Christsein und Gemeinde heute - Perspektiven - Christsein und ...
Christsein und Gemeinde heute - Perspektiven - Christsein und ...
Christsein und Gemeinde heute - Perspektiven - Christsein und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Freikirchlicher B<strong>und</strong><br />
der <strong>Gemeinde</strong> Gottes<br />
<strong>Perspektiven</strong><br />
<strong>Christsein</strong> <strong>und</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>heute</strong><br />
Auftakt Geschichte unsres Blattes<br />
Vorreiter Posaune im Osten <strong>und</strong> Indien<br />
Vorgestellt Neue Struktur des FBGG<br />
89. Jahrgang 08701<br />
August & September 2012<br />
perspektiven.fbgg.de<br />
neunzig
Inhalt<br />
Zahlen <strong>und</strong> Gesichter 3<br />
Wie es begann 4<br />
Willi Krenz<br />
Was will das neue Blatt? 6<br />
Andreas Bürgin<br />
Mehr als nur ein Blatt 8<br />
Richard <strong>und</strong> Metta Baumgärtner<br />
Mehr als nur ein Blatt 9<br />
Eckhard Bewernick <strong>und</strong> Petra Piater<br />
Was mir die <strong>Perspektiven</strong> bedeutet 10<br />
Themenreihe Glaubenswahrheiten 11<br />
Jürgen Müller<br />
Aktuelles<br />
aus der B<strong>und</strong>esleitung 12<br />
Familiennachrichten 13<br />
Global Gathering 13<br />
100 Jahre 14<br />
<strong>Gemeinde</strong> Gottes Lüdenscheid<br />
Biebesheimer Frauen in Marburg 14<br />
Taufen 15<br />
<strong>Gemeinde</strong>freizeit Duisburg 15<br />
FBGG Reorganisation 2012 16<br />
Arbeitskreise des FBGG 18<br />
Timotheusnetz 19<br />
Aktuelles von der CBF 20<br />
Gebetskalender 21/22<br />
Alltagsperspektiven 23<br />
2<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09<br />
Editorial<br />
neunzig<br />
Zeitschriften gibt es schon seit mehr als 300 Jahren. Informationen, Standpunkte <strong>und</strong> Diskussionen<br />
sowie Unterhaltung waren <strong>und</strong> sind ihre Schwerpunkte. Auch unsere Zeitschrift hat<br />
vor 90 Jahren begonnen, Menschen zu informieren <strong>und</strong> Meinungen zu prägen. Sie hat Verbindung<br />
hergestellt <strong>und</strong> Identität gestiftet. Einige Beispiele aus ihrer Geschichte haben wir<br />
zusammengetragen. Gerne sammeln wir schon jetzt für unsere Ausgabe zum 100-jährigen<br />
weitere Geschichten <strong>und</strong> Erlebnisse – schickt sie uns!<br />
Willi Krenz, langjähriger Redakteur der »Evangeliums-Posaune«, hat ihre Anfänge <strong>und</strong> Entwicklung<br />
recherchiert <strong>und</strong> für uns aufgeschrieben. Dabei hat er sie in die Entstehung <strong>und</strong> Geschichte<br />
unseres <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong>es hineingestellt.<br />
Und dann tut auch diese Ausgabe das, was keine andere Zeitschrift so gut kann wie unsere<br />
<strong>Perspektiven</strong>: Euch, unsere Leser, versorgen mit Informationen <strong>und</strong> Impressionen, Nachrichten<br />
<strong>und</strong> Neuigkeiten aus unserem <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong>.<br />
Wir wünschen viel Freude, Aha-Erlebnisse <strong>und</strong> interessante Entdeckungen bei der Lektüre dieser<br />
Ausgabe. Bitte beachtet auch die beiliegende Einladung zu unserer B<strong>und</strong>eskonferenz.<br />
PS: Organtransplantation<br />
In der letzten Ausgabe unserer <strong>Perspektiven</strong> ging es um ethische Entscheidungen. Als Beispiel<br />
hatte ich das neue Transplantationsgesetz genannt <strong>und</strong> dafür plädiert, sich mit dem<br />
Thema zu befassen <strong>und</strong> eine Entscheidung zu treffen. Voraussetzung hierfür ist allerdings,<br />
dass man die entscheidenden Argumente für beide Seiten kennt. Nach Erscheinen der Ausgabe<br />
hörte ich einen kritischen Vortrag zum Thema von einem Elternpaar das vor vielen Jahren<br />
seinen Sohn zur Organentnahme freigegeben hatte. Anschließend stieß ich im Internet auf<br />
weitere Seiten, die kritische Informationen liefern. Selbst eine Beilage zur Wochenzeitung des<br />
B<strong>und</strong>estages »Das Parlament« setzt sich kritisch mit »Organspende <strong>und</strong> Selbstbestimmung«<br />
auseinander. Da mir bis dahin überwiegend Argumente zur Förderung von Organentnahmen<br />
bekannt geworden sind, möchte ich auf diese andere Seite der Medaille hinweisen. Zwei Internet-Links:<br />
organspende-aufklaerung.de oder initiative-kao.de<br />
Andreas Bürgin, Redaktionsleitung<br />
Impressum: <strong>Perspektiven</strong> – <strong>Christsein</strong> <strong>und</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>heute</strong> ist die Zeitschrift des Freikirchlichen B<strong>und</strong>es der <strong>Gemeinde</strong><br />
Gottes. Wir bekennen uns zur Autorität der Bibel als dem Wort Gottes. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage will <strong>Perspektiven</strong> – <strong>Christsein</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>heute</strong> die Botschaft von der Errettung durch Jesus Christus verkündigen, biblische Lehre verbreiten <strong>und</strong><br />
Hilfen für christliches Leben geben. Ein besonderes Anliegen ist das Eintreten für ein neutestamentliches <strong>Gemeinde</strong>verständnis.<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Herausgeberkomitee: Eckhard Bewernick, Rainer Klinner, Klaus Kröger<br />
Ständige Mitarbeiter: Birte Richter, Sarina Hennig Redaktion: Andreas Bürgin, Petra Piater.<br />
Redaktionsschluss: 45 Tage vor dem Erscheinungsdatum.<br />
Der Nachdruck der Originalartikel bedarf der Genehmigung durch die Redaktion.<br />
Verlag: Bethesda Verlag, Postfach 11 26, 29647 Wietzendorf, Tel.: 05196/961-459 (Fax:-460),<br />
E-Mail: <strong>Perspektiven</strong>@fbgg.de, www.fbgg.de/perspektiven<br />
Gestaltung: Mark Winkelhöfer, Ronald Richter<br />
Bezug: <strong>Perspektiven</strong> kann über die <strong>Gemeinde</strong>n oder direkt beim Verlag bestellt werden. Sie wird auf Spendenbasis<br />
verschickt. Die Materialkosten für ein Exemplar sind mit 11 Euro plus 3,50 € Porto (Ausland 18 EURO) jährlich gedeckt.<br />
Konto 17 17 86, Hamburger Volksbank (BLZ 201 900 03)<br />
Druck: flyeralarm GmbH Greußenheim (gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier)<br />
Bildnachweis: © gegomedia.de, Seite 24 gestaltet von Mark Winkelhöfer
Zahlen <strong>und</strong> Gesichter<br />
Die Mitarbeiter <strong>und</strong> Helfer der Redaktion <strong>Perspektiven</strong> auf einen Blick<br />
Seit den Anfängen unserer Zeitschrift haben immer wieder auch ehrenamtliche Mitarbeiter dafür gesorgt, dass sie erscheinen<br />
konnte. Was es vor 90 Jahren bedeutete, alle zwei Wochen eine neue Ausgabe herauszubringen, können wir<br />
kaum nachvollziehen. Was es <strong>heute</strong> heißt, ist uns umso mehr bewusst: Jährlich erscheinen 6 Ausgaben mit insgesamt<br />
144 Seiten. Darin finden sich 50 bis 60 thematische Artikel, die entwickelt, angefragt, geschrieben, bearbeitet, korrigiert,<br />
eingepasst <strong>und</strong> layoutet werden müssen. Hinzu kommen gut 40 Berichte <strong>und</strong> Informationen aus <strong>Gemeinde</strong>n,<br />
dem B<strong>und</strong> oder dem Ausland sowie 365 Gebetsanliegen. Illustriert werden die Texte mit mehr als 200 Bildern, die fotografiert,<br />
ausgewählt, bearbeitet <strong>und</strong> eingepasst werden. Beim Versand werden beinah 9.000 Etiketten geklebt <strong>und</strong> fast<br />
eine Tonne Papier bewegt.<br />
Und dies sind die Gesichter hinter dieser Arbeit:<br />
Das Redaktionsteam von links nach rechts: Rainer Klinner, Eckhard Bewernick, Klaus Kröger,<br />
Mark Winkelhöfer, Petra Piater, Andreas Bürgin.<br />
Es fehlt der derzeit pausierende Marc Pietrzik.<br />
Ronald von der schönen Insel Usedom hat viele Jahre die Zeitschrift layoutet<br />
<strong>und</strong> auch mit Bildern versorgt. Heute hilft er immer noch bei der technischen<br />
Bearbeitung des Gebetskalenders.<br />
Elisabeth <strong>und</strong> Franz bilden seit Jahren die Versandabteilung des Verlages. Etiketten<br />
aufkleben, Pakete packen, Spendenbriefe <strong>und</strong> Konferenzflyer beilegen, Briefmarken<br />
befeuchten, die Postcontainer zur Abgabestelle schaffen – <strong>und</strong> das nicht selten unter<br />
Termindruck.<br />
Ingrid kümmert sich in der Geschäftsstelle um die Buchhaltung <strong>und</strong><br />
verwaltet die zahlreichen Adressen.<br />
Thema<br />
Neu dabei sind: Birte Richter <strong>und</strong> Sarina Hennig. Sarina sammelt seit zwei Ausgaben<br />
Gebetsanliegen <strong>und</strong> Familiennachrichten <strong>und</strong> bringt sie in eine druckbare<br />
Form. Bis Ende 2011 war André Machel für sechs Jahre mit dieser intensiven Aufgabe<br />
betraut, dem wir hiermit herzlich für seinen Einsatz danken!<br />
Vera <strong>und</strong> Gabriele lesen alle Artikel Korrektur. Sie kennen sich aus mit neuer<br />
<strong>und</strong> alter Rechtschreibung, finden auch inhaltliche Unstimmigkeiten <strong>und</strong><br />
schicken uns die Texte nach intensiver Durchsicht bunt verziert wieder zurück.<br />
Mirjana <strong>und</strong> Sven sind unsere Fotografen. Sie denken <strong>und</strong> leben in Bildern <strong>und</strong> entwickeln für<br />
jede Ausgabe Ideen für das Titelbild <strong>und</strong> die Illustration der Themenartikel. Anschließend beschenken<br />
sie uns mit speziell für uns erstellten Fotos. Außerdem kommen viele der hervorragenden<br />
Bilder von unseren Konferenzen <strong>und</strong> Veranstaltungen aus ihren Kameras, von denen<br />
man viele unter www.gegomedia.de wiederfindet.<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09 3
Thema<br />
Wie es begann<br />
Anfänge der Bewegung der <strong>Gemeinde</strong> Gottes<br />
Willi Krenz<br />
Um das Jahr 1880 trafen in den USA vom Geist Gottes stark motivierte<br />
<strong>und</strong> von Gottes Liebe erfüllte Persönlichkeiten zusammen. Alle waren<br />
über die damals vorherrschende Distanzierung der Kirchen <strong>und</strong><br />
Konfessionen voneinander zutiefst unglücklich <strong>und</strong> besorgt. Als tiefgläubige<br />
Bibellehrer <strong>und</strong> Verkündiger des Evangeliums tauschten sie<br />
ihre Überzeugungen aus. Im Gebet suchten sie Antworten von Gott.<br />
Sie teilten die gemeinsame biblische Überzeugung, dass Jesus seine<br />
<strong>Gemeinde</strong> in dem Sinn bauen will, dass er der Hirte <strong>und</strong> die <strong>Gemeinde</strong><br />
der Gläubigen seine Herde sei, die seinem Wesen <strong>und</strong> seiner Stimme<br />
folgen soll (Johannes 10). Jesu Gebet um Einheit bewegte sie sehr<br />
(Johannes 17).<br />
Leitende Kapazität der Pioniere der Anfangszeit war D. S. Warner<br />
(1842-1895). Er plädierte sehr stark für das urchristliche <strong>Gemeinde</strong>verständnis.<br />
Sein Argument: Die Apostel predigten Buße, Bekehrung,<br />
Wiedergeburt <strong>und</strong> Menschen haben in Scharen Jesus Christus als Erlöser<br />
von Schuld <strong>und</strong> Sünde im Glauben erfahren. »Der Herr tat hinzu<br />
zur <strong>Gemeinde</strong> täglich, die gerettet wurden« (Apostelgeschichte 2,47).<br />
Kinder Gottes – <strong>Gemeinde</strong> Gottes<br />
Beide Bezeichnungen werden im NT häufig verwendet. Die Pioniere<br />
der Bewegung betonten: Nicht Menschen, sondern der Herr fügte die<br />
gläubig Gewordenen in die Urgemeinde ein. Sie wurden nicht Mitglieder<br />
im Sinne eines Vereins, sondern wie organische Glieder in den<br />
geistlichen Leib Christi eingefügt. So bezeichnete auch der Apostel<br />
Paulus die Gläubigen der <strong>Gemeinde</strong>n: »So sind wir viele ein Leib in<br />
Christus« (Römer 12,4-5).<br />
Von daher waren die Pioniere von dem brennenden Anliegen beseelt:<br />
Zurück zur Bibel! Ihre Verkündigung konzentrierten sie auf das Heil<br />
der Seele <strong>und</strong> immer wieder auch auf Gottes Herrlichkeit im Wirken<br />
der <strong>Gemeinde</strong>. Das vom Geist Gottes entfachte Feuer der Liebe Gottes<br />
in den Herzen der <strong>Gemeinde</strong>n sorgte meistens für große Freude <strong>und</strong><br />
Begeisterung in den Gottesdiensten, zu Hause <strong>und</strong> auf Konferenzen.<br />
Die freudige <strong>und</strong> begeisterte <strong>Gemeinde</strong>entwicklung hielt viele Jahrzehnte<br />
an, sowohl in den USA als auch in Europa <strong>und</strong> eben auch in<br />
Deutschland. Leitender Bibellehrer <strong>und</strong> Theologe August Borbe (1886-<br />
1941) schrieb in seiner verfassten Festschrift »30 Jahre <strong>Gemeinde</strong> Gottes<br />
Essen 1907-1937« über einen der Pionierprediger: »Bruder Vielguth<br />
war so voll Feuer des Heiligen Geistes, dass die Schwerkraft der Erde<br />
nicht imstande war, ihn auf den Füßen zu halten. Die Herrlichkeit des<br />
Herrn erfüllte den Raum«. Borbe schreibt, dass die Verkündigung in<br />
