Infobroschüre 2 - BI Kiesabbau
Infobroschüre 2 - BI Kiesabbau
Infobroschüre 2 - BI Kiesabbau
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Kein <strong>Kiesabbau</strong><br />
ohne Wiederverfüllung<br />
Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong><br />
Ausgabe 2 / 2008<br />
August<br />
Gut, dass es die <strong>BI</strong>K gibt !<br />
Inhalt<br />
Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong> <strong>BI</strong>K 1/2008<br />
2<br />
Impressum ........................................................................................ 2<br />
Ziele der <strong>BI</strong>K ..................................................................................... 3<br />
<strong>Kiesabbau</strong> heute und morgen .......................................................... 4<br />
Wiederverfüllung............................................................................... 5<br />
Aktionen der <strong>BI</strong>K............................................................................... 7<br />
Schreiben an Regionalversammlung ............................................... 8<br />
Stellungsnahme des Regierungspräsidiums zu Sekundärstoffen ... 9<br />
<strong>BI</strong>K zu Gast beim Storchenfest und Eichfest ................................. 11<br />
Kreis–CDU am Deichtor Kornsand................................................. 12<br />
Regierunugspräsidium erlaubt weiteren <strong>Kiesabbau</strong> in Geinsheim 13<br />
Was passiert noch? ........................................................................ 15<br />
Termine........................................................................................... 15<br />
Regionaler Flächennutzungsplan Entwurf 2007 ............................ 16<br />
Ansprechpartner<br />
℡ 06147- E-Mail<br />
Armin Hofmann 8099 info@bi-kiesabbau.de<br />
Edwin Becker 7800 info@bi-kiesabbau.de<br />
Dieter Daley 8639 info@bi-kiesabbau.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Bürgerinitiative <strong>Kiesabbau</strong> <strong>BI</strong>K<br />
Anschrift:: <strong>BI</strong>K-Team, info@bi-kiesabbau.de<br />
Redaktion: redaktion@bi-kiesabbau.de<br />
Für Spenden: Bankverbindung: Volksbank Groß-Gerau,<br />
Kto. Nr. 102 000 08 BLZ 508 925 00; Verwendungszweck: <strong>BI</strong>K<br />
Weitere Informationen unter www.bi-kiesabbau.de<br />
Anm. Diese Info-Broschüre möchte auch interessierten Treburer Bürgern<br />
Gelegenheit geben, ihre Meinung zu äußern.<br />
Beiträge bitte an redaktion@bi-kiesabbau.de
<strong>BI</strong>K 1/2008 Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong><br />
Ziele der <strong>BI</strong>K<br />
Das vertraute Landschaftsbild als Spiegelbild unserer kulturellen und wirtschaftlichen<br />
Entwicklung und den Lebensraum der Treburer Bürger erhalten.<br />
Die Ängste und Bedenken der Treburer gegen die geplanten Wasserflächen<br />
den politischen Gremien und Behörden darlegen.<br />
<strong>Kiesabbau</strong>ende Unternehmen auf Vertragseinhaltung verpflichten.<br />
Schützen unserer Landschaft .<br />
KEIN Polder durch die Hintertür.<br />
Vernässungsschäden an unseren Häusern durch Grundwasser verhindern.<br />
Zerstörung der Lebensräume der heimischen Pflanzen und Tiere verhindern.<br />
Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft. Von diesen 132ha können<br />
mehrere Tausend Menschen jedes Jahr ernährt werden.<br />
Verhindern, dass der <strong>Kiesabbau</strong> unsere grünen Lunge zerstört. Auf 132ha<br />
erzeugen die Pflanzen jährlich ca. 486 to Sauerstoff und binden 668 to Kohlendioxide.<br />
3<br />
Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong> <strong>BI</strong>K 1/2008<br />
4<br />
<strong>Kiesabbau</strong> heute und morgen<br />
In der Vergangenheit hatte der <strong>Kiesabbau</strong> in unserer Gemarkung wesentlich kleinere<br />
Dimensionen. Einerseits wurde nach den Vorgaben, dass der abgebaute Sand und Kies<br />
nur für die Region bestimmt war, verfahren andererseits hatte man sich mit der Bevölkerung<br />
derart arrangiert, dass in den Sommermonaten ein Badebetrieb stattfinden konnte.<br />
Die vielen kleinen Kiesseen, die aber alle nicht öffentlich zugänglich sind und von Vereinen<br />
genutzt werden, bestätigen dies.<br />
Heute werden immer größere Wasserflächen geschaffen, die auch immer tiefer ausgebeutet<br />
werden sollen. In der Hessenaue liegt die Ausbeutetiefe aufgrund einer Salzblase<br />
bei ca. 20 m,. In Geinsheim liegen Sand – und Kiesschichten bis 100 m Dicke. Die Ausbeutetiefe<br />
hängt allein von in der Leistungsfähigkeit der Bagger ab.<br />
Das Gelände wird hermetisch abgeriegelt sowie mit einem Zaun und Erdwall, der keine<br />
Einblicke auf den See zulässt, umgeben.<br />
Nur der Lärm der Förderbänder ist zu hören. Flugsand setzt sich überall fest. Die LKWs<br />
rollen durch den Ort.<br />
Rund um die Kiesseen werden die Wege von den LKWs kaputt gefahren. Nur nach<br />
langwierigen Verhandlungen setzte Dyckerhoff ein Wegestück wieder instand. (jr)
<strong>BI</strong>K 1/2008 Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong><br />
Wiederverfüllung<br />
Seit Beginn der Auskiesungen in Geinsheim und Hessenaue wurde jeweils in<br />
den Verträgen eine Wiederverfüllung sowohl von der Gemeinde wie auch vom<br />
Regierungspräsidenten (RP) in Darmstadt verfügt und von den Auskiesunternehmen<br />
unterschrieben. Mittlerweile hat sich die vom RP verfügte zu verfüllende<br />
Menge auf 31 Mio. m³ addiert. Noch Anfang 2004 bestätigte Dyckerhoff die<br />
Verfüllung, sogar im laufenden Betrieb könne man mit der Verfüllung beginnen,<br />
um dann im November 2004 in der Menge des zu beschaffenden Verfüllmaterials<br />
Probleme zu sehen und heute eine Wiederverfüllung als unmöglich zu betrachten.<br />
Der wahre Grund liegt wohl eher darin, dass man aufgrund der grundwasserneutralen<br />
Beschaffenheit es Z0-Materials keine Gewinne mehr erwirtschaften<br />
kann, wie in früheren Zeiten als noch nahezu jedes Material in die Kiesseen<br />
gekippt werden konnte. Damals konnten die Abbaubetriebe zweimal verdienen.<br />
Bis 2005 sollte lt.<br />
Aussage Dyckerhoff<br />
der sich<br />
im Moment in der<br />
Auskiesung befindlicheBaggersee<br />
verfüllt sein<br />
und der landwirtschaftlichenNutzung<br />
wieder zur<br />
Verfügung stehen<br />
kann, stattdessen<br />
wird die Fläche<br />
erweitert und eine<br />
Verfüllung würde<br />
den abzubauenden<br />
Kies verunreinigen.<br />
Nichts von alledem wurde eingehalten, das Vertrauen in die Aussagen oder<br />
Zusagen der Vertreter von Dyckerhoff ist auf einem absoluten Nullpunkt angelangt,<br />
das gilt nicht nur für die <strong>BI</strong>K, auch große Teile der Bevölkerung sehen<br />
dies so.<br />
Dyckerhoff kiest aus und lässt die Gemeinde auf den Seen sitzen. Dyckerhoff ´s<br />
Gewinne in Milliardenhöhe zeigen, dass mit Kies und Zement viel Geld zu machen<br />
ist und das will man nicht für eine Wiederverfüllung reduzieren.<br />
Unterstützt wird dieses Vorgehen mittlerweile vom Regierungspräsidium, welches<br />
sich der Argumentation von Dyckerhoff anschließt. Neue Auskiesflächen<br />
5<br />
Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong> <strong>BI</strong>K 1/2008<br />
