DV 1 Probelayout 6.indd - Reizdarm Selbsthilfe
DV 1 Probelayout 6.indd - Reizdarm Selbsthilfe
DV 1 Probelayout 6.indd - Reizdarm Selbsthilfe
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Deutsche <strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e. V., Mörikeweg 2, 31303 Burgdorf, Fon: 05136 / 896106, Fax: 05136 / 873662, E-Mail: <strong>Reizdarm</strong>@aol.com<br />
D a r m V i t a l<br />
Das Gesundheitsmagazin der Deutschen <strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e. V.<br />
Nr. 1 / 2005<br />
„Managermagen“<br />
bei Kindern<br />
Themen dieser Ausgabe:<br />
Nicht zu schnell unter´s Messer!<br />
Kinder mit Reizmagen<br />
Hilfe durch Physiotherapie<br />
Stellenwert von Probiotika
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Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
pünktlich zum ersten Quartal diesen Jahres darf<br />
ich Ihnen die neue Ausgabe unserer Vereins-<br />
zeitschrift präsentieren, worüber wir sehr froh sind.<br />
Nachdem im Gesundheitswesen immer mehr<br />
gespart wird, gewinnt die <strong>Selbsthilfe</strong> und Beratung<br />
durch private Organisationen einen immer höheren<br />
Stellenwert. Dennoch ist es wie immer schwierig,<br />
in der Industrie um Unterstützung zu werben.<br />
Umso dankbarer sind wir unseren Sponsoren,<br />
die es ermöglichen, dass wir unsere Arbeit fortsetzen<br />
können.<br />
Heute widmen wir unser Spezialthema wieder<br />
einmal den Kindern. Nicht nur Manager leiden unter<br />
Reizmagen – auch die Kleinen können seelisch<br />
sehr unter Druck stehen, was die Ausbildung eines<br />
IBS-Leidens begünstigt. Sie erfahren, wie man mit<br />
diesem Phänomen umgeht und welche Strategien<br />
am besten helfen.<br />
Außerdem können Sie heute lesen, dass IBS-<br />
Patienten oft viel zu schnell „unter das Messer“<br />
2<br />
gelegt werden, dass es wahrscheinlich doch eine<br />
körperliche Ursache des <strong>Reizdarm</strong>syndroms gibt<br />
und wie – im Falle der Flohsamenschalen - ein<br />
Medikament auch gute Nebenwirkungen haben<br />
kann.<br />
Wer eine Abneigung gegen Pillen und Tabletten<br />
hat, dem stellen wir in „Die Alternative“ einmal die<br />
Möglichkeiten der Physiotherapie bei IBS vor.<br />
Sie sehen, wir haben wieder ein breites Spektrum<br />
an Themen aufgeschlagen und ich hoffe, dass Sie<br />
viel Spaß mit unserer neuen Ausgabe haben.<br />
Mit freundlichen Grüßen,<br />
Ihre<br />
Petra Ilgenstein<br />
- Vorsitzende -<br />
Darm 1/2005
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />
Aktuelles<br />
Zuviel Chirurgie bei <strong>Reizdarm</strong>patienten! . . .4<br />
Darmpropbleme durch Kosmetika . . . . . . .4<br />
Spezialthemen<br />
„Managermagen“ bei Kindern. . . . . . . . . . . . . 5<br />
Neues aus der Medizin<br />
Ballaststoffe<br />
– nicht nur für die Vedauung gut . . . . . . . . 8<br />
Hat IBS<br />
doch eine organische Ursache? . . . . . . . . 8<br />
Präzisions-Galenik<br />
gegen den <strong>Reizdarm</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Expertenrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Leser fragen Leser . . .. . . . . . . . . . . 12<br />
Gelesen – gehört . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Darm im Stress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Natürlich gesund durch<br />
Säure-Basen-Gleichgewicht . . . . . . . . . . 14<br />
Die Alternative<br />
Physiotherapie gegen <strong>Reizdarm</strong> . . . . . . . 14<br />
Gesunde Ernährung<br />
Was ist dran an Joghurt und Co.? . . . . . . . . 18<br />
Elektronische Impulse für die<br />
Verdauung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />
Rezepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Beitrittserklärung . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
Darm 1/2005<br />
Anzeige<br />
1/2 h<br />
4c<br />
Buscopan
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Aktuelles<br />
Zuviel Chirurgie<br />
bei <strong>Reizdarm</strong>patienten!<br />
In Kalifornien wurde kürzlich<br />
im Rahmen einer Gesundheitserhebung<br />
89008 Personen befragt.<br />
Dabei stellte sich heraus, dass<br />
5,2% derselben an einem ärztlich<br />
festgestellten <strong>Reizdarm</strong>syndrom<br />
litten. Erstaunlicherweise war es<br />
gerade diese Patientengruppe,<br />
an der deutlich mehr Operationen<br />
und Eingriffen durchgeführt<br />
worden waren. Entfernungen von<br />
Blinddarm und Gebärmutter waren<br />
fast doppelt so häufig wie bei<br />
anderen Menschen. Gallenblasen-Operationen<br />
sogar dreifach<br />
mehr.<br />
Warum ist das so? Die Studienleiter<br />
vermutet, dass wohl vor<br />
allem falsche Diagnosen zu den<br />
Eingriffen führen. Erhärtet wird<br />
diese These durch die Tatsache,<br />
dass Operationen wegen<br />
Herzbeschwerden oder Magengeschwüren<br />
in der IBS-Gruppe<br />
nicht signifikant häufiger waren.<br />
Offensichtlich werden die Be-<br />
schwerden im Verdauungstrakt<br />
nicht als Herzkrankheiten interpretiert.<br />
Und Magengeschwüre<br />
werden heute nur dann operiert,<br />
wenn neben den Schmerzen<br />
Komplikationen wie Durchbrüche<br />
auftreten.<br />
Ärztliche Vorschläge für operative<br />
Eingriffe sollten daher von<br />
Bauchschmerzen, Schlafstörungen,<br />
leicht depressive Stimmung<br />
....wer würde da nicht den<br />
Verdacht auf IBS hegen. Tatsächlich<br />
kommt es häufiger einmal<br />
vor, dass sich Patientinnen<br />
mit solchen Symptomen beim<br />
Arzt vorstellen. Da die Diagnostik<br />
des Verdauungstraktes nichts<br />
ergibt, kommt dann die Feststellung<br />
einer funktionellen Verdauungsstörung<br />
zum Tragen.<br />
Grund für die Beschwerden<br />
aber sind Kosmetika, oft aus dem<br />
4<br />
<strong>Reizdarm</strong>patienten mit Vorsicht<br />
aufgenommen und durch Hinzuziehung<br />
eines weiteren Spezialisten<br />
beurteilt werden. <strong>DV</strong><br />
Darmprobleme durch Kosmetika<br />
Ausland, die der Hautaufhellung<br />
dienen: sogenannte Bleichcremes.<br />
Sie enthalten oft nicht unerhebliche<br />
Mengen Quecksilber,<br />
eines Metalls, das bei uns in<br />
Deutschland wegen seiner Giftigkeit<br />
schon lange aus der Körperpflege<br />
verbannt wurde. Quecksilber<br />
ist leicht flüchtig und wird<br />
über die Haut in den Organismus<br />
aufgenommen, wo es unter anderem<br />
Vergiftungserscheinungen<br />
hervorruft, die das <strong>Reizdarm</strong>syndrom<br />
imitieren können. <strong>DV</strong><br />
Darm 1/2005
„Managermagen“ bei Kindern<br />
Schon Kinder können<br />
unter den typischen Beschwerden<br />
eines Reizmagens<br />
leiden. Sie klagen<br />
über krampfartige Beschwerden<br />
im Oberbauch,<br />
schnelle Sättigung zu Beginn<br />
