05.03.2013 Aufrufe

Unterrichtsplan - HELIOS Kliniken GmbH

Unterrichtsplan - HELIOS Kliniken GmbH

Unterrichtsplan - HELIOS Kliniken GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Unterrichtsplan</strong><br />

• Einführung und Geschichte<br />

• Geräte und Materialien in der Anästhesie<br />

• Allgemeinanästhesie<br />

• Regionalanästhesie<br />

• Komplikationen in der Anästhesie<br />

• Notfallmedizin und ALS<br />

• Intensivmedizin<br />

• Spezielle Themen, Klausurvorbereitung<br />

• Klausur<br />

• Klausurauswertung und Demotag<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue<br />

Regionalanästhesie<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue<br />

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Regionalanästhesie (RA)<br />

• Definition: Injektion von Lokalanästhetika in der Nähe<br />

von Nerven oder Nervenwurzeln<br />

• Lokale Schmerzausschaltung<br />

• Bewusstsein bleibt erhalten<br />

(Ggs. zur Allgemeinanästhesie)<br />

• Rückenmarksnahe RA<br />

– Spinalanästhesie<br />

– Periduralanästhesie/-katheter<br />

• Plexusanästhesie<br />

– Axillärer Plexus<br />

– Cervicaler Plexus<br />

• Periphere Nervenblockaden<br />

– N. Femoraliskatheter<br />

– (Anteriorer) Ischiadikusblock<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


„Laws of the House of God“<br />

1. Gomers sterben nicht.<br />

2. Gomers gehen zu Boden.<br />

3. Bei Herzstillstand zuerst den eigenen Puls fühlen.<br />

4. Der Patient ist derjenige, der krank ist.<br />

5. Zuerst an Verlegung denken.<br />

6. Es gibt keine Körperhöhle, die nicht mit einer 14er Kanüle<br />

und einem sicheren, starken Arm erreicht werden kann.<br />

7. Alter + Serum-Harnstoff = Lasixdosis.<br />

8. Sie können dich immer noch mehr quälen.<br />

9. Die einzige gute Aufnahme ist eine tote Aufnahme.<br />

10. Wenn du keine Temperatur mißt, stellst du auch kein Fieber fest.<br />

11. Zeige mir einen BMS, der meine Arbeit nur verdreifacht, und ich werde ihm die<br />

Füße küssen.<br />

12. Wenn der Radiologie-Resident und der BMS auf einer Thoraxaufnahme etwas<br />

Auffälliges sehen, kann dort nichts Auffälliges sein.<br />

13. Ärztliche Betreuung besteht darin, so wenig wie möglich zu tun.<br />

From „House of God“ by Samuel Shem<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Vorteile der RA<br />

• Geringere Kreislaufbeeinträchtigung<br />

• Relativ wenige Komplikationen<br />

• Verfahren der Wahl beim nicht nüchternen Patienten<br />

(keine Aspirationsgefahr!)<br />

• Kaum PONV<br />

• Kein Gefühl des „Kontrollverlustes“ für den Patienten<br />

• Meist länger dauernde Blockaden oder<br />

Katheterverfahren: häufig ausreichend für Post-OP<br />

Schmerztherapie<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Einsatzmöglichkeiten<br />

• Alleiniges Narkoseverfahren bei Operationen<br />

• In Kombination mit Allgemeinanästhesien als Single-<br />

Shot- oder Katheterverfahren<br />

– postoperative Analgesie<br />

– „flache“ Allgemeinnarkose<br />

– schnelle Aufwach- u. Wechselzeiten<br />

– geringere Kreislaufbeeinträchtigung...<br />

• Ohne Operation bei verschiedenen Erkrankungen zur<br />

Schmerz- u. Physiotherapie (CRPS, Kreuzbandplastik…)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Nachteile RA<br />

• Inkomplette Blockaden<br />

(Axillärer Plexus: 70% komplett, 25% supplementiert, 5%<br />

Versager)<br />

• Dislozierte Katheter<br />

Tägliche Kontrolle!<br />

• Teilweise lange Anschlagszeit der LA<br />

• U.u. mehrere Blockaden zur Analgesie nötig<br />

• Post-OP motorische Einschränkung möglich<br />

Sturzgefahr!<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Lokalanästhetika (LA)<br />

