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6.1.2 Cellulose und Amylose

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Wie aus Abbildung 6.13 jedoch ersichtlich, zeigen die zur Uberprufung des Kraftfeldes mit<br />

Hilfe des Dichtefunktionalprogramms CPMD durchgefuhrten quantenmechanischen Rech-<br />

Als weitere Ursache der Diskrepanz zu den experimentellen Daten zogen wir ein ungenaues<br />

Kraftfeld in Betracht. So wurde bereits in Ref. [233] etwa fur den Torsionswinkel um die<br />

C{O-Bindung in der Verbruckung ein leicht modi ziertes, aus ab-initio-Rechnungen abgeleitetes<br />

Torsionspotenzial vorgeschlagen, da die Geometrie der Verbruckung emp ndlich<br />

von diesem Torsionswinkel abhangt. Gilt Ahnliches fur die Ringgeometrie?<br />

Abbildung 6.13: Vergleich der CHARMM-Kraftfeld-Rechnungen (Linien) mit Dichtefunktionalrechnungen<br />

(Symbole) wahrend des Dehnungsprozesses (durchgezogene Linien <strong>und</strong><br />

Karos) <strong>und</strong> nachfolgender Relaxation (gestrichelte Linien <strong>und</strong> Sterne) eines <strong>Amylose</strong>dimers.<br />

Links: Dihedralwinkel 3 als Observable fur Sessel-Wannen-Ubergange. Rechts:<br />

potenzielle Energie (Linien) <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>zustandsenergie (Symbole).<br />

Φ3<br />

So bleibt bis hierhin festzuhalten, dass Variation der Polymerlange, der Zuggeschwindigkeit<br />

sowie die Einbeziehung einer expliziten Losungsmittelumgebung keine Anderungen<br />

in der parallelen Orientierung der Monomere <strong>und</strong> in der Antikooperativitat der Sessel-<br />

Wannen-Ubergange bewirkten.<br />

Die Kraft-Ausdehnungs-Kurve zu dem in Wasser gelosten <strong>Amylose</strong>pentamer (dunne, durchgezogene<br />

Kurve) zeigte zwar geringfugig abruptere Sprunge verglichen mit den Simulationen<br />

in vacuo, jedoch ist in der Elastizitat ebenfalls eine kontinuierliche Versteifung<br />

bis zu einer Zugkraft von etwa 1 000 pN erkennbar. Auch am Verlauf von 3 ist deutlich<br />

erkennbar, dass die Wannenkonformation aneinander angrenzender Monomere erst bei hohen<br />

Zugkraften gehauft auftrat, wahrend die Wannenkonformation insularer\ Monomere<br />

"<br />

bereits bei niedrigen Zugkraften vorkam. Die Sprunge in der Kraft-Ausdehnungs-Kurve<br />

erklaren sich daraus, dass 3 erheblich geringere Fluktuationen aufweist als in den in<br />

vacuo-Simulationen, d.h., wenn ein Monomer in eine andere Konformation ge ippt\ war,<br />

"<br />

dauerte es vergleichsweise lange, bis es erneut eine Konformationsanderung durchmachte.<br />

Dies hatte zur Folge, dass, wenn man die uber alle Monomere gemittelte Ringkonformation<br />

betrachtet, der Ubergang von der Sessel- in die Wannenkonformation in Wasser<br />

deutlich weniger kontinuierlich stattfand als in vacuo. Die niedrigere Frequenz in den<br />

Konformationsubergangen in Wasser schreiben wir der Dampfung durch die umgebenden<br />

Wassermolekule zu.<br />

bei niedrigen Zugkraften parallel zueinander aus, <strong>und</strong> es wurde weiterhin eine ausgepragte<br />

Antikooperativitat in den Sessel-Wannen-Ubergangen beobachtet.<br />

118 KAPITEL 6. DEHNUNGSSIMULATIONEN VON POLYMERMOLEKULEN

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