Material - Architektur macht Schule
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<strong>Material</strong>- und Werkzeugliste Modellbau „Brücke über die Wupper“<br />
und Hinweise zum Verbau für 1 Schüler<br />
Verfasser:<br />
i.A.<br />
Dipl.-Ing. Architekt J. Saage<br />
Geschäftsbereich 1.2 Stadtentwicklung Bauen und Verkehr<br />
Stadt Wuppertal<br />
Vorbemerkung:<br />
Das Unterrichtsprojekt wurde von mir seinerzeit als Leiter der Öko Station „Bauen und Technik“ der Stadt<br />
Wuppertal entwickelt, weil Lehrer im Rahmen des Unterrichts in den Fächern Umwelterziehung, Kunst und<br />
Technik hier um Unterstützung nachgefragt hatten.<br />
Wie mir die Lehrer versicherten, wird nicht nur in den genannten Fächern eine sinnvolle Ergänzung zum<br />
Unterricht geboten, es erfolgt auch eine Umsetzung des gelernten Wissens in den Fächern Mathematik und<br />
Physik.<br />
Letztendlich stärkt das gemeinsame Arbeiten in der Klasse und die angestrebte Teambildung das soziale<br />
Bewusstsein der Schüler.<br />
Zeitlich ist die Unterrichtseinheit auf 1 Projektwoche und 1 Tag terminiert. Sie gliedert sich wie folgt:<br />
1. Ca.3 Stunden Einführung in die Problematik des Brückenbaus. Dabei wird anhand eines biegsamen<br />
Balkens (aneinandergeklebte Badeschwämme) demonstriert, dass bei Belastung der Schwämme der obere<br />
Bereich gestaucht und der untere gedehnt wird, zwei Schüler bilden dabei das jeweilige „Wupperufer“ indem<br />
sie den „Schwammbalken“ festhalten, der durch mich mit einem Pflasterstein (Klinker aus Baumarkt, ca. 2,5<br />
kg) als fiktives Gewicht (gleichbedeutend mit Fahrzeugverkehr) belastet wird.<br />
An die Tafel zeichne ich die Wupper mit den zwei Ufern (Widerlager) im Schnitt und überspanne<br />
(unterspanne) sie mit einem Rechteck.<br />
Dieses Rechteck wird von mir zeichnerisch mit einer Fachwerk- oder Seilkonstruktion ausgefüllt, so dass die<br />
Schüler erkennen, welche Brückenteile die Zugkräfte und welche die Druckkräfte aus der Belastung<br />
aufnehmen. Zusätzlich demonstriere ich den Schülern anhand eines labilen Holzrahmens welche Funktion<br />
ein Fachwerk im Bauwesen hat.<br />
2. Dann bitte ich die Schüler, Zweierteams zu bilden, die sich gegenseitig helfen und unterstützen sollen,<br />
weil in der realen Arbeitswelt auf der Baustelle auch häufig zwei oder mehr Kollegen zusammen arbeiten.<br />
Demonstriert wird das durch eine Tafelzeichnung, in der zwei Zimmerleute einen langen Balken tragen.<br />
Anhand des Bildes der Zimmerleute frage ich die Schüler, ob und welche Bauberufe sie noch kennen.<br />
(Maurer, Dachdecker, Fliesenleger usw.)<br />
Nach der Bildung der Teams werden die Holzleimfläschchen und die Baupläne ausgegeben, wobei jedes<br />
Kind sich für eine Variante des Brückenmodells entscheiden kann (Fachwerk- oder Zugseilbrücke).<br />
3. Die Schüler beginnen mit dem Bau der Modelle unter der Prämisse, dass ihr fertiges Modell mindestens<br />
einem Pflasterklinker als fiktive Belastung „aushalten“ muss.<br />
Jeder Schüler baut für sich ein Modell, dass er nach Abschluss der Projektwoche mit nach Hause nehmen<br />
kann. Bei Beginn der Projektwoche am Montag sollten die Kinder am Freitag ihre Modelle fertiggestellt<br />
haben, damit sie über das Wochenende aushärten (Leim) können.<br />