der Mahlzeit, sind<br />
häufig appetitlos und es ist<br />
ihnen vor allem nach dem<br />
Essen übel. Wie bei Erwachsenen<br />
ist die Zunge<br />
oft weißlich belegt, manchmal<br />
besteht Mundgeruch.<br />
Bleiben die Beschwerden länger<br />
als 4 Wochen bestehen oder treten<br />
sie in kurzen Abständen immer<br />
wieder auf, muss an einen<br />
Reizmagen gedacht werden.<br />
Bei der Untersuchung sind die<br />
Bauchdecken sehr empfindlich.<br />
Bei leichtem Druck mit den Fingerspitzen<br />
spannen die kleinen<br />
Iberogast<br />
1/2 quer 4-c<br />
210 x 142 mm<br />
Spezialthema<br />
Patienten die Bauchmuskulatur<br />
reflexartig an und die<br />
Magengegend unterhalb des<br />
Brustbeines zwischen den<br />
dort beginnenden Rippenbögen<br />
ist sehr empfindlich.<br />
Weitere körperliche Untersuchungsbefunde<br />
fehlen.<br />
Heute kann man mit einem<br />
einfachen Atemtest auch den<br />
möglichen Befall mit dem Magen-Bakterium<br />
Helicobacter<br />
ausschließen. Dazu bläst das<br />
Kind in ein Reagenzröhrchen,<br />
bekommt eine Zitronensäurelösung<br />
zu trinken und muss nach<br />
einer halben Stunde ein weiteres<br />
Röhrchen befüllen. An der<br />
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Spezialthema<br />
Konzentration des ausgeatmeten<br />
Wasserstoffs kann dann direkt<br />
abgelesen werden, ob der Keim<br />
vorhanden ist.<br />
Seelische Belastung<br />
Auch bei Kindern ordnet man<br />
den Reizmagen unter die psychosomatischen<br />
Störungen ein, um<br />
ihn von den rein organischen Erkrankungen<br />
abzugrenzen. Ganz<br />
offensichtlich besteht ein Zusammenhang<br />
zwischen dem Auftreten<br />
der Symptomatik und seelischen<br />
Belastungen. Dazu gehören eine<br />
gestörte Familienbeziehung ebenso<br />
wie überzogener Leistungsdruck<br />
oder Schwierigkeiten im<br />
Freundes- und Bekanntenkreis.<br />
Nicht verdauter Stress kann<br />
auf den Darm oder den Magen<br />
schlagen und die Abläufe blockieren.<br />
Das führt zu Verlangsamung<br />
oder Beschleunigung, zur Lähmung<br />
oder Krämpfen im Magen-<br />
Darm-Bereich.<br />
Vielfach werden die Beschwerden<br />
der Kinder nicht ernst genommen,<br />
was den Leidensdruck<br />
verstärkt. Es muss daher einem<br />
betroffenen Kind vor allem deutlich<br />
gezeigt werden, dass man<br />
ihm glaubt und mit ihm zusammen<br />
nach den Auslösern suchen<br />
wird. Diese seelische Unter-stützung<br />
kann schon viel bewirken.<br />
Sinnvolle Regeln zur<br />
Vorbeugung<br />
Vielfach wird heute für Kinder<br />
nicht altersgerecht gekocht.<br />
Zubereitung und Auswahl der<br />
Speisen orientieren sich am<br />
knappen Zeitrahmen, Fast-Food<br />
und Tiefkühlkost dominieren den<br />
Speiseplan. Damit kommt viel-<br />
fach zu fettes, falsch zuberei-<br />
tetes und zu scharf gewürztes<br />
Essen auf den Tisch. Auch das<br />
Essverhalten wird von Zeitnot<br />
bestimmt: Unzureichendes<br />
Kauen der Speise führt<br />
6<br />
zu unnötiger Anstrengung der<br />
Organe des Verdauungsapparates,<br />
allen voran des Magens.<br />
Zu große Stücke müs-<br />
○ Vor jeder Mahlzeit 1-2 Tassen Kamillentee, nicht stark, 10<br />
Minuten gezogen, lauwarm getrunken<br />
○ Sich ganz bewusst auf das Essen einstellen und sich selbst<br />
(eventuell auch anderen am se-ben Tisch sitzenden Personen)<br />
einen „guten Appetit“ wünschen – auch das gute alte<br />
Tischgebet ist sehr heilsam, beruhigend und verdauungsfördernd.<br />
○ Absolut hundertprozentiges Kauen und Einspeicheln der<br />
Speise im Mund<br />
○ Nach dem Essen 10 Minuten ruhen, dabei die rechte Hand<br />
auf den Oberbauch legen und die Wärme spüren, die von<br />
der Hand und der Oberfläche der Bauchdecke ausgeht.<br />
○ Kleinere Mahlzeiten essen, den Magen nicht überdehnen<br />
○ Reizarme Kost, die gut Säuren puffert, bevorzugen, Beispiel:<br />
Pellkartoffeln, Kartoffelpüree, Haferflocken, nur in<br />
Wasser erhitzt, Möhren, wenig Fett (wenn Fett, dann nicht<br />
lange erhitzen und besser pflanzliches statt tierisches Fett.<br />
Die Ausnahme ist Palmöl, welches pflanzlich, aber schwer<br />
zu verdauen ist).<br />
○ Vermeiden Sie scharfe Gewürze am Essen des Kindes. Die<br />
Erwachsenen können sie wäh-rend der Mahlzeit zufügen.<br />
Darm 1/2005
sen durch Verdauungssäfte<br />
aufgelöst werden, die viel besser<br />
verdaut werden könnten, wenn sie<br />
total zerkleinert und beim Kauvorgang<br />
„eingespeichelt“ worden<br />
wären.<br />
Aus diesen Tatsachen ergeben<br />
sich schon eine Reihe gesundheitsfördernder<br />
Regeln, die auch<br />
für die Erwachsenen am Tisch<br />
wertvoll sind:<br />
Was tun<br />
bei Schmerzen?<br />
Klagt das Kind trotz aller Vorsicht<br />
wieder über Magenschmerzen,<br />
kann man ihnen wirksam mit<br />
pflanzlicher Medizin begegnen.<br />
An erster Stelle stehen Tees aus<br />
Kamille, Fenchel, Schafgarbe und<br />
Melisse oder ein dünner Aufguss<br />
von Pfefferminze. Immer volle 10<br />
Minuten ziehen lassen, jedoch<br />
schwach dosieren (für Erwachsene<br />
darf der Tee stärker sein).<br />
Eine wirksame pflanzliche Medizin<br />
ist auch Iberis amara, die<br />
bittere Schleifenblume, wurde vor<br />
mehreren hundert Jahren zuletzt<br />
von dem griechischen Arzt Galen<br />
erwähnt und angewandt. Dann geriet<br />
sie in Vergessenheit. Erst Mitte<br />
des letzten Jahrhunderts wurde<br />
man wieder auf sie aufmerksam.<br />
1954 erschien eine wissenschaft-<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Dt. <strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e. V.<br />
Mörikeweg 2, D-31303 Burgdorf<br />
Tel.: 0 51 36 / 89 61 06<br />
Fax: 0 51 36 / 87 36 62<br />
www.reizdarmselbsthilfe.de<br />
Abonnentenbetreuung<br />
Dt. <strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e. V.<br />
Bank- und Spendenkonto<br />
Dt. <strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e. V.<br />
Stadtsparkasse Burgdorf<br />
(BLZ 251 513 71) Konto: 32 839<br />
Darm 1/2005<br />
liche Publikation über Iberis amara.<br />
Im Jahre 1959 brachte die<br />
alte deutsche Naturheilfirma Steigerwald<br />
ein Gemisch mit pflanzlichen<br />
Extrakten auf den Markt,<br />
die zusammen die funktionellen<br />
und pathologischen Störungen im<br />
Verdauungstrakt positiv beeinflussen.<br />
Sein Name ist Iberogast®.<br />
Die Leitsubstanz Iberis amara<br />
mit ihren Inhaltsstoffen Senfölglykoside<br />
und Flavonoide wirkt aktivierend<br />
auf den Darm, antientzündlich<br />
und Schleimhaut schützend.<br />
Weitere Pflanzenauszüge in<br />
Iberogast®:<br />
Angelikawurzel (krampflösend<br />
und Appetit anregend),<br />
Mariendistelfrüchte (Leberschützend<br />
und Magen beruhigend),<br />
Kümmel (gegen Blähungen,<br />