apostolischer Art geschah.<br />
4<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09<br />
Missionsheim<br />
D. S. Warner<br />
Christliches Einheitsstreben überkonfessionell<br />
Viele ernste Christen in Kirchen <strong>und</strong> <strong>Gemeinde</strong>n haben die Not der<br />
getrennten Christenheit wiederholt schmerzlich empf<strong>und</strong>en. Leitende<br />
Persönlichkeiten planten <strong>und</strong> arbeiteten an unterschiedlichen Einheitskonzepten:<br />
Evangelische Allianz (seit 1846 in London), Ökumenischer<br />
Rat der Kirchen (seit 1948 in Amsterdam), Arbeitskreis Christlicher Kirchen<br />
(seit 1948 in Kassel) <strong>und</strong> andere.<br />
Es ist erfreulich, begrüßenswert <strong>und</strong> wirklich besser, Gemeinsames zu<br />
sehen <strong>und</strong> zu fördern <strong>und</strong> das schmerzlich Trennende zu ertragen, als<br />
einander pauschal abzulehnen. Dabei ist sicher den meisten klar, Einheit<br />
der Konfessionen wird es wohl nie geben, aber Einheit aller wiedergeborener<br />
Christen gibt es immer in Jesus Christus. Das Einssein in<br />
Christus müssen nicht Menschen planen <strong>und</strong> organisieren, das muss<br />
mit geistlichen Augen gesehen, akzeptiert <strong>und</strong> praktiziert werden.<br />
Bibel <strong>und</strong> christliche Literatur<br />
Die Pioniere der <strong>Gemeinde</strong> Gottes haben die ganze Bibel als Wort Gottes<br />
gelehrt <strong>und</strong> begeistert gepredigt. Pastor D. S. Warner (USA) sah<br />
sofort die dringliche Notwendigkeit der Herausgabe einer Zeitschrift,<br />
in der vor allem die biblischen Gr<strong>und</strong>wahrheiten gelehrt <strong>und</strong> bezeugt<br />
würden. Leser sollten darin motiviert werden, das eigene Glaubensleben<br />
in treuer Nachfolge Jesu zu führen <strong>und</strong> überall Menschen im<br />
Alltag evangelistisch zu erreichen. Die geplante <strong>Gemeinde</strong>zeitschrift<br />
wurde von D. S. Warner 1885 gestartet.<br />
Sie erschien wöchentlich <strong>und</strong> erhielt den Titel »Gospel Trumpet« (Evangeliums<br />
Posaune). Da es in den USA viele eingewanderte Deutsche<br />
gab, die zur <strong>Gemeinde</strong> kamen, sahen die Verantwortlichen die Notwendigkeit,<br />
die Evangeliums Posaune auch in deutscher Sprache<br />
zu drucken. Damit war die Möglichkeit gegeben, die EP auch nach<br />
Deutschland zu schicken <strong>und</strong> sie missionarisch einzusetzen.<br />
Die EP gelangte dann auch in mehrere Länder Europas zu Deutschen<br />
in Russland, Polen, Ukraine-Wolhynien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn,<br />
Lettland <strong>und</strong> der Schweiz. Die EP hat die vielen jungen <strong>Gemeinde</strong>n im<br />
In- <strong>und</strong> Ausland miteinander wirklich verb<strong>und</strong>en, die Herzen geistlich<br />
gefördert, geprägt <strong>und</strong> vereint. Somit leistete die EP bis hin nach Südamerika<br />
vorzügliche Dienste zur Ausbreitung der <strong>Gemeinde</strong>bewegung<br />
in vielen Teilen der Welt. Die Zeitschrift »Gospel Trumpet« gelangte<br />
parallel weltweit zu Englisch sprechenden Lesern.<br />
Evangeliums Posaune in Deutschland<br />
Da sich in Deutschland die <strong>Gemeinde</strong> Gottes enorm entwickelt hatte<br />
<strong>und</strong> in Essen bereits ein Missionsheim eingerichtet war, sahen die ver-
antwortlichen Persönlichkeiten der <strong>Gemeinde</strong> Gottes die Notwendigkeit,<br />
die EP in unserem Land zu drucken <strong>und</strong> zu veröffentlichen. Die<br />
erste Ausgabe wurde im Februar 1922 gedruckt. Pastor Richard D.<br />
Meyer (1873-1924) aus den USA war ihr Redakteur. Als Meyer 1924<br />
in die USA zurückkehrte, wurde Pastor Walter Waurich (1897-1955)<br />
als Nachfolger für die Redaktion eingesetzt. Die politische Situation<br />
erforderte es, dass das Missionsheim mit dem Verlag von Essen nach<br />
Kassel verlegt werden musste (1923), als die Franzosen das Ruhrgebiet<br />
besetzt hatten.<br />
Der Zweite Weltkrieg hatte fast die gesamte <strong>Gemeinde</strong>arbeit in<br />
Deutschland <strong>und</strong> Europa zerstört. Auch die redaktionelle Arbeit wurde<br />
dadurch unterbrochen. Als Pastor Gerhard Klab<strong>und</strong>e (1909-1967)<br />
aus dem Kriegsgeschehen <strong>und</strong> der jugoslawischen Gefangenschaft<br />
nach Essen zurückkehrte, suchte er in der von Bomben zertrümmerten<br />
Stadt die überlebenden <strong>Gemeinde</strong>glieder auf, um mit ihnen Gottesdienste<br />
neu zu beginnen. Die <strong>Gemeinde</strong> erwarb ein Trümmergr<strong>und</strong>stück<br />
an der Kruppstraße. <strong>Gemeinde</strong>glieder reinigten alte Ziegelsteine<br />
vom Mörtel. In Eigenleistung bauten sie das neue <strong>Gemeinde</strong>haus auf.<br />
Ostern 1949 konnte die Einweihung gefeiert werden. Die <strong>Gemeinde</strong><br />
erlebte große Segnungen. Durch vielfältige Aktivitäten wurden viele<br />
Menschen zu Christus geführt.<br />
Im Untergeschoss des erstellten Gebäudes wurde mit finanzieller Hilfe<br />
des Werkes der <strong>Gemeinde</strong> Gottes von Anderson, Ind., USA, 1952 eine<br />
eigene Druckerei <strong>und</strong> der Verlag Wickenburg eröffnet. Dr. Charles E.<br />
Brown von Anderson hielt die Einweihungsrede dazu. Ein erstes Plakat<br />
mit den Worten »Habt Glauben an Gott!« spuckte die erste Druckmaschine<br />
aus, als Dr. Brown den Knopf zum Start drückte. Gerhard Klab<strong>und</strong>e<br />
hatte als Pastor der <strong>Gemeinde</strong> nebenbei den Meister-Abschluss<br />
als Drucker erworben. Er wurde nach Pastor Walter Waurich der Redakteur<br />
für die neue Herausgabe der zweimal monatlich erscheinenden<br />
Evangeliums Posaune <strong>und</strong> anderer Verteilhefte. Mehrere Pastoren<br />
wirkten in der Redaktion durch Beiträge konstruktiv mit. Die <strong>Gemeinde</strong><br />
Essen <strong>und</strong> die Druckerei erhielten von der Stadt Essen ein neues<br />
Gr<strong>und</strong>stück in der Adelkampstraße, auf dem sie neue Gebäude erstellen<br />
konnten, da die Kruppstraße als Schnellstraße erweitert werden<br />
musste. Das neue Druckerei- <strong>und</strong> Verlagsgebäude wurde 1953 eingeweiht<br />
<strong>und</strong> bezogen.<br />
1974 ging Gerhard Klab<strong>und</strong>e in den Ruhestand. Es fand sich keine geeignete<br />
Person, um die Druckerei mit dem Verlag weiterzuführen. So<br />
Thema<br />
Ausgaben der Gospel Trumpet auf dem Weg zum Versand Erstausgabe der deutschen<br />
Evangeliums<br />
Posaune<br />
neunzig<br />
kam es zum Beschluss, die Druckerei zu verkaufen. Pastor Ernst Kersten<br />
(1905-1977) war als Rentner von den USA nach Fritzlar zurückgekehrt.<br />
Er fühlte sich noch rüstig genug, um 1974 die redaktionelle Arbeit für<br />
die EP zu übernehmen. Er ordnete an, dass der Verlag nach Fritzlar ins<br />
Bibelschulhaus gebracht wurde. Zwei Jahre darauf erkrankte Ernst Kersten<br />
<strong>und</strong> übertrug 1976 die Redaktion samt Verlag Pastor Willi Krenz.<br />
Es war eine schwerwiegende, zusätzliche Arbeit, neben dem Pastorendienst<br />
zweier <strong>Gemeinde</strong>n, Fritzlar <strong>und</strong> Gudensberg, die monatlich<br />
24-seitige EP herauszugeben.<br />
Nach 10 Jahren folgte Willi Krenz dem Ruf der <strong>Gemeinde</strong> Gottes Flörsheim,<br />
um die vakante Pastorenstelle dort 1987 zu übernehmen. Ein<br />
bereits mitarbeitendes Redaktionsteam gab in den folgenden Jahren<br />
die EP heraus. Die Hauptarbeit lag in dieser Zeit auf den Schultern<br />
von Harald Niemzik.<br />
Ab 1991 übernahm ein neues Redaktionsteam die Arbeit an der Zeitschrift.<br />
Unter der Leitung von Klaus Kröger erstellte Siegfried Froese<br />
das Layout am eigenen Computer, während Andreas Bürgin für die<br />
Texte verantwortlich war. Dieser übernahm ab 1998 die Redaktionsleitung<br />
<strong>und</strong> wird hierin seit 2009 intensiv von Petra Piater unterstützt,<br />
die bereits seit 1992 zum Redaktionsteam gehörte.<br />
Von der Evangeliums Posaune zu den <strong>Perspektiven</strong><br />
Vor einigen Jahren wünschte die jüngere Pastorengeneration, der EP<br />
einen neuen Titel zu geben. In einer Pastorenversammlung in Bad<br />
Blankenburg am 19.04.1993 stimmte die Mehrheit der 42 Anwesenden<br />
für den Titel »<strong>Perspektiven</strong>«. Als Untertitel wurden »<strong>Christsein</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>heute</strong>« vorgeschlagen <strong>und</strong> bestätigt.<br />
Ich wünsche dem heutigen Herausgeberkomitee <strong>und</strong> den leitenden<br />
Redakteuren weiter Weisheit in der Verantwortung, mit unserer Zeitschrift<br />
nebst Informationen immer auch biblische Heilswahrheiten zu<br />
veröffentlichen.<br />
ÜBRIGENS: Das Deutsche Verlagswerk der <strong>Gemeinde</strong> Gottes in York,<br />
Nebraska, USA, veröffentlicht die Evangeliums Posaune weiter in deutscher<br />
Sprache, im 118. Jahrgang.<br />
Willi Krenz, langjähriger Redakteur der EP<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09 5
Thema<br />
Was will das neue Blatt?<br />
Ziel <strong>und</strong> Auftrag unserer <strong>Gemeinde</strong>zeitschrift<br />
Andreas Bürgin<br />
Was will das neue Blatt? – Unter diesem Titel stellte sich die Evangeliums-Posaune<br />
mit ihrer ersten Ausgabe im Februar 1922 ihren Lesern<br />
vor. Nachdem zunächst eine für Deutsch-Amerikaner erstellte Evangeliums-Posaune<br />
aus den USA importiert worden war, war es nun an<br />
der Zeit, für die stark wachsende <strong>Gemeinde</strong>bewegung in Deutschland<br />
eine eigene Zeitschrift herauszugeben. Wie groß der geistliche<br />
Hunger in diesen Jahren war, zeigt sich daran, dass unsere Druckerei<br />
Traktate in Auflagen von jeweils 10.000 Exemplaren druckte. Liederbücher<br />
<strong>und</strong> andere Bücher wurden in 5.000er Auflage erstellt. Aus Polen<br />
wird berichtet, dass ein Mann zwei Pferde hergab, um eine Bibel<br />
zu bekommen, <strong>und</strong> das in einer Zeit, in der Papiergeld nichts wert war.<br />
Die neue Evangeliums-Posaune startete mit einer Auflage von 4.000<br />
Stück <strong>und</strong> wurde in Deutschland, Polen <strong>und</strong> der Schweiz gelesen. Einige<br />
Exemplare gingen auch in die USA. Sie erschien alle zwei Wochen<br />
mit 16 eng bedruckten Seiten.<br />
Das »neue Blatt« wollte den Leser persönlich <strong>und</strong> seelsorgerlich ansprechen.<br />
Hierzu gab es neben geistlichen Artikeln auch Biografien,<br />
Erzählungen <strong>und</strong> Zeugnisse sowie die Rubrik »Für Haus <strong>und</strong> Herd«<br />
<strong>und</strong> sogar Ges<strong>und</strong>heitstipps. Ein besonderes Anliegen war, keine Trennung<br />
oder Spaltung herbeizuführen »oder andere in ihrer Arbeit für<br />
den Herrn zu hindern«. Vielmehr sollte die Evangeliums-Posaune dazu<br />
dienen, »die wahre Einheit aller Kinder Gottes zu Stande zu bringen.«<br />
Dabei sollte ihre Wirksamkeit »nicht einem kleinen religiösen Kreise<br />
dienen, sondern das Wohl der Reichsgottessache in allen Richtungen<br />
<strong>und</strong> allen Ländern fördern.«<br />
Die Verantwortlichen waren in einer wirtschaftlich sehr schwierigen<br />
Situation mit großem Engagement bei der Sache. Es ist bew<strong>und</strong>ernswert,<br />
wie sie die Bedürfnisse der Zeit erkannt <strong>und</strong> die Möglichkeiten<br />
der Zeit genutzt haben. Bemerkenswert ist auch, dass sich bereits in<br />
der zweiten Ausgabe ein Spendenaufruf für notleidende Glaubensgeschwister<br />
in Russland findet. Auch in der Korrespondenz dieser Jahre<br />
taucht immer wieder das Thema der Hilfszahlungen auf. Die Evangeliums-Posaune<br />
wurde zu einem wichtigen Kommunikationsmittel <strong>und</strong><br />
Verbindungsglied der <strong>Gemeinde</strong>n.<br />
Während des Krieges war die Zeitschrift verboten. Jedoch erschien sie<br />
ab Februar 1947 bereits wieder als achtseitiger R<strong>und</strong>brief. Nach dem<br />
Krieg half sie dabei, Versammlungsplätze bekannt zu machen <strong>und</strong><br />
sich wieder zu finden.<br />
Was will das 90 Jahre alte Blatt <strong>heute</strong>?<br />
Vieles hat sich geändert, anderes ist gleich geblieben, Gewichte haben<br />
sich verschoben. Mehr als zuvor wollen wir <strong>heute</strong> die Verbindung<br />
zwischen den <strong>Gemeinde</strong>n stärken. Ein deutliches Signal in diese Richtung<br />
haben wir vor 10 Jahren gesetzt, als wir uns vom Abo-System<br />
verabschiedet haben. Seither heißt es »<strong>Perspektiven</strong> für alle« <strong>und</strong> wir<br />
senden unsere Zeitschrift in alle <strong>Gemeinde</strong>haushalte. Dieses Wagnis<br />
wurde von unseren Lesern honoriert <strong>und</strong> wir konnten die Druck- <strong>und</strong><br />