• Blockade des Na-Einstroms in Nervenzellen<br />

Blockade von Aktionspotentialen<br />

• Aminoester (z.B. Cocain)<br />

– Häufig allergische Reaktionen<br />

– Klinisch kaum noch in Verwendung<br />

• Aminoamide (z.B. Lidocain, Prilocain [Xylonest ®],<br />

Mepivacain [Scandicain ®], Bupivacain [Carbostesin ®],<br />

Ropivacain [Naropin ®])<br />

– Abbau hauptsächlich in der Leber<br />

– Unterscheiden sich in Potenz, Wirkunsgeintritt, Wirkdauer,<br />

Abbaugeschwindigkeit und Toxizität<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Nebenwirkungen der LA<br />

• Nebenwirkungen<br />

– bei korrektem Injektionsort durch Überdosierung und verzögerte<br />

Resorption - verzögerte toxische Reaktion<br />

– durch intravasale Injektion - sofortige Reaktion<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Spinalanästhesie (SPA)<br />

• SPA: Vorübergehende<br />

Unterbrechung der<br />

Nervenleitung durch<br />

Injektion eines LA in<br />

lumbalen<br />

Subarachnoidalraum<br />

• sensorische,<br />

motorische und<br />

sympathische Blockade<br />

• Besonders geeignet für<br />

OPs unterhalb des Nabels<br />

(Th10 )<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


SPA: Anatomie<br />

• Rückenmark endet in der Regel<br />

zwischen LWK I und II beim<br />

Erwachsenen<br />

• Punktion für die SPA L3/4 oder tiefer<br />

(Ausnahmsweise auch L2/3)<br />

• Rückenmarksverletzungen werden somit<br />

ausgeschlossen<br />

• Fasern der Cauda equina weichen der<br />

Nadel aus<br />

• Applikation von z.B. 3 ml Bupivacain<br />

0,5% (isobar)<br />

• Ausbreitungshöhe variiert mit der Menge<br />

des LA<br />

• Für spezielle Indikationen: hypo- oder<br />

hyperbares LA (Sattelblock!) oder<br />

Katheter<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


SPA: Anatomie<br />

• Epiduralraum = Periduralraum<br />

(PDA/PDK)<br />

• Subduralraum<br />

• Subarachnoidalraum (SPA)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


SPA: Anatomie<br />

Subarachnoidalraum<br />

(SPA)<br />

Dura mater<br />

Dornfortsatz<br />

Epiduralraum<br />

= Periduralraum<br />

(PDA/PDK)<br />

Lig. flavum<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


SPA: Kontraindikationen<br />

• Ablehnung durch den Patienten<br />

• Gerinnungsstörungen (angeboren, erworben oder<br />

medikamentös [ASS, Falithrom ®, Plavix ®, UFH, LMH])<br />

spinale Hämatome, in der Regel bleibende<br />

neurologische Schäden (Paresen usw.)!<br />

• Neurologische Erkrankungen (forensische Gründe – z.B.<br />

MS, NPP usw.)<br />

• Infektion im Bereich der Punktionsstelle, Sepsis<br />

• Schock, Hypovolämie<br />

• Vorsicht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

• Vorsicht bei deformierenden WS-Erkrankungen<br />

(M. Bechterew)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


SPA: Durchführung<br />

• Patient sitzend („Katzenbuckel“)<br />

oder liegend<br />

• Aufsuchen der Punktionsstelle<br />

(in der Regel Th3/4 – Höhe der<br />

Beckenkämme)<br />

• Streng steriles Vorgehen mit<br />

Hautdesinfektion, Abdeckung,<br />

Mundschutz, Handschuhe, Kittel<br />

• Lokalanästhesie<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


SPA: Durchführung<br />

• Punktion des<br />

Subarachnoidalraumes<br />

• Liquor muss frei fließen<br />

(Ohne Liquor keine SPA)!<br />

• Applikation des LA<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


SPA: Nebenwirkungen<br />

• Blockade präganglionärer Sympathikusfasern<br />

Vasodilatation mit Blutdruckabfall, relative<br />

Hypovolämie, Bradykardie (Nn. accelerantes,<br />

Bainbridge-Reflex) bis hin zur Asystolie!<br />

• Totale SPA<br />

• Atemstörungen bei hoher SPA<br />

• Postspinaler Kopfschmerz (je jünger der Patient und je<br />

dicker die Spinalnadel, desto häufiger – Liquorverlust)<br />

• Blasenfunktionsstörungen<br />

• Neurologische Komplikationen<br />

(Hämatome, Infektion usw.) – häufig bleibend!<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


