05.03.2013 Aufrufe

Die Lichtverschmutzung in der Schweiz - Mögliche Auswirkungen und

Die Lichtverschmutzung in der Schweiz - Mögliche Auswirkungen und

Die Lichtverschmutzung in der Schweiz - Mögliche Auswirkungen und

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> <strong>Lichtverschmutzung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> IfU / FHBB<br />

Wie ger<strong>in</strong>g die Kosten für den e<strong>in</strong>zelnen Verbraucher 34 s<strong>in</strong>d, zeigt folgende konkrete Angabe<br />

<strong>der</strong> Stadt Basel (Stand 1993): Auf r<strong>und</strong> 200'000 E<strong>in</strong>wohnerInnen fallen r<strong>und</strong> 20’000<br />

Leuchten. Der Energieanteil dieser öffentlichen Beleuchtung, bezogen auf den<br />

Gesamtstromverbrauch des ganzen E<strong>in</strong>zuggebietes, beträgt 0.62%. <strong>Die</strong>s ergibt e<strong>in</strong>en<br />

durchschnittlichen Jahresverbrauch pro Person pro Jahr von 48 kWh. <strong>Die</strong> Kosten pro Person<br />

pro Jahr s<strong>in</strong>d lediglich 8 Sfr. Ueber Gelde<strong>in</strong>sparung hier etwas für den Umweltschutz zu tun,<br />

ist <strong>und</strong>enkbar. Dennoch ist Umweltschutz nicht kausal e<strong>in</strong>e Funktion von Gelde<strong>in</strong>sparung.<br />

Eventuelle Umweltkosten s<strong>in</strong>d beim heutigen Preis für Licht bestimmt nicht <strong>in</strong>ternalisiert.<br />

4.4 Weitere Aspekte<br />

<strong>Die</strong> Eile <strong>und</strong> fehlende Rückkoppelung<br />

E<strong>in</strong> Phänomen <strong>der</strong> <strong>Lichtverschmutzung</strong> ist die Eile <strong>und</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit mit <strong>der</strong> sie<br />

vorangeht. Gemäss obiger Grafik ist das Wachstum des Kunstlichts exponentiell. <strong>Die</strong>s<br />

bedeutet, dass <strong>in</strong> immer kürzerer Zeit gleich viel Licht <strong>in</strong>stalliert wird. <strong>Die</strong> verkürzte<br />

Planungszeit erschwert die Reaktion auf Feedbacks. <strong>Die</strong> Lichtplanung <strong>in</strong> Aussenräumen<br />

kann aus ökologischer Sicht durchwegs als e<strong>in</strong>dimensional betrachtet werden. Neben den<br />

notwendigen Sicherheitsaspekten gibt es e<strong>in</strong>gespielte Denkstrukturen, die an<strong>der</strong>e<br />

Planungsansätze schwer zugänglich machen. Feedbacks, ob <strong>Lichtverschmutzung</strong> negative<br />

<strong>Auswirkungen</strong> haben könnte, werden kaum h<strong>in</strong>terfragt. Da auch ke<strong>in</strong>e konkrete<br />

Gesetzgebung <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Verordnung vorhanden ist, sieht man auch ke<strong>in</strong>en<br />

Handlungsbedarf. <strong>Die</strong> Schere zwischen nachgelieferter, gesicherter Erkenntnis <strong>der</strong><br />

Schädlichkeit <strong>und</strong> dem weiteren Anwachsen <strong>der</strong> <strong>Lichtverschmutzung</strong>, vergrössert sich.<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung zur Sicherung <strong>der</strong> Erkenntnisse wären notwendig.<br />

Städtebau<br />

Unter den bis anh<strong>in</strong> erklärten Aspekten <strong>der</strong> <strong>Lichtverschmutzung</strong>, könnte die städtebauliche<br />

Beleuchtung e<strong>in</strong>mal ganz an<strong>der</strong>s betrachtet werden. Anstatt nur quantitativ,<br />

wachstumsorientiert mehr zu beleuchten, wie das teilweise neuere<br />

Stadtbeleuchtungskonzepte anzustreben sche<strong>in</strong>en, könnten qualitative Begriffe wie<br />

Angemessenheit <strong>und</strong> echte S<strong>in</strong>nlichkeit wie<strong>der</strong> aufgenommen werden 35 .<br />

Beleuchtungsplanung könnte e<strong>in</strong>e Qualität nach <strong>in</strong>nen anstreben, anstatt unter Entwicklung<br />

nur quantitatives Wachstum zu verstehen. Licht kommt erst im Dunkeln zur Geltung. Will<br />

man mit Kunstlicht etwas gestalterisch <strong>in</strong> Szene setzen, ist es notwendig, dass sich die<br />

Umgebung dunkel absetzt, da ansonsten die Wirkung des Kontrastes nicht vorhanden ist. <strong>Die</strong><br />

alle<strong>in</strong>ige Tendenz, immer mehr Licht e<strong>in</strong>zusetzen, setzt die städtischen Räume lediglich auf<br />

34 Informationen aus Blatt von „Oeffentliche Beleuchtung im Kanton Basel-Stadt“, erhalten von Hr.<br />

Hak, IWB Basel, Frühjahr 2002<br />

35 Schon Frank Lloyd Wright sagte: „Less is more“<br />

<strong>Lichtverschmutzung</strong>/7.5.2003/RLK 22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!