werden entgegen Treburer Gemeindebeschlüssen und der früheren Verfügung<br />
des RP OHNE Wiederverfüllung genehmigt. Die alten Verfügungen sollen aufgehoben<br />
werden und die Wasserflächen offen bleiben. Hier stellt das RP sich<br />
eindeutig gegen den Willen der Treburer.<br />
Das abgetragene Obermaterial wird am Rand der Kiesgruben zusammengeschoben<br />
um angeblich für die Renaturierung wieder verwendet werden. Wie<br />
und wann ist völlig offen.<br />
Foto zeigt die von Dyckerhoff gelagerte 100.000 to<br />
Halde, die in den See geschoben werden soll.<br />
Das Landschaftsbild wird durch den <strong>Kiesabbau</strong> optisch zerstört, durch große<br />
Mutterbodenmieten und Halden mit Verfüllmaterial.<br />
Durch die anaeroben Verhältnisse dieser Lagerung verschlechtert sich das Bodenmaterial<br />
und wird für zukünftige Landwirtschaft ungeeignet. Wenn es nach<br />
den Wünschen der <strong>Kiesabbau</strong>unternehmen geht, wird nicht verfüllt, es sei denn<br />
sie verdienen auch damit Geld.<br />
Ein Vertreter der Fa. Seemann zitierte: „Z0 ist reiner als das Material, das wir<br />
rausholen“<br />
Dyckerhoff hatte schon vor Gründung der <strong>BI</strong>K einen runden Tisch / Arbeitskreis<br />
angekündigt, welcher sich mit der Problematik des Auskiesens und der Folgenutzung<br />
beschäftigen sollte - bis heute blieb es bei Worten. Auch der von Dyckerhoff<br />
angeworbene „unabhängige Fachmann“ konnte oder wollte bis dato<br />
noch keine Akzente setzen. In der Bürgerversammlung saßen zwar Vertreter<br />
von Dyckerhoff auf dem Podium, verzichteten aber auf einen „vorbereiteten<br />
Vortrag“. (jr)<br />
6
<strong>BI</strong>K 1/2008 Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong><br />
Aktionen der <strong>BI</strong>K<br />
Gespräch mit Bürgermeister von Riedstadt im Rathaus Trebur<br />
Am 26.Mai 2008 hatte die <strong>BI</strong>K Bürgermeister G. Kummer von Riedstadt ins<br />
Rathaus nach Trebur eingeladen. Herr Kummer ist Mitglied des Kreistages<br />
und der Regionalversammlung Südhessen, die Einfluss auf den <strong>Kiesabbau</strong><br />
in Trebur haben.<br />
Möglicherweise hat die <strong>BI</strong>K einen Verbündeten im Kampf gegen den weiteren<br />
großflächigen <strong>Kiesabbau</strong> in Trebur gefunden. Die 36 Teilnehmer erfuhren,<br />
dass Herr Kummer den <strong>Kiesabbau</strong> für Riedstadt anders sieht als in<br />
Trebur, er zeigte zunächst die 3 geplanten Abbaugebiete in Crumstadt,<br />
Wolfskehlen und Leeheim, die alle wesentlich kleiner sind, als die geplanten<br />
132 ha in Geinsheim.<br />
Bei den in Geinsheim und Hessenaue geplanten Dimensionen kamen ihm<br />
Zweifel an der Notwendigkeit dieser Mengen.<br />
Auch die Nähe des Kiessees zum Deich sieht er als hohes Sicherheitsrisiko,<br />
Wenn nur die geringsten Zweifel bestehen, kann nicht ausgekiest werden.<br />
Dann müsse zu Lasten des Projekts entschieden werden, so Bürgermeister<br />
Kummer.. Er forderte die Treburer auf, ihre Position an ihn weiterzugeben,<br />
damit er sie in seiner Eigenschaft als Mitglied der Regionalversammlung<br />
dort vertreten könne.<br />
(Anmerkung: Die Regionalversammlung ist in ihrer Entscheidung frei und<br />
kann sich über die Gemeinde hinwegsetzen. Deswegen ist es sehr wichtig<br />
dass die Bürger ihre Meinung<br />
zu Gehör bringen.)<br />
Anhand von Kartenmaterial<br />
stellte Herr Kummer die<br />
Pläne für das Fuchsloch in<br />
Leeheim (Fa. Renneisen) vor<br />
welches auch das größte der<br />
3 Abbaugebiete ist. Seinen<br />
Vorstellungen zufolge könne<br />
