Koloskopie und Polypektomie Vorbereitung Durchführung Risiken

Liebe Patientin, lieber Patient,
Koloskopie und Polypektomie
Vorbereitung Durchführung Risiken
bei Ihnen ist eine Spiegelung des Dickdarmes
(Koloskopie)vorgesehen. Die Koloskopie ist eine der
wichtigsten Methoden, um Erkrankungen des unteren
Verdauungstraktes frühzeitig zu erkennen und die
Methode der Wahl bei der Darmkrebsvorsorge .
Darmpolypen sind häufig anzutreffende, gutartige
Gewebeneubildungen im Dickdarm. Die meisten
spürt man nicht, größere können sichtbar bluten oder
einen positiven Stuhlbluttest verursachen. Polypen
können im Laufe von Jahren wachsen und sogar
bösartig werden, daher sollten sie entfernt werden.
Viele Patienten haben Angst vor der Koloskopie. Sie
können sich wenig darunter vorstellen oder haben
vielleicht schon "Schlimmes" darüber gehört. Die
nachfolgende Information erklärt Ihnen, wie die
Untersuchung durchgeführt wird und was Sie nach
der Spiegelung beachten sollten. Auch mögliche
Risiken einer Koloskopie müssen Sie kennen, selbst
wenn Komplikationen nur sehr selten auftreten. Bitte
lesen Sie sich die folgenden Informationen in Ruhe
durch. Bei Fragen stehen Ihnen unsere Helferinnen
oder der Arzt gerne zur Verfügung.
Vorbereitung: Um die Darmschleimhaut optimal
beurteilen zu können, müssen wir Ihren Darm
entleeren. Dies geschieht am besten mit einer
Trinklösung, die Sie von uns ausgehändigt
bekommen. Auch wenn Ihnen diese Trinklösung
nicht schmeckt, sollten Sie versuchen die
Vorbereitung vollständig durchzuführen. Wie und in
welcher Abfolge die Abführmaßnahmen
durchgeführt werden sollen erfahren Sie von unseren
Schwestern. Über eine erforderlich Umstellung Ihrer
Ernährung während der Vorbereitung und in den
Tagen zuvor werden Sie gesondert informiert .
Einnahme von Medikamenten während der
Vorbereitungszeit: Falls Sie Medikamente
einnehmen müssen, beachten Sie, daß deren
Wirksamkeit durch Abführmaßnahmen eingeschränkt
sein kann. Das gilt auch für die „Pille“.
Falls Sie Diabetiker sind ist es
erforderlich Ihre Tablettendosis bzw. Insulindosis
anzupassen. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Arzt,
wann und wie Sie Ihre Medikamente nehmen
sollen.
Durchführung einer hohen Darmspiegelung:
Bringen Sie bitte zur Untersuchung ein großes
Handtuch mit, mit dem wir Sie während der
Untersuchung schützend abdecken können. Sie
liegen auf einer breiten Untersuchungsliege. Zu
Beginn wird in Linksseitenlage der Afterkanal
(Haemorrhoiden) untersucht. Dann wird ein
bewegliches Instrument eingeführt und der gesamte
Dickdarm bis zum Übergang in den Dünndarm
ausgespiegelt. Da der Darm mitunter sehr schleifig
und beweglich ist, wird die Assistentin durch Druck
auf Ihre Bauchdecke das Gerät "schienen".
Flüssigkeit, die sich noch im Darm befindet, wird
abgesaugt. Damit man die Darmschleimhaut gut
beurteilen kann, muß etwas Luft in den Darm
eingeblasen werden. Dies kann Beschwerden, selten
Schmerzen verursachen. Stärkeres Druckgefühl, vor
allem im linken Unterbauch, dauert immer nur kurz
an. Die gesamte Untersuchung dauert je nach den
Untersuchungsbedingungen zwischen 15 und 45
Minuten. Falls Polypen entfernt werden müssen,
etwas länger.
Biopsie und Polypektomie: Zur feinge-weblichen
Untersuchung werden ev. kleine Schleimhautproben
entnommen. Die Entnahme von Gewebsproben (
Biopsie) ist schmerzlos. Die Entfernung von
Darmpolypen (Poly-pektomie) erfolgt mit einer,
durch das Endoskop einführbaren, elektrischen
Schlinge in unterschiedlichen Techniken, die sich
nach der Polypenart richten. Die Abtragungsstelle
wird dabei verschorft, damit keine Blutung auftritt.