krampflösend, gegen pathologische<br />
Bakterien),<br />
Schöllkraut (Gallefluß fördernd,<br />
krampflösend),<br />
Süßholzwurzel (gegen Geschwüre,<br />
entzündungshemmend,<br />
krampflösend),<br />
Melissenblätter (beruhigend<br />
und gegen Blähungen),<br />
Pfefferminze (gegen Erbrechen,<br />
beruhigend und gegen Blähungen),<br />
Anzeigenpreisliste<br />
zur Zeit gültig Nr. 2<br />
Redaktionsschluss<br />
„Darm Vital“ (<strong>DV</strong>) erscheint 3-4 mal pro Jahr.<br />
Für Mitglieder der Deutschen <strong>Reizdarm</strong>-<br />
selbsthilfe ist der Bezug mit dem Beitrag abgegolten.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht vor, die<br />
aufzunehmenden Artikel und sonstigen Bei-<br />
träge zu bestimmen und zu kürzen.<br />
Die Beiträge in <strong>DV</strong> geben in keinem Fall die<br />
Meinung oder Empfehlung der Deutschen<br />
<strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe und auch nicht immer die<br />
Meinung der Redaktion wieder, außer wenn<br />
dies ausdrücklich angegeben ist. Es sind viel-<br />
7<br />
Spezialthema<br />
Kamillenblüten (krampflösend,<br />
entspannend, Säure hemmend,<br />
antibakteriell).<br />
Merke: Iberogast® ist seit über<br />
40 Jahren in zunehmendem Gebrauch.<br />
Übliche Dosierung: 3x 20<br />
Tr. in Tee oder warmes Wasser.<br />
Nebenwirkungen, Wechselwirkungen<br />
mit anderen Mitteln oder<br />
Gegenanzeigen (Einnahmeverbot)<br />
wurden seitdem noch nicht<br />
beobachtet. Deshalb ist Iberis<br />
amara besonders in der Kinderheilkunde<br />
bei den verschiedensten<br />
Magen-Darm-Beschwerden<br />
erfolgreich.<br />
Als physikalische Maßnahmen<br />
hilft die Wärme aus einer Wärmflasche,<br />
feuchtwarmen Tüchern<br />
oder Wickeln. Wichtig: Die Auflage<br />
darf nicht zu schwer sein, die<br />
Wärmflasche also nicht zu voll<br />
und auch nicht zu heiß machen.<br />
Leichte Massage des Bauches<br />
mit der flachen Hand im Uhrzeigersinn<br />
kreisförmig um den<br />
Bauchnabel herum entspannt<br />
und beruhigt da Kind und ist der<br />
Verdauung förderlich. <strong>DV</strong><br />
mehr oft persönliche Meinungsäußerungen,<br />
für die <strong>DV</strong> das Diskussionsforum abgeben<br />
soll.<br />
Für die mit Namen gekennzeichneten Artikel<br />
zeichnen die betreffenden Autoren, für alle<br />
Mitteilungen des Vereins ist der Vorstand<br />
veantwortlich.<br />
Es wird vorausgesetzt, dass Betroffene alle<br />
Ratschläge und Empfehlungen aus <strong>DV</strong> stets im<br />
Einvernehmen mit ihrem Arzt anwenden.<br />
Ein Haftung oder Gewährleistung, auch bei<br />
Druckfehlern, wird nicht übernommen.Anzeigen<br />
stellen keine Empfehlungen der Deutschen<br />
<strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe oder der Redaktion dar.<br />
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Neues aus der Medizin<br />
Ballaststoffe –<br />
nicht nur für die Verdauung gut<br />
Vielfach werden gegen die<br />
Symptome Durchfall und Verstopfung<br />
bei IBS-Erkrankung<br />
Präparate wie Flosa® empfohlen,<br />
die lösliche Ballaststoffe<br />
enthalten. Aufgrund ihres<br />
großen Wasserbindungsvermögens<br />
können sie sowohl<br />
der Eindickung zu flüssigen<br />
Darminhaltes dienen (bei Diarrhoe)<br />
wie auch, mit reichlich<br />
Wasser eingenommen, den<br />
Stuhl auflockern und leichter<br />
ausscheidbar machen. Dabei<br />
sind die „Nebenwirkungen“,<br />
wie eine aktuelle amerikanische<br />
Studie ergab, ebenfalls äußerst<br />
positiv: Die Zufuhr von löslichen<br />
8<br />
Ballaststoffen wie z.B.<br />
die in Flosa® enthaltenen<br />
Samenschalen der Pflanze<br />
Plantago ovata (Flohsamen)<br />
kann vor dem<br />
Voranschreiten einer Gefäßverengung<br />
schützen.<br />
An der Untersuchung<br />
nahmen 573 Probanden<br />
im Alter zwischen 40 und<br />
60 Jahren teil, die zu Beginn<br />
der Studie keinerlei<br />
Hinweise auf Herz-Kreislauf-Erkrankungenzeigten.<br />
Für jeden Probanden<br />
wurden die Ernährungsgewohn-<br />
Die Deutsche <strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e.V. ist ein gemeinnütziger Zusammenschluß von Patienten, Ärzten und<br />
Fachleuten mit dem Ziel der Förderung und Erforschung des <strong>Reizdarm</strong>-Syndroms, der Entwicklung von<br />
Therapien und der Patientenhilfe.<br />
Die offizielle Zeitschrift der Deutschen <strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e.V. ist Darm Vital. Sie können Mitglied der<br />
Arbeitsgemeinschaft Förderverein Deutsche <strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e. V. werden. Füllen Sie die Beitrittserklärung<br />
aus. Der Mitgliedsbeitrag pro Kalenderjahr beträgt 35,- Euro.<br />
Vorteile der Mitgliedschaft<br />
Als Mitglied erhalten Sie kostenlos alle Publikationen und Ratgeber des Vereins. Auch der Bezug von Darm Vital<br />
Beitrittserklärung<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Förderverein Deutsche<br />
<strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e. V., Mörikeweg 2, 31303 Burgdorf.<br />
Name: PLZ/Ort:<br />
Vorname: Datum:<br />
Straße: Unterschrift:<br />
Der Beitritt wird erst wirksam, wenn er nicht innerhalb<br />
einer Woche widerrufen wird. Zur Wahrung der Frist<br />
genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.<br />
Bitte absenden an: Deutsche <strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e. V.<br />
Mörikeweg 2<br />
31303 Burgdorf<br />
Diesen Abschnitt bitte abtrennen oder eine Fotokopie machen und ausgefüllt absenden. Bitte ausreichend frankieren.<br />
<br />
Darm 1/2005
heiten erhoben. Darüber hinaus<br />
bestimmten die Wissenschaftler<br />
die Gefäßwanddicke einer bestimmten<br />
Arterie der Probanden<br />
zu Beginn der Studie sowie<br />
an zwei späteren Zeitpunkten.<br />
Gleichzeitig wurden auch Blutproben<br />
entnommen. Den Ergebnissen<br />
der Studie zu Folge schützt<br />
die Einnahme von löslichen Ballaststoffen<br />
vor einer fortschreitenden<br />
Verdickung von Blutgefäßen.<br />
Dabei spielt nach Meinung der<br />
Wissenschaftler wahrscheinlich<br />
der positive Einfluss der löslichen<br />
Ballaststoffe auf die Blutfette eine<br />
Rolle.<br />
Lösliche Ballaststoffe senken<br />
die LDL-Cholesterinkonzentration<br />
Hat IBS doch eine<br />
organische Ursache?<br />
Schon länger wurde vermutet,<br />
dass an der Entwicklung eines<br />
<strong>Reizdarm</strong>syndroms auch die<br />
Botenstoffe des Körpers (med.:<br />
Neurotransmitter) beteiligt sind. In<br />
einer Studie wurden nun Gewebsproben<br />
der Darmschleimhaut<br />
von Gesunden, <strong>Reizdarm</strong>kranken<br />
und Patienten mit entzündlichen<br />
Darmerkrankungen untersucht.<br />
Besonderer Schwerpunkt war der<br />
