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Muchow repräsentiert war und das von Robert<br />

Ley geleitet wurde, der zu diesem Zeitpunkt<br />

noch Stabsleiter der Politischen Organisation<br />

der NSDAP war. Wenige Tage nach dem Verbot<br />

der Gewerkschaften, am 2. Mai 1933, erfolgte<br />

die Gründung der Deutschen Arbeitsfront<br />

(DAF). Ehemalige Anhänger des Strasser-Flügels<br />

beabsichtigten die Umstellung der NSBO in eine<br />

„national-sozialistische“, also: völkisch-antikapitalistische<br />

Gewerkschaft. Alle Bestre bun gen,<br />

damit zum Kern einer der Partei angegliederten<br />

Einheitsgewerkschaft zu avancieren, scheiterten<br />

indessen an der Dominanz der DAF, die<br />

wiederum – nach dem italienischen Vorbild –<br />

als obligatorische Mitgliedsorganisation von<br />

Unternehmern und den regimekonformen<br />

Arbei terInneneinrichtungen konzipiert war.<br />

Schon Anfang April hatte Hitler Robert Ley<br />

damit beauftragt, den „wilden“ Aktivitäten der<br />

NSBO ein Ende zu bereiten und gleichzeitig die<br />

bis dahin noch bestehenden Gewerkschaften<br />

zu zerschlagen. Zwar überdauerte die NSBO<br />

bis 1935, verlor allerdings mehr und mehr an<br />

Bedeutung und wurde schließlich zugunsten<br />

der DAF aufgelöst. Der stellvertretende NSBO-<br />

Leiter Muchow hatte zuvor noch in der vorliegenden<br />

Nr. 6 jubiliert: „Die N.S.B.O. bleibt Elite -<br />

truppe“ (S. 8). In eben dieser Ausgabe wendet<br />

sich Ley als Leiter des Aktions-Komitees zum<br />

Schutze der deutschen Arbeit gegen „einige<br />

unverantwortliche Elemente im Arbeit geber -<br />

lager, [...] um zu Tariferhöhungen zu schreiten<br />

und damit ihrer Profitgier zu dienen“. Christian<br />

Wolter erklärt an die Adresse der „Marxisten“,<br />

daß die Imperative der Besitz stands wahrung<br />

auch im „National-Sozialismus“ weiterhin maßgebend<br />

sind: „Besitz ist die Grund lage aller Kul -<br />

tur“ (S. 16). An anderer Stelle heißt es: „Gewerk -<br />

schaftler! An den jüngsten Ereignissen habt ihr<br />

erkannt, daß der National-Sozialismus nicht<br />

ge werkschaftsfeindlich ist“ (ebd., S. 20). Inso -<br />

fern sei die „Beschlagnahme des Gewerk -<br />

schafts ver mö gens nur im Sinne der Mitglieder!“,<br />

wie das MdR, Franz Löhr, in der Folge 7, S. 7<br />

erläutert. Ihren eigenen Vorstellungen gemäß<br />

war die NSBO Bestandteil des „ständischen<br />

Aufbaus des neuen Staates“ und die Grundlage<br />

einer korporativen „Volksgemeinschaft“ (ebd.,<br />

S. 5). Der NSBO-Leiter Walter Schuhmann sah<br />

deren hö he re Aufgabe darin, „den deutschen<br />

Idealismus in die Herzen des deutschen Arbei -<br />

ters zu pflanzen, sie herauszureißen aus dem<br />

marxistischen Irrwahn“ (Folge 6, S. 6). Diesem<br />

Ziel diente die Herausstellung der angeblich<br />

aufgedeckten Korruption in der ADGB-Ge werk -<br />

schaften, über die in beiden Ausgaben ausführlich<br />

berichtet wird. Aus dem Inhalt Nr. 6: Robert<br />

