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Experimentelle Untersuchungen zu<br />
molekularakustischen Eigenschaften von Mischungen<br />
aus Wasser und Nichtelektrolyten<br />
DIPLOMARBEIT<br />
Fachhochschule Merseburg<br />
<strong>Fachbereich</strong> Informatik und Angewandte Naturwissenschaften<br />
Studiengang: Physikalische Technik und Informationsverarbeitung<br />
eingereicht von Christian Schmelzer<br />
geboren <strong>am</strong> 17.05.1978 in Wippra<br />
Erstprüfer: Prof. Dr. rer. nat. E. Rosenfeld<br />
Zweitprüfer: Prof. dr hab. B. B. J. Linde, Institute of<br />
Experimental Physics, University of Gdańsk<br />
Merseburg, Januar 2003
Die vorliegende Arbeit wurde von Juli 2002 bis Januar 2003 unter der Leitung von Prof.<br />
Dr. E. Rosenfeld vom <strong>Fachbereich</strong> für Informatik und Angewandte Naturwissen-<br />
schaften der Fachhochschule Merseburg sowie Prof. Dr. B. B. J. Linde vom Institut für<br />
Experimentalphysik der Universität Gdańsk angefertigt.
Inhaltsverzeichnis<br />
1. EINLEITUNG UND AUFGABENSTELLUNG ...........................................................................8<br />
2. THEORIE.......................................................................................................................................11<br />
2.1 SCHALLAUSBREITUNG IN FLUIDEN MEDIEN........................................................................11<br />
2.1.1 Ultraschallgeschwindigkeit und Kompressibilität ................................................11<br />
2.1.2 Schallabsorption in Flüssigkeiten.........................................................................14<br />
2.2 STRUKTURELLE MODELLE DER WÄSSRIGEN LÖSUNGEN VON NICHTELEKTROLYTEN.....18<br />
3. AUTOMATISIERTES MESSSYSTEM AUF BASIS DES IMPULS-ECHO-<br />
VERFAHRENS..............................................................................................................................24<br />
3.1 FUNKTIONSWEISE.................................................................................................................24<br />
3.2 ELEKTROMECHANISCHES SYSTEM......................................................................................27<br />
3.3 SCHALLWANDLER ................................................................................................................28<br />
3.3.1 Herstellung der Elektroden ...................................................................................28<br />
3.3.2 Aufbau....................................................................................................................30<br />
3.3.3 Funktionstest..........................................................................................................31<br />
3.4 VERSUCHSANORDNUNGEN ...................................................................................................33<br />
3.4.1 Konventionelles Impuls-Echo-Verfahren .............................................................33<br />
3.4.2 Anregung mittels Netzwerkanalysators.................................................................36<br />
3.4.3 Die Progr<strong>am</strong>me IEVA-O und IEVA-NA...............................................................38<br />
3.4.4 Verwendete Geräte und Komponenten..................................................................39<br />
3.5 EXPERIMENTE ......................................................................................................................40<br />
3.5.1 Schallgeschwindigkeit ...........................................................................................40<br />
3.5.2 Schallabsorption ....................................................................................................41<br />
3.6 FEHLERBETRACHTUNG........................................................................................................42<br />
3.7 DISKUSSION DER ERGEBNISSE .............................................................................................47<br />
4. UNTERSUCHUNGEN AN WÄSSRIGEN LÖSUNGEN DER NICHTELEKTROLYTE<br />
ETHYLALKOHOL UND POLYETHYLENGLYKOL ............................................................51<br />
4.1 DATEN UND EIGENSCHAFTEN DER UNTERSUCHTEN SUBSTANZEN .....................................51<br />
4.1.1 Ethylalkohol...........................................................................................................51<br />
4.1.2 Polyethylenglykol...................................................................................................51<br />
4.2 HERSTELLUNG DER MISCHUNGEN AUS WASSER UND NICHTELEKTROLYTEN ..................53<br />
4.3 MESSUNG DER SCHALLGESCHWINDIGKEIT UND DICHTE ALS FUNKTION DER<br />
TEMPERATUR UND KONZENTRATION..................................................................................54<br />
4.3.1 Messung der Schallgeschwindigkeit .....................................................................54<br />
4.3.2 Messung der Dichte ...............................................................................................55<br />
4.4 ERMITTLUNG DER ADIABATISCHEN KOMPRESSIBILITÄT...................................................57<br />
4.5 MESSERGEBNISSE UND INTERPRETATION...........................................................................57<br />
4.5.1 Wässrige Lösungen von Ethylalkohol...................................................................57<br />
4.5.2 Wässrige Lösungen von Polyethylenglykol 1000..................................................62<br />
4.5.3 Wässrige Lösungen von Polyethylenglykol 1540..................................................66<br />
4.6 FEHLERBETRACHTUNG........................................................................................................69<br />
4.6.1 Temperatur.............................................................................................................69<br />
4.6.2 Schallgeschwindigkeit und Dichte ........................................................................71<br />
4.6.3 Adiabatische Kompressibilität ...............................................................................72<br />
4.6.4 Konzentration.........................................................................................................72<br />
4.7 DISKUSSION DER ERGEBNISSE .............................................................................................74<br />
5. ZUSAMMENFASSUNG...............................................................................................................80
6. BIBLIOGRAPHIE ........................................................................................................................81<br />
7. ANHANG .......................................................................................................................................87<br />
7.1 ANMERKUNGEN ZUR HERSTELLUNG DER ELEKTRODEN....................................................87<br />
7.2 CHARAKTERISIERUNG DER HERGESTELLTEN SCHALLWANDLER ......................................88<br />
7.3 KURZE BEDIENUNGSANLEITUNG ZUR DURCHFÜHRUNG VON MESSUNGEN.......................90<br />
7.3.1 Verwendung des Pan<strong>am</strong>etrics Pulser/Receiver, IEVA-O.....................................91<br />
7.3.2 Verwendung des Netzwerkanalysators, IEVA-NA................................................93<br />
7.4 3D-DIAGRAMME ZU DEN WÄSSRIGEN LÖSUNGEN VON ETHYLALKOHOL..........................95<br />
7.5 3D-DIAGRAMME ZU DEN WÄSSRIGEN LÖSUNGEN VON PEG 1000.....................................96<br />
7.6 ABBILDUNGSVERZEICHNIS...................................................................................................97<br />
7.7 INHALTSVERZEICHNIS DER BEIGEFÜGTEN CD .................................................................100
Abkürzungsverzeichnis<br />
A Apparatekonstante des Dichte-Messgerätes<br />
A Fläche<br />
B Apparatekonstante des Dichte-Messgerätes<br />
BP<br />
BS<br />
cp<br />
cv<br />
3dB-Bandbreite der Parallelresonanz<br />
3dB-Bandbreite der Serienresonanz<br />
spez. Wärmekapazität bei konst. Druck<br />
spez. Wärmekapazität bei konst. Volumen<br />
D aktiver Wandlerdurchmesser<br />
EtOH Ethylalkohol<br />
f Frequenz<br />
fG<br />
fP<br />
fS<br />
F Kraft<br />
Grundfrequenz<br />
Parallelresonanzfrequenz<br />
Serienresonanzfrequenz<br />
I Schallintensität<br />
I0<br />
Ix<br />
Anfangsschallintensität<br />
I/E Impuls-Echo<br />
m Masse<br />
M Gastmolekül<br />
M Molmasse<br />
Schallintensität nach Strecke x<br />
n laufende Nummer<br />
n Stoffmenge<br />
N Nahfeldlänge<br />
PEG Polyethylenglykol<br />
PVD Physical Vapour Deposition<br />
p Schalldruck<strong>am</strong>plitude<br />
p Druck<br />
p0<br />
Anfangsschalldruck<strong>am</strong>plitude
px<br />
QS<br />
QP<br />
S Entropie<br />
Schalldruck<strong>am</strong>plitude nach Strecke x<br />
Güte an der Serienresonanz<br />
Güte an der Parallelresonanz<br />
t Laufzeit, Zeitdifferenz<br />
T Periodendauer<br />
T Temperatur in K<br />
x Abstand, Wegstrecke<br />
u Gruppengeschwindigkeit des Schalls<br />
U Phasengeschwindigkeit des Schalls<br />
U elektrische Spannung<br />
V Volumen<br />
z Anzahl<br />
α Absorptionskoeffizient der Schwingungs<strong>am</strong>plitude<br />
αex<br />
αexp<br />
αkl<br />
αs<br />
αth<br />
β∞<br />
β∞,M<br />
β∞,D<br />
βad<br />
βis<br />
βst<br />
Koeffizient der Exzessabsorption<br />
experimentell bestimmter Absorptionskoeffizient<br />
klassischer Absorptionskoeffizient<br />
durch Scherviskosität hervorgerufener Absorptionskoeffizient<br />
durch Wärmeleitfähigkeit hervorgerufener Absorptionskoeffizient<br />
Koeffizient der instantaneous compressibility<br />
Koeffizient der Molekülkompressibilität<br />
Koeffizient der Kompressibilität der Molekülabstände<br />
adiabatischer Kompressibilitätskoeffizient<br />
isothermer Kompressibilitätskoeffizient<br />
Koeffizient der Strukturkompressibilität<br />
γ Adiabaten-Exponent<br />
ηB<br />
ηges<br />
ηs<br />
ηv<br />
Koeffizient der bulk viscosity<br />
Ges<strong>am</strong>tviskositätskoeffizient<br />
Koeffizient der Scherviskosität<br />
Koeffizient der Volumenviskosität
θ Temperatur in °C<br />
κ Wärmeleitfähigkeitskoeffizient<br />
λ LAMÉ-Konstante: Volumenelastizität<br />
λ Wellenlänge<br />
µ LAMÉ-Konstante: Formelastizität<br />
µ Molenbruch der zweiten Komponente<br />
x<br />
µ S Molenbruch <strong>am</strong> Schnittpunkt der Funktionen x=f(µ)<br />
x<br />
µ min Molenbruch des Minimums der Funktion x=f(µ)<br />
x<br />
µ max Molenbruch des Maximums der Funktion x=f(µ)<br />
ρ Dichte<br />
σ Standardabweichung vom Mittelwert
1. Einleitung und Aufgabenstellung<br />
Betrachtet man die physikalisch-chemischen Eigenschaften Wassers, so stößt man auf<br />
eine Vielzahl charakteristischer Unterschiede im Gegensatz zu „normalen“ Substanzen.<br />
Genannt seien beispielsweise die außerordentlich hohe spezifische Wärme oder das<br />
Dichtemaximum oberhalb des Schmelzpunktes. Obwohl zahlreiche Arbeiten speziell<br />
aus den letzten Jahrzehnten dazu beigetragen haben, viele Besonderheiten Wassers bes-<br />
ser zu verstehen, existieren weiterhin offene Fragen. Diese beschäftigen sich unter ande-<br />
rem mit einigen bemerkenswerten Eigenschaften der wässrigen Lösungen von Nicht-<br />
elektrolyten.<br />
Neben verschiedenen spektroskopischen Methoden finden akustische Untersuchungen<br />
große Anwendung bei der Erforschung von molekularen Zus<strong>am</strong>menhängen. So erlaubt<br />
die Messung der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Ultraschallwellen in einem Medium<br />
Rückschlüsse auf dessen molekulare Konstitution. Die Beziehungen zwischen der<br />
Ultraschallgeschwindigkeit und den thermodyn<strong>am</strong>isch relevanten mechanischen Koeffi-<br />
zienten ermöglichen Schlussfolgerungen über zwischenmolekulare Interaktionen.<br />
Seit den 1950er Jahren ist man verstärkt bemüht, Zus<strong>am</strong>menhänge zwischen der Ultra-<br />
schallgeschwindigkeit und stoffspezifischen Eigenschaften von reinen Stoffen sowie<br />
Mischungen näher zu untersuchen. Wässrige Lösungen von Nichtelektrolyten stellen<br />
dabei eine häufig untersuchte Substanzgruppe dar. Die Mischungen besitzen bei be-<br />
stimmten Konzentrationen Kompressibilitätsminima, die quantitativ deutlich unter de-<br />
nen der Einzelkomponenten liegen. Ein solches Verhalten lässt sich auf strukturelle<br />
Wechselwirkungen bzw. die Vereinigung der Wasser- und Nichtelektrolytmoleküle<br />
zurückführen. Untersuchungen von BAUMGARTNER und ATKINSON [Baumgartner,<br />
1971] ebenso wie von ENDO [Endo, 1973a] ließen die Autoren auf eine den festen<br />
Clathraten verwandte Struktur schließen.<br />
8
Abb.<br />
1.1 Schema einer Clathratstruktur (Original<br />
entnommen aus [GEOMAR, 2002])<br />
Der Begriff Clathrat st<strong>am</strong>mt vom lateinischen<br />
Wort clatratus (eingekapselt) ab und wird als<br />
Synonym für Einschlussverbindungen ge-<br />
braucht. Clathrate sind keine chemischen<br />
Verbindungen im klassischen Sinne, vielmehr<br />
handelt es sich bei diesem Verbindungstyp<br />
um eine Art von „mechanischem Einschluss“.<br />
Clathrate<br />
sind nichtstöchiometrische Verbindungen, bei denen Wassermoleküle eine Art<br />
Käfigstruktur bilden, in denen sich die Moleküle eines zweiten Stoffes (Gastmoleküle)<br />
einlagern.<br />
Der<br />
Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der molekularakustischen Untersuchung struktu-<br />
reller Eigenschaften von wässrigen Lösungen der Nichtelektrolyte Polyethylenglykol<br />
(PEG) mit den Molekulargewichten 1000 g/mol und 1540 g/mol sowie Ethylalkohol<br />
(EtOH). Dabei ist insbesondere die Ermittlung der adiabatischen Kompressibilität βad<br />
und der d<strong>am</strong>it verbundenen Größen resultierend aus temperatur- und konzentrationsab-<br />
hängigen Messungen der Schallgeschwindigkeit und Dichte von Interesse. Die Ergeb-<br />
nisse der Mischungen aus Wasser und Polyethylenglykol sollen hinsichtlich der An-<br />
wendbarkeit der bestehenden Theorien [Endo, 1973a; Endo, 1973b] zur Bildung flüssi-<br />
ger pseudostabiler Strukturen diskutiert werden, wohingegen die Mischungen aus Was-<br />
ser und Ethylalkohol dabei einen Referenzcharakter besitzen sollen, da dazu bereits<br />
zahlreiche Arbeiten (z.B. [Jerie, 1987]) existieren. Bei Anwendbarkeit der genannten<br />
Theorien soll die molekulare Struktur eingegrenzt werden. Die Kriterien des Verglei-<br />
ches der drei untersuchten Nichtelektrolyte sollen ihre chemische Zus<strong>am</strong>mensetzung<br />
und die um Größenordnungen verschiedenen Molekulargewichte sein.<br />
9
Die angesprochenen Messungen wurden mit Unterstützung des SOKRATES/<br />
ERASMUS-Progr<strong>am</strong>ms <strong>am</strong> Institut für Experimentalphysik der Universität Gdańsk im<br />
Rahmen eines viermonatigen Forschungsaufenthaltes durchgeführt.<br />
Des Weiteren soll eine Messapparatur zur Bestimmung von Schallgeschwindigkeit und<br />
-absorption auf dem Prinzip der Impuls-Echo-Methode konstruiert und automatisiert<br />
werden. Die Messungen sollen temperatur- und frequenzabhängig erfolgen können.<br />
Die Bestimmung der Schallgeschwindigkeit in Flüssigkeiten dient nicht nur der<br />
Gewinnung struktureller Informationen, sondern kann beispielsweise auch industriell<br />
zur Konzentrationsbestimmung und Prozesskontrolle in chemischen Reaktoren genutzt<br />
werden. Mit Kenntnis der konzentrationsabhängigen Schallgeschwindigkeit in Form<br />
einer zuvor aufgenommenen Kalibrierkurve und unter Berücksichtigung der Temperatur<br />
kann die Konzentration eines binären Gemisches sehr genau ermittelt und d<strong>am</strong>it der<br />
Fortschritt einer Reaktion überwacht werden. Durch die Bestimmung weiterer konzentrationsabhängiger<br />
Stoffdaten wie Schallabsorption oder Dichte lassen sich auch<br />
Konzentrationen in Mehrkomponentensysteme ermitteln.<br />
Zunächst sollen die Schallwandler und der elektromechanische Aufbau der Impuls-<br />
Echo-Messapparatur hergestellt werden. Erste Funktionstests sollen mit einem konventionellen<br />
Impuls-Echo-Verfahren durchgeführt werden. Im zweiten Schritt soll überprüft<br />
werden, ob der Aufbau dahingehend modifiziert werden kann, dass die Anregung<br />
der Schallwandler und das Auslesen der Echos unter Nutzung des Netzwerkanalysators<br />
Agilent 8753ET erfolgen kann. Diese für eine Impuls-Echo-Messung eher untypische<br />
Anordnung bringt die Vorteile, den Schallwandler in einem selbst definierbaren Frequenzband<br />
anregen und dadurch auch Oberschwingungen des Schallwandlers für frequenzabhängige<br />
Messungen nutzen zu können.<br />
10
2. Theorie<br />
2.1 Schallausbreitung in fluiden Medien<br />
2.1.1 Ultraschallgeschwindigkeit und Kompressibilität<br />
Die Moleküle von Flüssigkeiten und Gasen sind weitestgehend frei verschiebbar und<br />
anders als in Festkörpern nicht an Gleichgewichtslagen gebunden. Dementsprechend<br />
können i. A. keine Deformationen wie Scherung oder Drillung erzeugt werden, womit<br />
es nur zur Ausbreitung von longitudinalen, nicht aber von transversalen Schallwellen<br />
kommt. Das Medium erfährt Druckänderungen in Form von Kompression und<br />
Dilatation. Innerhalb des Fluids verlaufen die Druckwechsel so schnell, dass die durch<br />
sie hervorgerufenen Temperaturunterschiede nicht mit der Umgebung ausgeglichen<br />
werden können, da die Wärmeleitung nicht schnell genug ist. Das Fluid erfährt dadurch<br />
lokal periodische Temperaturänderungen im Rhythmus der Schallschwingungen. Es<br />
handelt sich also nicht um isotherme, sondern um adiabatische Vorgänge.<br />
Die Phasengeschwindigkeit U einer longitudinalen Welle ist beschrieben durch:<br />
2 λ+ 2 µ<br />
U =<br />
(2.1.1)<br />
ρ<br />
wobei ρ die Dichte, µ und λ die L<strong>am</strong>é-Konstanten bezeichnen: µ - Formelastizität, λ -<br />
Volumenelastizität. Da aufgrund der strukturellen Eigenschaften keine Formelastizität<br />
2<br />
auftreten kann, wird µ = 0 und U = λ/<br />
p . Die Konstante λ erhält man aus dem<br />
HOOKE-Gesetz:<br />
∂(<br />
F / A)<br />
∂p<br />
λ = ρ = ρ , (2.1.2)<br />
∂ρ<br />
∂ρ<br />
wobei F der Kraft, A der Fläche und p dem Druck entsprechen.<br />
11
Nach Einsetzen der Beziehung in Gl. (2.1.1) ergibt sich für die Schallgeschwindigkeit:<br />
U 2<br />
∂<br />
=<br />
∂ρ<br />
p<br />
12<br />
(2.1.3)<br />
Die Konstanz der Schallgeschwindigkeit gilt natürlich nur, wenn Temperatur und Druck<br />
der Umgebung ebenfalls konstant sind. Der Differentialquotient der Schallgeschwindig-<br />
keit lässt sich aus der thermischen Zustandsgleichung unter adiabatischen Bedingungen<br />
berechnen:<br />
γ<br />
p ⋅V<br />
=<br />
konst.<br />
(POISSON-Gleichung), (2.1.4)<br />
wobei V dem Volumen und γ dem Verhältnis der spezifischen Wärmekapazitäten bei<br />
konstantem Druck cp und konstantem Volumen cv entspricht:<br />
c p<br />
γ =<br />
(2.1.5)<br />
c<br />
v<br />
Aus Gl. (2.1.4) folgt durch Differenzieren:<br />
pγ<br />
V<br />
γ −1<br />
dV + V<br />
γ<br />
dp = 0<br />
(2.1.6)<br />
Unter der Annahme, dass es sich bei der Schallausbreitung um einen Vorgang mit kon-<br />
stanter Entropie S handelt, erhält man somit:<br />
2<br />
U = ( ∂p<br />
/ ∂ρ)<br />
S<br />
(2.1.7)<br />
Unter der Kompressibilität β versteht man die mit der Druckzunahme ∂p<br />
verbundene<br />
Volumenabnahme<br />
∂ V , bezogen auf die Volumeneinheit:
1 ∂V<br />
β = −<br />
(2.1.8)<br />
V ∂p<br />
Für die adiabatische Kompressibilität βad folgt somit:<br />
β<br />
ad<br />
1 ⎛∂V<br />
⎞ 1<br />
= − ⎜ ⎟ =<br />
(2.1.9)<br />
V ⎝ ∂p<br />
⎠ γ p<br />
S<br />
Führt man diese Beziehung in Gleichung (2.1.4) ein, so erhält man<br />
U =<br />
−<br />
1 ⎛∂V<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
β V ⎝ ∂ρ<br />
⎠<br />
ad<br />
S<br />
Durch Einsetzen des Quotienten m/ρ (m = Masse) für das Volumen und Differentiation<br />
erhält man die LAPLACE-Formel der Schallgeschwindigkeit:<br />
U<br />
=<br />
1<br />
β ⋅ ρ<br />
ad<br />
bzw.<br />
13<br />
γ p<br />
U = (2.1.10)<br />
ρ<br />
Es lässt sich somit die adiabatische Kompressibilität von fluiden Medien sehr einfach<br />
über die Messung der Schallgeschwindigkeit und Dichte ermitteln:<br />
β<br />
ad<br />
= ( ρ ⋅U<br />
2 −1<br />
)<br />
(2.1.11)<br />
Der Zus<strong>am</strong>menhang zwischen adiabatischer und isothermer Kompressibilität (βad bzw.<br />
βis) folgt aus der Adiabatengleichung (2.1.4)<br />
β<br />
β<br />
c<br />
is p<br />
=<br />
ad cv<br />
= γ , (2.1.12)
womit sich bei Kenntnis des Adiabaten-Exponents und der adiabatischen Kompressibi-<br />
lität der isotherme Kompressibilitätskoeffizient berechnen lässt:<br />
γ<br />
U =<br />
(2.1.13)<br />
β ⋅ ρ<br />
is<br />
2.1.2 Schallabsorption in Flüssigkeiten<br />
Beim Durchlaufen einer Schallwelle durch eine Flüssigkeit erfährt die Schalldruck-<br />
<strong>am</strong>plitude p0 einer ebenen Welle eine Schwächung mit zunehmender durchlaufener Ent-<br />
fernung x. Die Dämpfung folgt dabei einer exponentiellen Funktion, die durch<br />
p<br />
x<br />
= p0e<br />
−α<br />
x<br />
14<br />
(2.1.14)<br />
beschrieben ist, wobei α der Absorptionskoeffizient der Schwingungs<strong>am</strong>plitude, p0 und<br />
px die Schalldruck<strong>am</strong>plituden vor bzw. nach der Strecke x sind. Die Schalldruckab-<br />
nahme verursacht auch eine Abnahme der Schallintensität I, in die die Schalldruck<strong>am</strong>p-<br />
litude quadratisch eingeht, woraus für Ix folgt:<br />
I<br />
−2α<br />
x<br />
x = I 0e<br />
(2.1.15)<br />
Nach STOKES wird die Schallabsorption in Flüssigkeiten überwiegend durch die innere<br />
Reibung des durchschallten Mediums bestimmt (vgl. [Bergmann, 1954a]). Der durch<br />
Reibung hervorgerufene Absorptionsanteil αs errechnet sich nach<br />
2 2<br />
2π f 4<br />
α s = 3 ⋅ ηs<br />
(2.1.16)<br />
U ρ 3<br />
Dabei entsprechen f der Schallfrequenz und ηs der Scherviskosität.