Am Montag darauf kommt es nämlich zum Abschluss des Projektes, indem bei jedem Modell ein<br />
Belastungstest durchgeführt wird (mittels Pflasterstein). Bei dieser Gelegenheit werden den Schülern auch<br />
die Ernennungsurkunden zum Brückenbaumeister/in ausgehändigt. Diese Urkunden werden vorab den<br />
Klassenlehrern zur Namenseintragung übergeben.<br />
Nach Maßgabe der <strong>Schule</strong> nehmen die Kinder ihr Modell mit nach Hause (Plastiksack als Transportschutz<br />
mitbringen).<br />
1
Werkzeugliste<br />
Am Freitag vor Beginn der Projektwoche werden von mir die Sägeeinrichtungen, bestehend aus einer<br />
„Gehrungslade“, einer „Gehrungs-Holzsäge“ und einer „Schraubzwinge“ an den Schultischen befestigt. In<br />
der Gehrungslade sind sowohl senkrechte als auch diagonale (45°) Schnitte möglich.<br />
Von den Kindern sind lediglich die üblichen Schulutensilien wie Schere, Lineal und Bleistift bereitzuhalten<br />
(Malkittel nicht vergessen).<br />
1.Grundmodell<br />
<strong>Material</strong>liste Modellbau „Brücke über die Wupper“<br />
und Hinweise zum Verbau für einen Schüler<br />
1 Sperrholzplatte 58 cm x 14 cm x 0,4 cm, Baumarkt<br />
2 Leisten 58 cm x 10 mm x 5 mm, Baumarkt<br />
Beidseitig oben auf die Längsseiten der Sperrholzplatte kleben<br />
2 Klötze Hartschaum oder Styropor, 15 cm x 12 cm x 8 cm, Baustoffhandel /<br />
Baumark<br />
Als „Widerlager“ (Auflager der Brückenkonstruktion), aus Dämmplatte sägen<br />
(z.B. roofmate mit Falz oder Styropor ohne Falz. Wenn keine Sägemöglichkeit, (Bandsäge mit feinem<br />
Metallsägeblatt, 14 Zähne/Zoll) in der <strong>Schule</strong> vorhanden ist, kann vielleicht eine freundliche<br />
Schreinerwerkstatt helfen. Eine Schneidemaschine mit „heißem Draht“ geht auch.<br />
Klötze nach Aufkleben der Leisten 10/5 auf die beiden Enden der Sperrholzplatte kleben<br />
Abtönfarbe, Baumarkt<br />
(lösungsmittelfrei), umbragrün, als Anstrich der „Widerlager“, nach Fertigstellung<br />
der Bauarbeiten streichen durch Schüler, vorher Holzteile der Sperrholzplatte mit Malerkrepp abkleben<br />
lassen,<br />
ca. ½ Flasche für 10 Schüler, Malarbeiten sinnvoll nach Brückenbau<br />
Blaues Tonpapier, 30cm x 12 cm, Büro/Schulbedarf<br />
als Fluss „Wupper“, nach „Widerlager“ und vor „Ufer“ aufkleben<br />
2 x Schmirgelpapier (Sandpapier), 12 cm x 7,5 cm, 40er Körnung, Baumarkt<br />
Als „Wupperufer“ zwischen „Widerlager“ und blauem Fluss aufkleben<br />
Das Grundmodell ist für beide Brückenvarianten gleich!<br />
2. Brücke als Fachwerkbrücke<br />
½ Flasche „Ponal-Express“ Holzleim, Baumarkt<br />
(Zwei Schüler bilden ein Team und bekommen eine Flasche, ggf. nachreichen<br />
1 Karton φ 1,5 mm, 50 cm x 10 cm, Büromarkt<br />
2
Als „Fahrbahn“ vom Büromarkt zuschneiden lassen (Papierschneidegerät)<br />
1 Holzleisten 5/5 mm, Baumarkt<br />
l=1,0m, in 10 Stücke zu je 10 cm Länge gesägt, als Träger in gleichem Abstand unter die Fahrbahn kleben<br />
1 Holzleiste15 cm x 5 mm, Baumarkt<br />
l=1,00 m, in 2 Teile zu 50 cm gesägt als Tragholz für die Fahrbahn (s. Bauplan)<br />
1 Platte „Flugzeugsperrholz“, φ 1 mm, Holzhandel<br />
(Bastlersperrholz) zugeschnitten auf Plättchen 1,2 mm x 1,2 mm als<br />
„Knotenblech“, 48 Stück je Fachwerkmodell, kann sinnvoll nur von Lehrer mit Bandsäge,<br />
feines (Metall-)Sägeblatt, 14 Zähne geschnitten werden, alternativ können Schüler diese Plättchen auch<br />