Stoffwechsel des Neurotransmitters<br />
Serotonin, der die Bewegung<br />
und die Sekretionen im Verdauungssystem<br />
steuert, aber auch<br />
die Empfindungen weiterleitet.<br />
In den Zellen der Darmschleimhaut<br />
fand sich sowohl bei<br />
den IBS- wie auch den Patienten<br />
mit Colitis ulcerosa im Vergleich<br />
zu Gesunden eine deutlich verminderte<br />
Fähigkeit zur Wiederaufnahme<br />
ausgeschütteten Se-<br />
Darm 1/2005<br />
Neues aus der Medizin<br />
im Blut, die für die Entstehung der<br />
Arteriosklerose mitverantwortlich<br />
ist. Arteriosklerose kann zu Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt<br />
und Schlaganfall führen,<br />
die in Deutschland zu den häufigsten<br />
Todesursachen zählen. <strong>DV</strong><br />
Zu diesem Artikel sind wir verpflichtet, Ihnen folgende<br />
Informationen zu geben:<br />
Flosa® Wirkstoff: Plantaginis ovatae testa<br />
(Indische Flohsamenschalen) Anwenden bei:<br />
<strong>Reizdarm</strong>; öfter auftretender Verstopfung;<br />
Erkrankungen, bei denen eine erleichterte<br />
Darmentleerung mit weichem Stuhl erwünscht<br />
ist, z.B. bei Analfissuren, Hämorrhoiden, nach<br />
rektal-analen operativen Eingriffen und in der<br />
Schwangerschaft.<br />
Merckle GmbH 89135 Blaubeuren. Stand: 1/2005<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder<br />
Apotheker.<br />
rotonins. Dadurch verarmen die<br />
Zellen an diesem Botenstoff, während<br />
er sich im Gewebe übermäßig<br />
anreichert. Beides kann den<br />
bekannten Symptomen der Erkrankungen<br />
zugrunde liegen. Die<br />
untersuchenden Ärzte begrüßten<br />
diesen Nachweis als Durchbruch,<br />
da sich hiermit ein Erklärungsansatz<br />
für neue Medikamente<br />
bietet. Tatsächlich lässt sich so<br />
die teilweise gute Wirksamkeit<br />
von Substanzen wie Tegaserod<br />
begründen, die unter Einschränkungen<br />
im amerikanischen Markt<br />
schon im Einsatz sind. <strong>DV</strong><br />
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Präzisions-Galenik gegen den<br />
<strong>Reizdarm</strong><br />
Die Arzneipflanze des Jahres<br />
2004 war die Pfefferminze, welche<br />
schon seit Jahrhunderten<br />
aus keinem klösterlichen Kräutergarten<br />
wegzudenken ist. Besonders<br />
auf dem Gebiet der Verdauungsstörungen<br />
findet diese<br />
Pflanze als Tee oder Extrakt ihren<br />
Einsatz.<br />
Die Inhaltsstoffe regen die Sekretion<br />
von Magensäften an, was<br />
bei Unwohlsein durch verdorbene<br />
Nahrungsmittel einen „aufräumenden“<br />
Effekt hat. Allerdings<br />
hat diese Wirkung ihre Schattenseiten:<br />
Wendet man Pfefferminze<br />
über lange Zeit hinweg in höheren<br />
Dosen an, kann sie durch die<br />
ständige Sekretionsförderung zu<br />
Magenreizungen führen. Mancher<br />
„Reizmagen“ hat sich schon<br />
durch eine sorgfältige Befragung<br />
bei Arzt oder Apotheker als Folge<br />
einer Leidenschaft für Pfefferminztee<br />
entpuppt!<br />
Im Darm entspannt und reguliert<br />
der wirksame Bestandteil<br />
des Pfefferminzöls – das Menthol<br />
– die verkrampfte Muskulatur, lindert<br />
den Schmerz und befreit von<br />
unangenehmen Blähungen.<br />
Wie kann man sich nun diese<br />
Vorteile zu Nutze machen, ohne<br />
Nachteile für den Magen in Kauf<br />
nehmen zu müssen? Das aktuell<br />
in die Apotheken eingeführte Medacalm®<br />
gibt hier dem bewährten<br />
Pfefferminzöl einen neuen therapeutischen<br />
Stellenwert. Möglich<br />
wird dies durch eine intelligente<br />
galenische Aufbereitung des Produktes:<br />
Mit einer so genannten<br />
Matrix-Verkapselung wird der<br />
Wirkstoff über die bekannten<br />
10<br />
organischen Barrieren hinweg<br />
speziell im unteren Dünndarm<br />
und im Dickdarm abgegeben.<br />
Die Matrix-Kapsel „verpufft“ also<br />
nicht frühzeitig im oberen Dünndarmbereich,<br />
sondern gibt durch<br />
eine Oleo-Gel-Formulierung ihren<br />
Wirkstoff in therapeutischer Dosierung<br />
gezielt über die gesamte<br />
Darmpassage ab.<br />
Wie ein schützender Mantel<br />
legt sich das Pfefferminzöl<br />
beruhigend über den gereizten<br />
Darmabschnitt. Dadurch steht<br />
eine ausreichende und sicher<br />
wirksame Menge des Arzneistoffs<br />
am Ort der Beschwerden<br />
zur Verfügung. Das Reizniveau<br />
des Darmes wird normalisiert und<br />
alle typischen Symptome des<br />
<strong>Reizdarm</strong>syndroms werden gelindert.<br />
Neben der Besserung von<br />
Bauchschmerzen und Blähungen<br />
hilft Medacalm® beim Abbau des<br />
aufgetriebenen Gefühls im Bauch<br />
und bei der Harmonisierung der<br />
Stuhlfrequenz.<br />
Überdies zeichnet sich das<br />
neue Präparat durch gute Verträglichkeit<br />
aus. Selbst über längeren<br />
Zeitraum eingenommen zeigten<br />
sich praktisch keine unerwünschten<br />
Nebenwirkungen. <strong>DV</strong><br />
Zu diesem Artikel sind wir verpflichtet, Ihnen folgende<br />
Informationen zu geben:<br />
Medacalm® Wirkstoff: Pfefferminzöl<br />
Anwendungsgebiete: Zur Behandlung der<br />
Beschwerden beim <strong>Reizdarm</strong> (Colon irritabile), die<br />
sich in Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl,<br />
Verstopfung oder Durchfall äußern.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder<br />
Apotheker.<br />
Darm 1/2005
Anzeige<br />
Medacalm<br />
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farbig
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Expertenrat<br />
Da sich mein <strong>Reizdarm</strong>leiden in dem steten<br />
Wechsel von Verstopfung und Durchfällen äußert,<br />
habe ich in der Analregion Probleme mit<br />
Hämorrhoiden und Entzündungen der Haut. Wie<br />
kann ich diese Beschwerden am besten behandeln?<br />
Auf jeden Fall sollte man seinem Arzt auch über<br />
diese Symptome berichten. Das ist weder unanständig,<br />
noch peinlich, sondern schlicht notwendig, um<br />
eine Verschlimmerung der Probleme mit stärkeren<br />
Schmerzen zu vermeiden. Zunächst jedoch kann<br />
man versuchen, sich mit frei verkäuflichen Präparaten<br />
zu helfen.<br />
Bei Hämorrhoiden kommt es darauf an, die Entzündung<br />
einzudämmen, den Schmerz zu lindern<br />
und die Heilung zu fördern. Eine Vielzahl von Substanzen<br />
steht dafür zur Verfügung, meist werden<br />
sie, wie z.B. in Mastu® S Salbe und Mastu® S forte<br />
Zäpfchen, kombiniert angewandt: Lidocain, ein<br />
Oberflächenanästhetikum nimmt den Schmerz, die<br />
Entzündungshemmung erfolgt durch die Wirkstoffe<br />
Bufexamac und Bismutgallat, welches wie das ebenfalls<br />
enthaltenen Titandioxid auf zellulärer Ebene die<br />
Heilung fördert.<br />
Tief innenliegende Hämorrhoiden erreicht man am<br />
besten mit Zäpfchen; äußerliche Bereiche sind gut<br />