Daneben wird die Schallabsorption durch die Wärmeleitfähigkeit des Mediums verur-<br />
sacht. Es findet ein Wärmeaustausch zwischen Orten der Kompression und Dilatation<br />
sowie mit der Umgebung statt. KIRCHHOFF fand für den thermodyn<strong>am</strong>ischen Absorp-<br />
tionskoeffizienten αth folgenden Zus<strong>am</strong>menhang (vgl. [Bergmann, 1954a]):<br />
α<br />
th<br />
2 2<br />
2π f ( γ −1)<br />
= 3 κ , (2.1.17)<br />
U ρ c<br />
p<br />
wobei κ der Koeffizient der Wärmeleitfähigkeit ist.<br />
Der Ges<strong>am</strong>tabsorptionskoeffizient, auch als klassische Absorption αkl bezeichnet, ergibt<br />
sich aus der Summe der beiden Einzelabsorptionen.<br />
α<br />
kl<br />
= α + α<br />
s<br />
th<br />
=<br />
2 3<br />
π<br />
U<br />
2<br />
⎟ 2<br />
f ⎛ ⎞<br />
⎜<br />
4 ( γ −1)<br />
κ<br />
η s +<br />
ρ ⎝ 3 c p ⎠<br />
15<br />
(2.1.18)<br />
Nach Gleichung (2.1.18) wächst die Absorption mit dem Quadrat der Frequenz. Des-<br />
halb wird als charakteristische Größe der Schallabsorption üblicherweise auch der Quo-<br />
2<br />
tient α ′ = α f angegeben:<br />
⎛ α ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
2<br />
⎝ f ⎠<br />
kl<br />
2<br />
2π ⎡ 4 ⎛ ⎞⎤<br />
⎢ ⎜<br />
1 1<br />
= + − ⎟<br />
3 η s κ ⎥<br />
U ρ ⎣ 3 ⎝c<br />
v c p ⎠⎦<br />
(2.1.19)<br />
Tatsächlich sind die Zus<strong>am</strong>menhänge wesentlich komplizierter, so finden bei der Ein-<br />
stellung des thermischen Gleichgewichtszustandes beispielsweise in vielen Substanzen<br />
Vorgänge wie Schwingungs- und Strukturrelaxation statt, die in der frequenzunabhän-<br />
gigen klassischen Absorptionstheorie unberücksichtigt bleiben. Es ist daher nicht weiter<br />
erstaunlich, dass die gemessenen Werte der Absorption αexp – abgesehen von denen ein-<br />
atomiger und einiger zweiatomiger Gase und Flüssigkeiten [Kuttruff, 1991] – stets grö-<br />
ßer als die klassisch berechneten sind.
SCHAAFFS [Schaaffs, 1961] führte diese Abweichungen auf zwei fehlerhafte Annahmen<br />
in der klassischen Absorptionstheorie zurück:<br />
Bei der Fortpflanzung von Schall wird gerichteter Impuls von echten Molekülen<br />
zu echten Molekülen übertragen, während der Herleitung der Gl. (1) [Absorptionsgleichung<br />
der klass. Theorie] die alte Kontinuumsmechanik mit ihren fiktiven<br />
Massenpunkten zugrunde liegt. […] Die zweite unzulässige Annahme liegt<br />
nach Meinung des Verfassers in der Trennung von Viskosität und Wärmeleitung.<br />
Er entwickelte eine Theorie der Schallabsorption, bei der der frequenzunabhängige An-<br />
teil der Schallabsorption als Funktion der Raumerfüllung der Moleküle und eines Stoß-<br />
faktors, der durch die Struktur der Molekülhülle bestimmt wird, dargestellt wird.<br />
SCHAAFFS erreichte d<strong>am</strong>it gute Übereinstimmungen zwischen gemessener und errech-<br />
neter Absorption für Substanzen und Frequenzen außerhalb von Relaxationsprozessen.<br />
Im Gegensatz dazu hat sich eine erweiterte Form der klassischen Absorptionstheorie<br />
durchgesetzt (z.B. [Matheson, 1971a; Kinsler, 2000]). Darin wird diese überschüssige<br />
Absorption αex (Exzessabsorption) unter Verwendung einer zusätzlichen Viskosität ηB<br />
(bulk viscosity) beschrieben. Sie lässt sich mit der Scherviskosität ηs zur Ges<strong>am</strong>tvisko-<br />
sität ηges zus<strong>am</strong>menfassen:<br />
4<br />
η ges = η s + η B , (2.1.20)<br />
3<br />
womit man für den Absorptionskoeffizienten der beiden Teilviskositäten<br />
2<br />
f ⎛ 4 ⎞<br />
⎜ η + ⎟ s η<br />
ρ ⎝ 3 ⎠<br />
2<br />
2π α η = 3<br />
B<br />
U<br />
erhält. Der Anteil der Exzessabsorption beträgt demnach<br />
16<br />
(2.1.21)
2π<br />
f<br />
= η B<br />
(2.1.22)<br />
ρU<br />
2 2<br />
α ex α exp − α kl = 3<br />
Zwei wesentliche Ursachen werden für die Existenz dieser zusätzlichen Viskosität ηB<br />
angeführt [Matheson, 1971a]: die Volumenviskosität ηv, die durch Molekülbewegung<br />
zwischen Orten verschiedener Dichten (Kompressions- und Dilatationsregionen)<br />
hervorgerufen wird (Strukturrelaxation), und Energieverluste, die von Relaxations-<br />
prozessen wie beispielsweise Rotationsisomerie oder Schwingungsrelaxation herrühren.<br />
Darüber hinaus spielen chemische Relaxationen, die ausführlich in [Eigen, 1963]<br />
beschrieben sind, eine bedeutende Rolle.<br />
Für einen Großteil der Substanzen lässt sich mit der erweiterten Form der klassi-<br />
schen Absorptionstheorie eine gute Übereinstimmung zwischen Theorie und Experi-<br />
ment erzielen. Für monoatomare Gase und Flüssigkeiten sowie für andere Stoffe jen-<br />
seits des Relaxations-Absorptionsbereiches ist ηB = 0 und Gl. (2.1.19) behält in diesen<br />
Fällen ihre Gültigkeit.<br />
Die wässrigen Lösungen von Nichtelektrolyten stellen jedoch aufgrund ihrer hydropho-<br />
ben und hydrophilen Wechselwirkungen der Gastmoleküle mit den Wassermolekülen<br />
Sonderfälle dar. Die Beschreibung der bisher nicht vollständig verstandenen Absorp-<br />
tionsvorgänge dieser Mischungen erfordert komplexere Modelle, die die Interaktion<br />
dieser Anteile mit der wässrigen Struktur berücksichtigen. Da die Absorption der unter-<br />
suchten Stoffsysteme in dieser Arbeit unberücksichtigt bleibt, sei an dieser Stelle auf<br />
weiterführende Veröffentlichungen von ENDO und HONDA [Endo, 1990; Endo, 2001]<br />
hingewiesen.<br />
17
2.2 Strukturelle Modelle der wässrigen Lösungen von Nichtelektrolyten<br />
Aus röntgenographischen Untersuchungen ist lange bekannt, dass auch Wasser in flüs-<br />
siger Form – ähnlich wie im erstarrten Zustand – über große räumliche Bereiche hinweg<br />
einen geordneten Aufbau besitzt (siehe [Matjasch, 1967; Franks, 1972]). Dabei ist die<br />
strukturelle Anordnung <strong>am</strong> ehesten mit der hexagonalen Eis-I-Struktur vergleichbar.<br />
Abb. 2.1 zeigt die beiden Erscheinungsformen der Eis-I-Struktur, wobei die ausgefüll-<br />
ten und nicht ausgefüllten Kreise die Sauerstoffatome in verschiedenen Ebenen symbo-<br />
lisieren.<br />
Abb. 2.1 Hexagonale (links) und kubische (rechts) Eis-I-Struktur (entnommen aus [Franks, 1972])<br />
In Hinsicht auf die Hohlräume kann man von einer relativ „offenen Struktur“ sprechen.<br />
Die Wasserstoffatome liegen in etwa auf den Verbindungslinien der Sauerstoffatome.<br />
Jedes Sauerstoffatom ist somit tetraedisch von vier anderen Sauerstoffatomen und auch<br />
von vier Wasserstoffatomen umgeben, wobei normalerweise jeweils zwei Wasserstoff-<br />
atome über kovalente Bindung und die anderen zwei über eine Wasserstoffbrücke mit<br />
dem jeweiligen Sauerstoffatom verbunden sind. Bei Wasser flüssigen Zustands ist die<br />
Anzahl der nächsten Nachbarn jedoch größer als in der Eis-I-Struktur und die Struktur<br />
weniger stabil, was durch ein ständiges Auseinanderbrechen und Wiederzus<strong>am</strong>men-<br />
schließen der Wasserstoffbrücken verursacht wird.<br />
Bei Untersuchungen wässriger Lösungen verschiedener Nichtelektrolyte wurden ano-<br />
male physikalisch-chemische Eigenschaften deutlich, die auf Wechselwirkungen hydro-<br />
18
phober und hydrophiler Anteile des gelösten Stoffes mit der wässrigen Struktur zurück-<br />
geführt werden.<br />
Charakteristisch für eine Vielzahl solcher Lösungen sind der Schnittpunkt der Iso-<br />
β ad<br />
thermen der adiabatischen Kompressibilität βad bei der Konzentration µ und die<br />
β ad β ad<br />
Minima der adiabatischen Kompressibilität bei der Konzentration µ > µ (siehe<br />
auch Abb. 2.2), wenn die adiabatische Kompressibilität gegen die Konzentration aufge-<br />
tragen wird.<br />
min<br />
S<br />
S<br />
19<br />
Abb. 2.2 Adiabatische Kompressibilität als Funktion<br />
der Konzentration wässriger Lösungen von<br />
Dimethylform<strong>am</strong>id für verschiedene Temperaturen<br />
(entnommen aus [Endo, 1973a])<br />
Am Schnittpunkt der Isothermen ist die Kompressibilität von der Temperatur unabhän-<br />
gig. Die Kompressibilität βad flüssigen Wassers ist laut HALL (vgl. [Endo, 1973a]) die<br />
Summe aus der so genannten instantaneous compressibility β∞, die sich aus der eigentli-<br />
chen Kompression der Moleküle β∞,M und der Kompression der zwischenmolekularen<br />
Abstände β∞,D ergibt, sowie der strukturellen Kompressibilität βst, die ihre Ursache im<br />
Zus<strong>am</strong>menbrechen der zwischenmolekularen Verbindungen und d<strong>am</strong>it in der Zerstö-<br />
rung der offenen Struktur hat.<br />
β = β ∞ + β<br />
(2.2.1)<br />
ad<br />
st
Es wird angenommen, dass dieser Zus<strong>am</strong>menhang auch für wässrige Lösungen von<br />
Nichtelektrolyten Gültigkeit behält.<br />
Die Ableitungen der Kompressibilitäten nach der Temperatur T sind:<br />
β<br />
∂T<br />
∂ ad ∞ β st<br />
∂β<br />
=<br />
∂T<br />
∂<br />
+<br />
∂T<br />
20<br />
(2.2.2)<br />
HALL hat weiterhin angenommen, dass die instantaneous compressibility β∞ tempera-<br />
turunabhängig ist, d.h. β / ∂T<br />
= 0 . Da bei der Konzentration des Schnittpunktes der<br />
∂ ∞<br />
Isothermen ∂β / ∂T<br />
= 0 ist, folgt aus der Annahme, dass β / ∂T<br />
= 0 , dass auch<br />
ad<br />
∂ β / T Null wird. ENDO k<strong>am</strong> auf diese Zus<strong>am</strong>menhänge aufbauend zu folgenden<br />
st ∂<br />
Schlüssen:<br />
- dass ∂ β / T für Konzentrationen links dieses Schnittpunktes negativ wird, da<br />
st ∂<br />
hier die Ges<strong>am</strong>tkompressibilität einen negativen Temperaturkoeffizienten besitzt;<br />
- dass ∂ β / T für Konzentrationen rechts des Schnittpunktes Null bleibt und<br />
∂ ∞<br />
st ∂<br />
β / ∂T<br />
> 0 wird, da physikalisch betrachtet ∂ β / T nicht positiv werden kann.<br />
Dieses Verhalten wird mit der Bildung von – den festen Clathraten ähnlichen – Flüs-<br />
sigclathratstrukturen erklärt. ENDO gibt den Schnittpunkt der Isothermen als Indikator<br />
für die Bildung einer solchen Struktur an, wohingegen BAUMGARTNER und ATKINSON<br />
[Baumgartner, 1971] dies mit der Existenz des Kompressibilitätsminimums der Iso-<br />
thermen in Zus<strong>am</strong>menhang bringen.<br />
Diese flüssigen Clathrathydrate entstehen durch Einlagerung der Gastmoleküle M<br />
durch deren hydrophobe Bestandteile in die Hohlräume der offenen Wasserstruktur, was<br />
zu einer Strukturstabilisierung beiträgt. Mit einer Erhöhung der Konzentration des ge-<br />
lösten Stoffes kommt es zu einem allmählichen Anstieg der Zahl dieser Einlagerungen<br />
bei weitgehendem Erhalt der Eis-I-Struktur bzw. der „Erhöhung der Kristallisierung“,<br />
bis schließlich eine Art von Sättigung erfolgt, bei der alle besetzbaren Hohlräume ge-<br />
st ∂<br />
∂ ∞
füllt sind. Am Punkt vollständiger Besetzung hat dies eine Verringerung der struktu-<br />
rellen Kompressibilität βst sowie ihres Temperaturkoeffizienten ∂ β / T zur Folge. Bei<br />
weiterer Erhöhung der Konzentration können die Moleküle nicht mehr vollständig in<br />
den Hohlräumen der Wasserstruktur eingeschlossen werden, wodurch die Struktur wie-<br />
st ∂<br />
der ungeordneter wird und sich die Kompressibilität β∞ allmählich erhöht.<br />
Nach VON STACKELBERG (vgl. [Stackelberg, 1954; Gawalek 1969; Davidson 1973])<br />
werden die durch Einlagerung entstehenden Clathrate auf Grund ihrer Struktur in fol-<br />
gende Gruppen eingeteilt:<br />
• Struktur I: kubisch raumzentriert vom Typ CsCl<br />
Die Elementarzelle mit einem maximalen Durchmesser von etwa<br />
5,9 Å besteht aus 46 Wassermolekülen und beinhaltet 6 große Hohl-<br />
räume (Durchmesser: 5,9 Å) und 2 kleinere Hohlräume (Durchmes-<br />
ser: 5,2 Å).<br />
Bestmögliche stöchiometrische Zus<strong>am</strong>mensetzungen:<br />
- bei Besetzung aller Hohlräume: M·5,75 H2O<br />
- bei Besetzung der großen Hohlräume: M·7,67 H2O<br />
- bei Besetzung der großen Hohlräume und der kleinen Hohlräume<br />
durch monomere Wassermoleküle: M·8,0 H2O<br />
Abb. 2.3 Struktur I: kleiner (a) und großer (b) Hohlraum (entnommen aus [Davidson, 1973])<br />
21
• Struktur II: kubisch flächenzentriert vom Typ Di<strong>am</strong>ant<br />
Die Elementarzelle des Typs II besteht aus 136 Wassermolekülen mit<br />
Durchmessern bis 6,9 Å. Sie beinhaltet 16 kleine, der Struktur I sehr<br />
ähnliche Hohlräume (Durchmesser: 5,9 Å) und 8 große Hohlräume<br />
(Durchmesser: 6,9 Å).<br />
Bestmögliche stöchiometrische Zus<strong>am</strong>mensetzungen:<br />
- bei Besetzung aller Hohlräume (Sonderfall): M·5,67 H2O<br />
- bei Besetzung der großen Hohlräume: M·17,0 H2O<br />
- bei Besetzung der großen Hohlräume und der kleinen Hohlräume<br />
durch monomere Wassermoleküle: M·19,0 H2O<br />
Abb. 2.4 Struktur II: kleiner (c) und großer (d) Hohlraum (entnommen aus [Davidson, 1973])<br />
Abb. 2.5 Elementarzelle der Struktur II aus 8 (d) und 16 (c)<br />
(entnommen aus [Jerie, 1989])<br />
Es sind außerdem Einlagerungen möglich, bei denen die eindringenden Moleküle grö-<br />
ßer als die Hohlräume sind. Es kann zur Vereinigung von Hohlräumen kommen, ohne<br />
22
dass dies eine wesentliche Störung der Verbindungen zwischen den Wassermolekülen<br />
zur Folge hat.<br />
Darüber hinaus kann es bei Substanzen, in denen hydrophile Molekülbestandteile domi-<br />
nieren, zu überwiegender Strukturzerstörung kommen, wobei Teile des Gitternetzwer-<br />
kes der Wasserstruktur durch das Gastmolekül ersetzt werden. Dies ist in diesem Fall<br />
energetisch günstiger als das Eindringen in die Gitterstruktur Wassers und die Bildung<br />
einer neuen Struktur.<br />
23
3. Automatisiertes Messsystem auf Basis des Impuls-Echo-<br />
Verfahrens<br />
Dem Impuls-Echo-Verfahren liegt das so genannte A-Bild (Amplitudenbild) zugrunde.<br />
Es wird die Tatsache genutzt, dass Schallimpulse an den Grenzflächen von Medien mit<br />
Unterschieden in der akustischen Impedanz reflektiert bzw. rückgestreut werden.<br />
Abgesehen von dem verschwindend geringen Anteil der in der Molekularakustik<br />
angewandten Impuls-Echo-Technik findet das Verfahren außerordentlich große<br />
Verbreitung in der medizinischen Ultraschalldiagnostik, im Maschinenbau beim Auf-<br />
finden von Materialfehlern oder in der Schifffahrt in Form von Echolot-Systemen, um<br />
nur einige zu nennen.<br />
3.1 Funktionsweise<br />
Beim klassischen Impuls-Echo-Verfahren werden kurze Schallimpulse durch die zu<br />
untersuchende Flüssigkeit geschickt und die Laufzeiten dieser Impulse gemessen.<br />
Das in Abb. 3.1 gezeigte Blockschaltbild verdeutlicht den prinzipiellen Aufbau.<br />
Abb. 3.1 Klassisches Impuls-Echo-Verfahren (entnommen aus [Bergmann, 1954b])<br />
An den Enden der Messstrecke, deren Länge genau bekannt sein muss, stehen sich<br />
Schallwandler und Reflektor planparallel gegenüber. Von einem Taktgeber werden pe-<br />
riodisch kurze Impulse auf einen Hochfrequenzgenerator gegeben, der daraufhin den<br />
24
piezoelektrischen Schallwandler kurzzeitig zum Schwingen anregt. Die Impulslänge<br />
liegt in der Größenordnung einiger Mikrosekunden. Aufgrund von Reflektionen an<br />
Wandler und Reflektor durchläuft der ausgesandte Schallimpuls die Messstrecke mehr-<br />
mals und verliert dabei gemäß Gleichung (2.1.15) an Intensität. Zwischen den einzelnen<br />
Schallimpulsen wird der Wandler als Schallempfänger verwendet und die Echos des<br />
ursprünglichen Signals können nach geeigneter Verstärkung auf einem Oszilloskop<br />
ausgegeben werden.<br />
Anstatt der Phasengeschwindigkeit U kann mit diesem Verfahren die Gruppenge-<br />
schwindigkeit u gemessen werden. Sie lässt sich bei Kenntnis der Länge ∆x der Mess-<br />
strecke und des zeitlichen Abstands ∆t der Peaks zweier Echos wie folgt berechnen:<br />
⋅ ∆x<br />
u =<br />
∆t<br />
2<br />
Die Messstrecke ∆x lässt sich <strong>am</strong> einfachsten über eine Kalibriermessung bestimmen.<br />
25<br />
(3.1.1)<br />
Eine häufig angewandte Methode, die Laufzeiten zu bestimmen, ist die so ge-<br />
nannte pulse-echo-overlap Methode. Bei dieser werden die Folgeechos eines Ultra-<br />