die Kiesfläche mittels Kanal<br />
eine Öffnung zum Rhein hin<br />
haben, was die Verladung auf<br />
ein Schiff in der<br />
Auskiesfläche ermöglichen würde.<br />
Quelle: RROP _ mögliche Deichlinie von <strong>BI</strong>K eingezeichnet<br />
7<br />
Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong> <strong>BI</strong>K 1/2008<br />
In der Folge könne dann der Yachthafen von Erfelden nach Leeheim verleget<br />
werden, damit keine Boote mehr auf dem Altrheinarm verkehren. Das<br />
ganze Gelände solle dann durch einen Deich umschlossen werden, was<br />
einen Polder von ca. 5 Mio. m³ ergeben würde. Bei einer Öffnung des Kiessees<br />
zum Rhein würde die Rheinströmung direkt auf den Deich drücken.<br />
Der nächste Schritt zur Umsetzung eines großen Polders bleibt der Fantasie<br />
des Betrachters überlassen. jr.<br />
8<br />
Schreiben an Regionalversammlung<br />
Mitte Juni schrieb die <strong>BI</strong>K Ihre Forderungen in einem Brief an alle Mitglieder<br />
der Regionalversammlung, die Planungen zu überdenken und in der Form<br />
zu ändern, dass die gültigen Verträge auf Wiederverfüllung eingehalten<br />
werden.<br />
Ohne Wiederverfüllung kann es keine weitere Auskiesung in der Gemeinde<br />
Trebur geben.<br />
Sehr geehrter Herr …..<br />
Juni 2008<br />
Wir alle tragen große Verantwortung für den Erhalt unserer Umwelt. Auch Ihre Position<br />
zur Regionalplanung ist gefragt und wir benötigen Ihre Unterstützung, um unser<br />
vertrautes Landschaftsbild als Spiegelbild unserer kulturellen und wirtschaftlichen<br />
Entwicklung zu erhalten.<br />
Dies sind die wichtigen Leitbilder unserer Zukunft:<br />
• Keine Zerstörung unserer Auen und Felder<br />
• Kein Polder durch die Hintertür<br />
• Keine Vernässungsschäden an unseren Häusern durch Grund- oder<br />
Druckwasser<br />
• Keine Zerstörung der Lebensräume heimischer Pflanzen und Tiere<br />
• Keine Vernichtung von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft<br />
• Keine Zerstörung unserer grünen Lunge, denn auf z.B.130 ha Ackerfläche<br />
erzeugen die Pflanzen jährlich ca. 486 to Sauerstoff und binden 668 to<br />
Kohlendioxid<br />
• Keine weitere Verknappung der Lebensmittelproduktion;<br />
• mit diesen 130 ha können Tausende von Menschen ernährt werden<br />
Der Boden, für den wir uns einsetzen, ist neben Wasser und Luft, die Lebensgrundlage<br />
für Pflanzen, Tiere und Menschen. Dieses sensible und äußerst empfindliche<br />
System auch für die Zukunft zu schützen, ist das Anliegen der
<strong>BI</strong>K 1/2008 Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong><br />
<strong>BI</strong>K<br />
(Bürgerinitiative gegen den weiteren <strong>Kiesabbau</strong> in unserer Gemeinde)<br />
Die finanziellen Interessen Einzelner dürfen nicht vor den Interessen und Belangen<br />
der Bürger dieser Gemeinde stehen.<br />
Was wir heute tun, bestimmt die Zukunft unserer Kinder!<br />
Weiteres erfahren Sie unter www.bi-kiesabbau.de, oder sprechen Sie uns einfach<br />
an.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
<strong>BI</strong>K Trebur<br />
Stellungsnahme des Regierungspräsidiums<br />
zu Sekundärstoffen<br />
Mit Schreiben vom 15.2.und 14.4.08 an das Regierungspräsidium Darmstadt forderte<br />
die Gemeinde zu prüfen, inwieweit Recyclingmaterial anstelle von Primärrohstoffen<br />
Sand und Kies zu nutzen ist, da im Planentwurf die vorrangige Nutzung von Recyclingmaterial<br />
empfohlen wird, und ob die im Plan ausgewiesene Flächen erforderlich<br />
sind.<br />
Am 17.4.08 antwortet RP das die beiden Aussagen nicht im Widerspruch stehen,<br />
