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Seminar zum Versuch P5: Löslichkeit/Schmelzdiagramme<br />

Folgende Kapitel sollten Sie vor dem Seminar gelesen haben:<br />

Phasenregel: 5.7<br />

Thermodynamik von Lösungen: 6.4 - 6.6<br />

Schmelzdiagramme: 6.10; 6.11<br />

Im Seminar werden einige ausgewählte Schwerpunkte der Vorlesung wiederholt, vertieft und ergänzt.<br />

Es ist daher notwendig, dass Sie sich vor dem Seminar angemessen auf das Thema vorbereiten<br />

(auch bzw. gerade dann, wenn die Thematik noch nicht in der Vorlesung behandelt wurde!). Die unten<br />

angegebenen Übungsaufgaben werden im Seminar durchgesprochen. Es wird jeweils eine Lösungsstrategie<br />

vorgestellt und auf besondere Schwierigkeiten hingewiesen. Der Lerneffekt ist mit Sicherheit<br />

am größten, wenn Sie diese Aufgaben bereits vor dem Seminar bearbeitet haben.<br />

Alle Angaben zu Kapiteln und Nummern von Übungsaufgaben beziehen sich auf das offiziell empfohlene<br />

Lehrbuch: Kurzlehrbuch Physikalische Chemie („kleiner Atkins“), 4. Auflage, 2008<br />

Seminarschwerpunkte:<br />

Gibbssche Phasenregel, Anwendung des Henryschen Gesetzes, ideale Löslichkeit<br />

von Feststoffen, Temperaturabhängigkeit der Löslichkeit, Interpretation von Schmelzdiagrammen,<br />

Abkühlungskurven<br />

Übungsaufgaben:<br />

1. Nitrofurantoin (C8H6N4O5) ist ein Antibiotikum, das als Anhydrat in wässriger<br />

Lösung metastabil ist und einer Phasenumwandlung zum Monohydrat unterliegt.<br />

Durch Kombination von Pulver-Auflösungsexperimenten mit kinetischen<br />

Experimenten an rotierenden Presslingen kann sowohl die Löslichkeit des<br />

Hydrats als auch die intrinsische Löslichkeit des untransformierten Anhydrats<br />

bestimmt werden. In der folgenden Tabelle sind die spektralphotometrisch<br />

gemessenen Sättigungsmassenkonzentrationen (jeweils bezogen auf die<br />

wasserfreien Spezies) des Anhydrats (A) und des Hydrats (H) in einer Pufferlösung<br />

(pH 6,8) für verschiedene Temperaturen angegeben.<br />

[°C] 25 30 37 45<br />

cA [mg L -1 ] 325 401 604 863<br />

cH [mg L -1 ] 132 179 274 438<br />

(a) Berechnen Sie die Sättigungs-Stoffmengenanteile. Die Dichten der Lösungen<br />

dürfen näherungsweise gleich 1 g cm -3 gesetzt werden.<br />

(b) Bestimmen Sie die ersten molaren Lösungsenthalpien des Anhydrats und<br />

Monohydrats von Nitrofurantoin.<br />

(c) Bestimmen Sie die molare Phasenumwandlungsenthalpie.<br />

(d) Bestimmen Sie näherungsweise den Phasenumwandlungspunkt. Vergleichen<br />

Sie Ihren Wert mit der experimentellen (DSC) Dehydratisierungstemperatur<br />

von 125 °C.<br />

[Ergebnisse: LH A = +39,38 kJ mol -1 ; LH H = +47,37 kJ mol -1 ; PH = -7,99 kJ<br />

mol -1 ; 139,3 °C]


2. Berechnen Sie die ideale Löslichkeit von Benzoesäure bei einer Temperatur<br />

von 30,3 °C. Die kalorimetrisch ermittelte molare Schmelzenthalpie von<br />

Benzoesäure beträgt bei der Schmelztemperatur von 122,37 °C 18,006 kJ<br />

mol -1 . Die experimentelle (gravimetrische) Sättigungsmolalität von Benzoesäure<br />

in Isopropanol beträgt 4,547 mol kg -1 (30,3 °C). Wie groß ist die<br />

prozentuale Abweichung der berechneten idealen Löslichkeit vom experimentellen<br />