schallimpulses durch geschickte Triggerung des darstellenden Oszilloskops zur Über-<br />
lappung gebracht und aus der Triggerfrequenz die Laufzeit bestimmt. Eine Automatisie-<br />
rung dieser Methode haben HORVÁTH-SZABÓ et al. [Horváth-Szabó, 1994] vorgestellt.<br />
Darüber hinaus lässt sich beim klassischen Impuls-Echo-Verfahren der<br />
Absorptionskoeffizient α der durchschallten Substanz aus der Schalldruck<strong>am</strong>plitude p<br />
der Echos gemäß Gleichung (2.1.14) ermitteln. Die zu messende Größe ist die <strong>am</strong><br />
Schallwandler anliegende elektrische Spannung U, die der Schalldruck<strong>am</strong>plitude pro-<br />
portional ist. Für den Absorptionskoeffizienten α folgt:<br />
1 ⎛ U ⎞ i<br />
α = ⋅ ln⎜<br />
⎟ (3.1.2)<br />
2 ⋅ ∆x<br />
⎝U<br />
⎠<br />
i+1<br />
Ui und Ui+1 entsprechen dabei den <strong>am</strong> Wandler anliegenden elektrischen Spannungen<br />
vor und nach zweimaligem Durchlaufen der Strecke ∆x, also beispielsweise den Am-
plituden zweier aufeinander folgender Echos. Die durch die Apparatur und etwaige Inhomogenitäten<br />
in der Schallfeldgeometrie bedingten Abschwächungen des Schallimpulses<br />
müssen jedoch berücksichtigt werden. Diese Einflüsse stellen insbesondere dahingehend<br />
eine mögliche Quelle für systematische Fehler dar, da zur Bestimmung des Absorptionskoeffizienten<br />
die Amplituden von zwei oder mehr aufeinander folgenden<br />
Echos ermittelt werden müssen. Die Echos höherer Ordnung unterliegen dabei aufgrund<br />
der größeren zurückgelegten Entfernungen stärkeren Fehlereinflüssen.<br />
Bei stark absorbierenden Flüssigkeiten können zudem die Folgeechos sehr<br />
schwach sein, was eine Ermittlung der Schallgeschwindigkeit und Absorption erschwert.<br />
Der in dieser Arbeit realisierte Aufbau weicht zur Verminderung der zuvor genannten<br />
Einschränkungen von der klassischen Methode ab und ist variabler gestaltet.<br />
Die zur Bestimmung der Schallgeschwindigkeit und -absorption erforderlichen<br />
Größen werden bei unterschiedlichen Abständen zwischen Wandler und Reflektor gemessen.<br />
Dadurch ist es möglich, nur die Informationen des jeweils ersten Echos zu betrachten.<br />
Realisiert wird dies durch die Verwendung eines Linearmesstisches mit<br />
Schrittmotor (OWIS, Staufen), an dem der Schallwandler innerhalb einer Messküvette<br />
und somit innerhalb der Probensubstanz vertikal bewegt werden kann. Zur Bestimmung<br />
der Schallgeschwindigkeit wird die zeitliche Verschiebung des ersten Echos bei zwei<br />
unterschiedlich großen Messstrecken bestimmt. Die Absorption wird aus den im Idealfall<br />
mit einer e-Funktion abklingenden Amplituden selbiger Echos errechnet. Eine Bestimmung<br />
des Abstandes durch Kalibrierung entfällt, da nur der relative Abstand zwischen<br />
zwei Messpunkten von Bedeutung ist und dieser mit der Genauigkeit des<br />
Schrittmotors bekannt ist. Für die Bestimmung der Absorption ergibt sich dahingehend<br />
ein Vorteil, dass die Variabilität der Abstände eine Anpassung an die Größenordnung<br />
der Absorption der jeweiligen Substanz ermöglicht.<br />
In den folgenden Kapiteln werden zunächst das angefertigte elektromechanische<br />
System und als dessen Bestandteil die Schallwandler beschrieben, ehe auf die<br />
Versuchsanordnungen und deren Automatisierung näher eingegangen wird.<br />
26
3.2 Elektromechanisches System<br />
Der elektromechanische Aufbau ist in Abb. 3.2 dargestellt. Der <strong>am</strong> Linearmesstisch<br />
ERLIC 85 (OWIS) befestigte Schallkopf kann mittels des Schrittmotors SM 440<br />
(OWIS) entlang des Schallfeldes bewegt werden. Der Zweiphasenschrittmotor ist an<br />
eine externe Schrittmotorensteuerung SMS (OWIS) gekoppelt, die wiederum über ein<br />
RS-232-Interface gesteuert werden kann. Der Schrittmotor verschiebt den Schlitten des<br />
Linearmesstischs im Halbschrittmodus um 1,25 µm pro Schritt bzw. um 2,5 µm im<br />
Vollschrittmodus.<br />
Abb. 3.2 Elektromechanischer Aufbau<br />
1) Handverstellung für Schrittmotor<br />
2) Linearmesstisch ERLIC 85 mit Schrittmotor SM 440 (Fa. OWIS)<br />
3) Stativmaterial, verschiedene Komponenten (Fa. OWIS)<br />
4) Thermostatablauf (PTFE)<br />
5) Schallkopf (Eigenbau, siehe Kap. 3.1.2)<br />
6) Messzelle (Glas)<br />
7) Reflektor (Quarzglas)<br />
8) justierbare Messzellenhalterung (PVC)<br />
9) Thermostatzulauf (PTFE)<br />
10) Grundplatte (Aluminium)<br />
27
Die Messküvette, die bis zu 30 ml Probenflüssigkeit fasst, ist doppelwandig und mit<br />
Anschlüssen für einen Flüssigkeitsthermostaten versehen, wodurch temperaturabhängig<br />
gemessen werden kann. Sie befindet sich auf einer in drei Punkten höhenverstellbaren<br />
Halterung, mit der die Planparallelität zwischen Schallwandler und dem auf dem Boden<br />
der Küvette aufgeklebten Reflektor hergestellt werden kann. Als Reflektor wurde eine<br />
ca. 4 mm dicke Quarzglasplatte benutzt.<br />
3.3 Schallwandler<br />
Verwendet wurden polierte Quarzplatten im x-Schnitt mit einem Durchmesser von<br />
20 mm und verschiedenen Schichtdicken.<br />
Quarz zeichnet sich durch eine hohe mechanische, chemische und dyn<strong>am</strong>ische<br />
Stabilität sowie eine sehr geringe Temperaturabhängigkeit aus. Ein weiterer Vorteil ist<br />
die geringe Eigendämpfung des kristallinen Materials, wodurch der Quarz sich gut zu<br />
ungeraden Oberschwingungen anregen lässt. Dies soll bei diesem Aufbau eine gewisse<br />
Variabilität der Frequenz ermöglichen.<br />
Auf eine elektrische Kompensation wurde bewusst verzichtet, da die Wandler bei verschiedenen<br />
Frequenzen angeregt werden sollen.<br />
Insges<strong>am</strong>t wurden fünf Schallwandler fast identischen Aufbaus aber mit unterschiedlichen<br />
Grundfrequenzen (3 bis 7 MHz) hergestellt. Weitere Daten sind Anhang 7.2 zu<br />
entnehmen.<br />
3.3.1 Herstellung der Elektroden<br />
Die Elektroden der Quarzschwinger wurden durch Aufbringen dünner Metallschichten<br />
mittels zweier PVD-Verfahren hergestellt. Es wurde die Hochvakuumanlage UNIVEX<br />
28
300 (Leybold Vakuum GmbH, Köln) mit Verd<strong>am</strong>pfungs- und Magnetronsputtervor-<br />
richtung zur Beschichtung verwendet.<br />
Folgende Anforderungen waren an die Schichtsysteme der Elektroden gestellt:<br />
- elektrische Leitfähigkeit<br />
- weitgehende chemische Beständigkeit<br />
- mechanische Unempfindlichkeit<br />
- Temperaturbeständigkeit<br />
Als Prüfung der mechanischen Belastbarkeit diente der Klebebandtest. Bei dieser eher<br />
subjektiven und ungenauen Methode wird ein Stück Klebeband auf die zu testende<br />
Schicht aufgebracht. Löst sich die Schicht beim Abziehen ganz oder teilweise vom Substrat,<br />
so liegt eine sehr schlechte Haftfestigkeit vor. Diese trat bei den ersten Beschichtungen<br />
sehr häufig auf, ehe durch eine Vielzahl von Beschichtungsversuchen das Verfahren<br />
insoweit optimiert werden konnte, dass die Schichten den gestellten Anforderungen<br />
genügten.<br />
Die Elektroden wurden jeweils durch Aufbringen einer Unterlageschicht Chrom sowie<br />
einer Schicht Gold in einem Arbeitsgang hergestellt. Die Unterlageschicht dient dabei<br />
der Verbesserung der Haftfestigkeit. Die Chromschichten wurden durch thermisches<br />
Verd<strong>am</strong>pfen, die Goldschichten durch Sputtern aufgebracht. Detaillierte Angaben zum<br />
Beschichtungsprozess können Anhang 7.1, weiterführende Informationen der Literaturstelle<br />
[Frey, 1987] entnommen werden.<br />
Zur Verbesserung der Haftfestigkeit wurden versuchsweise bei zwei Schallköpfen<br />
die mit der Messflüssigkeit in Berührung kommenden Oberflächen der Schwingquarze<br />
vor der Beschichtung mit sehr feinem Schleifpapier (1000er Körnung) angeraut. D<strong>am</strong>it<br />
wurde zwar eine deutlich bessere mechanische Unempfindlichkeit erreicht, gleichzeitig<br />
verschlechterte sich aber wegen der Inhomogenitäten der Oberfläche auch das<br />
Resonanzverhalten der Quarze, insbesondere beim Anregen höherer Frequenzen.<br />
29
Abb. 3.3 zeigt einen Ausschnitt der angerauten Unterseite eines mit Chrom und Gold<br />
beschichteten Schwingquarzes bei 10facher Vergrößerung. Die Schichten wurden unter<br />
Zuhilfenahme von Masken hergestellt. In der linken Bildhälfte ist die Goldschicht des<br />
Schichtsystems zu erkennen, rechts der unbeschichtete Rand des Quarzes, der einerseits<br />
als Klebefläche dient und zum anderen als Isolator zwischen Elektrode und dem Ge-<br />
häuse des Schallkopfes wirkt.<br />
Abb. 3.3 Angeschliffene und beschichtete Quarzoberfläche<br />
3.3.2 Aufbau<br />
Den prinzipiellen Aufbau der Quarzschwinger zeigt Abb. 3.4. Die Quarze wurden unter<br />
Verwendung von Epoxydharz in den Rand des Gehäuses eingeklebt. Die Kontaktierung<br />
der hinteren Elektrode erfolgte rückwärtig über eine dünne Feder aus Stahldraht. Der<br />
erste Testwandler (W1) hat ein PVC-Gehäuse, die Kontaktierung zwischen vorderer<br />
Elektrode und BNC-Buchse erfolgte bei ihm über einen innerhalb des Schallkopfes<br />
verlaufenden Draht. Die vier anderen Schallköpfe (W2-W5) besitzen ein Messingge-<br />
häuse, bei ihnen wurde der elektrische Kontakt zwischen vorderer Elektrode und BNC-<br />
Buchse direkt über das Gehäuse hergestellt. Die Elektrode wurde erst nach dem Einkle-<br />
30
en in das Gehäuse beschichtet, wodurch auch die elektrische Verbindung zum Gehäuse<br />
entstand. Teilweise wurde auch Lackleitsilber zur Kontaktierung verwendet, was sich<br />
aber als chemisch unbeständig und d<strong>am</strong>it ungeeignet erwies.<br />
Abb. 3.4 Schallkopf: Fotografie und CAD-Schnittbild<br />
1 – BNC-Buchse; 2 – Halterung (OWIS); 3 – Gehäuse (Messing); 4 – Kontaktierungsstift (Messing);<br />
5 – Kontaktfeder (Stahldraht); 6 – Quarzschwinger<br />
3.3.3 Funktionstest<br />
Zur Überprüfung der Abstrahlcharakteristik der eingeklebten Schwinger wurden die<br />
Schallfelder mittels Schlierenverfahren sichtbar gemacht [Bergmann, 1954c]. Abb. 3.5<br />
zeigt die Schallfelder eines Schallwandlers bei kontinuierlicher Anregung der Grund-<br />
frequenz (f ≈ 3 MHz) und der dritten Oberwelle (f ≈ 9 MHz). Das Schallfeld ist zwar<br />
überwiegend symmetrisch, konvergiert aber in Ausbreitungsrichtung und ist durch In-<br />
homogenitäten gekennzeichnet.<br />
Die Wandler werden in der Messapparatur ausschließlich im Nahfeld betrieben.<br />
Die Nahfeldlänge N errechnet sich nach:<br />
31
2 2<br />
− λ<br />
=<br />
4λ<br />
D<br />
N , (3.3.1)<br />
wobei D für den Durchmesser der aktiven Wandlerfläche und λ für die Schallwellen-<br />
länge steht. Das Nahfeld – auch FRESNEL-Zone genannt – ist der Bereich, der sich un-<br />
mittelbar an den Wandler anschließt. Gegenüber dem sich an das Nahfeld anschließen-<br />
den Fernfeld, in dem die Druck<strong>am</strong>plitude monoton fallend ist, ist das Nahfeld durch<br />
eine viel kompliziertere Druckverteilung gekennzeichnet, die infolge von Interferenzen<br />
entsteht.<br />
Beispielsweise ergibt sich für den in der Abbildung gezeigten Wandler W1<br />
(D = 18 mm) bei Anregung der Grundfrequenz fG = 3 MHz in Wasser (θ = 20°C) eine<br />
Nahfeldlänge von N = 16 cm. Entsprechend Gl. (3.3.1) nimmt die Nahfeldlänge mit der<br />
Frequenz zu.<br />
Abb. 3.5 Invertierte fotografische Schlierenaufnahme des Schallfeldes<br />
des Wandlers W1 bei 3 MHz (links) und 9 MHz (rechts)<br />
32
3.4 Versuchsanordnungen<br />
3.4.1 Konventionelles Impuls-Echo-Verfahren<br />
In ersten Vorversuchen wurden die Quarzschwinger unter Nutzung eines Pan<strong>am</strong>etrics<br />
5800 Pulser/Receiver zum Schwingen angeregt. Das Pan<strong>am</strong>etrics-Gerät gibt in definier-<br />
barem Abstand Nadelimpulse mit Spannungen bis zu 350 V an den Schallwandler, der<br />
dadurch mit seiner Eigenfrequenz kurzzeitig zu schwingen beginnt. Das Gerät schaltet<br />
zwischen den Impulsen in den Receiver-Betrieb und gibt das empfangene Signal nach<br />
optionaler Verstärkung und Filterung auf einen Ausgang. Bevor es zur Weiterverarbei-<br />
tung an das Digitalspeicheroszilloskop HP 54645A übergeben wird, erfolgt über ein<br />
externes Pan<strong>am</strong>etrics-Modul (VDM-1) eine Zweiwegegleichrichtung und HF-Filterung.<br />
Das Digitalspeicheroszilloskop wird über ein IEEE-488-Interface via PC angesteuert<br />
und ausgelesen. Die Triggerung erfolgt durch den Pan<strong>am</strong>etrics Pulser/Receiver. Abb.<br />
3.6 zeigt ein Blockschaltbild des experimentellen Aufbaus. Die Einstellungen für das<br />
Pan<strong>am</strong>etrics-Gerät und eine Beschreibung der Software befinden sich im Anhang 7.3.1.<br />
Abb. 3.6 Blockschaltbild der Versuchsanordnung<br />
33
Automatisierte Messung:<br />
Die zur Durchführung von Messungen angefertigte Software nutzt bei der Detektierung<br />
des ersten Echos die Tatsache, dass es gegenüber den späteren Echos die größte Span-<br />
nungs<strong>am</strong>plitude haben muss. So kann innerhalb des Empfangssignals nach dem Spannungsmaximum<br />
gesucht und dessen zeitlicher Abstand zum Sende- bzw. Triggersignal<br />
bestimmt werden. Störend bemerkbar würde sich jedoch bei diesem Vorgehen der Peak<br />
des Sendeimpulses machen, da er zwar vom Pulser/Receiver intern geschwächt wird,<br />
aber seine Amplitude dennoch die der Echos übersteigt. Aus diesem Grund wird das<br />
Sendesignal bei der Einstellung des zur Auswertung herangezogenen zeitlichen Fensters<br />
auf dem Oszilloskop weggelassen. Die Auffindung des ersten Echos geht im Einzelnen<br />
so vor sich, dass als erstes das Spannungsmaximum innerhalb des Empfangssignals<br />
grob ermittelt wird. Um bei der Bestimmung dieses Punktes den durch die Digitalisierung<br />
bedingten Fehler möglichst gering zu halten, wird das eigentliche Messpaar aus<br />
zeitlichem Abstand t und Spannung des Peakmaximums U erneut ermittelt, nachdem<br />
die Umgebung des zuvor grob bestimmten Punktes besser aufgelöst wurde. Erst diese<br />
beiden Zahlenwerte werden an den PC übermittelt. Die grobe und anschließend feine<br />
Messung werden mehrmals durchgeführt, und aus den Einzelwerten werden die beiden<br />
Mittelwerte gebildet.<br />
Diese Messungen werden bei endlich vielen Abständen zwischen Wandler und<br />
Reflektor wiederholt, indem nach Durchlaufen des Algorithmus der Abstand jeweils um<br />
einen konstanten Wert x verringert wird. Dies geschieht solange, bis das Ende der<br />
Messstrecke erreicht ist. Der Abstand x ergibt sich aus Messtrecke und Anzahl der<br />
Messpunkte; beide Par<strong>am</strong>eter werden vor Beginn des Messablaufs definiert. Die laufende<br />
Nummer n entspricht der Nummer des jeweiligen Messpunktes. Der erste Messpunkt<br />
(n = 0, in der Software auch als Startpunkt bezeichnet), der für die Bestimmung<br />
von Schallgeschwindigkeit und -absorption als Referenzpunkt fungiert, ist folglich der,<br />
bei dem der Abstand zwischen Wandler und Reflektor <strong>am</strong> größten ist. Zur Berechnung<br />
der Schallgeschwindigkeit und -absorption werden das Wertepaar (t0, U0) aus der Messung<br />
<strong>am</strong> Referenzpunkt und das Wertepaar des gerade abgeschlossenen Messpunktes<br />
(tn, Un) herangezogen.<br />
34
Gemäß Gleichung (3.1.1) ergibt sich für die Gruppengeschwindigkeit:<br />
u<br />
2 ⋅ n ⋅ x<br />
t − t<br />
= 0<br />
n<br />
und aus Gl. (3.1.2) für die Schallabsorption:<br />
35<br />
(3.4.1)<br />
1 ⎛U<br />
⎞ n<br />
α = ⋅ ln⎜<br />
⎟ (3.4.2)<br />
2 ⋅ n ⋅ x ⎝U<br />
⎠<br />
0<br />
Die Zahlenwerte für u und α werden nach jedem abgeschlossenen Messpunkt zwischen-<br />
gespeichert, und nach Erreichen des Endes der Messstrecke werden daraus die Mittel-<br />
werte gebildet und auf dem PC ausgegeben.<br />
Temperierung:<br />
Zur Temperierung wurde der Flüssigkeitsthermostat JULABO F18-VC verwendet. Die<br />
Messung der Probentemperatur erfolgte über einen Pt100-Temperaturfühler, der sich<br />
jedoch während der Messung von Schallgeschwindigkeit und -absorption nicht in der<br />
Küvette befand.