Versandkosten immer aus den Spendeneingängen decken. Für die Personalkosten<br />
sind wir allerdings weiterhin auf Zuschüsse des B<strong>und</strong>es<br />
angewiesen.<br />
Wir sind dankbar, unsere Zeitschrift als eines der Bindeglieder unseres<br />
<strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong>es zu haben. Der Referent eines Seminars für Redakteure<br />
von <strong>Gemeinde</strong>zeitschriften sagte: »Ihr seid das Lagerfeuer eures<br />
6<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09<br />
B<strong>und</strong>es«. Wir fanden dieses Bild hilfreich <strong>und</strong> sind seither noch stärker<br />
bemüht, über Verbindendes zu berichten <strong>und</strong> Personen aus unseren<br />
<strong>Gemeinde</strong>n zu Wort kommen zu lassen.<br />
Was die thematischen Inhalte angeht, sind wir <strong>heute</strong> in einer völlig<br />
anderen Situation als unsere Kollegen vor 90 Jahren. Der Bücher <strong>und</strong><br />
Zeitschriftenmarkt ist so stark gewachsen, dass er schon unübersichtlich<br />
geworden ist. Fast jeder findet für seine Situation <strong>und</strong> Lebensfragen<br />
eine spezielle Zeitschrift. Zu jedem Thema gibt es ausgezeichnete<br />
Bücher <strong>und</strong> das Internet macht uns eine unvorstellbar große Menge<br />
an Informationen zugänglich. So picken wir uns die Themen heraus,<br />
die uns für unsere <strong>Gemeinde</strong>n zurzeit wichtig zu sein scheinen. Neben<br />
der Vertiefung bekannter Glaubensinhalte wollen wir auch zur Weiterentwicklung<br />
anregen. Hierzu bringen wir Artikel, die dazu herausfordern<br />
sollen, altvertraute Wahrheiten zu überdenken <strong>und</strong> auch einmal<br />
aus einer anderen Perspektive zu betrachten.<br />
Eine der größten strukturellen Herausforderungen, vor denen der gesamte<br />
Zeitungs- <strong>und</strong> Zeitschriftenmarkt <strong>heute</strong> steht, ist das Internet.<br />
Aktuelle Nachrichten <strong>und</strong> thematische Informationen sind sofort von<br />
überall her abrufbar – <strong>und</strong> das weitgehend kostenlos. Tausende von<br />
Redakteuren sind arbeitslos geworden, viele Tageszeitungen wurden<br />
eingestampft oder ausgedünnt. Wie sollen wir uns verhalten?<br />
Wie die Redakteure <strong>und</strong> Leiter der Anfangsjahre, wollen auch wir die
Chancen der Zeit nutzen. Es soll unsere Zeitschrift weiterhin in gedruckter<br />
Form geben. Parallel dazu wollen wir unsere Präsenz im Internet<br />
ausbauen <strong>und</strong> planen, dort zusätzliche Inhalte abrufbar zu<br />
machen. Die Herausforderung: Wir übersetze ich das Medienerlebnis<br />
<strong>Perspektiven</strong> für die »Zielgruppe Internet«? Es ist von entscheidender<br />
Bedeutung, dass es keinen Generationenabriss gibt. Deshalb<br />
sind wir seit gut einem Jahr mit unserer <strong>Perspektiven</strong> bei facebook,<br />
einer der <strong>heute</strong> meistgenutzten Kommunikationsplattformen. Täglich<br />
erscheinen hier auch die Anliegen aus unserem Gebetskalender. Damit<br />
haben wir ein zusätzliches verbindendes Werkzeug für unseren <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong><br />
aktiviert.<br />
Gerade <strong>heute</strong> las ich in einer Mail von Sarina Hennig, einer unserer<br />
Leiterinnen für die überörtliche Jugendarbeit: »In der Timotheus-Netz-<br />
Facebook-Gruppe laufen fleißig Diskussionen <strong>und</strong> Ideenfindungen zur<br />
B<strong>und</strong>esjugendtagung 2013, <strong>und</strong> ich merke, wie sehr die Jugendlichen<br />
sich freuen, ihre guten Ideen einbringen zu können.«<br />
Eine <strong>Gemeinde</strong>zeitschrift in gedruckter Form zu haben, ist kein Selbstzweck.<br />
Was ein <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong> aber immer braucht, ist ein verbindendes<br />
Medium für Nachrichten aus den <strong>Gemeinde</strong>n, persönliche<br />
Statements <strong>und</strong> Erfahrungsberichte, Informationen von den B<strong>und</strong>eseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> natürlich Austausch über Glaubensinhalte. Und dafür<br />
steht unsere <strong>Perspektiven</strong>.<br />
neunzig<br />
Thema<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09 7
Thema<br />
Mehr als nur ein Blatt<br />
Was die »Evangeliums Posaune« im Osten bewirkte <strong>und</strong> wie sie Glauben weckte<br />
Metta <strong>und</strong> Richard Baumgärtner<br />
Bulgarien<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> Gottes in Bulgarien wurde um das Jahr 1920 gegründet.<br />
Ab dem Jahr 1924 hat man angefangen die Evangeliums Posaune<br />
in bulgarischer Sprache zu drucken. Sie wurde bis zum Jahr 1936<br />
herausgegeben <strong>und</strong> hat entscheidend zum Wachstum der <strong>Gemeinde</strong><br />
beigetragen. Einige Artikel wurden von den Bulgaren selbst geschrieben,<br />
doch das Meiste wurde aus den deutschen EPs übernommen.<br />
Übersetzt hat sie Nikola Bojadshijev, der auf der Bibelschule in Kassel<br />
gelernt hatte.<br />
Bis <strong>heute</strong> bekommt die <strong>Gemeinde</strong> in Plovdiv die <strong>Perspektiven</strong> (»PE«).<br />
Die Geschwister dort schätzen dieses Zeichen der Verb<strong>und</strong>enheit.<br />
Transkaukasien<br />
In Transkaukasien gab es vor dem ersten Weltkrieg einige Städte <strong>und</strong><br />
Dörfer, deren Einwohner deutsche Auswanderer waren. Es bildeten<br />
sich Autonomieregionen, in denen alles deutschsprachig war.<br />
Das Missionarsehepaar Wilhelm <strong>und</strong> Anna Ebel aus den USA (<strong>Gemeinde</strong><br />
Gottes) war im Jahr 1914 in Transkaukasien unterwegs. In<br />
Tiflis (Georgien) konnten sie nur 16 Tage verbringen, weil der 1. Weltkrieg<br />
ausbrach <strong>und</strong> sie als Ausländer das Land verlassen mussten. In<br />
diesen 16 Tagen haben sich sieben Personen bekehrt <strong>und</strong> taufen lassen.<br />
Diese Personen waren ohne jegliche christliche Literatur auf sich<br />
selbst gestellt. Sie beteten zu Gott um Hilfe.<br />
Geschwister Ebel konnten nur bis Bukarest reisen <strong>und</strong> waren gezwungen<br />
dort zu bleiben, weil die Grenzen geschlossen wurden.<br />
Ein Mann namens Heinrich Hoss, gebürtig aus Transkaukasien, kam<br />
in die deutsche Gefangenschaft. Er musste Zwangsarbeit in einer Försterei<br />
leisten. Er hielt nicht viel vom Glauben. Im Gefangenenlager<br />
wurden immer wieder christliche Traktate <strong>und</strong> verschiedene Schriften<br />
ausgeteilt, die er immer verärgert wegwarf. Eines Tages lag auf seinem<br />
Bett eine Evangeliums Posaune. Wie gewohnt landete auch sie in<br />
der Ecke. Eine innere Stimme sagte ihm aber diesmal: »Nimm die Zeitschrift<br />
<strong>und</strong> lies sie!« Der Inhalt der Posaune weckte großes Interesse in<br />
ihm, mehr über Gott zu erfahren.<br />
Am nächsten Tag bat er den Jungen, der sie gebracht hatte, noch mehr<br />
solcher Schriften zu besorgen. Der Junge gehörte der <strong>Gemeinde</strong> Gottes<br />
an <strong>und</strong> freute sich über die Aufgabe. In den nächsten Jahren las<br />
Heinrich Hoss sehr viel <strong>und</strong> bestellte immer wieder neue Bücher über<br />
die Bewegung der <strong>Gemeinde</strong> Gottes. Er bekehrte sich von Herzen zum<br />
Herrn <strong>und</strong> wollte nur noch für Gott arbeiten.<br />
8<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09<br />
Als der Krieg zu Ende war, durfte er zurück nach Transkaukasien. Vor<br />
seiner Heimreise wollte er noch getauft werden. Die Brüder aus Essen<br />
empfahlen ihm, dies auf dem Rückweg in Bukarest von dem Missionarsehepaar<br />
Ebel tun zu lassen. Dort angekommen, erfuhr er, dass in<br />
seiner Heimat bereits eine kleine <strong>Gemeinde</strong> gegründet worden war.<br />
Als Heinrich Hoss die <strong>Gemeinde</strong> in Tiflis kennenlernte, war die Freude<br />
beiderseits sehr groß, besonders weil er viele Evangeliums Posaunen<br />
<strong>und</strong> andere christliche Bücher aus Deutschland mitgebracht hatte. So<br />
wurden die Gebete der <strong>Gemeinde</strong> nach geistlicher Nahrung erhört.<br />
Gemeinsam begannen sie eine Missionsarbeit in allen deutschen Dörfern,<br />
die sich in der Nähe von Tiflis befanden.<br />
Viele Menschen bekehrten sich zu Gott <strong>und</strong> erlebten große W<strong>und</strong>er.<br />
Bis Anfang der 30er Jahre bekamen sie Evangeliums Posaunen aus<br />
Deutschland zugeschickt. Diese Schriften wurden bis 1989 von Geschwistern<br />
per Hand abgeschrieben <strong>und</strong> weitergegeben. Die Geschwister<br />
fühlten sich lange Zeit mit den <strong>Gemeinde</strong>n in Deutschland durch<br />
die Evangeliums Posaunen verb<strong>und</strong>en. Während des kommunistischen<br />
Regimes war jeglicher Kontakt zu anderen Ländern unmöglich. Die alten<br />
Evangeliums Posaunen waren identitätsstiftend für die inzwischen<br />
in der ganzen Sowjetunion zerstreuten <strong>Gemeinde</strong>n <strong>und</strong> förderten den<br />
Zusammenhalt durch die gemeinsamen Glaubensüberzeugungen, die<br />
in den alten Zeitschriften festgehalten wurden. Die Aussiedler, die<br />
in der Sowjetunion zur <strong>Gemeinde</strong> Gottes gehörten, hatten ihre geistlichen<br />
Wurzeln <strong>und</strong> ihre Prägung durch die Evangeliums Posaune<br />
(»EP«) bekommen.<br />
Anmerkung der Redaktion: Einen ganzen Stapel solcher Hefte, die Metta,<br />
geb. Hoss, selbst von Hand abgeschrieben hat, liegt immer noch in<br />
ihrem Wohnzimmerschrank.<br />
Richard <strong>und</strong> Metta Baumgärtner<br />
neunzig
Mehr als nur ein Blatt<br />
Wie die Zeitschrift »Evangeliums Posaune« <strong>Gemeinde</strong>gründungen in Indien auslöste<br />
Eckhard Bewernick <strong>und</strong> Petra Piater<br />
Die Evangeliums Posaune hat nicht nur persönliches Glaubenswachstum<br />
gestärkt. Sie war ein wichtiges Instrument zur Verbreitung der<br />
Glaubensinhalte <strong>und</strong> Lehrüberzeugungen der beginnenden Bewegung.<br />
Bald versandte man dieses Magazin aus den USA <strong>und</strong> später<br />
auch aus Deutschland in verschiedene Länder der Welt.<br />
Schon sehr früh in der Geschichte der <strong>Gemeinde</strong> Gottes bekam ein junger<br />
Christ in Indien (Calcutta, West Bengalen) das Exemplar der amerikanischen<br />
Evangeliumsposaune in die Hände: A. D. Khan, der als<br />
früherer Muslim am 3. Dezember 1893 zu Christus gef<strong>und</strong>en hatte.<br />
Dieser begabte Mann war in die indische Metropole gekommen, um<br />
ein Studium zu beginnen. Hier begann aber noch etwas ganz anderes<br />
für ihn <strong>und</strong> für Indien! Zunächst fühlte er sich als Christ sehr einsam<br />
<strong>und</strong> entdeckte, dass auch das Christentum in dieser großen Stadt in<br />
verschiedenste Denominationen <strong>und</strong> Konfessionen aufgesplittert war.<br />
Er begann sich zu fragen, warum es alle diese Differenzen gibt <strong>und</strong><br />
die <strong>Gemeinde</strong> als der eine Leib Christi dennoch so getrennt erscheint.<br />
Er fragte sich, was Jesus als Herr aller Gläubigen zu den unterschiedlichen<br />
Kirchen <strong>und</strong> Gruppierungen sagen würde.<br />
Khan begann daraufhin, intensiv das Neue Testament zu studieren,<br />
<strong>und</strong> kam dabei unter anderem zu den folgenden Einsichten:<br />
- Gott hat <strong>und</strong> will nur eine <strong>Gemeinde</strong>.<br />
- Diese <strong>Gemeinde</strong> ist auch nach seinem Namen genannt.<br />
- Christus ist das Haupt des Leibes <strong>und</strong> somit Herr der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
- Einheit ist ein neutestamentliches Wesensmerkmal der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
- Liebe muss in der <strong>Gemeinde</strong> eine Kraft sein, die alle miteinander<br />
verbindet.<br />
- Alle Glieder der <strong>Gemeinde</strong> sind zur Heiligkeit,<br />
also einem Lebensstil, der Gott ehrt <strong>und</strong> gefällt, berufen.<br />
Bald fand er in M. Moses einen anderen Christen, der ganz ähnliche<br />
Einsichten gewonnen hatte. Später kam auch noch R. N. Mondal<br />
hinzu. Dieses Team wirkte gemeinsam stark im Geiste des reformatorischen<br />
Anliegens der jungen Bewegung der <strong>Gemeinde</strong> Gottes. So<br />
begannen sie, ganz furchtlos ihren Glauben zu bekennen <strong>und</strong> die erkannten<br />
Schriftwahrheiten zu verbreiten. Dies war der Beginn der <strong>Gemeinde</strong><br />
Gottes in Indien im Jahr 1889.<br />
Die Missionsarbeit der <strong>Gemeinde</strong> Gottes wurde nicht durch Missionare<br />
aus dem Westen gestartet, sondern direkt von Einheimischen mit<br />
einer großen Hingabe zum Herrn <strong>und</strong> tiefen Überzeugungen aus seinem<br />
