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Ernährungsaufklärung in Deutschland 1 Ausgewiesene ...

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<strong>Ernährungsaufklärung</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> 3<br />

Haushaltswissenschaft gliedert. E<strong>in</strong>ige Universitäten suchen die Anb<strong>in</strong>dung an die Agrarwissenschaften<br />

(Gießen, Kiel, Osnabrück) oder an die Sozialwissenschaften (Fulda). Grundsätzlich s<strong>in</strong>d Absolventen der<br />

Ernährungs‐ und Haushaltswissenschaft (Bonn, Hamburg, Münster, Mönchengladbach) im H<strong>in</strong>blick auf die<br />

Durchführung e<strong>in</strong>er Ernährungsberatung besser geschult als die Ernährungswissenschaftler (Jena, Potsdam,<br />

Halle, München). Dafür erhielten diese tiefere E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die molekularen Mechanismen der Biochemie<br />

und Ernährungsphysiologie sowie die Zusammenhänge <strong>in</strong> der Ernährungspharmakologie und –<br />

toxikologie. Nach Studienabschluss stehen alle vor dem gleichen Dilemma.<br />

Doch was s<strong>in</strong>d die Tätigkeitsfelder?<br />

Im Studium ist die Rede von Arbeitsplätzen im Gesundheitswesen, im Staatsdienst, <strong>in</strong> der biomediz<strong>in</strong>ischen<br />

Forschung oder der Lehre an Hochschulen und Forschungszentren, <strong>in</strong> der Entwicklungshilfe und <strong>in</strong><br />

verschiedenen Bereichen der Nahrungsmittel<strong>in</strong>dustrie. Im gleichen Atemzug s<strong>in</strong>d Sätze wie ʺDas Studium<br />

bietet die besten Voraussetzungen für e<strong>in</strong> erfolgreiches Arbeiten <strong>in</strong> diesem neuen, sich dynamisch<br />

entwickelnden Fachgebiet.ʺ, zu vernehmen. Soweit zur Theorie. Die Praxis sieht anders aus. E<strong>in</strong>em Bericht<br />

der Agentur für Arbeit aus dem Jahre 2003 zufolge liegen für Oecotrophologen nur wenige Stellenangebote<br />

vor. ʺDer Arbeitsmarkt ist somit als problematisch anzusehenʺ, heißt es. Nur wer zahlreiche Berufspraktika<br />

aufweist, geduldig und flexibel ist, hat e<strong>in</strong>e reelle Chance auf dem Arbeitsmarkt. Ernährungsberatung ist –<br />

wenn überhaupt – nur mit Zusatzqualifikation, mehreren Standbe<strong>in</strong>en und Kontakten e<strong>in</strong> gesichertes<br />

E<strong>in</strong>kommen. In Kl<strong>in</strong>iken und Praxen üben <strong>in</strong> der Regel Diätassistenten diese Tätigkeit aus. Wer im Studium<br />

<strong>in</strong>teressiert ist und e<strong>in</strong>e experimentelle Diplomarbeit verfasst, hat gute Chancen <strong>in</strong> der Forschung tätig zu<br />

werden, vorausgesetzt es besteht Bedarf und Gelder s<strong>in</strong>d vorhanden. Aber Ernährungsforschung f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> praktisch nicht statt und Ernährungsmediz<strong>in</strong> ist ke<strong>in</strong> Studienfach. Des Weiteren f<strong>in</strong>det sich<br />

e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Anzahl von Arbeitsstellen <strong>in</strong> der Industrie, wie <strong>in</strong> der Produktentwicklung, der<br />

Qualitätskontrolle oder im Produktmarket<strong>in</strong>g. Ohne Kontakte kommt man <strong>in</strong> der Regel<br />

<strong>Ernährungsaufklärung</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> 4 jedoch nur über e<strong>in</strong> Praxissemester während des Studiums oder<br />

über das Verfassen der Diplomarbeit <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit diesen Firmen an e<strong>in</strong>e Stelle. Auch gibt es<br />

e<strong>in</strong>ige Positionen als Pharmaberater, diese s<strong>in</strong>d unter den Bewerbern jedoch äußerst unbeliebt. Weitere<br />

wenige Möglichkeiten bieten sich im Fachjournalismus, <strong>in</strong> der Pädagogik an Berufsschulen oder <strong>in</strong> der<br />

Erwachsenenbildung. Fazit: Ernährungswissenschaftler suchen den Job wie die Nadel im Heuhaufen.<br />

Immer mit e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Arbeitslosigkeit kämpft die Ernährungsliga um ihre Posten.

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