mit einer Salbe zu behandeln, zumal ein Applikator<br />
beiliegt. Zur schonenden äußerlichen Reinigung des<br />
betroffenen Gebietes kann man während der akuten<br />
Phase Mastu® Reinigungstüchlein verwenden, die<br />
ebenfalls in Apotheken erhältlich sind.<br />
Analekzeme aufgrund von Durchfällen sind oft<br />
sehr hartnäckig. Akut nässende Hautschäden lassen<br />
sich oft mit Gerbstoffen recht gut behandeln.<br />
Ein altes Hausmittel sind Umschläge mit starkem<br />
schwarzem Tee. Auch apothekenübliche Zinklotionen<br />
und -Pasten können heilend wirken. Waren<br />
diese Maßnahmen erfolglos, kann man es auch<br />
mit einem frei verkäuflichen, niedrig dosierten Hydrocortison-Präparat<br />
wie z.B. Soventol® HC versuchen.<br />
Das Hydrocortison unterdrückt Entzündungen<br />
und stillt schnell den Juckreiz. Wichtig ist auf<br />
jeden Fall, den betroffenen Bereich möglichst trocken<br />
zu halten und die Anwendung von Kosmetika<br />
(Feuchttücher, Seifen, Cremes) zu vermeiden. <strong>DV</strong><br />
Zu diesem Artikel sind wir verpflichtet, Ihnen folgende Informationen zu geben:<br />
Mastu® S, Hämorrhoidal Salbe /- S forte, Hämorrhoidal Zäpfchen Bei<br />
Hämor-rhoiden 1. und 2. Grades, Afterrisse (akute Analfissur), akutes und chronisches<br />
Analekzem, entzündliche Prozesse im Bereich von After und Mastdarm<br />
(Proktitis). Apothekenpflichtig.<br />
STADA GmbH, Stadastraße 2-18, 61118 Bad Vilbel . Stand: Februar 2005<br />
Soventol® HC Wirkstoff: Hydrocortison-21-acetat. Anwendungsgebiete: Zur<br />
Behandlung von entzündlichen und allergischen Dermatosen (Hautentzündungen<br />
und Ekzeme) mit geringer bis mittlerer Symptomausprägung, die auf eine äußerliche<br />
Behandlung mit schwach wirksamen Corticosteroiden ansprechen.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie<br />
Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
12<br />
Leser fragen Leser<br />
In unserer letzten Ausgabe wurde nach Abhilfe<br />
gegen plötzliche Durchfälle gefragt. Dazu erreichten<br />
uns mehrere Zuschriften von Patienten,<br />
denen es ebenso ergeht und die sich mit den unterschiedlichsten<br />
Methoden helfen.<br />
Zusammengefasst könnte man etwa diesen Rat<br />
geben: Als Dauerbehandlung ist der Einsatz von<br />
Ballaststoff-Präparaten wie Flohsamenschalen<br />
(z.B. in Flosa®) anzuraten. Die darin enthaltenen<br />
Schleimstoffe quellen im Darm auf und binden<br />
Wasser in z.T. großen Mengen. Dadurch wird der<br />
Stuhl wieder fester.<br />
Als weitere Behandlungsalternative bieten sich<br />
Gerbstoffe – aus starkem schwarzen Tee oder<br />
aus Arzneimitteln wie z.B. Tannacomp® an. Das<br />
Präparat enthält zwei Wirkstoffe, die sich sinnvoll<br />
ergänzen und in ihrer Wirkung unterstützen.<br />
Die empfindliche Darmschleimhaut wird durch<br />
Tanninalbuminat (Tannin-Eiweiß) abgedichtet<br />
und geschützt, wodurch eine übermäßige Abgabe<br />
von Flüssigkeit in den Darm vermindert wird.<br />
Ethacridinlactat wirkt wachstumshemmend auf<br />
krankmachende Darmbakterien und löst auch<br />
Bauchkrämpfe. Die normale Darmfunktion wird<br />
so rasch wiederhergestellt.<br />
Will man sich vor einem längeren Aufenthalt außer<br />
Haus sicher fühlen, greifen viele Patienten<br />
zu Mitteln wie Loperamid. Loperamid wirkt hemmend<br />
auf die Darmbewegungen und stoppt so<br />
den übermäßigen Ausscheidungsreflex.<br />
Wichtig ist: Durchfälle wie auch Verstopfungen,<br />
die allmählich vermehrt auftreten, können<br />
ihre Ursache auch in einer Schilddrüsen-<br />
Fehlfunktion haben. Das sollte auf jeden Fall<br />
vom Arzt abgeklärt werden. <strong>DV</strong><br />
Zu diesem Artikel sind wir verpflichtet, Ihnen folgende Informationen zu geben:<br />
Flosa® Wirkstoff: Plantaginis ovatae testa (Indische Flohsamenschalen) Anwenden<br />
bei: <strong>Reizdarm</strong>; öfter auftretender Verstopfung; Erkrankungen, bei denen eine<br />
erleichterte Darmentleerung mit weichem Stuhl erwünscht ist, z.B. bei Analfissuren,<br />
Hämorrhoiden, nach rektal-analen operativen Eingriffen und in der Schwangerschaft.<br />
Merckle GmbH 89135 Blaubeuren. Stand: 1/2005<br />
Tannacomp® Anwendungsgebiete: Behandlung von akuten unspezifischen Durchfällen,<br />
Vorbeugung und Behandlung von Reisedurchfällen (z. B. bei Reisen in warme<br />
Länder), Stuhlregulierung bei Patienten mit künstlichem Darmausgang.<br />
Rentschler Arzneimittel GmbH, Postfach 1461, 88464 Laupheim<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren<br />
Arzt oder Apotheker.<br />
Darm 1/2005
Darm im Stress<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche <strong>Reizdarm</strong>selbsthilfe e.V.<br />
112 Seiten, broschiert<br />
Preis: € 14,--<br />
Der Stoffwechsel ist eine „Chemiewerkstatt“<br />
bei der es auf die<br />
richtige Balance der ein- und<br />
ausströmenden Substanzen<br />
ankommt. Eine Störung dieses<br />
Gleichgewichts ruft immer auch<br />
wahrnehmbare Symptome oder<br />
gar Beschwerden hervor. So ist<br />
es auch mit den Säuren und Basen<br />
(Laugen) in unserem Verdauungssystem.<br />
Ihr Gleichgewicht<br />
wird wesentlich durch unsere<br />
Lebensweise und Ernährung beeinflusst.<br />
Diese Zusammenhänge werden<br />
zunächst in dem vorliegen-<br />
Darm 1/2005<br />
Darm im Stress<br />
Offen, ehrlich und in verständlicher<br />
Sprache erklären die selbst<br />
vom <strong>Reizdarm</strong>syndrom betroffe-nen<br />
Autorinnen Sabine Meinhardt<br />
und Christine Scholl das<br />
Krankheitsbild <strong>Reizdarm</strong>syndrom,<br />
die Verdauung, Ursachen<br />
und Anlässe für das <strong>Reizdarm</strong>syndrom<br />
und die zahlreichen<br />
Möglich-keiten der Behandlung.<br />
Um den Leser nicht zu<br />
überfordern, gibt es knappe<br />
Anregungen, Tipps und Anleitungen.<br />
Im ersten Kapitel wird<br />
dargestellt, was das <strong>Reizdarm</strong>syndrom<br />
ist, welches die häufigsten<br />
Sym-ptome sind und wie<br />
unterschiedlich sie ausgeprägt<br />
sein können. Für die meisten<br />
<strong>Reizdarm</strong>pati-enten gilt, dass sie<br />
es meist mit einer bestimmten<br />
Gruppe von Symptomen zu tun<br />
haben. Diese Symptome stellen<br />
immer nur einen Teil dessen dar,<br />
was insgesamt möglich ist.<br />
Natürlich gesund durch Säure-<br />
Basen-Gleichgewicht<br />
den Buch erklärt. Dann folgen<br />
eine große Zahl von Tipps und<br />
Hinweisen, wie man die Harmonie<br />
des Stoffwechsels auch im<br />
modernen Leben mit Kühltruhe,<br />
Kantinen- und Restauranternährung<br />
erhält. Großen Wert<br />
wird aber auf die eigenständige<br />
Versorgung mit gesunden<br />
Gerichten gelegt Logisch,<br />
dass da auch ein Rezeptteil in<br />
diesem sehr empfehlenswerten<br />