Wort. Das war, für damalige Verhältnisse zumindest, neu <strong>und</strong> ungewöhnlich.<br />
A.D. Khan blieb Leiter <strong>und</strong> Planer dieser Arbeit. Später kam das Team<br />
in Kontakt mit anderen christlichen Gruppen <strong>und</strong> Bewegungen, die<br />
ebenfalls auf der Basis der gr<strong>und</strong>legenden Wahrheiten zum gleichen<br />
<strong>Gemeinde</strong>verständnis gef<strong>und</strong>en hatten. Das Trio wurde dadurch sehr<br />
ermutigt <strong>und</strong> bestätigt, den begonnenen Weg konsequent weiterzugehen.<br />
Man nutzte alle damaligen Möglichkeiten der Evangeliumsverbreitung<br />
durch Verkündigung, Belehrung <strong>und</strong> Literatur. Bald gab es auch<br />
größere Zusammenkünfte <strong>und</strong> Konferenzen, von denen ein großer Ein-<br />
A. D. Kahn<br />
Eckhard Bewernick <strong>und</strong> Petra Piater<br />
Thema<br />
fluss in das Land ausging. Überall in den verschiedenen Regionen <strong>und</strong><br />
Staaten Indiens bildeten sich <strong>Gemeinde</strong>n. Schwerpunkte waren in Bogra,<br />
Orissa, Kerala, Meghalaya so wie Maharastra. In dieser Anfangsphase<br />
kam man auch schon bis nach Sikkim, das damals noch ein<br />
eigenständiges Land war.<br />
Durch M. Moses aus dem Dreierteam kam das Evangelium schließlich<br />
auch ins Himalajagebiet zu den buddhistischen Tibetern.<br />
Im November 1922 starb A.D. Khan. Er hinterließ ein großes Erbe mit<br />
einem w<strong>und</strong>erbaren Lebenszeugnis für die Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong><br />
Gottes in diesem Teil der Welt. Erst ab 1941 kamen verschiedene Missionare<br />
der <strong>Gemeinde</strong> Gottes aus den Staaten <strong>und</strong> arbeiteten mit unterschiedlichem<br />
Erfolg.<br />
Bis <strong>heute</strong> arbeitet <strong>und</strong> wächst das Werk in Indien weiter. Am Anfang<br />
der mittlerweile zahlreichen Früchte, die Gott in der indischen <strong>Gemeinde</strong>arbeit<br />
geschenkt hat, stand wie immer Gott selbst, der Menschen<br />
durch sein Wort berief. Aber ein wichtiges Werkzeug war dabei eine<br />
Zeitschrift. Nur ein Blatt – aber in Gottes Hand mit seiner Reichweite<br />
<strong>und</strong> Wirkung eben doch viel mehr als nur das!<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09 9
Thema<br />
Was mir die »<strong>Perspektiven</strong>« bedeutet …<br />
Die <strong>Perspektiven</strong> ist für mich eine Verbindung zu den <strong>Gemeinde</strong>n in<br />
Deutschland, aber auch zu der Missionsarbeit in den verschiedenen<br />
Ländern. Ich freue mich, dass von jung <strong>und</strong> alt berichtet wird. Der Gebetskalender<br />
verbindet viele Geschwister durch Fürbitte für die einzelnen<br />
<strong>Gemeinde</strong>n, aber auch ganz besonders mit der Bibelschule.<br />
Die ganze Aufmachung hat sich zum Positiven verändert. Das Blatt<br />
ist farbenfroher <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>licher geworden.<br />
Gott segne alle Mitarbeiter, die daran arbeiten <strong>und</strong> gestalten.<br />
Anneliese Sommer, Dinslaken<br />
Was mir die »Evangeliums Posaune« bedeutet ...<br />
Ich bin zwar in der <strong>Gemeinde</strong> Gottes aufgewachsen, trotzdem hatte<br />
ich lange Zeit keinen wirklichen Bezug zu unserem <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> unserer Geschichte. Als ich zur Bibelschule kam, hatte ich kaum<br />
einen Einblick in »die <strong>Gemeinde</strong> Gottes«: ich hatte ein paar Vorurteile,<br />
an denen Gott in den letzten Jahren gearbeitet hat. Ich hatte<br />
Hoffnungen <strong>und</strong> Wünsche für unseren B<strong>und</strong>, aber wenn ich ehrlich<br />
bin, wusste ich kaum, woher wir als <strong>Gemeinde</strong>n kamen. In meinem<br />
letzten Bibelschuljahr wurden wir im Unterricht dazu aufgefordert,<br />
die alten Evangeliums Posaunen zu lesen. Die Aufgabe weckte zunächst<br />
keine große Begeisterung in mir. Wir holten also die großen,<br />
etwas verstaubten, alten Bücher vom Regal <strong>und</strong> begannen darin zu<br />
blättern. Ich hatte mir eine englische Ausgabe (»Gospel Trumpet«)<br />
rausgesucht <strong>und</strong> ganz schnell war ich begeistert <strong>und</strong> tief bewegt von<br />
dem, was ich da las. Die einzelnen Berichte schafften es mich zu fesseln<br />
<strong>und</strong> ein Interesse für unsere <strong>Gemeinde</strong>geschichte zu wecken.<br />
Vermutlich bin ich nicht die einzige in meinem Alter, die den Namen<br />
»Evangeliums Posaune« nicht sonderlich ansprechend findet, aber<br />
wenn man das einmal vergisst <strong>und</strong> sich auf die Geschichten von früher<br />
einlässt, dann erlebt man das Evangelium.<br />
Die einzelnen Texte <strong>und</strong> Zeugnisse sprachen von einer leidenschaftlichen<br />
Liebe zu Jesus, der Menschenleben damals verändert hat, so<br />
wie er es <strong>heute</strong> tut! Ich las von Heilungen, Bekehrungen <strong>und</strong> einer<br />
großen Freude über Gottes mächtiges Wirken. Nach dieser St<strong>und</strong>e<br />
saß ich einfach nur staunend <strong>und</strong> berührt da. Als ich mich entschloss<br />
diesen Artikel zu schreiben, habe ich noch einmal die Evangeliums<br />
Posaune aufgeschlagen, 2 Jahre später, <strong>und</strong> wieder tauchte ich ein<br />
in unsere Geschichte. Ich las <strong>und</strong> lernte von den »alten« Stimmen, ich<br />
10 <strong>Perspektiven</strong> 08/09<br />
staunte über unseren großen Gott <strong>und</strong> ich war dankbar: Dankbar,<br />
dass wir Geschichte haben <strong>und</strong> darin sehen, wie Gott seine <strong>Gemeinde</strong><br />
führt. Dankbar, dass unser Gott derselbe bleibt <strong>und</strong> seine Größe<br />
<strong>und</strong> Liebe in allen Generationen erfahrbar ist. Dankbar, dass er mit<br />
seiner <strong>Gemeinde</strong> an sein Ziel kommen wird.<br />
Sarina Hennig, Hannover<br />
neunzig
Die vielen Bäume <strong>und</strong> der große Wald …<br />
gr<strong>und</strong>legende Glaubenswahrheiten unter der Lupe <strong>und</strong> im Ansatz erklärt<br />
Teil 9: Kann ich auch ohne… <strong>Gemeinde</strong> Christ sein?<br />
Jürgen Müller<br />
Wer sich als Christ bezeichnet, aber keiner <strong>Gemeinde</strong> angehört, hat<br />
oft einen sehr persönlichen Beweggr<strong>und</strong> dazu: Es gibt »ewige Nörgler«,<br />
denen man es nie recht machen kann. Es gibt auch viele Menschen,<br />
die von Christen tief enttäuscht <strong>und</strong> verletzt worden sind. Sie<br />
trafen Gottes Bodenpersonal <strong>und</strong> kommen zu dem Ergebnis: »Wenn<br />
das christlicher Glaube ist – dann will ich mit der Kirche nichts zu tun<br />
haben. Dann glaube ich lieber für mich allein. Die Kirche hat in meinen<br />
Augen versagt.«<br />
Es ist leider wahr: Christen verletzen <strong>und</strong> enttäuschen. Immer wieder.<br />
Weil sie Jesus verteidigen wollen, vielleicht. Weil sie lieblos, überheblich<br />
oder perfektionistisch sind. Ich möchte dich an dieser Stelle deshalb<br />
<strong>heute</strong> stellvertretend um Verzeihung bitten für alle die Christen,<br />
die dich verletzt haben!<br />
Interessant ist, einmal die Gegenfrage zu stellen: Kann man auch mit<br />
<strong>Gemeinde</strong> kein Christ sein? Ja, das kann man. Es gibt Menschen, die<br />
sich in der Gemeinschaft von Christen jahrelang aufhalten, sich dort<br />
wohlfühlen oder sogar engagieren (biblische Beispiele: Simon der Zauberer,<br />
Judas usw.). Der evangelische Pfarrer Klaus Douglass sagt: »Wie<br />
viel von dem Versagen der Kirche <strong>und</strong> der Christenheit geht auf das<br />
Konto von Menschen, die sich Christen nannten, die sich selbst für<br />
Christen hielten, die vielleicht sogar im Namen der Kirche auftraten<br />
<strong>und</strong> in der Kirche mitarbeiteten, die aber gar keine Christen waren. Die<br />
nicht einmal wussten, was eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus<br />
überhaupt bedeuten soll, die aber als Christen auftraten <strong>und</strong> von<br />
allen für Christen gehalten wurden <strong>und</strong> mit für den schlechten Ruf des<br />
Christentums gesorgt haben.«<br />
Das Neue Testament kennt kein »Einzelgänger-Christentum«. Im Vaterunser<br />
kommt das Wort »ich« nicht vor. Es geht um den Gedanken der<br />
Gemeinschaft, des gemeinsam gelebten Glaubens, Betens <strong>und</strong> Vor-<br />
Gott-Hintretens. Gottes Absicht war es nie, sich ein Volk von Christen<br />
zu berufen, das getrennt <strong>und</strong> isoliert voneinander lebt. Es ist von<br />
lebendigen Steinen die Rede (1.Petrus 2,1-10), die nicht unnütz herumliegen,<br />
sondern sich schleifen <strong>und</strong> aufbauen lassen zu einem geistlichen<br />
Tempel. Das Wort <strong>Gemeinde</strong>, das im Neuen Testament über<br />
Themenreihe<br />
h<strong>und</strong>ert Mal vorkommt, ist kein einziges Mal auf ein Gebäude bezogen,<br />
sondern immer auf Menschen (Epheser 2,19-22).<br />
Fast sämtliche Bücher des Neuen Testaments sind direkt an <strong>Gemeinde</strong>n<br />
adressiert oder stehen mit dem Gemeinschaftsleben der Gläubigen<br />
in engem Zusammenhang. Die Offenbarung wurde gleich an<br />
sieben <strong>Gemeinde</strong>n mit ihren Ortsnamen gerichtet (Offb. 1,4). Die aktive<br />
Beteiligung in einer örtlichen <strong>Gemeinde</strong> ist für den, der Christus<br />
nachfolgen will, keine Frage (Apostelgeschichte 2,42-47).<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> ist das »Trainingslager« <strong>und</strong> die Vorbereitung auf die<br />
himmlische Vollendung. Die Gläubigen werden ermahnt, die Versammlungen<br />
nicht zu verlassen (Hebräer 10,24). Weil Christus uns geliebt<br />
<strong>und</strong> sich für uns hingegeben hat, sind auch wir verpflichtet, einander<br />
zu lieben (1. Johannes 4,7-21). Wenn das gelingt in der <strong>Gemeinde</strong>, ist<br />
das ein Vorgeschmack auf die ewige Gemeinschaft im Himmel.<br />
Fazit<br />
Man kann zwar ohne <strong>Gemeinde</strong> eine Zeitlang irgendwie als Christ<br />
»überleben«, aber auf Dauer bleibt der Glaube nicht ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> man<br />
verzichtet auf die vollen Segnungen, die der Heilige Geist nur in der<br />
Einbettung in eine christliche <strong>Gemeinde</strong> schenkt. Ein Gläubiger ohne<br />
<strong>Gemeinde</strong> ist wie ein Mensch, der im Ausland ohne Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Zuhause<br />
lebt! Persönliche Enttäuschungen <strong>und</strong> schlechte Erfahrungen<br />
mit der Kirche <strong>und</strong> mit Christen gibt‘s genug. Jesus will dem helfen,<br />
der durch Christen verletzt worden ist. Deshalb: Schlage ein neues<br />
Blatt auf! Riskiere eine neue Begegnung mit Jesus <strong>und</strong> dann auch<br />
mit der christlichen <strong>Gemeinde</strong> vor Ort. Bleibe aber bitte nicht bei den<br />
Christen stehen, sondern blicke weiter <strong>und</strong> gehe zu Christus. Denn um<br />
ihn geht es. In ihm ist Heil <strong>und</strong> Heilung, in ihm ist das Leben zu finden,<br />
das sich wirklich lohnt.<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09 11
aus der B<strong>und</strong>esleitung<br />
Seit meiner Wahl zum Vorsitzenden des Ältestenrates sind plötzlich<br />
viele neue Aufgaben, Reisen <strong>und</strong> viele Begegnungen in <strong>Gemeinde</strong>n<br />
auf mich zugekommen. Auf den langen Zugfahrten wurden mir zwei<br />
Stichpunkte zu den neuen Aufgaben wichtig:<br />
Gemeinsam<br />
Gott erschuf die Welt allein. Doch bei seiner großen »missio dei«,<br />
der Ausbreitung des Heilsangebotes an alle Menschen, blieb er<br />
nicht allein. Besonders im Alten Testament wird deutlich, dass Gott<br />
Menschen mit einem freien Willen möchte. Gott möchte trotz aller<br />
menschlichen Fehlentscheidungen<br />
- mit diesen Menschen seine Schöpfung bewahren,<br />
- seine Eigenschaften in der Lebensweise seines Volkes sehen<br />
- <strong>und</strong> von allen Menschen den Dank für seine Schöpfung empfangen.<br />
Dieses Gotteslob werden Menschen durch Wort <strong>und</strong> Leben in kleineren<br />
<strong>und</strong> größeren Gruppen gemeinsam formulieren. Dazu wollen wir<br />
viele Menschen, egal auf welcher Stelle sie sich in ihrer Pilgerreise<br />
gerade befinden, einladen. Menschen zusammenzubringen <strong>und</strong> ihre<br />
Vorurteile untereinander <strong>und</strong> gegenüber Gott abzubauen, wird die<br />
Aufgabe von Leitung sein.<br />
»Ja, ich sage es noch einmal: Sei mutig <strong>und</strong> entschlossen! Lass dich<br />
nicht einschüchtern, <strong>und</strong> hab keine Angst! Denn ich, der Herr, dein<br />
Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst« (Josua 1,9, Hoffnung für Alle)<br />
Bereit<br />
Gott ermutigt Josua nach dem Tod von Mose zu seinem verantwortungsvollen<br />