SPA: Nadeln<br />

Spinalnadeln verschiedener<br />

Durchmesser…<br />

…und mit verschiedenem Schliff (Pencil-Point,<br />

Sprotte, Quincke)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Periduralanästhesie (PDA/PDK)<br />

• Injektion eines LA in den Periduralraum<br />

• PDA = Periduralanästhesie = „single shot“<br />

• PDK = Periduralkatheter<br />

• Kann in jedem Abschnitt der WS<br />

durchgeführt werden<br />

• Häufig Katheterverfahren<br />

– Geburtshilfe<br />

– Post-OP Analgesie<br />

– Pankreatitis<br />

• Kontraindikationen wie bei der SPA<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


PDA/PDK: Anatomie<br />

• Epiduralraum = Periduralraum<br />

(PDK/PDA)<br />

• Subduralraum<br />

• Subarachnoidalraum (SPA)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


PDA/PDK: Durchführung<br />

• Patient sitzend („Katzenbuckel“)<br />

• Aufsuchen der Punktionsstelle<br />

• Streng steriles Vorgehen mit Hautdesinfektion,<br />

Abdeckung, Mundschutz, Handschuhe, Kittel<br />

• Lokalanästhesie<br />

• Aufsuchen des Periduralraum<br />

– Lose of resistance<br />

(LOR, Widerstansverlust beim Erreichen des<br />

Periduralraums)<br />

– „Hängender Tropfen“<br />

(wird „eingesaugt“ beim Erreichen des<br />

Periduralraums)<br />

• Aspiration, Testdosis<br />

(Cave: spinale Fehllage!!)<br />

• Injektion des LA bzw. Katheter<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


PDA/PDK: Durchführung<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


PDA/PDK: Touhy-Nadel<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


PDA/PDK: Komplikationen<br />

• Versehentliche Duraperforation (Kopfschmerz, wenn<br />

unbemerkt dann totale SPA möglich mit allen Folgen)<br />

• Punktion einer Periduralvene mit versehentlicher<br />

intravenöser LA-Applikation und LA-Intoxikation<br />

• Blutdruckabfall<br />

• Blasenfunktionsstörungen<br />

• Neurologische Komplikationen wie bei der SPA<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Plexus cervicalis<br />

• LA des Plexus cervicals für<br />

Eingriffe im Halsbereich, vor<br />

allem an der A. carotis<br />

• Alternative zur<br />

Allgemeinanästhesie<br />

• Relativ einfaches und<br />

kostengünstiges Verfahren<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Plexus cervicalis - Hauptvorteil<br />

„Es gibt unserer Ansicht nach keinen besseren Monitor<br />

als den wachen Patienten“<br />

Zölß et al. (2003) Karotisoperation in Lokoregionalanästhesie. Gefäßchirurgie 2003 8:51-54<br />

„Performing the operation in awake patients under<br />

local anaesthetic offers the advantage of accurate<br />

assessment of the clinical state of the patient during<br />

surgery [...].“<br />

Benjamin 1993<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Plexus cervicalis - weitere Vorteile<br />

• Geringer (technischer) Monitoraufwand<br />

• Klinische Beurteilung der realen neurologischen<br />

Situation<br />

• Selektive intraoperative Shunteinlage möglich<br />

• Reduziertes kardiopulmonales<br />

und neurologisches<br />

Risiko,v.a. bei<br />

Hochrisikopatienten<br />

• Kürzere Krankenhausverweildauer<br />

• Geringere Kosten<br />

• In der Regel keine ITS<br />

• Hohe Patientenakzeptanz<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Anatomie des Plexus cervicalis I<br />

• Plexus cervicalis wird<br />

gebildet aus den Rami<br />

ventrales der<br />

Spinalnerven C1-C4<br />

• Enthält motorische,<br />

sensible, propriozeptive<br />

und autonome Fasern<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner<br />