Buch nicht fehlen darf. <strong>DV</strong><br />
13<br />
Gelesen und gehört<br />
Nach einer Übersicht über<br />
Aufbau und Funktion des Magen-<br />
Darm-Traktes folgt ein Kapitel<br />
über die Ursachen des <strong>Reizdarm</strong>syndroms.<br />
Die scheinen nämlich<br />
zu einem wesentlichen Anteil in<br />
der menschlichen Psyche zu liegen<br />
und auch darin, wie man seine<br />
Umgebung erlebt. Im Kapi-tel<br />
Behandlung wird versucht, Ratschläge<br />
zu geben, was Sie tun<br />
können, und besonders, wie Sie<br />
sich selbst helfen können.<br />
Eher zum Blättern und Nachschlagen<br />
ist das Kapitel 5<br />
– Ratgeber – gedacht, obwohl<br />
auch hier die vorangegangenen<br />
Kapitel viel zum besseren<br />
Verständnis beitragen können.<br />
Fragen und Antworten zu häufig<br />
auftauchenden Problemen<br />
schließen das Buch ab. <strong>DV</strong><br />
Natürlich gesund<br />
durch Säure-Basen-Gleichgewicht<br />
Trias-Verlag<br />
128 Seiten, broschiert<br />
ISBN 3-83043221-6<br />
Preis: € 12,45<br />
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Die Alternative<br />
Physiotherapie gegen <strong>Reizdarm</strong><br />
Bei der Behandlung von<br />
Krankheiten denken die meisten<br />
Menschen natürlich sofort an Medikamente<br />
oder chirurgische Eingriffe.<br />
Es gibt jedoch auch einen großen<br />
Bereich der medizinischen<br />
Einflussnahme, die ganz ohne<br />
Pillen und Messer auskommt,<br />
die Physikalische Therapie/Physiotherapie.<br />
Darin stecken die<br />
griechischen Worte „Physik“ und<br />
14<br />
„Physis“, also die allgemeine Anregung<br />
oder gezielte Behandlung<br />
gestörter physiologischer Funktionen<br />
(Reiz-, Reaktions-, Regulations-,<br />
Adaptationstherapie) mit<br />
physikalischen, naturgegebenen<br />
Mitteln; z. B. Wasser, Wärme und<br />
Kälte (Thermotherapie), Licht<br />
(Lichttherapie), Luft (Klimatherapie),<br />
statisch-mechanisch (Massage)<br />
mit dynamischen Kräften<br />
(Bewegungstherapie, Krankengymnastik,<br />
Ergotherapie), Heilquellen<br />
(Balneotherapie), Elektrizität<br />
(Elektrotherapie).<br />
Thermotherapie<br />
Wer als Kind „Bauchweh“ hatte,<br />
wurde meist mit einer Wärmflasche<br />
behandelt. In den meisten<br />
Fällen half dieses alte Hausmittel<br />
recht gut. Die Wärme regt die<br />
Durchblutung an, Muskeln und<br />
Sehnen entspannen sich, Verkrampfungen<br />
werden gelöst.<br />
Eine Fortentwicklung der<br />
Wärmflasche ist heute die Infrarotkabine<br />
(IRK), eine relativ<br />
neuartige Methode der Wärmekammer.<br />
Äußerlich gleicht sie der<br />
finnischen Sauna. Im Gegensatz<br />
zur klassischen Sauna gibt es jedoch<br />
keinen Ofen, der die Luft erwärmt.<br />
An seiner Stelle sind fünf<br />
Infrarotstrahler vorhanden, deren<br />
milde Wärme direkt auf den Körper<br />
einwirkt.<br />
Anders als bei einfacher Wärmestrahlung<br />
dringt das Infrarot-Licht<br />
tiefer in das Gewebe<br />
ein, Muskeln, Sehnen und Bindegewebe<br />
werden bis in tiefere<br />
Darm 1/2005
Schichten nachhaltig erwärmt. Die<br />
Temperatur der IRK liegt bei sehr angenehmen<br />
40° bis 60°C. Man muss<br />
nicht schwitzen, um eine Wirkung zu<br />
erzielen, daher kann die Infrarotkabine<br />
auch mit (leichter) Kleidung betreten<br />
werden. Wer sich in einer Sauna leicht<br />
„eingesperrt“ fühlt, hat es in der Infrarotkabine<br />
leichter, da man die Tür ohne<br />
Wirkungsverlust offen lassen kann.<br />
Kryotherapie<br />
Von besonderer Bedeutung ist die<br />
Kombination der Wärmebehandlung in<br />
der IRK mit der Ganzkörper-Kältetherapie<br />
(GKT). Dabei erfolgt in einem<br />
ersten Schritt eine milde Erwärmung<br />
durch die IRK. Im Anschluss daran<br />
kommt es zur maximalen Abkühlung in<br />
der Kältekammer.<br />
Der hiermit erreichbare Temperatursprung<br />
ist einzigartig: Es kann eine<br />
Differenz von 100°C bis zu maximal<br />
160°C erreicht werden, weil bei der<br />
GKT Temperaturen von – 60°C bis<br />
– 110 °C angewandt werden. Wirkungen:<br />
anhaltende Schmerzlinderung,<br />
Besserung der Funktion, allgemeine<br />
Leistungssteigerung. Die Behandlung<br />
übt keine Streßwirkung aus – im Gegenteil:<br />
Entzündungszellen werden<br />
gehemmt, die Blutgefäße zu höherer<br />
Regulationsfähigkeit angeregt (Gefäßgymnastik).<br />
Das bedeutet ein höchst<br />
wirkungsvolles Training des Kreislaufes,<br />
z. B. bei Blutdruckschwankungen<br />
sowie bei funktionellem erniedrigtem<br />
oder erhöhtem Blutdruck. Für <strong>Reizdarm</strong>patienten<br />
noch wichtiger ist aber<br />
der Einfluss auf das vegetative Nervensystem:<br />
Unter den extremen Temperaturreizen<br />
erfolgt eine Neuregulation<br />
und Stabilisierung.<br />
Eine Sonderform der Temperaturbehandlung<br />
ist die Balneotherapie, bei<br />
der das Wasser als Transportmedium<br />
dient. Es wird zwar immer wieder behauptet,<br />
ein Bad in speziellen Heilwässern<br />
könnte das IBS (Irritable-Bowel-<br />
Syndrom) günstig beeinflussen, doch<br />
Darm 1/2005<br />
EV Anz. 104x221 14.05.2004 12:32 Uhr Seite 1<br />
Wir holen Sie<br />
da raus.<br />
®<br />
Tannacomp<br />
gegen Durchfall.<br />
Stoppt die Beschwerden,<br />
baut schnell wieder auf.<br />
Nur in Ihrer Apotheke.<br />
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Tannacomp. Zweifach wirksam – doppelt gut.<br />
Tannacomp ® . Anwendungsgebiete: Behandlung von akuten unspezifischen Durchfällen, Vorbeugung<br />
und Behandlung von Reisedurchfällen (z. B. bei Reisen in warme Länder), Stuhlregulierung bei Patienten<br />
mit künstlichem Darmausgang. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen<br />
Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Rentschler Arzneimittel GmbH, Postfach 1461, 88464 Laupheim<br />
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Neues aus der Medizin<br />
www.Tannacomp.de
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Neues aus der Medizin<br />
steht auch hier eher der Entspannungs-<br />
und Reizeffekt des Aufenthalts<br />
im warmen oder kalten<br />
Wasser im Vordergrund.<br />
Massagetherapie<br />
Auch die Massagetherapie<br />
dient vor allem der Steigerung<br />
der Durchblutung und des Stoffwechsels<br />
in Haut, Muskeln und<br />
Bindegewebe. Wer im Rahmen<br />
des IBS an Blähungen und/oder<br />
Verstopfung leidet, weiß, dass<br />
eine Massagetherapie des Bauches<br />
oder an den bekannten fünf<br />
Punkten des Dickdarms (Kolon)<br />
im Uhrzeigersinn ausgeführt, zur<br />
Linderung der Beschwerden beitragen<br />
kann.<br />
Die Wirkung beruht über reflektorische<br />
Wege des vegetativen<br />
Nervensystems auf der Lösung<br />
der verspannten Muskulatur der<br />
