischen Kleinspitälern<br />
die Ausgangslage<br />
für vertieftere Diskussionen<br />
innerhalb der umschriebenen<br />
Problematik. Allen voran<br />
befassten sich die Leiter<br />
TD der beiden Spitäler<br />
Leuggern <strong>und</strong> Brugg mit<br />
einer optimalen Lösungsfindung.<br />
Sie hinterfragten folgende<br />
Themenkomplexe:<br />
Wie sollen nun diese Aufgaben<br />
befriedigend angepackt<br />
<strong>und</strong> gelöst werden?<br />
Welche Lösungsansätze<br />
bietet der Markt?<br />
Verursacht die gesetzlich<br />
vorgeschriebene Betreuung<br />
der Medizinprodukte tatsächlich<br />
nur Kosten oder<br />
kann sogar Geld gespart<br />
<strong>und</strong> bestehende Strukturen<br />
optimiert werden?
Outsourcing<br />
Im ersten Quartal 2001 lösten<br />
diese Themen ein Projekt<br />
aus, in welchem gemeinsam<br />
mit dem Ingenieurbüro<br />
<strong>ILP</strong> <strong>Lüthi</strong> + <strong>Partner</strong><br />
<strong>AG</strong>, wegweisende Erkenntnisse<br />
gewonnen <strong>und</strong><br />
gangbare Lösungsansätze<br />
definiert werden sollten.<br />
Nach einer globalen Analyse<br />
<strong>und</strong> Bestandesaufnahme<br />
innerhalb der hausinternen<br />
Medizintechnik entschloss<br />
man sich kurz darauf, gemeinsam<br />
die Betreuung der<br />
Medizintechnik, im Rahmen<br />
eines Outsourcings, an die<br />
Firma Hospitec Swiss<br />
GmbH zu übertragen.<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Nach 10 monatigem aktiven<br />
Wirken in beiden Häusern<br />
konnte nun in gemeinsamer<br />
Weise die Hospitec Swiss<br />
GmbH <strong>und</strong> allen voran die<br />
betroffenen <strong>und</strong> involvierten<br />
Leiter der Technischen<br />
Dienste orientieren. Anlässlich<br />
einer ersten Erfa-<br />
Tagung die am 31.10.2002<br />
im Regionalspital Leuggern<br />
stattfand, berichteten die<br />
beiden Herren über die gewonnenen<br />
Erfahrungen,<br />
Freud <strong>und</strong> Leid innerhalb<br />
der damals eingegangenen<br />
Zusammenarbeit mit den<br />
externen Spezialisten der<br />
Hospitec.<br />
Die hohen Ziele, nämlich<br />
sämtliche gesetzes- <strong>und</strong><br />
sicherheitsrelevanten Sofortmassnahmen<br />
innerhalb<br />
der Instandhaltung der beiden<br />
Häuser, konnten bereits<br />
nach der relativ kurzen<br />
Erstphase weitgehend umgesetzt<br />
werden. Anfänglich<br />
bestehende Kommunikationsprobleme<br />
bezogen auf<br />
organisatorische Abläufe<br />
konnten ebenfalls behoben<br />
<strong>und</strong> in wesentlichen Bereichen<br />
noch optimiert werden.<br />
In beiden Institutionen konnte<br />
desweiteren mit grosser<br />
Genugtuung festgestellt<br />
werden, dass sich trotz<br />
Steigerung der Qualität,<br />
Steigerung der Gesetzekonformität<br />
<strong>und</strong> der Steigerung<br />
der Verfügbarkeit der Medizinprodukte,<br />
die Instandhaltungskosten<br />
im Rahmen des<br />
Vorjahresbudget bewegen<br />
werden oder sogar gesenkt<br />
werden können. Ein wesentliches<br />
Kostenziel scheint<br />
also tatsächlich erreichbar<br />
zu sein !<br />
Schlussfolgerung<br />
Folgende Punkte lassen<br />
sich festhalten:<br />
Werden Synergien genutzt,<br />
Eigenleistungen in den Betrieben<br />
gesteigert, lassen<br />
sich die Anforderungen der<br />
MepV an die <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong><br />
Qualität der Medizinprodukte<br />
mit höchster Wahrscheinlichkeit<br />
kostenneutral umsetzen.<br />
Punktuell kann sogar damit<br />
gerechnet werden, dass<br />
durch gezielte qualitätssteigernde<br />
Massnahmen präventiv<br />
Kosten reduziert werden<br />
können.<br />
Versicherungstechnisch<br />
werden zudem Gefahren<br />
von Haftpflichtforderungen<br />
nahezu auf ein Minimum<br />
reduziert.