44<br />

Ley: Die deutsche Arbeitsfront / Walter Schuh -<br />

mann: Worte auf dem Ruhrkongreß / Reinhold<br />

Muchow: Der Sieg des deutschen Arbeitertums<br />

/ Gerhard Starcke: Das stolze Fest des deutschen<br />

1. Mai / Interview mit Hans Biallas / Julius<br />

März: Sanie rung der Freien Gewerkschaften<br />

durch die neue Führung. Im Anhang: „Natio -<br />

nale Neugründung in der Zigarettenindustrie“.<br />

Aus dem Inhalt der Folge 7: Hans Biallas: Das<br />

neue Staatsbürger recht / Gerhard Starcke: Der<br />

Schirmherr der Arbei ter und Bauern / Arbeit<br />

schaffen! / Franz Stöhr M. d. R.: Der Aufbau der<br />

neuen Arbeits front / Schamlose Mißwirtschaft<br />

mit Arbeiter gro schen. Papierbedingt etwas<br />

gebräunt. Folge 6 mit Einriss im Falz. 35 €<br />

271. – Informationsdienst. Mitteilungsblatt<br />

der NSBO-Pressestelle. 2. Jg. (1933), Nr. 15 v.<br />

6. Mai; 2. Jg. (1933), Nr. 20 v. 10. Juni; 2. Jg.<br />

(1933), Nr. 22 v. 24. Juni. Berlin. 1933. (4); 8<br />

Bll.; 6 Bll. Gr. 8°, OBrosch. (Bestell-Nr. BER<br />

62674) Der Historiker Karl Heinz Roth hat darauf<br />

hingewiesen, dass die Zeitschrift „Arbeiter -<br />

tum“, das Organ der Nationalsozialistischen<br />

Betriebszellen-Organisation, die Zuträger tätig -<br />

keit des NSBO-Geheimdienstes tarnte. Dabei<br />

fun gierte „die in der Pressestelle untergebrachte<br />

Redaktion eines NSBO-eigenen ‘Informa tions -<br />

dien sts’“ als Auswertungsstelle (Roth, S. 13). In<br />

den vorliegenden Ausgaben wird der „Neubau<br />

der Deutschen Arbeiterverbände“ skizziert, der<br />

sich wie folgt gestaltet: Die 28 Einzelverbände<br />

des ADGB wurden zunächst in 14 Grundver -<br />

bände sowie dem neu gebildeten „Verband der<br />

Heimarbeiter und des Dienst personals“ zusam -<br />

men gefasst und diese einem „Gesamtverband<br />

der Deutschen Arbeiter“ un ter geordnet (Nr. 20,<br />

Blatt 2 u. 3). In Nr. 22 wird die Zusammen set -<br />

zung des „Führerrat[es] der Arbeiterverbände“<br />

aufgezeigt (Bl. 6). Nicht nur papierbedingt, sondern<br />

auch inhaltlich stark „gebräunt“. Anm. mit<br />

Bleistift auf den Titel blät tern. Eine wichtige<br />

Quelle aus der ersten NS-Herr schaftsphase, insbesondere<br />

zur Zerschla gung der freien Gewerk -<br />

schaftsbewegung! 45 €<br />

272. Münzenberg, W[illi]: Die sozialistischen<br />

Jugendorganisationen vor und während<br />

des Krieges. Junge Garde, Berlin. 1919.<br />

243 S. 8°, OKt. (Bestell-Nr. BER52166) Dt. EA.<br />

Von Münzenberg während der Internierungs -<br />

haft im August 1918 mit einem Vorwort abgeschlossene<br />

Schrift. Münzenberg war zur Zeit<br />

der Abfassung der Schrift Sekretär der internationalen<br />

Verbindung sozialistischer Jugend or -<br />

ga nisationen, dem Vorläufer der im November<br />

1919 gegründeten Kommunistischen Jugend -<br />

in ternationale (KJI). Einband am Falz stark<br />

rostfleckig. 60 €

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