Bauchdecke und des Dickdarms;<br />
dadurch wird der Teufelskreis von<br />
Schmerz und weiterer Anspannung<br />
unterbrochen. Diese Beschwerden<br />
können auch an weit<br />
entfernten Körperpunkten auftreten.<br />
Spezielle Massagetechniken<br />
wie z. B. die Akupressur/Shiatsu<br />
(japanische Massage) wirken<br />
sich deshalb oft ebenfalls erstaunlich<br />
lindernd auch auf die<br />
Begleitbeschwerden des IBS aus.<br />
Auch hier steht die Beeinflussung<br />
des unbewussten Nervensystem<br />
durch Massage im Vordergrund.<br />
Gerade bei stressbedingten Störungen,<br />
wie es das <strong>Reizdarm</strong>syndrom<br />
teilweise ist, kann die Massagetherapie<br />
die Ausschüttung<br />
des entspannenden „Glückshormons“<br />
Serotonin fördern und so<br />
die Symptome bessern.<br />
Eine weitere Spezialform der<br />
Massagetherapie ist die überaus<br />
tiefenwirksame Craniosacral-<br />
Therapie. Sie wird an dem in<br />
Rückenlage positionierten bekleideten<br />
Patienten durchgeführt<br />
und dauert ca. 1 Stunde. Es wird<br />
dabei das zentralnervöse System<br />
beeinflußt, Hemmungen in der<br />
Zirkulation der Rückenmarks- und<br />
Gehirnflüssigkeit und der Reizleitung<br />
an den großen Nervenbahnen<br />
schwinden.<br />
Die Craniosacral-Therapie<br />
wirkt sich vor allem auf den die<br />
Verdauungsorgane steuernden<br />
Parasympaticus (Vagusnerv) aus<br />
16<br />
– Druck auf ihn kann möglicherweise<br />
die IBS-Symptome auslösen.<br />
Besonders bei Kindern mit<br />
kolikartigen Bauchschmerzen hat<br />
die Craniosacral-Therapie eine<br />
gute Wirkung.<br />
Wer physikalisch<br />
therapiert<br />
Die physikalische Therapie/<br />
Physiotherapie wird von speziell<br />
ausgebildeten nichtärztlichen<br />
Therapeuten durchgeführt, den<br />
Physiotherapeuten sowie Masseuren<br />
und medizinischen Bademeistern.<br />
Vielfach kann schon<br />
ein Gespräch mit Ihrem Arzt<br />
Hinweise darauf geben, welche<br />
Form der Physiotherapie für Ihre<br />
<strong>Reizdarm</strong>beschwerden die richtige<br />
sein könnte. Ansonsten kann<br />
man sich auch hier häufig darauf<br />
verlassen, dass der Körper selbst<br />
die richtige Antwort gibt.<br />
Hat man schon mit einer Behandlungsmethode<br />
gute Erfahrungen<br />
gemacht, sollte sie beibehalten<br />
werden. Wer wo welche<br />
Therapien anbietet, kann man<br />
beim Verband der Physiotherapeuten<br />
sowie Masseuren und<br />
med. Bademeistern erfahren:<br />
VPT – Verband Physikalische<br />
Therapie<br />
Hofweg 15<br />
22085 Hamburg<br />
Telefon 0 40 / 22 72 32 22<br />
Telefax 0 40 / 22 72 32 29<br />
E-Mail: info@vpt-online.de<br />
Auf der sehr gut gestalteten<br />
Website des Verbandes unter<br />
www.vpt-online.de werden die<br />
einzelnen Therapieformen ausführlich<br />
vorgestellt. Außerdem<br />
kann man über eine praktische<br />
Suche-Funktion Therapeuten in<br />
unmittelbarer Nähe des Wohnortes<br />
genannt bekommen. <strong>DV</strong><br />
Darm 1/2005
Elektronische Impulse für die<br />
Verdauung<br />
Immer einmal wieder bekommen<br />
wir Zuschriften von Betroffenen,<br />
die selbst Behandlungsmethoden<br />
herausgefunden,<br />
weiterentwickelt und an sich ausprobiert<br />
haben. Um eine solche<br />
Neuentwicklung handelt es sich<br />
auch bei dem Medigjord-Gürtel<br />
unseres Mitgliedes Herrn Georg<br />
Schoo, der lange unter starken<br />
Blähungen und Durchfall litt.<br />
Er schrieb an uns: “...da die<br />
medikamentöse Therapie keinen<br />
Erfolg versprach, habe ich die chinesische<br />
Massagetechnik (Darmmassage)<br />
ausprobiert, durch die<br />
eine unmittelbare Linderung der<br />
Beschwerden erreicht wurde.<br />
Diese Wirkung hielt jedoch selten<br />
länger als zwei Tage und da eine<br />
Massage im Zwei-Tage-Rhythmus<br />
aus Zeit- wie auch Kostengründen<br />
nicht in Frage kam, habe<br />
ich in Zusammenarbeit mit Fachärzten<br />
und Ingenieuren ein Gerät<br />
zur automatischen Darmmassage<br />
entwickelt...“<br />
Dieses Gerät wollen wir Ihnen<br />
heute vorstellen.<br />
Zwar sieht der Medigjord-Gürtel<br />
aus wie ein Bodyformer, hat jedoch<br />
keine kosmetische, sondern<br />
Darm 1/2005<br />
eine medizinische Anwendung.<br />
Über ein ausgeklügeltes System<br />
von Reizstrom-Stimulatoren wird<br />
eine sanfte und gezielte Massage<br />
auf den Darm ausgeübt. Heute<br />
werden bereits in vielen therapeutischen<br />
Bereichen Reizstromimpulse<br />
eingesetzt; über Hautelektroden<br />
bringen sie Muskeln<br />
und Nerven zu einer<br />
organischen Reaktion.<br />
Im Medigjord-Gürtel<br />
sind die innenseitig angebrachten<br />
Elektroden<br />
nach physiologischen<br />
Gesichtspunkten unterschiedlich<br />
geformt und<br />
angebracht.<br />
Sie folgen der Ausrichtung<br />
des Darmes,<br />
wodurch eine sanfte<br />
Massage im Uhrzeigersinn<br />
ausgeübt wird. Da<br />
der Verdauungsprozess<br />
jedes Menschen unterschiedlich<br />
ist, lassen<br />
sich Dauer und Stärke<br />
der Impulse individuell<br />
steuern.<br />
Da vielfach Wärme<br />
als wohltuend empfunden<br />
wird, verfügt der Medigjord-<br />
Gürtel in der<br />
Magenregion<br />
über eine integrierteHeizeinrichtung.<br />
Zwar kann<br />
der aktivierte<br />
Gürtel auch<br />
bei normaler<br />
Tätigkeit getragenwerden,<br />
doch<br />
wird empfoh-<br />
17<br />
Neues aus der Medizin<br />
len, während der Anwendung<br />
eine bequeme, entspannte Körperposition<br />
einzunehmen. Die<br />
Anwendung ist einfach, sicher<br />
und völlig ohne Nebenwirkungen<br />
und sollte morgens und abends<br />
für ca. 10 Minuten erfolgen. Bei<br />
regelmäßigem Gebrauch normalisiert<br />
sich die Verdauung und die<br />
<strong>Reizdarm</strong>-bedingten Symptome<br />
bessern sich deutlich.<br />
Weitere Informationen können<br />
sich Interessierte gerne abrufen<br />
bei:<br />
Medigjord Wellness<br />
Postfach 1230<br />
D-48356 Nordwalde<br />
Tel: +49 2573 979636<br />
Fax: +49 2573 979264<br />
www.medigjord.de<br />
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Gesunde Ernährung<br />
Probiotische Milchprodukte –<br />
Hilfe beim <strong>Reizdarm</strong>syndrom?<br />
In den Kühlregalen der Supermärkte<br />
findet man häufig sogenannte<br />
probiotische Joghurts<br />
oder Milchgetränke. Was genau<br />
verbirgt sich dahinter? Können<br />
Sie die Darmfunktionen tatsächlich<br />
positiv beeinflussen? Probiotische<br />
Lebensmittel enthalten bestimmte<br />
lebende Bakterien, die<br />
aktiv in den Darm gelangen und<br />
dadurch positive gesundheitliche<br />
Wirkungen erzielen können. In<br />
Lebensmitteln – zumeist Milchprodukte,<br />
denn in Milch ist die<br />
Überlebensfähigkeit der Bakterien<br />