Dienst unter <strong>und</strong> mit dem Volk Israel <strong>und</strong> verspricht ihm<br />
sein Begleiten in allen Lagen.<br />
In dieser Weise habe ich den Zuspruch durch den Vorstand <strong>und</strong> Ältestenrat<br />
unseres B<strong>und</strong>es sowie die Vertreter der <strong>Gemeinde</strong>n empf<strong>und</strong>en,<br />
meine Zeit <strong>und</strong> Kraft vermehrt für die Sache Gottes einzusetzen.<br />
Als Vorsitzender des Vorstandes bin ich zusammen mit Hans-Ulrich<br />
Linke als dem ebenfalls neu gewählten Vorsitzenden des Ältestenrates<br />
<strong>und</strong> unseren Brüdern in diesen beiden Gremien zur Übernahme von<br />
Verantwortung <strong>und</strong> Leitung für die Arbeit unseres Freikirchlichen B<strong>und</strong>es<br />
der <strong>Gemeinde</strong> Gottes bereit. Wir blicken dankbar zurück auf vielfältige<br />
segensreiche Arbeit in den <strong>Gemeinde</strong>n unseres FBGG, den Gott<br />
als Teil seines universalen Reiches in dieser Welt selbst leitet. So sind<br />
wir uns der Abhängigkeit von Gottes Segen stets bewusst <strong>und</strong> erbitten<br />
sein göttliches Mit-uns-Bleiben in allem Dienst.<br />
Der neutestamentliche Auftrag zur Umsetzung des göttlichen Willens<br />
bleibt über die Zeit hinweg derselbe: Gott will, dass allen Menschen<br />
geholfen werde <strong>und</strong> sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.<br />
Gehorsam<br />
In dieser Weise will ich dem Ruf Jesu weiterhin folgen <strong>und</strong> uns allen<br />
Mut machen, im persönlichen Glaubensgehorsam Jesu Gegenwart <strong>und</strong><br />
Segen zu erleben. Lasst uns mutig <strong>und</strong> gehorsam unsere erhaltenen<br />
Gaben <strong>und</strong> Fähigkeiten aus Liebe zu Jesus in seinem Reich einsetzen,<br />
wie immer das für dich persönlich konkret aussehen mag. Gott konnte<br />
durch den persönlichen Glaubensgehorsam von Abraham »ganze Geschlechter<br />
der Erden segnen« (1 Mose 12,3). Dabei war tiefer Glaube<br />
12 <strong>Perspektiven</strong> 08/09<br />
Zuhören<br />
Der Mensch darf auf Gott hören. Trotz der Trennung von Mensch<br />
<strong>und</strong> Gott, hat Gott ihm diese Eigenschaft gelassen: er kann die Gottesstimme<br />
mit Ohren hören, die der heilige Geist vorbereitet. Gott<br />
selbst will auf den Menschen hören – sogar auf die Bitten, die Menschen<br />
gar nicht mehr in Worte fassen können. Aber wir dürfen auch<br />
auf Menschen hören, die mit uns auf dem Weg sind. Alle Generationen<br />
müssen lernen, bewusst die Stimme des Nächsten zu hören, auch<br />
wenn diese aus einem ganz anderen sozialen, kulturellen <strong>und</strong> religiösen<br />
Kontext stammt. Das fällt uns schwer. In einer Sitzung musste<br />
ich das Protokoll schreiben. Nach Ende der Sitzung sagt mir ein Teilnehmer:<br />
»Du hast nur die Stimmen der anderen gehört <strong>und</strong> protokolliert,<br />
doch meine nicht«. Dies war mir gar nicht aufgefallen – obwohl<br />
der betreffende laut <strong>und</strong> engagiert gesprochen hat! Lasst uns darum<br />
hören, was der andere sagt, was Gott sagt – nicht das, was ich hören<br />
will.<br />
Hans-Ulrich Linke<br />
Vorsitzender des Ältestenrates<br />
<strong>und</strong> Vertrauen in Gottes Führung erforderlich; vieles hat Abraham dabei<br />
nicht gleich verstanden, aber sein Gehorsam Gott gegenüber war<br />
groß <strong>und</strong> bestimmend für sein Leben <strong>und</strong> Handeln.<br />
Gemeinsam<br />
Gemeinsames Tragen <strong>und</strong> Handeln macht Vieles leichter <strong>und</strong> verbindet<br />
die handelnden Personen <strong>und</strong> schafft Vertrauen.<br />
Suchen <strong>und</strong> nutzen wir als Christen doch gerne Möglichkeiten, um im<br />
Hinein-Hören auf meinen Bruder/Schwester Gottes Reden noch deutlicher<br />
wahrzunehmen <strong>und</strong> zu verstehen <strong>und</strong> so auch aneinander im<br />
Glauben <strong>und</strong> in der Wahrnehmung von Verantwortung zu wachsen.<br />
In diesem Sinne haben die neu gewählten Mitglieder von Vorstand<br />
<strong>und</strong> Ältestenrat Anfang Juli Gemeinschaft gesucht. Es ging uns dabei<br />
um gemeinsames dankbares »sich besinnen« auf Gottes Wirken in<br />
den vergangenen über 100 Jahren unseres freikirchlichen B<strong>und</strong>es <strong>und</strong><br />
»sich neu ausrichten <strong>und</strong> hingeben« für die Zukunft.<br />
Eine kleine Kapelle in unserem Tagungshaus war uns dazu besonders<br />
willkommen, um in gemeinsamer Hinwendung zu Gott durch Anbetung<br />
<strong>und</strong> Lob ihn zu verherrlichen <strong>und</strong> geisterfüllte Leitung in der Ausrichtung<br />
der Arbeit <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>es zu erflehen. Schriftlich formulierte<br />
»Leitsätze« sollen uns helfen, halten <strong>und</strong> verbinden.<br />
Wir freuen uns auf segensreiches »Miteinander« <strong>und</strong> wünschen jeder<br />
Ortsgemeinde <strong>und</strong> jedem einzelnen Mitarbeiter Gottes Segen <strong>und</strong><br />
Treue in Glauben <strong>und</strong> Mitarbeit.<br />
Ralf Klinner<br />
Vorsitzender des Vorstandes des FBGG
Familiennachrichten<br />
Geburten<br />
Tobias Müller am 06.06.2012 in Fritzlar<br />
Johann Pauls am 17.03.2012 in Fritzlar<br />
Hochzeiten<br />
Rudi & Natalie Schulz am 28.04.2012 in Haiterbach<br />
André Hintsches & Inna Roor am 05.05.2012 in Braunschweig<br />
Rene Miethe & Lisa Ehrlich am 26.05.2012 in Braunschweig<br />
Johannes & Lydia Brandt am 02.06.2012 in Calw<br />
Frederik & Martha Korbel am 02.06.2012 in Haiterbach<br />
Manuel Killisch & Maureen Barisich Ortiz am 30.06.2012 in Pforzheim<br />
David & Evelyn Schneider am 21.07.2012 in Calw<br />
Benjamin & Klaudia Lauer am 04.08.2012 in Calw<br />
Alexander & Anastasia Wiesner am 28.08.2012 in Calw<br />
Christian Samuel & Svenja Best am 01.09.2012 in Waldbröl<br />
Geburtstage<br />
Wanda Pischel am 04.06.2012 (99 Jahre) in Dinslaken<br />
Heimgegangen<br />
Lydia Pfeiffer (geb. Anselm), im Alter von 89 Jahren am 06.05.2012 in Calw<br />
Walter Schröter, im Alter von 87 Jahren am 09.05.2012 in Dinslaken<br />
Berta Bemler (geb. Schlegel), im Alter von 103 Jahren am 19.05.2012 in Calw<br />
Global Gathering 2013<br />
Als im Jahr 1955 die erste Weltkonferenz der <strong>Gemeinde</strong> Gottes (in<br />
Fritzlar!) stattfand, war dies ein grandioses Signal: Christen aus 17<br />
Ländern kamen im Nachkriegsdeutschland in Jesu Namen zusammen<br />
<strong>und</strong> lebten konkret Vergebung <strong>und</strong> Annahme.<br />
Das Konzept für unsere weltumspannende Konferenz 2013 möchte<br />
dies ebenso: Einheit in Liebe leben <strong>und</strong> Ermutigung <strong>und</strong> Stärkung<br />
vorrangig für die, die es besonders brauchen:<br />
Das sind die Christen, die bedrängt <strong>und</strong> verfolgt sind <strong>und</strong> die oft gar<br />
nicht wissen, dass sie Teil einer weltweiten Familie sind. Sie sind es,<br />
aber sie erleben es nicht! Darum haben wir uns bei dem ersten Planungstreffen<br />
in Anderson, USA, auf das Thema geeinigt: Standing together<br />
– being the Body of Christ.<br />
Unsere Vision ist, dass sich an dem Wochenende 21.-23. Juni 2013<br />
(fast) alle Christen unserer <strong>Gemeinde</strong>bewegung in den über 160 Ländern<br />
innerlich zusammenstellen, voneinander hören, füreinander beten<br />
<strong>und</strong> miteinander <strong>und</strong> durch den anderen gesegnet werden:<br />
Wir ermutigen jede <strong>Gemeinde</strong> unseres deutschen FBGG, dieses Wochenende<br />
als ein Missionswochenende zu gestalten. Weiter ist angedacht,<br />
dass an 9 europäischen Orten eine Art nationaler Konferenz<br />
stattfindet: in Alexandria (Ägypten), Beirut (Libanon), Ukraine, Tjeljabinsk<br />
(Russland), Plovdiv (Bulgarien), Budapest (Ungarn), Ostia/Rom<br />
(Italien), Paris, (Frankreich), London (England).<br />
- An allen Orten wird über die gleichen Themen gepredigt.<br />
Aktuelles<br />
- Videos aus aller Welt sind in Arbeit, die Glaubensgeschwister in ihrem<br />
Umfeld zeigen. Täuflinge geben persönlichen Einblick in ihr Leben<br />
als Christ. Die Fürbitte nach der Information wird viel Raum<br />
einnehmen!<br />
- Vielleicht gibt es an allen Orten live-Schaltungen zu anderen Konferenzplätzen<br />
<strong>und</strong> (voraussichtlich) Telefonverbindungen zu bedrängten<br />
Christen auf anderen Kontinenten.<br />
- Herzliche Einladung, die Konferenz an anderen europäischen Standorten<br />
zu feiern. Vielleicht entwickeln sich kleine Reisegruppen.<br />
Anregungen <strong>und</strong> Fragen bitte an Rainer.Klinner@fbgg.de<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09 13
Aktuelles<br />
100 Jahre <strong>Gemeinde</strong> Gottes Lüdenscheid<br />
Wir sind tatsächlich in die Jahre gekommen ...<br />
Die Anfänge der <strong>Gemeinde</strong> Gottes Lüdenscheid reichen in das Jahr<br />
1912 zurück. Als Gründer gelten Karl Schmidt <strong>und</strong> Hermann Turk,<br />
echte Pioniere, die zunächst eine Wohnung in ihrem Haus Humboldtstraße<br />
19 als Versammlungsort zur Verfügung stellten. Ein bescheidener<br />
äußerer Rahmen, der aber durch viel Engagement mit Leben<br />
gefüllt wurde. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Adresse zu<br />
einer Anlaufstelle <strong>und</strong> einem Zuhause für viele Gläubige, nicht zuletzt<br />
in den Wirren in <strong>und</strong> nach dem Krieg. Erster ordinierter Prediger<br />
der <strong>Gemeinde</strong> Gottes Lüdenscheid war Heinrich Heck, viele weitere<br />
sollten ihm folgen.<br />
Im Jahr 1973 fand die <strong>Gemeinde</strong> ihr neues Domizil in der Beethovenstraße<br />
im Ortsteil Othlinghausen. Im dortigen <strong>Gemeinde</strong>zentrum wird<br />
Biebesheimer Frauen in Marburg<br />
Vom 06.-10. Juni fuhren 20 Frauen zwischen 31 <strong>und</strong> 77 Jahren aus<br />
Biebesheim <strong>und</strong> Umgebung zur 20. Jubiläumsfreizeit nach Marburg<br />
ins Haus Sonneneck. Wir hatten das große Glück, Tanja Kilp als Referentin<br />
unter uns zu haben. Das sehr spannende Thema: »Glauben<br />
– eine lebenslange Reise«. Der erste Morgen stand unter der Überschrift:<br />
Auf Jesus hören, oder die Quelle unseres Lebens. Es ging um<br />
Sarai <strong>und</strong> ihre Magd Hagar. Hagar floh vor der Demütigung durch<br />
Sarai zu einer Wasserquelle in die Wüste, wo der Engel des Herrn<br />
sie fragte: »Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her <strong>und</strong> wo willst du<br />
hin?« Diese Frage stellten wir uns auch: Wo kommen wir her <strong>und</strong> wo<br />
wollen wir hin, wie erleben wir Gott in schwierigen Zeiten <strong>und</strong> wo<br />
sind unsere persönlichen Quellen, zu denen wir fliehen.<br />
»Wir wollen von Jesus lernen <strong>und</strong> andere zur Quelle Jesus Christus<br />
bringen«, das war das Thema für den 2. <strong>und</strong> 3. Tag. Dazu lasen wir<br />
die Begebenheit von der Samariterin am Jakobsbrunnen. Diese Frau<br />
verändert sich durch das Gespräch mit Jesus. Sie begreift, dass es der<br />
Messias ist, der mit ihr spricht: Jetzt hat sie nichts Eiligeres zu tun, als<br />
die Dorfbewohner zu Jesus zu bringen. Wir haben uns überlegt, wen<br />
wir aus unserem Umfeld zu Jesus bringen können, wie kann Jesus<br />
diesem Menschen durch uns zur Quelle werden.<br />
»Aus der Quelle leben« war unser letztes Thema: Dazu brauchen wir<br />
die Waffenrüstung Gottes <strong>und</strong> das Gebet. Wir haben uns gegenseitig<br />
persönlich <strong>und</strong> namentlich Gottes Segen zugesprochen <strong>und</strong> füreinander<br />
gebetet. Das hat richtig gut getan.<br />
Die Nachmittage <strong>und</strong> Abende nutzten wir dazu, uns besser kennen<br />
zu lernen. Wir haben sehr viel Spaß gehabt, viel gelacht, viel gesungen,<br />
Spiele gespielt, uns unterhalten, <strong>und</strong> natürlich war auch<br />
»Shopping« angesagt. Am letzten Abend haben wir ein lustiges Fest<br />
14 <strong>Perspektiven</strong> 08/09<br />
seitdem ein reges <strong>und</strong> vielfältiges <strong>Gemeinde</strong>leben gepflegt. So ist die<br />
<strong>Gemeinde</strong> Gottes Lüdenscheid in den vergangenen 100 Jahren zu einem<br />
festen Bestandteil des vielfältigen christlichen Lebens in Lüdenscheid<br />
geworden, wobei sie sich einer guten <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>schaftlichen<br />
Verb<strong>und</strong>enheit mit anderen <strong>Gemeinde</strong>n <strong>und</strong> Kirchen erfreut.<br />
Bernhard Hanisch, seit 1993 Pastor in der Beethovenstraße, beantwortet<br />
die Frage nach dem Schwerpunkt des <strong>Gemeinde</strong>lebens von<br />
<strong>heute</strong> <strong>und</strong> morgen so: »Menschen aller Kulturen mit Liebe <strong>und</strong> Respekt<br />
