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Die <strong>BL755</strong> ist eine Streubombe für den Einsatz ab Flugzeugen. Sie dient primär zur Bekämpfung von<br />
gepanzerten Verbänden, ist aber auch gegen Mannschaften effektiv.<br />
Entwicklung<br />
Die <strong>BL755</strong> wurde in den 1960er Jahren bei Hunting Engineering, Ltd. in Ampthill für die Royal Air<br />
Force entwickelt. Im Jahr 1970 wurden die ersten Exemplare ausgeliefert. Die Ausführung <strong>BL755</strong><br />
HADES wurde 1988 bei den britischen Streitkräften eingeführt.<br />
Streubombe<br />
<strong>BL755</strong> No. 1 Mk. 1<br />
Die <strong>BL755</strong> verfügt über einen zylinderförmigen Rumpf. In der Rumpfmitte ist eine Welle, um welche<br />
Auswerfer platziert sind. Am Heck sind vier teleskopartig ausfahrbare Stabilisierungsflächen zur Flug-<br />
und Fallstabilisierung angebracht. Um die Welle im Rumpf sind sieben Sektionen für insgesamt 147<br />
Bomblets vom Typ No. 1 Mk. 1 angebracht. Jede Sektion nimmt sieben Bombenpakete mit je drei<br />
Bomblets auf. Der Rumpf besteht aus einer Aluminium-Beplankung, welche vor dem Ausstoss der<br />
Bomblets separiert. Die <strong>BL755</strong> verfügt über die 356 mm Standard-Bombenschlösser der britischen<br />
Streitkräfte.<br />
Vor dem Abwurf muss der Bombe eine von drei Verzögerungsstellungen eingegeben werden. Diese<br />
Einstellung definiert die Zeitspanne zwischen Bombenabwurf und dem Ausstoss der Bomblets.<br />
Unmittelbar nach dem Abwurf werden am Heck die vier Stabilisierungsflügel ausgefahren, um den Fall<br />
der Bombe zu stabilisieren. Durch ein Windrad an der Bombenspitze wird die Bombe geschärft. Nach<br />
der vordefinierten Zeitverzögerung wird die Behälterbeplankung abgesprengt und mittels Druckluft<br />
werden in kurzen Intervallen die Bomblets ausgestossen. Diese verteilen sich nach dem<br />
Giesskannenprinzip über eine Fläche von ca. 150 x 60 m. In diesem Gebiet erzeugen die 147<br />
Bomblets über 205‘000 Splitter.<br />
<strong>BL755</strong> No. 1 Mk. 2<br />
Die Ausführung Mk. 2 ist baugleich mit der Mk.1. Es wurde einzig eine vierte Verzögerungsstellung<br />
hinzugefügt. Diese vierte Verzögerungsstellung ermöglicht den Bombenabwurf im Tiefstflug. Die<br />
<strong>BL755</strong> No. 1 Mk. 2 kann in Flughöhen ab 35 m und mit einer minimalen Geschwindigkeit von 500<br />
km/h eingesetzt werden.<br />
<strong>BL755</strong> No. 1 Mk. 3<br />
Bei der Ausführung Mk. 3 handelt es sich um eine modifizierte Mk. 1 Bombe mit abgeändertem,<br />
zweifach 250 mm Bombenschloss. Dieses ermöglicht den Einsatz ab nicht NATO-Kampfflugzeugen.<br />
<strong>BL755</strong> No. 1 Mk. 4<br />
Bei der Ausführung Mk. 4 handelt es sich um eine modifizierte Mk. 2 Bombe mit abgeändertem,<br />
zweifach 250 mm Bombenschloss. Dieses ermöglicht den Einsatz ab nicht NATO-Kampfflugzeugen.<br />
R<strong>BL755</strong><br />
Bei der R<strong>BL755</strong> handelt es sich um Mk. 3 und Mk. 4 Bomben, welche mit einem Radar- Höhenmesser<br />
nachgerüstet wurden. Der Höhenmesser ermittelt nach dem Abwurf der Bombe den optimalen<br />
Zeitpunkt für den Ausstoss der Bomblets. Das vorherige Einstellen der Zeitverzögerung entfällt somit.<br />
R<strong>BL755</strong> kann so auch aus Flughöhen über 3‘040 m abgeworfen werden.<br />
<strong>BL755</strong> No. 2<br />
Diese Ausführung ist die zweite Serienversion der <strong>BL755</strong> und wurde 1986 eingeführt. <strong>BL755</strong> No. 2<br />
verfügt, solange sie am Waffenpylon hängt, ein Datenverbindungskabel zum Flugzeug. Über dieses<br />
erhält die Bombe vor dem Abwurf die optimale Zeitverzögerung für den Bomblet- Ausstoss von einer