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Folie 1 - IHK Neubrandenburg

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Grenzenlose Arbeitswelt – Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktpolitik<br />

20. Januar 2011, <strong>IHK</strong> zu <strong>Neubrandenburg</strong><br />

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Arbeitnehmerfreizügigkeit


1) Potenzial polnischer Arbeitskräfte ab Mai 2011<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

Seite 2


Welche Änderungen treten am 01. Mai 2011 ein?<br />

Ende der Beschränkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit in Deutschland, das<br />

heißt (Ausnahme Bulgarien und Rumänien 2014):<br />

Wegfall der bisher notwendigen Arbeitserlaubnisverfahren (mit<br />

Arbeitsmarktprüfung) für Arbeitnehmer aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten für eine<br />

Beschäftigung in Deutschland<br />

Ende der Begrenzung der Dienstleistungsfreiheit im Baugewerbe, im Bereich der<br />

Reinigung von Gebäuden, von Inventar und Verkehrsmitteln sowie bei der Tätigkeit<br />

von Innendekorationen<br />

Ende der sogenannten „Eckpunkteregelung“ der Bundesregierung schon zum<br />

31.12.2010 seit 01.01.2011 für „neue EU-Staaten“ keine Arbeitsgenehmigung-<br />

EU mehr für Saisonbeschäftigung<br />

In Polen wurde die Freizügigkeit bereits im Januar 2007 für ausländische<br />

Arbeitnehmer hergestellt<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

Seite 3


Was bietet der polnische Wirtschafts- und Arbeitsmarkt?<br />

38,2 Mio. Einwohner (zzgl. etwa 20 Mio. „Auslandspolen“ weltweit)<br />

Bruttoinlandsprodukt 2009: 430,1 Mrd. USD (Platz 21 weltweit; Quelle: IWF)<br />

Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit:<br />

3,6<br />

0,8<br />

17,6<br />

6,2<br />

3,4<br />

14,2<br />

6,8<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

2,7<br />

11,4<br />

5,0<br />

1,0<br />

9,5<br />

1,7<br />

-4,7<br />

11,4 10,7<br />

2,7<br />

1,2<br />

Prognose<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

3,3<br />

1,6<br />

Reales BIP-Wachstum<br />

Polen (%)<br />

Reales BIP-Wachstum<br />

Deutschland (%)<br />

Arbeitslosenquote<br />

Polen (%)<br />

Quelle: EUROSTAT, 06.09.2010<br />

Mindestlöhne (brutto, zu zahlen ab ein Jahr Beschäftigung – erhalten z.Zt. 16% aller Beschäftigten):<br />

Mindestlohn 2009: 1276,00 PLN (etwa 330,00 EUR)<br />

Mindestlohn 2010: 1317,00 PLN (etwa 340,00 EUR)<br />

Monatsdurchschnittslohn 2009: 717,00 EUR (brutto) - Deutschland 2009: 3141,00 EUR (= 4,4 fach)<br />

Quelle für alles (außer<br />

gesondert angegeben):<br />

Kurzinfo Polen<br />

weitere Faktoren:<br />

Stark ausgeprägter Demografischer Wandel (später, aber stärker als in „alten“ EU-Staaten, wegen niedriger Geburtenrate)<br />