begegnen, Menschen helfen, ihren persönlichen Glauben an<br />
Jesus Christus zu finden, <strong>und</strong> ihnen helfen, in diesem Glauben zu<br />
wachsen.«<br />
gefeiert mit Pantomime, Quiz, Twister, <strong>und</strong> damit wir gelenkig bleiben,<br />
durfte natürlich auch eine Gymnastikeinlage nicht fehlen. Und<br />
das alles nicht etwa in schicken Klamotten, sondern als Pyjama-Party.<br />
Die Zeit zusammen hat Leib <strong>und</strong> Seele gut getan. Wir danken Gott<br />
für die schönen Tage, wir danken Tanja, dass sie uns in ihrer natürlichen<br />
Art zum Segen war, <strong>und</strong> freuen uns schon, so Gott will, auf die<br />
nächste Freizeit 2013.<br />
Magdalena Molter, Biebesheim
Jedes 2. Jahr warten wir gespannt auf unsere <strong>Gemeinde</strong>freizeit. Nun<br />
war es wieder so weit. 60 Personen der GeGo Duisburg waren vom<br />
15.6. bis zum 17.6. im Freizeitheim des ev. Jugendbildungswerks<br />
Nordwalde im Münsterland – sehr empfehlenswert!<br />
Der Freitagabend war ausgefüllt mit Sketchen <strong>und</strong> verschiedenen<br />
Spielen zum besseren Kennenlernen. Es ist erstaunlich, was man so<br />
alles voneinander nicht weiß, auch wenn man sich zum Teil schon<br />
sehr lange kennt. Wer kennt z. B. alle Kinder mit Vor- <strong>und</strong> Nachnamen<br />
<strong>und</strong> ihrem Alter?<br />
In diesem Jahr stand die Freizeit unter dem Thema »Glaube im Alltag«<br />
mit dem besonderen Schwerpunkt: Wie können wir Salz <strong>und</strong><br />
Licht sein? Darum ging es auch in der Bibelarbeit in Gruppen am<br />
Samstagvormittag. Am Nachmittag war dann Zeit für Ausflüge,<br />
Sport, Klönen u.v.a. mehr. Am bunten Abend durften wir um die Wette<br />
Begriffe kneten, die mit Licht zu tun haben; mit geschlossenen Augen<br />
erraten, was uns Salziges in den M<strong>und</strong> gesteckt wurde, <strong>und</strong> im<br />
Quiz dann noch allgemeine <strong>und</strong> biblische Fragen zu Salz <strong>und</strong> Licht<br />
beantworten. Nach dem Gottesdienst am Sonntag <strong>und</strong> dem Mittagessen<br />
hieß es dann Abschied nehmen. Aber in zwei Jahren ist es ja<br />
wieder so weit!<br />
Gabriele Killisch, Duisburg<br />
Aktuelles<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>n Bergen <strong>und</strong> Winsen feierten Anfang Juli<br />
gemeinsam ein besonderes Fest: Elf Personen zwischen 15<br />
<strong>und</strong> 72 bekannten ihr Glauben an Jesus Christus durch die<br />
Taufe. Anstoß dazu war eine Aussendung: Annika Drieschner<br />
wird in wenigen Wochen nach Thailand ausreisen, um<br />
in einer Gruppe von »Kurzzeitlern« der Marburger Mission<br />
für ein Jahr Dienste an einer christlichen deutschen Schule<br />
in Chiang Mai zu übernehmen. Ihr wurden Gottes Segen<br />
<strong>und</strong> die Unterstützung der <strong>Gemeinde</strong>n zugesprochen.<br />
Andreas Bürgin, Bergen<br />
Neun junge Erwachsene ließen sich am 17. Juni<br />
an der Spiekebrücke in der Eder in Fritzlar taufen.<br />
Durch ein gutbesuchtes Reitturnier in der<br />
Nähe blieben viele Interessierte stehen <strong>und</strong><br />
suchten das Gespräch über das Gesehene. Der<br />
Regen am Samstag bescherte uns genug Wasser<br />
in der Eder <strong>und</strong> der Segen mit dem Sonnenschein<br />
von oben am Sonntag ließen die Taufe zu<br />
einem unvergesslichen Fest werden.<br />
Thomas Ebel, Fritzlar<br />
Salz <strong>und</strong> Licht + Klönen, Kneten <strong>und</strong> Kennenlernen<br />
= <strong>Gemeinde</strong>freizeit Duisburg<br />
Es war ein gelungenes Wochenende mit viel Spaß <strong>und</strong> abwechslungsreichem<br />
Programm in einer schönen Freizeitanlage.<br />
Simone Fischer, 42 J.<br />
Die Freizeit war für mich eine Gelegenheit, schon lange bekannte,<br />
aber auch ganz neue <strong>Gemeinde</strong>glieder besser oder neu kennenzulernen.<br />
Die lustigen Abende <strong>und</strong> die vielen sportlichen Aktivitäten haben<br />
das Ganze abger<strong>und</strong>et.<br />
Christian Schuld, 27 J.<br />
Durch die gründliche Vorbereitung des Leitungsteams habe ich eine<br />
schöne, bereichernde Freizeit erlebt. Das Dichten des Freizeitliedes in<br />
den unterschiedlichsten Zusammensetzungen <strong>und</strong> die lockere Begegnung<br />
mit anderen Geschwistern hat mir viel Freude gemacht.<br />
Margarete Reißig, 56 J.<br />
Wir fanden den Spielplatz <strong>und</strong> die Kegelbahn toll. Aber jetzt vermissen<br />
wir die anderen Leute.<br />
Katharina <strong>und</strong> Tobias Göhlich, 9 <strong>und</strong> 7 J.<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09 15
Aktuelles<br />
16 <strong>Perspektiven</strong> 08/09<br />
Ältestenrat<br />
<strong>Gemeinde</strong>n<br />
im<br />
FBGG e.V.<br />
FBGG – Reorganisation 2012<br />
FBGG e.V.<br />
Sozialdienst<br />
e.V.<br />
Vorstand<br />
KHW<br />
Stiftung<br />
Global<br />
Care<br />
Mit einer neuen rechtlichen Struktur startet die Arbeit unseres <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong>es in das<br />
zweite Halbjahr 2012. In den ersten Monaten des Jahres waren die neuen Leitungsgremien<br />
gewählt <strong>und</strong> die Eintragungen ins Vereinsregister vorgenommen worden. In<br />
enger Abstimmung mit verschiedenen Fachleuten hatten Vertreter der Vorstände zusammen<br />
mit dem Brüderrat die neue Struktur entwickelt. Ziele der Veränderung waren<br />
eine transparentere Gliederung unserer Gesamtstruktur sowie eine deutlichere Aufgabenverteilung.<br />
Andreas Bürgin<br />
Missionswerk der <strong>Gemeinde</strong> Gottes e.V. Jahreshauptversammlung 2012<br />
Der Dachverband<br />
Um das zu erreichen, wurde der bisherige Hauptverein, »Missionswerk<br />
der <strong>Gemeinde</strong> Gottes e.V.« , zum Dachverband gemacht, der sich über<br />
unsere Einrichtungen spannt. Er heißt »Freikirchlicher B<strong>und</strong> der <strong>Gemeinde</strong><br />
Gottes e.V.« (FBGG e.V.) <strong>und</strong> seine Mitglieder kommen aus<br />
den Leitungskreisen der Ortsgemeinden. Geleitet wird der FBGG e.V.<br />
von einem Vorstand, der für die geschäftlichen Belange zuständig ist.<br />
Hinzu kommt der Ältestenrat, der die geistliche Verantwortung trägt,<br />
von der Pastorenschaft gewählt wird <strong>und</strong> mit dem ehemaligen Brüderrat<br />
vergleichbar ist. Hauptaufgabe dieses Vereins ist die Gesamtleitung<br />
unseres <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong>es.<br />
Die Arbeitszweige<br />
Die verschiedenen Arbeitszweige unseres <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong>es ordnen<br />
sich mit ihren jeweiligen Rechtsträgern unter diesem Dach ein. Für<br />
die rechtliche Vertretung der <strong>Gemeinde</strong>arbeit wurde ein neuer Verein<br />
gegründet. Bereits sein Name macht die Einordnung in unseren B<strong>und</strong><br />
deutlich: »<strong>Gemeinde</strong>n im Freikirchlichen B<strong>und</strong> der <strong>Gemeinde</strong> Gottes<br />
e.V.« (GiFBGG e.V.). Unter seiner rechtlichen Verantwortung findet die<br />
<strong>Gemeinde</strong>arbeit der rechtlich unselbständigen Ortsgemeinden statt.<br />
Darüber hinaus bleibt der »Sozialdienst« zuständig für alle sozialen<br />
Aufgaben unseres <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong>es im Inland. Beim Kinderhilfswerk<br />
der Stiftung Global Care (KHW) hingegen findet sich die soziale <strong>und</strong><br />
missionarische Arbeit im Ausland.<br />
Die Vorteile<br />
Neben der klareren Gliederung versprechen sich die Verantwortlichen<br />
von dieser Veränderung, dass wir in unserem <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong><br />
enger zusammenrücken, stärker Verantwortung füreinander überneh-<br />
men <strong>und</strong> unsere personellen Ressourcen besser nutzen werden. Ein<br />
wesentliches Element dieses neuen Miteinanders wird das Gespräch<br />
sein. Bewusst wurden hierarchische Strukturen vermieden, um die Verantwortlichen<br />
immer wieder zu Beratungen zusammenzurufen. »Ein<br />
B<strong>und</strong> ist ein Bündnis. Wir haben uns zusammengeschlossen <strong>und</strong> wir<br />
wollen beieinander bleiben. Wir wollen gemeinsam in eine Richtung<br />
gehen <strong>und</strong> einander dabei Orientierung geben«, erklärte Rainer Klinner,<br />
der ehemaligen Vorsitzende des Brüderrates in einem Video, das<br />
den Vereinsmitgliedern im letzten Jahr erste Überlegungen zur neuen<br />
Struktur vorstellte.<br />
Die B<strong>und</strong>esleitung<br />
Anfang Mai fand die Mitgliederversammlung des Missionswerks/<br />
FBGG e.V. statt. Eingeladen worden waren zusätzlich die Mitglieder<br />
des <strong>Gemeinde</strong>vereins, des norddeutschen Missionsvereins, des Sozialdienstes<br />
sowie Vertreter des Kuratoriums des Kinderhilfswerks, um<br />
auch sie über den aktuellen Stand der Strukturveränderung zu informieren.<br />
Die Mitglieder des Missionswerks/FBGG e.V. wählten den<br />
neuen Vorstand des Dachverbandes, an dessen Spitze künftig Ralf<br />
Klinner stehen wird. Er gibt seine Position bei der Hamburger Volksbank<br />
auf, um sich mit Beginn des Jahres 2013 ganz seinen neuen<br />
Aufgaben in unserem <strong>Gemeinde</strong>b<strong>und</strong> zu widmen. Die Versammlung<br />
bestätigte ihn per Akklamation für diesen herausfordernden Dienst.<br />
Im Mai hatte die Pastorenschaft den neuen Ältestenrat gewählt. Dieser<br />
wurde von Hans-Ulrich Linke, seinem Vorsitzenden, vorgestellt<br />
<strong>und</strong> von der Versammlung bestätigt. Hans-Ulrich Linke ist Pastor in<br />
Biebesheim <strong>und</strong> wird für seine überörtliche Aufgabe teilweise freigestellt.<br />
Seine wesentliche Aufgabe wird sein, zusammen mit dem Ältestenrat<br />
die geistliche Leitung für den FBGG zu übernehmen.
Andreas Bürgin,<br />
Geschäftsführer<br />
Ralf Klinner, Vorsitzender FBGG e.V.; Dietrich Mascher, Steuerberater; Andreas Bürgin<br />
Ältestenrat (v.l.):<br />
Richard Baumgärtner, Rainer Klinner, Victor Ruzak, Hans-Ulrich Linke<br />
Vorstand FBGG e.V. (v.l.): Ralf Klinner,<br />
Wolfgang Lubek, Georg Daher,<br />
Reinhard Berle, Bernd Richter.<br />
Aktuelles<br />
Klaus Kröger, scheidender B<strong>und</strong>esvorsitzender<br />
Benno Schlünsen,<br />
Vorsitzender GiFBGG e.V.<br />
Reinhard Berle,<br />
Vorsitzender Sozialdienst e.V.<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09 17
Aktuelles<br />
Arbeitskreise des FBGG – Wir stellen sie vor<br />
Theologie<br />
Kinder<br />
Teen <strong>und</strong> Jugend<br />
Freizeiten<br />
Überkonfessionelle Kontakte<br />
<strong>Gemeinde</strong>-Neugründung<br />
Arbeitskreis für Personen<br />
im pastoralen Dienst<br />
<strong>Gemeinde</strong>-Betreuung<br />
Konferenzen<br />
Medien<br />
Europäische Zusammenarbeit<br />
Gottesdienstgestaltung<br />
Senioren<br />
Frauen<br />
18 <strong>Perspektiven</strong> 08/09<br />
Arbeitskreis Medien<br />
Die Medienarbeit unseres B<strong>und</strong>es<br />
ist im Bethesda Verlag zusammengefasst.<br />
Wir unterscheiden die folgenden Bereiche:<br />
Printmedien: Hierunter laufen die <strong>Gemeinde</strong>zeitschrift <strong>Perspektiven</strong>, die Programme<br />
<strong>und</strong> Anmeldungen für unsere Konferenzen, die Umschläge für die Sammlungen,<br />
der Gebetsordner sowie die Handreichung zur <strong>Gemeinde</strong>praxis.<br />
Internet: Hier haben wir zum einen die eher statische Visitenkarte unseres B<strong>und</strong>es, die Homepage.<br />
Hier finden sich eine Kurzvorstellung, der Verweis auf die <strong>Gemeinde</strong>n <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />
auf die B<strong>und</strong>esveranstaltungen <strong>und</strong> den Downloadbereich.<br />
Zusätzlich entwickeln wir die dynamischere Kommunikation, indem wir die Plattform facebook<br />
für den Austausch <strong>und</strong> die Kontakte nutzen. Außerdem verwalten wir unsere b<strong>und</strong>eseigenen E-<br />
Mail-Adressen <strong>und</strong> bieten Beratung für die Webmaster der <strong>Gemeinde</strong>n an.<br />
Ergänzt werden beide Bereiche durch die Seite www.gegomedia.de, auf der sich die Fotos unserer<br />
ausgezeichneten Fotografen, Filme <strong>und</strong> Audio-Dateien aus unserem B<strong>und</strong> befinden.<br />
Zum Arbeitskreis Medien gehören: Andreas Bürgin (Leitung),<br />
Mark Winkelhöfer, Petra Piater, Adrian Ramming <strong>und</strong> Tekle Haile.<br />
Kontakt: andreas.buergin@fbgg.de <strong>und</strong> mark.winkelhoefer@fbgg.de<br />
Erratum:<br />
In der vergangenen Ausgabe ist uns folgender Fehler unterlaufen:<br />
Leiter des Arbeitskreises Europäische Zusammenarbeit<br />
ist nicht Walentin Schüle,sondern<br />
Richard Baumgärtner (richard.baumgaertner@gmx.de).<br />
Wir bitten um Entschuldigung.