3.4.2 Anregung mittels Netzwerkanalysators<br />
Entsprechend der Aufgabenstellung war zu überprüfen, ob eine hardware- und soft-<br />
waretechnische Umsetzung der Impuls-Echo-Methode unter Verwendung des Netz-<br />
werkanalysators Agilent 8753ET realisierbar ist. Dieser Netzwerkanalysator verfügt<br />
über eine Time Domain Option und drei unterschiedliche Transformationsmodi, von<br />
denen der Time Domain Bandpass Mode zur Messung verwendet wurde, da dieser<br />
keine Einschränkungen hinsichtlich des messbaren Frequenzbereichs hat [Agilent,<br />
2000]. Es lässt sich somit im Frequenzbereich ein entsprechendes Frequenzband ein-<br />
stellen, in dem der Wandler betrieben werden soll. Die experimentelle Anordnung und<br />
das stark vereinfachte Schema der in dem Netzwerkanalysator ablaufenden Transfor-<br />
mation sind in Abb. 3.7 dargestellt. Die Anregung des Schwingquarzes erfolgt über den<br />
Reflektionsport, die Messung des Wandlerstroms unter Verwendung eines Transfor-<br />
mators (Verhältnis 1:10) über den Transmissionsport des Netzwerkanalysators.<br />
Nach dem vollständigen Abtasten eines zuvor definierten Frequenzbandes wird<br />
der Verlauf der Impulsantwort in Form des Reflexionsfaktors mittels inverser FOURIER-<br />
Transformation aus dem Frequenzbereich in den Zeitbereich konvertiert.<br />
Abb. 3.7 Blockschaltbild der Versuchsanordnung<br />
36
Bei dem Transformationsalgorithmus handelt es sich um die Chirp-Z-Transformation,<br />
die im Gegensatz zur klassischen Fast-FOURIER-Transformation (FFT) geringere Anfor-<br />
derungen an das zu transformierende Signal stellt [Oppenheim, 1999].<br />
In Abb. 3.8 ist das reflektierte Signal vor und nach der Transformation ersichtlich.<br />
Der obere Teil der Abbildung zeigt den Reflexionskoeffizienten als Funktion der Fre-<br />
quenz. Der eingestellte Frequenzbereich entspricht der unmittelbaren Umgebung einer<br />
Resonanzstelle des Schallwandlers in der zu untersuchenden Substanz. Die „Signal-<br />
schwankungen“ werden durch die Reflektionen zwischen Schallwandler und Reflektor<br />
verursacht.<br />
Abb. 3.8 Impuls-Echo-Bild im Frequenzbereich (oben) und Zeitbereich (unten)<br />
Im unteren Teil der Abbildung ist das Resultat der inversen FOURIER-Transformation als<br />
Reflexionsfaktor im Zeitbereich dargestellt. In dieser Darstellung werden dann metho-<br />
disch wie in dem zuvor beschriebenen konventionellen I/E-Aufbau der zeitliche Ab-<br />
stand und der der Schalldruck<strong>am</strong>plitude proportionale Reflexionskoeffizient des ersten<br />
Echos bei verschiedenen Wandler-Reflektor-Abständen gemessen und zur Berechnung<br />
von Schallgeschwindigkeit und -absorption verwendet.<br />
37
Abb. 3.9 zeigt eine fotografische Aufnahme der Versuchsanordnung.<br />
Abb. 3.9 Fotografische Aufnahme des Messplatzes<br />
(1 – PC mit HP VEE; 2 – Netzwerkanalysator; 3 – Schrittmotorensteuerung;<br />
4 – elektromechanisches System; 5 – Temperaturfühler Pt100; 6 – Thermostat)<br />
3.4.3 Die Progr<strong>am</strong>me IEVA-O und IEVA-NA<br />
Für die in den beiden vorigen Kapiteln beschriebenen Versuchsanordnungen wurden die<br />
beiden Progr<strong>am</strong>me IEVA-O und IEVA-NA entwickelt, durch die eine weitgehende<br />
automatische Abarbeitung des Messablaufs realisiert wird.<br />
Die Progr<strong>am</strong>me übernehmen die Initialisierung, Ansteuerung und das Auslesen<br />
des Schrittmotors, Digitaloszilloskops bzw. Netzwerkanalysators. Darüber hinaus er-<br />
laubt ein grafisches Userinterface die Auswahl verschiedener Unterprogr<strong>am</strong>me, die<br />
Eingabe von Einstellungen sowie die Ausgabe von Messergebnissen. Beide Progr<strong>am</strong>me<br />
wurden in der grafischen Progr<strong>am</strong>miersprache HP VEE 5.0 erstellt.<br />
Eine kurze Anleitung zur Benutzung der Progr<strong>am</strong>me mit den entsprechenden Versuchs-<br />
anordnungen ist Anhang 7.3 zu entnehmen.<br />
38
3.4.4 Verwendete Geräte und Komponenten<br />
Im Folgenden sind die in den vorgestellten Versuchsaufbauten verwendeten Geräte und<br />
Komponenten zus<strong>am</strong>mengefasst:<br />
• Elektromechanisches System (siehe Kap. 3.2) und Wandler W1 bis W5 (siehe<br />
Kap. 3.3)<br />
• PC (AMD K6, 166 MHz, Windows 95) mit IEEE-488- und RS-232-Interface<br />
• OWIS Schrittmotorensteuerung SMS mit Schrittmotorsteuerkarte SMK 02 und<br />
RS-232-Interface<br />
• OWIS Linearmesstisch ERLIC 85 mit Zweiphasenschrittmotor SM440<br />
• Kälteumwälzthermostat JULABO F18-VC<br />
Zusätzliche Geräte für den konventionellen I/E-Aufbau (3.4.1):<br />
• Pan<strong>am</strong>etrics 5800, Computer Controlled Pulser/Receiver<br />
• Pan<strong>am</strong>etrics Gleichrichter-Modul VDM-1<br />
• Digitalspeicheroszilloskop HP 54645A mit IEEE-488-Modul<br />
Zusätzliche Geräte für den Netzwerkanalysator-Versuchsaufbau (3.4.2):<br />
• Netzwerkanalysator Agilent 8753ET<br />
39
3.5 Experimente<br />
3.5.1 Schallgeschwindigkeit<br />
Zur Überprüfung der beiden Versuchsanordnungen und zur Feststellung der Grenzen<br />
dieser vorläufigen Apparatur wurden temperaturabhängige Schallgeschwindigkeitsmes-<br />
sungen in deionisiertem Wasser durchgeführt. Zum Einsatz k<strong>am</strong> der Schallwandler W2<br />
mit fG = 7 MHz. Die Messungen erfolgten automatisch mit den Progr<strong>am</strong>men IEVA-O<br />
und IEVA-NA.<br />
Abbildung 3.10 zeigt die Messergebnisse, die mit dem konventionellen I/E-Ver-<br />
suchsaufbau für fünf verschiedene Temperaturen im Bereich von 288 bis 308 K erhalten<br />
wurden. Pro Temperaturpunkt wurden an 16 Messpunkten jeweils 5 Messungen durch-<br />
geführt. Die Fehlerbalken zeigen die Standardabweichung vom Mittelwert der Einzel-<br />
messungen. Die Ergebnisse sind den Messdaten von DEL GROSSO und MADER [Del<br />
Grosso, 1971] gegenübergestellt.<br />
Abb. 3.10 Ausbreitungsgeschwindigkeit in deionisiertem Wasser als Funktion der<br />
Temperatur unter Verwendung des konventionellen I/E-Aufbaus (Kap. 3.2.2)<br />
40
Die Abweichungen der Mittelwerte von den Literaturwerten betragen maximal ±2 ms -1 ,<br />
die Standardabweichung beträgt σ = ±2,5 ms -1 .<br />
Die gleiche Messung wurde auch für die Versuchsanordnung mit dem Netzwerkanaly-<br />
sator durchgeführt. Die Abweichungen der einzelnen Mittelwerte von den Literatur-<br />
werten betragen maximal ±2,5 ms -1 , die größte Standardabweichung ist ±3 ms -1 .<br />
Abb. 3.11 Ausbreitungsgeschwindigkeit in deionisiertem Wasser als Funktion der<br />
Temperatur unter Verwendung des Netzwerkanalysator-Aufbaus (Kap. 3.2.3)<br />
Darüber hinaus wurden einige Messungen an reinem Ethylalkohol und wässrigen Lö-<br />
sungen von Polyethylenglykol durchgeführt, deren Ergebnisse mit den im zweiten Teil<br />
dieser Arbeit gemachten Untersuchungen im Einklang stehen.<br />
3.5.2 Schallabsorption<br />
Mit der Netzwerkanalysatoranordnung wurde die Schallgeschwindigkeit in deionisier-<br />
tem Wasser für 7, 21 und 35 MHz bei 293 K bestimmt. Die frequenzunabhängige<br />
Schallabsorption α/f² wurde von zahlreichen Autoren mit 25⋅10 17 s 2 cm -1 für 293 K im<br />
41
Frequenzbereich von 7 bis 250 MHz bestimmt (vgl. [Bergmann, 1954b; Schaaffs,<br />
1967]).<br />
f [MHz] α [Np/cm] α/f² [10 17 s 2 cm -1 ]<br />
6,984 0,023 47<br />
21,197 0,120 26<br />
35,134 0,310 25<br />
Tabelle 1: Schallabsorption in Wasser bei T = 293 K<br />
Die Ergebnisse für 21 und 35 MHz stimmen gut mit den Literaturwerten überein. Bei 7<br />
MHz stehen der äußerst geringen frequenzabhängigen Absorption der Substanz die dazu<br />
vergleichsweise großen Werte der durch Messzelle und Schallwandler bedingten Ab-<br />
sorptionen gegenüber, woraus die große Abweichung zum Literaturwert resultiert.<br />
3.6 Fehlerbetrachtung<br />
In die Genauigkeit bei der Bestimmung der Laufzeit und Amplitude des einmal reflek-<br />
tierten Schallimpulses gehen einerseits die Fehler der Messgeräte, die Genauigkeit des<br />
Schrittmotors und die Temperaturstabilität der Probe ein, andererseits spielen systemati-<br />
sche Fehler bei der automatischen Auffindung der Echos eine entscheidende Rolle.<br />
Zunächst soll der Einfluss der Temperatur auf die Messung der<br />
Schallgeschwindigkeit diskutiert werden. Der für beide Versuchsanordnungen verwen-<br />
dete Flüssigkeitsthermostat JULABO F18-VC gestattet eine Temperierung auf ±0,1 K<br />
genau. Darüber hinaus hat sich herausgestellt, dass der Schallkopf selbst die Temperatur<br />
in der Probe verfälscht, je nachdem wie groß die Differenz zur Umgebungstemperatur<br />
ist. Der zusätzliche Fehler wird auf ±0,2 K geschätzt, wodurch sich ein Ges<strong>am</strong>tfehler<br />
von ∆T = ±0,3 K ergibt. Es soll der Einfluss auf die Schallgeschwindigkeit in Wasser<br />
bei T = 293 K abgeschätzt werden.<br />
Das in einer späteren Messung dieser Arbeit ermittelte Polynom der Schallge-<br />
schwindigkeit für Wasser {288,15 K ≤ T ≤ 328,15 K} lautet:<br />
42
u = -2072,36 + 21,308⋅T - 0,0313065⋅T 2<br />
Für 293,15 K und 293,45 K ergibt sich somit ein ∆u = ±0,9 ms -1 .<br />
Konventionelle I/E-Versuchsanordnung: Es soll die erreichbare Genauigkeit der<br />
Messung der Schallgeschwindigkeit mit der konventionellen I/E-Versuchsanordnung<br />
betrachtet werden. Resultierend aus den Einzelfehlern der Messgrößen ergibt sich aus<br />
Gleichung (3.4.1) folgende Berechnung für den absoluten Fehler:<br />
∂u<br />
∂u<br />
2 2 ⋅ x<br />
u = ⋅ ∆x<br />
+ ⋅ ∆t<br />
= ⋅ ∆x<br />
+ − ⋅ ∆t<br />
∂x<br />
∂t<br />
t t<br />
∆ 2<br />
43<br />
(3.6.1)<br />
Nach Angabe des Herstellers des Linearmesstisches ERLIC 85 sind bei einem Verfahr-<br />
weg von 20 mm im Halbschrittmodus Abweichungen von ∆x = ±3 µm nicht auszu-<br />
schließen. Die erreichbare Genauigkeit bei der Ermittlung der Zeitdifferenzen mit dem<br />
Digitaloszilloskop HP 54645A wurde mit ∆t = ±5 ns bestimmt.<br />
Für die Schallgeschwindigkeit u = 1500 ms -1 , einen Abstand der Messpunkte von<br />
x = 15 mm und den daraus folgenden zeitlichen Abstand zwischen den Peaks des ersten<br />
−1<br />
−1<br />
−1<br />
Echos t = 20 µs ergibt sich ∆u = 0,<br />
3ms<br />
+ 0,<br />
38ms<br />
= ± 0,<br />
68ms<br />
. Bei Verringerung des<br />
Abstandes beider Messpunkte vergrößert sich der Fehler entsprechend. Für die gleiche<br />
Schallgeschwindigkeit u = 1500 ms -1 ergibt sich bei dem Abstand x = 5 mm und der<br />
−1<br />
−1<br />
−1<br />
Zeitdifferenz t = 6,66 µs ein ∆u = 0,<br />
90ms<br />
+ 1,<br />
1ms<br />
= ± 2ms<br />
.<br />
Zus<strong>am</strong>men mit dem durch die Temperatur verursachten Fehler ergibt sich somit ein<br />
−1<br />
absoluter Ges<strong>am</strong>tfehler von ∆u = ± 2,<br />
9ms<br />
bzw. ein relativer Fehler von ±0,19 % für<br />
u = 1500 ms -1 und kurzen Abständen. Diese Genauigkeit kann insbesondere dann ver-<br />
lässlich erreicht werden, wenn der Peak manuell detektiert wird. Bei automatischer Auf-<br />
findung können systematische Fehler hinzukommen. Die Einhüllende kann aufgrund
unvollkommener Gleichrichtung noch gewisse Restwelligkeiten aufweisen. Bei der<br />
Suche des Maximums kann die Software unter ungünstigen Umständen zwei solche<br />
Spitzen nicht unterscheiden, wodurch sich ein erheblicher Fehler in der Messung der<br />
Laufzeit ergibt, der für die Schallgeschwindigkeit eine Abweichung im zweistelligen<br />
Meterbereich verursachen kann.<br />
Für den absoluten Fehler der Absorptionsmessung spielt dieser systematische Feh-<br />
ler keine entscheidende Rolle. Fehler werden dagegen durch den Verschiebetisch, Tem-<br />
peraturschwankungen und bei der Messung der Spannungsmaxima mit dem Digitalos-<br />
zilloskop hervorgerufen. Darüber hinaus sind die Abstrahlcharakteristik des Wandlers<br />
und das Reflexionsverhalten des Reflektors im Hinblick auf systematische Fehler zu<br />
berücksichtigen.<br />
tion α:<br />
Nach Gl. (3.4.2) ergibt sich für den Fehler der frequenzabhängigen Schallabsorp-<br />
ln( U n / U ⎛<br />
⎞<br />
0 )<br />
x ⎜<br />
1 1<br />
∆α<br />
= −<br />
⎟<br />
2 ⋅ ∆ + + ⋅ ∆U<br />
(3.6.2)<br />
2x<br />
⎝ 2U<br />
n x 2U<br />
0 x ⎠<br />
Bei der Ermittlung der Spannungs<strong>am</strong>plitude hat sich eine Messunsicherheit von<br />
∆U = 300 µV gezeigt.<br />
Für U0 = 0,988 V, Un = 1 V und einen Abstand zweier Messpunkte von x = 5 mm<br />
(α = 0,012 cm -1 , Wasser, ca. 7 MHz) ist der absolute Fehler der Absorption<br />
−6<br />
−1<br />
−6<br />
−1<br />
−6<br />
−1<br />
∆α = 7 ⋅10<br />
cm + 603⋅10<br />
cm = ± 610 ⋅10<br />
cm<br />
44<br />
, was für diesen Fall einem relati-<br />
ven Fehler von ±5,1 % entspricht. Dieses Ergebnis würde für eine solch geringe fre-<br />
quenzabhängige Absorption ein sehr gutes Ergebnis bedeuten, es kann jedoch aufgrund<br />
der bereits erwähnten systematischen Fehler praktisch nicht erreicht werden, wie auch<br />
in Kap. 3.5.2 gezeigt wurde.<br />
Es hat sich herausgestellt, dass der Reflektor bei bestimmten Frequenzen geringe<br />
Anteile des Schallimpulses durchlässt, die dann von der Rückseite reflektiert werden.<br />
Dies verursacht Abweichungen für die Bestimmung der Schallabsorption, für die<br />
Schallgeschwindigkeit ist dies unerheblich. Weiterhin wurde in Kap. 3.3.3 gezeigt, dass
der jeweilige Wandler ausschließlich im Nahfeld betrieben wird, in dem das Schallfeld<br />
in Ausbreitungsrichtung konvergiert, das rückreflektierte Signal folglich divergiert und<br />
dadurch ein Anteil den Wandler verfehlt.<br />
Versuchsanordnung mit Netzwerkanalysator: Bei Anregung der Wandler mit den<br />
Grundfrequenzen bewegen sich die erzielten Genauigkeiten in einem ähnlichen Bereich<br />
wie für die konventionelle I/E-Anordnung. Werden die Wandler jedoch zu höheren<br />
Oberschwingungen angeregt, sind die Einzelergebnisse mitunter mit deutlich größeren<br />
Fehlern behaftet. In Abb. 3.12 sind zwei Messreihen ersichtlich, die mit einem Wandler<br />
bei Anregung der Grundfrequenz (f = 7 MHz) und der dritten Oberwelle (f = 21 MHz)<br />
erhalten wurden. Für die Standardabweichung wurde bei 7 MHz σ = ±1,4 ms -1 ermittelt,<br />
bei 21 MHz sind es bereits σ = ±16 ms -1 .<br />
Abb. 3.12 Messung der Schallgeschwindigkeit als Funktion des Wandler-Reflektor-Abstandes in<br />
deionisiertem Wasser bei konstanter Temperatur und zwei verschiedenen Frequenzen<br />
Hervorgerufen wird dies durch die Formänderung der Echos bei Verstellen des Sender-<br />
Reflektor-Abstandes und eine Verbreiterung der Peaks. Diese kann unter anderem auf<br />
das schlechtere Resonanzverhalten bei Anregung höherer Oberschwingungen zurückge-<br />
führt werden. Abb. 3.13 zeigt die Einhüllende eines solchen ersten Echos bei<br />
45
f = 35 MHz. Der Peak ist sehr breit und das Maximum kann bei einer solchen Form<br />
kaum ein gutes Kriterium für die Wiedererkennung bei verändertem Abstand sein. Die<br />
Verwendung von verschiedenen Fensterfunktionen bei der Transformation in den Zeit-<br />
bereich brachte nur geringfügige Verbesserungen für die automatische Messung. Der<br />
Fehler bei der Erkennung der Maxima wirkt sich insbesondere auf die Messung der<br />
Schallgeschwindigkeit aus.<br />
Abb. 3.13 Peak des ersten Echos bei f = 35 MHz<br />
Da diese Einschränkungen bisher nicht behoben werden konnten, soll auf eine quantita-<br />
tive Fehleranalyse für diesen Versuchsaufbau verzichtet werden.<br />
46
3.7 Diskussion der Ergebnisse<br />
Die Experimente mit den beiden Versuchsanordnungen haben gezeigt, dass beide Aufbauten<br />
funktionstüchtig sind, lieferten aber gleichermaßen Anregungen für Verbesserungen<br />
und Erweiterungen, die im Folgenden diskutiert werden sollen.<br />
