12.03.2013 Aufrufe

Dr. Matthias Walle, Geschäftsführer IVPNetworks GmbH März 2012 - PMG

Dr. Matthias Walle, Geschäftsführer IVPNetworks GmbH März 2012 - PMG

Dr. Matthias Walle, Geschäftsführer IVPNetworks GmbH März 2012 - PMG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Integrierte Versorgung mit psychiatrischer Fachpflege<br />

Deutsches Pflegeforum<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Matthias</strong> <strong>Walle</strong><br />

Berlin, 14.03.<strong>2012</strong><br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung


2<br />

Agenda<br />

Patientenzentrierter Ansatz<br />

Integrierte Versorgungsmodelle<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung


Sektorisierung als Ursache von Fehlanreizen und<br />

Fehlentwicklungen in der Versorgung<br />

Ambulanter Sektor<br />

Budgetierung zahlreicher<br />

Leistungen<br />

Keine Leistungen wie<br />

Fachpflege und Soziotherapie<br />

Keine regelhaften<br />

Psychotherapiemodule<br />

Keine Netzwerkregeln<br />

Case-Management<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung<br />

Stationärer Sektor<br />

Hoher Aufnahmedruck<br />

Finanzierung nach Auslastung<br />

Wirtschaftliche „Bestrafung“<br />

bei Begrenzung von<br />

stationären Behandlungen oder<br />

bei Ambulantisierung


4<br />

Der Patientenzentrierter Ansatz<br />

Die Kooperation von Patient, Facharzt und Bezugstherapeut der Fachpflege<br />

Behandlungsplanung<br />

Evidenzbasierte Behandlungsplanung nach Behandlungspfad<br />

Psychoedukation <br />

Fachpflege<br />

Behandlungs-<br />

konferenz<br />

Krisen-<br />

bewältigung<br />

Behandlungs-<br />

konferenz<br />

Krankenhaus<br />

Behandlungs-<br />

konferenz<br />

Ambulantes Behandlungsteam / Bezugstherapeut / Case-Manager<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung<br />

Ambulantes<br />

Team<br />

Behandlungsprozess wird gesteuert durch den Facharzt<br />

und umgesetzt durch Bezugstherapeuten<br />

Selbsthilfe


Kernleistungsmerkmale der Netzwerke<br />

Behandlungspfade<br />

Leit- und Koordinationsstelle<br />

Bezugstherapeuten<br />

Individuelle Behandlungspläne<br />

24-h Bereitschaft<br />

Krisenintervention<br />

IT gestützte<br />

Behandlungssicherung<br />

• Grundlage für Versorgung,<br />

• evidenzbasiert und ambulant umsetzbar<br />

• Klare Verantwortlichkeit<br />

• Netzwerkregeln<br />

• Kernelement der Versorgung, auch Lotse<br />

• Hometreatment<br />

• Keine Unter- und Überversorgung<br />

• Anreize für Wirtschaftlichkeit und Qualität<br />

• Im Notfall verfügbar – Vermeidung KH-Einweisung<br />

• Häufig reicht Sicherheit<br />

• Ambulante Krisenintervention<br />

• Bei Bedarf hochfrequente Versorgung<br />

• Basis für Prozesseinhaltung<br />

• Nur dokumentierte Leistungen abrechenbar<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung


Merkmale der zentralen Rolle der Fachpflege<br />

6<br />

• Bezugstherapeutensystem<br />

• Case-Management<br />

• Lotsenfunktion<br />

• Behandlungskonferenzen<br />

• Hometreatment mit aufsuchendem Charakter<br />

• Krisenbehandlung im ambulanten Behandlungsteam<br />

(Facharzt, Fachpflege, Psychotherapie, Soziotherapie)<br />

• Psychoedukative Begleitung als sekundärpräventive<br />

Maßnahme<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung


Welche Erkrankungen können integriert behandelt<br />

werden?<br />

7<br />

• Erkrankungen mit einem chronischen und wiederholt<br />

krisenhaften Verlauf<br />

• Erkrankungen, welche zur Behandlung eine Beteiligung<br />

mehrerer Sektoren/Berufsgruppen erfordern<br />

• Erkrankungen, bei denen Qualitäts- und<br />

Wirtschaftlichkeitsreserven aktiviert werden können<br />

• „klassische psychiatrische Erkrankungen“:<br />

• Schizophrene Störungen<br />

• Schwere affektive/bipolare Störungen<br />

• Schwere Persönlichkeitsstörungen<br />

• Demenzerkrankungen (komplex)<br />

• Suchterkrankungen (komplex)<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung


EU-Projekt mit der Leuphana<br />

Leitung: Prof. Rössler, 10 Mitarbeiter über 3 Jahre<br />

Forschung<br />

&<br />

Wirtschaft<br />

Anforderung &<br />

Zielparameter<br />

Kompetenztandem „Integrierte Versorgung<br />

psychiatrisch erkrankter Menschen“<br />

Modul 1: Systematisierung, Konsolidierung, Bewertung<br />

weltweiter Grundlagen<br />

Modul 2: Kohortenbasierte / randomisierte<br />

Evaluation<br />

Etablierung eines Versorgungsnetzwerkes mit Sitz im Konvergenz-<br />

Gebiet Niedersachsen<br />

Etablierung &<br />

Aufbau von Netzwerken<br />

/ Verträgen<br />

Publikationen<br />

Wiss.<br />

Grundlagen<br />

Entwicklung von<br />

Versorgungsprogrammen <br />

Publikationen<br />

Evaluierung<br />

&<br />

Weiterentwicklung<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung<br />

Betrieb von<br />

Versorgungsprogrammen <br />

Publikationen


Ende Behandlungsbedarf<br />

9<br />

Heilungsbewährung (I11)<br />

Vermittlung in IV-<br />

System A1<br />

FA-Eingangs-<br />

assesment A2<br />

Übergabe durch<br />

Bezugstherapeut A3<br />

Psychiatrisch-fachärztl. Intervallbehandlung I1<br />

APP Bezugstherapie I4<br />

Medikamentöse Therap. I3<br />

Somatische Mitbehandlung I2<br />

Psychotherapie I10<br />

Ergotherapie I9<br />

Soziotherapie I8<br />

Angehörigen- / Umfeldarbeit I7<br />

Integration in kompl. Vers. I6<br />

Psychoedukation I5<br />

HA, FA, KHS, SpDi,<br />

Rettungsdienstleistelle / Notarzt,<br />

Soziotherapie, kompl. Einricht., Polizei,<br />

Patienten, Angehörige<br />

Suizid-<br />

prävention<br />

K5<br />

Ärztliche Krisenintervention K2<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung<br />

APP Krisenintervention K3<br />

Medikament. Krisenh. K4<br />

Krisenbett /Rückzugsraum K6<br />

Teilstationäre Krisenbeh. K7<br />

Vollstationäre Krisenbeh. K8<br />

Teambesprechungen zur Überprüfung der<br />

Behandlungpläne Q1<br />

Prozesskontrolle durch Leistelle Q2<br />

Arbeitskreis Qualitätssicherung Q3<br />

IV-Weiterbildung Q4<br />

Verordnung/Steuerung des Moduls Veranlassung des Moduls Organisation des Moduls Rückmeldung<br />

Heilungsbewährung (I11)


Diverse wissenschaftliche Arbeiten über die Wirksamkeit<br />

des IV-Ansatzes<br />

10<br />

• Qualitative Studie Projekt regionales Budget am Ostebogen:<br />

Befragung von Fokusgruppen, Intervention/Kontrollen (AOK-<br />

BV, Prof. Meyer, Uni Lübeck/MHH, Publikation in Arbeit)<br />

• Gesundheitsökonomische Studie durch den AOK-BV<br />

regionales Psychiatriebudget am Ostebogen (<strong>Dr</strong>. Roick)<br />

• Evaluation des DAK-Projektes Integrierte Versorgung (2005-<br />

2010) über einen prä-post-Vergleich (<strong>Dr</strong>. Berghöfer, Charité,<br />

Publikation in Arbeit)<br />

• Leuphana-Studie über die Wirksamkeit des<br />

Bezugstherapeutensystems/Case-Managements seit 2010,<br />

kontrolliert (Prof. Rössler, Zürich); Arbeiten zu<br />

Pflegekonzepten<br />

• Begleitstudie AOK-Projekt F20 Niedersachsen (Prof.<br />

Falkai/Prof. Wasem, Göttingen/Duisburg), Start aktuell<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung


11<br />

Agenda<br />

Patientenzentrierter Ansatz<br />

Integrierte Versorgungsmodelle<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung


Grundsätzliche Struktur von Verträgen nach §140 SGB V<br />

mit Flächendeckung<br />

Krankenkasse<br />

Vertrag<br />

Managementgesellschaft <br />

LeistungsLeistungsanbieterLeistungsanbieter<br />

Arzt Pflege Krankenhaus<br />

anbieter<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung


Rolle der Managementgesellschaft<br />

13<br />

• Verantwortung für die Umsetzung des Integrierten<br />

Versorgungsvertrages:<br />

• … muss deshalb Verträge mit Leistungsanbietern<br />

abschließen und diese betreuen.<br />

• … muss diese abrechnen.<br />

• … muss ein aktuelles Controlling der Kosten gewährleisten.<br />

• … muss die Qualität der Versorgung sichern.<br />

• … sollte sowohl Management- als auch medizinisches<br />

Knowhow integrieren.<br />

• ... kann dies nur über eine für den Versorgungsvertrag<br />

entwickelte IT-Plattform.<br />

• … muss Regelungen des Datenschutzes und ein komplexes<br />

Rechtssystem kennen.<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung


Die optimale Trägerstruktur einer Managementgesellschaft<br />

14<br />

• Verbindung aus professionellem Management-Knowhow und<br />

medizinischem Wissen<br />

• Ausreichende Kapitalstruktur<br />

• Ohne Abhängigkeit von Partialinteressen von Berufsgruppen<br />

und Leistungsanbietern<br />

• Wissenschaftliche Partnerschaft zur Evidenz der Versorgung<br />

• Krankenhäuser<br />

• Medizinproduktehersteller, Pharmaunternehmen<br />

• Netzwerke aus Leistungsanbietern<br />

• Berufsverbände<br />

• Beratungsunternehmen<br />

• Finanzinvestoren<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung


Operativer Aufbau der <strong>IVPNetworks</strong><br />

Wissenschaftlicher<br />

Partner (Leuphana)<br />

Vertragsmanagement<br />

Krankenkassen<br />

Budgetentwicklung,<br />

Capitationberechnung<br />

Leistungsanbieter<br />

…<br />

Medizin und<br />

Versorgung<br />

Versorgungs-<br />

inhalte<br />

Überregionale<br />

Vernetzung<br />

…<br />

Geschäftsführung<br />

<strong>Dr</strong>. Norbert Paas<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Matthias</strong> <strong>Walle</strong><br />

Netzwerkbetreuung<br />

Datenschutzbeauftragter<br />

Neue Vertrags-<br />

partner<br />

Bestehende<br />

Vertragspartner<br />

<br />

Finanzen und<br />

Controlling<br />

Abrechnung<br />

Steuerung<br />

…<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung<br />

IT<br />

Entwicklung und<br />

Betrieb<br />

einer webbasierten<br />

EDV-Plattform für die IV<br />

Datenschutzanforderungen


Neue webbasierte IT-Anwendung net4care ermöglicht<br />

gesicherte Steuerung der Patienten in den lokalen<br />

Netzwerken<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung<br />

Datenschutz und IT-Sicherheit<br />

•3-stufiger Anmeldeprozess<br />

mit Sicherheitstoken<br />

•Rollen und<br />

Berechtigungssystem<br />

•Personenbezogene Daten<br />

werden verschlüsselt<br />

gespeichert<br />

•Verwendung von Firewalls<br />

sowie weitere webspezifischen<br />

Datenprüfungen<br />

•Hochsicherheitsrechenzentrum<br />

• Diverse Überprüfungen


Erfahrungen mit verschiedenen Vertragsformen<br />

2. Generation 3. Generation<br />

Capitation (TK,KKH) Regionales Budget (AOKN/DAK)<br />

Pauschale pro Patient nach<br />

Schweregrad<br />

Basis für Berechnung: nur bestimmte<br />

Leistungen<br />

Problemfelder: Einsteuerung<br />

(Rosinenpickerei), Ersterkrankungen<br />

schwer erfassbar,<br />

Berechnungsgrundlage der Capitation<br />

schwierig, Bonus-/Malus-Problem<br />

1. Generation<br />

Budgetverantwortung für definierte<br />

Region<br />

Kostensicherheit für die Krankenkasse<br />

Keine Umsteuerungsmöglichkeiten<br />

zwischen den Kostenarten,<br />

Einsteuerungsrisiko bei der<br />

Managementgesellschaft<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung<br />

Versorgungsverantwortung liegt bei der<br />

Managementgesellschaft, deshalb hohe<br />

Anforderung an Qualitätssicherung<br />

Fee for service-Verträge mit BKK-VAG – Zur Zeit Neuverhandlung aufgrund höherem<br />

Leistungsumfang (Steuerung, Controlling, Datenkonsistenz, Netzwerkmanagement)


Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!<br />

Kontakt: <strong>Dr</strong>. <strong>Matthias</strong> <strong>Walle</strong>, mwalle@ivpnetworks.de<br />

Gemeinsam für eine bessere Versorgung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!