Ein Hauch EM-Luft in Fritzlar<br />
Fußball live!<br />
Dies konnte jeder erleben, der vom 9.-10. Juni beim Fußballturnier in<br />
Fritzlar dabei war. Super Fußball, super Gottesdienste, viel Spaß <strong>und</strong><br />
der erste Sieg Deutschlands bei der EM. Wer nicht dabei war, der hat<br />
echt was verpasst. Doch Bilder sagen mehr als tausend Worte!<br />
BJT 2014<br />
SPAM - (ab)gelenkt?<br />
17. - 20.05.2013 in Gudensberg<br />
weitere Informationen:<br />
sarina@timotheusnetz.de; sabine@timotheusnetz.de<br />
Aktuelles<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09 19
Aktuelles von der CBF<br />
Geschichte wird Gegenwart<br />
Die diesjährige Studienfahrt führte uns nach England <strong>und</strong> Schottland<br />
<strong>und</strong> wir konnten Zeiten großer geistlicher Erweckung an historischen<br />
Plätzen nachempfinden. Das hat was! In Deutschland sind es<br />
oft die eingravierten Inschriften auf den Querbalken der Fachwerkhäuser,<br />
die Inhalte <strong>und</strong> Zeugnismut von Christen aus Erweckungszeiten<br />
wachhalten wollen. Auf den englischen Friedhöfen waren diese<br />
Glaubensgeborgenheiten vergangener Zeiten in Stein gemeißelt:<br />
»Peace, perfect Peace!« (Friede, vollkommener Friede) stand z. B. ganz<br />
unten auf einem Grabstein <strong>und</strong> oben gab es Mini-Infos zu einem herausfordernden<br />
Leben.<br />
In Torphichen meinte man fast aus der Talsenke den Gesang der verfolgten<br />
<strong>Gemeinde</strong> hören zu können … <strong>Gemeinde</strong>, ja es ging uns um<br />
die <strong>Gemeinde</strong>. »Wir reichen jedem Blutgewaschenen die Hand«, war<br />
das Motto der Gründerväter unserer <strong>Gemeinde</strong>bewegung. Und zum<br />
Händereichen hatten wir auf der Reise viel Gelegenheit – <strong>und</strong> Jesus<br />
hat es durch seine Gegenwart geheiligt <strong>und</strong> gesegnet.<br />
Die Stationen unserer Reise waren:<br />
<strong>Gemeinde</strong> Gottes Erkelenz (Gebetsabend)<br />
London (Auf den Spuren von Wesley, Whitefield, Spurgeon)<br />
London – Tottenham (Konferenz der <strong>Gemeinde</strong> Gottes England)<br />
Bedford/Elstow (Auf den Spuren John Bunyans)<br />
Livingston (Gemeinschaft mit der <strong>Gemeinde</strong> ‚Free Church of Scotland‘)<br />
Edinburgh (John Knox, Covenanters)<br />
St. Andrews (Patrick Hamilton)<br />
Holland (<strong>Gemeinde</strong>tag der <strong>Gemeinde</strong>n Gottes Holland)<br />
In Elstow haben wir mit einem anglikanischen Pfarrer <strong>und</strong> einer kleinen<br />
<strong>Gemeinde</strong>schar in der historischen Bunyankirche Abendmahl gefeiert.<br />
In Livingston haben wir mit schottischen Christen a capella<br />
aus dem schottischen Psalter von 1650 gesungen. Die herzliche Gemeinschaft<br />
mit den Christen aus unserer <strong>Gemeinde</strong>geschichte war<br />
uns natürlich vertraut. Einheit mit historischer Dimension – das war<br />
wertvoll.<br />
Weitere Berichte <strong>und</strong> Bilder der Studienfahrt auf www.cb-f.de<br />
20 <strong>Perspektiven</strong> 08/09<br />
Studienreise 2012<br />
in Elstow<br />
Church of God Tottenham/London
+ =<br />
Gebetsordner<br />
Einlegeblätter für den Gebetsordner zum ausschneiden.<br />
Der Gebetsordner kann über die Redaktion bezogen werden.<br />
1. erkelenz Neue Kontakte <strong>und</strong> Begegnungsmöglichkeiten zu den<br />
Landeskirchen der Stadt tun sich auf. Wir beten um Weisheit im Abgleich<br />
von Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiedlichkeiten mit einem klaren<br />
Blick auf Jesus, dem Herrn <strong>und</strong> Haupt seiner <strong>Gemeinde</strong>.<br />
2. Fritzlar Die Teenarbeit entwickelt sich gut. Die jungen Menschen<br />
fragen sehr ehrlich nach Jesus. Bitte betet, dass sie ihr Leben bewusst<br />
an Jesus festmachen.<br />
3. pforzheim Urlaubszeit für viele besonders junge Familien in Pforzheim.<br />
Wir erbitten von Gott, dass in diesen Ruhepausen die Beziehungen<br />
zwischen Generationen gefördert werden<br />
4. Orissa, Indien Nach ca. 10 jähriger gesegneter Arbeit können wir<br />
auf einem erworbenen Gr<strong>und</strong>stück ein eigenes Haus errichten. Es soll<br />
eine Zufluchtsstätte für bedürftige <strong>und</strong> verfolgte Kinder aus der ganzen<br />
Region sein. Bitte betet um Gottes Schutz <strong>und</strong> Segen auch für unseren<br />
treuen Leiter vor Ort, Chitrasen.<br />
5. bad segeberg Heute findet eine Taufe statt. Bitte betet für die<br />
Täuflinge.<br />
6. CbF Thomas Ebel hat eine Teilanstellung an der Bibelschule übernommen.<br />
Betet um einen guten Einstieg in die Beziehungen <strong>und</strong> in die<br />
Arbeitsfelder.<br />
1. Flörsheim/Wicker Heute findet unser jährliches Nachbarschaftsfest<br />
statt. Ein besonderer Höhepunkt wird ein Panflötenkonzert<br />
am Abend mit einem rumänischen Künstler sein. Wir hoffen viele Nachbarn<br />
<strong>und</strong> Mitbürger unserer Stadt erreichen zu können.<br />
2. Fuldatal Heute sind die Covenant Players zu Gast. Wir bitten, dass<br />
besonders die Gäste von der Botschaft angesprochen werden.<br />
3. Haiterbach Vom 05. bis 07.09. beteiligt sich die <strong>Gemeinde</strong> am<br />
Ferienprogramm der Stadt für Kinder. Wir bieten den Kindern im Alter<br />
von 5 bis 12 Jahren biblische Geschichten, Lieder, Spiele, Bastelarbeiten<br />
<strong>und</strong> vieles andere an. Bitte betet für Bewahrung <strong>und</strong> Gelingen.<br />
4. erkelenz Seit einem Jahr ist Rüdiger Puchta unser Pastor. Wir<br />
danken für ein gutes <strong>und</strong> segenreiches Ankommen in Erkelenz. Wir bitten<br />
um Gottes Leitung in »Hirtenherausforderungen« der nächsten Zeit.<br />
5. Hannover Unsere Jugendlichen werden am Sonntag den Gottesdienst<br />
gestalten. Wir beten dafür, dass Gott sie zum Segen setzt. Vor<br />
allen Dingen beten wir für die Eltern, die am Sonntag zu Gast sein<br />
werden.<br />
6. NrW-NL Pastoren Zur Zeit findet eine Klausur statt. Wir beten<br />
für Gottes Leitung, die Anforderungen der <strong>Gemeinde</strong>arbeit <strong>und</strong> die<br />
Herausforderungen in der <strong>Gemeinde</strong>entwicklung im Austausch miteinander<br />
gut anzusprechen. Wir beten, dass der Herr in dieser Zeit die<br />
Pastoren für ihre Arbeit ermutigt <strong>und</strong> stärkt.<br />
7. Calw An diesem Wochenende ist die Bibelschule bei uns. Für Samstag<br />
ist ein Jugendtag geplant. Wir beten für eine gute Gemeinschaft.<br />
8. bad segeberg Cooltour – es findet ein Konzert mit Andrew &<br />
Zach Smith aus Kanada statt.<br />
9. Flörsheim/Wicker Dieses Wochenende wird ein Großteil der<br />
<strong>Gemeinde</strong> im Mutterhaus Lachen unter dem Thema: Gottes Wort – die<br />
Bibel, verbringen. Heute findet ein gemeinsamer Gottesdienst mit der<br />
<strong>Gemeinde</strong> Neustadt statt.<br />
Unsere Gebetsanliegen bei facebook:<br />
www.facebook.com/zeitschrift.perspektiven<br />
16. gronau Wir beten für unsere <strong>Gemeinde</strong>leitung. Gott möge ihnen<br />
Weisheit, Weitsicht <strong>und</strong> Umsicht in all ihren Entscheidungen schenken.<br />
Wir danken Gott für ihren Einsatz <strong>und</strong> ihren Dienst.<br />
17. rakospalota/budapest, ungarn Unser <strong>Gemeinde</strong>haus an<br />
diesem Ort steht seit genau 50 Jahren. Die <strong>Gemeinde</strong> feiert ihr Jubiläum<br />
unter dem Motto »Lebendige Steine« mit Rainer Klinner. Wir beten<br />
um inspirierende Momente mit bleibender Wirkung.<br />
18. Calw In diesem Sommer gibt es viele Hochzeiten bei uns. Wir beten<br />
für die jungen Ehepaare, dass Gott ihre Ehe segnet <strong>und</strong> zum Segen<br />
für andere werden lässt.<br />
19. Leimsfeld Heute findet ein Taufgottesdienst in einem See im<br />
Gebiet der Schwalm statt. Bitte betet mit, dass ein fröhliches Bekennen<br />
Christi stattfindet.<br />
20. Hannover Wir sind Gott dankbar für die Räumlichkeiten im<br />
Einkaufszentrum, in denen unsere Gruppenangebote stattfinden <strong>und</strong><br />
gerne angenommen werden. Es ist leider unklar, wie lange uns diese<br />
Räume noch zur Verfügung stehen. Wir beten um Gottes Leitung.<br />
21. Hamburg Der neue Jahrgang des Biblischen Unterrichts startet.<br />
Wir bitten um viel Kreativität, Kraft <strong>und</strong> Geduld, um den Schülern die<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Bibel vermitteln zu können.<br />
22. XZ berlin Während den letzten Jahren sind sehr viele Kontakte<br />
<strong>und</strong> Beziehungen zu Familien mit Kindern entstanden. Bitte betet für<br />
stabile <strong>und</strong> gute Ehen, für Weisheit der Eltern in der Erziehung <strong>und</strong> vor<br />
allem dafür, dass Jesus die Kinder beschenkt <strong>und</strong> segnet.<br />
23. gronau In einem Treffen zu unserem diakonischen Auftrag wurden<br />
viele Ideen gesammelt. Wir wollen im <strong>und</strong> durch Gebet die richtigen<br />
Entscheidungen treffen. Dass Türen geöffnet, die richtigen Partner<br />
gef<strong>und</strong>en werden. Dass wir bereit sind für das Reden des Geistes Gottes.<br />
august august<br />
17. sikkim In dem abgelegenen, ganz im Buddhismus verwurzelten<br />
Dorf Ganzong haben sich Menschen zu Jesus bekehrt <strong>und</strong> dies durch<br />
die Taufe bezeugt. Bitte betet für diese Hausgemeinde. Sie wollen<br />
wachsen <strong>und</strong> denken schon an eine kleine Bambuskirche.<br />
18. pakistan In vielen abgelegenen Dörfern im Norden des Landes<br />
sind kleine Hausgemeinden entstanden. Oft hat nur der Leiter eine Bibel.<br />
Betet für die Möglichkeit mehr Bibeln zu verteilen. Wer möchte <strong>und</strong><br />
kann das Urdu-Bibelprojekt unterstützen? Eine Bibel kostet 3,50 €<br />
19. ukraine Die Pastoren- <strong>und</strong> Mitarbeiterkonferenz in der Ukraine<br />
mit Patrick Nachtigall war für alle eine große Ermutigung. Wir beten<br />
weiter für unsere Mitarbeiter, dass Gott sie immer wieder stärkt <strong>und</strong> sie<br />
Gottes Lichter sind.<br />
20. bergen <strong>und</strong> Winsen Wir beten für die Menschen in Bergen<br />
<strong>und</strong> Winsen, die Jesus noch nicht als ihren persönlichen Erlöser angenommen<br />
haben: dass ihre Sehnsucht nach Erlösung so groß ist, dass<br />
sie diese Sehnsucht nach Gott unbedingt stillen wollen <strong>und</strong> wir als <strong>Gemeinde</strong>n<br />
ihnen den Weg zurück zu Gott zeigen, erklären <strong>und</strong> vorleben.<br />
21. biebesheim Im Rahmen der regionalen Allianzgebetstreffen unternehmen<br />
wir einen Gebetsspaziergang zum Dammwärterhäuschen<br />
unseres Dorfes. Die Gebetsschwerpunkte werden aktuelle »Dammbrüche«<br />
sein.<br />
22. bremen Seit einiger Zeit treffen sich unsere Teens zu ihrem Samstagskreis.<br />
Einige von ihnen bereiten als Lovely Girls mit ihren Liedern<br />
den Gottesdienstbesuchern Freude <strong>und</strong> Segen. Möge Gott diesen jungen<br />
Menschen weiterhin Freude <strong>und</strong> Ermutigung schenken.<br />
23. Duisburg Heute werden wir mit Open Doors einen Gottesdienst<br />
erleben. Wir bitten, dass uns der Herr unser Herz für die Not der Christen<br />
in der Welt öffnet <strong>und</strong> den einen oder anderen in der <strong>Gemeinde</strong><br />
ermutigt, sich für diese Arbeit zu engagieren.<br />
september september
24. pakistan Anfang Juli wurden 70 christusgläubige Studenten darin<br />
geschult, wie sie mit Mitstudenten an den Unis verständlich über<br />
ihren Glauben sprechen können. Wir beten für dieses »Liebeswagnis«.<br />
25. bremen Unsere alten Geschwister treffen sich jeden letzten Samstag<br />
im Monat zu ihrem freudigen <strong>und</strong> besinnlichen Seniorenkreis. Einige<br />
sind trotz ihrer Alters- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbeschwerden immer wieder<br />
fröhlich dabei. Für sie wollen wir besonders beten.<br />
26. Dinslaken Im Rahmen des Stadtfestes »DIN-Tage« feiern wir <strong>heute</strong><br />
einen »Open-Air-Gottesdienst im Burgtheater« gemeinsam mit den<br />
Allianz-<strong>Gemeinde</strong>n hier am Ort. Wir beten, dass gemeindefremde Menschen<br />
zu diesem Gottesdienst kommen <strong>und</strong> angesprochen werden.<br />
27. teens Die Teenfreizeit liegt nun ein paar Wochen zurück <strong>und</strong> alle<br />
sind wieder mitten im Alltag. Lasst uns weiter für sie beten, dass sie an<br />
Jesus <strong>und</strong> dem, was sie von ihm <strong>und</strong> mit ihm erfahren haben festhalten<br />
<strong>und</strong> ihn in ihrem Alltag erleben.<br />
28. sikkim Vier treue junge Christen der <strong>Gemeinde</strong> Gangtok gehen<br />
im Herbst zu einer Bibelschule. Bitte betet, dass Jesus selbst sie zu vollmächtigen<br />
Mitarbeitern formt.<br />