C1<br />

C2<br />

C3<br />

C4


Anatomie des Plexus cervicalis II<br />

• Plexus cervicalis profundus<br />

– Innerviert Gelenke und Muskeln<br />

• Plexus cervicalis superficialis<br />

– Vier sensible Hauptäste<br />

• N. auricularis magnus<br />

• N. occipitalis minor<br />

• N. transversus colli<br />

• Nn. supraclaviculares<br />

– Durchbrechen (fast) an einem<br />

Punkt am Hinterrand des<br />

M. sternocleidomastoideus das<br />

oberflächliche Blatt der<br />

Halsfaszie (Punctum nervosum)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Anatomie des Plexus cervicalis III<br />

• Enge topographische<br />

Nachbarschaft zu den<br />

(Hirn-)Nerven<br />

– N. glossopharyngeus (IX)<br />

– N. hypoglossus (XII)<br />

– N. accesorius (XI)<br />

– N. vagus (X)<br />

– N. phrenicus<br />

– Truncus sympathicus<br />

– Plexus brachialis<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Risiken / Komplikationen der<br />

Plexus cervicalis Blockade I<br />

• Einseitiger Zwerchfellhochstand (N. phrenicus)<br />

• Heiserkeit (N. vagus / N. reccurens)<br />

• Taubheit hinteres Zungendrittel, Parese der<br />

pharyngealen Muskulatur (N. glossopharyngeus)<br />

• Tachykardie, Hypertension (N. vagus)<br />

• Horner-Syndrom mit Miosis, Ptosis, Enophtalmus<br />

(Truncus sympathicus, Ggl. cervicale sup. et med.)<br />

• Motorische oder sensible Defizite<br />

im Schulter-Arm-Bereich (Plexus brachialis)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Risiken / Komplikationen der<br />

Plexus cervicalis Blockade II<br />

• Intravasale Injektion<br />

– Bewußtseinsstörungen<br />

– Grand mal Anfälle<br />

– Kardiovaskuläre Reaktionen<br />

• Epidurale oder subarachnoidale Injektion<br />

– Atemdepression<br />

– Kreislaufdepression<br />

– Hohe SPA/PDA<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Kontraindikationen der<br />

Plexus cervicalis Blockade<br />

• Absolute Kontraindikationen:<br />

– Nicht kooperativer Patient<br />

– Ablehnung durch den Patienten<br />

– Reccurensparese der Gegenseite<br />

– Phrenicusparese der Gegenseite<br />

– Z.n. Pneumektomie der Gegenseite<br />

• Relative Kontraindikationen:<br />

– Erwartete OP-Zeit > 2 Stunden<br />

– Ablehnung durch den Operateur<br />

– Schwere neurologische Erkrankung<br />

(Grand mal Epilepsie, ausgeprägte Restsymptomatik nach<br />

Schlaganfall, Beeinträchtigung der Kontaktaufnahme)<br />

– Ruhedyspnoe<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Monitoring und Durchführung der<br />

Plexus cervicalis Blockade<br />

• EKG, SaO2, IBP<br />

• Neurostatus verbal<br />

und mit „Quietschente“<br />

• Infiltrationsblockade des<br />

• Plexus cervicalis superficialis<br />

Stoneham MD et al. (1998)<br />

• Single Shot- Blockade des<br />

Plexus cervicalis profundus bei C3 mit Nervenstimulator<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Anatomische Leitstrukturen<br />

des Plexus cervicalis<br />

Clavicula<br />

V. Jugularis externa<br />

M. sternocleidomastoideus, Caput sternale und<br />

Caput claviculare, Fossa supraclavicularis<br />

Mastoid<br />

Procc. Transversi C2 bis C4<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Durchführung der<br />

Plexus cervicalis Blockade I<br />

• Lokalanästhesie<br />

• Infiltration bis zur<br />

oberflächlichen Halsfaszie<br />

• Infiltration des Punctum<br />

nervosum<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Durchführung der<br />

Plexus cervicalis Blockade II<br />

• Infiltration aller sensiblen<br />

Nervi des Plexus cervicalis<br />

superficialis:<br />

– N. auricularis magnus und<br />

N. occipitalis minor<br />

– N. transversus colli<br />

– Nn. supraclaviculares<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Durchführung der<br />

Plexus cervicalis Blockade III<br />

• Plexus cervicalis profundus<br />

bei C3 / C4<br />

• Reizantwort bei<br />

Nervenstimulation:<br />

– M. splenius capitis<br />

(Kopfwendung)<br />

– M. levator scapulae (tasten)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Plexus brachialis: Axilläre Blockade<br />