während der Magen-Darm-<br />
Passage günstiger – werden<br />
meistens bestimmte Milchsäure-bildende<br />
Lactobacillus- oder<br />
Bifidostämme eingesetzt. Diese<br />
probiotischen Bakterien haben<br />
gegenüber den herkömmlichen<br />
Joghurtkeimen den Vorteil, dass<br />
sie die Magenpassage überleben<br />
und dadurch den Darm aktiv erreichen.<br />
Dort unterstützen sie das<br />
Gleichgewicht der Darmflora.<br />
Im Magen-Darm-Trakt des<br />
Menschen sind circa 100 Billionen<br />
Mikroorganismen, die sog.<br />
Darmflora, angesiedelt. Einige der<br />
Bakterienarten wirken schützend,<br />
andere haben negative Wirkungen.<br />
Solange die Darmflora im<br />
Gleichgewicht ist, werden Arten<br />
mit schädigenden Eigenschaften<br />
in Schach gehalten. Eine wichtige<br />
Rolle spielen hierbei die Milchsäurebakterien:<br />
sie geben gesundheitsfördernde<br />
Produkte wie<br />
Milchsäure ab. Unter anderem<br />
dadurch verdrängen sie schädliche<br />
Bakterien (z.B. Clostridium-<br />
und Bacteroides-Bakterien) und<br />
neutralisieren unerwünschte Nebenprodukte.<br />
Der Darm ist unser wichtigstes<br />
Immunorgan. Rund 80% der<br />
körpereigenen Widerstandskräfte<br />
sind hier zu Hause. Auch für<br />
ein intaktes Immunsystem ist<br />
das Gleichgewicht der Darmflora<br />
entscheidend. In diesem Zusammenhang<br />
konnte gezeigt werden,<br />
dass Probiotika das darmassoziierte<br />
Immunsystem günstig beeinflussen<br />
und dadurch die körpereigenen<br />
Widerstandskräfte<br />
stärken. Eine regelmäßige Aufnahme<br />
probiotischer Lebensmittel<br />
wirkt sich somit stärkend auf<br />
die Darmfunktionen aus. Hierbei<br />
hat Yakult® gegenüber anderen<br />
Milchprodukten den Vorteil, dass<br />
es nur eine geringe Konzentration<br />
an Milchzucker (1g/65 ml)<br />
enthält und so oftmals auch von<br />
Patienten mit einer Laktoseintoleranz<br />
gut vertragen wird.<br />
Aktuelle Studien liefern Hinweise,<br />
dass die Zusammensetzung<br />
18<br />
der Darmflora bei Patienten mit<br />
einem <strong>Reizdarm</strong>syndrom im Vergleich<br />
zu Gesunden verändert ist.<br />
So konnte eine verringerte Konzentration<br />
an Lactobacillen und<br />
eine erhöhte Konzentration an<br />
potentiell schädlichen Bakterien<br />
nachgewiesen werden. Darüber<br />
hinaus traten bei einigen <strong>Reizdarm</strong>-Patienten<br />
die typischen<br />
Symptome (Schmerzen, Blähungen,<br />
Verstopfung, Durchfall) erst<br />
nach einer vorausgegangenen<br />
bakteriellen Darminfektion auf.<br />
Daher wird zunehmend untersucht,<br />
ob über eine Veränderung<br />
der Darmflora mit probiotischen<br />
Produkten Symptome des <strong>Reizdarm</strong>syndroms<br />
zu lindern sind.<br />
Dies wurde bereits in einer wissenschaftlichen<br />
Untersuchung<br />
bei Personen mit Symptomen<br />
einer Verstopfung getestet. Es<br />
zeigte sich, dass die tägliche Einnahme<br />
von Lactobacillus casei<br />
Shirota (Yakult®) bereits ab der<br />
zweiten Untersuchungswoche<br />
zu signifikanten Verbesserungen<br />
des Schweregrades der Verstopfung,<br />
der Stuhlfrequenz sowie der<br />
Stuhlkonsistenz führte. Darüber<br />
hinaus wurde auch das allgemeine<br />
Wohlbefinden verbessert.<br />
Weitere Fragen zu Probiotika<br />
und <strong>Reizdarm</strong>syndrom beantwortet<br />
Ihnen gerne die Autorin Dipl.<br />
oec. troph. Franka Schlieger,<br />
e-Mail: franka.schlieger@med.<br />
ma.uni-heidelberg.de, Telefon:<br />
0621/383 2094.<br />
Weitere Informationen zu<br />
Yakult® erhalten Sie kostenlos<br />
unter 0800/11 22 103. <strong>DV</strong><br />
Darm 1/2005
250 g gegarte Lammkeule ohne Fett,<br />
50g Bulgur oder Polenta-Gries, 50g<br />
Pinienkerne oder Haselnüsse (hell ge-<br />
röstet und gehackt), 2 Frühlingszwie-<br />
beln, 1 rote Paprika gewürfelt, Saft von<br />
2 großen Zitronen, 16-20 Kohlblätter,<br />
2 große Zweige glatte Petersilie<br />
(gehackt), Zweige Minze (gehackt),<br />
abgeriebene Zitronenschale, Salz,<br />
Darm 1/2005<br />
schwarzer Pfeffer.<br />
400g mageres Wildfleisch<br />
aus Keule oder Filet, 50g<br />
Möhren, 150g braune Cham-<br />
pignons oder Austernpilze, 1<br />
große Zucchini, 1 gehäufter<br />
Teelöffel geriebener frischer<br />
Ingwer, 2 Esslöffel Soja-<br />
sauce, 2 gehäufte Teelöffel<br />
gehackter frischer Koriander<br />
(Chilantro), 2 Esslöffel Son-<br />
nenblumenöl, 2 gehackte<br />
Knoblauchzehen, Salz und<br />
schwarzer Pfeffer.<br />
400g Fenchel (möglichst<br />
weiß mit ein wenig Grün),<br />
400g Möhren, 3 Eßlöffel Oli-<br />
venöl Extra vergine, 1 große<br />
gehackte Knoblauchzehe,<br />
1 Eßlöffel gehackte Basili-<br />
kumblätter, Salz, schwarzer<br />
Pfeffer.<br />
Arabische Lamm-Kohlröllchen<br />
für 4 Personen<br />
Den Bulgur oder Polenta-Gries mit heißem Wasser überschütten<br />
und 10 Minuten ausquellen lassen. Währenddessen das Fleisch mit<br />
einem scharfen Messer hacken. Den gequollenen Gries auf ein Sieb<br />
schütten und abtropfen, dann mit dem Hackfleisch in einer Schüssel<br />
vermengen. Frühlingszwiebeln, Nüsse, Kräuter, Paprikaschote,<br />
Zitronensaft und Zitronenschale zugeben. Mit Pfeffer und Salz abschmecken<br />
und durchziehen lassen.<br />
Die Kohlblätter 5 Minuten in heißem Wasser blanchieren, bis sie<br />
weich werden. Eiskalt abschrecken und gut abtropfen lassen. Jedes<br />
Kohlblatt auslegen, 2 Teelöffel Füllung darauf geben und einrollen.<br />
Wildgulasch asiatisch<br />
Für 4 Personen<br />
Fleisch, Gemüse und Pilze müssen zunächst für in Streifen geschnitten<br />
werden. 1 Esslöffel Öl in einem Wok oder großen Topf erhitzen.<br />
Fleischstreifen kurz darin anbraten, herausnehmen und warm stellen.<br />
Das restliche Öl erhitzen, Knoblauch und Ingwer darin rösten,<br />
dann Gemüse und Pilze zugeben und während 2 Minuten durchbraten.<br />
Ist es bissfest, das Fleisch mit der Sojasauce zugeben, alles<br />
erhitzen und mit dem Koriander bestreut servieren.<br />
Dazu passt weißer oder brauner Reis.<br />
19<br />
Rezepte<br />
Geschmorter Fenchel mit Möhrenfür 4<br />
Portionen Beilage zu Grillgerichten<br />
Fenchelknollen waschen, das Grün entfernen und beiseite stellen. Die<br />
Fenchelknollen längs halbieren und in feine Scheiben schneiden, Möhren<br />
schälen und dünne Rädchen schneiden. Das Öl in einer Pfanne<br />
erhitzen, Gemüse und Knoblauch zugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Bei mittlerer Temperatur und stetem Rühren anbräunen.<br />
Etwas Wasser angießen, einen Deckel auflegen und weich dünsten.<br />
Das Fenchelgrün fein hacken, mit dem Basilikum vermischen und als<br />
Garnitur vor dem Servieren aufstreuen.<br />
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