zur Ausweisung von Vorrangflächen für den Abbau oberflächennaher Lagerstätten<br />
bzw. zu den Erweiterungsplanungen einzelner Unternehmen.<br />
Generell gelte jedoch auch, dass Qualitätsnormen und -anforderungen den Einsatz<br />
von Recyclingmaterial stark einschränken und die Gewinnung von Primärrohstoffen<br />
nicht ersetzen können. Mittel- bis langfristig könne trotz erheblicher Anstrengungen<br />
der Anteil maximal 10% betragen. Dies bedeute, dass der Bedarf an Primärrohstoffen<br />
nur wenig reduziert werden kann.<br />
Wir von der <strong>BI</strong>K widersprechen dieser Aussage! Aufgrund des Wissens<br />
eines Mitstreiter in der <strong>BI</strong>K (von Beruf Betonfacharbeiter mit Schwerpunkt<br />
Betonrezepturen) kann sehr wohl ein viel höherer Anteil an Sekundärstoffen<br />
verwendet werden.<br />
Hier werden wohl vorrangig die Interessen der auskiesenden Unternehmen<br />
berücksichtigt.<br />
Hessenaue Geinsheim<br />
Offene Wasserflächen 51 ha 38 ha<br />
In Planung 72 ha 132 ha<br />
Ausgewiesen Lagerstätten 160 ha 157 ha<br />
9<br />
Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong> <strong>BI</strong>K 1/2008<br />
Hier ist deutlich zu erkennen das immer größere Abbauflächen vorgesehen<br />
sind. Das wirtschaftliche Streben nach höheren Gewinnen der Abbaubetriebe<br />
und die verbesserten technischen Abbaugeräte beschleunigen den<br />
Abbau auch in immer größeren Tiefen (früher 22 m, künftig bis 60 m), wodurch<br />
die Belastung durch Verkehr und Lärm auch weiter zunehmen wird.<br />
Dabei sollte auch nicht vergessen werden dass in der Gemeinde, mit den<br />
Fließgewässern, Teichen und Gräben weitere 313 ha Wasserflächen vorhanden<br />
sind. (jr)<br />
Gutachten Fa. Dyckerhoff<br />
In dem von Fa. Dyckerhoff erstellten Gutachten bezüglich der 132 ha ist<br />
keine Rede vom Kiebitz, da diese geschützte Vogelart dort nicht vorkomme.<br />
Der Kiebitz steht auf der Roten Liste als stark gefährdet. Genau in der Gemarkung<br />
Mittelsütter leben 4 Brutpaare, stellte der NABU Vorsitzende Wolfgang<br />
Henning fest. Im weiteren Umkreis konnten in Summe 25 Brutpaare<br />
gefunden werden. Der Vogel des Jahres 1996 liebt Feuchtgebiete wie Wiesen<br />
und keine 132 ha Wasserfläche. Außer dem Kiebitz gibt es im Mittelsütter<br />
auch noch Rebhühner und Grauammer, für die das RP eine Lärmschutzwand<br />
an der geplanten Treburer Umgehungsstrasse fordert. Im Falle der<br />
Auskiesung hält das Regierungspräsidium, keine Maßnamen für erforderlich!!!!!<br />
Die örtlichen Vogelschützer wissen es besser,<br />
wie die Bilder von Gelege und Kiebitz auf dem Acker beweisen.<br />
10
<strong>BI</strong>K 1/2008 Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong><br />
In diesem Bereich sind die 132 ha <strong>Kiesabbau</strong> geplant. Dem Kiebitz (Pfeil)<br />
wird damit der Lebensraum entzogen. (jr)<br />
<strong>BI</strong>K zu Gast beim Storchenfest und Eichfest<br />
Die „Natur- und Vogelschutzgruppe“ in<br />
Geinsheim feierte am 15.6.08 auf ihrem<br />
Vereinsgelände ab 11:00 Uhr das<br />
Storchenfest.<br />
Dieses Jahr mit dabei, war die<br />
Bürgerinitiative gegen den weiteren<br />
<strong>Kiesabbau</strong> - <strong>BI</strong>K. Anhand großer Poster<br />
konnten den anwesenden Gästen die<br />
Planungen der <strong>Kiesabbau</strong>unternehmen<br />
sowie die der Regionalversammlung und<br />
der RP´s veranschaulicht werden.<br />
Betroffen zeigten sich die Leute von der Größe der offenen Wasserflächen,<br />
sehen sie doch hier den<br />
geplanten rücksichtslosen<br />
Raubbau an der Landschaft.<br />
Neben den bereits<br />
