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VORLESUNGEN HOLOCAUST

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GERMAR RUDOLF, <strong>VORLESUNGEN</strong> ÜBER DEN <strong>HOLOCAUST</strong> 13<br />

“Die Verantwortung für die Shoa ist Teil der deutschen Identität.”<br />

Horst Köhler, 60. Jahrestag der Besetzung von Auschwitz 1<br />

“Diese Erinnerung [an die Shoa] gehört zu unserer nationalen Identität.”<br />

Gerhard Schröder, 60. Jahrestag der Besetzung von Auschwitz. 2<br />

“Auschwitz ist das Symbol des Bösen schlechthin.”<br />

Heinz Fischer, 60. Jahrestages der Besetzung von Auschwitz 3<br />

Einleitung<br />

Wen interessiert heute schon noch die Shoa, auch Holocaust genannt? Und<br />

wenn es solche Leute gibt, wie können diese ihr fortwährendes Interesse an diesem<br />

hässlichen Thema rechtfertigen? Oder meinen Sie, verehrter Leser, etwa,<br />

dass der Holocaust kein hässliches Thema sei? Ich jedenfalls höre immer wieder,<br />

es sei ja wohl pervers, ständig in den Leichenbergen vergangener Jahrhunderte<br />

zu wühlen – im übertragenen Sinne freilich. Man solle das Thema doch<br />

ruhen lassen, zumal es wahrlich wichtigere Probleme gebe, die uns hier und<br />

heute drückten. Ich kann jeden, der solche Ansichten pflegt, verstehen, bin ich<br />

doch wegen Wohnortwechsels meiner Eltern während meiner Schulzeit dreimal<br />

in den Genuss gekommen, den Holocaust im Geschichtsunterricht durchzunehmen.<br />

Spaß macht es bestimmt nicht, die von meiner Großelterngeneration produzierten<br />

Leichenberge immer wieder aufgetischt zu bekommen. Aber manchmal<br />

verschwindet ein Thema eben nicht dadurch von der Tagesordnung, dass<br />

man es einfach ignoriert. Insbesondere hinsichtlich des Holocaust ist eine Vogel-Strauß-Politik<br />

nicht nur erfolglos, sondern zudem sehr weltfremd.<br />

Man muss sich in der gesamten westlichen Welt nur einmal offenen Auges<br />

umsehen, um festzustellen, welchen Stellenwert der Holocaust in den westlichen<br />

Gesellschaften mittlerweile einnimmt (vgl. Novick 1999). An den Holo-<br />

caust erinnern oder mit dem Holocaust beschäftigen sich unzählige:<br />

– Museen<br />

– Denkmäler<br />

– Gedenktage<br />

– Erinnerungsreden<br />

– Bücher<br />

– Zeitschriften<br />

– Zeitungsmeldungen<br />

– Vorträge und Konferenzen<br />

– Universitätslehrstühle<br />

– Dokumentar- und Unterhaltungsfilme<br />

– Strafgesetze und Strafverfahren<br />

– Zensurbescheide…<br />

1<br />

Deutscher Bundespräsident, Rede im israelischen Parlament, ARD Tagesschau, 2.2.2005, 20:00<br />

Uhr.<br />

2<br />

Deutscher Bundeskanzler, Welt am Sonntag, 30.1.2005, S. 2.<br />

3<br />

Bundespräsident Österreichs, Presseaussendung, “Fischer zu Auschwitz: ‘Symbol des Bösen<br />

schlechthin’“, 26.1.2005; www.bundespraesident.at/index.php?id=20&tx_ttnews[tt_news]=1838

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