Seite 4


„Überschussberufe“ am Beispiel<br />

der Wojewodschaft Westpommern (1. Hj. 2009)<br />

„Überschussberufe“: durchschn. Anzahl Arbeitsloser<br />

Helfer (ohne Berufsabschluss) 21139<br />

Einzelhandelskaufleute 5370<br />

Schlosser, Mechaniker 2201<br />

Wirtschaftsassistenten 1913<br />

Sonstige Fachleute für Wirtschaft und 1640<br />

Management<br />

Produktionsmitarbeiter 1555<br />

Maurer 1543<br />

Köche 1493<br />

KFZ-Mechaniker (PKW) 1267<br />

Bauleute allgemein 1219<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

45,9% aller<br />

registrierten<br />

Arbeitslosen<br />

sind diesen<br />

10 Berufen<br />

zugeordnet<br />

Quelle:<br />

Monitoring zawodów deficytowych<br />

i nadwyżkowych w woj.<br />

zachodniopomorskim w I półroczu<br />

2009 r.<br />

(Wojewódzki Urząd Pracy w<br />

Szczecinie)<br />

Seite 5


Mögliche Personengruppen<br />

Polnische Arbeitslose<br />

(Beispiel Wojewodschaft Westpommern)<br />

Jeweils höchste Anteile polnischer Arbeitsloser<br />

in ausgewählten Strukturmerkmalen:<br />

weiblich 52,1%<br />

auf dem Lande lebend 41,4% (Frauen 54,0%)<br />

langzeitarbeitslos (ab 6 Mon.) 42,8% (Frauen 62,5%)<br />

ohne mittlere Bildung 63,2% (Frauen 45,6%)<br />

(„Mittlere Bildung“ = Abschluss<br />

einer der Schulformen, die nicht<br />

zum Abitur führen oder Beendigung<br />

Lyzeum (= Gymnasium in D) ohne<br />

Abitur)<br />

ohne Berufsabschluss 29,9% (Frauen 59,4%)<br />

alleinerziehend mit Kind 12,6% (Frauen 86,8%)<br />

Quelle: Monitoring zawodów deficytowych i nadwyżkowych w woj. zachodniopomorskim w I półroczu 2009 r.<br />

(Wojewódzki Urząd Pracy w Szczecinie)<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

Mit diesen Angaben<br />

klassifiziert die polnische<br />

Arbeitsverwaltung gern<br />

„den typischen polnischen<br />

Arbeitslosen“:<br />

•weiblich,<br />

•auf dem Land lebend<br />

•langzeitarbeitslos<br />

•ohne Ausbildung<br />

•alleinerziehend<br />

zusammengefasst:<br />

äußerst immobil!<br />

Seite 6


2) Modellrechnung zur Beschäftigtenentwicklung<br />

aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

Seite 7


Wissenschaftliche Modellrechnungen<br />

(WISO-Diskurs – Friedrich-Ebert-Stiftung, Sept. 2010;<br />

für Berlin und Brandenburg auch – IAB-BB, 16.04.2010)<br />

Umlenkung der EU-Migrationsströme<br />

stellt wahrscheinlich Stand von vor 2004 wieder her (60% aller Migranten<br />

der neuen EU-Staaten wählen Deutschland und Österreich als Ziel)<br />

Ziel vor allem wirtschaftsstarke Metropolen in den alten Bundesländern.<br />

Migranten konkurrieren dort eher mit vorhandenen Migranten, als in<br />

Deutschland neue Regionen zu erschließen<br />

merkliche Zuwanderung ist zu erwarten (ohne Grenzpendler):<br />

ab 2011 Verdoppelung auf jährlich im Mittel 100.000 Personen (mit danach wieder<br />

abnehmender Tendenz bis 2020)<br />

70 -75% der Zuwanderer sind Arbeitskräfte<br />

jährlich etwa 10.000 Zuwanderer nach Berlin (darunter 7.000 Arbeitskräfte)<br />

jährlich etwa 2.000 Zuwanderer nach Brandenburg (darunter 1.500 Arbeitskräfte)<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

Seite 8


Einpendler aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten<br />

Einpendler:<br />

ausländische Arbeitnehmer, die auf ihrem Weg vom (ersten) Wohnsitz zu ihrem Arbeitsort<br />

eine nationale Grenze überschreiten<br />

(ohne Unterscheidung Häufigkeit Grenzübertritt/Dauer des Einpendelns)<br />

Herkunftsland Deutschland Berlin Brandenburg Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Polen<br />

neue EU-<br />

5621 130 528 317<br />

Staaten<br />

5983 37 31 4<br />

außer Polen<br />

alle neuen EU-<br />

Staaten<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

11604 167 559 321<br />

Quelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; Datenstand Dezember 2009<br />

Beachte:<br />

monatlich scheiden etwa 1.200 Personen in MV aus dem Erwerbsleben aus!<br />

bis 2050 sinkt das Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland um 17 Mio.<br />