Für molekularakustische Untersuchungen, die Schwerpunkt des sich anschließenden<br />
Kapitels dieser Arbeit sind, kann das System nur mit Einschränkungen benutzt werden.<br />
Ein wesentlicher Schwachpunkt ist der verwendete Thermostat, dessen Temperaturregelung<br />
nicht den Ansprüchen einer genauen Schallgeschwindigkeitsmessung genügt.<br />
Weiterhin hat sich herausgestellt, dass eine Automatisierung der Messung möglich<br />
ist, ohne große Eingeständnisse an die Genauigkeit machen zu müssen. Die Software<br />
sollte dahingehend erweitert werden, dass Abweichungen – hervorgerufen durch systematische<br />
Fehler bei der Detektion der Echos – sicher erkannt und die entsprechenden<br />
Messwerte verworfen werden können. Dazu sollten pro Messung nicht nur wie bisher<br />
der Punkt des Maximums, sondern möglichst noch weitere charakteristische Punkte des<br />
jeweiligen Peaks ermittelt und zum Vergleich herangezogen werden.<br />
Die Fragen, die bei der Schallgeschwindigkeitsmessung mit der Netzwerkanalysator-Versuchsanordnung<br />
bei Anregung höherer Oberschwingungen aufgetreten sind,<br />
konnten im Rahmen dieser Arbeit nicht zufrieden stellend beantwortet werden. In dieser<br />
Hinsicht bedarf es daher noch weiterer Untersuchungen.<br />
Beim gegenwärtigen Aufbau hat der Schwingquarz s<strong>am</strong>t Gehäuse direkten Kontakt mit<br />
der Messsubstanz. Bei aggressiven Substanzen können einerseits Beschädigungen an<br />
der Wandlerelektrode, zum anderen kann eine Beeinflussung der Messsubstanz durch<br />
chemische Reaktion mit dem Gehäuse (Messing) unter Umständen die Folge sein.<br />
Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass das Eintauchen des Gehäuses zu erheblichen<br />
Temperaturschwankungen führen kann. Um dies zu verbessern, wird eine Umgestaltung<br />
des Aufbaus vorgestellt, die in dieser Arbeit jedoch nicht mehr beendet werden konnte.<br />
Eine Möglichkeit, Schallkopf und Messflüssigkeit voneinander zu trennen, ist die<br />
Verwendung einer Quarzverzögerungsstrecke, wie sie in Abb. 3.14 zu sehen ist.<br />
47
Abb. 3.14 Quarzkristall<br />
mit Vorlaufstrecke<br />
48<br />
Der Schwingquarz wird auf einem Ende der Vorlaufstrecke<br />
aus geschmolzenem Quarz unter Verwendung eines Kop-<br />
pelmediums aufgebracht. Dieses sollte sehr dünn und ho-<br />
mogen sein und eine gewisse Plastizität aufweisen, um un-<br />
terschiedliche – thermisch bedingte – Ausdehnungen von<br />
Quarz und Verzögerungsstrecke zu ermöglichen. Darüber<br />
hinaus sollte die Verbindung zwischen beiden im Hinblick<br />
auf die elektrische Kontaktierung des Quarzes auch mecha-<br />
nisch stabil sein.<br />
In der Literatur finden sich Hinweise auf die Verwendbarkeit verschiedener Stoffe, wie<br />
beispielsweise Epoxydharz, Glyzerin, Vaseline und diverser Öle (vgl. [Matheson,<br />
1971c]). Bei ersten Versuchen wurde ein Klebstoff auf Cyanoacrylat-Basis als Koppel-<br />
mittel verwendet, mit dem brauchbare Ergebnisse erzielt werden konnten.<br />
Die Absorption in Quarz ist sehr gering und kann vernachlässigt werden. Bei der<br />
Schallabsorptionsmessung in stark absorbierenden Flüssigkeiten muss ohne Vor-<br />
laufstrecke der Abstand zwischen Wandler und Reflektor sehr klein gemacht werden,<br />
wodurch sich ausgehender und zurückkehrender Schallimpuls überlagern können.<br />
Durch Verwendung der Vorlaufstrecke können diese Impulse wieder getrennt werden.<br />
Probleme bereiten allerdings multiple Reflektionen innerhalb der Vorlaufstrecke<br />
respektive des ges<strong>am</strong>ten Schallweges. Bei Verwendung nur eines Schallwandlers und<br />
insbesondere bei Messungen, in denen der Abstand variiert wird, ist das empfangene<br />
Signal kaum auswertbar, da sich die Echos der Mehrfachreflexionen überlagern und<br />
somit nicht mehr unterscheidbar sind. Dies lässt sich durch die Verwendung getrennter<br />
Wandler für das Senden und Empfangen vermeiden. Pulse, die erst den Empfangs-<br />
wandler erreichen, nachdem sie innerhalb einer der beiden Vorlaufstrecken reflektiert<br />
wurden, sollten zumindest so verzögert eintreffen, dass möglichst keinerlei Überlage-<br />
rung mit dem Peak des ersten direkten Schallimpulses erfolgen kann.<br />
Die Schallgeschwindigkeit in geschmolzenem Quarzglas beträgt U = 5570 m/s.<br />
Bei der Verwendung von Vorlaufstrecken mit einer minimalen Länge von 25 mm trifft
ein reflektiertes Signal frühestens 9 µs nach dem den Schallweg direkt passierten Im-<br />
puls ein, wodurch Störungen durch Überlagerungen ausgeschlossen werden können.<br />
Abb. 3.15 Konzept für einen I/E-Aufbau mit Vorlaufstrecken<br />
Bisher wurde nur das Impuls-Echo-Verfahren zur Messung der<br />
Beim klassischen Ultraschall-Interferometer nach PIERCE (vgl. [Matheson,<br />
49<br />
In Abb. 3.15 ist ein Aufbau unter Verwendung<br />
von Vorlaufstrecken dargestellt. Der Empfän-<br />
ger wird in einen Adapter aus Glas eingeklebt.<br />
Die Öffnung in der Küvette sowie der Adapter<br />
sollten angeschliffen sein, so dass die Verbin-<br />
dung durch Zus<strong>am</strong>menstecken erfolgen kann.<br />
Schallgeschwindigkeit betrachtet. Das angefertigte elektromechanische System lässt<br />
sich mit anderer Versuchsanordnung und Software auch als Ultraschall-Interferometer<br />
verwenden, weshalb dieses Prinzip im Folgenden kurz beschrieben werden soll.<br />
1971b]) werden kontinuierlich ausgesandte Schallwellen an einem verschiebbaren Re-<br />
flektor, der planparallel zum fest installierten Schallgeber angebracht ist, zurückgewor-<br />
fen und treffen wieder auf den Schwinger. Wenn der Abstand zwischen Wandler und<br />
Reflektor ein ganzzahliges Vielfaches der halben Schallwellenlänge ist, kommt es zur<br />
Ausbildung einer stehenden Welle. Das reflektierte Signal trifft dann mit einem Phasen-<br />
sprung von 180° wieder auf den Wandler und verursacht eine Abschwächung der Kris-<br />
tallschwingungen, womit auch eine messbare Verringerung der Energieaufnahme des<br />
Schallwandlers verbunden ist. Der Vorgang kehrt sich um, wenn der Abstand um λ/4
verändert wird – es kommt zur Ausbildung des Intensitätsmaximums der stehenden<br />
Schallwelle und d<strong>am</strong>it zu einem Maximum der Energieaufnahme des Schwingers. Beide<br />
Resonanzstellen wiederholen sich in Abständen von jeweils λ/2, womit sich die Wel-<br />
lenlänge und d<strong>am</strong>it die Phasengeschwindigkeit sehr genau bestimmen lassen.<br />
Die Wellenlänge lässt sich aus der Anzahl z der Maxima und der Ges<strong>am</strong>tverschie-<br />
bung ∆x wie folgt errechnen.<br />
⋅ ∆x<br />
=<br />
z<br />
2<br />
λ , (3.7.1)<br />
womit sich durch Einsetzen in U = λ ⋅ f folgende Beziehung für die<br />
Phasengeschwindigkeit U ergibt:<br />
U<br />
⋅<br />
= 2<br />
∆x<br />
⋅ f<br />
z<br />
50<br />
(3.7.2)<br />
Ausblickhaft lässt sich der Vorschlag formulieren, den derzeitigen Aufbau als<br />
erste Anwendung in die Studentenpraktika einzubinden. In Form zweier Versuche kön-<br />
nen die beiden sich methodisch unterscheidenden Verfahren – zum einen das Impuls-<br />
Echo- und zum anderen das Interferometerprinzip – den Studierenden anschaulich ver-<br />
mittelt werden.
4. Untersuchungen an wässrigen Lösungen der Nichtelektrolyte<br />
Ethylalkohol und Polyethylenglykol<br />
4.1 Daten und Eigenschaften der untersuchten Substanzen<br />
4.1.1 Ethylalkohol<br />
Es wurde Ethylalkohol (CH3-CH2-OH) des Herstellers POCh (Gliwice, Polen) verwen-<br />
det. Der Reinheitsgrad wurde mit 99,8 Ma-% (p.a.) angegeben. Für die übrigen 0,2 Ma-<br />
% gibt der Hersteller überwiegend Wasser an.<br />
4.1.2 Polyethylenglykol<br />
Verwendet wurden Polyethylenglykole mit den Molmassen M = 1000 g/mol und<br />
M = 1540 g/mol.<br />
Herstellung: Die Synthese der PEG kann beispielsweise aus Ethylenoxid (Oxiran) bei<br />
kationischer Polymerisation mit Zinn(IV)-chlorid in Gegenwart von etwas Wasser er-<br />
folgen. Das Wasser hat dabei die Aufgabe, die Kettenenden abzusättigen [Walter,<br />
1991].<br />
H O<br />
⎯ +<br />
[ O − CH − CH ] − OH<br />
2<br />
n( CH 2 ) 2O<br />
⎯ → H −<br />
2 2 n<br />
Oxiran Polyethylenglykol<br />
Abb. 4.1 Reaktionsgleichung zur Synthese von Polyethylenglykol<br />
In Abhängigkeit des Polymerisationsgrades und d<strong>am</strong>it der Molmasse liegen die PEG in<br />
Form von viskosen, farblosen Flüssigkeiten bis hin zu wachsartigen festen Stoffen vor.<br />
Polyethylenglykol ist hygroskopisch.<br />
51
Anwendung: Polyethylenglykole finden in der Pharma-, Kosmetik- und der chemi-<br />
schen Industrie große Anwendung. Sie werden unter anderem als Weichmacher, Lö-<br />
sungsmittel oder Konservierungsstoffe eingesetzt und lassen sich als Hilfsstoffe in Far-<br />
ben, Lacken, Gummis, Papier und vielen anderen Produkten wieder finden.<br />
Eigenschaften: Das verwendete PEG 1000 st<strong>am</strong>mt vom Hersteller Maybux Products<br />
Limited, das PEG 1540 von BDH Chemicals Limited (Poole, England). Da die Firma<br />
Maybux nicht mehr existiert, waren – abgesehen von der Reinheitsklasse – keine weite-<br />
ren Spezifikationen zu erhalten. Da bei Produkten anderer Hersteller mit gleicher Rein-<br />
heit und gleicher Molmasse keine großen Unterschiede hinsichtlich der physikalisch-<br />
chemischen Eigenschaften zu erwarten sind, wird ein gleichwertiges PEG der Firma<br />
Merck (Darmstadt) zum Vergleich herangezogen.<br />
Reinheit [Ma-%] >99 >99<br />
Dichte ρ [g/cm³] 1.2 1.2<br />
Schmelztemperatur [°C] 35-40 42-48<br />
Löslichkeit in Wasser (20 °C) [g/l] 750 500<br />
Fl<strong>am</strong>mpunkt [°C] 260 260<br />
Tabelle 2: Daten der PEG<br />
PEG 1000 (Merck) PEG 1540 (BDH)<br />
52
4.2 Herstellung der Mischungen aus Wasser und Nichtelektrolyten<br />
Die Herstellung der wässrigen Lösungen erfolgte durch Wägung. Es wurde zweifach<br />
destilliertes Wasser verwendet, das vor jeder Probenherstellung entgast wurde.<br />
Als Maß der Konzentration wurde der Molenbruch µ verwendet. Er ist hinsichtlich mo-<br />
lekularakustischer Betrachtungen die einzig sinnvolle Darstellung der Schallgeschwin-<br />
digkeits-, Dichte- und Kompressibilitätskennlinien, da so die tatsächlich miteinander<br />
gemischte Anzahl von Molekülen ersichtlich ist.<br />
Die Berechnung des Molenbruches für den gelösten Stoff µ2 lautet:<br />
=<br />
n<br />
2 µ 2<br />
(4.2.1)<br />
n1<br />
+ n2<br />
wobei n1 die Stoffmenge des Lösungsmittels bzw. n2 des gelösten Stoffes ist, die dem<br />
Verhältnis aus Masse m und Molmasse M entspricht:<br />
m<br />
n = (4.2.2)<br />
M<br />
Durch Einsetzen von Gl. (4.2.2) in (4.2.1) erhält man:<br />
1<br />
µ 2 =<br />
(4.2.3)<br />
m1<br />
⋅ M 2<br />
+ 1<br />
M ⋅ m<br />
1<br />
2<br />
Für die Herstellung einer wässrigen Lösung mit definiertem Molenbruch ergibt sich bei<br />
gegebener Masse des zu lösenden Stoffes X:<br />
53
m<br />
= M<br />
m<br />
⋅<br />
1−<br />
µ<br />
⋅<br />
X<br />
X<br />
H O H O<br />
(4.2.4)<br />
2 2 M X µ X<br />
und bei gegebener Masse des Lösungsmittels Wasser:<br />
m<br />
x<br />
= M<br />
x<br />
m<br />
⋅<br />
M<br />
H 2 O X<br />
(4.2.5)<br />
H 2O<br />
µ<br />
⋅<br />
1−<br />
µ<br />
X<br />
4.3 Messung der Schallgeschwindigkeit und Dichte als Funktion<br />
der Temperatur und Konzentration<br />
4.3.1 Messung der Schallgeschwindigkeit<br />
Zur Messung der Ultraschallausbreitungsgeschwindigkeit k<strong>am</strong> das Messgerät MUP mit<br />
dem zugehörigen Thermostaten MRTP der Firma ECOLAB (Kraków, Polen) zum Ein-<br />
satz.<br />
Funktionsweise: Das Messgerät MUP arbeitet nach dem Impulsverfahren. In der zy-<br />
lindrischen Messzelle stehen sich Sende- und Empfängerwandler im festen Abstand<br />
gegenüber. Im Abstand von 400 µs werden Nadelimpulse auf den Sendewandler gege-<br />
ben, worauf dieser im Frequenzbereich von 1-10 MHz kurzzeitig zu schwingen beginnt.<br />
Beim Auftreffen der Schallwelle auf den Empfänger wird die Laufzeit registriert. Dies<br />
wird einige 1000 Male wiederholt, ehe mit der gemittelten Laufzeit ∆ t und dem Ab-<br />
stand ∆x die Ausbreitungsgeschwindigkeit u = ∆x<br />
/ ∆t<br />
errechnet und ausgegeben wird<br />
[Juszkiewicz, 1996a]. Bei stabiler Temperatur wurden jeweils mindestens 20 dieser<br />
Werte aufgenommen und nochmals gemittelt.<br />
Zur Überprüfung der Kalibrierung des MUP wurde die Schallgeschwindigkeit in bi-<br />
destilliertem, entgastem Wasser in dem untersuchten Temperaturbereich von 288,15 bis<br />
328,15 K in Schritten von 1 K gemessen und mit den Werten aus [Del Grosso, 1971]<br />
54
verglichen. Die Abweichungen der Zahlenwerte bewegten sich innerhalb des absoluten<br />
Fehlers des Messgerätes.<br />
Die Schallgeschwindigkeit in den wässrigen Lösungen wurde für 15 Konzentrationen<br />
von PEG 1000 sowie für 18 Konzentrationen von PEG 1540 im Temperaturbereich von<br />
288,15 bis 328,15 K gemessen. Da für die Konzentrationen der wässrigen Lösungen<br />
von PEG mit größer werdendem PEG-Anteil auch die Schmelztemperatur ansteigt,<br />
konnte für diese Molenbrüche der untere Temperaturbereich nicht untersucht werden.<br />
Das Ausbilden einer festen Phase machte die Messung der Schallgeschwindigkeit unmöglich.<br />
Bei wässrigen Lösungen von Ethylalkohol wurde die Schallgeschwindigkeit in 14<br />
Konzentrationen für Temperaturen von 288,15 bis 313,15 K bestimmt. Die Intervalle<br />
der Temperatur betrugen 5 K.<br />
4.3.2 Messung der Dichte<br />
Die Dichten der wässrigen Lösungen wurden mit zwei Dichtemessgeräten auf Basis der<br />
Schwingermethode ermittelt. Es k<strong>am</strong>en das Dichtemessgerät MG-2P der Firma<br />
ECOLAB (Polen) zur Messung in den wässrigen Lösungen von PEG 1000 und das<br />
Dichtemessgerät DMA 58 der Anton Paar GmbH (Österreich) zur Messung der Dichte<br />
der wässrigen Lösungen von Ethylalkohol und PEG 1540 zum Einsatz.<br />
Funktionsweise: Ein schwingfähiges Gebilde – z.B. in Form eines an den Enden fest<br />
eingespannten U-Rohres – wird zu ungedämpften Schwingungen angeregt. Die Eigenfrequenz<br />
des Resonators ist unter anderem von der Masse und durch die Unveränderlichkeit<br />
des Probenvolumens somit auch von der Dichte der eingefüllten Probe abhängig.<br />
Durch Messung der Periodendauer T kann unter Kenntnis der Apparatekonstanten<br />
über den Weg der Massebestimmung die Dichte der Probe ermittelt werden.<br />
Die Eigenfrequenz f bzw. die Periodendauer T eines solchen Biegeschwingers hängt wie<br />
folgt von der Dichte ρ ab [Paar, 1994]:<br />
55
1 c<br />
f =<br />
2π<br />
m + ρV<br />
bzw.<br />
56<br />
m + ρV<br />
T = 2 π<br />
(4.3.1)<br />
c<br />
wobei c der Federkonstante, m der Masse und V dem Volumen des Hohlkörpers ent-<br />
sprechen. Die Apparatekonstanten A und B, die mittels zweier Kalibriersubstanzen (z.B.<br />
Luft und Wasser) exakt bekannter Dichte gemessen werden, beinhalten die Federkon-<br />
stante des Schwingers, dessen Leermasse und das Volumen der Probe in folgender<br />
Weise:<br />
A<br />
= 2<br />
4π<br />
c<br />
⋅V<br />
Somit ergibt sich für die Dichte:<br />
2<br />
ρ = A ⋅T<br />
− B<br />
B = m / V<br />
(4.3.2)<br />
Die Dichte der wässrigen Lösungen wurde für 9 Konzentrationen von PEG 1000 sowie<br />
für 12 Konzentrationen von PEG 1540 im Temperaturbereich von 288,15 bis 328,15 K<br />
gemessen. Auch bei der Dichtemessung war die minimale Temperatur durch das Aus-<br />
bilden einer festen Phase bei Konzentrationen mit hohem PEG-Anteil begrenzt. Die<br />
Dichte für wässrige Lösungen von Ethylalkohol wurde in 12 Konzentrationen für Tem-<br />
peraturen zwischen 288,15 K und 313,15 K gemessen.