aus dickerem Papier (110gr.) oder Fotokarton mit der Schere schneiden<br />
1½ Holzleisten 5/5 mm, l= 2,00 m, oder 3 Holzleisten l= 1,00 m, ALS-Verlag<br />
oder Baumarkt<br />
Als Fachwerkhölzer gem. Bauplan und persönlicher Arbeitsgenauigkeit der Schüler<br />
abmessen, zuschneiden und verarbeiten, dabei sind zunächst die senkrechten Stützen, l= 8cm, mit den<br />
„Knotenpunktplättchen“ zu verbinden und einseitig auf die „Längshölzer“ zu kleben, so dass sich<br />
eine Art „Leiter“ bildet, zwischen deren „Sprossen“ die Diagonalhölzer eingemessen und eingeklebt<br />
werden. Erst dann werden die „Knotenpunkte“ mit einem zweiten Plättchen von der Gegenseite aus<br />
geschlossen.<br />
Die Diagonalhölzer sind nicht mit gleichbleibenden Maßen versehen, weil erfahrungsgemäß die Schüler<br />
nicht „millimetergenau“ arbeiten können, so dass sie besser an „ihrem“ Modell das genaue Maß nehmen,<br />
anzeichnen und absägen<br />
1 Holzleiste 5/5 mm, Baumarkt<br />
Als „Druckstab“ l=35 cm, gem. Bauplan (Schritt 2) auf die vorher aufgeklebten zwei End - Stützen aufbringen<br />
Zuletzt Modellteile (Fahrbahn, 1. Seitenteil und 2. Seitenteil) verkleben, Seitenteile oben mit 2 Holzstäbchen<br />
verbinden. Fertig!<br />
3. Brücke als Seilbrücke<br />
½ Flasche „Ponal – Express“ Holzleim, Baumarkt<br />
Zwei Schüler bilden ein Team und bekommen eine Flasche, ggf. nachreichen<br />
1 Karton φ 1,5 mm, 50 cm x 10 cm als „Fahrbahn“, Büromarkt<br />
1 Holzleiste 5/5 mm, l=1,0 m, Baumarkt<br />
In 10 Stücke zu je 10cm Länge absägen lass und als Träger in gleichem Abstand unter die „Fahrbahn“<br />
kleben lassen<br />
2 Holzleisten 50 cm x 10 mm x 5 mm, Baumarkt<br />
Als waagerechte Traghölzer für die Stützen absägen lassen<br />
1 Holzleiste 40/5 mm l= 1,00 m<br />
Baumarkt<br />
Zu Dreiecken gesägt für die Diagonalversteifung der Stützen gem. Bauplan und als Tragteile (4) für die<br />
Balustrade gem. Bauplan<br />
3
1 Holzleiste 5/5 mm, l=1,00 m,<br />
Baumarkt<br />
Auf 8 cm Länge gesägt, 6-mal als Stütze, mit den Dreieckhölzern 40/5 gem. Bauplan verkleben,<br />
dann auf das Tragholz (10/5) gem. Bauplan kleben<br />
2,50 m Baumwolle - Bindfaden, φ 2,5 mm,<br />
Supermarkt/Baumarkt<br />
In 4 gleiche Teile geschnitten als Zugseil und Geländerhandlauf gem. Bauplan<br />
(das Zugseil wird durch die vom Lehrer mittels Holzbohrer (in Accuschrauber) gebohrten Löcher ,φ 2,5mm,<br />
gem. Bauplan durchgezogen, gespannt und verknotet (Lehrer), dabei ist der Schritt 2 des Bauplanes<br />
durchzuführen, das Seil wird dann durch die folgenden Arbeitsschritte(3+4) stärker gespannt<br />
Der Bindfaden lässt sich leichter „einfädeln“ wenn die Spitze vorher mit Holzleim „gehärtet“ wurde<br />
1 Holzleiste 50 cm x 10 mm x 5 mm, l=1,00 m<br />
Baumarkt<br />
In 2 Teile zu 50 cm sägen als waagerechtes „Geländer-Tragholz“<br />
vier Dreieckshölzer 40/5 auf das Ende der zwei „Geländer-Traghölzer kleben, „Seil-Balustrade“ zuschneiden<br />
und gespannt aufkleben. Statt des Seiles kann auch ein kleiner Holzstab aufgebracht werden.<br />
14 Holzdübel φ 10 mm<br />
Baumarkt<br />
Als „Baluster“ auf die zwei „Geländer-Traghölzer (10 mm x 5 mm, l=50 cm) unter das Geländerseil kleben, s.<br />
Bauplan<br />
(Zunächst das Geländer komplett fertig stellen und dann auf die Fahrbahn aufkleben, Teile verbinden).<br />
Fertig!<br />
4