Einpendler aus anderen EU-Staaten zum Vergleich:<br />

Frankreich 40.775; Österreich 9.427; Niederlande 9.105; Belgien 5.398<br />

Seite 9


Regionale Chance der Öffnung des Arbeitsmarktes<br />

keine hohe Zuwanderung aus Westpommern nach MV<br />

„Wer kommen wollte, ist bereits da“<br />

kein zahlreiches Fachkräftepotenzial unter Arbeitslosen<br />

derzeit in anderen EU-Staaten (Großbritannien, Irland, Skandinavien)<br />

beschäftigte Arbeitnehmer kommen eher nicht nach Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Werbung für die Region Vorpommern ist zur<br />

Fachkräftesicherung notwendig<br />

„In Westpommern wohnen – in Vorpommern<br />

arbeiten“<br />

Vermittlung deutscher Arbeitnehmer nach<br />

Westpommern muss ausgebaut werden<br />

Hemmnisse: Sprache, Lohnniveau, Stellenangebote<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

Seite 10


3) ZAV, EURES und EURES-T<br />

Vorbereitungen der Bundesagentur für Arbeit auf<br />

den Wegfall der Beschränkungen<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

Seite 11


Zentrale Ausland- und Fachvermittlung (ZAV)<br />

Bundesagentur für Arbeit ist auch Dienstleister für den internationalen Arbeitsmarkt:<br />

Zentrale Ausland- und Fachvermittlung mit Hauptsitz in Bonn im Rahmen des EURES-Netzwerks<br />

übernimmt die Vermittlung bestimmter Berufsgruppen innerhalb und außerhalb Deutschlands und<br />

beantwortet alle Fragen im Zusammenhang mit grenzüberschreitender Mobilität<br />

Geschäftsfelder & Standorte der ZAV<br />

Auslandsvermittlung<br />

Managementvermittlung<br />

Künstlervermittlung<br />

Vermittlung in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

(CIM)<br />

Vermittlung zu Internationalen<br />

Organisationen (BFIO)<br />

Werkvertragsverfahren<br />

Spezifische Zulassungsverfahren<br />

zum deutschen Arbeitsmarkt<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

Seite 12


EURES entlang der deutsch-polnischen Grenze<br />

in grenznahen Regionen nehmen EURES-Berater in den örtlichen<br />

Arbeitsagenturen die grenzüberschreitenden Aufgaben wahr<br />

Frau Jennricke<br />

Agentur für Arbeit Pasewalk<br />

EURES<br />

Löcknitzer Str. 10<br />

17309 Pasewalk<br />

Tel: +49 3973 202 210<br />

Fax: +49 3793 202 496 210<br />

Djane.Jennricke@arbeitsagentur.de<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

Frau Dr. Teubner-Schoebel<br />

Agentur für Arbeit Greifswald<br />

EURES<br />

Am Gorzberg 7<br />

17489 Greifswald<br />

Tel: +49 3834 517 304<br />

Fax: +49 3834 517 272 203<br />

Sabine.Teubner-Schoebel@arbeitsagentur.de<br />

Seite 13


EURES entlang der deutsch-polnischen Grenze<br />

Dienstleistungsangebot:<br />

1. Information und Beratung deutscher und polnischer Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu Fragen<br />

des Arbeitsmarktes<br />

(Leben, Arbeiten, rechtliche/administrative Fragen in D und PL – gemeinsam mit Netzwerkpartnern)<br />

2. Betreuung von Arbeitgebern bei der regionaler Stellenbesetzung auf polnischer und deutscher<br />

Seite (u. a. Veröffentlichung von Stellenangeboten beiderseits der Grenze) –<br />

gemeinsam mit dem Arbeitgeberservice der BA und des JC<br />

3. grenzüberschreitende Vermittlung von deutschen und polnischen Arbeitsuchenden<br />

4. Bei Bedarf Kontaktvermittlung zu allen anderen Netzwerkpartnern<br />

(auch gemeinsame Beratung möglich)<br />

5. Unterstützung bei der Besetzung von Ausbildungsstellen in Deutschland mit polnischen<br />

Jugendlichen (gemeinsam mit <strong>IHK</strong> zu <strong>Neubrandenburg</strong>)<br />

6. ab Sommer 2011 zusätzlich:<br />

Einrichtung eines regelmäßigen gemeinsamen Beratungstages in Stettin mit Netzwerkpartnern<br />

Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011, © Bundesagentur für Arbeit<br />

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