4.4 Ermittlung der adiabatischen Kompressibilität<br />
Die adiabatische Kompressibilität βad wurde mit der LAPLACE-Gleichung (Gl. 2.1.10)<br />
errechnet. Da sich die Zahlenwerte der Molenbrüche von Dichte und Schallgeschwin-<br />
digkeit der jeweiligen Substanz nicht immer überlappen, wurden die Isothermen der<br />
Dichte und Schallgeschwindigkeit durch nichtlineare Regressionen in gebrochene ratio-<br />
nale Funktionen überführt. Für temperaturabhängige Darstellungen genügten für die<br />
Interpolation lineare Funktionen sowie Polynome zweiten und dritten Grades. Die adia-<br />
batische Kompressibilität wurde für den gleichen Konzentrations- und Temperaturbe-<br />
reich der untersuchten Stoffgemische errechnet.<br />
4.5 Messergebnisse und Interpretation<br />
4.5.1 Wässrige Lösungen von Ethylalkohol<br />
In Abb. 4.2 ist die Schallgeschwindigkeit als Funktion der Temperatur für die Mischun-<br />
gen aus Ethylalkohol und Wasser aufgetragen. Ein Maximum der Schallgeschwindig-<br />
keit wird im Konzentrationsbereich von µ = 0,09 bis µ = 0,12 erreicht. Für eine Tempe-<br />
ratur von T = 288,15 K wurde eine Ausbreitungsgeschwindigkeit von umax = 1629 ms -1<br />
u<br />
bestimmt, dies entspricht einer Konzentration µ 0,<br />
117 . Eine weitgehende<br />
u<br />
Temperaturunabhängigkeit der Schallgeschwindigkeit kann µ<br />
≈ 0,<br />
065 und d<strong>am</strong>it ei-<br />
ner Stöchiometrie von EtOH ⋅ 14,38 H2O zugeordnet werden. Die Schallgeschwindig-<br />
keit für diesen Molenbruch beträgt uS ≈ 1585 ms -1 . Diesen Zus<strong>am</strong>menhang verdeutlicht<br />
Abb. 4.3, in der die Isothermen der Schallgeschwindigkeit als Funktion der Konzentra-<br />
tion dargestellt sind.<br />
max =<br />
S<br />
57
Abb. 4.2 Schallgeschwindigkeit als Funktion der Temperatur für verschiedene Molenbrüche der<br />
wässrigen Lösungen Ethylalkohols<br />
Abb. 4.3 Schallgeschwindigkeit als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen Ethylalkohols<br />
58
Abb. 4.4 zeigt die Isothermen der Dichte. Vergleicht man die Kennlinien mit Abb. 4.3,<br />
so zeigt sich, dass die der Dichte viel weniger von Strukturänderungen als die der<br />
Schallgeschwindigkeit beeinflusst werden.<br />
Abb. 4.4 Dichte als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen Ethylalkohols<br />
Aus diesen Daten wurde die in Abb. 4.5 dargestellte adiabatische Kompressibilität er-<br />
rechnet. Die Darstellungen zeigen den Kompressibilitätskoeffizienten für den ges<strong>am</strong>ten<br />
Konzentrationsbereich bzw. den für die Interpretation relevanten Ausschnitt, der den<br />
Schnittpunkt und die Minima des Koeffizienten einschließt. Es wurde ein Minimum der<br />
−1 −10<br />
adiabatischen Kompressibilität von β = 3,<br />
91⋅<br />
Pa ⋅10<br />
für T = 288,15 K und<br />
µ<br />
min ≈<br />
βad<br />
0,<br />
11<br />
gefunden.<br />
ad<br />
59
Abb. 4.5 Adiabatische Kompressibilität als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen<br />
Ethylalkohols<br />
Für weitere Betrachtungen ist die Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der adiaba-<br />
tischen Kompressibilität der einzelnen Konzentrationen hilfreich. Dazu wurde die adia-<br />
batische Kompressibilität in Abhängigkeit der Temperatur näherungsweise in lineare<br />
Gleichungen überführt und diese nach der Temperatur abgeleitet. Den Verlauf des<br />
Temperaturkoeffizienten ∂ β / T verdeutlicht Abb. 4.6. Für ist 055 , 0 ≈<br />
β ad µ<br />
ad ∂<br />
∂β / ∂T<br />
≈ 0 ; der adiabatische Kompressibilitätskoeffizient beträgt in diesem Punkt<br />
ad<br />
βad ≈ 4,11⋅10 -10 Pa -1 . Im ges<strong>am</strong>ten Konzentrationsbereich ist ad T ∂ ∂ /<br />
S<br />
60<br />
β ansteigend, wobei<br />
µ min<br />
βad<br />
ab dem Konzentrationsbereich der Kompressibilitätsminima eine Abflachung des<br />
Anstieges des Koeffizienten mit der Konzentration zu beobachten ist. Für Konzentratio
β ad<br />
nen µ < µ ist der Temperaturkoeffizient negativ, für höhere Konzentrationen<br />
Ethylalkohols positiv.<br />
S<br />
Abb. 4.6 Temperaturkoeffizient der adiabatischen Kompressibilität als Funktion des Molenbruchs für<br />
wässrige Lösungen Ethylalkohols<br />
Für den Schnittpunkt der Isothermen der adiabatischen Kompressibilität wurde die<br />
β ad<br />
Konzentration µ<br />
= 0,<br />
0555 ermittelt. Das stöchiometrische Verhältnis beträgt<br />
EtOH ⋅ 17 H2O.<br />
S<br />
61
4.5.2 Wässrige Lösungen von Polyethylenglykol 1000<br />
In Abb. 4.7 sind die Messdaten der Schallgeschwindigkeit für die einzelnen Konzentra-<br />
tionen der Mischungen aus Wasser und PEG 1000 gegen die Temperatur aufgetragen.<br />
Zwischen µ = 0,005 und µ = 0,008 befindet sich auch für diese Mischungen ein Be-<br />
reich, in dem ∂u / ∂T<br />
≈ 0 ist. Für höhere Konzentrationen Polyethylenglykols 1000 wird<br />
der Zus<strong>am</strong>menhang zwischen Schallgeschwindigkeit und Temperatur linear.<br />
Abb. 4.7 Schallgeschwindigkeit als Funktion der Temperatur für verschiedene Molenbrüche der<br />
wässrigen Lösungen von PEG 1000<br />
Abb. 4.8 zeigt die Isothermen der Schallgeschwindigkeit für die Molenbrüche 0 bis 1<br />
bzw. 0 bis 0,04. Der Schnittpunkt der Isothermen entspricht einer sehr geringen PEG-<br />
u<br />
Konzentration von µ<br />
≈ 0,<br />
0055 und d<strong>am</strong>it einer Stöchiometrie von<br />
S<br />
(PEG 1000) ⋅ 180,8 H2O. Die Schallgeschwindigkeit beträgt in diesem Punkt<br />
uS ≈ 1620 ms -1 . Das Maximum der Schallgeschwindigkeit verschiebt sich ähnlich wie<br />
der Schnittpunkt der Isothermen mit zunehmender Temperatur in Richtung kleinerer<br />
62
u<br />
PEG-Konzentration. Es wurde für T = 288,15 K und µ 0,<br />
03 eine maximale<br />
Schallgeschwindigkeit von umax = 1793 ms -1 gemessen.<br />
max =<br />
Abb. 4.8 Schallgeschwindigkeit als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen von PEG 1000<br />
Die Kennlinien der Dichte sind Abb. 4.9 zu entnehmen. Im Gegensatz zum Verlauf der<br />
Isothermen der Mischungen aus Wasser und Ethylalkohol (Abb. 4.4) kann man für die<br />
Mischungen aus PEG 1000 und Wasser von einer wesentlich stärkeren Abhängigkeit<br />
der Dichte von der Konzentration sprechen. Die Graphen können sehr gut durch Expo-<br />
nentialgleichungen der Form<br />
ρ = ρ + a(<br />
1−<br />
e<br />
beschrieben werden.<br />
0<br />
−bµ<br />
) + c(<br />
1−<br />
e<br />
−dµ<br />
)<br />
63<br />
(4.5.1)
Abb. 4.9 Dichte als Funktion des Molenbruchs für die wässrigen Lösungen von PEG 1000<br />
Die adiabatische Kompressibilität (Abb. 4.10) nimmt bereits für sehr geringe PEG-<br />
Konzentrationen deutlich ab. So wird ein Minimum der Kompressibilität bei<br />
µ<br />
min =<br />
β ad<br />
0,<br />
033<br />
mit βad = 2,79 Pa -1 10 -10 für eine Temperatur von 288,15 K erreicht.<br />
Über den Schnittpunkt der Isothermen gibt der Verlauf des Temperaturkoeffizienten in<br />
Abb. 4.11 Aufschluss. Der Punkt, an dem die adiabatische Kompressibilität weitgehend<br />
temperaturunabhängig ist, ist mit einer noch geringeren Polyethylenglykolkonzentration<br />
von und mit der Kompressibilität βad = 3,8 Pa -1 10 -10 β ad µ<br />
S = 0,<br />
0044<br />
verknüpft. Die<br />
Stöchiometrie dieses Schnittpunktes beträgt (PEG 1000) ⋅ 226,27 H2O.<br />
64
Abb. 4.10 Adiabatische Kompressibilität als Fkt. des Molenbruchs für wässrige Lösungen von PEG 1000<br />
Abb. 4.11 Temperaturkoeffizient der adiabatischen Kompressibilität als Funktion des Molenbruchs für<br />
wässrige Lösungen von PEG 1000<br />
65
4.5.3 Wässrige Lösungen von Polyethylenglykol 1540<br />
Für Polyethylenglykol 1540 wird ebenfalls für T = 288,15 K ein Schallgeschwindig-<br />
keitsmaximum von umax = 1793 ms -1 erreicht. Dieses Maximum tritt allerdings bereits<br />
u<br />
bei der Konzentration µ 0,<br />
018 auf.<br />
max =<br />
Abb. 4.12 Schallgeschwindigkeit als Funktion der Temperatur für verschiedene Molenbrüche der<br />
wässrigen Lösungen von PEG 1540<br />
u<br />
Am Schnittpunkt der Isothermen, der bereits bei µ ≈ 0,<br />
0035 auftritt, beträgt die<br />
−1<br />
Schallgeschwindigkeit wie für PEG 1000 ≈ 1620ms<br />
. Die Stöchiometrie, an der der<br />
Temperaturkoeffizient der Schallgeschwindigkeit Null ist, lautet (PEG 1540) ⋅ 284,71<br />
H2O.<br />
u S<br />
S<br />
66
Abb. 4.13 Schallgeschwindigkeit als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen von PEG 1540<br />
Abb. 4.14 Dichte als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen von PEG 1540<br />
67
Die Dichte in Abhängigkeit der Konzentration kann ebenso mit Exponentialgleichungen<br />
vom Typ der Gl. (4.5.1) beschrieben werden.<br />
Die adiabatische Kompressibilität (Abb. 4.15) erreicht mit dem gleichen Zahlen-<br />
wert wie PEG 1000 von βad = 2,79 Pa -1 10 -10 ihr Minimum. Dies geschieht bei einer<br />
β ad<br />
PEG 1540-Konzentration von µ 0,<br />
02 .<br />
min =<br />
Abb. 4.15 Adiabatische Kompressibilität als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen von<br />
PEG 1540<br />
Der Temperaturkoeffizient für den Fall ∂β / ∂T<br />
≈ 0 wird auch hier aus den Ableitun-<br />
ad<br />
gen der Gleichungen β f (T ) ermittelt (siehe Abb. 4.16). Es wurde die Konzentra-<br />
ad =<br />
β ad tion µ<br />
= 0,<br />
0028 bei einem der adiabatischen Kompressibilität von PEG 1000 identi-<br />
S<br />
schen Wert von βad = 3,8 Pa -1 10 -10 bestimmt. Die Stöchiometrie ist<br />
(PEG 1540) ⋅ 356,14 H2O.<br />
68
Abb. 4.16 Temperaturkoeffizient der adiabatischen Kompressibilität als Funktion des Molenbruchs für<br />
wässrige Lösungen von PEG 1540<br />
4.6 Fehlerbetrachtung<br />
4.6.1 Temperatur<br />
Bevor die einzelnen Genauigkeiten für die Messungen von Dichte und Schallgeschwin-<br />
digkeit und die daraus resultierende Genauigkeit für die adiabatische Kompressibilität<br />
diskutiert werden, soll der Einfluss der Temperaturstabilität der verwendeten Messge-<br />
räte auf die Resultate der Schallgeschwindigkeit und Dichte der untersuchten Substan-<br />
zen abgeschätzt werden. Dabei ist von wesentlicher Bedeutung, wie groß der Tempera-<br />
turkoeffizient der Messgröße für die jeweilige Probe ist. So sind beispielsweise die Ein-<br />
β ad<br />
u<br />
flüsse für die Konzentrationen µ und µ<br />
vernachlässigbar gering.<br />
S<br />
S<br />
69
Alle drei Messgeräte erlaubten die Einstellung und Anzeige der Probentemperatur<br />
in Schritten von 0,01 K. Für das Gerät MPU gibt der Hersteller im Bereich von 10 bis<br />
40°C einen Fehler von ∆T = ±0,01 K an [Juszkiewicz, 1996a]. Da dieser Temperaturbereich<br />
zumindest für die wässrigen Lösungen von PEG verlassen wurde, ist aufgrund der<br />
geringeren Genauigkeit des Temperatursensors ein maximaler Fehler von ∆T = ±0,05 K<br />
zu berücksichtigen. Das Dichtemessgerät MG-2P kann die Temperatur im Bereich von<br />
15 bis 35°C auf ∆T = ±0,02 K genau regeln [Juszkiewicz, 1996b]. Bei diesem Gerät<br />
wurde ebenfalls außerhalb dieses Bereiches gemessen, womit auch hier ein Fehler von<br />
∆T = ±0,05 K anzusetzen ist. Bei dem Dichtemessgeräte DMA 58 wird ein Fehler von<br />
∆T = ±0,01 K für die Zellentemperatur angegeben [Paar, 1994]. Die Abweichungen der<br />
Schallgeschwindigkeit und Dichte sollen für reines Wasser, dessen Temperaturkoeffizienten<br />
dieser Größen vergleichsweise groß sind, unter Verwendung der Messgeräte<br />
MUP und MG-2P abgeschätzt werden.<br />
Das Polynom der Schallgeschwindigkeit für Wasser für {288,15 K ≤ T ≤ 328,15 K}<br />
lautet:<br />
u = -2072,36 + 21,308⋅T - 0,0313065⋅T 2<br />
Für 293,15 K und 293,20 K ergibt sich somit ein ∆u = ±0,15 ms -1 .<br />
Das Polynom der Dichte für Wasser für {288,15 K ≤ T ≤ 328,15 K} lautet:<br />
ρ = 0,781146 + 0,00171466⋅T - 3,32035⋅10 -6 ⋅T 2<br />
Für die Temperaturen 293,15 K und 293,20 K ergibt sich somit ein ∆ρ = ±12⋅10 -6 gcm -3 .<br />
Dieses Beispiel macht deutlich, dass diese geringen Temperaturschwankungen zwar<br />
einen Einfluss haben, dieser aber verglichen mit den Absolutwerten klein ist. Die Einflüsse<br />
werden bei den folgenden Abschätzungen berücksichtigt.<br />
70
4.6.2 Schallgeschwindigkeit und Dichte<br />
Sowohl die Messungen der Schallgeschwindigkeit als auch die der Dichte unterliegen<br />
unter Umständen großen Fehlern, sobald sich auch nur kleinste Luftbläschen in der je-<br />
weiligen Messzelle befinden. Bei aller theoretischen Messgenauigkeit sollte nicht außer<br />
Acht gelassen werden, dass dies mit Sicherheit eine der größten Fehlerquellen ist. Er-<br />
kennen lässt sich dieser systematische Fehler in der Regel an stark schwankenden<br />
Messwerten, so dass bereits während der Messungen eine erste Validierung und ggf.<br />
Wiederholung der Messung erfolgen konnte.<br />
Die Messgenauigkeit des Schallgeschwindigkeitsmessgerätes MPU wird mit<br />
−1<br />
−1<br />
∆u = ± 2 ⋅10<br />
ms<br />
71<br />
angegeben [Juszkiewicz, 1996a]. Durch Kontrolle der<br />
Messgenauigkeit anhand von Vergleichsmessungen mit bidestilliertem Wasser zwi-<br />
schen den einzelnen Messreihen zeigte sich jedoch ein absoluter Messfehler von<br />
−1<br />
−1<br />
∆u = ± 5 ⋅10<br />
ms<br />
, was beispielsweise bei einer Schallgeschwindigkeit von<br />
u = 1500 ms -1 (H2O, θ = 26°C) einem relativen Fehler von ±0,03 % entspricht.<br />
a) Für die Dichtebestimmung des für die Untersuchungen wässriger Lösungen von<br />
PEG 1000 verwendeten Gerätes MG-2P gibt der Hersteller ECOLAB einen abso-<br />
−4<br />
−3<br />
luten Fehler von ∆ρ = ± 3⋅10<br />
gcm an [Juszkiewicz, 1996b]. Diese Fehleran-<br />
gabe wurde durch Ermittlung des Vertrauensbereiches bei mehrmaliger Dichte-<br />
messung von bidestilliertem Wasser überprüft und auf einen etwas größeren Ab-<br />
−4<br />
−3<br />
solutfehler von ∆ρ = ± 5 ⋅10<br />
gcm geschätzt.<br />
b) Für die Untersuchung der Dichte wässriger Lösungen von PEG 1540 und<br />
Ethylalkohol wurde das Dichtemessgerät DMA 58 verwendet, für das der Her-<br />
−5<br />
−3<br />
steller eine erreichbare Genauigkeit von ∆ρ = ± 1⋅10<br />
gcm angibt [Paar, 1994].<br />
−4<br />
−3<br />
Die praktisch erreichte Genauigkeit lag bei ∆ρ = ± 1⋅10<br />
gcm .