gesammelten Unterschriften<br />
Treburer Bürger gegen den<br />
weiteren <strong>Kiesabbau</strong><br />
erklärten sich weitere<br />
Personen mit der<br />
Bürgerinitiative solidarisch.<br />
11<br />
Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong> <strong>BI</strong>K 1/2008<br />
Am 29.6.08 stellten sich Vertreter der <strong>BI</strong>K mit einem Infostand am Rande<br />
des Eichfests den Fragen<br />
der Besucher. Oft gestellte<br />
Fragen: Wie kann der RP<br />
gegen den Willen der<br />
Betroffenen entscheiden?<br />
Was kann man dagegen tun?<br />
Weshalb braucht es keine<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />
wenn man solche<br />
Flächen auskiest, die in der<br />
Summe mehr Land<br />
verbrauchen als ein<br />
Neubaugebiet oder die Umgehungsstraße.<br />
Der Aufruf der <strong>BI</strong>K: Schreiben Sie Ihre Meinung an den Regierungspräsidenten<br />
in Darmstadt!<br />
Info:<br />
RP und untere Wasserbehörde befürworten die Nicht-Wiederverfüllung, da<br />
damit angeblich eine geringe Gefährdung für das Grundwasser ausgeht.<br />
Wir sehen in einer Z0-zertifizierten Verfüllung geringere Gefahr für das<br />
Grundwasser als eine offene Wasserfläche, die über viele Jahre einem<br />
Schadstoffeintrag ausgesetzt ist, (Anm.: in Rüsselsheim wurden im Mai 4<br />
total verrostete Autowracks aus dem Main gezogen) bis sie schließlich und<br />
letztendlich doch wieder verlandet. Siehe Neudammloch in Astheim oder<br />
Oberwiesensee in Trebur. (jr)<br />
12<br />
Kreis–CDU am Deichtor Kornsand<br />
CDU - Kreistag informiert sich über <strong>Kiesabbau</strong><br />
Am 5.Juli 2008 informierte die <strong>BI</strong>K über die geplanten Auskiesflächen und<br />
forderte im Einklang mit dem Bürgermeister, die CDU Politiker auf Einhaltung<br />
der Wiederverfüllung der ausgekiesten Flächen. Anwesend waren neben<br />
mehreren Kreistagsabgeordneten der Fraktionsvorsitzende Günter<br />
Schork, die Kreisvorsitzende Ursula Kraft und der Bundestagsabgeordnete<br />
Gerald Weiß. Werden die 131 Hektar Ackerfläche in einen See umgewandelt,<br />
sieht die <strong>BI</strong>K die Tür zu dem Polder Trebur durch die Hintertür geöffnet.<br />
Der Ortsteil Hessenaue wäre dann fast komplett vom Wasser eingeschlossen.<br />
Im Norden vergrößert die Fa. Seemann ständig die Kiesseen, im<br />
Süden die Fa. Dyckerhoff. (jr)
<strong>BI</strong>K 1/2008 Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong><br />
Regierungspräsidium erlaubt weiteren<br />
<strong>Kiesabbau</strong> in Geinsheim<br />
Mit Schreiben vom 2.Juni 2008 fordert Dyckerhoff die sofortige Vollziehung<br />
des beantragten Planfeststellungsbeschlusses für das Kiesvorhaben (7,9<br />
ha) in Geinsheim. Mit Schreiben vom 30.Juni 2008 genehmigt das RP die<br />
Erweiterung der bestehenden Kiesfläche um 7,9 ha. Die Einwendungen der<br />
Gemeinde Trebur wurden zurückgewiesen.<br />
Beim Abbau müsse das Unternehmen im Interesse des Umwelt-, Landschafts-<br />
und Naturschutzes jedoch zahlreiche Auflagen einhalten, ohne<br />
dass sie benannt werden, kann man der Presse am 11.Juli 2008 entnehmen.<br />
Im Planfeststellungsbeschluss kann man nachlesen:<br />
Wasserwirtschaft: Es stehen keine zwingenden Versagensgründe des<br />
geltenden Rechts dem Vorhaben entgegen, aus wasserwirtschaftlichem<br />
Blickwinkel ist eine Beeinträchtigung des Wohles der Allgemeinheit nicht zu<br />
erwarten. Da hier schon in den letzten Jahrzehnten Kies abgebaut wurde,<br />
können die bestehenden Betriebseinrichtungen genutzt werden; künstliche<br />
Gewässer sind so zu bewirtschaften, dass eine nachteilige Veränderung<br />