Wert?<br />

[Ergebnisse: xB id = 0,18988; bB id = 3,900 mol kg -1 ; -14,2 %]<br />

3. In Tabellenwerken finden Sie verschiedene Löslichkeitsmaße. Der dimensionslose<br />

Bunsensche Absorptionskoeffizient gibt das Volumen eines Gases<br />

umgerechnet auf STP-Bedingungen (T = 273,15 K, p = 101,325 kPa) an,<br />

das sich in einem definierten Volumen des Lösungsmittels unter einem<br />

Partialdruck des Gases von 101,325 kPa bei der tatsächlichen Temperatur<br />

x c<br />

löst. Darüber hinaus sind verschiedene Henryschen Konstanten K H , K H und<br />

b<br />

x<br />

K H gebräuchlich, die gemäß pB KH c<br />

xB, pB KH cB bzw. pB b<br />

KH bB<br />

definiert<br />

sind. Gegeben seien für die Löslichkeit von Sauerstoff und Kohlendioxid bei<br />

37 °C im Blutersatzstoff Perflubron (C8F17Br) die Werte 0,40 und <br />

x<br />

2,28. Berechnen Sie jeweils H<br />

c<br />

K (in MPa), H<br />

O2<br />

K (in kPa m 3 mol -1 ) und H<br />

CO2<br />

b<br />

K (in<br />

MPa kg mol -1 ). Die Dichte von Perflubron bei 37 °C beträgt 1,89 g cm -3 .<br />

[Ergebnisse: KH x (O2/CO2) = 21,60 / 3,89 MPa; KH c (O2/CO2) = 5,68 / 1,00 kPa<br />

m 3 mol -1 ; KH b (O2/CO2) = 10,78 / 1,88 MPa kg mol -1 ]<br />

4. Wenden Sie die Gibbssche Phasenregel auf folgende Problemstellungen an:<br />

(a) Kann ein System, in dem Eis, festes Natriumchlorid, Kochsalzlösung und<br />

Wasserdampf koexistieren, thermodynamisch stabil sein?<br />

(b) Wenn eine Kupfersulfat-Lösung bei einer konstanten Temperatur von 25 °C<br />

dehydratisiert wird, beobachtet man zunächst ein allmähliches Absinken des<br />

Dampfdrucks (P = ?, F = ?). Dann kristallisiert das Kupfersulfat-Pentahydrat<br />

aus, und der Dampfdruck über der gesättigten Lösung nimmt einen konstanten<br />

Wert (P = ?, F = ?) von 23 Torr an, bis die gesamte Lösung kristallisiert ist.<br />

Der Dampfdruck sinkt dann scharf auf einen konstanten Wert von 7,8 Torr, bei<br />

dem Kupfersulfat-Pentahydrat und Kupfersulfat-Trihydrat im Gleichgewicht<br />

miteinander stehen (P = ?, F = ?). Bei weiterer Dehydratisierung bildet sich<br />

Kupfersulfat-Monohydrat und schließlich Kupfersulfat-Anhydrat. Wieviel Komponenten<br />

sind erforderlich, um das komplexe System Kupfersulfat/Wasser zu<br />

beschreiben?<br />

[Ergebnisse: ja (K = 2, P = 4, F = 0); K = 2, P = 2, F = 1; K = 2, P = 3, F = 0; K<br />

= 2, P = 3, F = 0]<br />

5. Im Rahmen eines Experiments zur Untersuchung einer membranartigen<br />

Anordnung aus synthetischen Materialien wurde ein binäres Phasendiagramm<br />

ermittelt (S. 290, Abb. 6.38). Die beiden Komponenten sind Dielaidoylphosphatidylcholin<br />

(DEL) und Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPL). Beschreiben<br />

Sie, was passiert, wenn eine flüssige Mischung mit der Zusammensetzung<br />

xDEL = 0,5 ausgehend von einer Temperatur von 45 °C abgekühlt<br />

wird.<br />

[Aufgabe 6.44]

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