4.6.3 Adiabatische Kompressibilität<br />
Für den absoluten Fehler des adiabatischen Kompressibilitätskoeffizienten ∆βad ergibt<br />
sich aus Gl. (2.1.11):<br />
∂β<br />
ad ∂β<br />
ad<br />
2<br />
1<br />
β ad = ⋅ ∆u<br />
+ ⋅ ∆ρ<br />
= − 3 ⋅ ∆u<br />
+ − 2 ⋅ ∆ρ<br />
(4.6.1)<br />
∂u<br />
∂ρ<br />
ρ u ρ u<br />
∆ 2<br />
Unter Berücksichtigung der minimalen Messwerte von Dichte und Schallgeschwindig-<br />
keit ergeben sich folgende absolute Größtfehler für βad:<br />
H2O + PEG 1000: ∆βad = ±5,6⋅10 -13 Pa -1<br />
H2O + PEG 1540: ∆βad = ±3,7⋅10 -13 Pa -1<br />
H2O + EtOH: ∆βad = ±11 ⋅10 -13 Pa -1<br />
β ad<br />
Für µ = µ wurden folgende Maximalfehler bestimmt:<br />
S<br />
H2O + PEG 1000: ∆βad = ±4,25⋅10 -13 Pa -1<br />
H2O + PEG 1540: ∆βad = ±1,53⋅10 -13 Pa -1<br />
H2O + EtOH: ∆βad = ±3,06⋅10 -13 Pa -1<br />
4.6.4 Konzentration<br />
Für die verwendete Waage war ein absoluter Messfehler von ∆m = ±1 mg angegeben.<br />
Die Molmasse von Wasser MH2O kann als konstant angenommen werden, die Herstel-<br />
lerangaben der Molmassen der untersuchten Substanzen, im Besonderen die der beiden<br />
PEG, müssen in die Berechnung einfließen (siehe auch Tabelle 2).<br />
72
Für PEG 1000 beträgt ∆MX = ±50 g/mol, für PEG 1540 wird ∆MX auf ±100 g/mol und<br />
für Ethylalkohol auf ±0,005 g/mol geschätzt.<br />
Aus Gleichung (4.2.3) ergibt sich für den absoluten Größtfehler der Molenbrüche fol-<br />
gende Berechnung:<br />
∆<br />
=<br />
∂µ<br />
⋅ ∆M<br />
∂µ<br />
⋅ ∆m<br />
µ X<br />
X<br />
H 2O<br />
∂M<br />
X ∂mH<br />
2O<br />
+<br />
∂µ<br />
+ ⋅ ∆m<br />
X<br />
∂m<br />
Nach Lösung der partiellen Ableitungen und Vereinfachung ergibt sich:<br />
M H (<br />
)<br />
2O<br />
mH<br />
2O<br />
⋅ mX<br />
⋅ ∆M<br />
X + mX<br />
⋅ M X ⋅ ∆mH<br />
2O<br />
+ mH<br />
2O<br />
⋅ M X ⋅ ∆m<br />
X<br />
∆µ X =<br />
2<br />
(4.6.2)<br />
( M ⋅ m + m ⋅ M )<br />
H 2O<br />
X<br />
H 2O<br />
Für die Gemische von Wasser und Nichtelektrolyten ergeben sich folgende absolute<br />
Größtfehler für Molenbrüche µ→1:<br />
H2O + PEG 1000: ∆µ = ±5⋅10 -3<br />
H2O + PEG 1540: ∆µ = ±6⋅10 -3<br />
H2O + EtOH: ∆µ = ±0,1⋅10 -3<br />
Für kleinere Konzentrationen, bei denen µ→0 geht, ist der absolute Fehler mit maximal<br />
∆µ = ±1⋅10 -4 wesentlich geringer.<br />
X<br />
X<br />
73
4.7 Diskussion der Ergebnisse<br />
Die wichtigsten Resultate der untersuchten wässrigen Lösungen Ethylalkohols und<br />
Polyethylenglykols sind in den Tabellen 3 und 4 gegenübergestellt.<br />
H 2O +<br />
u max/ms -1<br />
u<br />
µ max<br />
(T=288,15 K) (T=288,15 K)<br />
u S/ms -1<br />
u<br />
µ S<br />
EtOH 1629 0,117 1585 0,065<br />
PEG 1000 1793 0,030 1620 0,0055<br />
PEG 1540 1793 0,018 1620 0,0035<br />
Tabelle 3: Schallgeschwindigkeiten und Konzentrationen<br />
H 2O +<br />
β ad,min/Pa -1 10 -10<br />
β ad µ min<br />
(T=288,15 K) (T=288,15 K)<br />
β ad,S/Pa -1 10 -10<br />
ad<br />
S<br />
EtOH 3,9 0,110 4,1 0,0555<br />
PEG 1000 2,8 0,033 3,8 0,0044<br />
PEG 1540 2,8 0,020 3,8 0,0028<br />
Tabelle 4: Adiabatische Kompressibilitäten und Konzentrationen<br />
Unter Annahme der Anwendbarkeit der Theorie von ENDO [Endo, 1973a] sollten sich<br />
β ad<br />
aus der Stöchiometrie <strong>am</strong> Konzentrationspunkt µ Aussagen über die Natur der<br />
gebildeten Struktur treffen lassen.<br />
Für die ermittelte Konzentration <strong>am</strong> Schnittpunkt der Isothermen besteht der<br />
β ad<br />
Molenbruch µ<br />
= 0,<br />
0555 aus 5,55 mol Ethylalkohol und 94,45 mol Wasser. Dies<br />
S<br />
entspricht einem Verhältnis von einem Molekül EtOH zu 17 Molekülen H2O. In Anleh-<br />
nung an die Theorie von ENDO führt dies zu dem Schluss, dass eine gut bekannte quasi-<br />
kristalline Struktur gebildet wurde. Die ermittelte Stöchiometrie stimmt sehr gut mit der<br />
S<br />
µ<br />
β<br />
74
einer Besetzungsmöglichkeit der Clathratstruktur vom Typ II überein. Die Einheitszelle<br />
dieser Struktur, bestehend aus 136 Wassermolekülen, formt 8 große und 16 kleinere<br />
Hohlräume (vgl. Kap. 2.2). Für die Stöchiometrie M ⋅ 17 H2O sind die kleinen Hohl-<br />
räume leer und die großen durch die Moleküle des gelösten Stoffes vollständig besetzt.<br />
Ethylalkohol (CH3-CH2-OH) besitzt eine hydrophile OH-Gruppe und eine hydrophobe<br />
Kohlenwasserstoffgruppe (-CH3-CH2-), wobei angenommen wird, dass letztere für die<br />
strukturbildende Eigenschaft des Moleküls verantwortlich ist. Die Ergebnisse stimmen<br />
gut mit denen JERIEs et al. [Jerie, 1986] und ENDOs [Endo, 1973a] überein.<br />
Für die beiden wässrigen Lösungen der Polyethylenglykole sind die Zahlenwerte<br />
des Schallgeschwindigkeitsmaximums und des Kompressibilitätsminimums sowie der<br />
Schallgeschwindigkeit und der Kompressibilität an den Schnittpunkten der entspre-<br />
chenden Isothermen identisch. Der den wässrigen Lösungen von Ethylalkohol qualitativ<br />
ähnliche Verlauf indiziert auch für diese Nichtelektrolyte eine Strukturbildung mit den<br />
Wassermolekülen. Die Stöchiometrie für die Konzentration, an der der Temperaturko-<br />
effizient der adiabatischen Kompressibilität Null ist, lautet (PEG 1000) ⋅ 226,27 H2O<br />
bzw. (PEG 1540) ⋅ 356,14 H2O. Diese Stöchiometrien können nicht mit einer der be-<br />
kannten festen oder flüssigen Clathratstrukturen in Übereinstimmung gebracht werden.<br />
Die Theorien von BAUMGARTNER und ATKINSON sowie ENDO scheinen für die wässri-<br />
gen Lösungen dieser Substanzen nicht anwendbar zu sein.<br />
Bemerkenswert neben den äußerst geringen PEG-Konzentrationen dieser Isother-<br />
menschnittpunkte ist – verglichen mit Substanzen, von denen bekannt ist, dass sie feste<br />
Clathrate bilden, – die geringe adiabatische Kompressibilität von 3,8 Pa -1 10 -10 für die<br />
wässrigen Lösungen beider Substanzen. Ähnlich geringe Kompressibilitäten hat auch<br />
Krzysztofik [Krzysztofik, 1999] für mit βad = 3,70 Pa -1 10 -10 β ad µ<br />
S<br />
für die wässrigen Lö-<br />
sungen von PEG 400 bzw. βad = 3,69 Pa -1 10 -10 für die wässrigen Lösungen von PEG<br />
600 gefunden. Für die meisten festen Clathrathydrate wurden hingegen Kompressibili-<br />
täten von βad ≥ 4,0 Pa -1 10 -10 gefunden [Stackelberg, 1954]. Die geringere Kompressibi-<br />
lität deutet auf eine kompaktere Struktur als die der festen Clathratstrukturen hin. Die<br />
innerhalb der Messgenauigkeit übereinstimmenden Zahlenwerte für Schallgeschwin-<br />
75
digkeit und adiabatische Kompressibilität charakteristischer Punkte der beiden wässri-<br />
gen Lösungen von Polyethylenglykol lassen darüber hinaus erkennen, dass in beiden<br />
Fällen identische Strukturen gebildet werden.<br />
Die Moleküle der Polyethylenglykole unterscheiden sich zweifellos deutlich in Größe<br />
und Komplexität von denen des Ethylalkohols, so dass anzunehmen ist, dass sie sich<br />
nicht direkt in den Hohlräumen der Wasserstruktur einlagern können. Denkbar ist eine<br />
Struktur, die durch das Aufbrechen der Wasserstruktur und die Bildung einer netzarti-<br />
gen Struktur der Wassermoleküle um die Moleküle des Polyethylglykols zustande<br />
kommt.<br />
Das Monomer Polyethylenglykols Ethylenglykol (HO-CH2-CH2-OH) hat zwei<br />
hydrophile Hydroxylgruppen und eine hydrophobe Gruppe (-CH2-CH2-). Für Ethylen-<br />
glykol überwiegt somit der hydrophile Charakter und es ist anzunehmen, dass sich die<br />
Substanz bezüglich der Wasserstruktur als Strukturbrecher und nicht als -bilder verhält.<br />
Polyethylenglykol (H-[O-CH2-CH2]n-OH) enthält folglich ebenfalls zwei hydrophile<br />
OH-Endgruppen, die Gruppe (CH2-CH2-O) besitzt ein hydrophiles Sauerstoffatom so-<br />
wie die hydrophobe Kohlenwasserstoffgruppe (CH2-CH2).<br />
Die überwiegenden hydrophilen Bestandteile sind in der Lage, Wasserstoff-<br />
brückenbindungen mit den umgebenden Wassermolekülen bzw. deren Gitterstruktur<br />
einzugehen, und es wird angenommen, dass dadurch die offene Struktur des Wassers<br />
gestört wird und es zu der Bildung einer neuen (unbekannten) Struktur kommt.<br />
Darüber hinaus lässt sich eine Proportionalität mit dem Polymerisationsgrad für<br />
die beiden Substanzen erkennen. Der Effekt der vermuteten Aufbrechung der Wasser-<br />
struktur nimmt mit größer werdender Molmasse deutlich zu. Dies steht in Übereinstim-<br />
mung mit den Ergebnissen von SAILAJA et al. [Sailaja, 1997]. Zwischen den ermittelten<br />
Konzentrationen charakteristischer Punkte der Schallgeschwindigkeit und Kompressi-<br />
bilität ist ein Proportionalitätsfaktor von ca. 1,6 erkennbar.<br />
76
Die Arbeiten von ENDO [Endo, 1973a, 1973b] und Arbeiten anderer Autoren, die die<br />
Theorie ENDOs zur Grundlage molekularakustischer Betrachtungen wässriger Lösungen<br />
von Nichtelektrolyten heranziehen, gehen von einem Schnittpunkt der Isothermen der<br />
Schallgeschwindigkeit und der adiabatischen Kompressibilität aus. Die hier gefundenen<br />
u<br />
β ad<br />
Konzentrationswerte µ und µ der wässrigen Lösungen von Ethylalkohol, PEG<br />
S<br />
1000 und PEG 1540 können aber nicht exakt einem Schnittpunkt zugeordnet werden,<br />
vielmehr sind es gemittelte Werte sehr kleiner Konzentrationsbereiche. Es soll der viel<br />
β ad<br />
zitierte Konzentrationspunkt µ der in der vorliegenden Arbeit untersuchten<br />
Mischungen näher betrachtet werden. Die Graphen der wässrigen Lösungen von<br />
PEG 1540 unterscheiden sich qualitativ nur wenig von denen PEGs 1000, weswegen<br />
auf eine zusätzliche Abbildung verzichtet wurde.<br />
S<br />
S<br />
Abb. 4.17 u. 4.18 Schnittpunkte der Isothermen für βad(µ) der wässrigen Lösungen von Ethylalkohol<br />
und Polyethylenglykol 1000<br />
Die Abbildungen zeigen deutlich, dass sich die Isothermen nicht exakt in einem Punkt<br />
schneiden, sondern sich die Schnittpunkte mit steigender Temperatur in Richtung höhe-<br />
rer Wasser-Konzentration verschieben.<br />
Diese Tendenz lässt sich nicht mit den absoluten Fehlern von Konzentration und adia-<br />
batischer Kompressibilität erklären (vgl. Kap. 4.6). Demzufolge besteht eine – wenn-<br />
gleich auch geringe – Temperaturabhängigkeit für diese Konzentration. Diese Abhän-<br />
77
β ad<br />
gigkeit zeigen Abb. 4.19 für die Konzentration µ der wässrigen Lösung Ethylalko-<br />
hols bzw. Abb. 4.20 für die wässrige Lösung von PEG 1000.<br />
Abb. 4.19 βad(T) für wässrige Lösungen von Abb. 4.20 βad(T) für wässrige Lösungen von<br />
EtOH (µ = 0,055) PEG 1000 (µ = 0,004)<br />
Dass sich die Isothermen der Kompressibilität schneiden müssen, ergibt sich bereits aus<br />
der Tatsache, dass die Kompressibilitäten der reinen Bestandteile Temperaturkoeffi-<br />
zienten unterschiedlichen Vorzeichens besitzen.<br />
Wenn sich aber die Schnittpunkte alle in einem Punkt kreuzen sollen, so bedeutet<br />
dies, dass sich die Temperaturkoeffizienten der adiabatischen Kompressibilitäten von<br />
Wasser und dem jeweiligen Nichtelektrolyten auf irgendeine Weise vollständig kom-<br />
pensieren müssen. Ist dies der Fall, und alle Kennlinien schneiden sich tatsächlich in<br />
einem Punkt, so kann dies in der Tat nur auf die Bildung einer gemeins<strong>am</strong>en Struktur<br />
der beiden Mischungskomponenten zurückgeführt werden. Betrachtet man nämlich<br />
zwei koexistierende Strukturen des Wassers und des Nichtelektrolyten, so ist eine<br />
Kompensation der folglich zwei Temperaturkoeffizienten dahingehend unmöglich, als<br />
dass der Temperaturkoeffizient des Nichtelektrolyten positiv und linear, der des Was-<br />
sers jedoch negativ und nichtlinear ist. Ein vollständiger Ausgleich beider Temperatur-<br />
koeffizienten wäre für eine Konzentration somit streng genommen immer nur für eine<br />
bestimmte Temperatur möglich. In Abb. 4.21 sind die Kennlinien der adiabatischen<br />
Kompressibilität als Funktion der Temperatur für Molenbrüche zwischen µ = 0 (Was-<br />
S<br />
78
ser) bis µ = 0,18 für die wässrigen Lösungen Ethylalkohols aufgetragen. Der Übergang<br />
von nichtlinearer zu linearer Abhängigkeit der Temperatur ist fließend. Wie bereits<br />
zuvor diskutiert, ist bei der Konzentration µ = 0,055 ∂β / ∂T<br />
≈ 0 , aber eben nicht<br />
gleich Null. Es kann nur vermutet werden, dass an diesem Konzentrationspunkt<br />
∂β ∞ / ∂T<br />
oder ∂ β / T ungleich Null sind.<br />
st ∂<br />
Abb. 4.21 Adiabatische Kompressibilität als Funktion der Temperatur für acht Molenbrüche für wässrige<br />
Lösungen von Ethylalkohol<br />
Für die beiden Polyethylenglykole, die ebenfalls dieses Verhalten zeigen, ist dies nicht<br />
weiter gravierend, da ohnehin gezeigt wurde, dass die Theorie von ENDO nicht auf sie<br />
anwendbar ist. Für Ethylalkohol hingegen gibt dieses Verhalten zumindest Anlass für<br />
weitere Diskussionen, die jedoch den Rahmen dieser Arbeit übersteigen würden.<br />
ad<br />
79
5. Zus<strong>am</strong>menfassung<br />
Es wurde eine Messapparatur auf Basis des Impuls-Echo-Verfahrens unter Nutzung<br />
eines schrittmotorgesteuerten Verschiebetisches konstruiert. Sie gestattet die tempera-<br />
turabhängige Messung der Schallgeschwindigkeit und Schallabsorption in Flüssigkeiten<br />
ohne die Notwendigkeit einer Kalibrierung. Zwei Versuchsanordnungen, eine durch die<br />
Verwendung konventioneller Impuls-Echo-Technik, die zweite unter Einbeziehung des<br />
Netzwerkanalysators Agilent 8753ET, wurden umgesetzt und automatisiert. Der letztere<br />
Aufbau, der frequenzabhängige Messungen erlaubt, bedarf hinsichtlich der Messung der<br />
Schallgeschwindigkeit bei Anregung höherer Frequenzen weiterer Verbesserungen. Es<br />
konnte jedoch gezeigt werden, dass eine solche Anordnung prinzipiell realisierbar und<br />
automatisierbar ist und im Vergleich zur konventionellen Versuchsanordnung ähnlich<br />
genaue Ergebnisse liefert.<br />
Im zweiten Teil der Arbeit wurden molekularakustische Untersuchungen an den wässrigen<br />
Lösungen der Nichtelektrolyte Ethylalkohol, Polyethylenglykol 1000 sowie Polyethylenglykol<br />
1540 durchgeführt. Die Ergebnisse wurden den Theorien zur Bildung<br />
flüssiger Clathrathydrate gegenüber gestellt. Die Resultate für die wässrigen Lösungen<br />
von Ethylalkohol konnten in Übereinstimmung mit Ergebnissen anderer Autoren gebracht<br />
werden und lassen auf die Bildung einer gut bekannten Flüssigclathratstruktur<br />
schließen. Die Ergebnisse für die wässrigen Lösungen der beiden Polyethylenglykole<br />
haben die Bildung einer Struktur aufgezeigt, die sich nicht in die Gruppe der bekannten<br />
flüssigen Clathrate einreihen lässt. Es wird vermutet, dass die Moleküle Polyethylenglykols<br />
aufgrund des Fehlens der zu hydrophober Hydratation notwendigen Bestandteile<br />
keine Einschlussverbindungen mit Wasser bilden können, sondern vielmehr als<br />
Zerstörer der Wasserstruktur wirken. Für die beiden verwendeten Substanzen verstärkt<br />
sich diese Fähigkeit mit größer werdender Polymerkettenlänge.<br />
Die Ergebnisse bieten Raum für neue Diskussionen und ergänzende Messungen.<br />
80
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84
Selbständigkeitserklärung<br />
Ich erkläre, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig nur unter Verwendung der<br />
angegebenen Literatur und Hilfsmittel angefertigt habe.<br />
Merseburg, 8. Januar 2003
Danksagung<br />
An erster Stelle möchte ich meinen beiden Betreuern Herrn Prof. Dr. E. Rosenfeld und<br />
Herrn Prof. Dr. B. B. J. Linde für die interessante Themenstellung und die stets vorhandene<br />
Diskussionsbereitschaft und Unterstützung danken.<br />
Dem SOKRATES/ERASMUS-Progr<strong>am</strong>m danke ich für das erhaltene Stipendium, das<br />
es mir ermöglichte, einen wesentlichen Bestandteil dieser Arbeit an der Universität<br />
Gdańsk durchzuführen.<br />
Des Weiteren möchte ich den Mitarbeitern des Instituts für Experimentalphysik der<br />
Universität Gdańsk für ihre freundliche Aufnahme und Hilfsbereitschaft, durch die mir<br />
jederzeit eine motivierende Arbeitsatmosphäre zuteil wurde, meinen Dank aussprechen.<br />
Bei Herrn Prof. Dr. G. Hradetzky möchte ich mich für die zeitweilige Überlassung von<br />
Messtechnik und die stets anregenden Diskussionen bedanken.<br />
Mein Dank gilt weiterhin Herrn Dipl.-Phys. A. Kopp, der mir vor allem bei Problemen<br />
elektronischer Natur jederzeit wertvolle Hinweise gab, sowie Frau K. Meier, ohne deren<br />
feinmechanische Arbeiten ein Großteil dieser Arbeit nicht durchführbar gewesen wäre.<br />
Meiner Freundin Svetlana, die mich während dieser ges<strong>am</strong>ten Zeit unterstützte und mir<br />
insbesondere bei der Übersetzung von Fachtexten half, danke ich ebenso wie meinen<br />
Eltern, die mir durch ideelle und materielle Unterstützung dieses Studium ermöglichten.