• Indikationen:<br />

– OP im Bereich des distale Oberarms,<br />

Unterarms, Hand<br />

– (Kontinuierliche) Anästhesie<br />

– Physiotherapeutische Behandlung<br />

– Schmerzsyndrome<br />

– Sympathikolyse (CRPS, M. Sudeck)<br />

• Relativ risikoarme Technik ohne spezielle<br />

Komplikationen, ohne spezielle<br />

Kontraindikationen<br />

• Nachteile:<br />

– Inkomplette Blockade im Bereich des N.<br />

radialis und N. musculocutaneus, ggf.<br />

Nachblockade dieser Nerven<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Axilläre Blockade: Anatomie I<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Axilläre Blockade: Anatomie II<br />

1 N. radialis<br />

2 N. medianus<br />

3 N. musculocutaneus<br />

4 N. ulnaris<br />

1 23<br />

4<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Axilläre Blockade: Durchführung I<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Axilläre Blockade: Durchführung II<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Plexus brachialis: Interskalenäre Blockade<br />

• Indikationen:<br />

– Anästhesie und Analgesie der Schulter<br />

und/oder des proximalen Oberarms<br />

– Mobilisation (z.B. „frozen shoulder“)<br />

– Physiotherapie (z.B. Post-OP)<br />

– Therapie von Schmerzsyndromen<br />

– Sympathikolyse<br />

• Kontraindikationen:<br />

– Kontralaterale Parese des N. phrenicus<br />

und/oder N. recurrens<br />

• Nebenwirkungen:<br />

– Horner-Syndrom<br />

– ipsilaterale Parese des N. phrenicus und/oder N. recurrens<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Interskalenäre Blockade: Nebenwirkungen<br />

Horner-Syndrom (Miosis, Ptosis, Enophthalmus - Sympathikus) und<br />

Zwerchfellhochstand (Phrenicusparese)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Interskalenäre Blockade: Anatomie<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Interskalenäre Blockade: Durchführung I<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Interskalenäre Blockade: Durchführung II<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Blockade des N. femoralis<br />

• Indikation:<br />

– in Kombination mit einem proximalen Ischiadikusblock alle<br />

Eingriffe am Bein<br />

– Wundversorgung, Hauttransplantation am ventralen<br />

Oberschenkel<br />

– Mobilisation, Krankengymnastik<br />

– Schmerztherapie (Femurschaftfrakturen,<br />

Kniegelenksoperationen [Kreuzbandplastik, TEP])<br />

• Kontraindikationen:<br />

– Relativ: Z.n. fem. poplitealem Bypass<br />

• Nebenwirkungen:<br />

– Kraftminderung im Oberschenkel: Cave bei Krankengymnastik!<br />

Sturzgefahr!<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Femoralisblock: Anatomie<br />

…deshalb auch 3-in-1-Technik nach Winnie genannt<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Femoralisblock: Durchführung<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Blockade des N. ischiadicus<br />

• Indikation:<br />

– In Kombination mit einem Plexus lumbalis Block alle Eingriffe am<br />

Bein<br />

– Schmerztherapie<br />

– Sympathikolyse<br />

• Relativ risikoarme Technik ohne spezielle<br />

Komplikationen, ohne spezielle Kontraindikationen<br />

• Nachteile:<br />

– häufig etwas schwieriges Auffinden des Nervs (Distanz!)<br />

– Katheter häufig schwierig zu schieben (Winkel!)<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Ischiadikusblock: Anatomie<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Ischiadikusblock: Durchführung<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Betreuung von Schmerzkathetern<br />

• Mindestens einmal pro Tag Visite (Schmerzdienst):<br />

– Kontrolle der Einstichstelle<br />

– Ggf. Filter-, System-, Verbandwechsel<br />

– LA Dosis und Intervall festlegen<br />

– Überprüfung der Effektivität<br />

– Hinterfragen der Indikation<br />

– Dokumentation<br />

• Bei unzureichender Wirkung<br />

– Katheterlage korrekt? Disloziert?<br />

– Bei Teilwirkung: Bolusapplikation<br />

– Ggf. systemische Supplementierung<br />

• Liegedauer<br />

– Keine obere Grenze, in der Regel aber 4 bis 5 Tage<br />

– Ambulante Schmerzkatheter möglich<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Skripte<br />

http://billroth.de/Krankenpflegeschule/<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner


Fragen?<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Aue, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. med. Th. Steinbrenner

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!