Wie eine Gewebeentnahme ist auch diese Maßnahme
für Sie schmerzfrei.
Wichtig: Vor der
Entfernung von Polypen
muß überprüft werden,
ob ihre Blutgerinnung in
Ordnung ist. Um dies zu
beurteilen sind wenige
Labor-untersuchunggen
erforderlich ( kl.
Blutbild incl.
Thrombozyten,
Quick,PTT) , die nicht älter als 4 Wochen sein
sollten . Außerdem müssen blutgerinnungshemmende
Medikamente (z.B. Marcumar, Aspirin, NSAR etc.)
möglichst 1 Woche vor dem Eingriff abgesetzt
werden. Besprechen Sie Einzelheiten mit Ihrem
Hausarzt.
Beruhigungsspritze: Wenn Sie es wünschen,
bekommen Sie vor der Untersuchung eine
Beruhigungs- und/oder Schmerzspritze, die Sie ggf.
in einen leichten Schlaf versetzt und u.U. auch die
Erinnerung an die Untersuchung einschränkt. Diese
Medikamente können Ihr Reaktionsvermögen auch
über den Zeitpunkt der Untersuchung hinaus
beeinflussen. Während der gesamten Untersuchung
wird Ihr Kreislauf und die Atmung überwacht. Bitte
beachten Sie, daß Sie nach einer
Beruhigungsspritze am gleichen Tag weder ein
Auto lenken noch Geräte/Maschinen bedienen
oder wichtige Entscheidungen treffen. Sorgen Sie
also dafür, daß Sie an diesem Tag keine wichtigen
Termine haben. Benutzen öffentliche Verkehrsmittel,
ein Taxi oder lassen Sie sich von einer Begleitperson
aus der Praxis abholen.
Nach der Untersuchung: Nach der Untersuchung
können Sie sich in unserem Überwachungsraum
ausruhen. Am Untersuchungstag sollten Sie
körperliche Anstrengungen vermeiden. Sie können
direkt nach der Untersuchung wieder normal essen,
sollten aber eine leichte Kost einhalten und besser
keinen Alkohol trinken. Leichtere Blähungen,
Bauchkrämpfe oder Reizungen am After können
noch einige Stunden nach der Untersuchung
bestehen. Ebenso kann es beim nächsten Stuhlgang
durch „Reizung“ der Haemorrhoidenpolster zu einer
geringen Blutung kommen. Bei stärkeren
Bauchschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder stärkerer
Blutung aus dem After, informieren Sie unverzüglich
Ihren Arzt.
Mögliche Risiken und Komplikationen: Die
Dickdarmspiegelung ist heutzutage ein sicheres
Routineverfahren mit sehr wenigen Komplikationen,
so daß die Untersuchung vieltausendfach ambulant
durchgeführt wird. In einzelnen Fällen kann es vor-
kommen, daß Sie das Beruhigungsmittel nicht
vertragen oder allergische Nebenwirkungen
auftreten. Deshalb überwachen wir Sie während der
gesamten Untersuchung. Da die Koloskopie unter
Sicht mit flexiblen Instrumenten und ohne
Kraftanstrengung erfolgt, sind Verletzungen kaum zu
befürchten. Trotz größter Sorgfalt können aber bei
jeder Untersuchung am Menschen, auch wenn sie
von sehr erfahrenenen Ärzten durchgeführt wird,
unerwünschte Komplikationen auftreten.
Die Komplikationsrate der therapeutischen
Koloskopie insgesamt liegt bei 0,4% - (Daten einer
repraesentativen Umfrage aus den Jahren 1998 – 99,
in der 14131 ambulant untersuchte und behandelte
Patienten erfasst wurden). Sehr selten kann der Darm
durch das Untersuchungsinstrument verletzt oder
perforiert werden, vor allem dann, wenn eine
schwere Entzündung oder Gewebeveränderung
vorliegt. Das Risiko einer Perforation liegt bei in
o.g. Umfrage bei 0,06% (d.h. 6 pro 10000 Untersuchungen).
Solche Vorkommnisse werden in aller
Regel direkt bei der Untersuchung bemerkt, so daß
wir entsprechende Maßnahmen ergreifen können.