7. Anhang<br />
7.1 Anmerkungen zur Herstellung der Elektroden<br />
D<strong>am</strong>it die aufzubringenden Schichten gut auf dem Substrat haften, muss zuvor eine<br />
ausreichende Reinigung erfolgen. Der Reinigungsprozess kann dabei in folgende<br />
Schritte unterteilt werden.<br />
• Beseitigung fest und lose haftender Fremdschichten und -körper<br />
• Bestmögliche Entfernung adsorbierter Schichten (z.B. vom Lösungsmittel)<br />
• Beseitigung lose haftender Fremdkörper<br />
Nach Einbringen des jeweiligen Substrats in die Hochvakuumanlage UNIVEX 300<br />
wurde ein Druck von maximal 9⋅10 -5 mbar abgewartet, ehe mit dem thermischen Ver-<br />
d<strong>am</strong>pfen von Chrom begonnen wurde. Während des Anschmelzens des Metalls wurde<br />
das Substrat „im Schatten“ der Sputteranlage gehalten und zum Bed<strong>am</strong>pfen schließlich<br />
mittels einer Drehdurchführung über das Schiffchen bewegt. Der Abstand zwischen<br />
Substrat und Verd<strong>am</strong>pfungsquelle (Wolfr<strong>am</strong>schiffchen) war im Hinblick auf das<br />
anschließende Sputtern unveränderlich und betrug ca. 170 mm. Es wurden<br />
Chromschichten mit einer Dicke von 40 bis 60 nm aufgebracht. Die Messung der<br />
Schichtdicke erfolgte mittels Schwingquarzmethode.<br />
Ohne Belüften der Anlage wurde nach dem Bed<strong>am</strong>pfen der Druck durch Schaf-<br />
fung einer Argonatmosphäre auf ca. 5⋅10 -3 mbar erhöht und das Substrat über dem<br />
Sputtertarget positioniert. Im Abstand von 57 mm wurde 8 bis 10 s mit einer Leistung<br />
von ca. 250 W Gold aufgesputtert, was einer Schichtdicke von etwa 50 bis 60 nm<br />
entspricht.<br />
Zur Entfernung misslungener Schichten wurde verdünnte Salzsäure verwendet. Die<br />
Goldschicht ließ sich dabei zumeist ohne größere Schwierigkeiten entfernen, wohingegen<br />
die Chromschicht, sofern sie bereits oxidiert war, sich nur noch durch Einwirkung<br />
87
einer wässrigen Lösung von Ammoniumcer(IV)-nitrat (NH4)2[Ce(NO3)6] beseitigen<br />
ließ.<br />
7.2 Charakterisierung der hergestellten Schallwandler<br />
Insges<strong>am</strong>t wurden fünf Schallwandler hergestellt, deren wichtigste Kenngrößen in der<br />
folgenden Tabelle zus<strong>am</strong>mengefasst sind. Die Werte entsprechen den Wandlern im un-<br />
bedämpften Zustand (in Luft). Es ist f die Frequenz, B die 3dB-Bandbreite und Q die<br />
Güte jeweils für die Serien- und Parallelresonanz.<br />
f S [MHz] B S [kHz] Q S f P [MHz] B P [kHz] Q P<br />
Wandler 1 3,0234 1,58 1915 3,0310 5,05 601<br />
Wandler 2 7,0069 1,12 6284 7,0251 1,91 3674<br />
Wandler 3 7,0286 6,46 1088 7,0480 1,74 4044<br />
Wandler 4 3,0068 1,06 2834 3,0117 2,72 1106<br />
Wandler 5 5,1560 1,50 3440 5,1669 2,42 2133<br />
Tabelle 5: Kenngrößen der Schallwandler<br />
Die elektrische Charakterisierung der Schallwandler diente in erster Linie zur Funk-<br />
tionsüberprüfung und Bestimmung der Resonanzfrequenzen, d<strong>am</strong>it entsprechende Ein-<br />
stellungen für die Messungen <strong>am</strong> Netzwerkanalysator vorgenommen werden konnten.<br />
Es hat sich gezeigt, dass sich der Wandler W5 aufgrund von sich überlagernden Reso-<br />
nanzen, die auf unterschiedliche Dicken des Quarzschnittes zurückgeführt wurden,<br />
kaum brauchbar zu Oberwellen anregen lässt.<br />
In Abb. 7.1 ist die Admittanzkurve des fertigen Schallkopfs W2 für den<br />
Frequenzbereich 6,97 bis 7,06 MHz dargestellt; Abb. 7.2 zeigt die dazugehörige<br />
Ortskurve. Die Marker 1 und 2 entsprechen der Serien- und Parallelresonanz.<br />
In Luft, also im quasi unbedämpften Zustand zeichnen sich die Quarzschwinger<br />
durch eine sehr kleine Bandbreite von wenigen Kilohertz aus. Im bedämpften Zustand,<br />
also z.B. bei Betrieb in einer Flüssigkeit wird der Quarz deutlich breitbandiger und lässt<br />
sich über einen Frequenzbereich von einigen Hundert Kilohertz anregen.<br />
88
Abb. 7.1 Leitwertkurve des Wandlers W2,<br />
Frequenzbereich 6,97 – 7,06 MHz<br />
Abb. 7.2 Ortskurve des Wandlers W2,<br />
Frequenzbereich 6,97 – 7,06 MHz<br />
89
7.3 Kurze Bedienungsanleitung zur Durchführung von Messungen<br />
Zur Befüllung der Küvette sollte der Schallkopf in die „Home-Position“ (oberer End-<br />
schalter <strong>am</strong> Schrittmotor) gefahren werden. Dies kann im Progr<strong>am</strong>m IEVA-O und<br />
IEVA-NA über die Menüpunkte „Home Sequence“, „Relative Positioning“ und „New<br />
Measurement“ erfolgen.<br />
Abb. 7.3 Benutzeroberfläche der Software IEVA-O<br />
Die Messflüssigkeit sollte bis zur Markierung im Glas eingefüllt werden (ca. 26 ml).<br />
Soll eine geringere Probenmenge verwendet werden, so kann der entsprechend kürzere<br />
Verfahrweg während der Abarbeitung des Messablaufes angepasst werden. Berücksich-<br />
tigt werden sollte, dass der Abstand zwischen Wandler und Reflektor 5 mm möglichst<br />
nicht unterschreiten sollte, da sich sonst Sendesignal und Echo bereits überlagern kön-<br />
nen und folglich vom Progr<strong>am</strong>m nicht mehr unterscheidbar sind. Zur Entfernung der<br />
Probensubstanz aus der Küvette kann eine Spritze verwendet werden. Bei einer an-<br />
schließenden Reinigung mit entsprechenden Lösungsmitteln sollte die Verwendung von<br />
Aceton vermieden werden, da dieses das Silikon, mit dem der Reflektor in die Küvette<br />
eingeklebt wurde, beschädigen würde.<br />
90
7.3.1 Verwendung des Pan<strong>am</strong>etrics Pulser/Receiver, IEVA-O<br />
Das Progr<strong>am</strong>m IEVA-O darf erst gestartet werden, wenn der Pulser/Receiver<br />
Pan<strong>am</strong>etrics 5800PR, der Gleichrichter/Filter Pan<strong>am</strong>etrics VDM1, das Digitaloszilloskop<br />
HP 54645A und die Schrittmotorensteuerung SMS betriebsbereit sind. Ein Anschlussplan<br />
kann dem Blockschaltbild in Abb. 3.6 entnommen werden. Das Digitaloszilloskop<br />
muss via IEEE-488-Bus und die SMS via RS-232-Interface mit dem PC verbunden<br />
sein. Sollte dies vor Progr<strong>am</strong>mstart nicht geschehen sein, bricht die Software<br />
während der Hardwaredetektion oder -initialisierung mit einem Time-Out-Fehler ab und<br />
muss erneut gestartet werden. Zur Vermeidung von Fehlern bei der automatischen Skalierung<br />
des Digitaloszilloskops durch das Progr<strong>am</strong>m sollte keinerlei Spannungsoffset<br />
<strong>am</strong> VDM1 eingestellt sein (Basislinie = 0V).<br />
Weiterhin muss im Progr<strong>am</strong>m über den Schalter „Step Mode“ gewählt werden, ob<br />
der Schrittmotor im Halb- oder Vollschrittmodus betrieben wird. Die Einstellung muss<br />
mit dem entsprechenden Schalter an der Schrittmotorensteuerung übereinstimmen. Für<br />
eine höhere Messgenauigkeit wird die Verwendung des Halbschrittmodus empfohlen.<br />
Für die Verwendung der hergestellten Wandler W1 bis W5 im Zus<strong>am</strong>menhang mit der<br />
in Kap. 3.4.1 beschriebenen Versuchsanordnung eignen sich z.B. folgende Einstellungen<br />
für den Pan<strong>am</strong>etrics 5800PR:<br />
MODE = I/E INPUT ATTEN = 0,0 dB<br />
IFF = 250 Hz OUTPUT ATTN = 0,0 dB<br />
ENERGIE = 25 µJ VERSTÄRKUNG = 20,0 dB<br />
DAMPING = 100 Ohm<br />
HP FILT = 1 MHz<br />
LP FILT = 10 MHz<br />
Bei Substanzen mit höheren Absorptionskoeffizienten (Größenordnung α ≥ 10 -1 Np/cm)<br />
müssen gegebenenfalls Verstärkung und Dämpfungswiderstand angepasst werden. Es<br />
ist darauf zu achten, dass die Verstärkung nicht so groß gewählt wird, dass der Verstärker<br />
des Pulser/Receiver bereits in der Begrenzung ist.<br />
91
Vor einer Messung sollte die ungefähre Resonanzfrequenz des verwendeten Schall-<br />
wandlers im Feld „Frequency [Hz]“ eingegeben werden, da diese zur Berechnung von<br />
α/f² bekannt sein muss. Die Frequenzen der Wandler W1 – W5 können der Tabelle 5 in<br />
Anhang 7.1 entnommen werden.<br />
Die eigentliche Messung von Schallgeschwindigkeit und -absorption kann mit<br />
dem Menüpunkt „New Measurement“ gestartet werden. Beim Abarbeiten dieses Unterprogr<strong>am</strong>ms<br />
wird dem Anwender Gelegenheit gegeben, die Probensubstanz einzufüllen<br />
und danach den Schallkopf auf eine Startposition zu fahren. Die Messung erfolgt zum<br />
Reflektor hin, Startposition bedeutet also normalerweise, dass sich der Quarz dicht unterhalb<br />
der Substanzoberfläche beim Start der Messung befinden sollte. Hohe Absorptionskoeffizienten<br />
der Probe können jedoch einen geringeren Abstand erforderlich machen.<br />
Als nächstes öffnet sich ein neues Fenster mit den Knöpfen „Autoscale“, „Reposition“<br />
und „Start Measurement“. Mit „Reposition“ wird der Wandler aus der Messsubstanz<br />
entfernt und langs<strong>am</strong> wieder eingetaucht, bis die ursprüngliche Startposition wieder<br />
erreicht ist. Dies dient zur Beseitigung von Luftbläschen, die sich unter Umständen<br />
unter dem Schallwandler ans<strong>am</strong>meln und die Messung erheblich beeinträchtigen können.<br />
Mitunter kann es notwendig sein, den Schallkopf beim Eintauchen in die Messsubstanz<br />
etwas schräg zu stellen. Darüber hinaus kann an diesem Progr<strong>am</strong>mpunkt die Planparallelität<br />
zwischen Wandler und Reflektor durch Ausrichtung des Reflektors hergestellt<br />
werden, sofern dies noch nicht geschehen ist. Mit „Autoscale“ wird das Digitaloszilloskop<br />
in Hinsicht auf das erste Echo neu skaliert, mit „Start Measurement“ wird das<br />
Unterprogr<strong>am</strong>m schließlich beendet und der Progr<strong>am</strong>mablauf fortgesetzt. Als nächstes<br />
sind die abzufahrende Messtrecke, die Anzahl der Messpunkte und eine eventuelle<br />
Totstrecke (Bereich, in dem nicht gemessen werden soll, um das Signal-Rausch-<br />
Verhältnis zu verbessern) einzugeben. Nach Eingabe dieser Par<strong>am</strong>eter verläuft die<br />
Messung automatisch. Nach Erreichen des letzten Messpunktes wird der Schallwandler<br />
zur Startposition zurückgefahren, und die Ergebnisse werden im Hauptprogr<strong>am</strong>m<br />
ausgegeben. Eine Wiederholung der Messung könnte mit dem Menüpunkt „Quick<br />
Measurement“ erfolgen.<br />
Dieses Unterprogr<strong>am</strong>m arbeitet analog zu dem zuvor beschriebenen, allerdings<br />
beginnt es erst bei der Eingabe der Messpar<strong>am</strong>eter (Messstrecke, Anzahl der Mess-<br />
92
punkte und Totstrecke). „Quick Measurement“ eignet sich insbesondere für schnelle<br />
Messungen. Es wird vorausgesetzt, dass die Probe eingefüllt ist, Planparallelität zwi-<br />
schen Wandler und Reflektor herrscht und der Schallkopf sich bereits an der Startposi-<br />
tion befindet. Der Schallwandler kann dazu auch unter Verwendung der Handtasten der<br />
SMS oder per Software (Menüpunkt „Relative Positioning“) zu jedem Zeitpunkt des<br />
Progr<strong>am</strong>ms – die eigentliche Messung ausgeschlossen – positioniert werden.<br />
Das Progr<strong>am</strong>m IEVA-O befindet sich auf der beigefügten CD.<br />
7.3.2 Verwendung des Netzwerkanalysators, IEVA-NA<br />
Die Handhabung des Progr<strong>am</strong>ms IEVA-NA weicht nicht wesentlich von der des Pro-<br />
gr<strong>am</strong>ms IEVA-O ab, so dass nur auf die Unterschiede hingewiesen werden soll. Ein<br />
Anschlussplan ist dem Blockschaltbild in Abb. 3.7 zu entnehmen.<br />
Wandler/<br />
Register<br />
Frequenz<br />
1 W1, 3 MHz<br />
2 W1, 9 MHz<br />
3 W1, 15 MHz<br />
4 W2, 7 MHz<br />
5 W2, 21 MHz<br />
6 W2, 35 MHz<br />
7 W3, 7 MHz<br />
8 W3, 21 MHz<br />
9 W3, 35 MHz<br />
10 W4, 3 MHz<br />
11 W4, 9 MHz<br />
12 W4, 15 MHz<br />
13 W5, 5 MHz<br />
14 W5, 15 MHz<br />
15 W5, 25 MHz<br />
16 User 1<br />
17 User 2<br />
Tabelle 6: Registerinhalte<br />
93<br />
Der Netzwerkanalysator Agilent 8753ET benötigt zur<br />
Transformation der Impulsantwort in den Zeitbereich die Start-<br />
und Stoppfrequenz des Frequenzbereichs, in dem der jeweilige<br />
Wandler resonanzfähig ist und betrieben werden soll. Diese<br />
und einige weitere Grundeinstellungen müssen sich in den in-<br />
ternen Speicherregistern 1 bis 17 des Netzwerkanalysators in<br />
Form von „Instrument-State“-Dateien befinden. Bei Ausfüh-<br />
rung der Unterprogr<strong>am</strong>me „New Measurement” oder „Quick<br />
Measurement“ öffnet sich zunächst ein Auswahlfenster, das<br />
Tabelle 6 gleicht. Für jeden fertig gestellten Wandler existieren<br />
die Einstellungen für die Grundfrequenz, die dritte und fünfte<br />
Oberschwingung sowie zwei frei belegbare Plätze (die Dateien befinden sich auf der<br />
CD). Nach der Auswahl einer Einstellung wird diese vom Netzwerkanalysator über-
nommen, und das Progr<strong>am</strong>m wird mit der Eingabemöglichkeit von Messstrecke, Anzahl<br />
der Messpunkte und Totstrecke – wie in Kap. 7.3.1 beschrieben – fortgesetzt.<br />
Als Frequenz für die Berechnung der frequenzunabhängigen Absorption wird der Mittelwert<br />
aus Start- und Stoppfrequenz ermittelt und muss anders als im Progr<strong>am</strong>m<br />
IEVA-O nicht eingegeben werden.<br />
Zur Verwendung anderer Schallwandler können die beiden Register 16 und 17<br />
verwendet werden, die bei der Wandlerauswahl über die Punkte „User 1“ und „User 2“<br />
angesprochen werden können. Zur Erstellung der wandlerspezifischen „Instrument-<br />
State“-Datei ist wie folgt vorzugehen (siehe auch [Agilent, 2000]):<br />
1) Laden eines beliebigen Registers (1-15)<br />
2) Anpassung der Start- und Stoppfrequenz im Frequenzbereich bei Betrieb des<br />
Wandlers über einem Reflektor in einer Flüssigkeit (vgl. Abb. 3.7)<br />
3) Kalibrierung (Calibrate Menu → Response → Thru) bei Betrieb des Wandlers<br />
über einem Schallabsorber in einer Flüssigkeit zur Glättung des Graphen<br />
4) Abspeichern des Status in Register 16 oder 17<br />
Sollen prinzipiell andere als die Register 1-17 verwendet werden, so muss dies im<br />
Quelltext entsprechend geändert werden.<br />
Das Progr<strong>am</strong>m IEVA-NA befindet sich auf der beiliegenden CD.<br />
94
7.4 3D-Diagr<strong>am</strong>me zu den wässrigen Lösungen von Ethylalkohol<br />
Abb. 7.4 Schallgeschwindigkeit in<br />
Abhängigkeit von Temperatur und<br />
Molenbruch für die wässrigen Lösungen<br />
von Ethylalkohol<br />
Abb. 7.5 Dichte in Abhängigkeit von<br />
Temperatur und Molenbruch für die<br />
wässrigen Lösungen von Ethylalkohol<br />
95<br />
Abb. 7.6 Adiabatische Kompressibilität in<br />
Abhängigkeit von Temperatur und<br />
Molenbruch für die wässrigen Lösungen von<br />
Ethylalkohol
7.5 3D-Diagr<strong>am</strong>me zu den wässrigen Lösungen von PEG 1000<br />
Abb. 7.7 Schallgeschwindigkeit in<br />
Abhängigkeit von Temperatur und<br />
Molenbruch für die wässrigen Lösungen<br />
von PEG 1000<br />
Abb. 7.8 Dichte in Abhängigkeit von<br />
Temperatur und Molenbruch für die<br />
wässrigen Lösungen von PEG 1000<br />
96<br />
Abb. 7.9 Adiabatische Kompressibilität in<br />
Abhängigkeit von Temperatur und<br />
Molenbruch für die wässrigen Lösungen von<br />
PEG 1000
7.6 Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1.1 Schema einer Clathratstruktur (Original entnommen aus [GEOMAR, 2002])<br />
Abb. 2.1 Hexagonale (links) und kubische (rechts) Eis-I-Struktur (entnommen aus [Franks,<br />
1972])<br />
Abb. 2.2 Adiabatische Kompressibilität als Funktion der Konzentration wässriger<br />
Lösungen von Dimethylform<strong>am</strong>id für verschiedene Temperaturen (entnommen<br />
aus [Endo, 1973a])<br />
Abb. 2.3 Struktur I: kleiner (a) und großer (b) Hohlraum (entnommen aus [Davidson,<br />
1973])<br />
Abb. 2.4 Struktur II: kleiner (c) und großer (d) Hohlraum (entnommen aus [Davidson,<br />
1973])<br />
Abb. 2.5 Elementarzelle der Struktur II aus 8 (d) und 16 (c) (entnommen aus [Jerie, 1989])<br />
Abb. 3.1 Klassisches Impuls-Echo-Verfahren (entnommen aus [Bergmann, 1954b])<br />
Abb. 3.2 Elektromechanischer Aufbau<br />
Abb. 3.3 Angeschliffene und beschichtete Quarzoberfläche<br />
Abb. 3.4 Schallkopf: Fotografie und CAD-Schnittbild<br />
Abb. 3.5 Invertierte fotografische Schlierenaufnahme des Schallfeldes des Wandlers<br />
W1 bei 3 MHz (links) und 9 MHz (rechts)<br />
Abb. 3.6 Blockschaltbild der Versuchsanordnung<br />
Abb. 3.7 Blockschaltbild der Versuchsanordnung<br />
Abb. 3.8 Impuls-Echo-Bild im Frequenzbereich (oben) und Zeitbereich (unten)<br />
Abb. 3.9 Fotographische Aufnahme des Messplatzes<br />
Abb. 3.10 Ausbreitungsgeschwindigkeit in deionisiertem Wasser als Funktion der<br />
Temperatur unter Verwendung des konventionellen I/E-Aufbaus (Kap. 3.2.2)<br />
Abb. 3.11 Ausbreitungsgeschwindigkeit in deionisiertem Wasser als Funktion der<br />
Temperatur unter Verwendung des Netzwerkanalysator-Aufbaus (Kap. 3.2.3)<br />
Abb. 3.12 Messung der Schallgeschwindigkeit als Funktion des Wandler-Reflektor-<br />
Abstandes in deionisiertem Wasser bei konstanter Temperatur und zwei<br />
verschiedenen Frequenzen<br />
Abb. 3.13 Peak des ersten Echos bei f = 35 MHz<br />
Abb. 3.14 Quarzkristall mit Vorlaufstrecke<br />
Abb. 3.15 Konzept für einen I/E-Aufbau mit Vorlaufstrecken<br />
Abb. 4.1 Reaktionsgleichung zur Synthese von Polyethylenglykol [Walter, 1991]<br />
Abb. 4.2 Schallgeschwindigkeit als Funktion der Temperatur für verschiedene<br />
Molenbrüche der wässrigen Lösungen Ethylalkohols<br />
97
Abb. 4.3 Schallgeschwindigkeit als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen<br />
Ethylalkohols<br />
Abb. 4.4 Dichte als Funktion des. Molenbruchs für wässrige Lösungen Ethylalkohols<br />
Abb. 4.5 Adiabatische Kompressibilität als Funktion des Molenbruchs für wässrige<br />
Lösungen Ethylalkohols<br />
Abb. 4.6 Temperaturkoeffizient der adiabatischen Kompressibilität als Funktion des<br />
Molenbruchs für wässrige Lösungen Ethylalkohols<br />
Abb. 4.7 Schallgeschwindigkeit als Funktion der Temperatur für verschiedene<br />
Molenbrüche der wässrigen Lösungen von PEG 1000<br />
Abb. 4.8 Schallgeschwindigkeit als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen von<br />
PEG 1000<br />
Abb. 4.9 Dichte als Funktion des Molenbruchs für die wässrigen Lösungen von PEG 1000<br />
Abb. 4.10 Adiabatische Kompressibilität als Fkt. des Molenbruchs für wässrige Lösungen<br />
von PEG 1000<br />
Abb. 4.11 Temperaturkoeffizient der adiabatischen Kompressibilität als Funktion des<br />
Molenbruchs für wässrige Lösungen von PEG 1000<br />
Abb. 4.12 Schallgeschwindigkeit als Funktion der Temperatur für verschiedene<br />
Molenbrüche der wässrigen Lösungen von PEG 1540<br />
Abb. 4.13 Schallgeschwindigkeit als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen von<br />
PEG 1540<br />
Abb. 4.14 Dichte als Funktion des Molenbruchs für wässrige Lösungen von PEG 1540<br />
Abb. 4.15 Adiabatische Kompressibilität als Funktion des Molenbruchs für wässrige<br />
Lösungen von PEG 1540<br />
Abb. 4.16 Temperaturkoeffizient der adiabatischen Kompressibilität als Funktion des<br />
Molenbruchs für wässrige Lösungen von PEG 1540<br />
Abb. 4.17 u. 4.18 Schnittpunkte der Isothermen für βad der wässrigen Lösungen von<br />
Ethylalkohol und Polyethylenglykol 1000<br />
Abb. 4.19 βad(T) für wässrige Lösungen von EtOH (µ = 0,055)<br />
Abb. 4.20 βad(T) für wässrige Lösungen von PEG 1000 (µ = 0,004)<br />
Abb. 4.21 Adiabatische Kompressibilität als Funktion der Temperatur für acht Molenbrüche<br />
der wässrigen Lösungen Ethylalkohols<br />
Abb. 7.1 Leitwertkurve des Wandlers W2, Frequenzbereich 6,97 – 7,06 MHz<br />
Abb. 7.2 Ortskurve des Wandlers W2, Frequenzbereich 6,97 – 7,06 MHz<br />
Abb. 7.3 Benutzeroberfläche der Software IEVA-O<br />
Abb. 7.4 Schallgeschwindigkeit in Abhängigkeit von Temperatur und Molenbruch für die<br />
wässrigen Lösungen von Ethylalkohol<br />
Abb. 7.5 Dichte in Abhängigkeit von Temperatur und Molenbruch für die wässrigen<br />
Lösungen von Ethylalkohol<br />
98
Abb. 7.6 Adiabatische Kompressibilität in Abhängigkeit von Temperatur und Molenbruch<br />
für die wässrigen Lösungen von Ethylalkohol<br />
Abb. 7.7 Schallgeschwindigkeit in Abhängigkeit von Temperatur und Molenbruch für die<br />
wässrigen Lösungen von PEG 1000<br />
Abb. 7.8 Dichte in Abhängigkeit von Temperatur und Molenbruch für die wässrigen<br />
Lösungen von PEG 1000<br />
Abb. 7.9 Adiabatische Kompressibilität in Abhängigkeit von Temperatur und Molenbruch<br />
für die wässrigen Lösungen von PEG 1000<br />
99
7.7 Inhaltsverzeichnis der beigefügten CD<br />
Auf der beigefügten CD sind folgende Verzeichnisse vorhanden:<br />
\CAD-Abb CAD-Abbildungen zum elektromechanischen Aufbau und den<br />
Schallwandlern<br />
\Diplom\Abbildungen sämtliche in dieser Arbeit verwendeten Abbildungen in Form<br />
von Bitmap-Dateien<br />
\Diplom\Tabellen sämtliche in dieser Arbeit verwendeten Tabellen im MS Excel-<br />
Format<br />
\Diplom\Text diese Arbeit in Form einer PDF-Datei<br />
\Fotos Fotos vom elektromechanischen Aufbau und den<br />
Versuchsanordnungen<br />
\IEVA\Runtime die Progr<strong>am</strong>me IEVA-O und IEVA-NA als HP VEE-Runtime-<br />
Versionen<br />
\IEVA\Source die Progr<strong>am</strong>me IEVA-O und IEVA-NA im HP VEE-Quellcode<br />
\NA-Wandler Kalibrier- und Wandlerdaten der Wandler W1 bis W5 für den<br />
Versuchsaufbau mit dem Netzwerkanalysator<br />
100