vermieden wird. Um illegale Ablagerungen zu vermeiden, ist das Gelände<br />
gegen unbefugten Zutritt zu sichern.<br />
Naturschutz: Dem Erweiterungsvorhaben stehen keine zwingenden Versagungsgründe<br />
landschaftsschutzrechtlicher- oder naturschutzrechtlicher<br />
Natur entgegen.<br />
FFH-Verträglichkeit: Die 7,9 ha-Erweiterungsfläche befindet sich außerhalb<br />
EU-rechtlich geschützter Landschaftsteile. (den Grünzug hatte man<br />
vorsorglich schon in 2007 verlegt)<br />
Bauplanrecht: Ein zwingender Versagungsgrund folgt nicht aus dem Bauplanrecht.<br />
Das Vorhaben dient einem ortsgebundenen gewerblichen Betrieb.<br />
Landwirtschaft: Durch das Vorhaben stehen landwirtschaftliche Flächen<br />
für die bisherige Nutzung nicht mehr zur Verfügung<br />
13<br />
Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong> <strong>BI</strong>K 1/2008<br />
Öffentliche Belange: Für die Erweiterung ist ein öffentliches Interesse anzuerkennen.<br />
Es findet bereits <strong>Kiesabbau</strong> statt und gewährleistet eine regionale<br />
Versorgung.<br />
Private Belange: Für das Vorhaben sprechen die Belange der Antragstellerin<br />
hinsichtlich einer betriebswirtschaftlich sinnvollen Nutzung der noch<br />
vorhandenen Abbauflächen. Mehr als unwesentliche Beeinträchtigungen<br />
der Betroffenen sind nicht zu erwarten.<br />
Bild zeigt die 7,9 ha<br />
Das sieht die <strong>BI</strong>K, wie auch Bürgermeister J. Arnold völlig anders. Unserer<br />
Meinung nach basiert die Entscheidung des RP auf fehlerhafter Abwägung<br />
der Fakten und dient einzig dem Interesse eines Konzerns. Dass die Gemeinde<br />
erwägt, Rechtsmittel einzulegen, sollte von der Bevölkerung unterstützt<br />
werden. (Schreiben Sie uns Ihre Meinung!) Das RP hat die Beschlüsse<br />
der Gemeinde nicht nur ignoriert sondern umgedreht. Das RP will in 5<br />
Jahren, wenn die Fläche ausgekiest ist, noch einmal über eine Verfüllung<br />
nachdenken. Die soeben ausgekieste Fläche soll lt. RP verfüllt werden.<br />
Wie diese Entscheidung aussieht kann man schon absehen! Die Fläche<br />
bleibt genauso offen wie die 7,9 ha und weitere 8 ha werden zur Auskiesung<br />
freigegeben. Da dies dann im Verhältnis zur bestehenden offenen<br />
Wasserfläche eine kleine untergeordnete Fläche ist, macht dies das RP<br />
vermutlich wieder im Alleingang, bis alle Kieslagerstätten in der Gemeinde<br />
ausgebeutet sind. (jr)<br />
14
<strong>BI</strong>K 1/2008 Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong><br />
Was passiert noch?<br />
Dyckerhoff fordert einen sofortigen Vollzug der 7,9 ha<br />
Auskiesung<br />
RP hat seinen Verfüllungsbeschluss widerrufen<br />
Fa. Seemann hat in Hessenaue eine weitere Auskiesungsfläche<br />
begonnen.<br />
In Diefflen gibt es ein Aktionsbündnis gegen <strong>Kiesabbau</strong><br />
Bürger demonstrieren gegen <strong>Kiesabbau</strong> in Nettetal<br />
Termine<br />
16. August 2008 Infostand Geinsheim Edeka Markt<br />
18. August 2008 Versammlung im Rathaussaal, Trebur<br />
23. August 2008 Trebur Penny Markt<br />
15<br />
Informationen zum <strong>Kiesabbau</strong> <strong>BI</strong>K 1/2008<br />
Regionaler Flächennutzungsplan Entwurf 2007<br />
16<br />
Astheim<br />
Trebur<br />
Hessenaue<br />
Geinsheim<br />
Der Regionale Flächenutzungsplan erstellt von der Regionalen Raumordnungsplanung<br />
sieht für das gesamte Ried „Vorbeugenden Hochwasserschutz“<br />
vor. Bemerkenswert ist, dass Trebur vom Hochwasser eingeschlossen<br />
werden soll, wohingegen bei den anderen Ortschaften das Hochwasser<br />
nur bis zur Ortrandlage gehen soll. jr