29. gronau Wir wollen 4 Kinderbibeltage anbieten. Bitte betet für<br />
eine gesegnete Zeit, die Kinder sollen Jesus als Helfer, Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Retter<br />
kennenlernen. Sein Geist möge uns leiten in der Themenwahl <strong>und</strong><br />
im Umgang mit den Kindern. Am Sonntag wollen wir die Eltern zum<br />
Gottesdienst einladen. Wir beten, dass Gott viele Gäste anspricht.<br />
30. russland In manchen Republiken der ehemaligen Sowjetunion<br />
gibt es erhebliche Unterdrückung der Christen. Sie benötigen in besonderer<br />
Weise unsere Gebetsunterstützung.<br />
31. ukraine Im Juli konnte das neue <strong>Gemeinde</strong>haus für ca. 120 Personen<br />
in Kamenka eingeweiht werden. Vielen Dank für finanzielle Unterstützung.<br />
Wir beten, dass die <strong>Gemeinde</strong> weiterhin zum Segen wird.<br />
august august<br />
24. Leimsfeld Unser Jugendpastor Maiko Müller beendet mit seiner<br />
Frau Djessica seinen Dienst in der <strong>Gemeinde</strong>. Wo ist ein geeigneter<br />
Nachfolger? Gott möge uns leiten <strong>und</strong> beschenken.<br />
25. russland Die <strong>Gemeinde</strong>n in Cheljabinsk, Pallasowka <strong>und</strong> Muromzewo<br />
danken ganz herzlich für die humanitäre Unterstützung. Wir<br />
beten weiter für sie.<br />
26. Calw Die Vorbereitungsphase für ProChrist 2013 beginnt. Wir<br />
beten für eine erneuerte Sicht für Mission <strong>und</strong> Evangelisation.<br />
27. timotheusnetz Wir freuen uns über viele neue Mitarbeiter im<br />
Team. Zur Zeit bereiten wir die B<strong>und</strong>esjugendtage im Mai 2013 vor.<br />
Betet für Gottes Leitung in all den Vorbereitungen <strong>und</strong> dass die Jugendlichen<br />
erleben, wie Gott sie zum Segen einsetzt.<br />
28. Hamburg Was bedeutet es, <strong>Gemeinde</strong> in einer Großstadt im 21.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert zu sein? Wie wollen wir Menschen erreichen <strong>und</strong> wozu gibt<br />
es uns? Darüber denken wir gemeinsam <strong>und</strong> unterstützt von Egbert<br />
Lubek nach! Wir beten um inspirierende <strong>und</strong> zielführende Gedanken.<br />
29. Haiterbach Bis zum 04.10. findet in Haiterbach eine ProChrist<br />
Veranstaltung mit Ulrich Parzany statt. Bitte betet, dass Menschen sich<br />
einladen lassen, von Gott berührt <strong>und</strong> verändert werden. Wir bitten um<br />
Ges<strong>und</strong>heit für Pfr. Parzany <strong>und</strong> Vollmacht bei der Verkündigung.<br />
30. theologische tage In den nächsten Tagen treffen sich Pastoren<br />
aus Deutschland <strong>und</strong> anderen Ländern zu Theologischen Tagen.<br />
Betet für diese Tage, für die Themen, Gespräche <strong>und</strong> Begegnungen.<br />
7. Zürich Heute Abend treffen sich die Männer zum Gebet. Gott wirkt<br />
in unserer Kirche. Wir danken ihm von Herzen für zwei Ehepaare, die<br />
seit einigen Monaten kommen <strong>und</strong> ihren geistlichen Platz hier suchen.<br />
8. Dinslaken Seit Anfang Juli ist unsere <strong>Gemeinde</strong> ohne Pastor. Bitte<br />
betet für uns.<br />
9. Fuldatal Nach den Sommerferien beginnt – nach längerer Zeit –<br />
wieder der Biblische Unterricht. Wir bitten darum, dass die Teilnehmer<br />
zunehmend den Sinn dieser Gruppe erkennen <strong>und</strong> sie schätzen lernen.<br />
10. Flörsheim/Wicker Seit 1 1/2 Jahren haben wir die Möglichkeit<br />
in einem Altersheim unserer Stadt monatlich Gottesdienste zu<br />
halten. Meistens sind es 16-20 Heimbewohner, die Gottes Wort hören<br />
wollen. Wir beten, dass der ausgestreute Samen aufgeht.<br />
11. Duisburg Wir beten für die Vertretungsdienste während der Urlaubszeit<br />
<strong>und</strong> für eine gute Erholung der Mitarbeiter in der <strong>Gemeinde</strong>.<br />
Wir beten, dass die Zeiten der Stille <strong>und</strong> der persönlichen Ausrichtung<br />
auf Gott in dieser Zeit nicht zu kurz kommen.<br />
12. biebesheim Wir starten das neue Schuljahr mit einem Familiengottesdienst.<br />
Neben den Erstklässlern beten wir für die zahlreichen<br />
Lehrer <strong>und</strong> Schüler in unserer <strong>Gemeinde</strong>.<br />
13. bad segeberg Wir wollen die nächsten 16 Sonntage über das<br />
Markusevangelium predigen. Während dieser Zeit soll sich jede Gruppe<br />
der <strong>Gemeinde</strong> mit dem Evangelium beschäftigen. Unser Wunsch ist es,<br />
dass jeder während dieser vier Monate eine Kleingruppe besucht.<br />
14. Leimsfeld Heute findet ein besonderer Abend nur für Männer<br />
statt. Das Thema Burn-Out wird aus medizinischer <strong>und</strong> geistlicher Sicht<br />
behandelt. Wir beten um Offenheit <strong>und</strong> Klarheit.<br />
15. bulgarien Es ist wieder ein Baueinsatz geplant. Fam. Richard <strong>und</strong><br />
Metta Baumgärtner haben zusammen mit einigen Verwandten ein doppeltes<br />
Ziel: 1. die Außenisolierung des <strong>Gemeinde</strong>hauses in Gabrovo soll<br />
abgeschlossen werden, 2. an den Abenden freuen wir uns auf intensive<br />
Gemeinschaft mit den Geschwistern, Nachbarn <strong>und</strong> Bekannten.<br />
10. pforzheim Mehr als 70 schulpflichtige Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
beginnen <strong>heute</strong> ein neues Schuljahr, ihnen gilt unsere besondere Aufmerksamkeit<br />
in unserem Gebet.<br />
11. Duisburg Wir beten für die Entwicklung unserer Teen- <strong>und</strong> Jugendarbeit.<br />
Wir möchten mehr junge Menschen für Jesus Christus begeistern.<br />
Wir beten, dass es den Mitarbeitern gelingt, ihnen die geistlichen<br />
Inhalte der Bibel auf eine angemessene <strong>und</strong> ansprechende Weise<br />
zu vermitteln.<br />
12. salzgitter Die ersten Vorbereitungen für ProChrist beginnen.<br />
Wir beten um neue Kontakte <strong>und</strong> intensive Beziehungen zu Fre<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Nachbarn um sie mit der guten Botschaft bekannt zu machen.<br />
13. bad segeberg Vom 14.-16.9. werden wir eine <strong>Gemeinde</strong>freizeit<br />
haben. Das Thema: »Risiko Gemeinschaft«. Gemeinsam wollen wir über<br />
neue Strukturen unseres <strong>Gemeinde</strong>lebens reden <strong>und</strong> wie wir diese Risiken<br />
eingehen können.<br />
14. Frauenwochenende An diesem Wochenende treffen sich die<br />
Frauen in Braunfelszu einem Besuch des Filia-Frauentages in Wetzlar.<br />
Es nehmen oft Frauen teil, die sonst nicht in eine <strong>Gemeinde</strong> gehen.<br />
Bitte betet für sie, dass sie vom Wort Gottes angesprochen werden <strong>und</strong><br />
sich in der Gemeinschaft wohlfühlen.<br />
15. Zürich Während des Urlaubs von Ulrich Rohmann dienen treue<br />
<strong>Gemeinde</strong>glieder <strong>und</strong> Gäste der <strong>Gemeinde</strong>. Morgen wird Egon Wilhelm<br />
predigen. Wir beten um Segen für den Dienst <strong>und</strong> Aufenthalt von ihm<br />
<strong>und</strong> seiner Frau.<br />
16. Hannover Heute werden die Teens aus dem Biblischen Unterricht<br />
entlassen. Wir beten für ihren weiteren Weg mit Jesus, dass seine<br />
Worte in ihrem Herzen fest werden <strong>und</strong> sie in seiner Gnade <strong>und</strong> Liebe<br />
wachsen.<br />
september september
Eine H<strong>und</strong>efrisörin für den Herrn???<br />
Sie gefiel mir sofort. Wortgewandt <strong>und</strong> charmant saß sie neben<br />
mir. Bestens gekleidet <strong>und</strong> mit allen Wassern der Etikette <strong>und</strong> Allgemeinbildung<br />
gewaschen. Für das Gespräch am Tisch war sie eine<br />
echte Bereicherung. Die Diskussion nach einem Referat bei diesem<br />
Frühstückstreffen für Frauen drehte sich um Sinn <strong>und</strong> Zweck der Lebensplanung,<br />
wie man Ziele steckt <strong>und</strong> erreicht. Sie hatte viel beizutragen.<br />
Ihr Lebenshunger war deutlich. Hier war eine junge Frau, die<br />
es zu etwas gebracht hatte, weder depressiv noch psychisch labil war<br />
– <strong>und</strong> offenes Interesse am Glauben <strong>und</strong> der Bibel zeigte. So jemanden<br />
könnte jede <strong>Gemeinde</strong> gebrauchen!<br />
Gerade wurde die Gesprächszeit an den Tischen durch die Moderatorin<br />
unterbrochen, die Möglichkeit für fortführende Gesprächskreise<br />
wurde angeboten. In Gedanken malte ich mir sie schon nach einer<br />
Entscheidung für ein Leben mit Jesus in führender Position einer <strong>Gemeinde</strong>leitung<br />
aus oder als administrative Leiterin eines Missionswerks<br />
oder mit sonst einer wichtigen Aufgabe. Während ich ihr eine<br />
der Antwortkarten auf ihre Bitte hin reichte, fragte ich noch beiläufig:<br />
»Was machen sie denn beruflich?« Die Antwort kam prompt: »Ich bin<br />
H<strong>und</strong>efrisörin. Mein Salon ist in der Innenstadt.«<br />
Gibt es hirnloseres, als H<strong>und</strong>e zu frisieren?<br />
Das sich bereits in meinem Rachenraum aufbäumende schallende<br />
Gelächter erstickte ich notdürftig hinter den Zähnen, als mir siedend<br />
heiß einfiel, dass dieser geniale Scherz womöglich gar keiner wahr.<br />
Ich nannte das vorsichtig einen »ungewöhnlichen Beruf« <strong>und</strong> war sicher,<br />
mich verhört zu haben. Was um alles in der Welt soll eine <strong>Gemeinde</strong><br />
mit einer H<strong>und</strong>efrisörin anfangen??? Fragte es in meinem<br />
Kopf: Wie will man über gepuderten Pudellocken <strong>und</strong> gebürsteten<br />
Spanielschwänzen einem Menschen den Glauben nahebringen???<br />
Ich konnte mir kaum einen hirnloseren Lebensinhalt als das Frisieren<br />
von H<strong>und</strong>en vorstellen. Vermutlich hat ein Astronaut mehr Gelegenheit<br />
über den Glauben zu reden, auch wenn er berufsbedingt nicht<br />
gerade auf viele Menschen im Weltall trifft. Lehrer, Köche, Automechaniker,<br />
Juristen <strong>und</strong> Banker: jeden seriösen Beruf kann man in der<br />
<strong>Gemeinde</strong>arbeit gebrauchen <strong>und</strong> kreativ einsetzen – aber ausgerechnet<br />
H<strong>und</strong>efrisör …<br />
»Ich wollte immer etwas ganz anderes machen, aber meine Mutter<br />
Alltags-<strong>Perspektiven</strong><br />
hat mir ihren Salon einfach vermacht, als sie sich zur Ruhe setzte. Er<br />
ist eine Goldgrube! Ich verdiene viel, ohne mich kaputt zu machen –<br />
da lohnt sich das Umschwenken von liebgewordenen Vorstellungen<br />
<strong>und</strong> anderen Ideen«, erklärte sie mir mit gewinnendem Lächeln. Mein<br />
Erstaunen war ihr peinlicherweise nicht verborgen geblieben. Ich war<br />
dann ganz froh, als das offizielle Ende nahte <strong>und</strong> wir uns fre<strong>und</strong>lich<br />
voneinander verabschiedeten. Irgendwie war ich enttäuscht <strong>und</strong> wusste<br />
selbst nicht genau, warum. Es war ein prima Treffen, eine klasse<br />
Gesprächsr<strong>und</strong>e am Tisch, eine gelungene Veranstaltung. Und es war<br />
einfach genial, sie kennengelernt zu haben – wieso nagte da also<br />
Enttäuschung an der gerade noch begeisterten Laune?<br />
Wer ist es wert, gerettet zu werden?<br />
Während wir die Infozettel auf den Tischen einsammelten <strong>und</strong> ich<br />
mit anderen die Kugelschreiber in die Schachteln sortierte, durchzuckte<br />
es mich: Sortieren – das ist das Problem! Offensichtlich teile ich<br />
Menschen genauso in die Kategorien »brauchbar« oder »unbrauchbar«<br />
ein, wie ich es mit Socken (stopfen oder Restmüll), Keksen (lekker<br />
oder Seite aus Rezeptbuch reißen) <strong>und</strong> anderen Gegenständen<br />
mache. In Gruppen, wie »total sympathisch« oder »möglichst nach<br />
fre<strong>und</strong>licher Begrüßung Gespräch beenden« teilt man den Gegenüber<br />
fast automatisch ein. Mit einigen Damen <strong>und</strong> Herren kann man<br />
mehr, mit anderen weniger gut. Ich bin auch nur ein Mensch mit Fehlern<br />
<strong>und</strong> Vorlieben. Dabei könnte ich es jetzt getrost belassen.<br />
Dass ich Menschen aber auch noch danach einteile, ob sie es wert<br />
sind, von Jesus gerettet zu werden oder nicht – das geht dann wohl<br />
doch zu weit.<br />
»Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um sie zu verurteilen,<br />
sondern um sie durch ihn zu retten.« (Johannes 3,17). Wir sind<br />
ihm das Kreuz wert gewesen, unabhängig von Bildung <strong>und</strong> Einkommen.<br />
Das Problem der Vorurteile hat Jesus offensichtlich nicht gehabt!<br />
Vorurteile sind bekanntlich völlig subjektiv <strong>und</strong> teilweise an den Haaren<br />
herbeigezogen. Wenn ich mir das so recht überlege, ist deshalb<br />
ein Frisör – ob für H<strong>und</strong>e oder Menschen – in der <strong>Gemeinde</strong> genau<br />
das Richtige!<br />
<strong>Perspektiven</strong> 08/09 23
Feierabend.<br />
Die Bibel Genesis Kapitel 2 Vers 3