Schwerwiegende Komplikationen wie eine
Perforation müssen umgehend im Krankenhaus
operativ versorgt werden. Selten kann es nach einer
Polypektomie - auch einige Tage nach dem Eingriff -
zu Schmerzen im Bauch oder einer Nachblutung
(0,3%) aus der Abtragungsstelle kommen . Falls
Schmerzen oder Fieber in den Tagen nach einer
Koloskopie auftreten sollten, wenden Sie sich bitte
umgehend an uns. Im Anschluß an eine ev.
Polypektomie werden wir Ihnen zusätzlich ein
entsprechendes Merkblatt aus-händigen.
Abschließend noch einige Hinweise für den Fall, daß
Sie den vereinbarten Untersuchugstermin nicht
wahrnehmen können. Die reguläre Wartezeit für eine
Koloskopie liegt - außer in Notfällen bei ca 3-4
Wochen. Im Interesse anderer Patienten, die auf
einen Untersuchungstermin warten, bitten wir
Sie, uns rechtzeitig (d.h. 48 Stunden vorher)
abzusagen, falls Sie den für Sie vorgesehenen
Untersuchungstermin nicht wahrnehmen können.
Nur dann kann die erforderliche Vorbereitung auch
noch zeitgerecht bei einem anderen Patienten
veranlaßt werden. Andernfalls sehen wir uns
veranlaßt Ihnen für den entstandenen Ausfall den
Betrag von 75 Euro (1-facher GOÄ-Satz) in
Rechnung zu stellen. Sollten Sie sich gegen die
Untersuchung entschieden haben, bringen Sie uns
bitte die Ihnen ausgehändigten Abführmittel zur
Untersuchungsvorbereitung zurück.
Bei eventuellen weiteren Fragen oder
Schwierigkeiten bei der Vorbereitung nehmen Sie
bitte rechtzeitig telefonisch Rücksprache mit unserer
Praxis – Tel. 06131 - 240430.

Wichtige Fragen, die Sie bitte sorgfältig beantworten, um in Ihrem Fall spezielle
Risiken abschätzen zu können.
Tragen Sie einen Herzschrittmacher?
o nein o ja
Haben Sie ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk?
o nein o ja
Ist bei Ihnen eine besondere Blutungsneigung bekannt
? o nein o ja
Haben Sie in den letzten 14 Tagen Schmerzmittel
eingenommen ? o nein o ja
wenn o ja welche: ASS / Aspirin / Godamed
/Voltaren andere:
Welche anderen Medikamente nehmen sie
regelmäßig ein ?
Leiden Sie an grünem Star o nein o ja
Sind Sie Diabetiker o nein o ja
Behandeln Sie mit o Insulin o Tabletten
Sind Sie Asthmatiker o nein o ja
Leiden Sie an einer Herzerkrankung o nein o ja
z.B. Herzinfarkt, wann ......, Herzrhytmusstörung
Nehmen Sie gerinnungshemmende Medikamente
ein ? o nein o ja
wenn ja welche: Marcumar / Aspirin / Tyklid
andere:
Sind bei Ihnen Allergien bekannt o nein o ja
Leiden Sie an einem Krampfleiden o nein o ja
Treten in Ihrer Familie gehäuft Dickdarmerkrankungen
auf ? o nein o ja
Leiden Sie an Bluthochdruck o nein o ja
Wurden Sie bisher im Bauchraum operiert? o nein
wenn o ja , was ?
Wurde bei Ihnen früher eine Koloskopie o nein
durchgeführt ? wenn o ja
Mit welchem Ergebnis?
Traten Komplikationen auf?
Im Interesse anderer Patienten, die auf einen Untersuchungstermin warten, bitten wir Sie, uns rechtzeitig
(d.h. 48 Stunden vorher) abzusagen, falls Sie den für Sie vorgesehenen Untersuchungstermin nicht
wahrnehmen können. Nur dann kann die erforderliche Vorbereitung auch noch zeitgerecht bei einem anderen
Patienten veranlaßt werden.
Den Aufklärungsbogen habe ich sorgfältig gelesen und den Fragebogen nach bestem Wissen beantwortet.
O Ich bin mit der Untersuchung einverstanden, alle mich interessierenden Fragen wurden beantwortet.
O Ich bin damit einverstanden, daß ggf. in gleicher Sitzung Polypen entfernt werden
Anmerkungen:
Datum:
Unterschrift des Patienten) (Unterschrift des Arztes)